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Der Grenzpark Kalmthoutse Heide bis 2018 offiziell Grenzpark De Zoom Kalmthoutse Heide ist ein Naturschutzgebiet in der Grenzregion zwischen der niederlandischen Provinz Nordbrabant und der belgischen Provinz Antwerpen Der Park wurde im Jahr 2001 eingerichtet und besitzt in den Niederlanden den Status eines Nationalparks Des Weiteren ist er Teil des europaischen Schutzgebietsnetzwerks Natura 2000 1 Grenzpark Kalmthoutse HeideGrenzpark Kalmthoutse Heide Benelux 51 383333333333 4 4 Koordinaten 51 23 0 N 4 24 0 OLage Noord Brabant Antwerpen NiederlandeNachste Stadt Kalmthout Belgien Belgien Ossendrecht Niederlande NiederlandeFlache ca 6000 haGrundung 2001Adresse Putseseenweg 129BE 2920 KalmthoutKarte des Nationalparks die violette Linie im Zentrum kennzeichnet die StaatsgrenzeKarte des Nationalparks die violette Linie im Zentrum kennzeichnet die Staatsgrenzei3i6 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Flora 3 1 Heide 3 2 Walder 3 2 1 Pilzfauna 3 3 Binnendunen 4 Fauna 4 1 Heide 4 2 Walder 4 3 Moore 5 Verwaltung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Typische Landschaft des Grenzparks mit trockenen und feuchten Heideabschnitten und lichten WaldernDer Nationalpark erstreckt sich uber eine Flache von etwa 6000 Hektar beiderseits der Grenze zwischen Belgien und den Niederlanden wobei ein etwas grosserer Anteil von etwa 3750 Hektar auf belgisches Territorium entfallt Auf niederlandischer Seite gehort das Gebiet zur Gemeinde Woensdrecht in Belgien haben die Gemeinden Kalmthout und Essen Anteil am Parkgebiet Westlich des Grenzparks verlauft die niederlandische Fernstrasse N289 unmittelbar im Norden schliesst sich das Areal des Militarflugplatzes Woensdrecht an Grosster Verkehrsweg innerhalb des Parks ist die N111 auf belgischer Seite Die Landschaft in dem Gebiet besteht hauptsachlich aus ausgedehnten Heideflachen die das grosste noch verbliebene zusammenhangende Heidegebiet in Flandern bilden Unterbrochen wird die Heide von einigen Binnendunen und zahlreichen kleinen und flachen Mooren die teilweise im Sommer trockenfallen 1 Seit den 1970er Jahren wird eine zunehmende Austrocknung des Gebiets beobachtet die sich direkt auf die Artenvielfalt in den betroffenen Bereichen auswirkt Hierfur wird vor allem die Entnahme von Grundwasser aus tieferen Schichten verantwortlich gemacht 2 Vor allem auf der niederlandischen Seite der Grenze finden sich noch grossere Nadelwalder Viele dieser Waldgebiete wie etwa der Ravenhof Moretusbos wurden einst von Grossgrundbesitzern als Erholungsort angelegt Einige andere Waldstucke werden heute noch zum Holzeinschlag genutzt 3 Des Weiteren beherbergt der Grenzpark einige kleine Landwirtschaftsenklaven die etwa um 1900 herum durch die Entwasserung vormaliger feuchter Heidegebiete entstanden sind Neben Nutzung als Ackerbauflache werden diese Bereiche heute vor allem als Weiden fur Schafe und Rinder genutzt Insbesondere das ausbringen von Dunger auf diesen Flachen wird in den letzten Jahren sehr kritisch gesehen da negative Auswirkungen auf die umgebenden Naturschutzgebiete befurchtet werden Daher ist die Parkverwaltung bemuht diese Areale wenn moglich aufzukaufen oder zumindest mit den ansassigen Landwirten Vereinbarungen uber eine umweltfreundliche Bewirtschaftungsweise zu treffen 4 Geschichte Bearbeiten nbsp Schafe werden zum Erhalt der Heide eingesetztUrsprunglich war das Areal mit den fur Mitteleuropa typischen Laubwaldern bedeckt Jahrhundertelange Nutzung des