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Der Dreikonigenschrein im Kolner Dom ist ein als Goldschmiedearbeit hergestelltes Reliquiar das aus der Zeit Ende des 12 Jahrhunderts stammt Er dient der Aufbewahrung von Gebeinen die Erzbischof Rainald von Dassel im Jahr 1164 nach Koln brachte und die in der romisch katholischen Kirche als die Reliquien der Heiligen Drei Konige verehrt werden Ausserdem enthalt der Schrein die Gebeine von Gregor von Spoleto sowie weitere Teile die nicht mehr zuzuordnen sind lange jedoch den Heiligen Felix und Nabor zugeschrieben wurden denen auch ein gotisches Fenster in der Michaelskapelle gewidmet ist Der Schrein der etwa zwischen 1190 und 1225 von dem Goldschmied Nikolaus von Verdun gefertigt wurde gilt als das grosste und kunstlerisch anspruchsvollste Reliquiar das aus dem Mittelalter erhalten ist Er ist zweigeschossig in Form einer Basilika aufgebaut und mit goldenen Figuren Edelsteinschmuck Gemmen Kameen und Emailschmelzen verziert die die christliche Heilsgeschichte von den Anfangen des Alten Testaments bis zum Jungsten Gericht illustrieren Der Schrein wurde zunachst im karolingischen Hildebold Dom aufgestellt die Reliquien und ihr kostbares Behaltnis durften nicht zuletzt wegen der aufkommenden Pilgerstrome den Entschluss zum Bau eines neuen gotischen Doms ab dem Jahr 1248 mitveranlasst haben 1 Innerhalb des gotischen Doms hatte der Schrein unterschiedliche Standorte seinen heutigen zentralen Platz hinter dem Hochaltar nimmt er seit 1948 ein Dreikonigenschrein im Kolner DomInhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Kontext 1 1 Reliquien 1 2 Situation in Koln 2 Geschichte und Standorte des Schreins 2 1 Im alten Dom 2 2 Im gotischen Dom 2 3 Auslagerung wahrend der franzosischen Besatzung 2 4 Offnung und Untersuchung des Schreins 2 5 19 Jahrhundert und Vollendung des Domes 2 6 Erste Halfte des 20 Jahrhunderts 3 Form und Bildprogramm 3 1 Langsseiten 3 2 Vorderseite 3 3 Ruckseite 4 Entstehungs Restaurierungs und Verlustgeschichte 4 1 Datierung Kunstler und Entstehung 4 2 Weitere fruhe Belege 4 3 Diebstahl im Jahr 1574 und Reparatur 4 4 Restaurierungen im 18 Jahrhundert 4 5 Verluste durch die Auslagerung in der Franzosenzeit 4 6 Zustand und Restaurierung nach dem Zweiten Weltkrieg 5 Siehe auch 6 Literatur 6 1 Historische Beschreibungen 6 2 Ausstellungskataloge 6 3 Wissenschaftliche Arbeiten und Aufsatze 6 4 Spezialthemen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseVorgeschichte und Kontext BearbeitenReliquien Bearbeiten Uber den Ursprung der Dreikonigs Reliquien und ihre Verehrung liegen keine gesicherten Erkenntnisse vor Der Uberlieferung zufolge soll die hl Helena die Mutter Kaiser Konstantins um das Jahr 326 von Konstantinopel nach Palastina gereist sein dort die Reliquien aufgefunden und an sich genommen haben Eine Vita des Mailander Bischofs Eustorgius I 343 349 aus dem 12 Jahrhundert berichtet dass die Gebeine zu Beginn des 4 Jahrhunderts durch ihn aus Konstantinopel nach Mailand ubertragen wurden wozu es jedoch keine alteren Quellen gibt 2 Eine fruhe Verehrung der drei Weisen als Heilige ist nicht belegt und auch eher unplausibel da sich die Heiligenverehrung jener Zeit auf Martyrer konzentrierte Erst spater verehrte man auch Bekenner So berichtet etwa der Kirchenvater Ambrosius von Eustorgius und erwahnte dabei Nabor und Felix nicht jedoch die Dreikonigsreliquien 3 nbsp Ursprunglicher Bestattungsort der Drei Konige in der Kirche Sant Eustorgio in MailandIn Mailand wurden die Gebeine bis zum Jahr 1158 in einem Sarkophag aus dem 3 Jahrhundert in der Kirche St Eustorgio ausserhalb der Stadt aufbewahrt Als die Belagerung Mailands durch Friedrich Barbarossa drohte brachte man die Reliquien im Glockenturm der Kirche San Giorgio al Palazzo innerhalb der Stadtmauern in vorlaufige Sicherheit Dort blieben sie bis Friedrich Barbarossa sie nach der Zerstorung der Stadt Ende Marz 1162 seinem engen Berater dem Kolner Erzbischof Rainald von Dassel zum Geschenk machte Situation in Koln Bearbeiten Der Hildebold Dom in Koln der Vorgangerbau des gotischen Doms war bereits zuvor mit wertvollen Reliquien ausgestattet gewesen so gab es den Petrusstab dann die Petrusketten mit denen der Uberlieferung zufolge der Apostel im Kerker gefesselt war sowie ein Kopfreliquiar des hl Silvester 4 Rainald von Dassel wiederum war als Erzbischof von Koln einer der Wahlmanner des deutschen Konigs und auch enger Berater Kaiser Friedrich Barbarossas mit grossem Einfluss auf die europaische Reichspolitik Als Erzkanzler von Italien war er massgeblich an dessen Italienzug der erfolgreichen Eroberung Mailands und der Politik rund um das Papsttum beteiligt Die Reliquien galten als jene der ersten christlichen Konige die Jesus als dem Konig der Konige huldigten die drei Manner waren so zu einem Vorbild des weltlichen Konigtums geworden Der Besitz ihrer Gebeine verschaffte Rainald hochste politische Macht indem sie seinen Anspruch auf die Kronung der deutschen Konige starkten Die eigentliche Kronungszeremonie der Konige fand seit Anfang des 11 Jahrhunderts im Aachener Dom Kolner Kirchenprovinz statt die Reliquien brachten Rainald zusatzlich in den symbolischen Besitz des weltlichen Konigtums 5 Geschichte und Standorte des Schreins BearbeitenIm alten Dom Bearbeiten Friedrich Barbarossa hatte dem Erzbischof von Koln die Reliquien am 9 Juni 1164 uberlassen und dieser begab sich von Vercelli nahe Mailand aus auf den Weg nach Koln Er wahlte aus Sicherheitsgrunden den Weg uber Burgund und die gallischen Provinzen ein belegter Aufenthalt war Vienne die weitere Route konnte uber die Champagne und Flandern gefuhrt haben ist jedoch nicht mehr nachweisbar Am 23 Juli 1164 erreichte er Koln wo die Reliquien feierlich in der Mitte des Doms platziert wurden Der genaue Standort und die Form der Prasentation sind nicht bekannt 6 Der Nachfolger