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Andrea Carlo Kardinal Ferrari 13 August 1850 in Lalatta di Palanzano Provinz Parma Italien 2 Februar 1921 in Mailand war Bischof von Como und Erzbischof von Mailand Er wurde 1987 seliggesprochen Andrea Kardinal Ferrari vor 1912 KardinalswappenKardinal Ferrari um 1920 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Bis zur Bischofsernennung 1 2 Bischofsernennung bis Erster Weltkrieg 1 2 1 Konflikte um den Modernismus 1 3 Erster Weltkrieg bis 1921 1 4 Tod 1 5 Sonstiges 2 Seligsprechung 3 Einzelnachweise 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenBis zur Bischofsernennung Bearbeiten Andrea Carlo Ferrari wurde als erstes von vier Kindern eines Schusters geboren und wuchs in bescheidenen Verhaltnissen auf Im Jahr 1869 begann er am Priesterseminar von Parma das Studium der Katholischen Theologie und empfing am 13 Dezember 1873 das Sakrament der Priesterweihe fur das Bistum Parma Anschliessend wirkte er ab 1874 als Seelsorger in Parma und Fornovo di Taro 1875 wurde er als Subregens und ab 1877 Regens des Priesterseminars wo er ab 1878 auch als Professor fur Dogmatik wirkte 1882 folgte seine Promotion zum Doktor der Theologie 1883 wurde er Professor fur Moraltheologie am Priesterseminar sowie Professor an der Theologischen Fakultat Parma Bischofsernennung bis Erster Weltkrieg Bearbeiten Am 23 Juni 1890 ernannte ihn Papst Leo XIII zum Bischof von Guastalla Die Bischofsweihe empfing er am 29 Juni 1890 durch Lucido Maria Kardinal Parocchi in Rom Bereits 1891 verliess er die Diozese und wurde am 1 Juni dieses Jahres zum Bischof von Como ernannt Am 18 Mai 1894 wurde er in das Kardinalskollegium aufgenommen Drei Tage spater wurde er zum Erzbischof von Mailand ernannt und erhielt als Kardinalpriester die Titelkirche Sant Anastasia verliehen Er nahm 1903 und 1914 am Konklave teil Anlasslich seiner Ernennung zum Erzbischof von Mailand nahm Kardinal Ferrari den Namen Carlo als Zweitnamen an in Verehrung fur den heiligen Karl Borromaus der im 16 Jahrhundert ebenfalls Erzbischof von Mailand war Wie sein Vorganger Luigi Nazari di Calabiana betrieb auch Ferrari eine kompromissbereite Politik was ihm von konservativer Seite Kritik einbrachte Auch bei der Ausbildung der Seminaristen fuhrte er Neuerungen ein und grundete ab 1896 neue Hochschulen unter anderem in Monza und in Seregno 1898 kam es angeheizt durch die Presse in Mailand zu einem Aufstand Leo XIII verteidigte Ferrari und er konnte seine Tatigkeiten wieder aufnehmen Trotzdem war er innerhalb des Mailander Klerus isoliertBeleg fehlt blieb seiner Linie jedoch treu Konflikte um den Modernismus Bearbeiten Obwohl er Misstrauen gegenuber Papst Pius X hegte insbesondere gegen dessen antimodernistische Politik vertrat er nach der Veroffentlichung der Enzyklika Pascendi dominici gregis 1907 die papstliche Linie Schon 1905 wurde Ferrari vorgeworfen modernistische Tendenzen zu vertreten weswegen es zu einer Visitation durch Kurienbischof Luigi Canali kam Dieser Vorgang wiederholte sich 1911 wobei Ferrari wegen seines Gebrauchs der englischen Sprache eine scharfe Ermahnung erhielt Von der in Breganze erscheinenden Zeitung La Riscossa werde Ferrari seit Wochen planmassig und standhaft wegen seiner Nachsicht fur den Modernismus angegriffen und unbarmherzig zerzaust schrieb der Rom Korrespondent der Kolnischen Zeitung im Marz 1911 1 Die Hetze gegen Kardinal Ferrari begann gegen Ende Januar als ein Mailander Priester sich