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Dieser Artikel beschaftigt sich mit Strukturen als Sammelbegriff fur verschiedene mathematische Objekte Der Begriff der Struktur wird auch in der mathematischen Logik verwendet Siehe dafur Modelltheorie Eine mathematische Struktur ist eine Menge mit bestimmten Eigenschaften Diese Eigenschaften ergeben sich durch eine oder mehrere Relationen zwischen den Elementen Struktur erster Stufe oder den Teilmengen der Menge Struktur zweiter Stufe 1 Diese Relationen und damit auch die Struktur die sie definieren konnen von sehr verschiedener Art sein Eine solche Art lasst sich durch gewisse Axiome festlegen die die definierenden Relationen zu erfullen haben Die wichtigsten grossen Typen in die sich Strukturen klassifizieren lassen sind algebraische Strukturen relationale Strukturen wie insbesondere Ordnungsstrukturen sowie topologische Strukturen 2 Viele wichtige Mengen besitzen sogar mehrfache Strukturen das heisst Mischstrukturen aus diesen Grundstrukturen 3 Zum Beispiel haben Zahlbereiche sowohl eine algebraische eine Ordnungs als auch eine topologische Struktur die miteinander verbunden sind Daneben gibt es auch noch geometrische Strukturen Inhaltsverzeichnis 1 Algebraische Strukturen 1 1 Strukturen mit einer inneren Verknupfung Gruppen und ahnliche 1 2 Strukturen mit zwei inneren Verknupfungen Ringe Korper und ahnliche 1 3 Strukturen mit zwei inneren Verknupfungen Verbande Mengenalgebren und ahnliche 1 4 Strukturen mit innerer und ausserer Verknupfung Vektorraume und ahnliche 1 5 Zusatzliche algebraische Struktur auf Vektorraumen 2 Ordnungsstrukturen 3 Topologische Strukturen 4 Geometrische Strukturen 5 Zahlbereiche 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAlgebraische Strukturen Bearbeiten Hauptartikel Algebraische Struktur Eine algebraische Struktur oder kurz eine allgemeine Algebra ist eine Struktur erster Stufe die nur durch eine oder mehrere Verknupfungen definiert ist als Funktionen sind Verknupfungen spezielle Relationen Strukturen mit einer inneren Verknupfung Gruppen und ahnliche Bearbeiten nbsp Eine hierarchische Zusammenstellung der grundlegenden algebraischen StrukturenDie fundamentalen algebraischen Strukturen besitzen eine oder zwei zweistellige innere Verknupfungen Die Taxonomie also die Klassifizierung dieser Strukturen richtet sich danach welche der folgenden Gruppenaxiome in der Menge M displaystyle M nbsp bezuglich der Verknupfung displaystyle circ nbsp gelten E Existenz und Eindeutigkeit auch Abgeschlossenheit a b M a b M displaystyle forall a b in M a circ b in M nbsp A Assoziativgesetz a b c M a b c a b c displaystyle forall a b c in M a circ b circ c a circ b circ c nbsp N Existenz eines neutralen Elements e M a M a e e a a displaystyle exists e in M forall a in M a circ e e circ a a nbsp I Existenz eines inversen Elements a M a 1 M a a 1 a 1 a e displaystyle forall a in M exists a 1 in M a circ a 1 a 1 circ a e nbsp K Kommutativgesetz a b M a b b a displaystyle forall a b in M a circ b b circ a nbsp Ip Idempotenzgesetz a M a a a displaystyle forall a in M a circ a a nbsp Die folgenden Strukturen mit einer zweistelligen inneren Verknupfung verallgemeinern oder spezialisieren den fundamentalen Begriff der