Gebiets als Weideflache fur Rinder und Schafe fuhrte jedoch zu einem erheblichen Ruckgang der Vegetation und zur Entstehung ausgedehnter Heideflachen Das im Mittelalter praktizierte abtragen von Plaggen die gemeinsam mit den Exkrementen der Rinder als Dunger fur umliegende Ackerflachen verwendet wurden fuhrte im Boden zum weiteren Entzug von Nahrstoffen Ab dem 13 Jahrhundert begann man des Weiteren damit die ortlichen Moore zur Gewinnung von Torf als Brennstoff zu entwassern Ab 1850 begannen die Menschen die Heidegebiete in der Region um Antwerpen entweder mit Nadelbaumen aufzuforsten oder in Ackerland umzuwandeln Als eines der letzten grosseren Heidegebiete wurde der belgische Teil des heutigen Parks daher bereits 1941 zu einem Landschaftsschutzgebiet erklart 5 Seit 1986 ist das Areal Teil der Ramsar Konvention zum Schutz wichtiger Feuchtgebiete Am 17 Oktober 1988 erfolgte die Ernennung des flamischen Teils zum Vogelschutzgebiet niederl Vogelrichtlijngebied der niederlandische Teil folgte einige Jahre spater 6 Kurz vor der Jahrtausendwende kamen Uberlegungen auf die Naturschutzgebiete beiderseits der Grenze zu einem einzelnen zusammenhangenden Schutzgebiet zu vereinigen Diese fuhrten im Jahr 2001 zur Grundung des Grenzpark De Zoom Kalmthoutse Heide mit einer Gesamtflache von etwa 4 000 Hektar Der niederlandische Teil erhielt noch im gleichen Jahr den offiziellen Status eines Nationalparks Ein Jahrzehnt spater wurde die Flache des Parks noch einmal um weitere 2 000 Hektar auf die heutige Grosse erweitert 7 Im April 2018 wurde eine Anderung des Parknamens in die kurzere Variante Grenzpark Kalmthoutse Heide beschlossen Der ursprungliche Doppelname sollte den grenzuberschreitenden Charakter des Parks betonen galt den aktuellen Verantwortlichen aber als zu lang und wenig einpragsam Des Weiteren ging man bei der Entscheidung davon aus dass bereits der Namenszusatz Grenzpark diesen Umstand ausreichend herausstellt 8 Flora BearbeitenDer Grenzpark Kalmthoutse Heide bietet eine abwechslungsreiche Vegetation die sich je nach vorherrschender Landschaftsform deutlich unterscheidet Heide Bearbeiten nbsp BesenheideDie typischste Pflanze in den trockeneren Abschnitten der Heidegebiete ist die Besenheide Die violetten Bluten dieser Art formen von Juli bis September das klassische Heidepanorama im Nationalpark Unter und zwischen den Strauchern wachsen Moose und Flechten darunter die Echte Rentierflechte und die seltene Quendel Seide Diese parasitische Pflanze wickelt sich um junge Busche und entzieht diesen die Nahrstoffe Weitere in grosser Anzahl wachsende Arten sind beispielsweise das Borstgras die Pillen Segge oder der Dreizahn Auch Blutwurz Behaarter und Englischer Ginster kommen in diesem Bereich vor 9 Die feuchteren Abschnitte werden vor allem durch die Glocken Heide dominiert Diese ist haufig mit Arten wie der Deutschen Rasenbinse der Sparrigen Binse und dem Schmalblattrigen Wollgras vergesellschaftet Deutlich seltener sind Moorlilie und Lungen Enzian anzutreffen Entlang der Wege an den Uferbereichen kleiner Seen und in Bereichen mit Plaggendungung finden sich verschiedene Pionierpflanzen wie der Mittlere und Rundblattrige Sonnentau das Braune und Weisse Schnabelried und gelegentlich auch der seltene Sumpf Barlapp Diese artenreichen Abschnitte feuchter Heide sind okologisch besonders wertvoll und teils auch von international anerkannter Bedeutung 10 Walder Bearbeiten Vor allem im niederlandischen Teil des Parks liegen ausgedehnte Waldstucke Die meisten dieser Walder