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Der Pyrenaen Desman Galemys pyrenaicus ist eine Saugetierart aus der Familie der Maulwurfe Talpidae Gemeinsam mit dem Russischen Desman bildet er die Gruppe der Desmane Desmanini die von allen Maulwurfen am ausgepragtesten an eine wasserbewohnende Lebensweise angepasst sind Der gesamte Korperbau wirkt gedrungen Charakteristische Merkmale finden sich in dem langen am Ende abgeplatteten Schwanz der russelartigen sehr beweglichen Schnauze und den Schwimmhauten zwischen den Zehen der sehr kraftigen Hinterbeine Abweichend von anderen Maulwurfen sind die Vorderbeine eher schlank Das Fell hat eine uberwiegend dunkle Farbung Das Verbreitungsgebiet des Pyrenaen Desmans umfasst die namensgebenden Pyrenaen und den Norden der Iberischen Halbinsel Als Lebensraum nutzen die Tiere sauerstoffreiche kleinere Flusse in mittleren bis hoheren Gebirgslagen die eine reichhaltige Wirbellosengemeinschaft bieten und deren Ufer eine vielfaltige Gestaltung mit Steinen oder Felsen als Versteckmoglichkeiten aufweisen Pyrenaen DesmanPyrenaen Desman Galemys pyrenaicus SystematikOrdnung Insektenfresser Eulipotyphla Familie Maulwurfe Talpidae Unterfamilie Altweltmaulwurfe Talpinae Tribus Desmane Desmanini Gattung GalemysArt Pyrenaen DesmanWissenschaftlicher Name der GattungGalemysKaup 1829Wissenschaftlicher Name der ArtGalemys pyrenaicus E Geoffroy 1811 Die Lebensweise ist relativ gut erforscht Die Tiere sind nachtaktiv konnen aber auch in kurzeren Zeitphasen tagsuber auftreten Jedes Individuum bewegt sich innerhalb eines Aktionsraumes der sich entlang der Flussufer zieht In den Aktionsraumen sind mehrere Ruheplatze in Felsspalten und Hohlraumen verteilt Sowohl in der Dauer der Aktivitatsphasen als auch in der Nutzung der Aktionsraume bestehen gewisse jahreszeitliche Unterschiede Eine ursprunglich angenommene territoriale und aggressive Verhaltensweise gegenuber Artgenossen hat sich in Untersuchungen seit den 2000er Jahren nicht bestatigt Der Pyrenaen Desman ist ein guter Schwimmer der intensive Tauchgange unternimmt Seine Nahrung sucht er uberwiegend im Wasser auf dem Grund Hauptsachlich ernahrt er sich von Wirbellosen selten auch von Wirbeltieren Zu den bevorzugten Beutetieren gehoren Flohkrebse sowie Insekten wie Kocherfliegen und Eintagsfliegen Die Fortpflanzung erfolgt im Fruhjahr Weibchen konnen aber mehrmals im Jahr Nachwuchs gebaren Die Tragzeit dauert vermutlich rund 30 Tage Die wissenschaftliche Erstbeschreibung des Pyrenaen Desmans erfolgte im Jahr 1811 Vor allem im Verlauf des 19 Jahrehunderts war er unter der Gattungsbezeichnung Mygale bekannt die jedoch ebenfalls fur eine Artengruppe der Spinnen vergeben ist Die heute gultige Gattungsbezeichnung Galemys wurde im Jahr 1829 eingefuhrt Teilweise werden zwei Unterarten angenommen die sich aber genetisch nicht bestatigen lassen Fossilfunde sind seit dem Oberen Miozan beziehungsweise Unteren Pliozan bekannt In ihrer stammesgeschichtlichen Vergangenheit waren die Vorfahren des Pyrenaen Desmans uber weite Teile Europas verbreitet Der heutige Bestand gilt als gefahrdet was neben der Zerstuckelung der Lebensraume und Storung des Gewassernetzes auch auf aktive Verfolgung durch Fischer zuruckzufuhren ist Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Habitus 1 2 Schadel und Gebissmerkmale 1 3 Genetische Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 3 1 Territorialverhalten 3 2 Ernahrungsweise 3 3 Fortpflanzung 3 4 Fressfeinde Konkurrenten und Parasiten 4 Systematik 5 Forschungsgeschichte 6 Stammesgeschichte 7 Bedrohung und Schutz 8 Literatur 9 Einzelnachweise 10 WeblinksMerkmale BearbeitenHabitus Bearbeiten nbsp Pyrenaen Desman Praparat nbsp Nase des Pyrenaen DesmansDer Pyrenaen Desman ist ein grosser Vertreter der Maulwurfe bleibt aber in seinen Ausmassen hinter dem nahe verwandten Russischen Desman Desmana moschata zuruck Er erreicht eine Kopf Rumpf Lange von 10 6 bis 12 4 cm Hinzu kommt ein 11 8 bis 14 8 cm langer Schwanz der dadurch in etwa die Lange des ubrigen Korpers aufweist oder diesen ubertrifft Das Gewicht variiert von 51 bis 79 g Ein Sexualdimorphismus besteht nicht Insgesamt wirkt der Pyrenaen Desman sehr gedrungen was durch das dichte wasserabweisende Fell verstarkt wird Einzelne Anpassungen im Korperbau ergeben sich aus der semi aquatischen Lebensweise Der Kopf weist eine konische Form auf und sitzt auf einem fur Maulwurfe typischen kurzen Hals Die Schnauze ist lang ausgezogen und sehr beweglich ahnelt dadurch einem Russel Sie wird rund 2 cm lang und endet verbreitert sowie abgeflacht Oberseits und unterseits verlauft jeweils eine langsgerichtete Rille Die am Ende sitzenden Nasenlocher offnen nach oben Der Nasenspiegel ist fleischfarben Ihn bedecken zahlreiche Mikrovibrissen die rund 100 mm Lange aufweisen Sie ragen zwischen kleinen buckelartigen Erhebungen hervor die wiederum rosettenartig angeordnet sind Es handelt sich hierbei wohl um ein Aquivalent zum Eimerschen Organ der grabenden Maulwurfe 1 2 Umgeben wird der Nasenspiegel von rund 2 cm langen Vibrissen die auch am Kinn spriessen Aussere Ohren sind nicht erkennbar Die Augen sind sehr klein aber nicht von einer Hautschicht uberzogen Sie bleiben im Fell verborgen und werden lediglich durch helleres Haar markiert 3 4 5 6 Das Fell ist auf dem Rucken dunkelgraubraun bis rotlichbraun wobei erstere Variante weitgehend in den Populationen im ostlichen letztere im westlichen Teil des Verbreitungsgebietes auftritt Die Unterseite erscheint durchgehend zumeist schiefergrau und damit heller die Ubergange an den Seiten verlaufen fliessend Mit zunehmender Alterung des Fells uber das Jahr konnen sich an Rucken und Bauch gelbliche Flecken ausbilden was durch Farbveranderungen an den Haarspitzen ausgelost wird 7 Allgemein ist das Fell dicht aber grober als bei anderen Maulwurfen Es besteht zum Grossteil aus Wollhaar deren Schafte 10 mm dick und gewellt sind Sie stehen in kleinen Buscheln Daruber legen sich Grannenhaare mit lanzettformiger Gestalt deren abgeplattetes Ende unter Wasser das Entweichen der Luft aus dem Wollhaar verhindert Auffallenderweise fehlt an den Haarspitzen die Markrohre Die Grannenhaare stehen einzeln ebenso wie die spindelformigen Leithaare 8 Der Schwanz ist nur sparlich behaart am unteren Schwanzende findet sich allerdings ein Buschel aus Borsten Er beginnt rund und lauft in einer gepressten Spitze aus Dadurch unterscheidet sich der Pyrenaen Desman vom Russischen Desman dessen Schwanz vollstandig platt ist Die an der Schwanzwurzel ausgebildeten Schuppenringe losen sich zum Schwanzende hin auf An der Schwanzunterseite sitzt eine Duftdruse die ein moschusahnliches Sekret absondert 3 4 5 6 Die Vorderfusse sind abweichend von den grabenden Maulwurfen deutlich kleiner als die Hinterfusse Die Zehen der Fusse werden durch Schwimmhaute miteinander verbunden An