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Das Silbergras Corynephorus canescens ist eine Pflanzenart aus der Gattung Corynephorus innerhalb der Familie der Sussgraser Poaceae SilbergrasSilbergras Corynephorus canescens SystematikCommelinidenOrdnung Sussgrasartige Poales Familie Sussgraser Poaceae Unterfamilie PooideaeGattung CorynephorusArt SilbergrasWissenschaftlicher NameCorynephorus canescens L P Beauv Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen 4 Gefahrdung 5 Taxonomie 6 Namensherkunft 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus Flora Batava Volume 13 nbsp Horst nbsp BlutenstandVegetative Merkmale Bearbeiten Das Silbergras ist eine uberwinternd grune ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 10 bis 35 bis 50 Zentimetern 1 Dieses Gras wachst in dichten graugrunen Horsten Die aufrechten etwas abgespreizten Halme sind auffallend dunn unbehaart unter der Rispe etwas rau und verfugen uber drei bis sechs Knoten 1 Die Laubblatter sind in Blattscheide und spreite gegliedert Die Blattscheiden sind rotlich purpurfarben leicht rau und kahl Die silbrig graugrunen Blattspreiten sind sehr steif borstenformig zusammengerollt scharf zugespitzt rau und bis 6 Zentimeter lang sowie 0 3 bis 0 5 Millimeter breit 1 Die Ligula ist eine 2 bis 3 Millimeter langer am oberen Ende zugespitzter hautiger Saum 1 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juni bis August gelegentlich bis in den Oktober Der fein verzweigte rispige Blutenstand ist bei einer Lange von 2 bis 8 Zentimetern und einer Breite von 5 bis 15 Millimetern schmal langlich und purpurfarben oder bunt gefarbt zuweilen auch bleich grun Der Blutenstand ist nur wahrend der Anthese locker ausgebreitet sonst zusammengezogen Die zwei bis funf Seitenaste gehen von der Hauptachse ab und sind meist bis 1 5 selten bis zu 3 Zentimeter lang 1 Die 3 bis 4 5 Millimeter 1 langen Ahrchen sind zweiblutig sehr schmal und leicht zusammengedruckt Die Deckspelzen werden von den Hullspelzen beinahe vollstandig eingeschlossen Die Hullspelzen sind 3 bis 4 5 Millimeter lang haben weissliche Rander und sind auf den Nerven rau 1 Die Deckspelzen sind 1 5 bis 2 Millimeter lang und tragen eine hellbraune schon am Grund freie Granne die im untersten Viertel angeheftet ist 1 Die Granne ist gekniet 2 5 bis 3 Millimeter lang die Untergranne ist eng gedreht orangebraun gefarbt und tragt am oberen Ende einen Kranz abstehender Borstenhaare 1 Die Obergranne ist im unteren Teil schlank im oberen keulenformig verdickt und rau 1 Die Vorspelzen sind zweinervig und so lang wie die Deckspelzen 1 Die violetten Staubbeutel sind 1 bis 1 5 Millimeter lang 1 Die Chromosomenzahl betragt 2n 14 2 Okologie Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Beim Silbergras handelt es sich um einen skleromorphen Hemikryptophyten Das Silbergras ist ein Intensivwurzler und kann bis zu 15 Zentimeter in den Boden eindringen Aufgrund dieser Eigenschaft ist es zur Erstberasung von lockerem Sand geeignet und spielt bei der Festlegung von Wanderdunen eine entscheidende Rolle Ferner gelangt es so auch bei starker Trockenheit an tiefliegende Wasserreserven Weitere morphologische Eigenschaften sind besonders fur ein Leben an trockene und warme Lebensraume entwickelt Die Oberflachen der Wurzeln sind durch die samtige Behaarung vergrossert Dieses befahigt die Pflanze dazu genugend Wasser aufzunehmen Ferner funktionieren die starren aufrechten Halme der Horste gewissermassen wie Tau und Regensammler und leiten Wasser zu den Wurzeln Schliesslich schranken die gerollten Blatter den Wasserverlust durch Verdunstung ein indem die Spaltoffnungen verborgen liegen Das Silbergras ertragt im Sommer bis zu 60 C stirbt jedoch bei scharfem Frost ab Das Silbergras wachst extrem langsam und wird nicht einmal von Schafen gefressen weil sein Nahrstoffgehalt so gering ist nbsp Pionierbesiedlung eines SandwegesBei Trockenheit krummen sich die Deck und Hullspelzen ein beziehungsweise sie spreizen sich bei Feuchtigkeit hingegen strecken sich die hygroskopisch reagierenden Haare und Grannen Dadurch erfolgt die Selbstausbreitung als Bodenkriecher und Bohrfrucht Die Karyopse kann auch als Klettfrucht beispielsweise im Fell von Schafen ausgebreitet werden nbsp Silbergrasflur nbsp Habitat in der Lieberoser Wuste in der NiederlausitzVorkommen BearbeitenDas Silbergras ist vom sudlichen Skandinavien uber Nordwesteuropa bis in den Mittelmeerraum weitverbreitet 3 Es ist ein subatlantisch submediterranes Florenelement Im kustenferneren Binnenland ist es dagegen sehr selten Es fehlt in den Alpen und in hoheren Mittelgebirgslagen Es kommt in Marokko vor In der Neuen Welt ist es ein Neophyt nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Silbergras wachst auf warmen und trockenen nahrstoff und basenarmen neutralen bis sauren meist humus und feinerdearmen lockeren durchlassigen Sandrohboden der tieferen Lagen Als Erstbesiedler kommt es auf Flugsanden der Kusten und Binnendunen Flugsanddecken auf Brachen