Gruppe Name Axiome BeschreibungGruppoid auch Magma E Eine Menge mit zweistelliger innerer Verknupfung Halbgruppe EA Ein Gruppoid mit Assoziativgesetz Beispiel N displaystyle mathbb N nbsp Halbverband EAKIp Eine Halbgruppe mit Kommutativgesetz und Idempotenzgesetz Beispiel N max displaystyle mathbb N text max nbsp Monoid EAN Eine Halbgruppe mit einem neutralen Element e displaystyle e nbsp Beispiel N 0 displaystyle mathbb N 0 nbsp mit e 0 displaystyle e 0 nbsp Loop mit Inverseneigenschaft ENI Ein Gruppoid mit neutralem Element in dem es zu jedem Element ein eindeutiges Inverses gibt Gruppe EANI Gleichzeitig ein Monoid und eine Quasigruppe Gruppen wurden Anfang des 19 Jahrhunderts zur Beschreibung von Symmetrien eingefuhrt und haben sich als fundamental fur den gesamten Aufbau der Algebra erwiesen Beispiele fur Zahlbereiche die eine Gruppe bilden Z displaystyle mathbb Z nbsp Q 0 displaystyle mathbb Q setminus lbrace 0 rbrace cdot nbsp Beispiele fur Transformationsgruppen die Symmetrien beschreiben die Punktgruppen zur Beschreibung von Molekulsymmetrien die symmetrischen Gruppen zur Beschreibung von Permutationen die Lie Gruppen zur Beschreibung kontinuierlicher Symmetrien Abelsche Gruppe EANIK Eine Gruppe mit kommutativer Verknupfung Strukturen mit zwei inneren Verknupfungen Ringe Korper und ahnliche Bearbeiten Die folgenden Strukturen haben zwei innere Verknupfungen die gewohnlich als Addition und Multiplikation geschrieben werden diese Strukturen sind von den Zahlbereichen wie Z displaystyle mathbb Z nbsp Q displaystyle mathbb Q nbsp R displaystyle mathbb R nbsp abstrahiert mit denen man gewohnlich rechnet Die Vertraglichkeit der multiplikativen mit der additiven Verknupfung wird durch folgende Axiome sichergestellt Dl Links Distributivgesetz a b c M a b c a b a c displaystyle forall a b c in M a cdot b c a cdot b a cdot c nbsp Dr Rechts Distributivgesetz a b c M a b c a c b c displaystyle forall a b c in M a b cdot c a cdot c b cdot c nbsp D Distributivgesetz es gelten Dl und Dr Weitere Axiome die beide Verknupfungen betreffen sind U Die neutralen Elemente bezuglich der Addition und der Multiplikation 0 displaystyle 0 nbsp und 1 displaystyle 1 nbsp sind nicht gleich T Nullteilerfreiheit Wenn 0 displaystyle 0 nbsp das neutrale Element der additiven Verknupfung bezeichnet dann folgt aus a b 0 displaystyle a cdot b 0 nbsp fur alle a b displaystyle a b nbsp aus M displaystyle M nbsp dass a 0 displaystyle a 0 nbsp oder b 0 displaystyle b 0 nbsp gilt I Fur jedes Element mit Ausnahme des neutralen Elements der additiven Verknupfung existiert das inverse Element bezuglich der multiplikativen Verknupfung Formal a M 0 a 1 M a a 1 a 1 a e displaystyle forall a in M setminus lbrace 0 rbrace exists a 1 in M a cdot a 1 a 1 cdot a e nbsp Die jeweils gultigen Axiome sind im Folgenden in der Reihenfolge additive Axiome multiplikative Axiome gemischte Axiome gekennzeichnet Halbring Axiome EA EA D zwei HalbgruppenDioid Axiome EAN EAN D zwei MonoideFastring Axiome EANI EA Dr Eine additive Gruppe eine multiplikative Halbgruppe und das Rechts Distributivgesetz Links Quasikorper Axiome EANIK ENI DlU Eine additive abelsche Gruppe eine multiplikative Loop Ring Axiome EANIK EA D Eine additive abelsche Gruppe