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Dieser Artikel behandelt das Mineral Fur das gleichnamige Protein siehe Aspartat Glutamat Carrier fur die Radioonkologin mit gleichem Familiennamen siehe Deborah E Citrin Citrin ist die gelbfarbige makrokristalline Varietat von Quarz Der Name leitet sich aus dem Lateinischen citrus fur Zitrone ab und verweist auf die zitronengelbe Farbe dieser Quarzvarietat Je nach Herkunft des Citrins und Ursache der Farbung variiert der Farbton von Blass Grun Gelb uber Orange bis zu Braun Orange Citrinkristall auf Matrix aus der Mine de Nespouillieres Valzergues FrankreichCitrin aus Russland Inhaltsverzeichnis 1 Farbursachen 2 Etymologie und Geschichte 3 Bildung und Fundorte 4 Verwendung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFarbursachen BearbeitenVerursacht wird die gelbe Farbung des Citrins durch zwei verschiedene Mechanismen Eisenhaltige Citrine erhalten ihre gelbliche bis orange Farbung durch submikroskopische Einschlusse von Eisen III hydroxidoxid FeOOH 1 Diese Eisenoxidpartikel haben eine Grosse von ca 100 nm absorbieren Licht im violetten bis blauen Bereich des Spektrums und farben so den Citrin gelb bis braun orange Der zweite farbgebende Prozess ist bislang nicht in allen Details geklart und ahnelt den Farbzentren im Rauchquarz Quarze die Spuren von Aluminium Al3 sowie Lithium oder Wasserstoff Li H enthalten konnen durch Bestrahlung grunlich gelb gefarbt werden Farbgebend sind bei diesen Citrinen Gitterdefekte bei denen Aluminium Al3 auf die Gitterposition des Siliziums eingebaut worden ist und Lithium Li oder Wasserstoff H in einen der benachbarten Zwischengitterplatze beispielsweise in den sechsseitigen Kanalen der Quarzstruktur Durch radioaktive Bestrahlung kann anschliessend ein Sauerstoffatom aus der Umgebung des Aluminiumions ein Elektron verlieren Das daraus resultierende Sauerstoffion mit einem ungepaarten Elektron Elektronenloch absorbiert Licht im ultravioletten Bereich des Spektrums und farbt den Quarz gelb nbsp Kunstlicher Citrin gebrannter Amethyst Je nach Ursache und Zustandekommen ihrer Farbung werden im Wesentlichen funf Typen von Citrin unterschieden Naturliche eisenhaltige gelb orangefarbige Citrine Sie kommen als Citrin Zonen in Amethysten vor oder als Citrin Sektoren im Ametrin Farbgebend sind Entmischungen submikroskopischer Eisenhydroxidpartikel Gebrannte gelbe bis orange braune Amethyste Amethyste vieler Lokalitaten unter anderem Brasilien Uruguay Namibia Tansania und andere lassen sich durch Erhitzen in Citrine umwandeln Farbgebend sind wiederum submikroskopische Entmischungen von Eisenoxid Je nach Herkunft der Amethyste braucht es bestimmte Temperaturbereiche um diese Umwandlung auszulosen Beispielsweise erhalten brasilianische Amethyste durch Erhitzen auf 470 C eine hellgelbe Farbe Erhoht man die Temperatur auf 550 bis 560 C werden die Steine kraftig gelb oder rotbraun 2 Gebrannte Rauchquarze Rauchquarze konnen bereits beim Erhitzen auf 300 bis 400 C die Farbe von Citrin annehmen 2 Synthetische eisenhaltige Quarze Gelbe bis braune Citrine konnen hydrothermal gezuchtet werden Farbgebend ist auch hier Eisen das zum Beispiel aus dem umgebenden Stahl der Hydrothermalapparatur stammt Farbend wirken submikroskopische Eisenoxideinschlusse Einbau von Fe3 in tetraedrisch von Sauerstoff umgebenen Gitterpositionen und Einbau von Fe2 in oktaedrisch von Sauerstoff umgebenen Zwischengitterplatzen in den sechsseitigen Kanalen der Quarzstruktur Durch Bestrahlung gelb gefarbte Quarze Aluminiumhaltige Quarze konnen durch Bestrahlung gelb gefarbt werden Dies kann naturlich im Gestein erfolgen oder kunstlich im Labor Quelle der ionisierenden Strahlung in der Natur ist das 40K Isotop sowie Uran und Thorium im umgebenden Gestein Gleichartig gefarbte Quarze konnen auch aus Rauchquarz durch Tempern bei 300 C