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Der Bund Evangelischer Taufergemeinden fruher Gemeinden Evangelisch Taufgesinnter II ETG Frohlichianer kurz Bund ETG genannt ist eine evangelische Freikirche und zugleich Dachverband aller angeschlossenen europaischen Ortsgemeinden evangelischer Taufergemeinden Er ist als Verein organisiert der seinen Sitz beim jeweiligen Sekretariat hat Seine Organe sind die Bundeskonferenz die Bundesleitung und die Kontrollstelle Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Werke Einrichtungen und Okumene 3 Mitgliedsgemeinden 4 Mitgliederzahlen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Gemeinschaft Evangelischer Taufgesinnter GET wurde von dem ehemals reformierten Pfarrer Samuel Heinrich Frohlich gegrundet Dieser wirkte im ersten Drittel des 19 Jahrhunderts in Leutwil entzweite sich jedoch mit den Kirchenbehorden aufgrund theologischer Differenzen Durch seine Predigten fuhlten sich jedoch viele Menschen beruhrt was dazu fuhrte dass sich mehrere hundert ausserhalb der landeskirchlichen Strukturen trafen um ihm zuzuhoren 1832 vollzog er an 38 von ihnen die Glaubigentaufe Die anschliessende gemeinsame Einnahme des Abendmahls am Pfingstsonntag desselben Jahres wird heute als die Geburtsstunde der ETGs betrachtet Bis zum Ende seines Lebens 1857 gab es bereits mehr als 30 GETs die sich uber die ganze Schweiz das Elsass und Suddeutschland verteilten Doch auch nach seinem Tod breiteten sich die GETs weiter aus zwar kaum mehr in der Schweiz und Deutschland dafur aber nach Frankreich Osteuropa vor allem Ungarn und Nord und Sudamerika Gleichzeitig hatten die GETs jedoch auch damit zu kampfen dass sie eine relativ lose Organisation hatten Um in den wichtigsten theologischen Fragen ubereinzustimmen wurden regelmassige nationale und internationale Altestenversammlungen organisiert Ausserdem besuchte man sich untereinander regelmassig Mit anderen evangelischen Freikirchen wurde jedoch kein Kontakt gepflegt Zu Beginn des 20 Jahrhunderts kam es zu einem Streit unter den Gemeinden In den USA nannten sich die GETs Evangelical Baptist Churches oder Apostolic Christian Churches ein Buchdruck um 1900 aus der Schweiz bezeichnet auch die eigene Gemeinde die dieses Buch herausgab als Apostolische Christen Gemeinde Es begann dort ein Streit zwischen den stark mennonitisch amisch fundierten Gemeindeteilen die den Oberlippenbart schon traditionell als zu militarnah ablehnten und den osteuropaisch slawisch gepragten Gemeindeteilen die eben den Schnurrbart traditionell als Mannermode trugen Die strengere Richtung die ihren Mitgliedern mit dem Hinweis als Christ solle man sich nicht der Welt gleichstellen das Tragen einer neuen Bartmode verbot bildete zuletzt die Mehrheit von der sich die Apostolic Christian Church Nazarean abspaltete die den Oberlippenbart nicht verbot Bis heute bestehen beide Gemeindeteile in den USA fort wobei sie sich als Schwestergemeinden bezeichnen Die Streitfrage um den Schnauzbart wuchs auch durch die interkontinentalen Kontakte zu einem Problem in der Schweiz heran Es spalteten sich an verschiedenen Orten die GETs forciert durch die strengere Seite wie z B 1905 in Basel als dort der strengere Teil bei einem Treffen entschied diejenigen nicht mehr anzuerkennen die ihre strengere Sicht nicht teilten Bis alle Gemeinden davon betroffen waren dauerte es noch mehrere Jahre Letztlich bildete nach den Spaltungen an den meisten Orten die strengere Gruppe die Uberzahl So waren z B die Verhaltnisse zwischen vertragsamer GET den Schnauzer erlaubend und unvertragsamer GET den Schnauzer verbietend in Langnau zu nur behielt der liberalere Teil das Gemeindehaus und der konservative baute sich ein neues in Barau das bis heute an dieser Stelle existiert Obwohl der strengere Teil zuerst die Mehrheit bildete konnte er seine Gemeindezahlen nicht halten und schrumpfte immer mehr zusammen Auch entwickelten sich beide Gemeindeteile zunehmend theologisch auseinander besonders seitdem die liberalen GETs nach einem ebenfalls merklichen Schrumpfungsprozess sich ab 1984 als neue Gruppe unter der Bezeichnung Bund der Evangelischen Taufergemeinden ETG formierten Damit ging ein Liberalisierungsprozess einher theologisch okumenisch und insgesamt eher Richtung evangelikal Auch dieser Prozess war nicht einheitlich und es verblieben ausserhalb dieses neuen Gemeindebundes einiges GETs der vertragsamen Seite die ein konservativeres Profil beibehalten wollten sie setzten an den beibehaltenen Gemeindenamen die Bezeichnung Nazarener in Klammern z B in Breidenbach Hessen In Deutschland nannten sich die GETs der unvertragsamen Seite die Schnauzbartgegner oft Altmennoniten Sie hatten 1964 acht regelmassige Versammlungsorte z T nur Hauskreise 1 Zwar wurden verschiedene Versuche unternommen sich wieder zu vereinen z B 1940 bei einer Altestenzusammenkunft fur die Schweiz jedoch blieben