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Johann Kaspar Benedikt Beckenkamp 7 Marz 1747 in Ehrenbreitstein 1 April 1828 in Koln war ein deutscher Maler aus dem Rheinischen Selbstportrat Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 1 1 Die fruhen Jahre 1 2 Wechsel nach Koln und Jahre des Umbruchs 1 3 Die Jahre nach 1800 1 4 Kinder 2 Werk 2 1 Uberblick 2 2 Religiose Historienmalerei 2 2 1 Stilistische Anklange an Januarius Zick 2 2 2 Kirchengemalde im Landkreis Koblenz 2 2 3 Religiose Malerei in Koln 2 3 Landschafts und Stadtbilder 2 4 Portrats 2 4 1 Einfuhrung 2 4 2 Portrats bis 1805 2 4 3 Portrats der Reifezeit 2 4 4 Alterswerke 2 5 Kolner Dombild 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenDie fruhen Jahre Bearbeiten Johann Benedikt stammte aus einer Familie von Branntweinbrennern die sich nach dem Dreissigjahrigen Krieg in Ehrenbreitstein niedergelassen hatte 1 Er war das dritte Kind des Weinbrenners und Malers Lorenz Beckenkamp und seiner zweiten Frau Katharina Scholastika geborene Hofmann Der Vater trat nach seiner zweiten Heirat zunachst das Malergeschaft seines Schwiegervaters ein und avancierte zum Kunstmaler sowie 1747 im Geburtsjahr von Benedikt zum Hofmaler Der Vorname Caspar steht nicht in der Geburtsurkunde auch zeichnete Beckenkamp niemals damit Erst in der Sterbeurkunde und dem von seinem Schuler Matthias Joseph de Noel verfassten Nachruf steht dieser Vorname In der Schreibweise Kaspar setzte er sich in der spateren Literatur durch es ist unklar ob er fur Beckenkamp selbst irgendeine Bedeutung hatte Auch der Nachname erfuhr Veranderungen Beckenkamp signierte mit Bekenkam sowie Beckenkam und erst ab den 1820er Jahren mit Beckenkamp Vermutlich lernte Benedikt Beckenkamp in der Werkstatt seines Vaters die Grundlagen des Malerhandwerks und der Malkunst 1762 verstarb der Vater Nach dessen Tod fuhrte die Mutter das Malergeschaft weiter Bis zu seinem 34 Lebensjahr arbeitete Beckenkamp dort mit nbsp Portrat Christian Georg SchutzBei einem zeitlich nicht bestimmbaren Aufenthalt in Wurzburg lernte er vermutlich die Fresken Tiepolos die Furstenportrats von Adam Friedrich von Seinsheim und die Fresken von Johann und Januarius Zick kennen Es folgte laut de Noel eine zeitlich nicht bestimmbare Lehrzeit bei Januarius Zick in Ehrenbreitstein Danach lernte er bei Christian Georg Schutz d A in Frankfurt Schutz ist in einer Handzeichnung Beckenkamps abgebildet die sich in der Nationalgalerie Berlin befindet 2 1776 ist das erste signierte und datierte Werk von Benedikt Beckenkamp als Kunstmaler bekannt ein religioses Gemalde fur die Pfarrkirche Heilig Kreuz in Ehrenbreitstein Um 1778 entstand ein Zyklus fur die Pfarrkirche von Urmitz Moglicherweise entstand aber bereits Anfang der 1770er Jahre eine Reihe von Portrats der Pferde und Reiter des kurfurstlichen Hofmarschalls durch die Beckenkamp beim Trierer Kurfursten Clemens Wenzeslaus bekannt wurde Es folgten weitere Auftrage des Hofes darunter ein grosses und zwei kleine Reiterportrats des Kurfursten Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Heinrich Foelix 1732 1803 hatte Beckenkamp jedoch keine feste Anstellung am Hof Schon wahrend dieser Zeit scheint er auch Auftrage als burgerlicher Portratist gehabt zu haben Auf dem 1779 gemalten Familienbild mit Niederlahnstein und der Ruine Lahneck im