sind recht jung und wurden meist im 19 Jahrhundert durch Aufforstung der ehemaligen Heide geschaffen Sollten diese nicht als Parkwalder genutzt werden waren sie meist fur den Holzeinschlag vorgesehen um den industriellen Bedarf an Brennstoff und Stutzbalken fur Steinkohleminen zu decken Seit der Unterschutzstellung des Gebiets bemuht sich die Parkverwaltung die Walder naturlicher zu gestalten So werden etwa nicht heimische Arten aktiv entfernt um die Ausbreitung der naturlich vorkommenden Arten zu unterstutzen 11 Die Walder bestehen zu einem erheblichen Teil aus Kiefern wie der See Kiefer der Waldkiefer und der Schwarzkiefer Vor allem die See Kiefer wurde in den 1950er Jahren auf Grund ihres schnellen Wachstums in grosser Zahl angepflanzt An den etwas abseits gelegenen Randern des Parks finden sich des Weiteren kleine Laubwalder mit Stieleichen Faulbaumen Mehlbeeren und Birken Das Unterholz bilden vor allem Blaues Pfeifengras und Draht Schmiele Als problematische invasive Arten werden heute vor allem die Spatbluhende Traubenkirsche und das Rhododendron aktiv bekampft 12 Pilzfauna Bearbeiten Vor allem im Herbst zeigt sich im Nationalpark eine facettenreiche Funga mit Arten wie dem Fliegenpilz dem Dickschaligen Kartoffelbovist dem Zitronenblattrigen Taubling oder dem Perlpilz 12 Binnendunen Bearbeiten Auf den offenen Sandflachen der Binnendunen in dem Gebiet herrscht ein extremes Mikroklima vor im Sommer konnen die Temperaturen hier stellenweise auf bis zu 50 C ansteigen Hier konnen nur ausgesprochene Spezialisten wie das Silbergras die Sand Segge oder der Fruhlings Spark uberleben Diese Pionierpflanzen festigen den Sand und bereiten den Untergrund damit fur nachfolgenden Arten vor 13 Fauna BearbeitenHeide Bearbeiten nbsp Grosser BrachvogelDie strukturreiche Heide des Grenzparks bietet ideale Bedingungen fur unzahlige Insekten und Spinnentiere Der Nektar der Heidepflanzen wird insbesondere in feuchten Sommern ausser von Honigbienen auch von Wildbienen und Hummeln geerntet Besonders artenreich sind die Schmetterlinge die zum Beispiel durch den Geissklee Blauling den Grunen Zipfelfalter oder den Kleinen Feuerfalter reprasentiert werden Des Weiteren konnen in der Heide Heuschrecken wie die Kurzflugelige Beissschrecke oder Baldachinspinnen die fur ihre kunstvollen Netzkonstruktionen bekannt sind angetroffen werden Die grosse Anzahl an Insekten ernahrt eine ebenso vielfaltige Avifauna darunter Arten wie der Wespenbussard die Heidelerche der Baumpieper das Schwarzkehlchen oder der Fitis Eine besonders auffallige Art ist der Grosse Brachvogel der in Mitteleuropa auf Grund von Lebensraumschwund zunehmend seltener wird Des Weiteren nutzen diverse Arten von Zugvogeln die Heide als Rastplatz auf ihren Wanderungen Darunter sind beispielsweise die Bekassine der Nordliche Raubwurger und der Waldwasserlaufer Des Weiteren finden sich an Orten mit vielen sonnigen Platzen auch drei Arten von Reptilien Die Waldeidechse die Schlingnatter und die Kreuzotter 14 Walder Bearbeiten Die Walder innerhalb des Parks eignen sich als Lebensraum fur die typischen Saugetiere der Region wie etwa Reh Rotfuchs Hermelin und Europaischer Iltis Auch der seltene Baummarder kommt in der Kalmthoutsen Heide noch vor In den Waldern finden sich vier der funf in den Niederlanden beheimateten Spechtarten Kleinspecht Buntspecht Grunspecht und Schwarzspecht Zahlreich vertreten sind der Waldkauz und die Waldohreule Einige weitere Vertreter der Vogel in diesem Bereich sind beispielsweise der Trauerschnapper