den Aussenkanten tragen die Fusse zusatzlich Borstensaume ansonsten sind sie nackt und dunkel gefarbt Jeder Fuss ist funfstrahlig aufgebaut wobei die Mittelzehe am langsten ist und die beiden inneren die ausseren ubertreffen Die Zehen tragen spitze lange Krallen Der Hinterfuss ist 32 5 bis 36 5 mm lang Weibchen haben vier Zitzenpaare von denen eins im Brust eins im Bauch und zwei im Lendenbereich sitzen 3 4 5 6 Schadel und Gebissmerkmale Bearbeiten Der Schadel ist 32 4 bis 35 9 mm lang Er ahnelt denen der Eurasischen Maulwurfe Talpa ist aber am Hirnschadel weitaus eckiger gestaltet und am Rostrum starker ausgezogen Die grosste Breite liegt im hinteren Schadelabschnitt und ubertrifft kaum den Bereich der Jochbogenansatze Zwischen den Orbita verengt er sich auf 5 9 bis 6 5 mm Am Mittelkieferknochen treten seitlich warzenartige Buckel auf Die Gelenke des Hinterhauptsbeines bleiben in der Ansicht von oben unter dem Schadel verborgen Der Ausgang des Gehorganges an den Paukenblasen ist gross und nach unten gerichtet Am Gaumen befindet sich ein relativ grosses Foramen incisivum Der Unterkiefer misst 21 6 bis 22 7 mm in der Lange Seine Unterkante verlauft gerade der Kronenfortsatz ragt hoher auf als im Vergleich bei den Eurasischen Maulwurfen Das Gebiss besteht aus der vollstandigen Anzahl an Zahnen der Hoheren Saugetiere dementsprechend also 44 mit folgender Zahnformel 3 1 4 3 3 1 4 3 displaystyle frac 3 1 4 3 3 1 4 3 nbsp Der vordere obere Schneidezahn ist sehr gross und in Seitenansicht keilformig gestaltet Getrennt durch ein Diastema folgen dann die beiden hinteren Schneidezahne die deutlich kleiner sind allerdings vom Eckzahn uberragt werden Die Zahne des vorderen Gebissabschnittes zuzuglich der ersten drei Pramolaren besitzen jeweils nur eine Spitze der letzte Pramolar ist dreispitzig In der unteren Zahnreihe zeigen sich die ersten beiden Schneidezahne verhaltnismassig gross Der dritte Schneidezahn sowie der Eckzahn und erste Pramolar sind sehr klein Wie in der oberen Reihe habe alle Zahne bis zum dritten Pramolaren nur eine Spitze Die obere Zahnreihe wird 16 8 bis 17 3 mm lang die untere 14 6 bis 15 2 mm 5 Genetische Merkmale Bearbeiten Der diploide Chromosomensatz lautet 2n 42 Er setzt sich aus 8 acrozentrischen und 12 zweiarmigen Autosomenpaaren zusammen Das X Chromosom ist gross und submetazentrisch das Y Chromosom klein und fleckenformig Die Anzahl an Armen der Autosomen fundamentale Anzahl betragt 68 9 4 5 6 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des Pyrenaen DesmansDer Pyrenaen Desman ist im Norden der Iberischen Halbinsel im sudwestlichen Europa verbreitet Er kommt dort sowohl in den Pyrenaen im Osten als auch im Kantabrischen Gebirge im Westen vor In den Pyrenaen ist er vorwiegend auf der franzosischen Seite anzutreffen wahrend fur die spanische Seite nur wenige Fundpunkte existieren Im Sudwesten und Suden erstreckt sich das Vorkommen bis in hohere Gebirgslagen Portugals nordlich des Mondego wie auch in das Iberischen Scheidegebirge im zentraleren Spanien Zwischen den beiden Landschaftsraumen der Pyrenaen und des Kantabrischen Gebirges besteht eine Besiedlungslucke die wohl auf die starkere Industrialisierung und der damit verbundenen Gewasserverschmutzung zuruckzufuhren ist Zwei isolierte Populationen finden sich am Zezere in zentralen Portugal und am Mayor im Baskenland Die Tiere bewohnen jede Art von Fliessgewasser die sauerstoffreich sind und eine umfangreiche Wirbellosenfauna tragen Zudem sollten Versteckmoglichkeiten wie Locher oder Spalten in Ufernahe bestehen Die generelle Hohenverbreitung reicht von 15 m bis 2700 m uber dem Meeresspiegel In den Pyrenaen sucht der Pyrenaen Desman schnell fliessende Gewasser uber der 400 m Hohenmarke auf Diese haben haufig eine Durchflussgeschwindigkeit von 2 m s und eine Sommertemperatur von 1 bis 3 C Die meisten zutraglichen Flusse und Bache zeichnen sich durch eine hohe Vielfalt an Bodensubstraten mit einem grosseren Anteil an Felsen und Gesteinen und einem geringeren an lockeren oder sandigen Boden aus Gelegentlich dringt er auch in langsam fliessende Gewasser wie Kanalen oder in Seen und Sumpfgebiete vor Die Tiere tolerieren eine gewisse Trubung oder Gewasserverschmutzung sofern es die praferierte Beute nicht beeintrachtigt Sie reagieren aber empfindlich auf Storungen des Nahrungsangebotes durch aussere Einflusse Insgesamt wird die Habitatwahl zu einem grosseren Teil von externen Faktoren wie der generellen Landschaftsgestaltung gesteuert 10 11 12 Die Populationsdichte kann an Flussen im Kantabrischen Gebirge Untersuchungen zufolge zwischen 5 0 und 7 3 Individuen je Kilometer Flusslange betragen entsprechende Werte fur die spanischen Pyrenaen liegen bei 2 8 bis 2 9 Individuen auf einem vergleichbaren Langenabschnitt 13 14 4 5 6 Lebensweise BearbeitenTerritorialverhalten Bearbeiten nbsp Ein Pyrenaen Desman beim SchwimmenDie Lebensweise des Pyrenaen Desmans ist in Teilen gut erforscht Er ist ein guter Schwimmer und an die semi aquatische Lebensweise angepasst Hierzu gehoren die Schwimmhaute die kraftigen Hinterbeine der lange und haarige Schwanze sowie das Fell das vor zu starker Sonneneinstrahlung im Wasser schutzt Ausserdem sind die Nasenlocher verschliessbar 15 Zum Schwimmen werden nur die Hinterbeine eingesetzt die Vorderbeine sind vorwarts gerichtet Dabei vollfuhren die Hinterbeine abwechselnd kraftige Stosse die rund 2 5 mal je Sekunde erfolgen Der am Ende abgeplattete Schwanz dient als Steuerruder 16 Tauchgange konnen bis zu vier Minuten anhalten Rund 25 der aktiven Zeit wird am Grund der Gewasser verbracht Beim Tauchen ist die Nase nach oben gerichtet so dass die Nasenlocher nicht direkt der Wasserbewegung ausgesetzt sind Mit den Krallen der Vorderfusse kann sich der Pyrenaen Desman an Steinen und Felsen festhalten wodurch er starkeren Stromungen gewachsen ist Sie dienen aber auch zum Erklettern steiler Flusshange An Land ist ein Tier eher schwerfallig und zudem kein guter Laufer Es kann aber gelegentlich auch eigene Tunnel graben Sobald der Pyrenaen Desman das Wasser verlasst befreit er sein Fell von Nasse und beginnt sich zu putzen was uberwiegend mit den Krallen der Hinterfusse erfolgt Zur Orientierung unter Wasser aber auch zur Nahrungssuche werden der Geruchs und Tastsinn eingesetzt Ersterer ist aber weniger gut entwickelt als bei grabenden Maulwurfen Die lange und sehr bewegliche Schnauze hat als Tastorgan eine wichtige Funktion und ist dafur mit zahlreichen Vibrissen und einem komplexen Eimerschen Organ ausgestattet Chemorezeptoren fehlen aber weitgehehend Der Sehsinn zeigt sich kaum ausgepragt allerdings kann der Pyrenaen Desman zwischen hell und dunkel unterscheiden 17 18 19 4 5 6 Der Pyrenaen Desman ist nachtaktiv Nach Untersuchungen in der spanischen Provinz Lleida in den ostlichen Pyrenaen lasst sich im Fruhjahr eine hauptsachliche