eine multiplikative Halbgruppe Kommutativer Ring Axiome EANIK EAK D Ring mit kommutativer Multiplikation Ring mit Eins oder unitarer Ring Axiome EANIK EAN D Ring mit neutralem Element der Multiplikation Nullteilerfreier Ring Axiome EANIK EA DT Ring in dem aus a b 0 displaystyle a cdot b 0 nbsp folgt dass a 0 displaystyle a 0 nbsp oder b 0 displaystyle b 0 nbsp Integritatsbereich Axiome EANIK EANK DTU Kommutativer unitarer nullteilerfreier Ring mit 1 0 displaystyle 1 neq 0 nbsp Halbkorper Axiome EA EANI D Halbring mit multiplikativer Gruppe auf der Menge ohne die 0 displaystyle 0 nbsp falls diese existiert Alternativkorper Axiome EANIK ENI DTU Unitar nullteilerfrei 1 0 displaystyle 1 neq 0 nbsp und mit multiplikativem Inversen ausser fur das Element 0 displaystyle 0 nbsp Anstelle des Assoziativgesetzes tritt die Alternativitat der Multiplikation Rechts Fastkorper Axiome EANI k EANI DrTU Fastring mit multiplikativer Gruppe auf der Menge ohne die 0 displaystyle 0 nbsp Die Addition jedes Fastkorpers ist kommutativ Schiefkorper Axiome EANIK EANI DTU Unitarer nullteilerfreier Ring mit 1 0 displaystyle 1 neq 0 nbsp und mit multiplikativem Inversen ausser fur das Element 0 displaystyle 0 nbsp Korper Axiome EANIK EANI K DTU Kommutativer Schiefkorper Integritatsbereich mit multiplikativem Inversen ausser fur das Element 0 displaystyle 0 nbsp Jeder Korper ist auch ein Vektorraum mit sich selbst als zugrunde liegendem Skalarkorper Wenn man in dem Korper eine Norm oder ein Skalarprodukt definiert erhalt ein Korper dadurch die topologischen Eigenschaften eines normierten Raums oder eines Innenproduktraums Siehe dazu unten Beispiele die Zahlbereiche Q displaystyle mathbb Q nbsp R displaystyle mathbb R nbsp und C displaystyle mathbb C nbsp Wichtige Teilmengen sind Ideale s Ideal Mathematik Strukturen mit zwei inneren Verknupfungen Verbande Mengenalgebren und ahnliche Bearbeiten Ein Verband ist eine algebraische Struktur deren zwei innere Verknupfungen im allgemeinen Fall nicht als Addition und Multiplikation aufgefasst werden konnen V Verschmelzungsgesetze auch Absorptionsgesetze genannt a a b a displaystyle a cap a cup b a nbsp und a a b a displaystyle a cup a cap b a nbsp Mit diesem Axiom erhalten wir als Strukturen Verband Axiome EAK bezuglich displaystyle cup nbsp EAK bezuglich displaystyle cap nbsp V Distributiver Verband Axiome EAK bezuglich displaystyle cup nbsp EAK bezuglich displaystyle cap nbsp V D In einem distributiven Verband muss man nur eines der beiden Verschmelzungsgesetze fordern das andere folgt dann aus dem Distributivgesetz Eine Boolesche Algebra ist ein Verband in dem die beiden Verknupfungen je ein neutrales Element haben a 0 a displaystyle a cup 0 a nbsp und a 1 a displaystyle a cap 1 a nbsp und in dem jedes Element ein bezuglich beider Verknupfungen ubereinstimmendes Komplement hat C Existenz eines Komplements zu jedem a displaystyle a nbsp gibt es ein a displaystyle lnot a nbsp fur das gilt a a 1 displaystyle a cup lnot a 1 nbsp und a a 0 displaystyle a cap lnot a 0 nbsp Beachte dass das Komplement nicht inverses Element ist da es das neutrale Element der jeweils anderen Verknupfung liefert Boolesche Algebra Axiome EAKN bezuglich displaystyle cup nbsp EAKN bezuglich displaystyle