der Gartenrotschwanz und der Waldlaubsanger nbsp Nesthugel der Roten WaldameiseEine auffallige Erscheinung an den sonnigen Ubergangen von Wald und Heide sind die grossen Hugel der Roten Waldameise die in der Kalmthoutsen Heide zahlreiche Kolonien bildet 15 Moore Bearbeiten Das Wasser der kleinen Moorseen in dem Gebiet ist grosstenteils recht nahrstoffarm und sauer allerdings auch sehr klar und ohne Verschmutzungen Sie bilden den Lebensraum einiger seltener Amphibien wie dem Moorfrosch der Kreuzkrote oder dem Fadenmolch Des Weiteren leben hier fast 30 verschiedene Arten von Libellen die die Hauptnahrungsquelle des Baumfalken darstellen der in dem Gebiet nistet Neben zahlreichen anderen Vogeln kann hier auch die Kanadagans beobachtet werden Diese Art ist nicht ursprunglich in dem Gebiet heimisch seit Anfang der 1970er Jahre existiert jedoch eine Population von aus der Gefangenschaft entkommenen Tieren Der erste Bruterfolg wurde hier bereits 1973 dokumentiert heute leben in der Kalmthoutse Heide mehrere Dutzend Brutpaare 16 Verwaltung BearbeitenDie Verwaltung des Grenzparks Kalmthoutse Heide verteilt sich auf mehrere niederlandische und belgische Organisationen Auf belgischer Seite sind dies im Einzelnen die Agentschap voor Natuur en Bos und der Naturschutzverein Natuurpunt Die niederlandische Seite wird durch die Vereniging Natuurmonumenten und Staatsbosbeheer reprasentiert Gemeinsam stellen diese den Verwaltungsplan fur das Gebiet auf und unterhalten das Besucherzentrum De Vroente in der Stadt Kalmthout Hier konnen sich Besucher uber die Natur und Geschichte des Grenzparks informieren 17 Literatur BearbeitenHedwig Lauriks Marc Slootmaekers Grenspark De Zoom Kalmthoutse Heide groots en grenzeloos 1 Auflage WPG BE Davidsfonds 2012 ISBN 978 90 5826 863 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kalmthoutse Heide Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite des GrenzparksEinzelnachweise Bearbeiten a b Kalmthoutse Heide In vlaanderen be Abgerufen am 17 August 2018 niederlandisch Vennen In grensparkzk be Abgerufen am 20 August 2018 niederlandisch Bossen In grensparkzk be Abgerufen am 16 August 2018 niederlandisch Weilanden In grensparkzk be Abgerufen am 17 August 2018 niederlandisch Geschiedenis In skynet be Abgerufen am 20 August 2018 niederlandisch After LIFE Conservation Plan In europa eu Februar 2012 abgerufen am 20 August 2018 niederlandisch Grenspark Kalmthoutse Heide In vvvbrabantsewal nl Abgerufen am 20 August 2018 niederlandisch Wil de Jong Grenspark De Zoom is voortaan Grenspark Kalmthoutse Heide In bndestem nl 25 April 2018 abgerufen am 17 August 2018 niederlandisch Flora van de droge heide In grensparkzk be Abgerufen am 17 August 2018 niederlandisch Flora van de natte heide In grensparkzk be Abgerufen am 17 August 2018 niederlandisch Bossen In grensparkzk be Abgerufen am 17 August 2018 niederlandisch a b Flora van de bossen In grensparkzk be Abgerufen am 17 August 2018 niederlandisch Flora van de duinen In grensparkzk be Abgerufen am 17 August 2018 niederlandisch Fauna van de heide In grensparkzk be Abgerufen am 20 August 2018 niederlandisch Fauna van de bossen In grensparkzk be Abgerufen am 20 August 2018 niederlandisch Fauna van de vennen In grensparkzk be Abgerufen am 20 August 2018 niederlandisch De Vroente In lne be Abgerufen am 20 August 2018 niederlandisch Nationalparks im Konigreich der Niederlande Europaische Niederlande Alde Feanen Biesbosch Drents Friese Wold Drentsche 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