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Dieser Artikel behandelt den in der universellen Algebra in seiner einfachsten Form definierten Begriff Fur allgemeinere Definitionen algebraischer Strukturen siehe universelle Algebra und fur den informellen Gebrauch mathematische Struktur Wichtige algebraische Strukturen Algebraische Axiome der Gruppe Ring kommutativerRing Schiefkorper Divisionsring KorperKommutativgesetz bzgl der Addition additiv kommutative Gruppe Ja Ja Ja JaDistributivgesetz Ja Ja Ja JaKommutativgesetz bzgl der Multiplikation multiplikativ kommutative Gruppe Nein Ja Nein JaMultiplikativ Inverses existiertfur jedes Element ausser 0 Nein Nein Ja JaDer Begriff der algebraischen Struktur oder universellen Algebra allgemeinen Algebra oder nur Algebra ist ein Grundbegriff und zentraler Untersuchungsgegenstand des mathematischen Teilgebietes der universellen Algebra Eine algebraische Struktur ist gewohnlich eine Menge versehen mit Verknupfungen auf dieser Menge Eine Vielzahl der in der abstrakten Algebra untersuchten Strukturen wie Gruppen Ringe oder Korper sind spezielle algebraische Strukturen Algebraische Strukturen konnen auch aus mehreren Mengen zusammen mit Verknupfungen auf und zwischen diesen Mengen bestehen Sie werden dann heterogene Algebren genannt prominentestes Beispiel sind Vektorraume mit Vektoren und Skalaren Inhaltsverzeichnis 1 Definition der algebraischen Struktur 1 1 Bemerkungen 1 2 Arten algebraischer Strukturen 2 Unterstrukturen Unteralgebren 3 Homomorphismen 4 Bilder 5 Kongruenzrelationen 6 Produkte 7 Zoo der algebraischen Strukturen 7 1 Beispiel Gruppen 7 2 Beispiele von algebraischen Strukturen 8 Versehen mit weiterer Struktur Internalisierung 9 Verallgemeinerungen 9 1 Struktur erster Stufe 9 2 Partielle Algebren 9 3 Aussere Verknupfungen und heterogene Algebren 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseDefinition der algebraischen Struktur BearbeitenEine algebraische Struktur oder allgemeine Algebra ist ein geordnetes Paar A f i i I displaystyle bigl A f i i in I bigr nbsp bestehend aus einer nichtleeren Menge A displaystyle A nbsp der Grundmenge oder Tragermenge der Algebra und einer Familie f i i I displaystyle f i i in I nbsp von inneren endlichstelligen Verknupfungen auch Grundoperationen oder fundamentale Operationen genannt auf A displaystyle A nbsp Eine innere n displaystyle n nbsp stellige Verknupfung auf A displaystyle A nbsp ist eine Funktion f A n A displaystyle f colon A n to A nbsp die n displaystyle n nbsp Elemente a 1 a n displaystyle a 1 dotsc a n nbsp aus A displaystyle A nbsp immer auf ein Element f a 1 a n displaystyle f a 1 dotsc a n nbsp aus A displaystyle A nbsp abbildet Eine nullstellige Verknupfung auf A displaystyle A nbsp kann als ein eindeutig bestimmtes ausgezeichnetes Element in A displaystyle A nbsp eine Konstante interpretiert werden Konstanten werden meist mit einem speziellen Symbol z B einem Buchstaben oder einem Zahlzeichen wie e 0 1 displaystyle e 0 1 nbsp bezeichnet Eine innere einstellige Verknupfung ist eine Funktion von A displaystyle A nbsp nach A displaystyle A nbsp die oft durch ein Symbol bezeichnet wird das unmittelbar d h ohne zusatzliche Klammern oder Trennzeichen vor hinter uber etc das Element Argument geschrieben wird Beispiele a a a a 1 displaystyle a a overline a a 1 nbsp Beim Bild einer zweistelligen