cap nbsp V D C Mengenalgebra eine Boolesche Algebra deren Elemente Mengen sind namlich Teilmengen einer Grundmenge X displaystyle X nbsp mit den Mengenoperatoren displaystyle cup nbsp und displaystyle cap nbsp als Verknupfungen mit dem Nullelement displaystyle emptyset nbsp und dem Einselement X displaystyle X nbsp s Algebra eine bezuglich abzahlbar unendlicher Verknupfungen abgeschlossene Mengenalgebra Messraum und Massraum sind spezielle s Algebren Borel Algebra macht einen topologischen Raum zum Massraum sie ist die kleinste s Algebra die eine gegebene Topologie enthalt Zweiwertige Boolesche Algebra hat nur die Elemente 0 displaystyle 0 nbsp und 1 displaystyle 1 nbsp Strukturen mit innerer und ausserer Verknupfung Vektorraume und ahnliche Bearbeiten Diese Strukturen bestehen aus einem additiv geschriebenen Magma zumeist einer abelschen Gruppe V displaystyle V nbsp und einem Zahlbereich einer Struktur mit zwei inneren Verknupfungen zumeist einem Korper K displaystyle K nbsp dessen Gruppenaktion auf V displaystyle V nbsp als Linksmultiplikation K V V displaystyle ast colon K times V to V nbsp oder als Rechtsmultiplikation V K V displaystyle ast colon V times K to V nbsp geschrieben und von V displaystyle V nbsp aus gesehen als aussere Verknupfung aufgefasst wird Die Elemente von K displaystyle K nbsp heissen Skalare die aussere Verknupfung dementsprechend auch Skalarmultiplikation Sie genugt den folgenden Vertraglichkeitsaxiomen in Notation fur Linksmultiplikation AL Assoziativgesetz fur a b displaystyle a b nbsp aus K displaystyle K nbsp und v displaystyle v nbsp aus V displaystyle V nbsp gilt a b v a b v displaystyle a cdot b ast v a ast b ast v nbsp DL Distributivgesetze fur a b displaystyle a b nbsp aus K displaystyle K nbsp und v w displaystyle v w nbsp aus V displaystyle V nbsp gilt a v w a v a w displaystyle a ast v w a ast v a ast w nbsp und a b v a v b v displaystyle a b ast v a ast v b ast v nbsp Damit erhalten wir folgende Strukturen in der Notation V displaystyle V nbsp K displaystyle K nbsp Vertraglichkeitsaxiome Linksmodul Abelsche Gruppe Ring AL DL Rechtsmodul Abelsche Gruppe Ring AR DR mit Skalarmultiplikation von rechts statt von links Modul Abelsche Gruppe kommutativer Ring ALR DLR mit austauschbarer Links oder Rechtsmultiplikation Linksvektorraum Abelsche Gruppe Schiefkorper AL DL Rechtsvektorraum Abelsche Gruppe Schiefkorper AR DR mit Skalarmultiplikation von rechts statt von links Vektorraum Abelsche Gruppe Korper ALR DLR mit austauschbarer Links oder Rechtsmultiplikation Zusatzliche algebraische Struktur auf Vektorraumen Bearbeiten nbsp Beziehungen zwischen mathematischen RaumenK Algebra Algebra uber einem Korper veraltet auch Lineare Algebra Struktur Vektorraum mit zusatzlicher bilinearer Verknupfung V V V displaystyle cdot cdot colon V times V rightarrow V nbsp Lie Algebra Vektorraum mit der Lie Klammer als zusatzlicher antisymmetrischer bilinearen Verknupfung V V V displaystyle cdot cdot colon V times V rightarrow V nbsp assoziative Algebra Vektorraum mit einer assoziativen bilinearen Verknupfung V V V displaystyle V times V rightarrow V nbsp Die im Folgenden eingefuhrten inneren Verknupfungen Skalarprodukt und Norm verhelfen einem Vektorraum das kann