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Manfred Georg Rudolf von Brauchitsch 15 August 1905 in Hamburg 5 Februar 2003 in Schleiz war ein deutscher Automobilrennfahrer und Sportfunktionar Von Brauchitsch bei den III Weltfestspielen 1951 in Ost BerlinVon Brauchitsch 1932 im von Reinhard von Koenig Fachsenfeld gestalteten Mercedes Benz Typ SSKL auf der Berliner AVUSManfred von Brauchitsch 1937 auf Mercedes Benz W 125 beim Grossen Preis von DoningtonManfred von Brauchitsch 1986 am Steuer eines Mercedes Benz Modell K Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Schriften 4 Film 5 Literatur 6 WeblinksFamilie BearbeitenManfred von Brauchitsch entstammte dem alten schlesischen Adelsgeschlecht derer von Brauchitsch und war der Sohn des preussischen Offiziers Viktor von Brauchitsch 1864 1925 und Olga geb von Bomsdorff 1873 1954 In erster Ehe heiratete er am 27 Dezember 1946 in Starnberg Gisela Hundt 1918 1957 In zweiter Ehe heiratete er nach seiner Flucht in die DDR am 22 November 1958 Lieselotte Schneider 1918 2003 Sein Patensohn und einziger Neffe ist der Fotograf Victor von Brauchitsch Leben BearbeitenBrauchitsch besuchte zwischen 1913 und 1923 ein Gymnasium in Berlin 1923 trat er in Berlin Spandau einem Freikorps bei und wurde Mitglied der Brigade Erhardt Von 1924 bis 1928 diente er in der Reichswehr Nach dem Besuch der Kriegsschule Dresden hatte er einen schweren Motorradunfall und schied wegen seiner dabei erlittenen Verletzungen aus der Reichswehr aus Nach seiner Genesung wurde er Rennfahrer Ab 1933 war er Werksfahrer von Mercedes Benz Brauchitsch hatte den Spitznamen Pechvogel weil er als Rennfahrer zwar schnell war aber immer wieder durch ungluckliche Umstande um Siege oder gute Platzierungen gebracht wurde Einen Teil des Pechs hatte er sich allerdings selbst zuzuschreiben da er ausserst schonungslos mit seinen Fahrzeugen umging Ein gutes Beispiel dafur ist der XI Grosse Preis von Deutschland am 24 Juli 1938 auf der Nordschleife des Nurburgrings Beim Boxenstopp geriet er durch verschutteten Kraftstoff mit seinem Wagen in Flammen Brauchitsch wurde von Rennleiter Alfred Neubauer aus dem Wagen gezogen und der brennende Overall geloscht Als das Feuer erstickt war setzte sich Brauchitsch wieder in den Wagen Das Lenkrad wurde aufgesteckt und er nahm das Rennen wieder auf Bei der nachsten Bodenwelle loste sich bei ungefahr 190 km h das Lenkrad Beim folgenden Unfall blieb Brauchitsch unverletzt obwohl der Wagen stark beschadigt wurde angesichts des damaligen geringen Sicherheitsstandards ein grosses Gluck Seine ersten Rennen bestritt Brauchitsch in einem privaten Mercedes Benz Typ SSK seines Vetters Hans von Zimmermann Nischwitz Seinen ersten grossen Sieg feierte er 1932 auf der Berliner AVUS wo er mit einer von Reinhard von Koenig Fachsenfeld entworfenen aerodynamisch geformten Spezial Karosserie auf seinem Mercedes SSKL angetreten war Von 1934 bis 1939 gehorte er zum Werksteam des Herstellers Trotz seines sprichwortlichen Pechs erreichte er einige grosse Siege wie zum Beispiel beim Grossen Preis von Monaco im Jahr 1937 oder 1938 beim Grossen Preis von Frankreich Er halt den Streckenrekord des zwischen 1913 und 1934 ausgetragenen Gabelbachrennens Von 1940 bis 1943 war Brauchitsch personlicher Referent des Junkers Chefs Heinrich Koppenberg und hatte den Rang eines Sturmfuhrers beim Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps 1944 bis 1945 war er Referent im Reichsministerium fur Rustung und Kriegsproduktion unter Albert Speer Panzerbeauftragter im Technischen Amt Er war zwar mit Sicherheit kein aktiver Nationalsozialist sehr wohl hat er das NS Regime aber mit seinen Aktivitaten wahrend der NS Zeit ideologisch unterstutzt 1945 ubersiedelte Brauchitsch an den Starnberger See und 1948 wurde er Sportprasident des wieder gegrundeten AVD 1949 bis 1950 lebte er in Argentinien wo er versuchte sich als Rennfahrer zu betatigen konnte aber dort an seine Erfolge nicht mehr anknupfen Im Marz 1950 kehrte er nach Deutschland zuruck Ein Versuch dort in den aktiven Motorsport