Rainald von Dassels im Bischofsamt Philipp von Heinsberg beauftragte Nikolaus von Verdun mit der Herstellung eines Schreins fur die wertvollen Reliquien Er selbst erlebte jedoch die Fertigstellung nicht mehr legte aber vor seinem Tod noch die Gebeine in das neue Behaltnis Erst 1225 wurde die Arbeit am Reliquienschrein abgeschlossen Der Dreikonigenschrein wurde vermutlich zentral im Langhaus des alten Domes aufgestellt auf der Mittelachse leicht nach Osten versetzt Die Reliquien zogen zahlreiche Glaubige an allerdings war der alte Dom nur begrenzt zur Durchleitung grosserer Menschenmengen geeignet hinzu kam dass der Bau wohl der Bedeutung als Behalter fur diese Reliquien und ihren Schrein nicht mehr gerecht wurde Im gotischen Dom Bearbeiten nbsp Schrein mit rotgoldenem Schutzgitter Darstellung von 1633 nbsp Ca 1668 90 bis 1889 wurde der Schrein in einem Marmormausoleum bewahrt Johannes Vogel 1780 Bei der Planung des Neubaus wurde als Platz fur den Schrein die Mitte der Vierung also genau am Schnittpunkt von Lang und Querhaus vorgesehen 7 nach Einschatzung des Kunsthistorikers Rolf Lauer ein uberaus ungewohnlicher Aufstellungsort fur einen solchen Schrein Dies hatte nicht nur praktische Grunde gehabt sondern auch die Symbolkraft der Reliquien zur Untermauerung des Kronungsanspruchs genutzt die Kolner Kathedrale ware zur Konigskathedrale geworden 8 Da sich der Baufortschritt am neuen Dom verzogerte anderte man jedoch die Plane zur Aufstellung Als 1322 der Domchor geweiht wurde der Rest des Doms jedoch nicht fertiggestellt war der alte Dom war kurz nach der Grundsteinlegung abgebrannt wurde der Schrein in der zentralen Achskapelle im Osten des Chorumgangs aufgestellt Die Pilger wurden jetzt am Sudportal hereingefuhrt bewegten sich gegen den Uhrzeigersinn entlang des Kapellenkranzes durch den Chorumgang am Dreikonigenschrein vorbei ausserdem am Gerokreuz in der Kreuzkapelle und verliessen den Dom durch das Nordportal Zum Schutz wurde der Schrein mit einem rot goldenen Gitter versehen In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts erfuhr der Domchor eine umfassende barocke Neuausstattung Der Dreikonigenschrein wurde in den Jahren 1668 1690 mit einem monumentalen Marmormausoleum umgeben sodass er nur noch durch ein Gitterfenster an der Front sichtbar war Auslagerung wahrend der franzosischen Besatzung Bearbeiten Kurz vor dem Einmarsch der Franzosen im Jahr 1794 brachte man Schrein und Reliquien sowie weitere Teile des Domschatzes in der Pramonstratenserabtei Wedinghausen im Sauerland in Sicherheit Die Reliquien selbst blieben dort bis Ende 1803 der Domschatz mit dem Schrein wurde jedoch auf verschiedene Standorte verteilt darunter die Freie Stadt Frankfurt Nach dem Reichsdeputationshauptschluss fielen Arnsberg und das kurkolnische Sauerland im Jahr 1803 an Hessen Darmstadt dessen Landgraf Ludwig X die Kirchenguter auf seinem Gebiet fur sich beanspruchte sodass es einiger Muhe bedurfte Reliquien Domschatz und Schrein aus dem Rechtsrheinischen wieder zuruck nach Koln zu bekommen Das linksrheinische Koln war in dieser Zeit zwar weiterhin von den Franzosen besetzt jedoch war seit 1801 das Konkordat mit Napoleon in Kraft sodass von dieser Seite aus eine gefahrlose Ruckkehr der Reliquien moglich wurde Bis dahin waren sie im Hochaltar der Arnsberger Abtei aufbewahrt worden und der Landgraf von Hessen hatte sich uberzeugen lassen die Reliquien zuruckzugeben Anfang Dezember 1803 wurde die holzerne Reliquienlade entsiegelt geoffnet und ihr Inhalt uberpruft um sicherzustellen dass keine materiellen Guter nach Koln verbracht wurden Anschliessend wurden die Gebeine ins rechtsrheinische Deutz in die Hauskapelle der dortigen Abtei transportiert Erst am 4 Januar des nachsten Jahres erreichten die Reliquien noch ohne den Schrein wieder Koln und wurden am 6 Januar 1804 Epiphanias Dreikonigsfest feierlich in den Dom zuruckgebracht 9 Unter anderem der Frankfurter Domscholaster Franz Anton Molinari und der franzosische Resident Jean Pierre Hirsinger setzten sich fur die Ruckbringung des Schreins von Frankfurt nach Koln ein auch hierzu musste man den behaupteten Anspruchen des hessisch darmstadtischen Landgrafen entgegenwirken Der Schrein wurde stark beschadigt im Juni 1803 nach Koln zuruckgebracht und zunachst von den franzosischen Besatzungsbehorden beschlagnahmt Im Marz 1804 erlaubten die Behorden die Ruckgabe an den Dom wo er allerdings erst nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten 1808 seinen Platz in der Achskapelle einnehmen konnte Eine weitere Restaurierung erfolgte nach einer massiven Beschadigung durch einen Diebstahl im Jahr 1820 bei dem Figuren und Steine von der Stirnseite abgerissen worden waren diese Restaurierung war 1822 abgeschlossen und der Schrein wieder an seinem Platz 10 Offnung und Untersuchung des Schreins Bearbeiten Anlasslich des 700 jahrigen Jubilaums der Ubertragung der Reliquien das am 23 Juli 1864 mit einer grossen Jubelfeier mit Festoktav begangen wurde wurde der Schrein zwei Tage vorher geoffnet und untersucht Das detaillierte Protokoll dieser letzten bekannten Untersuchung des Inhaltes bei der 35 Zeugen anwesend waren ist erhalten Im Anschluss wurden die Reliquien in 18 Bundel aus Seide gewickelt und in eine neue Reliquienlade gebettet dabei einige Textilfragmente und vermutlich wenige Stucke der Gebeine entnommen die sich heute in einem Kastchen in der Domschatzkammer befinden Die Schadel der Konigsreliquien wurden auf das Haupterbrett gelegt die Lade verschlossen und versiegelt 3 Die alte Reliquienlade im Inneren des Schreines sei dem Protokoll nach 3 5 Fuss lang 22 Zoll breit und etwa 1 Fuss hoch etwa 1 10 m lang 0 55 m breit und 0 30 m hoch Als man den Schiebedeckel abgenommen hatte erkannte man zwei Langenabteilungen und am Ende derselben drei kleinere Eine dieser Langenabteilungen und die drei kleineren Gefache