Aktivitatsphase ausmachen die uberwiegend gegen 23 00 Uhr beginnt und ohne Unterbrechung bis zu acht Stunden anhalt Vor allem im Herbst kommt eine selten auch zwei zusatzliche Phasen hinzu Deren durchschnittliche Dauer betragt funf Stunden getrennt durch rund 100 Minuten Ruhe Die Ruhephase beginnt etwa um 02 00 Uhr Den Tag uber verbringt der Pyrenaen Desman haufig in einem Unterschlupf Allerdings konnen auch dann Aktivitaten auftreten die im Herbst im Mittel rund 73 7 Minuten anhalten im Fruhjahr aber mit 102 Minuten ausgedehnter sind Die Gesamtaktivitat uber den Tag betragt somit rund neun bis zehn Stunden und ist im Fruhjahr ausgiebiger als im Herbst Der durchschnittliche Anteil der Aktivitat an der taglich verfugbaren Zeit liegt bei 36 5 dadurch ist der Pyrenaen Desman insgesamt langer inaktiv als aktiv Wahrend seiner nachtlichen aktiven Phase legt ein Tier rund 268 5 m zuruck tagsuber verkurzt sich die Distanz auf etwa 141 m 20 21 Als Unterschlupf nutzen die Tiere Felsuberhange oder spalten am Flussufer deren Eingange vollstandig oder teilweise unter Wasser liegen Die Ruheplatze selbst befinden sich 30 bis 110 cm vom Ufer entfernt In der Regel nutzt ein Individuum bis zu sieben derartiger Unterschlupfe Sie liegen entlang der Flusslinie rund 248 m auseinander Einzelne Platze dienen hierbei als hauptsachliche Ruckzugsgebiete andere werden nur kurzfristig aufgesucht 20 22 Gelegentlich bezieht der Pyrenaen Desman auch aufgelassene Baue der Westschermaus Der Ruheplatz besteht zumeist aus einem 15 cm grossen Hohlraum in dem Blatter Zweige und Graser zu einem kugeligen Nest geformt sind Anhand von Beobachtungen an gefangenen Tieren transportieren diese das benotigte Pflanzenmaterial mit der Schnauze 16 23 20 4 5 6 Jedes einzelne Tier nutzt einen Aktionsraum der sich entlang der Flussufer erstreckt Nach Untersuchungen an mehreren Flussen im franzosischen Departement Ariege beanspruchten die Aktionsraume zwischen 184 und 830 m Lange an den Flusslaufen Mannchen hatten hier mit rund 429 m Lange grossere Aktionsraume als Weibchen mit im Mittel 301 m 23 20 Ahnliches liess sich in der spanischen Provinz Lleida feststellen Dort erstreckten sich die Aktionsraume uber 350 bis 2300 m entlang des Flussufers der Durchschnitt lag bei 523 m Im Herbst wurden diese intensiver genutzt als im Fruhjahr Um den gesamten Aktionsraum zu erkunden benotigte ein Individuum rund zwei Tage Wahrend der kurzen Tagesaktivitaten durchstreifte ein Tier hingegen zwischen 6 2 und 11 8 der Flache 22 Ursprungliche Annahmen die auf den Feldstudien in Ariege der 1980er Jahre beruhen gingen davon aus dass der Pyrenaen Desman territorial und aggressiv gegenuber Artgenossen auftritt 24 23 Dies wird jedoch durch die Untersuchungen in der Provinz Lleida nicht bestatigt Moglicherweise ist der Pyrenaen Desman teilweise nomadisch und verlagert seinen Aktionsraum Es bestehen jedoch gewisse Bindungen an den aktuellen Standort da Ruckkehrexperimente aus bis zu 1 5 km Entfernung erfolgreich verliefen 19 Innerhalb eines Gebietes teilen sich Individuen des gleichen oder des anderen Geschlechts teilweise ihre Ruheplatze uber einen Tag verteilt Gegenseitige Begegnungen zwischen benachbarten Tieren dauern von zehn Sekunden bis zehn Minuten Spezielle Verhaltens oder Raumnutzungsanderungen gegenuber fremden Individuen sind nicht dokumentiert 22 21 Mit Hilfe von Sekreten der Schwanzdruse werden Markierungen abgesetzt Der moschusartige Duft ist allerdings nicht so streng wie beim Russischen Desman Ausserdem nutzt der Pyrenaen Desman weitgehend die gleichen Latrinen zum Absetzen des Kotes Lautausserungen sind nur wenige bekannt Diese erfolgen als Fiepen in ungewohnten Situationen oder bei der Begegnung mit unbekannten Artgenossen Ebenso sind kurze Abwehrschreie bei Konfrontationen bekannt Einzelne Laute erreichen eine Frequenz von 1500 bis 3000 Hz 16 4 5 6 Ernahrungsweise Bearbeiten Die Nahrung des Pyrenaen Desmans besteht aus Wirbellosen und Wirbeltieren Erstere sind mit Flohkrebsen und Insekten vertreten Unter den Insekten dominieren Kocherfliegen Steinfliegen Eintagsfliegen und Taumelkafer als Bezugsquellen Haufig sind dabei die Larven von Bedeutung Bevorzugt werden Tiere die auf dem Grund leben seltener solche die sich in das Bodensediment eingraben Ausserdem meidet der Pyrenaen Desman hartschalige Lebewesen wie Weichtiere oder rein landbewohnende Tiere 11 12 Prinzipiell konnte dies bei vergleichenden Untersuchungen an zwei Flussen im Baskenland dem Elama und dem Leitzaran bestatigt werden Zwischen beiden Lebensraumen ergaben sich starke Ubereinstimmungen in der Nutzung der Nahrungsressourcen Demnach bevorzugt der Pyrenaen Desman an beiden Fliessgewassern zu drei Vierteln Wirbellose die am Grund leben und sich krabbelnd fortbewegen Die Laufgeschwindigkeit der Beutetiere ob langsam oder schnell spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle wobei aber sesshafte Lebewesen kaum genutzt werden Fast zwei Drittel der Nahrung besteht wiederum aus Tieren die zur Schwarmbildung neigen Die Grosse der Beute variiert zu einem ahnlichen Anteil von 8 bis 32 mm fast ein weiteres Drittel ist kleiner und nur selten grosser Ausserdem weist sie zu mehr als 83 eine gewisse Korperflexibilitat auf In beiden Flussgebieten fangt der Pyrenaen Desman seine Nahrung uberwiegend in schnellfliessenden Abschnitten die mit Steinen oder grobkornigen Substraten verbunden sind feinkornigen Untergrund nutzt er hingegen kaum 25 4 5 6 Bei der Analyse von 46 Mageninhalten von Tieren aus der Umgebung von Navarra entfielen rund 47 auf Eintagsfliegen und 21 auf Kocherfliegen Weitere 13 umfassten Zweiflugler 9 Steinfliegen und 2 Flohkrebse Bezogen auf die vertilgte Biomasse dominierten Kocherfliegen mit mehr als der Halfte vor den Zweiflugern und Eintagsfliegen Vor allem die Kocher und Eintagsfliegen wurden das ganze Jahr uber in hoher Anzahl erbeutet Starkere Schwankungen gab es bei den Steinfliegen mit grosseren Mengen im Fruhjahr wahrend die Anteile in den anderen Jahreszeiten deutlich zuruckgingen Neben den Wirbellosen wurde in raren Mengen auch Laich von Forellen aufgefunden 26 Vergleichbare Ergebnisse bezogen auf die Nahrungszusammensetzung und Mengenanteile ermittelten mehrere Analysen von Mageninhalten aus Galicien Hierbei uberwogen im Sommer Kocher und Eintagsfliegen im Herbst Flohkrebse Kocherfliegen und Schnaken nebst Regenwurmern im Winter wiederum Kocherfliegen 27 28 Anhand genetischer Untersuchungen von Kotproben aus den franzosischen Anteilen der Pyrenaen konnten die Beutetiere des Pyrenaen Desmans genauer bestimmt werden die sich aus mehr als 100 Gattungen zusammensetzen Dadurch sind unter den Kocherfliegen Vertreter von Odontocerum und Potamophylax identifiziert Bei den Eintagsfliegen waren Baetis und Leuctra prominent belegt bei den Steinfliegen wiederum Perla verschiedene Angehorige