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Farbzentren sind Gitterfehler die sichtbares Licht absorbieren Inhaltsverzeichnis 1 Typen 2 Beschreibung 3 Erzeugung 4 Nutzung 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseTypen Bearbeiten nbsp F Zentrum in einem Natriumchlorid KristallDie einfachsten Farbzentren sind F Zentren Sie bestehen aus Leerstellen in Ionenkristallen an welchen Anionen fehlen Die Ladung dieser fehlenden Anionen wird ausgeglichen indem die Leerstelle mit einem oder mehreren Elektronen besetzt ist Die Elektronen eines Farbzentrums konnen elektromagnetische Strahlung im Wellenlangenbereich des sichtbaren Lichts absorbieren was zu einer Verfarbung des Kristalls fuhrt Das Absorptionsspektrum eines solchen Kristalls besitzt eine scharfe Linie F Bande deren Position von der Grosse und Form der Anionenleerstelle abhangt die dem Elektron zur Verfugung steht aber nicht davon woher das Elektron stammt Am besten untersucht sind die F Zentren in Ionenkristallen vom Natriumchlorid Strukturtyp Dort hat die F Bande eine Wellenlange von 465 nm und der Kristall eine tiefgelbe Farbe Es gibt noch weitere Typen von Farbzentren wie M R N Zentren und zugehorige Banden bei denen mehrere Farbzentren nebeneinander liegen 1 Beschreibung BearbeitenEin Farbzentrum ahnelt quantenmechanisch dem Teilchen im Kasten einem der einfachsten Modellsysteme der Quantenmechanik Einen Beweis dass die Elektronen wirklich in den Leerstellen eingesperrt sind und nicht mit anderen Farbzentren wechselwirken liefert das ESR Spektrum Jedes ungepaarte Elektron besitzt einen ungepaarten Spin und somit ein paramagnetisches Moment Ionische Verbindungen in denen die Anionen systematisch durch Elektronen ersetzt sind werden als Elektrid bezeichnet Hier spricht man nicht mehr von Farbzentren sondern von solvatisierten Elektronen Farbzentren spielten eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung der Halbleiterphysik in der Schule von Robert Wichard Pohl in Gottingen in den 1920er Jahren Normalerweise ist die Bandlucke in Alkalihalogeniden zu hoch um durch sichtbares Licht uberwunden zu werden und die Kristalle daher farblos Durch Defekte in Form von Farbzentren konnen sie aber eingefarbt werden und von dort Elektronen mit Licht in das Leitungsband angeregt werden Bei Halbleitern mit kleinerer Bandlucke wie Silizium oder Germanium ist die Anregung durch Licht direkt moglich sie sind infolgedessen undurchsichtig Erzeugung BearbeitenFarbzentren konnen entstehen wenn man einen Salzkristall im Dampf des entsprechenden Metalls erhitzt also z B Natriumchlorid im Dampf von Natrium Dabei werden im Kristall positive Natriumionen durch neutrale Natriumatome ersetzt Die dabei frei werdenden Elektronen besetzen dann Chlorid Leerstellen und bilden Farbzentren Die Chlorid Leerstellen mussen nicht schon zu Beginn des Experiments vorhanden sein sondern konnen auch erst wahrend des Erhitzens entstehen Die Leerstellen entstehen dann erst an der Oberflache und diffundieren langsam ins Innere des Kristalls was an der Verfarbung gut zu sehen ist Eine andere Moglichkeit Farbzentren zu erzeugen ist die Bestrahlung mit Rontgenstrahlen So hat Natriumchlorid nach einem langeren Experiment der Rontgenbeugung eine grun gelbliche Farbe wahrscheinlich durch Entladung einiger Chloridionen Nutzung BearbeitenFarbzentrenlaser sind uber einen weiten Bereich durchstimmbar 2 Siehe auch BearbeitenHuang Rhys FaktorLiteratur BearbeitenCharles Kittel Einfuhrung in die Festkorperphysik Oldenbourg 11 Auflage 1996 ISBN 3 486 23596 6Einzelnachweise Bearbeiten zum Beispiel Udo Scherz Grundlagen der Festkorperphysik in Rainer Kassing Hrsg Bergmann Schaefer Lehrbuch der Experimentalphysik Festkorper De Gruyter 2005 S 104 https www spektrum de lexikon physik farbzentrenlaser 4779 Lexikon der Physik Farbzentrenlaser auf spektrum de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Farbzentrum amp oldid 232687656