waren mit Watte und die andere langere Abteilung mit Werg bedeckt Bei der Untersuchung wurden in der mit Werg bedeckten Abteilung der Lade verschiedene Gebeine gefunden die man dem Heiligen Gregor von Spoleto zuordnete zum einen anhand eines Pergamentstreifens mit der Inschrift sct Gregorii prb et mr zum anderen indem man den vorgefundenen Unterkiefer in eine ausserhalb des Schreins befindliche Schadelreliquie des Heiligen einpasste die von arztlichen Sachverstandigen als dazugehorig anerkannt wurde Ein zweiter Teil des Protokolls vermerkt in derselben Abteilung der Lade eine Ansammlung von unbeschrifteten Knochen von mindestens zwei nicht zuzuordnenden Personen Angesichts einer grosseren Anzahl von Gebeinen in Mailand die ebenfalls Uberreste der Heiligen Nabor und Felix sein sollen und der Tatsache dass die Knochen in Koln und Mailand sich insgesamt nicht erganzen ist eine bestimmte Zuordnung nicht moglich Walter Schulten vermutete 1981 in einer Arbeit zu dem Thema dass Rainald von Dassel von diesen Heiligen nur kleine Partikel der Gebeine nach Koln gebracht hatte die dann in der Heiligenverehrung als Ganzes galten 3 Die drei Haupter die man den Konigen zuordnet waren ausserhalb des Schreins in der Sakristei aufbewahrt worden sie werden als drei Mannerschadel unterschiedlicher Lebensalter beschrieben In der zweiten Abteilung der Lade wurden dazu passende Unterkiefer gefunden Getrennt durch Watte konnten weiterhin Knochen dreier verschiedener Manner ausgemacht werden daruber hinaus eine Vielzahl von kleineren Knochen wie Fuss und Handwurzelknochen Wirbel teils zerbrochene Rippen und Weiteres Das Protokoll verzeichnet ausserdem einzelne Knochen eines Kleinkindes Es ist moglich aber unbelegt dass diese bei der Auslagerung des Schreins Ende des 18 Jahrhunderts hineinkamen es gab im Dom ein Reliquiar der Unschuldigen Kinder der um 1800 vermutlich eingeschmolzen wurde 3 Bei der Untersuchung von Stoffresten die die Knochen haufig sehr eng umhullten konstatierte der anwesende Kanonikus Franz Bock dass sie messianischen Alters seien Eine Datierung zwischen dem 2 und 4 Jahrhundert und eine Identifizierung als syrische Blockchendamaste wurden in den 1980er Jahren durch verschiedene Untersuchungen unter anderem durch Daniel de Jonghe bestatigt 3 19 Jahrhundert und Vollendung des Domes Bearbeiten nbsp Die Frontseite des barocken Mausoleums seit 1920 Altarwand im Nordquerhaus seit 1963 Altar fur die SchmuckmadonnaDie Mitte und das Ende des 19 Jahrhunderts standen einerseits im Zeichen der Sakularisierung andererseits der Planung des Weiterbaus und der Vollendung des Domes Damit einher ging seit etwa 1840 eine Phase der Entbarockisierung und Regotisierung der viele der barocken Ausstattungsstucke aus dem 17 Jahrhundert zum Opfer fielen sie wurden abgerissen oder entfernt Anlasslich der 700 Jahr Feier wurde der Dreikonigenschrein gereinigt und in der Festwoche im Chor des innen bereits fertiggestellten gotischen Domes ausgestellt Danach wurde er jedoch auf Dauer in die Domschatzkammer uberfuhrt und verlor seine liturgische Funktion 1889 90 wurde auch das Mausoleum abgebaut Plane fur eine Neuaufstellung im Nordturm wurden nicht umgesetzt 11 Erst 1920 wurde die Frontseite des Barockmausoleums im Nordquerhaus an die Schatzkammer angrenzend eingebaut um an hohen Feiertagen durch das Gitter einen Durchblick vom Inneren des Doms in die Schatzkammer auf den Schrein zu erlauben Eine weitere Episode aus dieser Zeit ist die Ruckgabe von einigen kleineren Gebeinen 12 bzw Partikeln 13 der Reliquien an den Mailander Erzbischof Ferrari wofur Koln im Gegenzug eine Kasel vom hl Karl Borromaus erhielt 12 Erste Halfte des 20 Jahrhunderts Bearbeiten Zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 wurde der Schrein wie der gesamte Domschatz und andere Kirchenschatze Kolns rechtsrheinisch ausgelagert 14 Eine nicht durch Gefahren von aussen veranlasste Auslagerung erlebte der Dreikonigenschrein von Mai bis August 1925 als er wahrend der Jahrtausend Ausstellung der Rheinlande in den neuen Messehallen in Koln Deutz ausgestellt wurde 15 In den dreissiger Jahren war der Kolner Dom als nationales Kulturgut auch fur die Nationalsozialisten von hoher Bedeutung Im Zusammenhang mit dem neuen Luftschutzgesetz von 1935 wurde die Dombauhutte im Rahmen des zivilen Luftschutzes Mitglied im Reichsluftschutzbund ihre Mitarbeiter konnten so fruh die Sicherung des Domes betreiben Bereits im Jahr 1936 zeitlich etwa parallel zur Remilitarisierung des Rheinlands gab es daruber hinaus seitens des Metropolitankapitels erste Massnahmen zur Sicherung des Domschatzes Massgenaue Kisten und Verpackungsmaterial wurden vorbereitet und eine unterirdische Kammer entsprechend fur die Aufnahme vorbereitet 16 Bei Kriegsausbruch stand diese Kammer so fur die wertvollsten Stucke zur Verfugung 17 Im Mai 1942 erlebte Koln den sogenannten Tausend Bomber Angriff den bis dahin schwersten britischen Luftangriff auf die Stadt im Rahmen der Operation Millennium Neben anderen Kunstschutzmassnahmen beschloss das Domkapitel daraufhin den Dreikonigenschrein und den Altar der Stadtpatrone Dombild nach Pommersfelden in Schloss Weissenstein auszulagern wo sie mehr als zwei Jahre relativ gut geschutzt waren Im September 1944 betrachtete man Pommersfelden nicht mehr als sicher genug fur den Schrein begann eine Odyssee durch das zerstorte Deutschland Das zunachst als Zufluchtsort ausgewahlte Fulda wurde ausgebombt als der Transport bereits auf dem Weg war Man zog unverzuglich weiter nach Siegen wo sich jedoch die Tur des Hochbunkers als zu klein fur Schrein und Dombild erwies sodass der Transport am 19 September 1944 wieder nach Koln zuruckkehrte der Schrein kam in den Bunker unterhalb der Sakristei 18 wo er bis zum Ende des Krieges verblieb nbsp Dreikonigenschrein am aktuellen Platz in einer Vitrine hinter dem AltarZum 700 jahrigen