der Gattung Hydropsyche und Protonemura Insgesamt ergab sich eine sehr reiche Nahrungspalette die den Pyrenaen Desman eher als generalistisch charakterisiert 29 30 31 Neben den Wirbellosen als Hauptbeute enthielten einzelne Nahrungsreste auch Wirbeltiere Dass diese im Fall von der Forelle oder dem Spanischen Frosch aktiv erbeutet und nachfolgend verzehrt werden ist auch durch Beobachtungen verifiziert 32 14 4 5 6 Seine Beute sucht der Pyrenaen Desman sowohl am Gewasserboden als auch an der Wasseroberflache oder an Land Unter Wasser wird das Substrat am Grund mit den Vorderfussen oder der langen Nase abgetastet Kleinere Beute frisst ein Tier sofort wobei fur eine Kocherfliegenlarve etwa 15 bis 20 Kaubewegungen in funf Sekunden notwendig sind Grossere Beute schleppt der Pyrenaen Desman an Land Wahrend der Nahrungsaufnahme steht er auf den Hinterbeinen und bearbeitet die Nahrung mit den Vorderfussen und der Schnauze In Gefangenschaft gehaltene Tiere frassen dargebotene Mause mit dem Kopf zuerst Nicht vertilgte Reste werden verscharrt oder in den Bau verbracht Verschiedenen Berichten zufolge betragt die taglich aufgenommene Nahrungsmenge zwischen zwei Drittel und einem Funftel des eigenen Korpergewichtes 19 16 15 4 5 6 Fortpflanzung Bearbeiten Das Fortpflanzungsverhalten des Pyrenaen Desmans ist nur wenig untersucht Die Paarung findet wohl vorwiegend im Fruhling von Februar bis Juni statt Bei den Mannchen startet die Bildung von Samenzellen bereits im November und dauert bis Mai an Der Ostrus der Weibchen setzt im Januar ein Trachtige Weibchen werden uberwiegend zwischen Februar und Mai beobachtet Da tragende und saugende weibliche Individuen mehrfach im Jahr beobachtet werden konnen ist eine polyostrische Vermehrung wahrscheinlich Ein weiterer Indikator hierfur ist auch ein postpartaler Ostrus Weibchen tragen zwischen einem und funf Embryonen aus der Durchschnitt betragt 3 6 Der Nachwuchs wird nach einer Tragzeit von rund dreissig Tagen geboren Die ersten entwohnten Jungtiere konnen bereits im Marz angetroffen werden Uber die Individualentwicklung ist kaum etwas bekannt allerdings bringen Jahrlinge ihren ersten eigenen Nachwuchs erst im Folgejahr zur Welt 14 Das maximale Alter wird vermutlich mit funf Jahren erreicht Anhand von 83 untersuchten Tieren aus dem nordlichen Spanien verteilen sich die Altersgruppen von einem bis vier Jahre auf jeweils in Viertel eins bis zwei Jahre bis ein Funftel drei bis vier Jahre Individuen uber funf Jahre machten hingegen nur rund 6 aus 33 34 4 5 6 Weibliche Tiere besitzen Zwitterdrusen und konnen als Hermaphroditen auftreten was auch von einigen Vertretern der Eigentlichen Maulwurfe bekannt ist 35 Fressfeinde Konkurrenten und Parasiten Bearbeiten Es gibt bisher nur wenige Hinweise auf Fressfeinde des Pyrenaen Desmans In wenigen Fallen wurde die Erbeutung durch Mauswiesel beobachtet 4 Genetische Analysen vom Kot des Fischotters verweisen darauf dass dieser den Pyrenaen Desman zumindest gelegentlich bejagt 36 Bezuglich der Lebensraumnutzung und hauptsachlichen Nahrungsressourcen bestehen okologische Uberschneidungen mit der Wasserspitzmaus und der Wasseramsel 37 12 Die Parasiten des Pyrenaen Desmans sind bisher nur wenig untersucht Aussere Schmarotzer wurden mit Milben belegt darunter Psorergates und Eadiea 38 39 An inneren Parasiten liessen sich Fadenwurmer wie Paracuaria ebenso Kratzwurmer wie Omphalometra beobachten 40 41 Systematik BearbeitenInnere Systematik der Maulwurfe nach He et al 2016 42 Talpidae Uropsilinae Talpinae Scalopini Scaptonychini Urotrichini Neurotrichini Condylurini Desmanini Desmana Galemys TalpiniVorlage Klade Wartung StyleDer Pyrenaen Desman ist eine Art aus der Gattung Galemys Er stellt deren einziges rezentes Mitglied dar wodurch die Gattung als monotypisch zu betrachten ist Sowohl die Art als auch die Gattung gehoren wiederum zur Familie der Maulwurfe Talpidae Zusammen mit dem nahe verwandten Russischen Desman Desmana bildet der Pyrenaen Desman innerhalb der Familie die Tribus der Desmane Desmanini Von anderen Maulwurfen unterscheiden sich die Desmane durch ihre semi aquatische Lebensweise wodurch sie einige anatomische Besonderheiten aufweisen Ihr Korperbau ist weniger an eine grabende Aktivitat angepasst was sich unter anderem an dem schlanken Oberarmknochen und den gegenuber den vorderen Fussen grosseren hinteren abzeichnet ebenso wie die unteren Beinabschnitte langer und die Zehen durch Schwimmhaute miteinander verbunden sind oder der Schultergurtel anders konfiguriert ist 6 Ursprunglich als eigenstandige Unterfamilie neben den grabenden Maulwurfen gefuhrt 43 44 ergaben molekulargenetische Untersuchungen eine nahere Beziehung mit den Eigentlichen Maulwurfen Talpini und dem Sternmull Condylurini Als enger verwandte Gruppe zu den genannten Triben konnen die verschiedenen Spitzmulle Ostasiens und Nordamerikas aufgefasst werden Die Trennung von den anderen Linien der Maulwurfe erfolgte bereits im Oberen Eozan vor rund 37 bis 34 Millionen Jahren Die Aufspaltung der Desmane in die heutigen Linien setzte aber erst deutlich spater im Verlauf des Mittleren Miozans vor 13 9 Millionen Jahren ein Ubergeordnet sind alle genannten Maulwurfsgruppen der Unterfamilie der Altweltmaulwurfe Talpinae zuzuweisen innerhalb letzterer stehen zusatzlich noch die Neuweltmaulwurfe Scalopini Die Altweltmaulwurfe vereinen sowohl unterirdisch grabende als auch semi aquatische lebende Tiere aus Eurasien und aus Nordamerika 45 46 42 In der Regel werden zwei Unterarten des Pyrenaen Desmans unterschieden 3 4 47 G p pyrenaicus E Geoffroy Saint Hilaire 1811 Pyrenaen G p rufulus Graells 1897 Sierra de GuadarramaVon beiden Vertretern gilt G p pyrenaicus als die Nominatform und ist kleiner sowie dunkler gefarbt als G p rufulus Die Unterscheidung ist aber nicht allgemein akzeptiert und liess sich auch nicht in jedem Fall morphometrisch nachvollziehen 7 4 48 Genetische Untersuchungen hingegen konnen zwei parapatrische Gruppen unterscheiden von denen sich eine Gruppe A auf das westliche Kantabrische Gebirge sowie auf das zentrale Spanien und auf Portugal die andere Gruppe B auf das ostliche Kantabrische Gebirge das zentrale Spanien sowie auf die Pyrenaen verteilt Die Trennung beider Gruppen reicht bis in das Mittelpleistozan vor gut 320 000 Jahren zuruck Zwischen den einzelnen Gruppen besteht kein Austausch mitochdrialer Haplotypen 46 49 50 Aufgrund dieser Befunde der die Existenz und die angenommene Verbreitung der postulierten Unterarten nicht bestatigt wurde der Pyrenaen Desman im achten Band des Standardwerkes Handbook of the Mammals of the World aus dem Jahr 2018 als monotypisch eingestuft 6 Die Gattung Galemys enthalt zudem mehrere ausgestorbene Arten 51 52 Galemys kormosi Schreuder 1940 Galemys semseyi Kormos 1913 Galemys sulimskii Rumke 1985Die Art Galemys semseyi ist hierbei etwas