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Heinrich Carl Brandt oder Heinrich Carl Brand 1 11 November 1724 in Wien 6 Mai Anm 1 1787 in Munchen war ein osterreichisch deutscher Hofmaler 2 3 Er portratierte vor allem die Familie des Mainzer Erzbischofs und Kurfursten Johann Friedrich Karl von Ostein sowie die Wittelsbacher am Hofe des Kurfursten Karl Theodor in Mannheim und Munchen Selbstportrat Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Leben 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 Einzelnachweise 7 AnmerkungenHerkunft und Familie BearbeitenZur Herkunft Brandts gibt es keine gesicherten Informationen Er war moglicherweise der Sohn des Landschaftsmalers Christian Hilfgott Brand 1695 1756 und damit Halbbruder des Malers Johann Christian Brand 1722 1795 sowie der Bruder des Malers Friedrich August Brand 1735 1806 4 5 Leben BearbeitenHeinrich Carl Brandt studierte von 1739 bis 1745 bei Jacob van Schuppen an der Akademie der bildenden Kunste Wien gemass seinem Zeugnis vom 12 Februar 1745 hatte er dort seit mehreren Jahren diese Akademie nicht allein frequentiret sondern auch gute Geschicklich und Fahigkeit und hierdurch erworbene Kunstfertigkeit in der Mahlerey zu seinem besonderen Lobe erwiesen Anschliessend erlernte er die Portratmalerei im Meisteratelier des Martin van Meytens der zu dieser Zeit Hofmaler am Hof von Maria Theresia war 6 Im Jahre 1748 wollte Brandt seine Studien in Paris fortsetzen Auf dem Weg dorthin machte er Station in Frankfurt wo er ein Portrat des osterreichischen Diplomaten Johann Karl Philipp Graf Cobenzl anfertigte Cobenzl empfahl daraufhin Brandt dem Mainzer Erzbischof und Kurfurst Johann Friedrich Karl von Ostein der sich ebenfalls portratieren liess und im darauf folgenden Jahr Brandt zum Kurfurstlich mainzischen Cabinetsportraitmaler unter einem Gehalt von 600 fl samt Tafel und Logis bei Hof ernannte Trotz dieser Anstellung in Mainz durfte Brandt im Jahr 1750 nach Paris reisen wo er beispielsweise den osterreichischen Botschafter Wenzel Anton von Kaunitz Rietberg portratierte 6 1752 kehrte er an den Hof von Mainz zuruck wo er bis 1760 im Auftrag des Kurfursten von Ostein diverse Familienportrats malte und gleichzeitig Lehrlinge zur Ausbildung aufnahm allerdings unabhangig von der kurfurstlichen Maler und Bildhauerakademie Im Jahr 1761 besuchte Brandt im Auftrag des Mainzer Kurfursten erstmals Mannheim um beim dortigen Munzmeister Anton Schaffer Pragestempel zu bestellen Bei dieser Gelegenheit besuchte er die kurfurstlichen Galerien im Mannheimer Schloss wo er von den ausgestellten Gemalden und Skulpturen so beeindruckt war dass er beschloss zu Studienzwecken nach Mannheim zu ziehen Nach dem Tod des Mainzer Kurfursten Ostein im Jahr 1763 kehrte Brandt nach Mainz zuruck um dessen Nachfolger Emmerich Joseph von Breidbach zu Burresheim anlasslich der Kronung des neuen Konigs Joseph II in Frankfurt zu portratieren 6 nbsp Zeichnungsakademie Mannheim um 1920Anschliessend begab er sich wieder nach Mannheim wo er ab 1764 fur den Kurfursten Karl Theodor als Kabinettsportratmaler arbeitete 2 Als 1769 Karl Theodor die von Verschaffelt gegrundete Mannheimer Zeichnungsakademie in ein staatliches Institut umwandelte wurde Brandt erster Professor und Sekretar der Akademie Der Kurfurst beauftragte ihn auch mit der Erstellung eines Konzepts zur Fuhrung der Akademie Darin wird deutlich dass die Ideen Brandts von den Vorstellungen Verschaffelts und dem Auftrag des Kurfursten abwichen Karl Theodor wollte durch die Akademie vor allem namhafte Kunstler nach Mannheim ziehen Fur Brandt stand dagegen die Zeichenschule im Vordergrund in der er junge Kunstler ausbilden wollte 6 Wahrend seiner Zeit in Mannheim heiratete Brandt und wurde Vater Details zu seiner Frau und ehelichen Nachkommen sind jedoch nicht bekannt 6 Obwohl Brandt ein festes Gehalt als Hofmaler bezog und fur jedes gemalte Portrat zusatzlich entlohnt wurde geriet er ab Mitte der 1770er Jahre immer mehr in finanzielle Probleme Die Grunde dafur waren einerseits sein aufwandiger Lebenswandel so hatte er mehrere aussereheliche Beziehungen und Nachkommen die auch dazu fuhrten dass seine Frau ihn verliess Andererseits zog sein Hauptauftraggeber Kurfurst