Jubilaum der Grundsteinlegung des gotischen Doms 1948 wurde der Schrein provisorisch zusammengesetzt und zuruck in den Dom gebracht wo er seitdem unterbrochen von mehreren Phasen der Restaurierung seinen zentralen Platz in der Mittelachse hinter dem Hochaltar einnimmt Im Jahr 1948 erhielt der Schrein auch eine Vitrine um ihn vor dem direkten Zugriff zu schutzen diese wurde 1965 erstmals erneuert Da sie im Laufe der Zeit nicht mehr den Anspruchen an Sicherheit und Beleuchtung entsprach wurde sie 2004 durch eine moderne von Ingrid Bussenius gestaltete Vitrine ersetzt Seitdem kann der Schrein bei Prozessionen auch unterschritten werden wie es das Domkapitel wunschte 19 Form und Bildprogramm BearbeitenDer Schrein ist der grosste erhaltene mittelalterliche Schrein er ist 110 cm breit 153 cm hoch 220 cm lang 20 und 500 kg schwer 21 Er besteht aus einem erneuerten Eichenholzkern der ursprungliche Unterbau befindet sich in der Schatzkammer des Doms Gold vergoldetem Silber und Kupfer Die Wande stehen auf einer doppelten Bodenplatte und werden ringsum von gekuppelten Emailsaulchen vor Braunfirnisgrunden umstellt Der Aufbau des Schreins wird haufig als basilikal beschrieben also wie ein Kirchenbau mit drei Schiffen und sieben Jochen Trotz dieser Assoziation ist die Form wohl ursprunglich nicht als Abbild einer Kirche gemeint sondern es stehen zwei Reliquienschreine nebeneinander auf deren Dachfirsten ein dritter Schrein ruht Deutlich wird dies heute noch beim Blick auf die Ruckseite Diese mehrstockige Form ist unter allen erhaltenen romanischen Reliquienschreinen des Rhein Maas Gebietes einmalig 22 Langsseiten Bearbeiten nbsp Davidseite nbsp Salomonseite TeilansichtDas Bildprogramm der Langseiten des Schreins gliedert sich vertikal in vier Stufen die jeweiligen unteren Seitenteile die daruberliegenden Dachflachen die Seiten der oberen Etage und die Dachflache der oberen Etage Sie entsprechen der Chronologie der christlichen Heilsgeschichte In der unteren Reihe der Langseiten sitzen auf jeder Seite sechs Propheten des alten Testaments in der Mitte dazu als siebte Figur die Konige Salomon und David Man spricht deshalb bei der Beschreibung der Langseiten von der Salomon links bzw heraldisch rechts bzw Davidseite rechts bzw heraldisch links Salomon wird v l n r von Ezechiel Habakuk dem Hohepriester Aaron sowie Joel Nahum und Amos begleitet David von Daniel Joachim Jeremia sowie Obadja Jona und Mose Die Figuren werden jeweils eingerahmt von Saulenarkaden auf denen ursprunglich kleine gegossene Skulpturen sassen die die christlichen Tugenden verkorperten Salomonseite Freigiebigkeit Mildigkeit Vorsichtigkeit Barmherzigkeit Gutigkeit Weisheit Einigkeit Lauterkeit Davidseite Sparsamkeit Keuschheit Langmutigkeit Demut Gehorsam Massigkeit und Friede 23 Diese Skulpturen sind heute an den Saulenarkaden der oberen Etage angebracht Die seitlichen Dachflachen der ersten Etage zeigten ursprunglich in je neun Rundmedaillons Szenen aus dem Leben Christi die nicht erhalten jedoch uber historische Abbildungen nachvollziehbar sind Die senkrechten Seiten der oberen Etage zeigen je sechs sitzende Apostel in deren Mitte ein Seraph bzw Cherub platziert ist Die Apostel halten plastisch geformte Architekturmodelle in den Handen 24 die ihre Bischofssitze bzw die von ihnen gegrundeten Ortskirchen symbolisieren Auf der Salomonseite findet sich der Seraph umgeben von Petrus Andreas Jakobus der Jungere 25 Johannes Judas Thaddaus und Thomas auf der Davidseite ein Cherub mit Paulus Matthaus Bartholomaus Jakobus der Altere 25 Simon und Philippus 23 Den Abschluss der Langseiten bilden die oberen schragen Dachflachen die Darstellungen der Apokalypse des Johannes des Jungsten Tages sowie allerhand auf die kunftige Auferstehung des Fleisches abzielende Sinnbilder 23 enthielten auch sie sind nach der Auslagerung von 1794 verlorengegangen 26 Vorderseite Bearbeiten nbsp Vorderseite des Schreins mit eingesetzter Trapezplatte nbsp Stirnseite mit abgenommener Trapezplatte Die Vorder oder Stirnseite war vermutlich ursprunglich ahnlich der Ruckseite gegliedert sodass der Aufbau des Schreins als dreifacher Sarkophag erkennbar war Um 1200 wurde jedoch zwischen Erdgeschoss und erster Etage eine abnehmbare Trapezplatte eingefugt wird sie geoffnet werden die Schadel der Heiligen hinter einem verzierten Gitter auf dem sogenannten Haupterbrett sichtbar Heute wird die Platte nur noch am 6 Januar dem Hochfest der Erscheinung des Herrn und zu besonderen Anlassen abgenommen Das Erdgeschoss der Vorderseite ist durch drei Saulenarkaden gegliedert In der mittleren thront die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind der sich von links die drei Weisen in Anbetungshaltung nahern Hinter ihnen folgt mit etwas Abstand eine weitere Figur sie zeigt als vierten Konig Otto IV der fur die drei Reliquienschadel im Jahr 1200 drei goldene Kronen stiftete Diese wurden 1803 eingeschmolzen Die rechte Seite der Madonnenszene nimmt die Darstellung der Taufe Jesu ein Der Kunsthistoriker Rolf Lauer weist darauf hin dass diese Zusammenstellung einerseits die Szenen aus dem Leben Christi auf den Dachschragen der Langseiten fortsetzt andererseits die Taufe Christi und Epiphanias in fruheren Zeiten am selben Tag dem 6 Januar gefeiert wurden Betont wird ausserdem erneut die Kronungsthematik indem die Taufe als Symbol der Konigssalbung mit der Anbetung der Konige gleichwertig dargestellt wird 27 Erganzt werden die Szenen im Erdgeschoss durch eine Figurengruppe im Obergeschoss uber der Trapezplatte Christus als Weltenrichter wird in einer Bogenarkade von zwei Engeln flankiert die Krone bzw Kelch und Hostienschale in den Handen halten als Symbole Jesu Konigs und Priestertum 28 Daruber waren ursprunglich die Erzengel Gabriel Michael und Raphael abgebildet erhalten sind Gabriel und Raphael Michael wurde 1684 durch einen Topas ersetzt 