an Wegen Sandgruben lichten Kiefern und Birkenwaldern vor Auf offenen Sandflachen wo der Boden im Sommer extrem austrocknet ist es oft die einzige bestandsbildende Blutenpflanze Es ist eine Pionierpflanze auf offenen vegetationsarmen lockeren humusfreien Flugsandfeldern Es ist an die extremen Umweltbedingungen seiner naturlichen Standorte Hitze Trockenheit Nahrstoffarmut angepasst Die Pflanze ist mit ihren kleinen buscheligen Horsten eine kennzeichnende Art der Silbergrasfluren Corynephorion canescentis Das Silbergras dient der Erstberasung von lockerem Sand und spielt bei der Festlegung von Wanderdunen eine entscheidende Rolle Sein Hauptvorkommen liegt in Sand Trockenrasen Hier ist es die Charakterart des Verbandes der Silbergrasfluren beziehungsweise Silbergras Pionierrasen Corynephorion canescentis Die Pflanzengesellschaften setzen sich aus Magerkeits und Trockenheitszeigern zusammen Diese sind neben dem Silbergras das Sand Straussgras Agrostis vinealis der Schmalblattrige Ampfer Rumex tenuifolius der Fruhlings Spark Spergularia morisonii und Bauernsenf Teesdalia nudicaulis An Moosen finden sich das Purpurstielige Hornzahnmoos Ceratodon purpureus und das Frauenhaarmoos Polytrichum piliferum Kennzeichnend sind eine Vielzahl an Flechten wie beispielsweise die Elchgeweih Becherflechte Cladonia alcicornis oder Floerkes Becherflechte Cladonia floerceana Gefahrdung Bearbeiten nbsp Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Das Silbergras gilt in Deutschland als nicht gefahrdet Es ist jedoch in den Bundeslandern Hessen Nordrhein Westfalen Rheinland Pfalz Saarland Baden Wurttemberg Bayern und Hamburg als gefahrdet eingestuft In Thuringen gilt diese Art als vom Aussterben bedroht In Osterreich ist das Silbergras ebenfalls vom Aussterben bedroht Durch die Zerstorung der meisten mageren Sandflachen in den vergangenen Jahrzehnten ist auch der Lebensraum des Silbergrases weitgehend verloren gegangen Die aktuell verbliebenen kleinflachigen Standorte sind besonders stark durch den Stickstoffeintrag von benachbarten Agrarflachen bedroht Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung erfolgte 1753 unter dem Namen Basionym Aira canescens durch Carl von Linne in Species Plantarum Tomus 1 Seite 65 4 3 Die Neukombination zu Corynephorus canescens L P Beauv wurde 1812 durch Ambroise Marie Francois Joseph Palisot de Beauvois in Essai d une nouvelle Agrostographie ou nouveaux genres des Graminees avec figures representant les caracteres de tous les genres Seite 90 Tafel 18 Figur 2 veroffentlicht 3 Das Artepitheton canescens ist lateinischen Ursprungs und bedeutet ergrauend beziehungsweise grau aussehend und nimmt auf die Farbe der Pflanze Bezug Weitere Synonyme fur Corynephorus canescens L P Beauv sind Agrostis canescens L Salisb Aira variegata St Amans Avena canescens L Web ex Wigg Weingaertneria canescens L Bernh Corynephorus incanescens Bubani Corynephorus canescens var andinus Hack ex Sodiro 3 Namensherkunft BearbeitenDer deutsche Trivialname Silbergras bezieht sich auf die im Licht silbrig glanzenden Blutenstande Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Ruprecht Dull Herfried Kutzelnigg Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands Ein botanisch okologischer Exkursionsbegleiter zu den wichtigsten Arten 6 vollig neu bearbeitete Auflage Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2005 ISBN 3 494 01397 7 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora Unter Mitarbeit von Theo Muller 7 uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 1994 ISBN 3 8252 1828 7 Jurke Grau Bruno P Kremer Bodo M Moseler Gerhard Rambold Dagmar Triebel Graser Sussgraser Sauergraser Binsengewachse und grasahnliche Familien Europas Steinbachs Naturfuhrer Neue bearb Sonderausgabe Auflage Mosaik Munchen 1996 ISBN 3 576 10702 9 W D Clayton K T Harman H Williamson World Grass Species Descriptions Identification and Information Retrieval R Schubert W Hilbig S Klotz Bestimmungsbuch der Pflanzengesellschaften Mittel und Nordostdeutschlands Gustav Fischer Jena 1995 ISBN 3 334 60910 3 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Hans Joachim Conert Familie Poaceae S 319 321 In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 3 Auflage Band I Teil 3 Verlag Paul Parey Berlin und Hamburg 1989 ISBN 3 489 52020 3 Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete 8 Auflage Verlag Eugen Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 248 a b c d Datenblatt Corynephorus canescens L P Beauv bei POWO Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens Kew Kew Science Carl von Linne Species Plantarum 1 1753 S 65 DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Silbergras Corynephorus canescens Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Corynephorus canescens L P Beauv Gewohnliches Silbergras FloraWeb de Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Verbreitung in den Niederlanden Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Silbergras amp oldid 235336767