Karl Theodor im Jahre 1778 mit seinem Hof nach Munchen was seine Auftragslage verschlechterte Drei Jahre spater zog auch Brandt nach Munchen 2 seine wirtschaftliche Lage verbesserte sich jedoch nicht Wegen der hoheren Lebenshaltungskosten stiegen seine Schulden weiter er bekam Alkoholprobleme und war zeitweise nicht mehr in der Lage zu zeichnen Im Jahr 1787 hatte der 62 jahrige Brandt ein Verhaltnis mit Gabriele Corva der jungen Tochter des kurfurstlichen Burgpflegers Franz Corva deren Schwester Antonia Kammerdienerin der verwitweten Maria Anna von Pfalz Sulzbach 1722 1790 war 7 Brandt war ein Freund der Familie die Beziehung zur Tochter wurde ihm als unmoralisch vorgeworfen und fuhrte in Munchen zu Kritik an seinem gesamten Lebenswandel Anfang Mai 1787 erhohte sich der Druck auf Brandt erneut da die Ruckzahlung eines Wechsels am 9 Mai fallig war und am 2 Mai ein weiteres Darlehen gekundigt wurde Am 3 Mai 1787 beging Brandt Selbstmord durch Gift Auf dem Kundigungsschreiben des Darlehens vermerkte er Dieser Brief ist die Ursach meines Todes 6 Werke Bearbeiten nbsp Johann Friedrich Karl von Ostein Kurfurst von Mainz um 1748 49 nbsp Johann Baptist von Flachslanden 1783 nbsp Stephan von Stengel 1785 Familie des Kurfursten Carl Theodor nbsp Pfalzgraf Friedrich Michael von Zweibrucken um 1760 nbsp Maria Anna von Pfalz Zweibrucken um 1765 nbsp Karl Theodor Kurfurst von Pfalz und Bayern 1767 nbsp Amalie von Pfalz Zweibrucken Birkenfeld Bischweiler 1769 nbsp Amalie von Pfalz Zweibrucken Birkenfeld Bischweiler um 1780 nbsp Karl Theodor Kurfurst von Pfalz und Bayern 1781 nbsp Elisabeth Auguste von Pfalz Sulzbach nbsp Elisabeth Auguste von Pfalz Sulzbach um 1782 1785 nbsp Josepha von Heydeck Matresse des Kurfursten Karl Theodor und ihre Kinder um 1785 Literatur BearbeitenJoseph August Beringer Geschichte der Mannheimer Zeichnungsakademie google de Constantin von Wurzbach Brand Heinrich Karl In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 2 Theil Verlag der typografisch literarisch artistischen Anstalt L C Zamarski C Dittmarsch amp Comp Wien 1857 S 112 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinrich Carl Brandt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Reiss Engelhorn Museen Mannheim Die Gemalde Abgerufen am 22 Dezember 2019 Selbstbildnis Werke in der Alten Pinakothek Munchen Deutsche Biographie Landesbibliographie Baden WurttembergEinzelnachweise Bearbeiten Carl Heinrich Brandt In personendaten org Abgerufen am 22 Dezember 2019 a b c Hans Michael Korner Hrsg Grosse Bayerische Biographische Enzyklopadie Walter de Gruyter 2012 S 216 google de Johann Georg Meusel Museum fur Kunstler und fur Kunstliebhaber 1 Stuck Munchen 1787 S 100 MDZ Johann Rudolf Fussli Allgemeines Kunstlerlexikon Zweyter Theil welcher die Fortsetzung und Erganzung des ersten enthalt Erster Abschnitt A C Orell Fussli Zurich 1809 S 114 MDZ Georg Kaspar Nagler Neues allgemeines Kunstler Lexicon oder Nachrichten von dem Leben und den Werken der Maler Bildhauer Baumeister Kupferstecher Formschneider Lithographen Zeichner Medailleure Elfenbeinarbeiter etc Band 2 Borner Cleoetas E A Fleischmann Munchen 1835 S 106 books google com abgerufen am 20 Dezember 2019 a b c d e f Joseph August Beringer Der kurfurstl Cabinettsportraitmaler Heinrich Karl Brandt In Mannheimer Altertumsverein Hrsg Mannheimer Geschichtsblatter Band 11 12 1902 S 220 227 244 251 archive org Seiner Churfurstlichen Durchleucht zu Pfalz etc Hof und Staats Kalender fur das Jahr 1780 Munchen 1780 MDZ Anmerkungen Bearbeiten In der Literatur findet man meistens den 6 manchmal auch den 7 Mai 1787 als Todesdatum Brandts Biograph Beringer weicht davon ab dort heisst es Am 3 Mai nachmittags 3 Uhr setzte der einst so ruhmvolle Kunstler seinem Leben durch Gift ein Ende Normdaten Person GND 132143364 lobid OGND AKS VIAF 50379086 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brandt Heinrich CarlALTERNATIVNAMEN Brandt Heinrich Karl Brand Heinrich Carl Brand Heinrich KarlKURZBESCHREIBUNG osterreichisch deutscher HofmalerGEBURTSDATUM 11 November 1724GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 6 Mai 1787STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinrich Carl Brandt amp oldid 226595701