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Bambergen ist ein Ortsteil der Grossen Kreisstadt Uberlingen im westlichen Bodenseekreis im sudlichen Baden Wurttemberg Der Ort liegt gut funf Kilometer nordostlich des Uberlinger Stadtkerns BambergenGrosse Kreisstadt UberlingenEhemaliges Gemeindewappen von BambergenKoordinaten 47 48 N 9 12 O 47 793611111111 9 1997222222222 478 Koordinaten 47 47 37 N 9 11 59 OHohe 478 m u NHNFlache 6 31 km Einwohner 700 31 Dez 2014 Bevolkerungsdichte 111 Einwohner km Eingemeindung 1 Juli 1971Postleitzahl 88662Vorwahl 07551 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Fruhzeit 2 2 Villa rustica 2 3 Weitere Geschichte 3 Politik 3 1 Wappen 3 2 Einwohnerentwicklung 4 Religion 5 Verkehr 6 Sonstiges 7 Literatur amp Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenBambergen liegt an einer alten Weggabelung nach Owingen von der Strasse Pfullendorf Uberlingen heute L 200 in der fur das Hinterland des nordlichen Bodenseegebiets typischen durch Moranen gepragte hugelige Drumlinlandschaft zwischen Uberlingen und Owingen Nordlich grenzt das Landschaftsschutzgebiet Lippertsreuter Umland an das Dorf rund einen Kilometer sudwestlich befindet sich der Andelshofer Weiher Zur 631 Hektar grossen Gemarkung von Bambergen gehoren die Hofe und Wohnplatze Forsthaus Hohrain Heffhausle Neuhof Ottomuhle Reuthemuhle und Schonbuch seit 1928 Bis auf die Gemeinde Owingen im Nordwesten ist Bambergen komplett von Uberlingen bzw dessen Ortsteilen umschlossen Benachbarte Gemeinden oder Ortschaften sind nordlich im Uhrzeigersinn Ernatsreute bis 1924 zu Bambergen heute zu Lippertsreute Lippertsreute Uberlingen Gewerbegebiet Andelshofen und Owingen Geschichte BearbeitenFruhzeit Bearbeiten Mehrere Hugelgraber in der Nahe des Ortes Hofgut Neuhof deuten auf eine fruhe Besiedlung im Holozan der spaten Bronze bzw Eisenzeit um die Zeit vom 8 bis 4 Jahrhundert v Chr hin Villa rustica Bearbeiten Das Gebiet um Bambergen war auch in der Antike besiedelt denn 1881 wurden im Nordwesten der Bamberger Gemarkung im Gewann Heusteig wie die Hugelgraber ebenfalls nahe dem Hofgut Neuhof wahrend landwirtschaftlicher Arbeiten zufallig verschiedene Reste einer romischen Villa rustica entdeckt die wohl aus dem 2 oder 3 Jahrhundert n Chr stammt Mehrere Grabungen in dieser Zeit folgten Im stadtischen Museum Uberlingens sind heute noch Teile der Fundstucke erhalten Da Reste von romischen Gutshofen Villa rusticae im nordlichen Bodenseegebiet und in Oberschwaben ausserst selten zu finden sind zahlt diese Villa rustica bei Bambergen neben u a Bodman Eigeltingen Mindersorf oder Liggersdorf zu einer der wenigen nachgewiesenen in dieser Region Vor allem das westliche Germania Superior und sudliche Bodenseegebiet Schweiz und Osterreich in der romischen Provinz Raetia war damals durch die Romer besiedelt wie etwa Constantia Konstanz Arbor Felix Arbon oder Brigantium Bregenz die ungefahr von 200 bis 300 n Chr durch eine Seeuferstrasse verbunden waren Zu Beginn der 2000er Jahre wurde in Zusammenarbeit der Archaologische Denkmalpflege und dem Pfahlbaumuseum Unteruhldingen genauere Untersuchungen an der Bambergener Villa durchgefuhrt Luftbilder und geoelektrische Messungen zeigten dabei Mauerreste von sieben teilweise weit voneinander entfernten Gebauden auf einer Grundflache von ca 1 7 Hektar auf Das wohl als Wohngebaude genutzte erste Gebaude besass die Masse von 22 3 m 17 m und beinhaltete einen Hypokaustum mit Sandsteinpfeilern auch Reste von Fussboden sollen noch erhalten sein Das zweite