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Die Konferenz der Mennoniten der Schweiz Alttaufer ist eine Vereinigung von mehreren alttauferischen Gemeinden Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erste Gemeinden und Verfolgung 1 2 Auswanderung 1 3 Glaubensfreiheit 2 Die Konferenz 3 Quellen 4 WeblinksGeschichte BearbeitenErste Gemeinden und Verfolgung Bearbeiten Bereits zur Zeit der ersten Reformatoren entstanden in der Schweiz erste radikal evangelische Zirkel Vor allem in Zurich gab es etliche Burger denen die Lehre von Huldrych Zwingli zu wenig nach der Bibel gerichtet schien Zu ihnen zahlten unter anderem Felix Manz Konrad Grebel und der Bundner Jorg Blaurock Zusammen mit anderen grundeten sie im Januar 1525 schliesslich in Zurich die erste Taufergemeinde Obwohl etliche Mitglieder der Bewegung die wegen ihrer Ablehnung der Kindertaufe Taufer oder Wiedertaufer genannt wurden ertrankt gekopft oder auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurden breitete sich ihr Glauben immer weiter aus In vielen Orten zwischen dem Jura und dem Bodensee schlossen sich Menschen den Schweizer Brudern an Von der Schweiz ausgehend breitete sich die Bewegung weiter bis nach Tirol Sud und Mitteldeutschland und in die Niederlande aus Sowohl die einzelnen Stadte und Kantone wie auch die reformierte und katholische Kirche begegneten der noch jungen Bewegung mit grosser Brutalitat Der Schweizer Reformator Zwingli beispielsweise bestand darauf man solle die Wiedertaufer enthaupten kraft der kaiserlichen Rechte und forderte den Rat der Stadt Zurich auf die Taufer mit allen zur Verfugung stehenden Mitteln auszurotten 1 Heinrich Bullinger fuhrte mit Hinweis auf die Taufer aus Wir haben mit ihnen rein gar nichts gemein 2 Immer neue Taufermandate legitimierten die Verfolgung der Taufer In Zurich sind die Mennoniten beispielsweise trotz eines erneuten kurzen Aufbluhens im spaten 16 und fruhen 17 Jahrhundert durch intensive Verfolgung nahezu vollig von der Bildflache verschwunden 3 Auch in Basel Schaffhausen und anderen Regionen wurden die Mennoniten komplett ausgeloscht Im Kanton Bern wurde eine Taufer Kammer gegrundet die mit eigenen Tauferjagern und mit Hilfe von Kopfgeldern versteckt lebende Mennoniten auffinden sollte Hunderte Schweizer Taufer starben den Martyrertod Viele Hofe und anderer Besitz von Schweizer Taufern wurde konfisziert Die 1693 gebaute reformierte Kirche in Schwarzenegg wurde beispielsweise auch mit konfisziertem Taufergeld aufgebaut Die repressivere Politik gegenuber den pazifistischen Taufern mit Versammlungs und Redeverboten wurde zum Teil bis ins 18 Jahrhundert fortgefuhrt Trotzdem konnte sich die Bewegung in einigen Regionen halten Dies betraf vor allem das Emmental Viele Taufer nahmen um nicht aufzufallen pro forma den reformierten Glauben an Sie fuhrten jedoch weiterhin heimliche Versammlungen durch Im Jura entstanden Taufergemeinden da der Furstbischofs von Basel ihnen nach der Vertreibung aus den Emmental die Ansiedlung in Regionen auf uber 1000 Metern gestattete und er die mennonitischen Bauern so trotz ihres Glaubens tolerierte Die anhaltenden Verfolgungen der Schweizer Mennoniten wurden unter anderem im erstmals im 17 Jahrhundert erschienenen Martyrerspiegel dokumentiert Auswanderung Bearbeiten Um der Verfolgung zu entgehen wanderten viele Taufer aus In den ersten Jahren fluchteten