problematisch Ursprunglich wurde sie von Theodor Kormos anhand zweier Unterkieferfragmente mit den erhaltenen hinteren Zahnen aus der ungarischen Fundstelle Puspokfurdo eingefuhrt 53 ein Exemplar davon ging verloren Die taxonomisch wichtigen vorderen Zahne sind somit nicht erhalten morphometrischen Analysen zufolge vermitteln die uberlieferten Zahne zwischen den Gattungen Desmana und Galemys 52 Weiteres von Kormos zu der Art gestelltes Fundmaterial verwies Antje Schreuder im Jahr 1940 zu Desmana kormosi 54 welches wiederum 45 Jahre spater Cornelia G Rumke zu Galemys ordnete 51 Eine von Kormos ebenfalls 1913 aufgestellte Art namens Galemys hungaricus entdeckt an der ungarischen Fundstelle Polgardi 53 fuhrte Schreuder 1940 zur Gattung Mygalinia uber 54 Forschungsgeschichte Bearbeiten nbsp Etienne Geoffroy Saint Hilaire nbsp Johann Jakob KaupDie wissenschaftliche Erstbeschreibung des Pyrenaen Desmans geht auf Etienne Geoffroy Saint Hilaire aus dem Jahr 1811 zuruck Geoffroy Saint Hilaire stand hierfur ein 11 cm langes Exemplar mit 12 5 cm langem Schwanz aus Tarbes im franzosischen Teil der Pyrenaen zur Verfugung der Typusregion der Art Er verglich sein Individuum mit dem Russischen Desman der bereits mehr als 50 Jahre zuvor von Linnaeus benannt worden war Als wissenschaftlichen Artnamen gab Geoffroy Saint Hilaire Mygale pyrenaica an 55 Die Gattungsbezeichnung Mygale entlieh er aus Georges Cuviers im Jahr 1800 erschienenen ersten Band seiner Lecons d anatomie comparee wo sie Cuvier allerdings nur auf einer Ubersichtstabelle erwahnte und mit dem Russischen Desman in Beziehung setzte 56 Ihr liegen die griechischen Worter mῦs mys fur Maus und galeh gale fur Wiesel zu Grunde bedeutet also soviel wie Mauswiesel 57 Bereits vier Jahre vor Cuvier hatte aber Anders Jahan Retzius in seinem Werk Animadversiones in classem mammalium Linneanam den Russischen Desman mit der Gattungsbezeichnung Mygalus in Verbindung gebracht 58 Mygale galt lange Zeit als korrekte Gattungsbezeichnung fur die Desmane Sie stand aber in Konflikt mit einer gleichnamigen Gruppe der Spinnen die im Jahr 1802 durch Pierre Andre Latreille benannt worden war 59 Fur die Desmane wurden daher auch verschiedene Varianten genutzt Dazu gehoren unter anderem Myogalea eingefuhrt von Johann Baptist Fischer im Jahr 1830 60 oder Myogale welche wiederum auf Johann Friedrich von Brandt aus dem Jahr 1836 zuruckgeht 61 Vor allem letztere erreichte eine recht weite Verbreitung Unter anderem befurwortete sie George Edward Dobson in den 1880er Jahren in einer umfangreichen Abhandlung zu den Desmanen im Rahmen seines bedeutenden Werkes zu den Insektenfressern Seiner Meinung nach war diese Bezeichnung einerseits recht gelaufig andererseits wurde eine Verwechslung mit der gleichfalls Mygale getauften Spinnengattung unterbunden 62 Im Bezug auf den Russischen Desman sind sowohl Mygale als auch Mygalus und Myogale ungultig da die durch Johann Anton von Guldenstadt im Jahr 1777 kreierte Bezeichnung Desmana vordatiert Fur den Pyrenaen Desman fuhrte Johann Jakob Kaup im Jahr 1829 die Bezeichnung Galemys ein 63 Prinzipiell besitzt Galemys die gleichen Wortbestandteile wie Mygale und bedeutet dementsprechend Wieselmaus Aufgrund der komplexen Vergangenheit von Mygale sprach sich Antje Schreuder im Jahr 1940 fur Galemys als korrekte Gattungsbezeichnung fur den Pyrenaen Desman aus 54 Dies ist seitdem weitgehend akzeptiert 6 Die neben der Nominatform einzige uber langere Zeit anerkannte weitere Unterart war mit G p rufulus im Jahr 1897 von Mariano de la Paz Graells y de la Aguera als Myogalea rufula wissenschaftlich benannt worden Graells hob hierbei die braunere Gesamtfarbung hervor Als Typusgebiet gan er den Fluss Balsain oberhalb der Venta de los Mosquitos in der Sierra de Guadarrama im nordzentralen Spanien an 64 Stammesgeschichte BearbeitenIn ihrer stammesgeschichtlichen Vergangenheit war die Gattung Galemys deutlich weiter verbreitet als es der heutige Pyrenaen Desman vermuten lasst Inwiefern Galemys bereits im Oberen Miozan auftrat ist nicht ganz eindeutig Funde aus Eichkogel sudlich von Wien die rund 8 7 Millionen Jahre alt sind werden teilweise der Gattung aber auch der urtumlicheren Form Archaeodesmana zugewiesen 65 66 Eindeutig fassen lasst sich Galemys dann im Pliozan Bedeutend hierbei ist die Fundstelle Weze im sudlichen Polen von wo die Art Galemys sulimskii beschrieben worden ist Nachgewiesen ist sie uber mehrere Schadel und Kieferfragmente Es handelt sich hierbei um einen sehr kleinen Vertreter der Desmane Zeitlich gehoren die Fossilfunde in die erste Halfte des Pliozans 51 Die Art wurde nach Andrzej Sulimski benannt der bereits Ende der 1950er Jahre die Fossilreste von Weze vorgestellt hatte 67 68 Nur wenig junger als die polnischen Funde sind jene von Beremend und Csarnota in Ungarn Das sehr umfangreiche Material bestehend aus Schadel und Gliedmassenteilen gehort zu Galemys kormosi Die Art ubertraf den heutigen Pyrenaen Desman ein wenig an Grosse Der Namenspatron Theodor Kormos veroffentlichte die ersten Funde in den 1930er Jahren 54 Galemys kormosi erreichte im ausgehenden Pliozan und im Altpleistozan eine recht weite Verbreitung Vergleichsweise haufig ist die Art im sudlichen Europa belegt Genannt werden kann hier unter anderem die Lokalitat Coste San Giacomo im zentralen Italien aus der Fruhphase des Altpleistozans 69 Auf der Iberischen Halbinsel finden sich zahlreiche Fundpunkte wie etwa in der Umgebung von Granada oder von Baza beide im Suden Spaniens 70 51 Von Bedeutung ist auch die Fundregion der Sierra de Atapuerca im Norden des Landes herausragend wegen ihrer archaologischen und fruhmenschlichen Befunde Galemys kormosi wurde hier an den altesten Fundstellen wie der Sima del Elefante mehrfach registriert welche ein Alter von etwa 1 2 bis 1 0 Millionen Jahren aufweist Jungere Bereiche wie die Gran Dolina mit Alterswerten um 780 000 Jahren und junger fuhren die Art hingegen nicht mehr es treten jedoch Fossilreste von Galemys auf die nicht sicher einer bestimmten Art zugeordnet werden konnen 71 72 73 Daruber hinaus erreichte die Art auch das Gebiet nordlich der Alpen Noch in das ausgehende Pliozan gehoren die Reste aus dem Tagebau Hambach und dem Tagebau Frechen die beide zum Rheinischen Braunkohlerevier gehoren Aus ersterem liegen rund 110 Zahne vor die sich auf drei Arten der Desmane verteilen darunter auch Galemys kormosi 74 75 Des Weiteren sind zahlreiche Zahne an der bedeutenden altpleistozanen Fundstelle Tegelen in den Niederlanden aufgedeckt worden 51 76 Ein vergleichbares Alter zu Tegelen haben Zahnfunde aus dem Meeresarm Oosterschelde die dort Unterwasser geborgen wurden 77 Weitere Funde sind aus England bekannt hier uberwiegend aus Norfolk Sie umfassen Gebissreste und Teile des Bewegungsapparates 78 79 Aus dem ostlichen Mitteleuropa waren die Fossilreste von