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Der XX Grosse Preis von Frankreich XX Grand Prix de l Automobile Club de France 1 fand am 1 Juli 1934 auf dem Autodrome de Linas Montlhery in Frankreich statt Er zahlte zur Kategorie der Grandes Epreuves und wurde nach den Bestimmungen der Internationalen Grand Prix Rennformel Rennwagen bis maximal 750 kg Leergewicht 85 cm Mindestbreite Renndistanz mindestens 500 km uber 40 Runden a 12 504 km ausgetragen was einer Gesamtlange von 500 2 km entsprach Die StartaufstellungLouis Chiron nach seinem SiegLouis Chiron im Alfa Romeo Tipo B P3 wahrend des RennensHans Stuck im Auto Union ASieger wurde Louis Chiron mit einem Alfa Romeo Tipo B der Scuderia Ferrari der hier seinen vorlaufig letzten Erfolg bei einem Grande Epreuve vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erringen konnte Inhaltsverzeichnis 1 Rennen 2 Ergebnisse 2 1 Meldeliste 2 2 Startaufstellung 2 3 Rennergebnis 3 Weblinks 4 AnmerkungenRennen BearbeitenNachdem er im Vorjahr um die Teilnahme von Privatfahrern an seinem Grand Prix noch regelrecht hatte ringen mussen um ein einigermassen ansehnliches Grand Prix Feld zusammenzubekommen sah sich der traditionell stets etwas elitar aufgestellte Automobile Club de France fur 1934 angesichts nunmehr funf beteiligter Hersteller zu einer solchen Herablassung nun nicht mehr genotigt So wurde das Rennen nun wieder ausschliesslich fur die Beteiligung von Werksteams ausgeschrieben wie es schon die 1920er Jahre hindurch der Fall gewesen war Obendrein wurden pro Team die Teilnahme auf jeweils nur drei Wagen beschrankt Als favorisiertes Team galt dabei wie ublich die Scuderia Ferrari die von Alfa Romeo exklusiv die bewahrten Werksrennwagen vom Typ Tipo B zur Verfugung gestellt bekam Mit dem Trio Achille Varzi Louis Chiron und Carlo Felice Trossi war das Team zudem auch fahrerisch bestens besetzt Ganzlich unbeschrieben Blatter waren zu diesem Zeitpunkt dagegen noch die soeben erst wieder bzw neu in den Grand Prix Sport eingestiegenen deutschen Automobilfirmen Daimler Benz und Auto Union Zwar hatte Hans Stuck mit seinem in den Augen damaliger Betrachter extrem futuristisch erscheinenden neuartigen Auto Union Heckmotorrennwagen zuvor den Lauf auf der ultraschnellen Berliner AVUS Rennstrecke bis zu seinem Ausfall lange Zeit angefuhrt und Mercedes Fahrer Manfred von Brauchitsch beim Eifelrennen auf dem anspruchsvollen Nurburgring sogar gesiegt die echte Belastungsprobe eines grossen internationalen Grand Prix Rennen stand beiden Teams aber erst noch bevor Bei Mercedes nahm in Montlhery uberraschenderweise Rudolf Caracciola nach langer Verletzungspause wieder im Cockpit eines der drei Mercedes Benz W 25 platz Obwohl er seit dem Unfall im Vorjahr beim Rennen in Monaco beim Gehen noch auf Krucken angewiesen war erzielte er auf Anhieb wieder respektable Trainingszeiten sehr zum Missfallen seines Teamkollegen Luigi Fagioli der zu Recht seine Position als eigentlich nomineller Kapitan der Mercedes Mannschaft bedroht sah Im Lager der Auto Union gab es solche Probleme dagegen nicht wo Stuck als einziger echter Spitzenfahrer von internationalem Format von seinen Teamgefahrten August Momberger und Hermann zu Leiningen kaum etwas zu befurchten hatte Letzterer musste zudem aufgrund einer Erkrankung dann ganz auf das Rennen verzichten Sehr viel mehr Sorgen bereitete beiden deutschen Teams dagegen die Zuverlassigkeit ihrer noch sehr neuen Rennwagen wie auch der unerwartet hohe Reifenverschleiss den