29 nbsp Zentrales Element der Ruckseite Buste Rainald von DasselsRuckseite Bearbeiten Die Ruckseite des Schreins zeigt in der unteren Etage unter Kleeblattarkaden unter dem linken Giebel die Geisselung Christi rechts eine Kreuzigungsszene mit Maria und dem Apostel Johannes Hier wird erneut der Christuszyklus der Seitenwande fortgesetzt Zwischen den beiden Szenen steht die Figur des Propheten Jeremias oder Jesaja inschriftlich Jeremias der Text auf der Schriftrolle ist jedoch von Jesaja Oberhalb der Geisselung sind in Rundnischen in der Mitte die Personifikation der Geduld als Tugend Patientia und zwei trauernde Engel angebracht an der entsprechenden Stelle uber der Kreuzigung je ein Sonnen und Mondsymbol und ein Engel mit dem Kreuztitulus INRI An der oberen Giebelwand uberreicht der stehende gekronte Christus den beiden Martyrern Felix von Afrika und Nabor die Martyrerkrone Die Szene wird im Giebel oberhalb von drei Halbfiguren der Tugenden Glaube Liebe und Hoffnung erganzt Im zentralen dreieckigen Feld zwischen dem Erdgeschoss und dem Abschlussgiebel ist die plastische Halbfigur eines Bischofs mit Mitra eingesetzt Sie stellt Rainald von Dassel als Translator also Uberbringer der Reliquien dar Entstehungs Restaurierungs und Verlustgeschichte BearbeitenDatierung Kunstler und Entstehung Bearbeiten Dokumente oder Quellen die Hinweise auf den oder die Kunstler geben die den Schrein geschaffen haben sind nicht uberliefert Im Laufe der Forschungsgeschichte gab es unterschiedliche Auffassungen zur Entstehungsgeschichte und Urheberschaft einzelner Elemente Erika Zwierlein Diehl und Rolf Lauer fassten 2002 und 2006 den Forschungsstand etwa wie folgt zusammen 30 Aufgrund der Vielfalt der unterschiedlichen Techniken die am Dreikonigenschrein zum Einsatz gekommen sind und den deutlichen stilistischen Unterschieden sei davon auszugehen dass nicht ein einzelner Kunstler sondern mehrere spezialisierte Werkstatten tatig waren 31 Das komplexe weit uber lokale Traditionen fur Reliquienschreine hinausgehende Bildprogramm weist laut Rolf Lauer jedoch auf einen Domtheologen als Urheber hin dem die Bedeutung der Reliquien in der Herrschertheologie durchaus bewusst war 32 Durch zwei Dokumente aus dem 13 Jahrhundert 33 kann sicher nachgewiesen werden dass Erzbischof Philipp von Heinsberg die Reliquien in den Schrein legte Dies war spatestens 1191 dem Jahr seines Todes moglich sodass der Schrein zu dieser Zeit schon in einem fortgeschrittenen Stadium gewesen sein sollte Fur den fruhestmoglichen Beginn zieht man die angenommene Urheberschaft von Nikolaus von Verdun als einen der wichtigsten Kunstler des Schreins heran es lasst sich anhand seiner Signatur belegen dass er noch 1181 in Klosterneuburg gearbeitet hatte also erst danach in Koln mit der Arbeit begonnen haben kann Spatestens fur 1205 ist der Kunstler bereits wieder am Marienschrein in Tournai nachgewiesen womit sich das Zeitfenster seiner moglichen Anwesenheit in Koln schliesst Aufgrund eines Stilvergleichs mit dem Klosterneuburger Altar den Otto von Falke zwischen Prophetenskulpturen in Koln und Emailbildern in Klosterneuburg im Jahr 1905 erstmals anstellte gilt die Kunstlerschaft des Nikolaus am Dreikonigenschrein als sicher Weitere Hinweise darauf dass Nikolaus von Verdun um diese Zeit in Koln war geben der Annoschrein im nahegelegenen Siegburg von 1183 der ihm ebenfalls zum Teil zugeschrieben wird sowie die Tatsache dass an Klosterneuburger Altar Dreikonigenschrein und Marienschrein identische Pragestempel verwendet wurden 34 Fur das Jahr 1200 ist sodann die Stiftung von drei goldenen Kronen belegt die Otto IV fur die drei Haupter im Schrein stiftete Um diese fur die Betrachter sichtbar zu machen wurde die abnehmbare Trapezplatte an der Frontseite notwendig ausserdem durfte dies die vierte Konigsfigur als Stifterfigur im Erdgeschoss der Frontseite veranlasst haben An dieser Stelle sind die Erkenntnisse zum weiteren kunstlerischen Vorgehen am Schrein uneindeutig Joseph Hoster ging in der Nachkriegszeit davon aus dass es aufgrund der Stiftung der Kronen eine Plananderung fur den Aufbau der Frontseite gegeben habe sodass sie einen von der Ruckseite abweichenden Aufbau erhielt und die Figuren der Frontseite unterschiedlichen Werkstatten entstammten Ausserdem vermutete er eine weitere Stiftung Ottos Edelsteine und Gold aus Byzanz um 1204 Dieser Auffassung widersprach Hugo Stehkamper 1982 zum Teil da er in den drei Kronen den Hohepunkt der Stiftungen Konig Ottos sah Renate Kroos wiederum konnte sich 1985 auch vorstellen dass die Frontseite als erstes fertiggestellt worden sei und die anderen Seiten erst spater Rolf Lauer nahm 2006 bei einem Stilvergleich zwischen Gewandern und Kopfen der Frontfiguren eher Abstand von dem Gedanken die wichtigsten Figuren seien in unterschiedlichen Werkstatten entstanden Er schatzt die Filigranelemente der Ruckseite auf die Zeit um fruhestens 1220 sieht jedoch in der Summe grosse Probleme in der genauen Datierung der Ruckseite Weitere fruhe Belege Bearbeiten nbsp Heinrich VII und seine Frau bei der Verehrung der Reliquien Miniatur um 1340 Ausschnitt Weitere Belege zum Schrein finden sich Anfang 1309 als Heinrich VII nach seiner Kaiserkronung zur Heiligenverehrung nach Koln kam Dieses Ereignis wurde durch eine Miniatur von 1340 illustriert die jedoch den Schwerpunkt auf die Personen nicht auf den Schrein legte 1322 wurde der Schrein in der Achskapelle des neuen gotischen Domchores platziert der spater im Jahr von Erzbischof Heinrich II von Virneburg geweiht wurde Man nimmt an dass die rote Gitterumrandung die den Schrein schutzte und durch eine Abbildung von 1633 dokumentiert ist schon in dieser Zeit angebracht wurde Eine erste annahernd zutreffende Abbildung des Schreins ist auf den Chorschrankenmalereien des Domes von 1332 bis 1349 erhalten Auf der Abbildung von 1633 wird im Ubrigen