Hintergrund sind die Dargestellten zwar nicht identifizierbar deren Zugehorigkeit zum Burgertum jedoch wahrscheinlich Einem biografischen Roman von Renate Feyl zufolge hat er auch die Dichterin Sophie von La Roche portratiert Wechsel nach Koln und Jahre des Umbruchs Bearbeiten 1781 heiratete er Katharina Josepha Breitbach Diese verstarb 1784 In den 1780er Jahren entwickelte Beckenkamp ein Geflecht von Beziehungen nach Bonn und Koln Er lernte den Gelehrten und spateren Kolner Universitatsrektor Ferdinand Franz Wallraf kennen Auch der 1784 zum Kolner Kurfursten gewahlte Maximilian Franz von Osterreich wurde vermutlich durch Vermittlung des Trierer Kurfursten Clemens Wenzeslaus auf Beckenkamp aufmerksam Der Tod seiner ersten Frau sowie die unsichere Auftragslage am Trierer Hof waren wahrscheinlich die Grunde warum Beckenkamp Mitte der 1780er Jahre sich nach Bonn orientierte Sein Bruder Johann Peter lebte dort dessen Frau Veronika arbeitete dort als Hofsangerin Durch sie lernte er einen wichtigen Auftraggeber und Forderer kennen den Grafen Sigismund zu Salm Reifferscheidt Intendant fur Hofmusik und Obristhofmeister des Kolner Kurfursten Ob Benedikt Beckenkamp allerdings in jenen Jahren in Bonn wohnte ist ungeklart Die Verbindung zur Familie Beethoven in die Benedikt Beckenkamp gebracht wurde beruht auf einer Verwechslung seiner Biografie mit der seines Bruders Peter Im Kolner Haus der Familie zu Salm Reifferscheidt soll Beckenkamp seine zweite Ehefrau Anna Maria Zipperling aus Bruchsal kennengelernt haben Die Trauung fand am 26 Marz 1786 in der Kolner Pfarrkirche St Jakob statt Die Familie zu Salm Reifferscheidt ubernahm Patenschaften fur zwei der in Koln geborenen Kinder aus dieser Ehe Neben Mitgliedern der Familie zu Salm Reifferscheidt portratierte Beckenkamp Mitglieder der Adelsfamilie Sternberg in Blankenheim bei einem Aufenthalt auf Schloss Wahn 1786 1787 Mitglieder der Familie Heereman von Zuydtwyck und 1792 1793 auf Schloss Gracht Mitglieder der Familie Wolff Metternich Im Dezember 1786 begehrte er die Aufnahme in die Kolner Malerzunft Die Qualifikationsgebuhr betrug 40 Reichstaler Eine betrachtliche Gebuhr musste er auch fur die Aufnahme in die Kolner Burgerschaft zahlen Mit ihr erwarb er das Recht zur Niederlassung in der Stadt sowie das aktive und passive Wahlrecht Mit grossem Geschick schuf er sich in Koln ein Netz von Beziehungen die seinen gesellschaftlichen Aufstieg forderten Unter seinen Auftraggebern fanden sich Adolf von Hupsch und der Reichsgraf Fugger Auch zu seiner alten Koblenzer Heimat hielt er Verbindungen aufrecht 1791 portratierte er dort den Reiseschriftsteller und Kunstsammler Joseph Gregor Lang 1792 malte er im Auftrag des Kurfursten Clemens Wenzeslaus der seine Residenz nach Koblenz verlegt hatte eine Reihe von franzosischen Revolutionsfluchtlingen die seit 1791 in Koblenz wohnten Ob er auch 1788 die feine illusionistische Buhnendekoration am damals neu erbauten Koblenzer Theater schuf ist ungeklart Wahrscheinlicher ist dass sie von seinem Bruder Peter stammte 1795 einige Monate nach dem Einmarsch franzosischer Truppen wurde Beckenkamp der jungere Amtsmeister der Kolner Malerzunft 1798 kandidierte er erfolglos fur die Stellung des alteren Amtsmeisters Selbst wenn er gewahlt worden ware ware dies bedeutungslos gewesen da die Zunfte in Koln Ende Marz 1798 