das wie immer sehr gewissenhaft vorbereitete Mercedes Team im Rahmen von ausgiebigen Testfahrten vor Ort in der Woche vor dem Rennen festgestellt hatte Daruber hinaus hatten speziell die deutschen Fahrer auch mit den korperlichen Belastungen zu kampfen die durch die Steilkurven des fur sie ungewohnten Kurses hervorgerufen wurden Als Folge der Niederlage im Ersten Weltkrieg hatten deutsche Fahrer und Rennstalle mehrere Jahre lang nicht auf franzosischen Rennstrecken antreten durfen Auch bei Bugatti hatte man sich fur das Heimrennen angesichts des eigentlich kaum konkurrenzfahigen eigenen Grand Prix Modells Bugatti Type 59 das noch ganz im Stil der 1920er Jahre als einziges sogar noch als Zweisitzer ausgelegt war so gut es unter den Umstanden moglich war gerustet und zwei der Wagen mit auf 3 3 Liter Hubraum vergrosserten Motoren ausgestattet Zumindest der Papierform nach zog man damit mit dem Mercedes Benz W 25 in etwa gleich Dazu war es gelungen nach Monaco erneut Tazio Nuvolari zu verpflichten einen der absoluten Top Fahrer der aber beim Fahren noch stark unter den Beinverletzungen litt die er sich einige Wochen zuvor bei einem Unfall mit seinem Maserati im Rennen von Alessandria zugezogen hatte Die Verletzung zwang ihn den Wagen im Rennen an den Ersatzfahrer Jean Pierre Wimille abzutreten Ihm zur Seite gestellt wurden ausserdem die beiden fest unter Vertrag stehenden Fahrer Rene Dreyfus und Altmeister Robert Benoist der 1927 die Weltmeisterschaft fur Delage praktisch im Alleingang geholt hatte und nun nach vierjahriger Rennpause in dieser Saison wieder ins Steuer griff Ganz besonders von den Ausschreibebestimmungen betroffen war Maserati wo man die Firmenpolitik ganz auf die Unterstutzung von Privatfahrern als zahlende Kunden ausgerichtet hatte Neben Goffredo Zehender der ohnehin regelmassig auch nominell fur das Team gemeldet wurde wurde Philippe Etancelin mit seinem Maserati 8CM kurzerhand vom Werk adoptiert Als dritter Vertreter der Marke war schliesslich auf der Suche nach einem neuen Top Fahrer der US Amerikaner Peter DePaolo gemeldet worden nachdem bekannt geworden war dass Nuvolari wie schon zuvor beim Rennen in Monaco erneut Bugatti den Vorzug geben wurde DePaolo hatte jedoch bei einem Unfall im vorangegangenen Gran Premio de Penya Rhin schwere Verletzungen davongetragen so dass das dritte Maserati Cockpit schliesslich unbesetzt blieb Bei der Vergabe der Startplatze hatten die Fahrer der Auto Union mit Positionen in der ersten Stuck und zweiten Momberger Reihe am meisten vom Losgluck profitiert aber im Rennen war es wie ublich Chiron der auf seinem Alfa Romeo mit einem seiner beruchtigten Fruhstarts als erster davonschoss Dahinter lieferten sich die drei Silberpfeile von Caracciola Fagioli und Stuck die ersten Runden hindurch einen engen Kampf um die zweite Position in dem sich der Auto Union Fahrer schliesslich durchsetzte In der dritten Runde konnte Stuck dann auch Chiron passieren und im Anschluss seine Fuhrung zunachst kontinuierlich ausbauen bis er etwas spater vom einsetzenden starken Reifenverschleiss wieder eingebremst wurde In der zehnten Runde lag somit Chiron wieder vorn und kurz darauf konnte sich auch Fagioli an Stuck vorbei auf Position zwei schieben Dahinter hatte nun das Sterben der Silberpfeile schon begonnen die einer nach dem anderen mit unterschiedlichen mechanischen Problemen aus dem Rennen schieden In der 14 Runde traf es schliesslich auch Fagioli der auf seiner Jagd nach Chiron mit der