erzeugt werden Farbgebend sind in beiden Fallen Elektronendefekte an Sauerstoffatomen Grunlich gelbe Bestrahlungsfarbung Auch sie entsteht durch Bestrahlung naturlicher Quarze Tempern von Rauchquarz bei 150 bis 250 C oder einer Kombination beider Prozesse Sie unterscheiden sich spektroskopisch von den durch Bestrahlung gelb gefarbten Quarzen durch eine zusatzliche Absorptionsbande im violetten Bereich des Spektrums bei ca 400 nm Farbgebend sind hier Elektronenlocher an Al3 Li Defekten Etymologie und Geschichte BearbeitenDer ursprungliche Begriff Zitrin kommt aus dem Mittellateinischen und bezieht sich auf die gelbe Farbe der Zitronen Er konnte damit auf alle gelben Steine angewendet werden und bezeichnete im 12 Jahrhundert zunachst die gelbe Varietat von Zirkon auch Hyazinth Etwa ab dem 16 Jahrhundert wurde die Bezeichnung Zitrin beziehungsweise Citrin auf den gelbfarbigen makrokristallinen Quarz ubertragen 3 Bildung und Fundorte BearbeitenCitrin bildet sich wie die meisten anderen Quarze vorwiegend magmatisch in Pegmatit mit granitischer Zusammensetzung Naturliche Citrine sind allerdings recht selten und blass gelb mit leichtem Pleochroismus Bei den meisten im Handel befindlichen Citrinen handelt es sich um orange gelbe gebrannte Amethyste Naturliche Citrinvorkommen liegen unter anderem in Argentinien Birma Brasilien Maraba Minas Gerais Goias Rio Grande do Sul Frankreich Dauphine Madagaskar Russland Ural Spanien Salamanca Cordoba USA Citrinzonen in Amethysten sind bekannt beispielsweise aus Indien Hyderabad oder Brasilien Minas Gerais sowie in Citrinsektoren im Ametrin in Bolivien Amahi Mine Von wenigen Lokalitaten weltweit sind naturliche gebrannte Amethyste bekannt Verwendung Bearbeiten nbsp Geschliffener Citrin 58 CaratCitrin wird wie die meisten anderen Quarz Varietaten zu Schmucksteinen verarbeitet Da naturliche Citrine jedoch selten sind werden im Handel fast ausschliesslich kunstliche Citrine aus gebrannten Amethysten oder umgefarbte Quarze vertrieben Oft werden solche Citrine veraltet oder falschlich als Bahia Madeira Palmyra Rio Grande Topas 4 sowie Bohmischer Topas oder Goldtopas 5 bezeichnet Laut der Handelsorganisation CIBJO muss aus Verbraucherschutz Grunden der Mineralname mitgenannt werden Gold Citrin Madeira Citrin und andere Siehe auch BearbeitenSystematik der Minerale Liste der MineraleLiteratur BearbeitenGeorge R Rossman Silica Physical Behavior Geochemistry and Materials Applications Colored Varieties of the Silica Minerals In eter J Heaney Charles T Prewitt and Gerald V Gibbs Hrsg Reviews in Mineralogy and Geochemistry Band 29 Nr 1 1994 ISBN 978 0 939950 35 5 S 433 467 englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Citrine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Citrin Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Christian Stobitzer Citrin In mineralienwissen de 15 August 2019 abgerufen am 28 Oktober 2019 Edelstein Knigge von Prof Leopold Rossler Citrin In beyArs com Abgerufen am 28 Oktober 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Helmut Schrocke Karl Ludwig Weiner Mineralogie Ein Lehrbuch auf systematischer Grundlage de Gruyter Berlin New York 1981 ISBN 3 11 006823 0 S 423 a b Jaroslav Bauer Vladimir Bouska Edelsteinfuhrer Verlag Werner Dausien Hanau Main 1993 ISBN 3 7684 2206 2 S 124 Hans Luschen Die Namen der Steine Das Mineralreich im Spiegel der Sprache 2 Auflage Ott Verlag Thun 1979 ISBN 3 7225 6265 1 S 349 Walter Schumann Edelsteine und Schmucksteine Alle Arten und Varietaten 1900 Einzelstucke 16 uberarbeitete Auflage BLV Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 8354 1171 5 S 136 Handelsnamen Suche In epigem de EPI Institut fur Edelstein Prufung abgerufen am 28 Oktober 2019 Eingabe der entsprechenden Handelsnamen notig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Citrin amp oldid 227235273