durch Beschluss der Munizipalverwaltung aufgelost wurden Von 1799 bis 1803 finden sich keine datierten Gemalde Beckenkamps und auch in seinem Lebenslauf findet sich eine Lucke Moglicherweise litt die Familie wie im Nachruf de Noels angedeutet unter wirtschaftlicher Not die von seiner Frau durch ihre Kunststickerei gelindert wurde De Noel berichtet auch von einigen Reisen nach Holland und in die Aachener Region sowie einer mehrjahrigen Beschaftigung in Groningen Die Jahre nach 1800 Bearbeiten Kolner Kirchen wurden durch die franzosische Besatzungsmacht sakularisiert Gemalde aus deren Besitz wurden zwangsweise verkauft Fur Beckenkamp ergaben sich daraus Auftrage zur Schatzung und zur Restaurierung solcher Gemalde Beispielsweise schatzte er gemeinsam mit dem Maler Nikolaus Zimmermann den Wert des Triptychons Beweinung Christi von Gerhard ter Steegen de Monte aus der Kirche St Andreas das in die Sammlung von Ferdinand Franz Wallraf einging Fur den preussischen Regierungsrat Werner von Haxthausen restaurierte er das spatgotische Gemalde Achatiusmartyrium Ab 1812 beschaftigte Beckenkamp sich mit Kopien des Kolner Dombildes von Stefan Lochner sowie mit anderen Kopien alter Gemalde Die Auftragslage schien sehr gut zu sein denn Beckenkamp ubertrug sowohl seinem Sohn Sigismund August als auch Schulern kleinere Auftrage 1818 bestellte Konig Friedrich Wilhelm III bei ihm eine grosse Kopie des Dombildes die Beckenkamp bis 1821 fertigstellte Bis kurz vor seinem Tod im Alter von 81 Jahren war Beckenkamp tatig Zu seinen letzten Bildern gehoren ein grosses Familienbild mit den sechs Sohnen des Kupferstechers Johann Heinrigs 1781 1861 und das Triptychon der Familie Heereman von Zuydtwyck Kinder Bearbeiten Aus den beiden Ehen mit Katharina Josepha und Anna Maria gingen funf Kinder hervor von denen jedoch nur zwei der Kunstmaler Sigismund August Beckenkamp 1788 1823 und die Tochter Elisabeth das Erwachsenenalter erreichten 3 Werk Bearbeiten nbsp Portrat des Kurfursten Clemens Wenzeslaus von Sachsen um 1790 1794Uberblick Bearbeiten Die 2003 erschienene grosse Monografie von Bettina Mosler zu Benedikt Beckenkamp fuhrt mehr als 150 bekannte Werke auf deren Verbleib jedoch zum Teil nicht geklart werden konnte 4 Der durch die franzosische Revolution ausgeloste soziale Umbruch beeinflusste Beckenkamps Lebensweg und die Wahl seiner Sujets Sein Werk lasst sich folgenden Themen zuordnen Religiose Historienmalerei Landschafts und Stadtbilder Portrats Nachbildungen des Kolner DombildesReligiose Historienmalerei Bearbeiten Stilistische Anklange an Januarius Zick Bearbeiten Die Aussage de Noels dass Beckenkamp bei Januarius Zick gelernt habe ist zwar durch keinerlei Zeitdokumente oder Zeugnisse gestutzt jedoch aufgrund inhaltlicher und stilistischer Bezuge plausibel Beckenkamps Gemalde Maria mit ihren Eltern Anna und Joachim von 1776 nimmt das Thema auf das Zick 1766 zweimal in der Pfarrkirche St Peter in Koblenz sowie in der Klosterkirche in Ottobeuren behandelt hat Besonders die Ahnlichkeit des Typs der Heiligen Anna zeigt die stilistische Abhangigkeit Beckenkamps von Zick auf Ungelenke Verrenkungen und Verkurzungen in Beckenkamps Darstellung zeigen dessen damals noch geringere Erfahrung in der Figurenmalerei Die auf ein Kupfertafelchen gemalte Olskizze St Martin und der Bettler weist stilistische Anklange an