alle ohne Erfolg Zwischen der extrem strengen GETs unvertragsamer Teil und Altmennoniten und der offeneren Richtung ETGs GETs Nazarener gibt es heute weder Beziehungen noch Zusammenarbeit aber auch zwischen den ETGs und den GETs Nazarener gibt es diese z T nicht In einer Darstellung der eigenen Gemeindegeschichte beschreibt die ETG ihren Werdegang kurz so Durch den Zweiten Weltkrieg und die dadurch entstandene Unterbrechung der internationalen Beziehungen entfremdeten sich die Gemeinden In gewissen theologischen Fragen gab es nun unterschiedliche Auffassungen dafur war man nun jedoch offener fur andere Denominationen Dabei spielte auch eine grosse Rolle dass die ETGs nach wie vor keiner Organisation untergeordnet waren Um die Gemeinden und vor allem auch die verschiedenen inzwischen gegrundeten Institutionen besser koordinieren zu konnen wurde schliesslich 1984 in Bern der Bund der Evangelischen Taufergemeinden gegrundet Mitglieder konnen alle europaischen Ortsgemeinden der ETG werden Werke Einrichtungen und Okumene BearbeitenWerke und Einrichtungen in Deutschland und der Schweiz die dem Bund ETG nahestehen aber als selbstandige Vereine arbeiten sind EMD Fachstelle fur interkulturelle Zusammenarbeit EMD in Weinfelden und Ludwigsburg die Genossenschaft HILFE in Zurich das Evangelische Freizeitheim CREDO in Wilderswil und das Evangelische Freizeitheim Lindenwiese in Uberlingen am Bodensee Zudem arbeitet der Bund ETG mit dem Ausbildungs und Tagungszentrum Bienenberg ATB in Liestal bei Basel zusammen Mitglied ist der Bund ETG im Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz Viele Ortsgemeinden sind auch Mitglied der Schweizerischen Evangelischen Allianz Mitgliedsgemeinden BearbeitenDie Mitgliedsgemeinden des Bundes ETG liegen in Deutschland 10 der Schweiz 22 und Frankreich 3 2 Gemeinden in Deutschland gibt es Stand 2010 in Oppelsbohm Gemeinde Berglen Scheppach Karlsruhe Durlach Ludwigsburg Neuhutten Gemeinde Wustenrot Siegelsbach Spaichingen und Bambergen Stadt Uberlingen 3 Gemeinden in der Schweiz gibt es Stand 2010 in Au Gemeinde Wadenswil Bachenbulach Basel Bern Bischofszell Chaindon Diessbach bei Buren Erlen TG Erlenbach ZH Grub AR Hombrechtikon Giebel Gemeinde Langnau im Emmental Mettmenstetten Pfaffikon ZH Rumlang Ruti ZH Schlieren Stafa und Zurich Mitgliederzahlen BearbeitenDer Bund ETG gibt seine aktuelle Mitgliederzahl selbst mit insgesamt 2 500 an 4 Literatur BearbeitenOswald Eggenberger Die Kirchen Sondergruppen und religiosen Vereinigungen Ein Handbuch 3 uberarbeitete Auflage Theologischer Verlag Zurich 1983 ISBN 3 290 11542 9 Horst Gerlach Die Alt Mennoniten unter uns Von Samuel Frohlich und den Neutaufern in Mennonitische Geschichtsblatter Jg 21 1964 S 36 50 Jurgen Tibusek Ein Glaube viele Kirchen Die christlichen Religionsgemeinschaften Wer sie sind und was sie glauben 2 Auflage Brunnen Verlag Giessen 1994 ISBN 3 7655 1593 0 Bernhard Ott Missionarische Gemeinde werden Der Weg der Evangelischen Taufergemeinden Verlag ETG Uster 1996 ISBN 3 9520929 0 8 Ders Die Evangelischen Taufergemeinden ETG Auch Neutaufer oder Frohlichianer in Mennonitica Helvetica 30 2007 S 179 211 Weblinks Bearbeiten nbsp Portal Tauferbewegung Ubersicht zu Wikipedia Inhalten zum Thema Tauferbewegung Offizielle Website des Bundes ETGEinzelnachweise Bearbeiten Gerlach gibt 1964 S 43 f folgende Versammlungsorte in Deutschland an Adelshofen Eppingen Walldorf Durlach Heilbronn Heissesheim bei Donauworth Nagold und Deisendorf bei Uberlingen Der Weg unserer Gemeinschaft seit dem 2 Weltkrieg dort unter 8 Die heutigen Strukturen der ETG Memento des Originals vom 9 Dezember 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www etg church abgelesen am 8 Dezember 2018 Gerlach nennt 1964 S 43 fur Deutschland progressive Gemeinden an folgenden Orten in Ludwigsburg in Neuhutten Krs Heilbronn in Sundheim Baden Schonbuch Krs Uberlingen Lauffen a N Bretten Darmstadt Ulm Munchen und an vielen anderen Orten Insgesamt sind es etwa 36 Gemeinden Der Weg unserer Gemeinschaft seit dem 2 Weltkrieg dort unter Nr 8 Die heutigen Strukturen der ETG Memento des Originals vom 9 Dezember 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www etg church abgelesen am 8 Dezember 2018 Dieses entspricht der Mitgliederzahl die 2010 angegeben wurde Der Weg unserer Gemeinschaft seit dem 2 Weltkrieg Memento vom 14 August 2014 im Internet Archive dort unter 8 abgerufen am 17 November 2010 Mitglieder des Verbands Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz VFG BewegungPlus Bund Evangelischer Gemeinden Bund der Evangelischen Taufergemeinden Bund Schweizer Baptistengemeinden Evangelisches Gemeinschaftswerk Evangelisch methodistische Kirche in der Schweiz Freie Charismatische Gemeinden der Schweiz Freie Evangelische Gemeinden in der Schweiz Gemeinde fur Christus GvC Bewegung 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