viele nach Bohmen und Mahren wo sich bereits die aus Tirol stammenden Hutterer niedergelassen hatten Spater fanden viele im Schweizer Jura Zuflucht wo sie unter dem Schutz des Furstbischofs von Basel standen Andere fluchteten ins Elsass in die Pfalz und in die nordlichen Niederlande Ende des 17 Jahrhunderts kam es zu einer Spaltung der Bewegung Die Altesten Hans Reist und Jakob Ammann stritten sich um die Anwendung des Banns Die Anhanger des Letzteren grundeten eigene Gemeinden aus denen die Amischen entstanden Ab etwa 1720 wanderten einige Schweizer Mennoniten und Amische vermehrt in die Vereinigten Staaten aus Ziel fur die ersten Auswanderer war oft Pennsylvania wo sie ihren Glauben frei ausuben konnten Amische begannen zwar auch etwa um diese Zeit oder etwas spater nach Pennsylvania auszuwandern es handelte sich dabei aber fast ausschliesslich um Amische aus der Pfalz und angrenzenden deutschen Gebieten insgesamt aus Europa im 18 Jahrhundert nur etwa 500 Personen An einer zweiten Auswanderungswelle im 19 Jahrhundert beteiligten sich mehr schweizerischen Amische wobei eine Gruppe die ab etwa 1840 in Indiana siedelte bis heute einen Berner Dialekt bewahrt hat Glaubensfreiheit Bearbeiten Die Helvetische Republik brachten den ubriggebliebenen Mennoniten ein erstes Mal in ihrer Geschichte Glaubensfreiheit Endgultige Freiheit brachte erst die Grundung der modernen Schweiz im Jahre 1848 Doch noch 1963 kam es im Konflikt uber die Bildung des neuen Kantons Jura zu Brandstiftungen auf Tauferhofen was jedoch eher damit zu tun hatte dass die Taufer Deutschsprachige in einem ansonsten franzosischsprachigen Gebiet waren 4 5 Siehe auch Geschichte des bernischen Taufertums Gerber Langnau Die Konferenz BearbeitenBereits im 18 Jahrhundert trafen sich Vertreter der einzelnen Gemeinden zu einer jahrlichen Konferenz 1810 nahmen sie den Namen Altevangelische wehrlose Taufgesinnte an Den heute verwendeten Namen verwenden die Schweizer Mennoniten seit 1983 Die Konferenz der Mennoniten der Schweiz umfasst heute dreizehn Gemeinden Diese sind 6 Basel Holee 99 Mitglieder Leiter Jakob Thiessen Bern Ostermundigen 119 Mitglieder Jurg Braker Theologe Brugg bei Biel 56 Mitglieder Rosmarie Haldimann Pastorale Mitarbeiterin Courgenay 60 Mitglieder Rolf Amstutz Prasident Emmental Langnau Bowil Gohl 318 Mitglieder Philipp P Schmuki La Chaux d Abel 48 Mitglieder Stephanie amp Nicolas Oppliger Les Bulles La Chaux de Fonds 200 Mitglieder Daniel Bippus Petit Val Kleintal Moron Moutier 219 Mitglieder Diana Scharer Schanzli Muttenz 360 Mitglieder Emanuel Neufeld Pastor Sonnenberg Mont Soleil Tramelan Mont Tramelan Le Bemont 500 Mitglieder Michel Ummel Tavannes 160 Mitglieder Christian Sollberger Pastor Vallee de Delemont Bassecourt 70 Mitglieder Daniel Amstutz Vallon de Saint Imier Cormoret 27 Mitglieder Luc Ummel Jede Gemeinde ist selbstandig Die alteste Gemeinde der Konferenz ist jene im Emmental deren Geschichte bis in die Reformationszeit zuruckreicht Die jungste Gemeinde ist jene im unteren Birstal welche erst 1991 gegrundet wurde Die Gemeinden im Jura Neuenburg Kanton Jura und Berner Jura bewahrten bis ins 20 Jahrhundert ihre deutsche Umgangssprache Die alteren Gemeindemitglieder sind heute zweisprachig deutsch franzosisch wahrend die Jungeren oft besser Franzosisch sprechen nbsp Kapelle und Bibliothek Archiv in Le Jean GuyDie Konferenz der