zuruckzukehren blieb eine kurze Episode da ihm nur ein weit unterlegener umgebauter BMW aus der Vorkriegszeit zur Verfugung stand Der inzwischen mittellose Brauchitsch traf sich mehrfach mit Walter Ulbricht dem Generalsekretar des ZK der SED und liess sich im Marz 1951 zum Vorsitzenden des Westdeutschen Komitees fur Einheit und Freiheit im Deutschen Sport wahlen Nachdem auch seine Autobiografie in einem Ost Berliner Verlag erschienen war und der Staatsschutz der Bundesrepublik Deutschland Ermittlungen uber das Sport Komitee angestellt hatte wurde er im September 1953 wegen Hochverrats Geheimbundelei und Staatsgefahrdung angeklagt und kam fur acht Monate in Haft Kurz vor der Gerichtsverhandlung am Bayerischen Obersten Landesgericht verliess er Silvester 1954 seine erste Ehefrau Gisela und fluchtete in die DDR wo er als Sportfunktionar wirkte Brauchitsch war von 1957 bis 1960 Prasident des Allgemeinen Deutschen Motorsport Verbandes ADMV und von 1960 bis 1990 Prasident der Gesellschaft zur Forderung des Olympischen Gedankens In letzterer Funktion betrieb er vor allem Sponsoring fur die DDR Olympiamannschaften und genoss zahlreiche Privilegien eines Spitzenfunktionars Er wurde dreimal mit dem Vaterlandischen Verdienstorden der DDR ausgezeichnet und erhielt 1988 den Olympischen Orden des IOC Von Brauchitsch starb 2003 im Alter von 97 Jahren in dem Schleizer Ortsteil Grafenwarth Schriften BearbeitenKampf mit 500 PS 2 Auflage Siegismund Berlin 1940 Kampf um Meter und Sekunden Verlag der Nation Berlin 1953 Und Lorbeer kranzt den Sieger Verlag der Nation 1956 Ohne Kampf kein Sieg 3 Auflage Verlag der Nation Berlin 1966Film Bearbeiten1932 spielte er einen Rennfahrer in dem Film Kampf an der Seite von Schauspielern wie Lucie Hoflich und Hubert von Meyerinck 1957 entstand der DEFA Film Rivalen am Steuer dessen Drehbuch auf seinen Erinnerungen basiert 1966 wurde sein Buch Ohne Kampf kein Sieg von Rudi Kurz fur das Fernsehen der DDR in funf Teilen verfilmt In der Hauptrolle spielte Jurgen Frohriep Literatur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser Band XXII Seite 37 Band 103 der Gesamtreihe C A Starke Verlag Limburg Lahn 1992 ISSN 0435 2408 Neue Deutsche Biografie Band 19 Seite 94 in Artikel Alfred Neubauer Dieter Landenberger Manfred von Brauchitsch Kampf und Sieg im Silberpfeil Motorbuch Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 613 02574 4 und ISBN 978 3 613 02574 5 Frank O Hrachowy Stahlerne Romantik Automobilrennfahrer und nationalsozialistische Moderne Verlag Books on Demand Norderstedt 2008 Schriften zur Literaturwissenschaft ISBN 978 3 8370 1249 1 Kurzbiografie zu Brauchitsch Manfred von In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 1 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Olaf Kappelt Braunbuch DDR Nazis in der DDR Berlin historica Berlin 2009 S 283 284 ISBN 978 3 939929 12 3 Brauchitsch Manfred von in Ernst Klee Das Kulturlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 Frankfurt am Main S Fischer 2007 ISBN 978 3 10 039326 5 S 73Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Manfred von Brauchitsch Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Leif Snellman Felix Muelas Manfred Georg Rudolf von Brauchitsch D www kolumbus fi 26 November 2019 abgerufen am 28 Februar 2020 englisch Literatur von und uber Manfred von Brauchitsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literaturliste im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Manfred von Brauchitsch In Virtual History englisch Manfred von Brauchitsch in der Internet Movie Database englisch Normdaten Person GND 118673351 lobid OGND AKS LCCN nb2013015229 VIAF 64801366 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brauchitsch Manfred vonALTERNATIVNAMEN Brauchitsch Manfred Georg Rudolf von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher RennfahrerGEBURTSDATUM 15 August 1905GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 5 Februar 2003STERBEORT Schleiz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Manfred von Brauchitsch amp oldid 239354920