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Der XXXIV Grosse Preis von Frankreich XX Grand Prix de l Automobile Club de France 1 fand am 21 September 1947 auf der Rennstrecke von Lyon Parilly in Frankreich statt Er zahlte zur Kategorie der Grandes Epreuves und wurde nach den Bestimmungen der Internationalen Grand Prix Formel spater Formel 1 Rennwagen bis 1 5 Liter Hubraum mit Kompressor bzw bis 4 5 Liter Hubraum ohne Kompressor Renndistanz mindestens 300 km bzw mindestens drei Stunden Renndauer uber 70 Runden a 7 289 km ausgetragen was einer Gesamtlange von 510 37 km entsprach Sieger wurde Louis Chiron mit einem Lago Talbot Monoplace Centrale der Ecurie France der damit in Abwesenheit des favorisierten Rennstalls von Alfa Romeo den letzten Erfolg seiner Karriere bei einem Grande Epreuve erringen konnte Inhaltsverzeichnis 1 Das Rennen 2 Meldeliste 3 Klassifikation 3 1 Startaufstellung 3 2 Rennergebnis 4 AnmerkungenDas Rennen BearbeitenAhnlich wie beim vorangegangenen Grossen Preis von Italien hatten auch bei der Wahl des Austragungsorts zum franzosischen Grand Prix in erster Linie pragmatische Kriterien zugrunde gelegen Vor allem der Transport der Zuschauer zu den Rennstrecken stellte in Zeiten von Benzinknappheit und Wochenendfahrverboten noch ein erhebliches Problem dar so dass zur Erleichterung der Anreisemoglichkeiten ein stark improvisiert wirkender Kurs im Stadtbereich von Lyon zum Schauplatz des Rennens auserkoren wurde Nach dem nahegelegenen Parc de Parilly benannt bestand die Strecke im Wesentlichen aus den beiden Fahrspuren einer der grossen Ausfallstrassen der Stadt der RN 6 in Richtung Grenoble die mit je einer engen Spitzkehre an beiden Enden pro Runde jeweils einmal in Hin wie auch in Gegenrichtung durchfahren wurde Ein weiteres augenscheinliches Defizit der Veranstaltung war ausserdem die Abwesenheit der Werksmannschaft von Alfa Romeo die die Saison mit Siegen in allen drei bis dahin ausgetragenen Grandes Epreuves klar dominiert hatten Ursprunglich hatte man Jean Pierre Wimille fur das Rennen sogar ein Auto zugesagt der aber nach seinem Verstoss gegen die vorgegebene Stallorder beim Grossen Preis von Belgien vom Team fur den Rest der Saison suspendiert worden war Gerade das Fehlen dieses Uber Teams sorgte jedoch dafur dass zum ersten Mal in der Saison der Ausgang eines Grossen Preises nicht praktisch schon von vorneherein feststand Als favorisiert galt dabei in erster Linie die Meute der Maserati 4CL die auch hier wieder zahlreich vertreten waren Allerdings machte die als inoffizielle Werksmannschaft operierende Scuderia Ambrosiana dem chaotischen Ruf Maseratis einmal mehr alle Ehre als sie nach eigenen Angaben durch Streiks bei der Anreise behindert erst nach Abschluss der Trainingssitzungen vor Ort eintraf so dass die beiden Spitzenpiloten Luigi Villoresi und Alberto Ascari mangels Trainingszeit nicht zum ersten Mal in dieser Saison ein Rennen wieder einmal von ganz hinten in der Startaufstellung aufnehmen mussten Hauptgegner der Maseratis war die Ecurie France die mit dem einzigen reinrassigen Grand Prix Modell von Lago Talbot wie das Unternehmen nach der Ubernahme durch Anthony Lago nun ublicherweise bezeichnet wurde dem sogenannten Monoplace Centrale in den Handen der Fahrerlegende Louis Chiron antrat Das Team hatte schliesslich auch Wimille noch ein Angebot unterbreitet ihm die Teilnahme an seinem Heimrennen zu ermoglichen Weil Chiron