insbesondere auch ein als Vektorraum aufzufassender Korper sein zu einer topologischen Struktur Ein Bilinearraum ist fast ein Innenproduktraum siehe unten ausser dass das innere Produkt nicht positiv definit sein muss Wichtiges Beispiel ist der Minkowski Raum der speziellen Relativitatstheorie Innenproduktraum Vektorraum mit einem Skalarprodukt einer positiv definiten Bilinearform nach R displaystyle mathbb R nbsp beziehungsweise Sesquilinearform nach C displaystyle mathbb C nbsp V V K displaystyle langle cdot cdot rangle colon V times V rightarrow K nbsp Der Euklidische Raum R n displaystyle mathbb R n nbsp ist ein spezieller Innenproduktraum unitarer Raum Innenproduktraum uber C displaystyle mathbb C nbsp dessen Skalarprodukt eine Hermitesche Form ist normierter Raum Vektorraum mit einer Norm V K displaystyle cdot colon V rightarrow K nbsp lokalkonvexer Raum Vektorraum mit einem System P displaystyle mathcal P nbsp von Halbnormen Jeder normierte Raum ist ein lokalkonvexer Raum mit P displaystyle mathcal P cdot nbsp Vektorraum mit allgemein VollstandigkeitMetrik metrischer Raum vollstandiger RaumNorm normierter Raum BanachraumSkalarprodukt Prahilbertraum Innenproduktraum HilbertraumNach unten und nach rechts nimmt die Spezialisierung der Vektorraume zu Die in der Tabelle unten stehenden Vektorraume weisen die Eigenschaften der daruberstehenden auf da ein Skalarprodukt eine Norm induziert v v v displaystyle left v right sqrt left langle v v right rangle nbsp und eine Norm einen Abstand d v w v w displaystyle d v w left v w right nbsp Ordnungsstrukturen BearbeitenEine Ordnungsstruktur ist eine Struktur erster Stufe die mit einer Ordnungsrelation ausgestattet ist d h sie ist eine relationale Struktur oder kurz ein Relativ 4 Quasiordnung reflexiv und transitiv Beispiel Fur a b displaystyle a b nbsp aus C displaystyle mathbb C nbsp gilt a R b displaystyle a R b nbsp falls a b displaystyle a leq b nbsp s Absolutbetrag Teilordnung partielle Ordnung Halbordnung Achtung manchmal einfach Ordnung genannt reflexiv antisymmetrisch und transitiv Beispiele Die Teilmengenrelation in einer Potenzmenge die Relation komponentenweise kleinergleich auf dem Vektorraum R n displaystyle mathbb R n nbsp strenge Halbordnung irreflexiv und transitiv Beispiele Die Relation Echte Teilmenge in einer Potenzmenge die Relation komponentenweise kleinergleich aber nicht gleich auf dem Vektorraum R n displaystyle mathbb R n nbsp totale Ordnung lineare Ordnung totale Halbordnung Beispiel Kleinergleich auf Z displaystyle mathbb Z nbsp strenge Totalordnung total irreflexiv und transitiv Beispiel Kleiner auf Z displaystyle mathbb Z nbsp fundierte Ordnung eine Halbordnung bei der jede nichtleere Teilmenge ein minimales Element besitzt Beispiel Die Relation Gleich oder Element von in einer Menge von Mengen Wohlordnung totale Ordnung bei der jede nichtleere Teilmenge ein minimales Element besitzt Beispiel Kleiner auf N displaystyle mathbb N nbsp Topologische Strukturen BearbeitenDer geometrische Begriff des Abstands der Metrik ermoglicht es in metrischen Raumen das grundlegende Konzept der modernen Analysis die Konvergenz zu handhaben Topologische Raume sind aus dem Bemuhen hervorgegangen die Konvergenz in einem allgemeinen Sinne zu