Rebielice Krolewskie im sudlichen Polen zu nennen 51 Weiter im Osten mussen ursprunglich als zu Galemys gehorig angesprochene Fossilfunde aus der Ukraine mittlerweile in ihrer Stellung als unsicher eingestuft werden da die aufgefundenen Zahne deutlich grosser sind als die der bekannten Vertreter 80 81 Ein Unterkieferfragment aus Puspokfurdo in Ungarn mit ebenfalls altpleistozanem Alter wird der Art Galemys semseyi zugeordnet Sie ist bisher nur von dieser Fundstelle nachgewiesen einzelne Gebssfragmente aus der gleichen Region konnten ebenfalls dazugehoren Anhand der wenigen bekannten Funde kann auf ein Tier von der Grosse des heutigen Pyrenaen Desmans geschlossen werden 53 54 51 82 Fur das Jungpleistozan sind wiederum aus El Portalon in der Fundregion von Atapuerca einige Funde des heutigen Pyrenaen Desmans verzeichnet Das Gebiet befindet sich innerhalb des rezenten Verbreitungsgebietes 83 Bedrohung und Schutz BearbeitenZu den Bedrohungen des Pyrenaen Desmans zahlen die Verschmutzung der Gewasser in Folge von Landwirtschaft und Industrie sowie die Zerstuckelung seines Lebensraums durch Storung und Isolierung des Gewassernetzes etwa bei Errichtung von Kraftwerk oder Talsperren Die daraus folgende Vereinzelung verschiedener Populationen hat zu einem deutlichen Inzest gefuhrt Ausserdem werden die Tiere teils aktiv durch Fischer verfolgt die in ihnen Nahrungskonkurrenten sehen Hinzu kommt die Verdrangung durch den Amerikanischen Nerz der aus Pelzfarmen ausgebrochen ist oder freigelassen wurde und eine ahnliche okologische Nische besetzt wie der Pyrenaen Desman Insgesamt ist der Lebensraum der Tiere sehr anfallig fur anthropogene Einflusse Die IUCN hat die Art daher bereits im Jahr 2008 als gefahrdet vulnerable und Ende 2021 als stark gefahrdet endangered eingestuft Der Bestand hat sich laut Angaben der Naturschutzorganisation seit 2011 um die Halfte verringert Nach Untersuchungen im nordostlichen Portugal ging der Bestand hier zwischen 1996 und 2015 um uber 63 zuruck 84 Als wichtige Erhaltungsmassnahmen werden ein angemessenes Management der Gewassernetzwerke die Wiederherstellung von Lebensraumen und Kenntnisgewinn uber bedrohte Populationen angesehen Ausserdem dient der Pyrenaen Desman als Aushangeschild fur die Forderung der Erhaltung von Flusslandschaften Forschungen sind vor allem im Bereich der Minderung der schadlichen Einwirkungen durch Wasserkraftwerke und Gewasserwirtschaft notwendig ebenso muss die Minimalgrosse uberlebensfahiger Populationen und die genetische Variabilitat einzelne Gruppen bestimmt werden Teile des Verbreitungsgebietes des Pyrenaen Desmans sind als Nationalparks geschutzt so etwa durch den Nationalpark Pyrenaen in Frankreich und den Nationalpark Picos de Europa in Spanien 85 Von der Europaischen Union wird der Pyrenaen Desman in den Anhangen II und IV der FFH Richtlinie gefuhrt und gilt somit als streng zu schutzende Art von gemeinschaftlichem Interesse fur deren Erhalt besondere Schutzgebiete ausgewiesen werden mussen 86 Literatur BearbeitenI I Barabasch Nikiforow Die Desmane Neue Brehm Bucherei 474 Wittenberg 1975 S 1 100 E A Juckwer Galemys pyrenaicus Geoffroy 1811 Pyrenaen Desman In J Niethammer und F Krapp Hrsg Handbuch der Saugetiere Europas Wiesbaden 1990 S 79 92 Boris Krystufek und Masaharu Motokawa Talpidae Moles Desmans Star nosed Moles and Shrew Moles In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 552 620 S 605 606 ISBN 978 84 16728 08 4 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 2 Bande 6 Auflage The Johns Hopkins University Press Baltimore MD u a 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Jorge M Palmeirim und Robert S Hoffmann Galemys pyrenaicus Mammalian Species 207 1983 S 1 5Einzelnachweise Bearbeiten P B Richard The sensorial world of the Pyrenean desman Galemys pyrenaicus Acta Zoologica Fennica 173 1985 S 255 258 Kenneth C Catania Epidermal Sensory Organs of Moles Shrew Moles and Desmans A Study of the Family Talpidae with Comments on the Function and Evolution of Eimer s Organ Brain Behavior and Evolution 56 2000 S 146 174 a b c d I I Barabasch Nikiforow Die Desmane Neue Brehm Bucherei 474 Wittenberg 1975 S 1 100 a b c d e f g h i j k l m n o Jorge M Palmeirim und Robert S Hoffmann Galemys pyrenaicus Mammalian Species 207 1983 S 1 5 a b c d e f g h i j k l m E A Juckwer Galemys pyrenaicus Geoffroy 1811 Pyrenaen Desman In J Niethammer und F Krapp Hrsg Handbuch der Saugetiere Europas Wiesbaden 1990 S 79 92 a b c d e f g h i j k l m n o Boris Krystufek und Masaharu Motokawa Talpidae Moles Desmans Star nosed Moles and Shrew Moles In Don E Wilson und Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 8 Insectivores Sloths Colugos Lynx Edicions Barcelona 2018 S 552 620 S 605 606 ISBN 978 84 16728 08 4 a b J Gonzales Esteban E Castien und J Gosalbez Morphological and colour variation in the Pyrenean Desman Galemys pyrenaicus Goeffroy 1811 Zeitschrift fur Saugetierkunde 64 1999 S 1 11 Walter Poduschka und Bernard Richard Hair Types in the Fur of the Pyrenean Desman Galemys pyrenaicus Geoffroy 1811 Insectivora Talpidae Desmaninae Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften mathematisch naturwissenschaftliche Klasse 194 1985 S 39 44 V M Malygin und D L Zaslavskij Osobennosti kariotipov Russkoj Desmana moschata i Pirenejskoj Galemys pyrenaicus vyhuholej v svazi s voprosom o polozhenii etih vidov v semejstve Talpidae Mammalia Insectivora Zoologicheskij Zhurnal 65 1986 S 1435 1437 Carlos Nores und Enzesto Gracia Alvarez Valoracion del habitat de Galemys pyrenaicus en Espana Council of Europe Hrsg Seminar on the biology and conseration of European desmans and water shrews Galemys payrenaicus Desmana moschata Neomys spp Ordesa Spain 7 11 June 1995 Strasbourg 1995 S 58 61 a b Amaiur Esnaola Vanessa Mata Aitor Arrizabalaga Escudero Jorge Gonzalez Esteban Aitor Larranaga Hugo Rebelo Arturo Elosegi und Joxerra Aihartza It is the ambience not the menu Prey availability does not drive habitat selection by the endangered Pyrenean desman Aquatic Conservation Marine and Freshwater Ecosystems 31 2021 S 1859 1872 doi 10 1002 aqc 3563 a b c Alejandro Lopez de Sancha Romero Roig Pere Aymerich Anna Vila Gispert und Helena Guasch Trophic competition in a guild of insectivorous semi aquatic vertebrates in a Pyrenean headwater stream diet specialisation in the endangered Galemys pyrenaicus Mammalian Biology 2022 doi 10 1007 s42991 022 00265 z C Nores F Ojeda A Ruano Villate J Gonzalez J M Cano und E Garcia Estimating the population density of Galemys pyrenaicus in four Spanish rivers Journal of Zoology 246 1998 S 454 457 a b c A Peyre Ecologie et Biogeographie du Desman Galemys pyrenaicus G dans les Pyrenees Francaises Mammalia 20 1956 S 405 418 a b P B Richard und C Micheau Le carrefour tracheen dans l adaptation du desman des Pyrenees Galemys pyrenaicus a Ia