Streckenbegrenzung in Kontakt gekommen war und dabei eine Bremsleitung beschadigt hatte Wenig spater blieb auch Caracciola wegen Problemen mit der Benzinversorgung stehen Damit waren nach einem Drittel der Distanz bis auf den Auto Union von Stuck bereits alle deutschen Rennwagen ausgefallen Auch Stuck musste jedoch etwa alle zehn Runden zum Reifenwechsel an die Box zudem bekam er zunehmend Probleme mit dem undichten Kuhlsystem so dass das Rennen bereits lange vor seinem endgultigen Ausfall in der 32 Runde zugunsten von Alfa Romeo entschieden war Fur die deutschen Teams war damit das Debakel komplett wahrend die Scuderia Ferrari mit Chiron Varzi und Guy Moll der Trossi am Steuer des dritten Alfa Romeos abgelost hatte zu einem grossartigen Dreifacherfolg kam Als einziger weiterer im Rennen verbliebener Teilnehmer kam Benoist auf Bugatti mit beachtlichen vier Runden Ruckstand noch als Vierter ins Ziel Ergebnisse BearbeitenMeldeliste Bearbeiten Zum Rennen eingeladen waren nur Werksmannschaften mit jeweils maximal drei Wagen pro Team Es ist daher anzunehmen dass Etancelin und DePaolo nominell durch die Maserati Werke gemeldet worden waren Team Nr Fahrer Info Chassis Motor ReifenNS Staat nbsp Auto Union AG 0 2 NS Staat nbsp Hans Stuck DNS a Auto Union A Auto Union 4 4L V16 Kompressor C0 4 NS Staat nbsp Hans Stuck0 4 NS Staat nbsp August Momberger DNS a10 NS Staat nbsp August Momberger10 NS Staat nbsp Hermann zu Leiningen DNS aItalien 1861 nbsp Scuderia Ferrari 0 6 Italien 1861 nbsp Achille Varzi Alfa Romeo Tipo B P3 Alfa Romeo 2 9L I8 Kompressor E12 Monaco nbsp Louis Chiron20 Italien 1861 nbsp Carlo Felice Trossi bDritte Franzosische Republik nbsp Guy Moll RESNS Staat nbsp Daimler Benz AG 0 8 NS Staat nbsp Rudolf Caracciola Mercedes Benz W 25 Mercedes Benz M 25 A 3 4L I8 Kompressor C22 NS Staat nbsp Manfred von Brauchitsch30 Italien 1861 nbsp Luigi FagioliNS Staat nbsp Ernst Jakob Henne RESDritte Franzosische Republik nbsp Automobiles Ettore Bugatti 14 Italien 1861 nbsp Tazio Nuvolari c Bugatti T59 Bugatti 3 3L I8 Kompressor M18 Dritte Franzosische Republik nbsp Rene Dreyfus16 Dritte Franzosische Republik nbsp Robert Benoist Bugatti T59 Bugatti 2 8L I8 KompressorDritte Franzosische Republik nbsp Jean Pierre Wimille RESDritte Franzosische Republik nbsp Albert Divo RESItalien 1861 nbsp Antonio Brivio RESItalien 1861 nbsp Officine Alfieri Maserati 24 Italien 1861 nbsp Goffredo Zehender Maserati 8C 3000 Maserati 3 0L I8 Kompressor PDritte Franzosische Republik nbsp Philippe Etancelin 26 Dritte Franzosische Republik nbsp Philippe Etancelin Maserati 8CM Maserati 3 0L I8 KompressorDritte Franzosische Republik nbsp Ecurie Braillard 32 Vereinigte Staaten 48 nbsp Peter DePaolo DNA d Maserati 8CM Maserati 3 0L I8 KompressorDritte Franzosische Republik nbsp Benoit Falchetto RESDritte Franzosische Republik nbsp Societe d Etude et de Fabrication d Automobiles de Course 28 Dritte Franzosische Republik nbsp Raymond Sommer DNA e SEFAC SEFAC 2 8L U8 Kompressor Ma Weil an Stucks Auto im Training technische Probleme auftraten ging er zum Rennen mit Mombergers Wagen an den Start Dieser wiederum ubernahm das Auto zu Leiningens der sich krankgemeldet hatte b Wahrend des Rennens von Moll am Steuer abgelost c Wahrend des Rennens von Wimille am Steuer abgelost d DePaolo konnte aufgrund der Verletzungen durch seinen Unfall im vorangegangenen Gran Premio de Penya Rhin nicht antreten e Auto nicht einsatzbereit Startaufstellung Bearbeiten Die Startpositionen wurden nicht