eine fruhere Lebensphase Zicks aus der Zusammenarbeit mit seinem Vater Johannes Zick hin der so genannten Rembrandtphase Ein als Selbstbildnis geltendes Portrat Januarius Zicks aus der Zeit zwischen 1770 und 1775 im Mainfrankischen Museum in Wurzburg ist moglicherweise ein Werk Beckenkamps Es stimmt in Bildausschnitt Korperhaltung und Augenstellung mit zwei von Beckenkamp gemalten Portrats aus den 1890er Jahren uberein Der pastose Farbauftrag ist charakteristisch fur Beckenkamp wahrend Zick eine lockere mit Lichtern durchsetzte Pinselfuhrung bevorzugte Die Datierung 1770 1775 die aufgrund des Alters des Dargestellten ausser Frage steht ware ein Zeugnis fur eine fruhe Stilsicherheit des jungen Beckenkamp Kirchengemalde im Landkreis Koblenz Bearbeiten nbsp Benedikt Beckenkamp St Georg mit dem Drachen Hochaltar der Pfarrkirche UrmitzVon den um 1776 1778 entstandene Gemaldezyklus in der Urmitzer Kirche stammen mit grosser Wahrscheinlichkeit mindestens sechs Bilder von Beckenkamp Zum Heiligen Georg am Hochaltar existiert eine Vorstudie in Form eines olbemalten Kupfertafelchen ahnlich dem bereits erwahnten Heiligen Martin Auch dieses Gemalde weist starke Anklange an Januarius Zick auf Dies gilt auch fur die beiden auf 1784 datierten Gemalde an den Seitenaltaren der Pfarrkirche St Laurentius in Beulich Sie zeigen ebenso den Einfluss Zicks wie ein Gemalde aus dem Mittelrheinischen Museum in Koblenz Christus und die Samariterin am Brunnen Zick seinerseits orientierte sich an der italienischen Barockmalerei Das zuletzt genannte Bild ist eine Nachempfindung eines 1757 gemalten Budapester Bildes von Annibale Carracci Andererseits lasst das Beulicher Bild Verkundigung eine merkliche Weiterentwicklung Beckenkamps vom Zick schen Barockstil hin zum Klassizismus erkennen Religiose Malerei in Koln Bearbeiten Im Auftrag von Ferdinand Franz Wallraf bemalte Beckenkamp 1807 sechzehn Kupfertafelchen als Fullungen fur die Aussenfelder des Schreins der Heiligen Drei Konige in der Klosterkirche St Martin Sie dienten als Ersatz fur Relieftafelchen die wahrend der vorangehenden franzosischen Besatzungszeit entwendet worden waren Die Tafelchen nehmen teils inhaltlich teils nur stilistisch Ruckgriff auf Raffaels 1516 1519 geschaffene Fresken in den romischen Loggien In seine spatesten Jahren schuf er fur private Auftraggeber kleine Andachtsbilder im Stile von Annibale Carracci Carlo Maratta und Januarius Zick In seinen religiosen Gemalden entwickelte Beckenkamp keinen eigenen Stil sondern schwankte zwischen dem barocken Stil von Januarius Zick und klassizistischen Formen und Kompositionen Die Neuerungen der Nazarener hatten auf ihn keinen Einfluss Landschafts und Stadtbilder Bearbeiten Vermutlich stellte Zick den Kontakt zwischen Beckenkamp und Christian Georg Schutz her Zick und Schutz kannten sich gut sie hatten zwei Bilder gemeinsam geschaffen bei denen Schutz die Landschaft und Zick die Figuren gemalt hatte Archivarische Belege fur einen Aufenthalt Beckenkamps in Frankfurt liegen nicht vor Der Kontakt zwischen beiden ist jedoch durch das Portrat belegt das Beckenkamp um 1780 von Schutz malte Vermutlich durch Schutz wurde Beckenkamp in die Landschaftsmalerei eingefuhrt Landschaften finden sich als Hintergrunde auf einer Reihe seiner Portrats Die Kupferstiche Rhein Gegend bei Koblenz und der Vestung