Verknupfung wird in der Regel das Verknupfungssymbol zur Vereinfachung zwischen die beiden Argumente geschrieben Beispiele a b a b f g displaystyle a b a cdot b f circ g nbsp an Stelle von a b a b f g displaystyle a b cdot a b circ f g nbsp Meistens hat eine Algebra nur endlich viele fundamentale Operationen f 1 f m displaystyle f 1 dotsc f m nbsp man schreibt dann fur die Algebra einfach nur A f 1 f m displaystyle A f 1 dotsc f m nbsp Der Ahnlichkeits Typ auch Signatur einer Algebra A f i i I displaystyle bigl A f i i in I bigr nbsp ordnet jedem Index i I displaystyle i in I nbsp die jeweilige Stelligkeit n i displaystyle n i nbsp der fundamentalen Operation f i displaystyle f i nbsp zu d h er ist eine Funktion s I N 0 i s i n i displaystyle sigma colon I to mathbb N 0 i mapsto sigma i n i nbsp fur f i A n i A displaystyle f i colon A n i to A nbsp Der Typ kann ebenso als Familie geschrieben werden s n i i I displaystyle sigma n i i in I nbsp 1 So wird zum Beispiel eine Gruppe meist als Struktur G 1 1 displaystyle G cdot 1 1 nbsp aufgefasst wobei G displaystyle G nbsp die Tragermenge ist displaystyle cdot nbsp eine zweistellige Verknupfung von G G displaystyle G times G nbsp nach G 1 displaystyle G 1 nbsp eine Konstante in G displaystyle G nbsp und 1 displaystyle 1 nbsp eine einstellige Verknupfung von G displaystyle G nbsp nach G displaystyle G nbsp Eine Gruppe ist damit eine Algebra vom Typ 2 0 1 displaystyle 2 0 1 nbsp Bemerkungen Bearbeiten Manchmal erweist es sich auch als zweckmassig die leere Menge A displaystyle A emptyset nbsp als Tragermenge einer Algebra zuzulassen etwa damit sichergestellt ist dass die Menge aller Unteralgebren siehe unten einer Algebra einen algebraischen Verband bildet Jede nichtleere Menge A displaystyle A nbsp lasst sich zu einer trivialen Algebra A id displaystyle A operatorname id nbsp machen mit der identischen Abbildung id A A a a displaystyle operatorname id colon A to A a mapsto a nbsp Alternativ kann man auch eine leere Indexmenge I displaystyle I nbsp zulassen 2 sodass A displaystyle A nbsp als eine triviale Algebra A displaystyle A nbsp mit einer leeren Familie displaystyle emptyset nbsp von Verknupfungen aufgefasst werden kann Man konnte sogar unendlichstellige Algebren mit unendlichstelligen Verknupfungen zulassen z B s Algebren dies wurde jedoch dem ublichen Verstandnis von algebraisch widersprechen 3 Eine Verallgemeinerung allgemeiner vollstandiger Algebren sind partielle Algebren bei denen nicht nur totale Funktionen sondern auch partielle Funktionen als Verknupfung zugelassen sind 4 Z B sind Korper K 0 1 1 displaystyle K 0 cdot 1 1 nbsp streng genommen keine vollstandigen Algebren weil 1 displaystyle 1 nbsp nur auf K 0 displaystyle K setminus 0 nbsp definiert ist Arten algebraischer Strukturen Bearbeiten Die jeweiligen Verknupfungen von Algebren des gleichen Typs besitzen oft noch gemeinsame Eigenschaften sodass man Algebren nach ihrem Typ und nach den Eigenschaften ihrer Verknupfungen in verschiedene Klassen einteilen kann Die Eigenschaften der konkret gegebenen Verknupfungen einer Algebra spezifiziert man naher durch Axiome die in der abstrakten Algebra einem Teilgebiet der Mathematik meist in Form von Gleichungen geschrieben werden und die Art der Algebra festlegen Ein Beispiel ist das Assoziativgesetz fur eine innere zweistellige Verknupfung