behandeln jeder metrische Raum ist ein topologischer Raum mit der Topologie die durch die Metrik induziert wird Die verschiedenen topologischen Raume sie lassen sich durch ihre moglichen lokalen Strukturen klassifizieren erhalten ihre Struktur durch die Auszeichnung bestimmter Teilmengen als offen oder aquivalent dazu als abgeschlossen Strukturen zweiter Stufe Siehe auch Topologie Mathematik topologischer Raum und TrennungsaxiomGeometrische Strukturen BearbeitenEine geometrische Struktur kommt durch Eigenschaften wie der Kongruenz von Figuren zum Ausdruck Ihre Klassifikation nach den gultigen Axiomen vergleiche die Artikel Geometrie Euklidische Geometrie Euklids Elemente Projektive Geometrie Affine Geometrie Absolute Geometrie Jede Geometrie in der die ersten vier der funf Euklidischen Postulate gelten genauer die Hilbertschen Axiome mit Ausnahme des Parallelenaxioms Euklidische Geometrie Absolute Geometrie in der das Parallelenpostulat gilt Oder auch Geometrie in der alle Hilbertschen Axiome gelten Nichteuklidische Geometrie Absolute Geometrie in der das Parallelenpostulat nicht gilt Oder auch Geometrie in der die Hilbertschen Axiome der Gruppen I II III und V sowie die Negation des Parallelenaxioms gelten Ihre Klassifikation nach den Transformationsgruppen unter denen bestimmte geometrische Eigenschaften invariant bleiben Felix Klein Erlanger Programm Projektive Geometrie Invarianten Punkt Gerade Affine Geometrie zusatzliche Invarianten Parallelitat Teilverhaltnis Flacheninhaltsverhaltnis Ahnlichkeitsgeometrie zusatzliche Invarianten Streckenverhaltnis Winkel Kongruenzgeometrie zusatzliche Invariante Streckenlange Zahlbereiche Bearbeiten Hauptartikel Zahl Zahlbereiche sind die Mengen mit denen man gewohnlich rechnet Grundlage ist die Menge der naturlichen Zahlen Als algebraische Verknupfung dienen Addition und Multiplikation Indem man fordert dass auch die Umkehroperationen Subtraktion und Division stets moglich sein sollen erweitert man die Menge der naturlichen Zahlen zur Menge der ganzen Zahlen und zur Menge aller Bruche Die reellen Zahlen werden als Grenzwerte von Zahlenfolgen eingefuhrt sie ermoglichen unter anderem das Wurzelziehen aus beliebigen positiven Zahlen Die Wurzeln aus negativen Zahlen fuhren auf die komplexen Zahlen Die Menge der naturlichen Zahlen N displaystyle mathbb N nbsp dient dem Abzahlen und steht ganz am Anfang des axiomatischen Aufbaus der Mathematik Im Folgenden soll die Null 0 displaystyle 0 nbsp nicht in N displaystyle mathbb N nbsp enthalten sein die entgegengesetzte Konvention ist aber auch ublich N displaystyle mathbb N nbsp und N displaystyle mathbb N cdot nbsp sind kommutative Halbgruppen Addition und Multiplikation sind wie auch bei allen anderen Zahlbereichen distributiv Die Menge der ganzen Zahlen Z displaystyle mathbb Z nbsp entsteht aus N displaystyle mathbb N nbsp indem man die Null als neutrales Element sowie negative Zahlen als Inverse bezuglich der Addition konstruiert Z displaystyle mathbb Z nbsp ist eine abelsche Gruppe mit dem neutralen Element 0 displaystyle 0 nbsp und Z displaystyle mathbb Z cdot nbsp ist ein kommutatives Monoid mit dem neutralen Element 1 displaystyle 1 nbsp Z displaystyle mathbb Z cdot nbsp ist ein kommutativer Ring