Ehrenbreitstein sic und Rhein Gegend bei der Stadt Kolln sic wurden nach Vorzeichnungen von Beckenkamp gefertigt Die Vorzeichnung fur erste der beiden Blatter ist der Empfindung nach noch dem spaten Rokoko zuzuordnen Sie ist wohl spatestens 1784 entstanden da sie das 1784 fertiggestellte Schloss des Kurfursten Clemens Wenzeslaus mit seiner grossen Rheinfassade noch nicht zeigt ist Die Kolner Stadtansicht wurde aus grosserer Distanz gezeichnet als auf andere zeitgenossischen Blattern mit dem gleichen Motiv Es zeigt noch den 1812 abgetragenen Dachreiter des Doms und muss demnach davor entstanden sein Mit seiner heiter idyllischen Atmosphare sowie den zarten Strukturen im Wasser und am Himmel steht auch dieses Blatt eher in der Tradition des Rokoko Es zeigt eine andere Stimmung als die manchmal dustere um 1800 aufkommenden Rheinromantik die gerne die mittelalterlichen Gebaude in den Vordergrund ruckte Es ist moglich dass auch diese Zeichnung noch vor 1800 entstand Ein 1795 gemaltes Aquarell von Beckenkamp mit einer Ansicht des Waidmarktes von Suden befindet sich in der grafischen Sammlung des Kolnischen Stadtmuseums Sie stammt aus der Sammlung Peter Keyser Weiter befinden sich in der Sammlung des Kolnischen Stadtmuseums eine kolorierte Fotovergrosserung dieses Bildes sowie in derselben Art drei weitere kolorierte Fotografien aus derselben Sammlung Der Waidmarkt von Norden Der Blaubach und Der Muhlenbach Von den drei letztgenannten Kopien sind keine Originale erhalten Es ist davon auszugehen dass es sich um Reproduktionen einer Bilderserie von Beckenkamp handelt aufgrund des Zusammenhangs in der Sammlung aufgrund der Tatsache dass alle Reproduktionen Strassen aus der nahen Umgebung von Beckenkamps Wohnung und aufgrund stilistischer Ahnlichkeiten Der Wert dieser Bilderserie liegt in der genauen Wiedergabe der Stadtlandschaft und stadtischen Lebens in einem nicht besonders hervorgehobenen Stadtviertel Fur das alte Posthaus am Waidmarkt das 1876 abgerissen wurde ist Beckenkamps Der Blaubach die einzige bildliche Darstellung Portrats Bearbeiten Einfuhrung Bearbeiten Die Portratkunst nimmt den weitaus grossten Anteil in Beckenkamps Schaffen ein In seiner gesamten 50 jahrigen Tatigkeit als Maler ubte er sie aus Gemessen an dieser langen Zeit ist die Zahl von rund 115 erhaltenen Portrats gering Es ist davon auszugehen dass viele von ihnen verloren gegangen sind Die Schaffenszeit von den 1770er Jahren bis 1828 umfasst die drei Stilepochen Rokoko Klassizismus und Biedermeier Auch Beckenkamp folgte in seiner personlichen kunstlerischen Entwicklung diesem Wandel Ferner spiegeln seine Portrats den gesellschaftlichen Wandel jener Zeit im Rheinland vor allem in Koln Er portratierte einflussreiche Personen seiner Zeit wie Johann Friedrich Carl Heimann den Grunder der Kolner Handelskammer oder Ferdinand Franz Wallraf den Grunder der Museen der Stadt Koln Portrats bis 1805 Bearbeiten nbsp Portrat Joseph Gregor LangsDer kurfurstliche Hofstallmeister gab Beckenkamp in den 1770er Jahren den Auftrag die Pferde des Hofmarstalls samt Reitern abzubilden Laut de Noel hatte er mit diesem Auftrag und mit nachfolgenden Reiterportrats grossen Erfolg Das sei der Grund gewesen warum er sich von der Landschaftsmalerei ab und der Portratmalerei zuwandte Dies erstaunt zunachst weil die Personen und Pferde auf seinen