displaystyle nbsp auf einer Menge A displaystyle A colon nbsp a b c a b c displaystyle a b c a b c nbsp fur alle Elemente a b c displaystyle a b c nbsp aus A displaystyle A nbsp Erfullt nun die zweistellige Operation displaystyle star nbsp einer Algebra S displaystyle S star nbsp dieses Axiom ersetze displaystyle nbsp durch displaystyle star nbsp und A displaystyle A nbsp durch S displaystyle S nbsp dann gehort die Algebra S displaystyle S star nbsp zur Klasse der Halbgruppen das heisst sie ist eine Halbgruppe Unterstrukturen Unteralgebren BearbeitenIst A displaystyle A nbsp die Grundmenge einer algebraischen Struktur so kann man mit Hilfe der Verknupfungen von A displaystyle A nbsp auf einer Teilmenge B A displaystyle B subseteq A nbsp von A eine neue algebraische Struktur des gleichen Typs definieren falls die Menge B displaystyle B nbsp so gewahlt ist dass die Verknupfungen der ursprunglichen Struktur nicht aus der Menge B displaystyle B nbsp herausfuhren Das bedeutet wenn man die Verknupfungen der ursprunglichen algebraischen Struktur auf die Elemente von B displaystyle B nbsp anwendet durfen keine Elemente entstehen die nicht in B displaystyle B nbsp sind insbesondere mussen die Konstanten bereits in B displaystyle B nbsp enthalten sein In der konkreten Anwendung sind z B Untergruppen die Unterstrukturen einer Gruppe Homomorphismen BearbeitenStrukturtreue Abbildungen sogenannte Homomorphismen zwischen je zwei algebraischen Strukturen A displaystyle A nbsp und B displaystyle B nbsp von derselben Art sie haben also Verknupfungen von jeweils gleichen Stelligkeiten und gleichen gegebenen spezifischen Eigenschaften sind mit den Verknupfungen der beiden algebraischen Strukturen vertraglich Jede algebraische Struktur hat deshalb ihren eigenen Homomorphismus Begriff und definiert daher eine Kategorie Einander entsprechende Verknupfungen in A displaystyle A nbsp und B displaystyle B nbsp werden meist mit dem gleichen Symbol bezeichnet So wird etwa in jeder betrachteten Gruppe die Gruppenoperation einheitlich z B displaystyle cdot nbsp geschrieben Mussen im Einzelfall die beiden Verknupfungen auseinandergehalten werden werden in der Regel die Symbole ihrer Grundmengen oder ahnliches als Indizes beigefugt also z B A displaystyle cdot A nbsp und B displaystyle cdot B nbsp Ein Homomorphismus f A B displaystyle varphi colon A to B nbsp ist eine Funktion die fur jede Verknupfung f displaystyle f nbsp mit der Stelligkeit n displaystyle n nbsp die folgende Bedingung erfullt f f A x 1 x n f B f x 1 f x n displaystyle varphi f A x 1 dotsc x n f B varphi x 1 dotsc varphi x n nbsp Die besonderen Schreibweisen der null ein und zweistelligen Verknupfungen werden berucksichtigt Sind k A k B displaystyle k A k B nbsp jeweils die Konstanten nullstelliger Verknupfungen dann ist f k A k B displaystyle varphi k A k B nbsp Ist displaystyle nbsp jeweils eine einstellige Verknupfung dann ist f x f x displaystyle varphi x varphi x nbsp Eine einstellige Verknupfung kann auch als Exponent Index usw geschrieben werden Mit x 1 1 x displaystyle x 1 1 x nbsp und f x 1 1 f x displaystyle varphi x 1 1 varphi x nbsp ergibt sich z B f x 1 f x 1 displaystyle varphi x 1 varphi x 1 nbsp Fur zweistellige Verknupfungen displaystyle nbsp ist f x 1 x 2 f x 1 f x 2 displaystyle varphi x 1 x 2 varphi x 1 varphi x 2 nbsp Ein surjektiver Homomorphismus wird