von dem die Grundmauern nur noch schemenhaft zu erkennen sind hat eine Grundflache von 678 m und deutet auf die typische Gestalt einer Villa rustica als Portikusbau mit Eckrisaliten hin Grabungssondagen am zweiten Gebaude brachten neben kleineren Fundstucken u a Tierknochen Keramikscherben aus Terra Sigillata und antiker Hausmull noch Schutt einer umgesturzten Mauer eine aussere Mauerschale Reste eines Verputzes mit rotem Fugenstrich sowie auf Gehrung bearbeitete Kalktuff Blocke zum Vorschein Bei den restlichen funf Gebauden handelte es sich hochstwahrscheinlich um kleinere Nebengebaude Bei Aushubarbeiten fur den Neubau eines Gebaudes in der unmittelbaren Nahe des Gutshofs im Jahr 2003 wurden ebenfalls romische Funde gemacht darunter eine kraftig profilierte Fibel wohl aus dem 1 Jahrhundert n Chr und ein ca drei Zentimeter grosser Kopf aus Bronze im Stil einer Theatermaske in Tragodiendarstellung Durch Bodenerosion und die jahrhundertelange Nutzung fur den Ackerbau ist die Gesamtanlage der Villa rustica bei Bambergen jedoch in einem insgesamt sehr schlechten Erhaltungszustand Um diese archaologisch bedeutsame Anlage zu sichern oder wenigstens weitere Befunde zu erfassen musste zumindest eine grossflachige Prospektion durchgefuhrt oder das gesamte Areal ausgegraben werden was bis heute 2018 nicht geschehen ist 1 Weitere Geschichte Bearbeiten In der Mitte des heutigen Ortes befand sich zur Zeit der Merowinger eine Niederungsburg wahrscheinlich das Wasserschloss Bambergen deren genauer Standort aber nicht bekannt ist moglicherweise an der Stelle des spateren Rathauses Flurname Burggraben und oberflachlich nichts mehr erhalten ist 1348 53 wurde sie das letzte Mal ausdrucklich genannt Der Ort Bambergen dessen Namen entweder in der althochdeutschen Sprache von ban gebannter Berg oder aus dem alemannischen von bom oder bem mit Baumen bewachsener Berg 2 bedeutet wurde im Jahr 1268 erstmals urkundlich erwahnt Rund zehn Jahre spater muss im Ort ein bischoflicher Lehenhof aus Konstanz bestanden haben denn das Kloster Salem erwarb den Hof im Jahr 1279 Wiederum zehn Jahre spater besass das Kloster Reichenau Guter im Ort Im 13 14 Jahrhundert war der Ort im Besitz derer von Regentsweiler Durch die Familie erwarb 1352 das Uberlinger Heilig Geist Spital zwei Drittel des Dorfes den Rest bekam Salem die Uberlinger Johanniterkommende und das Konstanzer Domkapitel Wahrend der Reichsstadtzeit ubte Uberlingen die Niedergerichtsbarkeit und die Landeshoheit uber Bambergen aus In den folgenden Jahrhunderten bildete Bambergen seit 1550 neben Bonndorf Denkingen Sernatigen heute Ludwigshafen und Sohl bei Grossschonach eines der Uberlinger Spitalamter zu denen auch die umliegenden Orte gehorten darunter Deisendorf Ernatsreute Rickenbach und die Reutemuhle Im Dreissigjahrigen Krieg brannte das Dorf nieder Ab 1803 war Bambergen eigenstandige Gemeinde im badischen Bezirksamt Uberlingen ab 1939 Landkreis Am 1 Juli 1971 wurde Bambergen als erster Ort seit 1928 Andelshofen Ortsteil der Stadt Uberlingen In der darauffolgenden Zeit wurde Bambergen durch Neubaugebiete deutlich vergrossert 2018 feierte der Ort 750 Jahre Bambergen 3 Politik BearbeitenKommunalwahl 2019 4 403020100 38 9 14 3 23 6 8 4 7 5 7 3 LBU G aCDUFW UfA cFDPBUB eSPD Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2014 p 8 6 4 2 0 2 4 5 5 p 0 5 p 3 6 p 1 1 p 7 5 p 3 9 pLBU G aCDUFW UfA cFDPBUB eSPDVorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen a Liste fur Burgerbeteiligung und Umweltschutz Die Grunenc Freie Wahlervereinigung