ein weiteres Ereignis dokumentiert das 1434 die Gemuter erregte und Legendenbildung forderte Ein grosser Stein das Stuck einer Fiale fiel durch das Dach der Kathedrale in die Kapelle und verfehlte den Schrein knapp was schon bald als Wunder kolportiert wurde Als Sicherungsmassnahme wurde der Schrein danach fur sechs Wochen in der Sakristei aufbewahrt Diebstahl im Jahr 1574 und Reparatur Bearbeiten nbsp Gestohlener Ptolemaer Kameo heute im Kunsthistorischen Museum in WienAls einschneidendes Ereignis in der Geschichte des Dreikonigenschreins gilt ein Diebstahl am 28 Januar 1574 bei dem neben anderen Kostbarkeiten ein grosser Kameo der so genannte Ptolemaer Kameo entwendet wurde der als zentraler Schmuckstein in der Mitte der abnehmbaren Trapezplatte an der Frontseite des Schreins platziert gewesen war Das Ereignis wurde unter anderem auch von Hermann Weinsberg in seiner Burgerchronik beschrieben Der Tater wurde nie gefasst und der Kameo galt uber Jahrhunderte als verschollen Erst 1952 erkannten Joseph Hoster 35 und Eduard Neuffer dass ein heute im Wiener Kunsthistorischen Museum ausgestellter Kameo aus der Zeit um 278 v Chr mit dem in Koln gestohlenen Stein identisch ist Fur dreizehn Jahre nach dem Vorfall ist er in der Sammlung des Herzogs Gonzaga von Mantua nachweisbar Als Mantua 1630 wahrend des Erbfolgekriegs von kaiserlichen Truppen besiegt und geplundert wurde kam er in den Besitz von Franz Albrecht von Sachsen 1668 69 beschrieb wiederum ein englischer Reisender den Kameo in der kaiserlichen Sammlung zu Wien Der wahrend des Diebstahls fur die Bewachung des Schreins verantwortliche Johannes Walschartz vermachte im Jahr 1597 testamentarisch einen Geldbetrag fur die Wiederherstellung der Schaden woraufhin die Trapezplatte mit dem bis heute vorhandenen Citrin als Ersatz fur den Kameo ausgestattet wurde Weitere Reparaturmassnahmen in dieser Zeit die ersten grosseren Restaurierungsarbeiten am Schrein sind wahrscheinlich aber nicht nachgewiesen Restaurierungen im 18 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ausschnitt des Pilgerblatts von 1671Im 17 Jahrhundert erhielt der Schrein sein barockes Marmormausoleum siehe oben und es sind einige unbestimmte Reparaturarbeiten dokumentiert Grossere Arbeiten an der Stirnseite gab es jedoch 1749 50 durch den Domgoldschmied Johann Rohr Um einzuschatzen welche Arbeiten in dieser Zeit ausgefuhrt wurden vergleicht man in der Regel eine Abbildung des Schreins auf dem sogenannten Schonemannblatt einem gedruckten Pilgerblatt von 1671 mit dem ausfuhrlichen Katalog von J P N M Vogel unter dem Titel Sammlung der prachtigen Edelgesteinen womit der Kasten der dreyen heiligen Weisen Konigen in der hohen Erz Domkirche zu Koln ausgezieret ist Bei der Restaurierung durch Rohr wurden demgemass vermutlich drei kleinere Kronen die sich 1671 noch an der Frontseite zwischen den Zwickeln der Kleeblattbogen des Erdgeschosses befanden durch Edelsteine bzw Kameen ersetzt und weitere neue Elemente von anderen Stellen versetzt oder hinzugefugt 36 Bei Vogel sind 266 Gemmen katalogisiert 37 Verluste durch die Auslagerung in der Franzosenzeit Bearbeiten Wahrend der Auslagerung von 1794 bis 1803 war der Schrein wie der ganze Domschatz auseinandergenommen und auf Kisten verteilt worden nur ein Teil der Schatze kehrte 1803 in elf Kisten nach Koln zuruck Die drei mittelalterlichen Kronen des Haupterbretts waren zwischenzeitlich in Prag aufbewahrt worden wurden jedoch 1803 zusammen mit anderen Edelmetallteilen aus dem Dom in der Darmstadter Munze eingeschmolzen Ausserdem hatten Notverkaufe das ihrige zu den Verlusten beigetragen Es fehlte eine unklare Anzahl von Gemmen nach Zwierlein Diehl maximal 70 jedoch ausgerechnet alle die in Vogels Katalog als rar bezeichnet wurden und einige besonders grosse und qualitativ hochwertig verarbeitete Steine man gewinnt den Eindruck dass die Verluste moglicherweise nicht ganz zufallig zustande kamen 38 Die im Jahr 1807 folgenden Restaurierungsarbeiten des Schreins durch den Goldschmied Wilhelm Pullack 39 und seine Sohne leitete Kunstsammler und Theologe Ferdinand Franz Wallraf Finanziert wurden die Massnahmen durch Sach und Geldspenden aus dem Kolner Burgertum sowie einen grosseren Betrag von Seiten der franzosischen Kaiserin Josephine Man entschied sich dennoch angesichts der dramatischen Verluste de ruinis fur eine drastische Massnahme Der Schrein wurde um ein ganzes Seitenjoch verkurzt sodass die noch vorhandenen Beschlagstucke fur die Restaurierung ausreichten Seitliche Apostelfiguren wurden untereinander sowie Apostel und Prophetenfiguren gegeneinander vertauscht die Dacher oben vollstandig erneuert dabei die Rahmen auf den unteren Dachflachen wiederverwendet Drei der sitzenden Apostelfiguren sowie die Figur des Cherubs von der Langseite waren verlorengegangen Der verschwundene Christuszyklus auf den unteren Dachschragen wurde durch einen gemalten typologischen Dreikonigszyklus von Benedikt Beckenkamp 40 in der Literatur meist als J Beckenkamp ersetzt 41 Die Reliquien wurden im Januar 1807 in den restaurierten Schrein zuruckgelegt der seinen alten Platz in der Achskapelle erhielt Nach einem kriminellen Zwischenfall 1820 bei dem zahlreiche Stucke der Frontseite gestohlen wurden gab es eine erneute Restaurierung durch Wilhelm Pullack wonach der Schrein 1822 wieder in der Achskapelle stand Die gestohlenen Teile waren zwar schwer beschadigt jedoch kurz nach dem Diebstahl wieder aufgefunden und der Dieb verhaftet worden Anlasslich der 700 Jahr Feier der Ubertragung der Reliquien im Jahr 1864 wurde nicht nur der Schrein geoffnet und die Reliquien untersucht sondern auch der Schrein selbst von dem Goldschmied Gabriel Hermeling auseinandergenommen und gereinigt Im Anschluss stand der Schrein bis 1920 in der Domschatzkammer Zustand und Restaurierung nach dem Zweiten Weltkrieg Bearbeiten nbsp Zu besonderen