Epimorphismus genannt ein injektiver Monomorphismus Ein Homomorphismus von A displaystyle A nbsp in sich also falls B A displaystyle B A nbsp gilt heisst Endomorphismus Ein bijektiver Homomorphismus dessen Umkehrfunktion ebenfalls ein Homomorphismus ist heisst Isomorphismus Ist der Isomorphismus zugleich Endomorphismus so heisst er Automorphismus Siehe auch Homomorphiesatz Bilder BearbeitenIst f A B displaystyle varphi A rightarrow B nbsp ein Homomorphismus zwischen algebraischen Strukturen desselben Typs f i i I displaystyle f i i in I nbsp und denselben zu erfullenden Gleichungen so ist die Bildmenge f A B displaystyle varphi A subset B nbsp eine Unterstruktur von B displaystyle B nbsp 5 Ist namlich f i displaystyle f i nbsp eine n i displaystyle n i nbsp stellige Funktion und sind b 1 b n i f A displaystyle b 1 ldots b n i in varphi A nbsp so gibt es a j A displaystyle a j in A nbsp mit b j f a j displaystyle b j varphi a j nbsp und aus der Homomorphieeigenschaft folgt f i b 1 b n i f i f a 1 f a n i f f i a 1 a n i f A displaystyle f i b 1 ldots b n i f i varphi a 1 ldots varphi a n i varphi f i a 1 ldots a n i in varphi A nbsp Also ist f A displaystyle varphi A nbsp unter allen f i displaystyle f i nbsp abgeschlossen Da die Gleichungen erst recht in Teilmengen erfullt sind ist f A B displaystyle varphi A subset B nbsp eine Unterstruktur Kongruenzrelationen BearbeitenAuf algebraischen Strukturen lassen sich spezielle Typen von Aquivalenzrelationen finden die mit den Verknupfungen einer algebraischen Struktur vertraglich sind Diese werden dann Kongruenzrelationen genannt Mit Hilfe von Kongruenzrelationen lassen sich Faktoralgebren bilden d h es wird aus der ursprunglichen algebraischen Struktur eine Struktur gleichen Typs erzeugt deren Elemente allerdings dann die Aquivalenzklassen bezuglich der Kongruenzrelation sind Die Verknupfungen sind aufgrund der speziellen Eigenschaften der Kongruenzrelation wohldefiniert In vielen konkreten Anwendungen entsprechen die Aquivalenzklassen den Neben bzw Kongruenzklassen bestimmter Unterstrukturen z B der Normalteiler bei Gruppen oder der Ideale bei Ringen Produkte BearbeitenBildet man das mengentheoretische direkte Produkt der Grundmengen mehrerer allgemeiner Algebren des gleichen Typs so kann man wiederum eine neue Algebra gleichen Typs auf dieser Produktmenge erhalten indem man die neuen Verknupfungen dieser Algebra komponentenweise durch die Verknupfungen der ursprunglichen Algebren definiert Diese kann allerdings andere Eigenschaften haben als die ursprungliche Algebra z B muss das Produkt von Korpern nicht mehr ein Korper sein Fur eine Verallgemeinerung des direkten Produktes von Algebren siehe Subdirektes Produkt Dort wird auch der Darstellungssatz von Birkhoff vorgestellt nach dem jede Algebra subdirektes Produkt subdirekt irreduzibler Algebren ist Zoo der algebraischen Strukturen BearbeitenBeispiel Gruppen Bearbeiten Als Beispiel fur die Definition einer algebraischen Struktur betrachten wir eine Gruppe Ublicherweise ist eine Gruppe definiert als ein Paar G displaystyle G nbsp bestehend aus einer Menge G displaystyle G nbsp und einer zweistelligen Verknupfung displaystyle nbsp sodass fur alle x y z displaystyle x y z nbsp in G displaystyle G nbsp die folgenden drei Axiome erfullt sind x y z x y z displaystyle x y z x y z nbsp Assoziativitat Es gibt ein e