vie dulcaquicole Mammalia 39 1975 S 467 477 a b c d Gunther Niethammer Beobachtungen am Pyrenaen Desman Galemys pyrenaica Bonner Zoologische Beitrage 21 3 4 1970 S 157 182 R Bauchot C Buisseret Y Leroy und P B Richard L equipment sensoriel de la trompe du desman des Pyrenees Galemys pyrenaicus Insectivora Talpidae Mammalia 37 1973 S 17 24 P B Richard Le desman des Pyrenees Galemys pyrenaicus Mode de vie Univers sensoriel Mammalia 37 1973 S 1 16 a b c P B Richard und A Vallette Viallard Le desman des Pyrenees Galemys pyrenaicus premieres notes sur sa biologie Revue d Ecologie Terre et Vie 23 1969 S 225 245 a b c d R David Stone The activity patterns of the Pyrenean desman Cufemys pyvenuicus Insectivora Talpidae as determined under natural conditions Journal of Zoology 213 1987 S 95 106 a b Y Melero P Aymerich G Santulli und J Gosalbez Activity and space patterns of Pyrenean desman Galemys pyrenaicus suggest non aggressive and non territorial behaviour European Journal of Wildlife Research 60 2014 S 707 715 doi 10 1007 s10344 014 0838 8 a b c Yolanda Melero Pere Aymerich Juan Jose Luque Larena und Joaquim Gosalbez New insights into social and space use behaviour of the endangered Pyrenean desman Galemys pyrenaicus European Journal of Wildlife Research 58 2012 S 185 193 doi 10 1007 s10344 011 0561 7 a b c R David Stone The social ecology of the Pyrenean desman Gdemys pyremicus Insectivora Talpidae as revealed by radiotelemetry Journal of Zoology 212 1987 S 117 129 R David Stone und Martyn L Gorman Social organization of the European mole Talpa europaea and the Pyrenean desman Galemyspyrenaicus Mammal Review 15 1 1985 S 35 42 Amaiur Esnaola Aitor Larranaga Jorge Gonzalez Esteban Arturo Elosegi und Joxerra Aihartza Using biological traits to assess diet selection the case of the Pyrenean desman Journal of Mammalogy 2023 doi 10 1093 jmammal gyad061 Enrique Castien und Joaquim Gosalbez Diet of Galemys payrenaicus Geoffroy 1811 in the North of the Iberian Peninsula Netherlands Journal of Zoology 45 3 4 1995 S 422 430 Jesus Santamarina und Jose Guitan Quelques donnees sur le regime alimentaire du desman Galemys pyrenaicus dans le nord ouest de l Espagne Mammalia 52 3 1988 S 301 307 Jesus Santamarina Feeding ecology of a vertebrate assemblage inhabiting a stream of NW Spain Riobo Ulla basin Hydrobiologia 252 1993 S 175 191 Francois Gillet Marie Laure Tiouchichine Maxime Galand Frederic Blanc Melanie Nemozc Stephane Aulagnier und Johan R Michaux A new method to identify the endangered Pyrenean desman Galemys pyrenaicus and to study its diet using next generation sequencing from faeces Mammalian Biology 80 2015 S 505 509 doi 10 1016 j mambio 2015 08 002 Marjorie Biffi Francois Gillet Pascal Laffaille Fanny Colas Stephane Aulagnier Frederic Blanc Maxime Galan Marie Laure Tiouchichine Melanie Nemoz Laetitia Buisson und Johan R Michaux Novel insights into the diet of the Pyrenean desman Galemys pyrenaicus using next generation sequencing molecular analyses Journal of Mammalogy 98 5 2017 S 1497 1507 doi 10 1093 jmammal gyx070 Amaiur Esnaola Aitor Arrizabalaga Escudero Jorge Gonzalez Esteban Arturo Elosegi und Joxerra Aihartza Determining diet from faeces Selection of metabarcoding primers for the insectivore Pyrenean desman Galemys pyrenaicus PLoS ONE 13 12 2018 S e0208986 doi 10 1371 journal pone 0208986 Lorenzo Quaglietta und Pedro Beja Direct observations of vertebrate killing and consumption by the endangered Pyrenean desman Galemys pyrenaicus Mammalia 83 5 2019 S 479 482 doi 10 1515 mammalia 2018 0111 P B Richard Determination de l age et de la longevite chez le desman des Pyrenees Galemys pyrenaicus Revue d Ecologie Terre et Vie 2 1976 S 181 192 Jorge Gonzalez Esteban Idoia Villate Enrique CastienIsabel rey und Joaquim Gosalbez Age determination of Galemys pyrenaicus Acta Theriologica 47 1 2002 S 107 112 F David Carmona Masaharu Motokawa Masayoshi Tokita Kimiyuki Tsuchiya Rafael Jimenez und Marcelo Sanchez Villagra The Evolution of Female Mole Ovotestes Evidences High Plasticity of Mammalian Gonad Development Journal of Experimental Zoology Mol Dev Evol 310 B 2008 S 259 266 F Gillet A Mouton A Andre S Vanoutryve F Blanc M Nemoz P Fournier C Fournier Chambrillon D Marc M Biffi P Lafaille L Buisson und J R Michaux Evidence of predation and possible competition among three semi aquatic species the endangered Pyrenean desman Galemys pyrenaicus the aquatic shrew Neomys fodiens and the European otter Lutra lutra using next generation sequencing methods from faeces In Conference on Conservation Genomics 3 6 May 2016 ESF CIBIO InBIO U Porto Campus de Vairao Vairao Portugal 2016 S 46 Marjorie Biffi Pascal Laffaille und Laetitia Buisson Local habitat preferences of a semi aquatic mammal the Pyrenean desman Galemys pyrenaicus Mammalia 84 1 2020 S 50 62 F S Lukoschus Psorergates desmanae sp nov eine neue Kratzmilbe von Galemys pyrenaicus Psorergatidae Trombidiformes Bulletin du Museum d histoire Naturelle 40 1 1968 S 125 131 A Fain und J O Whitaker Jr Two new species of Myobiidae from North American mammals Acarina Bulletin et Annales de la Societe entomologique de Belgique 111 1975 S 57 65 F Alvarez H Gijon Botella P Quinteiro J Rey F Lopez Roman und M L Sanmartiin Paracuaria hispanica n sp Nematoda Acuariidae a stomach parasite of the pyrenean desman Galemys pyrenaicus Geoffr Insectivora Talpidae with a redefinition of the genus Paracuaria Rao 1951 Systematic Parasitology 29 1994 S 105 112 Claude Vaucher Sur quelques Trematodes parasites de Chiropteres et d Insectivores Bulletin de la Societe Neuchateloise des Sciences Naturelles 98 1975 S 17 25 a b Kai He Akio Shinohara Kristofer M Helgen Mark S Springer Xue Long Jiang und Kevin L Campbell Talpid Mole Phylogeny Unites Shrew Moles and 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Hrsg Mammal Species of the World A taxonomic and geographic Reference 2 Bande 3 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore MD 2005 ISBN 0 8018 8221 4 1 Maria Jose Lopez Fuster Rosa Garcia Perea Rosa Fernandez Salvador Julio Gisbert und Jacint Ventura Craniometric variability of the Iberian desman Galemys pyrenaicus Mammalia Erinaceomorpha Talpidae Folia Zoologica 55 1 2006 S 29 42 Marina Querejeta Jorge Gonzalez Esteban Asuncion Gomez Angel Fernandez Gonzalez Pere Aymerich Joaquim Gosalbez Lidia Escoda Javier Igea und Jose Castresana Genomic diversity and geographical structure of the Pyrenean desman Conservation Genetics 17 2016 S 1333 1344 doi 10 1007 s10592 016 0865 y Lidia Escoda und Jose Castresana The genome of the Pyrenean desman and the effects of bottlenecks and inbreeding on the genomic landscape of an endangered species Evolutionary Applications 14 2021 S 1898 1913 doi 10 1111 eva 13249 a b c d e f g Cornelia G Rumke A review of fossil and recent Desmaninae Talpidae Insectivora