anhand der Trainingszeiten vergeben sondern ausgelost Italien 1861 nbsp Varzi NS Staat nbsp Stuck a aNS Staat nbsp Momberger b NS Staat nbsp CaracciolaDritte Franzosische Republik nbsp Benoist Italien 1861 nbsp Nuvolari Monaco nbsp ChironItalien 1861 nbsp Trossi Dritte Franzosische Republik nbsp DreyfusDritte Franzosische Republik nbsp Etancelin Italien 1861 nbsp Zehender NS Staat nbsp von BrauchitschItalien 1861 nbsp Fagiolia Stuck ubernahm Mombergers Auto und Startposition b Momberger ubernahm zu Leiningens Auto und Startposition Rennergebnis Bearbeiten Pos Fahrer Konstrukteur Runden Stopps Zeit Start Schnellste Runde Ausfallgrund0 1 Monaco nbsp Louis Chiron Italien 1861 nbsp Alfa Romeo 40 3 39 14 0 h 6 5 06 0 min0 2 Italien 1861 nbsp Achille Varzi Italien 1861 nbsp Alfa Romeo 40 3 17 9 min 30 3 Italien 1861 nbsp Carlo Felice TrossiDritte Franzosische Republik nbsp Guy Moll Italien 1861 nbsp Alfa Romeo 40 4 09 8 min 100 4 Dritte Franzosische Republik nbsp Robert Benoist Dritte Franzosische Republik nbsp Bugatti 36 4 Runden 8 Italien 1861 nbsp Goffredo Zehender Italien 1861 nbsp Maserati 33 DNF 12 Bruch der Hinterradaufhangung NS Staat nbsp Hans Stuck NS Staat nbsp Auto Union 32 DNF 2 defekte Wasserpumpe Italien 1861 nbsp Tazio NuvolariDritte Franzosische Republik nbsp Jean Pierre Wimille Dritte Franzosische Republik nbsp Bugatti 17 DNF 7 Motorschaden Dritte Franzosische Republik nbsp Rene Dreyfus Dritte Franzosische Republik nbsp Bugatti 16 DNF 9 Motorschaden NS Staat nbsp Rudolf Caracciola NS Staat nbsp Mercedes Benz 15 DNF 4 gebrochene Treibstoffleitung Italien 1861 nbsp Luigi Fagioli NS Staat nbsp Mercedes Benz 14 DNF 14 gerissene Bremsleitung NS Staat nbsp Manfred von Brauchitsch NS Staat nbsp Mercedes Benz 11 DNF 11 Krompressorschaden Dritte Franzosische Republik nbsp Philippe Etancelin Italien 1861 nbsp Maserati 11 DNF 13 Motorschaden NS Staat nbsp August Momberger NS Staat nbsp Auto Union 10 DNF 5 gebrochener Stossdampfer NS Staat nbsp Hermann zu Leiningen NS Staat nbsp Auto Union DNS 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosser Preis von Frankreich 1934 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Leif Snellman Felix Muelas XX GRAND PRIX DE L AUTOMOBILE CLUB DE FRANCE www kolumbus fi 5 April 2013 abgerufen am 28 Januar 2020 englisch XXVIII Grand Prix de l Automobile Club de France www teamdan com abgerufen am 25 Marz 2015 englisch Anmerkungen Bearbeiten Das erste als Grand Prix de l ACF organisierte Rennen fand 1906 statt In den 1920er Jahren wurden jedoch ruckwirkend auch den grossen Stadt zu Stadt Rennen der Anfangsjahre zwischen 1895 und 1903 dieser Titel verliehen obwohl das Grundungsdatum des ACF sogar erst nach dem Rennen Paris Bordeaux Paris 1895 liegt Durch diese Zahlweise wurde die Veranstaltung von 1906 nachtraglich zum offiziell neunten Grand Prix de l A C F ernannt Diese Nummerierung wurde auch nach der 1968er Umbenennung des Grand Prix de l ACF zum Grand Prix de France durchgangig weiter fortgefuhrt Grosser Preis von Frankreich 1906 1907 1908 1912 1913 1914 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937 1938 1939 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2018 2019 2021 2022Grandes Epreuves der Grand Prix Saison 1934 Grosser Preis von Monaco Grosser Preis des ACF Grosser Preis von Deutschland Grosser Preis von Belgien Grosser Preis von Italien Grosser Preis von Spanien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Preis von Frankreich 1934 amp oldid 234724175