Mennoniten der Schweiz Alttaufer hat die Aufgabe die einzelnen Gemeinden gemeinsam nach aussen zu vertreten und die Arbeit der Gemeinden zu koordinieren So bestehen innerhalb der Konferenz mehrere thematische Arbeitsgruppen wie die Schweizerische Mennonitische Mission das Schweizerische Mennonitische Friedenskomitee oder die Mennonitische Jugendkommission der Schweiz Die Archivkommission betreut das taufergeschichtliche Archiv der Konferenz in der Kapelle Jeanguisboden mit Bibeln Dokumenten und anderen Fundstucken der tauferisch mennonitischen Geschichte Die Archivkommission arbeitet auch mit dem Schweizerischen Verein fur Taufergeschichte zusammen und hat mit diesem im Jahr 2005 die Vereinigung Memoria Mennonitica ins Leben gerufen Memoria Mennonitica hat sich zur Aufgabe gesetzt tauferisch mennonitische Kulturguter zu schutzen und einen wirksamen Kulturgutschutz realisieren zu konnen Die Pressekommission gibt mehrmals im Jahr die zweisprachige Zeitschrift Perspektive Perspective heraus Das Ausbildungs und Tagungszentrum Bienenberg schult den theologischen Nachwuchs Die Konferenz der Mennoniten der Schweiz Alttaufer ist uber die Mennonitischen Weltkonferenz mit anderen mennonitischen Gemeindeverbanden verbunden In der Schweiz gehort sie dem Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz an Im Juni 2004 erkannte die Zurcher reformierte Kirche offentlich das Unrecht der Verfolgung an 7 Zwischen 2006 und 2009 fand unter dem Leitspruch Christus ist unser Friede schliesslich erstmals ein offizieller Dialog zwischen dem Schweizerischen Evangelischen Kirchenbund und der Konferenz der Mennoniten der Schweiz statt Quellen Bearbeiten Clarence Baumann Gewaltlosigkeit als Kennzeichen der Gemeinde In Hans Jurgen Goertz Hrsg Die Mennoniten Evangelisches Verlagswerk Stuttgart 1971 S 129 Gemeinsames Erbe Reformierte und Taufer im Dialog Evangelisch reformierte Landeskirche des Kantons Zurich abgerufen am 6 Februar 2010 Wer sind die Mennoniten PDF Hans Peter Jecker fur den Schweizerischen Verein fur Taufergeschichte abgerufen am 4 Dezember 2018 Daten zur Geschichte des bernischen Taufertums PDF Hans Peter Jecker fur Schweizerischer Verein fur Taufergeschichte abgerufen am 4 Dezember 2018 Beat Siebenhaar Die deutschen Sprachinseln auf den Jurahohen der franzosischsprachigen Schweiz In Zeitschrift fur Dialektologie und Linguistik Band 71 2004 Heft 2 S 180 212 Gemeinden Konferenz der Mennoniten der Schweiz Alttaufer abgerufen am 4 Dezember 2018 Gemeinsames Erbe Reformierte und Taufer im Dialog Evangelisch reformierte Landeskirche des Kantons Zurich abgerufen am 6 Februar 2010 Weblinks BearbeitenKonferenz der Mennoniten der Schweiz Alttaufer Ausbildungszentrum Bienenberg Informationen uber das Tauferarchiv in JeanguisbodenMitglieder des Verbands Evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz VFG BewegungPlus Bund Evangelischer Gemeinden Bund der Evangelischen Taufergemeinden Bund Schweizer Baptistengemeinden Evangelisches Gemeinschaftswerk Evangelisch methodistische Kirche in der Schweiz Freie Charismatische Gemeinden der Schweiz Freie Evangelische Gemeinden in der Schweiz Gemeinde fur Christus GvC Bewegung Heilsarmee Konferenz der Mennoniten der Schweiz Alttaufer Schweizerische Pfingstmission Vereinigung Freier Missionsgemeinden Vineyard Gemeinden Schweiz Viva 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