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Die Heidelerche Lullula arborea ist eine Vogelart aus der Familie der Lerchen Alaudidae Diese kleine Lerchenart besiedelt die sudwestliche Palaarktis von England und Portugal bis in den Nordwesten des Iran und Turkmenistan Sie bewohnt vor allem sonnige Offenflachen in oder am Rande von Waldern Die Art ist in Mitteleuropa ein massig haufiger Brutvogel und verbringt den Winter in Sudwesteuropa sowie im nordlichen Mittelmeerraum HeidelercheHeidelerche Lullula arborea Illustration von Magnus von Wright 1805 1868 Gesang SystematikUnterklasse Neukiefervogel Neognathae Ordnung Sperlingsvogel Passeriformes Unterordnung Singvogel Passeri Familie Lerchen Alaudidae Gattung LullulaArt HeidelercheWissenschaftlicher NameLullula arborea Linnaeus 1758 source source source source source source Video HeidelercheHeidelerche Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lautausserungen 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Ernahrung 5 Fortpflanzung 6 Wanderungen 7 Bestand und Gefahrdung 8 Varia 9 Quellen 9 1 Einzelnachweise 9 2 Literatur 10 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Heidelerche hat eine Korperlange von 13 5 bis 15 cm und ist damit deutlich kleiner als die bekanntere Feldlerche der Schwanz ist auffallend kurz Die Grundfarbe der Oberseite ist stumpf hellbraun Oberkopf und oberer Rucken sind auf diesem Grund fein hellbeige und dunkel langsgestreift der Burzel ist einfarbig braun Die Schwingen sind dunkel graubraun Die grossen Handdecken sind an der Basis weiss in der Mitte breit schwarz und an der Spitze gelblich weiss und bilden ein beim sitzenden Vogel gut sichtbares Abzeichen am Flugelbug Der Schwanz ist graubraun die Spitzen der von innen nach aussen gezahlt dritten bis funften Steuerfeder haben einen kleinen weissen Spitzenfleck die ausserste sechste Steuerfeder ist am Ende weisslich braun aufgehellt Die Art zeigt einen kraftigen hellen Uberaugenstreif die beiden Uberaugenstreife vereinen sich am Hinterkopf v formig An der hinteren Kopfseite grenzt an den Uberaugenstreif unten eine feine dunkelgraue Linie die dann an der Unterkante des Auges entlang nach vorn bis zum Schnabelwinkel verlauft und auch die Ohrdecken vorn begrenzt Die Ohrdecken sind kraftig rotbraun und hellen nach vorn auf Der Bartstreif ist breit weiss der Kinnstreif ebenfalls dunkelgrau die Kehle ist weiss Die obere Brust ist auf weisslichem Grund fein hellbeige und dunkel langsgestreift der ubrige Bauch und die Flanken sind weiss Die Beine sind gelblich braun bis fleischfarben der schlanke Schnabel ist braungrau und an der Basis aufgehellt nbsp Der Singflug der HeidelercheLautausserungen BearbeitenDer melodische Gesang wird uberwiegend aus einem Singflug vorgetragen seltener und dann kurzer vom Boden oder von Warten Er ist weich und melodisch und besteht aus Reihen kurzer Silben die anfangs langsam dann immer schneller aufeinander folgen und zum Schluss der Strophe lauter und tiefer werden Nach jeder Strophe folgt eine Pause Der Gesang lasst sich etwa wie li li li lililiLIlulu II lu II lu II lu IIlu IIluIIlu usw wiedergeben Durchzugler rufen weich flotend TLUii TLUii 1 Verbreitung und Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet der Heidelerche Brutgebiete Ganzjahriges Vorkommen Migration UberwinterungsgebieteDas Verbreitungsgebiet der Heidelerche umfasst grosse Teile der sudwestlichen Palaarktis von England und Portugal bis in den Nordwesten des Iran und Turkmenistan Die Nordgrenze der Verbreitung dieser relativ warmebedurftigen Art verlauft in Europa durch den Suden Englands den Suden von Skandinavien und Finnland und weiter ostlich durch Karelien und das mittlere Russland Im Suden reicht die Verbreitung bis Nordafrika Zypern Israel bis in den Norden Syriens und den Nordwesten des Irak Sie bewohnt vor allem sonnige trockene Offenflachen in oder am Rande von Waldern wie Kahlschlage Brandflachen und breite Schneisen aber auch Heiden die Randzonen von Mooren sowie Streuobstwiesen Wichtige Habitatelemente sind niedrige grasige Vegetation unter 5 cm Hohe und vegetationsfreie Flachen fur die Nahrungssuche sowie Sitzwarten in Form von Buschen oder Baumen Im Sauerland bruten Heidelerchen in den 18 000 ha Weihnachtsbaumkulturen Allein im Hochsauerlandkreis wurden 2017 400 Brutpaare nachgewiesen wahrend dort sonst nur funf Paare in Heiden bruten 2 Ernahrung BearbeitenDie Nahrung besteht sowohl aus tierischen als auch aus pflanzlichen Bestandteilen Im Sommer werden vor allem Wirbellose aller Art sowie Samen gefressen im Fruhjahr vor allem frisch austreibende Graser kleine Blatter und Knospen nbsp Singende