jedoch nicht bereit war auf sein Auto zu verzichten lehnte es der Franzose ab mit einem anderen in seinen Augen weniger konkurrenzfahigen Fahrzeug anzutreten Eine ganzlich unbekannte Grosse war ausserdem der CTA Arsenal von Raymond Sommer der nach dem Krieg bislang als Maserati Fahrer bereits einige Male mit grossartigen Leistungen in Erscheinung getreten war Bei dem Auto handelte es sich um ein weiteres Projekt eines franzosischen Nationalrennwagens das von einer Unterbehorde des Verteidigungsministeriums dem Centre d etudes Techniques de l Automobile et du Cycle kurz CTA unter der technischen Leitung von Albert Lory ausgefuhrt wurde Lory war bekannt geworden durch den von ihm gezeichneten Delage Type 15 S 8 der 1927 alle Laufe zur damaligen Automobilweltmeisterschaft souveran dominiert hatte Zwar gab der von ihm entwickelte V8 Kompressormotor des CTA Arsenal mit Doppelaufladung beachtliche 260 PS Leistung ab doch konnte das Chassis mit seiner ungewohnlichen vollig antiquiert erscheinenden Auslegung seine militarische Abkunft kaum verleugnen so dass es fur die Piloten praktisch unmoglich war das Fahrzeug schon auf gerader Strecke in der Spur zu halten Glucklicherweise wurde Sommer jedoch im Rennen noch auf der Startlinie von dem Auto erlost als die abrupt greifende Kupplung zu einem Abscheren der Antriebswellen fuhrte Im Rennen hatten auch andere Teilnehmer mit einigen Problemen zu kampfen so dass sich in der Anfangsphase nicht weniger als funf Fahrer nacheinander in der Fuhrungsposition ablosten Am Start war zunachst Maserati Fahrer Henri Louveau in Front der bald von seinen Markengefahrten Pierre Levegh und anschliessend dem ebenfalls unter einem Pseudonym Georges Raph startenden George Raphael Bethenod de Montbressieux abgelost wurde Bis zur dritten Runde hatte sich schliesslich Villoresi von seiner letzten Startposition durch das gesamte Feld nach vorne gearbeitet nur um eine Runde spater mit Motorschaden auszuscheiden so dass schliesslich mit Emmanuel de Graffenried der insgesamt funfte und letzte Maserati Fahrer die Fuhrung ubernahm In der Zwischenzeit hatte sich Louis Chiron seiner ublichen Renntaktik folgend nach dem Start noch eher zuruckgehalten begann nun aber nachdem sich das Rennen etwas gesetzt hatte auf den Fuhrenden Boden gut zu machen Als er in Runde acht am Schweizer Piloten vorbei ging war das Rennen damit praktisch entschieden zumal de Graffenried schliesslich ebenfalls noch mit einem technischen Defekt aufgeben musste Wahrend Chiron das Rennen an der Spitze nun bis zum Ende sicher kontrollierte entwickelte sich jedoch hinter ihm in der 23 Runde eine Tragodie In Vorwegnahme der Le Mans Katastrophe von 1955 kam Levegh mit seinem Maserati auf der langen Geraden mit blockiertem Antriebsstrang bei voller Fahrt ins Schleudern und landete anschliessend in den Zuschauerrangen Vier Personen wurden bei dem Unfall getotet und sechzehn weitere den Unglucksfahrer eingeschlossen der im Anschluss ein volles Jahr pausieren musste zum Teil erheblich verletzt Erst ganz zum Ende des Rennens wurde der Ausgang schliesslich doch noch einmal spannend weil an Chirons Talbot die Kuhlwassertemperatur anstieg Es gelang ihm jedoch die Boxenmannschaft des zu diesem Zeitpunkt zweitplatzierten Maserati Fahrers Henri Louveau uber den Zustand seines Rennwagens zu tauschen indem er bei jeder Vorbeifahrt Vollgas gab so dass Louveau keine Anstrengungen mehr unternahm aus der