fruhen Reiterportrats steif und ungelenk wirken Wahrscheinlich lag fur die Auftraggeber der hauptsachliche Wert der Gemalde in der dokumentarischen Darstellung der wertvollen Rassepferde 1790 und 1792 erhielt Beckenkamp dann den Auftrag den Kurfursten Clemens Wenzeslaus anlasslich einer Kaiserkronung darzustellen auf einem Schimmel vor dem Frankfurter Romer reitend im Kurfurstenmantel mit Hermelinkragen Die anderen Portrats dieser Phase sind Personen Ehepaar und Familienportrats sowie Selbstbildnisse In den Portrats aus den 1780er Jahren zeigt er sich als ausgereifter Portratmaler Einer der fruhesten signierten Bildnisse aus jenen Jahren ist das Portrait einer unbekannten Dame vermutlich einer Trierer Hofdame ein typisches hofisches Portrat mit pyramidenformiger Bildkonstruktion nach Art des franzosischen Malers am preussischen Hof Antoine Pesne Bemerkenswert und typisch fur ein Rokoko Portrats ist die feine Darstellung der Kleidungsstoffe in unterschiedlicher Transparenz bis hin zu den zarten durchbrochenen Spitzengeweben Trotzdem wahrt er die Naturlichkeit der Darstellung im Gegensatz zu manchen franzosischen Rokokoportrats deren ausladende Drapierungen die Person erdrucken Der Einfluss des Vaters Lorenz Beckenkamp zeigt sich in einem Herrenportrat des Kolner Domkapitulars Clemens August Maria von Merle von 1794 Es zeigt die gleiche Art der Darstellung im Halbprofil den gleichen steifen Ernst wie einige der wenigen uberlieferten Bilder des Vaters In der Darstellung der Gesichtszuge zeigt jedoch Benedikt Beckenkamps Darstellung Lebendigkeit Warme und Anteilnahme die der Vater in dieser Auspragung nicht zum Ausdruck bringen konnte Kleriker fanden sich wahrend seiner gesamten Schaffenszeit unter Beckenkamps Auftraggebern Ein weiteres Portrat Merles das ihn 1798 als Weihbischof zeigt ist kirchengeschichtlich interessant Es ist eines der letzten Klerikerportrats unter dem Ancien Regime 1801 wurde das Kolner Erzbistum aufgehoben Andere Vorbilder aus Ehrenbreitstein und Umgebung finden sich im Portrat des Hofbrunnendirektors Georg Heinrich Kirn und seiner Familie von 1783 In der Komposition entspricht es einem verschollenen Portrat von Anton Wilhelm Tischbein von 1773 das Sophie Maximilian und Georg Michael La Roche darstellt Ferner sind in seinen Bildnissen franzosische und englische Einflusse bemerkbar Die Portrats seiner beiden Kinder erinnern in der Darstellung der seidig glanzenden Haare der Kleidung und den runden Gesichtsformen an Kinderbildnisse von Jean Baptiste Greuze und Elisabeth Vigee Lebrun Ein Bild das den gealterten Kurfursten Clemens Wenzeslaus im Halbprofil zeigt stellt diesen uberraschend schonungslos dar Es zeigt den Fursten mit Tranensacken einem Doppelkinn schlaffen uppigen Gesichtszugen und einer fliehenden Stirn allerdings angetan mit seinem Hermelin Ornat Der Verzicht auf Schonung und Pathos legt nahe dass der Furst die Annaherung an die burgerlichen Stande suchte Ahnlicher Verzicht auf Idealisierung findet sich seit den 1760er Jahren an anderen Hofen beispielsweise in den am Mannheimer Hof von Heinrich Carl Brandt und Johann Georg Ziesenis gemalten Portrats Ein Selbstportrat von 1797 zeigt den Kunstler bei der Arbeit Mit der Feder in einem grossen Skizzenbuch zeichnend dem Betrachter im Halbprofil zugewandt blickt er diesem offen und selbstbewusst entgegen