Utrecht Micropaleontological Bulletins Special Publication 4 1985 S 1 241 a b Raef Minwer Barakat Antonio Garcia Alix Elvira Martin Suarez und Matthijs Freudenthal Early Pliocene Desmaninae Mammalia Talpidae from Southern Spain and the Origin of the Genus Desmana Journal of Vertebrate Paleontology 40 5 2020 S e1835936 doi 10 1080 02724634 2020 1835936 a b c Theodor Kormos Trois nouvelles especes fossiles des Desmans en Hongrie Annales Musei Nationalis Hungarici 11 1913 S 135 145 a b c d e Antje Schreuder A revision of the fossil water moles Desmaninae Archives Neerlandais de Zoologie 4 1940 S 201 233 Etienne Geoffroy Saint Hilaire Memoire sur les especes des genres Musaraigne et Mygale Annales du Museum d histoire naturelle 17 1811 S 169 194 2 Georges Cuvier Lecons d anatomie comparee Tome 1 Paris 1800 S 1 521 3 T S Palmer Index Generum Mammalium A List of the Genera and Families of Mammals North American Fauna 23 1904 S 437 4 Anders Jahan Retzius Animadversiones in classem mammalium Linneanam Lund 1796 S 1 22 S 22 5 Pierre Andre Latreille Histoire naturelle generale et particuliere des Crustaces et des Insectes Tome Troisieme Paris 1802 S 1 467 S 48 59 6 Johann Baptist Fischer Addenda emendanda et index ad Synopsis Mammalium Stuttgart 1830 S 1 752 S 250 7 Johann Friedrich von Brandt Bemerkungen uber den inneren Bau des Wuychuchol Myogale moschaqta im Vergleich zu dem des Maulwurfs und der Spitzmaus Sorex araneus Archiv fur Naturgeschichte 2 1 1836 S 176 182 8 George Edward Dobson A Monograph of the Insectivora systematic and anatomical Part II London 1883 S 126 172 9 Johann Jakob Kaup Skizzirte Entwickelungs Geschichte und Naturliches System der Europaischen Thierwelt Darmstadt und Leipzig 1829 S 1 203 S 119 10 Mariano de la Paz Graells Fauna mastodologica Iberica Memorias de la Real Academia de Ciencias Exactas Fisicas y Naturalesde Madrid 17 1897 S 1 806 S 460 461 11 Gernot Rabeder Die Wirbeltierfauna aus dem Alt Pliozan O Pannon vom Eichkogel bei Modling NO I Allgemeines II Insectivora Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien 74 1970 S 589 595 Reinhard Ziegler Insectivores Lipotyphla and bats Chiroptera from the Late Miocene of Austria Annalen des Naturhistorischen Museums Wien 107A 2006 S 93 196 Andrzej Sulimski Pliocene insectivores from Weze Study on the Tertiary bone breccia fauna from Weze near Dzialoszyn in Poland Part XI Acta Palaeontologica Polonica 4 2 1959 S 119 173 Andrzej Sulimski Supplementary studies on the insectivores from Weze 1 Poland Study on the Tertiary bone breccia fauna from Weze near Dzialoszyn in Poland Part xVII Acta Palaeontologica Polonica 7 3 4 1962 S 441 498 Fabio Bona Luca Bellucci und Raffaele Sardella The Gelasian Late Villanyan MN17 diversified micromammal assemblage with Mimomys pliocaenicus from Coste San Giacomo Anagni basin central Italy taxonomy and comparison with selected European sites Hystrix the Italian Journal of Mammalogy 26 2015 S 141 151 doi 10 4404 hystrix 26 2 11441 Antonio Garcia Alix Raef Minwer Barakat Elvira Martin Suarez und Matthijs Freudenthal Small mammals from the early Pleistocene of the Granada Basin southern Spain Quaternary Research 72 2009 S 265 274 doi 10 1016 j yqres 2009 06 004 Raquel Lopez Antonanzas und Gloria Cuenca Bescos The Gran Dolina site Lower to Middle Pleistocene Atapuerca Burgos Spain new palaeoenvironmental data based on the distribution of small mammals Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 186 2002 S 311 334 Gloria Cuenca Bescos Juan Rofes Juan Manuel Lopez Garcia Hugues Alexandre Blain Raquel Rabal Garces Victor Sauque Juan Luis Arsuaga Jose Maria Bermudez de Castro und Eudald Carbonell The small mammals of Sima del Elefante Atapuerca Spain and the first entrance of Homo in Western Europe Quaternary International 295 2013 S 28 35 doi 10 1016 j quaint 2011 12 012 Gloria Cuenca Bescos Hugues Alexandre Blain Juan Rofes Ivan Lozano Fernandez Juan Manuel Lopez Garcia Mathieu Duval Julia Galan und Carmen Nunez Lahuerta Comparing two different Early Pleistocene microfaunal sequences from the caves of Atapuerca Sima del Elefante and Gran Dolina Spain Biochronological implications and significance of the Jaramillo subchron Quaternary International 389 2 2015 S 148 158 doi 10 1016 j quaint 2014 12 059 Roland Kersting Thomas Mors Water moles Desmaninae Lipotyphla from the Pliocene Reuver Clay of north west Germany In Lutz C Maul und Ralf Dietrich Kahlke Hrsg 18th International Senckenberg Conference VI International Palaeontological Colloquium in Weimar Late Neogene and Quaternary biodiversity and evolution Regional developments and interregional correlations Weimar Germany 25th 30th April 2004 Terra Nostra Schriften der Alfred Wegener Stiftung 2004 S 135 136 Jelle W F Reumer Insectivora Mammalia Soricidae Talpidae from the Late Pliocene of Frechen Germany Deinsea 2 1995 S 9 15 Lars W van den Hoek Ostende und John de Vos A century of research on the classical locality of Tegelen province of Limburg The 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137 Barbara Rzebik Kowalska Leonid I Rekovets New data on Eulipotyphla Insectivora Mammalia from the Late Miocene to the Middle Pleistocene of Ukraine Palaeontologia Electronica 19 1 2016 S 9A 12 Barbara Rzebik Kowalska Insectivores Mammalia from the Early and earlv Middle Pleistocene of Betfia in Romania II Erninaceidae Bonaparte 1838 and Talpidae Gray 1825 Acta zoologica cracoviensia 43 1 2 200 S 55 77 Juan Manuel Lopez Garcia Hugues Alexandre Blain Gloria Cuenca Bescos Maria Blanca Ruiz Zapata Miriam Dorado Valinoc Maria Jose Gil Garcia Ana Valdeolmillos Ana Isabel Ortega Jose Miguel Carretero Juan Luis Arsuaga Jose Maria Bermudez de Castro und Eudald Carbonell Palaeoenvironmental and palaeoclimatic reconstruction of the Latest Pleistocene of El Portalon Site Sierra de Atapuerca northwestern Spain Palaeogeography Palaeoclimatology Palaeoecology 292 2010 S 453 464 doi 10 1016 j palaeo 2010 04 006 L Quaglietta J Pauperio F M S Martins P C Alves und P Beja Recent range contractions in the globally threatened Pyrenean desman highlight the importance of stream headwater refugia Animal Conservation 21 6 2018 S 515 525 doi 10 1111 acv 12422 L Quaglietta Galemys pyrenaicus amended version of 2021 assessment The IUCN Red List of Threatened Species 2022 e T8826A214429993 13 zuletzt aufgerufen am 11 November 2022 EU Amtsblatt der Europaischen Gemeinschaften Nr L 206 7 II Richtlinie 92 43 EWG des Rates 1992 14 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pyrenaen Desman Galemys pyrenaicus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Galemys pyrenaicus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2021 Eingestellt von L Quaglietta 2022 Abgerufen am 11 November 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pyrenaen Desman amp oldid 236254471