Situation doch noch einmal Profit zu schlagen Meldeliste BearbeitenTeam Nr Fahrer Info Chassis Motor ReifenFrankreich nbsp C Pozzi a Frankreich nbsp E Chaboud 0 2 Frankreich nbsp Eugene Chaboud Talbot Lago T150C T26 Speciale Talbot Lago T26 4 5L I632 Frankreich nbsp Charles Pozzi Delahaye 135S Coursifee Delahaye 3 6L I6Frankreich nbsp E Mouche 0 4 Italien nbsp Gianfranco Comotti Talbot Lago T150C Coursifee Talbot Lago 4 0L I60 4 Frankreich nbsp Edmond Mouche DNAFrankreich nbsp Ecurie France 0 6 Monaco nbsp Louis Chiron Talbot Lago T26 Monoplace Centrale Talbot Lago T26 4 5L I60 8 Frankreich nbsp Yves Giraud Cabantous Vereinigtes Konigreich nbsp Lord Selsdon Talbot Lago T26SS Coursifee 10 Italien nbsp Luigi Chinetti Talbot Lago T26 Monoplace Decalee 12 Frankreich nbsp Jean Pierre Wimille DNA b Talbot LagoFrankreich nbsp Centre d etude technique de l automobile et du cycle 14 Frankreich nbsp Raymond Sommer CTA Arsenal CTA Arsenal 1 5L V8 KompressorFrankreich nbsp Ecurie Naphtra Course 16 Frankreich nbsp Pierre Levegh Maserati 4CL T c Maserati 4CL 1 5L I4 Kompressor18 Frankreich nbsp Raph Maserati 4CL20 Frankreich nbsp Georges Grignard DNAItalien nbsp Scuderia E Plate 22 Schweiz nbsp Emmanuel de Graffenried Maserati 4CL T Maserati 4CL 1 5L I4 Kompressor22 Italien nbsp Enrico Plate DNA d24 Frankreich nbsp Henri LouveauVereinigtes Konigreich nbsp ERA Ltd 26 Vereinigtes Konigreich nbsp Leslie Brooke ERA E Type ERA 1 5L I6 KompressorVereinigtes Konigreich nbsp R Parnell 28 Vereinigtes Konigreich nbsp Reg Parnell Vereinigtes Konigreich nbsp Wilkie Wilkinson ERA E Type ERA 1 5L I6 KompressorFrankreich nbsp Ecurie Rosier 30 Frankreich nbsp Louis Rosier Talbot Lago T150SS Speciale Talbot Lago 4 0L I6Frankreich nbsp Andre Morel RESFrankreich nbsp Ecurie Wimille 34 Frankreich nbsp Jean Pierre Wimille DNA Alfa Romeo 158 Alfa Romeo 1 5L I8 Kompressor36 Fahrer nicht benannt DNAVereinigtes Konigreich nbsp P Whitehead 38 Vereinigtes Konigreich nbsp Peter Whitehead Vereinigtes Konigreich nbsp Ian Connell ERA B Type ERA 1 5L I6 KompressorFrankreich nbsp P Meyrat 40 Frankreich nbsp Pierre Meyrat Frankreich nbsp Maurice Varet Delahaye 138C Coursifee Delahaye 3 6L I6Italien nbsp Scuderia Ambrosiana 42 Italien nbsp Luigi Villoresi Maserati 4CL T Maserati 4CL 1 5L I4 Kompressor44 Italien nbsp Alberto Ascaria Pozzi und Chaboud bildeten unter der Bezeichnung Ecurie Lutetia eine Renngemeinschaft Weil Chaboud bessere Aussichten auf den Gewinn der Franzosischen Meisterschaft hatte uberliess ihm Pozzi sein vermeintlich schnelleres Auto b Weil Wimille von Alfa Romeo kein Auto zur Verfugung gestellt wurde wollte ihm Paul Vallee Chef der Ecurie France ein angebot unterbreiten Chiron war jedoch nicht bereit zugunsten Wimilles auf den einzigen echten Monoposto des Teams zu verzichten wahrend Wimille es ablehnte das Rennen mit einem der alteren Modelle zu bestreiten c Bei Maseratis aktueller Baureihe wurden die bisherigen Profiltrager im Chassis nun durch einen Rohrrahmen Italienisch tubolare ersetzt bei einigen Fahrzeuge wurden ausserdem Motoren mit zweistufiger Kompressoraufladung eingesetzt ansonsten entsprach die Konstruktion wie auch die Formgestaltung dem Ursprungsmodell wie auch die Typbezeichnung 4CL weiterhin beibehalten wurde d Plate hatte ursprunglich fur sich selbst gemeldet nahm dann aber die Rolle des Reservefahrers fur das Team ein Klassifikation BearbeitenStartaufstellung Bearbeiten 