Uberlingen fur Allee Burger fur UberlingenVorlage Wahldiagramm Wartung Altes Ergebnis nicht 100 Vorlage Wahldiagramm Wartung TITEL zu lang Durch die Eingemeindung nach Uberlingen wurden das Amt des Burgermeisters und der Gemeinderat durch einen Ortsvorsteher und den Ortschaftsrat ersetzt Seit Juli 2019 ist Daniel Plocher Ortsvorsteher 5 Wappen Bearbeiten Das Bamberger Wappen zeigt ein in schwarz und Silber geteiltes Schild links drei gesturzte Wolfangeln in Gold und rechts ein grunes Lindenblatt mit gespaltenem Stiel Einwohnerentwicklung Bearbeiten Die Zahlen von 1852 bis 1970 beruhen auf Volkszahlungsergebnissen Jahr 1852 1871 1880 1890 1900 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1961 1970 2014Einwohnerzahl 291 190 181 168 176 152 179 205 180 222 212 224 309 700Quelle 6 7 Religion BearbeitenIn der Bamberger Ortsmitte steht die romisch katholische Marienkapelle aus dem 17 Jahrhundert mit spatgotischem Flugelaltar Ausserdem befindet sich in Bambergen eine Niederlassung Lindenwiese des freikirchlichen Bundes Evangelischer Taufergemeinden Verkehr BearbeitenVon Uberlingen aus ist Bambergen von einer Abzweigung der Landesstrasse 200 uber die Kreisstrasse7771 aus zu erreichen Von Owingen aus fuhrt die K7771 als Abzweigung der L205 nach Bambergen Bonndorf gehort dem Bodensee Oberschwaben Verkehrsverbund bodo an und ist an das Uberlinger Stadtbusnetz angeschlossen Ausserdem halt der Regiobus Donau Bodensee des Verkehrsverbunds Neckar Alb Donau naldo von Sigmaringen nach Uberlingen am Ort Sonstiges BearbeitenIn Bambergen befindet sich ein Dorfgemeinschaftshaus und die Privatschule Freie Heimschule Georgenhof nach der Padagogik des Anthroposophen Rudolf Steiner Sudostlich von Bambergen befindet sich die Reutemuhle die bereits 1280 erstmals erwahnt wurde und bis ins 20 Jahrhundert als Getreide und Olmuhle genutzt wurde 1994 wurde dort der Haustierhof Reutemuhle eroffnet Auf 50 Hektar Flache konnen im Tierpark 180 verschiedene Tierarten besichtigt werden Literatur amp Weblinks BearbeitenMichael Losse Hrsg Burgen Schlosser Adelssitze und Befestigungen am nordlichen Bodensee Band 1 1 Westlicher Teil rund um Sipplingen Uberlingen Heiligenberg und Salem Michael Imhof Verlag Petersberg 2012 ISBN 978 3 86568 191 1 Hans Schleuning Red Uberlingen und der Linzgau am Bodensee Teilauflage auch als Der Kreis Uberlingen Theiss Stuttgart 1972 ISBN 3 8062 0102 1 Bambergen bei LEO BWEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Klein Robert Langer Markus G Meyer Gunter Schobel Ein romischer Gutshof bei Uberlingen Bambergen Bodenseekreis PDF 1 17 MB Memento des Originals vom 6 November 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pfahlbauten de In Archaologische Ausgrabungen in Baden Wurttemberg 2003 Landesamt fur Denkmalpflege Regierungsprasidium Stuttgart Hrsg Theiss Stuttgart 2004 Martina Wolters Geschichtsstunde zum Auftakt des Bambergener Dorfjubilaums in Sudkurier vom 15 April 2018 Eva Maria Bast Bambergen feiert 750 Geburtstag in Sudkurier vom 10 April 2018 http wahlen11 rz kiru de 08435059w gw2019 html Stefan Hilser Neue Ortsvorsteher in ihre Amter gewahlt 24 Juli 2019 abgerufen am 25 Juli 2019 Einwohnerentwicklung von Bambergen Ubersicht der Ortsteile auf ueberlingen deOrtsteile der Grossen Kreisstadt Uberlingen Andelshofen Bambergen Bonndorf Deisendorf Goldbach Hodingen Lippertsreute Nesselwangen Nussdorf Normdaten Geografikum GND 4756378 3 lobid OGND AKS VIAF 249416570 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bambergen amp oldid 226861127