mit Eins Die Menge der positiven Bruche Q displaystyle mathbb Q nbsp entsteht aus N displaystyle mathbb N nbsp indem man Bruchzahlen als Inverse bezuglich der Multiplikation konstruiert Q displaystyle mathbb Q cdot nbsp ist daher eine Gruppe und Q displaystyle mathbb Q nbsp ist eine Halbgruppe beide kommutativ Die Menge der Bruche oder rationalen Zahlen Q displaystyle mathbb Q nbsp entsteht aus Q displaystyle mathbb Q nbsp durch Hinzunahme des neutralen Elements und der Inversen bezuglich der Addition oder aus Z displaystyle mathbb Z nbsp durch Hinzunahme der Inversen bezuglich der Multiplikation Q displaystyle mathbb Q nbsp und Q 0 displaystyle mathbb Q setminus 0 cdot nbsp sind abelsche Gruppen Addition und Multiplikation sind distributiv Q displaystyle mathbb Q nbsp ist ein Korper Die Menge der reellen Zahlen R displaystyle mathbb R nbsp entsteht aus Q displaystyle mathbb Q nbsp durch topologische Vervollstandigung eine reelle Zahl ist eine Aquivalenzklasse rationaler Cauchy Folgen R displaystyle mathbb R nbsp ist ein Korper Die Menge der komplexen Zahlen C displaystyle mathbb C nbsp besteht aus Paaren reeller Zahlen a b displaystyle a b nbsp die in der Schreibweise a b i displaystyle a bi nbsp mit i 2 1 displaystyle i 2 1 nbsp den ublichen Rechengesetzen genugen In C displaystyle mathbb C nbsp ist jede algebraische Gleichung auflosbar C displaystyle mathbb C nbsp ist ein Korper Quaternionen Cayley Zahlen und daruber hinaus erweiterte Zahlenbereiche sind nicht mehr kommutativ bezuglich der Multiplikation Wichtig sind ferner einige eingeschrankte Zahlbereiche Der Restklassenring Z m displaystyle mathbb Z m nbsp ist die Einschrankung der ganzen Zahlen auf die Menge 0 1 m 1 displaystyle 0 1 ldots m 1 nbsp Alle Rechenoperationen werden modulo m displaystyle m nbsp ausgefuhrt Z m displaystyle mathbb Z m nbsp ist ein Ring wenn m displaystyle m nbsp eine Primzahl ist sogar ein Korper In maschinennahen Programmiersprachen werden vorzeichenlose ganze Zahlen als Restklassenringe zum Beispiel mit m 2 16 displaystyle m 2 16 nbsp oder m 2 32 displaystyle m 2 32 nbsp dargestellt Literatur BearbeitenNicolas Bourbaki Die Architektur der Mathematik I In Physikalische Blatter Band 17 Nr 4 1961 S 161 166 doi 10 1002 phbl 19610170403 Die Architektur der Mathematik II In Physikalische Blatter Band 17 Nr 5 1961 S 212 218 doi 10 1002 phbl 19610170503 franzosisch Les grands courants de la pensee mathematique Marseille 1948 Ubersetzt von Karl Strubecker Helga Wunsch Fritz Reinhardt Heinrich Soeder dtv Atlas Mathematik 11 Auflage Band 1 Grundlagen Algebra und Geometrie Deutscher Taschenbuchverlag Munchen 1998 ISBN 3 423 03007 0 S 36 37 Einzelnachweise Bearbeiten Nicolas Bourbaki Die Architektur der Mathematik I S 165 f Nicolas Bourbaki Die Architektur der Mathematik II S 212 214 Nicolas Bourbaki Die Architektur der Mathematik II S 215 Eng verwandt mit dem Begriff der relationalen Struktur ist der des Graphen im graphentheoretischen Sinn Die Tragermenge wird dort als Knotenmenge bezeichnet die Stelle der Relation nimmt die Kantenmenge ein Graphen sind wenn nicht anders gesagt finit Normdaten Sachbegriff GND 4183783 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mathematische Struktur amp oldid 225265888