Anlassen wie dem 850 Jahrestag der Ubertragung der Gebeine konnen Glaubige unter dem Schrein hindurchgehen Zur Feier des Domjubilaums 1948 war der Schrein nach der Ruckkehr aus der Evakuierung nur provisorisch zusammengesetzt worden Unter Leitung von Joseph Hoster plante das Metropolitankapitel eine umfassende Restaurierung Die Planung bei der Hoster sich damit durchsetzte nicht nur den Vorkriegszustand wiederherzustellen sondern den originalgetreueren Zustand vor der Kurzung zog sich bis 1961 hin In dieser Zeit wurden der Zustand dokumentiert die Gemmen inventarisiert und die notwendigen Geldmittel fur die Arbeiten gesammelt Insgesamt wurden 152 Gemmen neu erworben um verlorene Stucke zu ersetzen 1961 bis 1973 wurde der Schrein von den Goldschmieden Fritz Zehgruber Peter Bolg und Elisabeth Treskow restauriert und erganzt Hierzu wurde der Schrein vollstandig auseinandergenommen Ein neuer Holzkern wurde angefertigt und die Beschlagteile ca 1500 Teile neu geordnet Daruber hinaus wurde der Sockel vier Figuren die vier Dachflachen sowie zahlreiche Emails und Filigrane neu geschaffen Hierzu hatte Hoster bereits in den 1950er Jahren uber 2 5 kg Feingold 4 4 kg Feinsilber mehr als 700 Perlen 230 Edelsteine 100 Gemmen und Kameen angekauft Bestand 1964 9 kg Feingold 15 kg Silber Einige der in den Museen weltweit befindlichen Originalbeschlage konnten gegen Tausch zuruckgewonnen werden und wurden an ihren Platzen wieder angebracht Siehe auch Bearbeiten nbsp Portal Kolner Dom Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Kolner DomLiteratur BearbeitenHistorische Beschreibungen Bearbeiten J P N M Vogel Sammlung der prachtigen Edelgesteinen womit der Kasten der dreyen heiligen Weisen Konigen in der hohen Erz Domkirche zu Koln ausgezieret ist Bonn 1781 Digitalisat Heinrich Joseph Floss Dreikonigenbuch Die Ubertragung der hh Dreikonige von Mailand nach Koln Koln 1864 Digitalisat Ausstellungskataloge Bearbeiten Der Meister des Dreikonigen Schreins Ausstellung im Erzbischoflichen Diozesan Museum in Koln 11 Juli 23 August 1964 Koln 1964 Kolner Domblatt 23 24 1964 Achthundert Jahre Verehrung der Heiligen Drei Konige in Koln Wissenschaftliche Arbeiten und Aufsatze Bearbeiten Dorothee Kemper Die Goldschmiedearbeiten am Dreikonigenschrein Bestand und Geschichte seiner Restaurierungen im 19 und 20 Jahrhundert Band 1 Textbeitrage Band 2 Bilddokumentation Band 3 Katalog und Anhang Studien zum Kolner Dom Band 11 Verlag Kolner Dom Koln 2014 ISBN 978 3 922442 78 3 Dietrich Kotzsche Fragmente vom Dreikonigenschrein Wo sind sie geblieben In Kolner Domblatt 74 2009 Rolf Lauer Der Schrein der Heiligen Drei Konige Meisterwerke des Kolner Domes Band 9 Koln 2006 ISBN 978 3 922442 53 0 Dietrich Kotzsche Noch ein Relief vom Dreikonigenschrein In Kolner Domblatt 69 2004 Dietrich Kotzsche Gravierte Skizzen am Dreikonigenschrein In Kolner Domblatt 67 2002 Erika Zwierlein Diehl Die Gemmen und Kameen des Dreikonigenschreines Studien zum Kolner Dom Band 5 Koln 1998 ISBN 3 922442 25 0 Die Heiligen Drei Konige Darstellung und Verehrung Katalog zur Ausstellung des Wallraf Richartz Museums in der Josef Haubrich Kunsthalle Koln 1 Dezember 1982 bis 30 Januar 1983 Koln 1992 Walter Schulten Die Restaurierung des Dreikonigenschreins Ein Vorbericht fur die Jahre 1961 1971 in Kolner Domblatt 33 34 1991 Rolf Lauer Dreikonigenschrein in Anton Legner Ornamenta Ecclesiae Kunst und Kunstler der Romanik in Koln Bd 2 Koln 1985 S 215 226 Walter Schulten Kolner Reliquien Die Gebeine der Heiligen Drei Konige in Anton Legner Ornamenta Ecclesiae Kunst und Kunstler der Romanik in Koln Bd 2 Koln 1985 S 71 75 Peter Cornelius Claussen Zum Stil der Plastik am Dreikonigenschrein Rezeption und Reflexionen in Kolner Domblatt 42 1977 Hans Peter Diemer Zum Darstellungsprogramm des Dreikonigenschreins in Kolner Domblatt 41 1976 Walter Schulten Der Schrein der Heiligen Drei Konige im Kolner Dom Koln 1975 Richard Hamann Mac Lean Der Dreikonigenschrein im Kolner Dom Bemerkung zur Rekonstruktion Handescheidung und Apostelikonographie in Kolner Domblatt 33 34 1971 Spezialthemen Bearbeiten Herbert Rode Der verschollene Christuszyklus am Dreikonigenschrein Versuch einer Rekonstruktion und einer Analyse In Kolner Domblatt 30 1969 in Kolner Domblatt 33 34 1971 Walter Schulten Der Sinn der Wiederherstellung des Dreikonigenschreins Aus der Rede am 5 Jan 1974 im Kolner Dom zum Abschluss der Renovierung In Kolner Domblatt 38 39 1974 Klaus Weyand J P N M Vogels Buch uber den Dreikonigenschrein von 1781 und drei zeitgenossische Handschriften In Kolner Domblatt 50 1985 Teil 1 und Kolner Domblatt 52 1987 Teil 2 Jurgen Petersohn Der Konig ohne Krone und Mantel Politische und kulturgeschichtliche Hintergrunde der Darstellung Ottos IV auf dem Kolner Dreikonigsschrein In Ders Hrsg Uberlieferung Frommigkeit Bildung als Leitthemen der Geschichtsforschung Vortrage beim Wissenschaftlichen Kolloquium aus Anlass des Achtzigsten Geburtstags von Otto Meyer Wurzburg 25 Oktober 1986 Reichert Wiesbaden 1987 ISBN 3 88226 387 3 S 54 82 Genevra Kornbluth Ein karolingischer Kameo am Dreikonigenschrein im Kolner Dom In Kolner Domblatt 62 1997 Ingo Matthias Demel Das barocke Dreikonigenmausoleum im Kolner Dom In Kolner Domblatt 68 2003 S 209 290 Barbara Schock Werner Die Architekturmodelle am Dreikonigenschrein in Astrid Lang Julian Jachmann Hrsg Aufmass und Diskurs Festschrift fur Norbert Nussbaum zum 60 Geburtstag Lukas Verlag Berlin 2013 S 119 134 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dreikonigenschrein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien http www bildindex de Hunderte von Fotos uber den Dreikonigenschrein Pfad Orte Deutschland K Koln Sakralbau Dom Ausstattung Einzelkunstgewerbe Dreikonigenschrein z B Marienseite 174 farbige Detailbilder vom Dreikonigenschrein Pfad ganz oben auf Bilddatenbank gehen dann unten Suchseite