3 2 1Frankreich nbsp Chaboud3 23 1 min Monaco nbsp Chiron3 18 3 min Frankreich nbsp Louveau3 17 9 min5 4Frankreich nbsp Raph 3 26 6 min Frankreich nbsp Levegh 3 24 4 min8 7 6Vereinigtes Konigreich nbsp Brooke3 29 8 min Frankreich nbsp Rosier3 29 0 min Vereinigtes Konigreich nbsp Whitehead3 26 7 min10 9Frankreich nbsp Giraud Cabantous3 35 5 min Vereinigtes Konigreich nbsp Parnell3 34 2 min13 12 11Frankreich nbsp Sommer3 45 5 min Frankreich nbsp Meyrat3 41 4 min a Frankreich nbsp Pozzi3 37 2 min15 14Italien nbsp Comottiohne Zeit Schweiz nbsp de Graffenried4 14 6 min18 17 16Italien nbsp Chinettiohne Zeit Italien nbsp Ascariohne Zeit Italien nbsp Villoresiohne Zeita Die Trainingszeit wurde von Varet aufgestellt Rennergebnis Bearbeiten Pos Nr Fahrer Konstrukteur Runden Zeit Ausfallgrund1 6 Monaco nbsp Louis Chiron Frankreich nbsp Talbot 70 4 03 40 7 h2 24 Frankreich nbsp Henri Louveau Italien nbsp Maserati 70 4 05 18 6 h3 2 Frankreich nbsp Eugene Chaboud Frankreich nbsp Talbot 69 1 Runde4 30 Frankreich nbsp Louis Rosier Frankreich nbsp Talbot 69 1 Runde5 32 Frankreich nbsp Charles Pozzi Frankreich nbsp Delahaye 67 3 RundenDNF 44 Italien nbsp Alberto Ascari Italien nbsp Maserati 63 Zundung6 4 Italien nbsp Gianfranco Comotti Frankreich nbsp Talbot 62 8 Runden7 40 Vereinigtes Konigreich nbsp Leslie Johnson Vereinigtes Konigreich nbsp Ian Connell Vereinigtes Konigreich nbsp ERA 61 9 Runden8 40 Frankreich nbsp Pierre Meyrat Vereinigtes Konigreich nbsp Maurice Varet Frankreich nbsp Delahaye 61 9 RundenDNF 8 Frankreich nbsp Yves Giraud CabantousVereinigtes Konigreich nbsp Lord Selsdon Frankreich nbsp Talbot 39 MotorDNF 28 Vereinigtes Konigreich nbsp Reg ParnellVereinigtes Konigreich nbsp Wilkie Wilkinson Vereinigtes Konigreich nbsp ERA 39 Lenkung UnfallDNF 16 Frankreich nbsp Raph Italien nbsp Maserati 36 MotorDNF 18 Frankreich nbsp Pierre Levegh Italien nbsp Maserati 23 UnfallDNF 22 Schweiz nbsp Emmanuel de Graffenried Italien nbsp Maserati 22 MotorDNF 42 Italien nbsp Luigi Villoresi Italien nbsp Maserati 4 MotorDNF 26 Vereinigtes Konigreich nbsp Leslie Brooke Vereinigtes Konigreich nbsp ERA 1 MotorDNF 10 Italien nbsp Luigi Chinetti Frankreich nbsp Talbot 1 MotorDNF 14 Frankreich nbsp Raymond Sommer Frankreich nbsp CTA Arsenal 0 HinterachseSchnellste Rennrunde Italien nbsp Alberto Ascari Italien nbsp Luigi Villoresi Maserati 3 17 5 min 132 9 km hAnmerkungen Bearbeiten Das erste als Grand Prix de l ACF organisierte Rennen fand 1906 statt In den 1920er Jahren wurden jedoch ruckwirkend auch den grossen Stadt zu Stadt Rennen der Anfangsjahre zwischen 1895 und 1903 dieser Titel verliehen obwohl das Grundungsdatum des ACF sogar erst nach dem Rennen Paris Bordeaux Paris 1895 liegt Durch diese Zahlweise wurde die Veranstaltung von 1906 nachtraglich zum offiziell neunten Grand Prix de l A C F ernannt Diese Nummerierung wurde auch nach der 1968er Umbenennung des Grand Prix de l ACF zum Grand Prix de France durchgangig weiter fortgefuhrt Grosser Preis von Frankreich 1906 1907 1908 1912 1913 1914 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936 1937 1938 1939 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2018 2019 2021 2022Grandes Epreuves der Grand Prix Saison 1947 Indianapolis 500 Grosser Preis der Schweiz Grosser Preis von Belgien Grosser Preis von Italien Grosser Preis von Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Preis von Frankreich 1947 amp oldid 230777422