geweigert hatte den Antimodernisteneid abzulegen Die Riscossa bezeichnete damals ohne weiteres das unter Ferraris Aufsicht stehende Mailander Priesterseminar als eine Pflanzschule des Modernismus gab an dass dort dem papstlichen Verbot zum Trotz das Lesen von Tageszeitungen insbesondere der katholischen Unione geduldet werde und wiederholte nach einer literarischen Abwehr des Angegriffenen nicht nur seine Ausfalle sondern brustete sich auch noch damit dass der Papst selber diesen Feldzug gegen den Erzbischof gutheisse und ausdrucklich wunsche 2 Erster Weltkrieg bis 1921 Bearbeiten Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 veroffentlichte Kardinal Ferrari zwei Hirtenbriefe in denen er den Krieg scharf verurteilte Er richtete zwei Lazarette fur Kriegsfluchtlinge ein und grundete im Februar 1918 die weibliche Jugend der Katholischen Aktion die mit der Erlaubnis Benedikts XV in ganz Italien tatig war Nach dem Krieg unterstutzte er karitative Organisationen insbesondere die Casa del Popolo spater Opera Card Ferrari und die Universita Cattolica del Sacro Cuore Letztere wurde Ende 1920 von Benedikt XV kanonisch eingerichtet nbsp Grab Kardinal Ferraris im Mailander DomTod Bearbeiten Kardinal Ferrari starb am 2 Februar 1921 an einem inoperablen Halstumor an dem er seit 1918 litt Er wurde in der Kapelle Virgo Potens in der Kathedrale von Mailand beigesetzt Sonstiges Bearbeiten Andrea Carlo Ferrari war Grosskreuzritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem Seligsprechung BearbeitenDer diozesane Seligsprechungsprozess wurde 1951 von Alfredo Ildefonso Kardinal Schuster eingeleitet 1976 erkannte ihm Papst Paul VI den heroischen Tugendgrad zu Am 10 Mai 1987 wurde er durch Papst Johannes Paul II seliggesprochen Einzelnachweise Bearbeiten Innere Kampfe in der katholischen Kirche in Kolnische Zeitung Nr 263 9 Marz 1911 S 1f Innere Kampfe in der katholischen Kirche in Kolnische Zeitung Nr 263 9 Marz 1911 S 1f Literatur BearbeitenAdriano Caprioli Antonio Rimoldi Luciano Vaccaro Pietro Carsana In Diocesi di Como Editrice La Scuola Brescia 1986 S 149 150 303 Paolo Ostinelli Pablo Crivelli Como Diozese In Historisches Lexikon der Schweiz 21 April 2005 Giuseppe Pignatelli Ferrari Andrea Carlo In Fiorella Bartoccini Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 46 Feducci Ferrerio Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1996 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Andrea Carlo Ferrari Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ferrari Andrea Carlo In Salvador Miranda The Cardinals of the Holy Roman Church Website der Florida International University englisch abgerufen am 28 Januar 2014 Eintrag zu Andrea Carlo Ferrari auf catholic hierarchy orgVorgangerAmtNachfolgerProspero CurtiBischof von Guastalla 1890 1891Pietro RespighiLuigi NicoraBischof von Como 1891 1894Teodoro Valfre di BonzoLuigi Nazari di CalabianaErzbischof von Mailand 1894 1921Achille Kardinal RattiNormdaten Person GND 118639021 lobid OGND AKS LCCN n82040904 VIAF 64040524 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ferrari Andrea CarloALTERNATIVNAMEN Ferrari Andrea Carlo Kardinal vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG italienischer Geistlicher Erzbischof von Mailand und KardinalGEBURTSDATUM 13 August 1850GEBURTSORT Lalatta di Pratopiano Provinz Parma ItalienSTERBEDATUM 2 Februar 1921STERBEORT Mailand Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Andrea Carlo Ferrari amp oldid 230257063