anklicken oben im Feld Freitext das Suchwort Dreikonigenschrein eingeben und ganz oben auf Suchen klicken das Foto Nr 169 zeigt eine einzigartige und sehr seltene Aufnahme einiger Stoffreste aus dem Dreikonigenschrein Informationen zum Dreikonigenschrein auf der Website des Doms zu KolnEinzelnachweise Bearbeiten Walter Schulten Kolner Reliquien Die Gebeine der Heiligen Drei Konige In Anton Legner Ornamenta Ecclesiae Kunst und Kunstler der Romanik in Koln Bd 2 Koln 1985 S 75 Andreas Fasel Kolner Dom Das Ratsel um die geklauten drei Konige 13 Juli 2014 welt de abgerufen am 30 November 2019 a b c d e Walter Schulten Kolner Reliquien Die Gebeine der Heiligen Drei Konige In Anton Legner Ornamenta Ecclesiae Kunst und Kunstler der Romanik in Koln Bd 2 Koln 1985 S 71 74 Rolf Lauer Dreikonigenschrein In Anton Legner Ornamenta Ecclesiae Kunst und Kunstler der Romanik in Koln Bd 2 Koln 1985 S 215 Joseph Hoster Der Dom zu Koln Greven Verlag Koln 1964 S 13 Walter Schulten Der Ort der Verehrung der Heiligen Drei Konige In Die Heiligen Drei Konige Darstellung und Verehrung Koln 1992 S 61 Hermann Crombach Primitarium Gentium 1654 Rolf Lauer Der Schrein der Heiligen Drei Konige Koln 2006 ISBN 978 3 922442 53 0 S 92 Kolner Domblatt 23 24 1964 Achthundert Jahre Verehrung der Heiligen Drei Konige in Koln Jakob Torsy Achthundert Jahre Dreikonigenverehrung in Koln XII Die Ruckkehr der Reliquien der Heiligen Drei Konige im Jahre 1803 S 103 108 Kolner Domblatt 23 24 1964 Achthundert Jahre Verehrung der Heiligen Drei Konige in Koln Jakob Torsy Achthundert Jahre Dreikonigenverehrung in Koln XII Die Ruckkehr der Reliquien der Heiligen Drei Konige im Jahre 1803 S 110 Walter Schulten Der Ort der Verehrung der Heiligen Drei Konige In Die Heiligen Drei Konige Darstellung und Verehrung Koln 1992 S 70 71 a b Der Kolner Dom Bau und Geistesgeschichte Ausstellung Historisches Museum 11 August bis 31 Dezember 1956 Koln J P Bachem Koln 1956 S 96f Kolner Domblatt 23 24 1964 Achthundert Jahre Verehrung der Heiligen Drei Konige in Koln Jakob Torsy Achthundert Jahre Dreikonigenverehrung in Koln XIII Die Verehrung der heiligen Drei Konige im 19 und 20 Jahrhundert S 113 Erika Zwierlein Diehl Die Gemmen und Kameen des Dreikonigenschreines Koln 1998 ISBN 3 922442 25 0 S 48 nach Fritz Witte Tausend Jahre deutscher Kunst am Rhein 1932 rheinische geschichte lvr de Rudiger Haude Die Jahrtausendausstellungen in Koln und Aachen 1925 Memento des Originals vom 2 Januar 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www rheinische geschichte lvr de abgerufen am 19 Juli 2014 Niklas Moring Der Kolner Dom im Zweiten Weltkrieg Verlag Kolner Dom Koln 2011 S 16 18 Jakob Torsky Die Verehrung der Heiligen Drei Konige im 19 und 20 Jahrhundert In Kolner Domblatt 23 24 1964 Achthundert Jahre Verehrung der Heiligen Drei Konige in Koln S 115 Niklas Moring Der Kolner Dom im Zweiten Weltkrieg Verlag Kolner Dom Koln 2011 S 81 82 Barbara Schock Werner 45 Dombaubericht Von Oktober 2003 bis September 2004 In Kolner Domblatt 69 2004 S 33 34 Erika Zwierlein Diehl Die Gemmen und Kameen des Dreikonigenschreines Koln 1998 ISBN 3 922442 25 0 S 13 Kolner Domblatt 1964 S 34 Rolf Lauer Der Schrein der Heiligen Drei Konige Verlag Kolner Dom Koln 2006 S 16 a b c J P N M Vogel Sammlung der prachtigen Edelgesteinen womit der Kasten der dreyen heiligen Weisen Konigen in der hohen Erz Domkirche zu Koln ausgezieret ist Bonn 1781 S 21 23 Barbara Schock Werner Die Architekturmodelle am Dreikonigenschrein in Astrid Lang Julian Jachmann Hrsg Aufmass und Diskurs Festschrift fur Norbert Nussbaum zum 60 GeburtstagLukas Verlag Berlin 2013 S 119 134 a b Der Meister des Dreikonigenschreins Ausstellungskatalog Koln 1964 In Achthundert Jahre Verehrung der heiligen Drei Konige in Koln Kolner Domblatt 23 24 1964 S 428 Rolf Lauer Dreikonigenschrein in Anton Legner Ornamenta Ecclesiae Kunst und Kunstler der Romanik in Koln Bd 2 Koln 1985 S 216 Rolf Lauer Der Schrein der Heiligen Drei Konige Koln 2006 ISBN 978 3 922442 53 0 S 18 21 Rolf Lauer Der Schrein der Heiligen Drei Konige Koln 2006 ISBN 978 3 922442 53 0 S 18 Dietrich Kotzsche Nikolaus von Verdun und die Kolner Goldschmiedekunst In Anton Legner Rhein und Maas Kunst und Kultur 800 1400 Schnutgen Museum Koln 1972 S 314 317 Erika Zwierlein Diehl Die Gemmen und Kameen des Dreikonigenschreines Koln 1998 ISBN 3 922442 25 0 S 24 Rolf Lauer Der Schrein der Heiligen Drei Konige Koln 2006 ISBN 978 3 922442 53 0 S 36 37 Rolf Lauer Der Schrein der Heiligen Drei Konige Koln 2006 ISBN 978 3 922442 53 0 S 35 Rolf Lauer Dreikonigenschrein in Anton Legner Ornamenta Ecclesiae Kunst und Kunstler der Romanik in Koln Bd 2 Koln 1985 S 220 221 Paul Clemen Der Dom zu Koln Die Kunstdenkmaler der Stadt Koln Erster Band III Abteilung Der Dom Dusseldorf 1937 S 113 Rolf Lauer Dreikonigenschrein In Anton Legner Ornamenta Ecclesiae Kunst und Kunstler der Romanik in Koln Bd 2 Koln 1985 S 220 22 1 Der Wiener Ptolemaerkameo einst am Kolner Dreikonigenschrein In Studien zur Buchmalerei und Goldschmiedekunst des Mittelalters Festschrift fur Karl Hermann Usener zum 60 Geburtstag 1967 Erika Zwierlein Diehl Die Gemmen und Kameen des Dreikonigenschreines Koln 1998 ISBN 3 922442 25 0 S 36 Erika Zwierlein Diehl Antike Gemmen und ihr Nachleben S 260 Erika Zwierlein Diehl Die Gemmen und Kameen des Dreikonigenschreines Koln 1998 ISBN 3 922442 25 0 S 44 Schreibweise oft auch Pollack rheinische geschichte lvr de Benedikt Beckenkamp 1747 1828 Maler Der Meister des Dreikonigen Schreins Ausstellung im Erzbischoflichen Diozesan Museum in Koln 11 Juli 23 August 1964 In Achthundert Jahre Verehrung der Heiligen Drei Konige in Koln Kolner Domblatt 23 24 1964 Koln 1964 S 428 429 Normdaten Werk GND 4219055 1 lobid OGND AKS LCCN n2007006335 VIAF 184446487 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreikonigenschrein amp oldid 238798433