displaystyle e nbsp in G displaystyle G nbsp sodass e x x x e displaystyle e x x x e nbsp Existenz eines neutralen Elementes Zu jedem x displaystyle x nbsp gibt es ein i displaystyle i nbsp in G displaystyle G nbsp sodass x i e i x displaystyle x i e i x nbsp Existenz inverser Elemente Manchmal findet man noch die Forderung der Abgeschlossenheit dass x y displaystyle x y nbsp wieder in G displaystyle G nbsp liegen soll aber aus der Sicht eines Algebraikers beinhaltet der Begriff der zweistelligen Verknupfung diese Eigenschaft bereits Diese Definition hat aber die Eigenschaft dass die Axiome nicht allein durch Gleichungen ausgedruckt werden sondern auch den Existenzquantor es gibt sodass enthalten in der allgemeinen Algebra versucht man deshalb solche Axiome zu vermeiden Quantorenelimination Die Vereinfachung der Axiome auf eine reine Gleichungsform ist hier nicht schwierig Wir fugen eine nullstellige Verknupfung e displaystyle e nbsp und eine einstellige Verknupfung 1 displaystyle 1 nbsp hinzu und definieren eine Gruppe als ein Quadrupel G e 1 displaystyle G e 1 nbsp mit einer Menge G displaystyle G nbsp einer zweistelligen Verknupfung displaystyle nbsp einer Konstanten e displaystyle e nbsp und einer einstelligen Verknupfung 1 displaystyle 1 nbsp die den folgenden Axiomen genugen x y z x y z displaystyle x y z x y z nbsp e x x x e displaystyle e x x x e nbsp x x 1 e x 1 x displaystyle x x 1 e x 1 x nbsp Es ist nun wichtig zu prufen ob damit tatsachlich die Definition einer Gruppe erreicht wurde Es konnte ja sein dass dadurch noch nicht alle Eigenschaften einer Gruppe gegeben sind oder gar zu viele Tatsachlich sind die beiden Definitionen einer Gruppe gleichwertig Beispiele von algebraischen Strukturen Bearbeiten nbsp Hierarchie algebraischer Strukturen obere erfullen mehr untere weniger Gesetze In der folgenden Liste werden alle zweistelligen Verknupfungen neutrale Elemente nullstellige Verknupfungen Inversenabbildungen einstellige Verknupfungen und Operatorbereiche angegeben Im normalen Gebrauch gibt man dagegen fur algebraische Strukturen nur die mehrstelligen Verknupfungen und die Operatorbereiche an manchmal noch die neutralen Elemente fur alle anderen gibt es meist Standardnotationen Eine nicht vollstandige Liste verschiedener algebraischer Strukturen Gruppoid oder Magma auch Binar oder Operativ O displaystyle O colon nbsp eine nichtleere Menge O displaystyle O nbsp mit einer zweistelligen Verknupfung displaystyle nbsp Halbgruppe S displaystyle S colon nbsp ein assoziatives Gruppoid Halbverband S displaystyle S colon nbsp eine kommutative Halbgruppe in der jedes Element idempotent ist Monoid M e displaystyle M e colon nbsp eine Halbgruppe mit einem neutralen Element e displaystyle e nbsp Gruppe G e 1 displaystyle G e 1 colon nbsp ein Monoid mit einem inversen Element a 1 displaystyle a 1 nbsp zu jedem Element a displaystyle a nbsp Abelsche Gruppe G e 1 displaystyle G e 1 colon nbsp eine kommutative Gruppe Abelsche Gruppen werden bevorzugt additiv G 0 displaystyle G 0 nbsp geschrieben und dann Moduln genannt das Inverse eines Elements a displaystyle a nbsp bezeichnet man nun als das Entgegengesetzte a displaystyle a nbsp Halbring H displaystyle H cdot colon nbsp eine Menge H displaystyle H nbsp mit zwei Verknupfungen displaystyle nbsp Addition und displaystyle cdot nbsp Multiplikation mit denen H