Heidelerche auf einer WarteFortpflanzung Bearbeiten nbsp Eier der HeidelercheDas Nest wird am Boden in der Vegetation versteckt angelegt Es besteht aus nach innen immer feiner werdendem pflanzlichem Material die Mulde ist mit feinen Wurzeln ausgekleidet Die Eiablage erfolgt in Mitteleuropa fruhestens um den 20 Marz meist Ende Marz bis Anfang April Zweitbruten sind in Mitteleuropa selten kommen in Sudeuropa aber wohl regelmassig vor Das Gelege besteht aus 2 7 meist 3 6 Eiern die auf weisslichem Grund sehr fein und dicht braunlich gepunktet sind Die Brutzeit dauert 13 15 Tage Die Bebrutung erfolgt ausschliesslich durch das Weibchen auch die Nestlinge werden bis zum Alter von 5 8 Tagen nur vom Weibchen gehudert danach aber von beiden Eltern gefuttert Die Jungvogel konnen mit 7 Tagen laufen und mit 12 Tagen schon kurze Strecken fliegen nach 16 Tagen sind sie flugge Wanderungen BearbeitenDie Heidelerche ist in Mittel Ost und Nordeuropa ganz uberwiegend Kurzstreckenzieher Der Abzug aus den Brutgebieten erfolgt ab Mitte September und dauert bis Ende Oktober oder Anfang November mit letzten Nachzuglern im Dezember Die Vogel uberwintern vor allem im Westen Frankreichs auf der Iberischen Halbinsel und im nordlichen Mittelmeerraum einzelne Winternachweise gibt es aber aus fast ganz Mitteleuropa bis nach Polen und Tschechien sowie selten selbst in Sudskandinavien Der Heimzug durch Mitteleuropa erfolgt ab Mitte Februar die Brutreviere werden uberwiegend bis Ende Marz besetzt Bestand und Gefahrdung BearbeitenGesicherte Angaben zum Weltbestand gibt es nicht die IUCN gibt als grobe Schatzung fur den europaischen Bestand 2 5 6 5 Millionen Individuen an Die Art ist laut IUCN nicht gefahrdet Fur Deutschland wird der Bestand 2011 2016 auf 27 000 47 000 Reviere geschatzt 3 In weiten Teilen Deutschlands ist die Art seit Beginn des 20 Jahrhunderts rucklaufig Seit den 1960er Jahren hat der Bestand teils drastisch abgenommen die Bestande sind teils auf einen Bruchteil der fruheren Zahlen zuruckgegangen Zu lokalen Bestandszunahmen kam es dagegen auf Kahlschlagen Windwurf und Waldbrandflachen auf nahrstoffarmen Ackerbrachen und auf entbuschten und wiederbeweideten Schafweidenflachen sowie Truppenubungsflachen in trockenen sandigen Gebieten 4 Fur Osterreich wird der Brutbestand 1998 bis 2002 auf 700 bis 900 angegeben Tendenz stark zunehmend Fur die Schweiz wird der Bestand 1993 bis 1996 mit 250 bis 500 angegeben Tendenz abnehmend 5 Varia BearbeitenMit namentlichen Bezug zur Heidelerche und ihren Sangeskunsten traten vier junge Madchen als Schmannewitzer Heidelerchen im elterlichen Cafe Jacob auf bevor sie spater als Jacob Sisters uberregional bekannt wurden Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Lars Svensson Peter J Grant Killian Mullarney Dan Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Kosmos Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 S 232 Thomas Fartmann Steffen Kampfer Franz Loffler Weihnachtsbaumkulturen im Hochsauerland In Der Falke 12 2017 S 20 23 Gerlach B R Droschmeister T Langgemach K Borkenhagen M Busch M Hauswirth T Heinicke J Kamp J Karthauser C Konig N Markones N Prior S Trautmann J Wahl und C Sudfeldt Vogel in Deutschland Ubersichten zur Bestandssituation pdf DDA BfN LAG VSW 2019 S 34 abgerufen am 24 Februar 2021 Bauer et al S 136 H G Bauer et al Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Aula Verlag Wiebelsheim 2012 Teil 2 S 137 Literatur Bearbeiten Lars Svensson Peter J Grant Killian Mullarney Dan Zetterstrom Der neue Kosmos Vogelfuhrer Kosmos Stuttgart 1999 ISBN 3 440 07720 9 S 232 233 Hans Gunther Bauer Einhard Bezzel Wolfgang Fiedler Hrsg Das Kompendium der Vogel Mitteleuropas Alles uber Biologie Gefahrdung und Schutz Band 2 Passeriformes Sperlingsvogel Aula Verlag Wiebelsheim Wiesbaden 2005 ISBN 3 89104 648 0 Einhard Bezzel Kompendium der Vogel Mitteleuropas Passeres Singvogel Aula Wiesbaden 1993 ISBN 3 89104 530 1 S 32 36 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Heidelerche Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Heidelerche Lullula arborea Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Lullula arborea in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2008 Eingestellt von BirdLife International 2008 Abgerufen am 31 August 2021 Heidelerche Lullula arborea auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Lullula arborea Schweizerische Vogelwarte Sempach Heidelerche Javier Blasco Zumeta Gerd Michael Heinze Geschlechts und Altersbestimmung PDF Datei englisch Federn der HeidelercheNormdaten Sachbegriff GND 4072385 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heidelerche amp oldid 236666282