Portrats der Reifezeit Bearbeiten Um 1805 hatte Beckenkamp den Hohepunkt seines stilistischen Konnens erreicht Dies zeigte sich vor allem in der Darstellung von Handen und Kopfen Das Portrat des Johann Baptist Fuchs zeigt den Kolner Juristen mit einem Federkiel schreibend in einem schlichten klassizistischen Interieur Dieses Portrat sowie dasjenige von Fuchs Frau Sabina mit ihrer Tochter zeigen kontrastreich konturierten Gesichter und Formen bei sparsamer Farbgebung Beckenkamp adaptierte damit dem Portratstil des franzosischen Klassizismus wie er beispielsweise bei Jacques Louis David Francois Gerard und Antoine Jean Gros zum Ausdruck gebracht wurde aber auch bei deutschen Malern wie Heinrich Christoph Kolbe Johann Baptist Bastine und Carl Joseph Begas Die Letztgenannten sind alle eine Generation junger als Beckenkamp hatten jedoch direkt bei David oder Gerard in Paris gelernt Auch die auf 1806 und 1815 datierten Frauenportrats von Maria Susanna Heimann und Bernadine Nolden die die beiden Frauen jeweils in heller Empire Kleidung und klassischer Sitzhaltung vor neutralem Hintergrund darstellen sind typische klassizistische Personenportrats Beckenkamp ubernahm jedoch nicht vollig den harten plastischen Malstil der beispielsweise bei den spaten Werken von Gerard zu finden ist sondern hielt am langsamen Farbschichtenaufbau mit Lasuren und an der Modellierung von Umrissen mit Farbe und Licht fest In dieser Hinsicht blieb seine Arbeitsweise konservativ und spatbarock Alterswerke Bearbeiten In den spaten Schaffensjahren ab etwa 1815 wandte sich Beckenkamp vom Klassizismus ab und dem biedermeierlichen Naturalismus zu Die wurdevolle Inszenierung der Personlichkeit weicht einer sachlicheren Personenschilderung Dies zeigt sich beispielsweise in den beiden 1822 vollendeten zueinander gehorenden Einzelportrats von Maximilian von Kempis und seiner Frau Anna Lucia Zwischen 1824 und 1828 wandte er sich dem grossen Format zu Dazu gehoren die Portrats von Nikolaus und Katharina Hackenbroich von 1824 und vor allem die beiden Portrats der Familie Heinrigs von 1824 und 1828 Die dargestellten Personen wurden in einer Folge von Einzelportrats gemalt Kolner Dombild Bearbeiten Mit der Sakularisation zu Beginn des 19 Jahrhunderts wurden zahlreiche Kunstwerke aus Kirchen frei Dies zog einen lebhaften Kunsthandel und zahlreiche Kopierauftrage fur Kunstler nach sich Das Bild Beweinung Christi von Joos van der Beke aus der Kirche St Maria in Lyskirchen ging der Stadt durch die Sakularisation verloren Die von Beckenkamp gefertigte auf 1816 datierte Kopie fuhrt de Noel als Beleg fur die Kunstfertigkeit und das handwerkliche Geschick seines Lehrers in Feld Die Kopie befindet sich auch heute noch in der Kirche St Maria in Lyskirchen 1819 wurde die Kunstsammlung des Bonner Klerikers Franz Pick aufgelost und verkauft In der Sammlung befand sich das Portrat des Agrippa von Nettesheim von Barthel Bruyn dem Alteren das damals Hans Holbein dem Jungeren zugeschrieben wurde Ferdinand Franz Wallraf wollte das Bild fur Koln erhalten das Original war fur ihn jedoch unerschwinglich In seinem Auftrag kopierte Beckenkamp das Bild Um 1815 war der Ruf Beckenkamps als Kopist so weit verbreitet dass auch auswartige Kunstliebhaber von Rang an ihn herantraten Der grosste Teil der Auftrage galt jedoch dem Altar der Stadtpatrone den im