displaystyle H nbsp und H displaystyle H cdot nbsp Halbgruppen sind und die Distributivgesetze erfullt werden Oft soll H displaystyle H nbsp aber auch noch kommutativ sein und oder ein neutrales Element 0 das Nullelement des Halbringes besitzen Die Definitionen sind hier nicht einheitlich Verband V displaystyle V vee wedge colon nbsp eine Menge V displaystyle V nbsp mit zwei Verknupfungen displaystyle vee nbsp Vereinigung und displaystyle wedge nbsp Durchschnitt sodass V displaystyle V vee nbsp und V displaystyle V wedge nbsp kommutative Halbgruppen sind und die Absorptionsgesetze erfullt werden V displaystyle V vee nbsp und V displaystyle V wedge nbsp sind dann Halbverbande Boolescher Verband oder Boolesche Algebra B 0 1 displaystyle B vee 0 wedge 1 neg colon nbsp B 0 displaystyle B vee 0 nbsp und B 1 displaystyle B wedge 1 nbsp sind kommutative Monoide B displaystyle B vee wedge nbsp ist ein Halbring und zu jedem Element a displaystyle a nbsp gibt es ein Komplement a displaystyle neg a nbsp Ring R 0 displaystyle R 0 cdot colon nbsp R 0 displaystyle R 0 nbsp ist eine abelsche Gruppe und R displaystyle R cdot nbsp ein Halbring Modul M 0 m r r R displaystyle M 0 m r r in R nbsp uber einem Ring R displaystyle R nbsp eine abelsche Gruppe M 0 displaystyle M 0 nbsp mit Funktionen m r M M displaystyle m r M rightarrow M nbsp fur jedes Ringelement r R displaystyle r in R nbsp die fur die skalare Multiplikation mit r displaystyle r nbsp stehen und Gleichungen die die Modulaxiome widerspiegeln Vektorraum ist ein Modul uber einem Korper Siehe auch Mathematische StrukturVersehen mit weiterer Struktur Internalisierung BearbeitenAlgebraische Strukturen konnen mit Zusatzstrukturen ausgestattet werden z B mit einer Topologie Eine topologische Gruppe ist ein topologischer Raum mit einer Gruppenstruktur sodass die Operationen Multiplikation und Inversenbildung stetig sind Eine topologische Gruppe hat sowohl eine topologische als auch eine algebraische Struktur Andere haufig verwendete Beispiele sind topologische Vektorraume und Lie Gruppen Abstrakt gesprochen sind die Verknupfungen in solchen Strukturen nun Morphismen in einer bestimmten Kategorie etwa der der topologischen Raume im Fall topologischer Gruppen Man spricht von einer Internalisierung in diese Kategorie Im Spezialfall gewohnlicher algebraischer Strukturen sind die Verknupfungen Morphismen in der Kategorie der Mengen also Funktionen 6 Verallgemeinerungen BearbeitenVerallgemeinerungen algebraischer Strukturen sind die partiellen Algebren und die relationalen Strukturen Struktur erster Stufe Bearbeiten Hauptartikel Struktur erste Stufe Wird zusatzlich zu der Familie von Funktionen noch eine Familie f i i I displaystyle f i i in I nbsp von Relationen zugelassen liegt eine allgemeinere Struktur erster Stufe vor A f i i I R j j J displaystyle bigl A f i i in I R j j in J bigr nbsp Diese Definition umfasst insbesondere relationale Strukturen mit leerer Indexmenge I displaystyle I nbsp oder aquivalent ohne die Familie von Funktionen In der Literatur werden diese allgemeineren Strukturen allerdings manchmal ebenfalls als algebraische Strukturen bezeichnet insbesondere wenn man die Gleicheitsrelation in A displaystyle A nbsp einer algebraischen Struktur explizit mit auffuhren mochte 2 Partielle Algebren Bearbeiten Ersetzt man in der obigen Definition den Begriff Verknupfungen durch partielle Verknupfungen dann spricht man von einer partiellen Algebra Die Verknupfungen mussen hier nicht fur alle Kombinationen von Parametern n displaystyle n nbsp Tupel Kombinationen definiert sein Aussere Verknupfungen und heterogene Algebren Bearbeiten Eine weitere Verallgemeinerung bietet die Definition nach Wolfgang Kowarschick bei der auch neben den in der obigen Definition zugelassenen Funktionen als inneren algebraischen Verknupfungen oder Operationen sogenannte aussere algebraische Operationen f B A n A displaystyle f colon B times A n to A nbsp mit einem festen fur alle diese Verknupfungen identischen Operatorenbereich zulasst 7 Im Prinzip entspricht dies einer heterogenen Algebra mit den Tragermengen A displaystyle A nbsp und B displaystyle B nbsp bei der B displaystyle B nbsp nur eine untergeordnete Rolle spielt Beispiel Vektorraum Literatur BearbeitenGarrett Birkhoff Lattice Theory 3rd ed AMS Providence RI 1973 ISBN 0 8218 1025 1 Stanley Burris H P Sankappanavar A Course in Universal Algebra Millennium Edition 2012 Update ISBN 978 0 9880552 0 9 math uwaterloo ca PDF 4 4 MB Paul M Cohn Universal Algebra Harper amp Row New York 1965 H Ehrig B Mahr F Cornelius M Grosse Rhode P Zeitz Mathematisch strukturelle Grundlagen der Informatik Springer Berlin u a 2001 ISBN 3 540 41923 3 Roger Godement Algebra Hermann Paris 1968 George Gratzer Universal Algebra Van Nostrant Princeton NJ u a 1968 Pierre Antoine Grillet Abstract Algebra 2nd ed Springer New York 2007 ISBN 978 0 387 71567 4 Thomas Ihringer Allgemeine Algebra Mit einem Anhang uber Universelle Coalgebra von H P Gumm Berliner Studienreihe zur Mathematik Band 10 Heldermann Lemgo 2003 ISBN 3 88538 110 9 Nathan Jacobson Basic Algebra Vol I II 2nd ed 1985 1989 Freeman San Francisco ISBN 0 7167 1480 9 0 7167 1933 9 K Meyberg Algebra Teil 1 2 1975 1976 Hanser Munchen ISBN 3 446 11965 5 3 446 12172 2 B L van der Waerden Algebra I II Unter Benutzung von Vorlesungen von E Artin und E Noether 9 6 Auflage Springer Berlin Heidelberg 1993 ISBN 978 3 642 85528 3 978 3 642 63446 8 Heinrich Werner Einfuhrung in die allgemeine Algebra Bibliographisches Institut Mannheim 1978 ISBN 3 411 00120 8 Jorge Martinez Ordered Algebraic Structures Springer 2002 ISBN 1 4020 0752 3 Weblinks BearbeitenVideo Algebraische Strukturen Voruberlegungen Padagogische Hochschule Heidelberg PHHD 2012 zur Verfugung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek TIB doi 10 5446 19804 Einzelnachweise Bearbeiten Man kann die Indexmenge I displaystyle I nbsp verstehen als ein Alphabet von Bezeichnern der Funktionen Als Signatur wird dann gelegentlich das Paar I s displaystyle I sigma nbsp bezeichnet a b algebraische Struktur In Spektrum de Lexikon der Mathematik G Birkhoff Lattice Theory G Gratzer Universal Algebra Martin Brandenburg Einfuhrung in die Kategorientheorie Springer 2016 ISBN 978 3 662 53520 2 Definition 4 2 3 S 88f Matt Noonan The Bianchi Identity in Path Space PDF 157 kB 15 Januar 2007 S 6 archiviert vom Original am 27 Oktober 2016 abgerufen am 19 November 2021 Definition Algebraische Struktur Wolfgang Kowarschick Glossar der Hochschule Augsburg Algebraische Operation Definition von W Kowarschick Glossar der Hochschule Augsburg Normdaten Sachbegriff GND 4001166 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Algebraische Struktur amp oldid 232287294