Original Stefan Lochner geschaffen hatte Beckenkamp fertigte von 1812 bis 1828 eine grosse Anzahl von Darstellungen dieses Motivs an Es handelt sich zum grosseren Teil um Nachbildungen in reduzierten Massen mit reduzierter Figurenzahl und teilweise auch geanderter Figurenanordnung Am ehesten einer originalgetreuen Kopie nahe kommt die Version die Beckenkamp 1819 bis 1821 im Auftrag von Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen anfertigte Rechts und links aussen sind dieser Kopie die ruckwartigen Teile des Dombildes hinzugefugt Sie zeigen die Verkundigung des Herrn Somit besteht diese Kopie aus funf plan angeordneten Flugeln Sie befindet sich heute in der Bibliothek von Schloss Friedrichshof in Kronberg im Taunus Weitere bekannte Versionen sind Teilkopie fur Prinz Wilhelm von Preussen 1812 1814 im Auftrag von Prinzessin Marianne Olskizze fur Graf Heinrich Ludwig von Dohna Wundlacken 1814 Ausschnittkopie fur Peter Beuth 1814 heute in der Gemaldegalerie der staatlichen Museen zu Berlin Ausschnittkopie Maria mit dem Kind fur Prinzessin Marianne von Preussen vermutlich 1815 Teilkopie vermutlich fur Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preussen vermutlich 1815 auf Schloss Stolzenfels Teilkopie Dreikonigsbild vermutlich fur Prinz Friedrich von Preussen vermutlich 1815 1817 heute im Dreikonigsgymnasium Koln Zeichnung fur Eberhard von Groote 1823 Triptychon fur Familie Heereman von Zuydtwyck vermutlich 1826 1828 heute in der Vorhalle des Kolner Rathauses Daneben fertigte Beckenkamp eine grosse Anzahl grafischer Nachbildungen von Stefan Lochners Stadtpatronen darunter einen Kupferstich als Illustration fur das Taschenbuch fur Freunde altdeutscher Zeit und Kunst auf das Jahr 1816 Literatur BearbeitenElisabeth Moses Caspar Benedikt Beckenkamp 1747 1828 Wallraf Richartz Jahrbuch Jahrbuch fur Kunstgeschichte 1925 2 S 44 77 Bettina Mosler Benedikt Beckenkamp 1747 1828 Ein rheinischer Maler Publikationen des Kolnischen Stadtmuseums Koln 2003 ISBN 3 927396 91 5 Matthias Joseph de Noel Nekrolog von Caspar Benedikt Beckenkamp Zur kolnischen Malergeschichte Kolnische Zeitung 1828 Nr 7 Beiblatt Sp 3 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Benedikt Beckenkamp Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Benedikt Beckenkamp im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Biografie beim historischen Portal des Landschaftsverbandes Rheinland Einige Werke von Benedikt Beckenkamp In Beethovenhaus Bonn Abgerufen am 1 Juni 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Soweit nicht ausdrucklich andere Quellen genannt werden folgt die Darstellung im Folgenden der Monografie von Bettina Mosler Otto Beckenkamp Die Beckenkamps Stammtafel einer rheinischen Familie Wurzburg 1951 Mosler S 85 Auch die Darstellung des Werkes folgt soweit nicht ausdrucklich anders angegeben stark zusammenfassend Bettina Moslers Ausfuhrungen Normdaten Person GND 12013666X lobid OGND AKS LCCN nr2004024026 VIAF 59907085 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Beckenkamp BenediktALTERNATIVNAMEN Beckenkamp Kaspar Benedikt Beckenkamp Caspar BenediktKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 7 Marz 1747GEBURTSORT EhrenbreitsteinSTERBEDATUM 1 April 1828STERBEORT Koln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Benedikt Beckenkamp amp oldid 237550407