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Wallfahrtskirche KleinheiligkreuzDie Wallfahrtskirche mit Dachreiter auf dem KirchenschiffOrt KleinluderKonfession romisch katholischDiozese FuldaPatrozinium Heiliges KreuzBaujahr 1692Bautyp Saalkirche mit ehem Einsiedelei an der GiebelseiteFunktion Wallfahrtskirche und Filialkirche50 5289136 9 5349305 Koordinaten 50 31 44 N 9 32 6 OWallfahrtskirche Kleinheiligkreuz Innenansicht zum Hl KreuzAltarraum zum Hl KreuzInnenansicht zur toskanischen EmporeKleinheiligkreuz ist eine romisch katholische Wallfahrtskapelle bei Kleinluder einem Ortsteil der Gemeinde Grossenluder im Landkreis Fulda in Hessen an der Bonifatius Route Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Sakularisation 4 Erneute Kirchweihe 5 Umpfarrung und Neuzeit 6 Bonifatiusbuche 7 Kirchengeschichte der Kapelle 8 Architektur 9 Kreuzwegbilder 10 Einsiedelei 11 Glocken 12 Wissenswertes 13 Pilgerweg Bonifatius Route 14 Bildergalerie 15 Weblinks 16 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas Kapellengebaude das nach einer in ihm aufbewahrten Kreuzpartikel Hl Kreuz benannt ist befindet sich unweit der Landesstrasse L 3139 an der Gemeindestrasse Kleinheiligkreuz 1 und wird von der Pfarrkirche St Johannes der Taufer Kleinluder verwaltet Die Kapelle liegt im abgelegenen Tal der Kalten Luder unterhalb des Naturschutzgebiets Himmelsberg im Gieseler Forst zwischen Kleinluder und Giesel unweit der Wohnplatze Schlagberg und Hessenmuhle 4 km sudostlich von Kleinluder Geschichte BearbeitenAm 7 Juli 754 rastete der Leichenzug des Hl Bonifatius zum letzten Mal auf dem Weg von Mainz nach Fulda dem spateren Guntherskirchen Im 8 Jahrhundert war hier der Kreuzungspunkt der alten Handelswege Antsantvia und Ortesweg Am 19 Dezember 1012 schenkte Konig Heinrich II das Waldgebiet Zundernhard Zunderhart dem Kloster Fulda in dem das Gebiet lag Im Jahr 1235 wird Gunther von Gunterskirchen als Zeuge fur einer auf die Fursprache der Hl Elisabeth geschehene Heilung in Marburg genannt nbsp Unter dem heutigen Basaltschotter kommt wieder die fruhere Pflasterung des Ortswegs bei Kleinheiligkreuz zum VorscheinIm Jahr 1348 als der Benediktinermonch Hermann von Hammelburg vom Kloster Johannesberg die Kapelle im Ende des 13 Jahrhunderts zerstorten und aufgegebenen in loco qui olim vocabatur Guntherskirche Guntherskirche Wustung errichtete wurde sie erstmals in einer Urkunde erwahnt Mit dem 7 Juli 1348 ist die Urkunde datiert in der Benediktinermonch als Erbauer der Kirche S Cruz genannt wird Zu Ehren der heiligsten Gottesmutter Maria des hl Benedikt der hl Katharina und aller Heiligen sollte sie geweiht werden Die Grundung der Kapelle wurde von dem damaligen Fuldaer Furstabt Heinrich VI von Hohenberg 1315 1353 bestatigt Mit der Bestatigung erhielt sie Landereien aus der Umgebung An der neuen Kapelle bildete sich ein Hof nbsp Lage von Kleinheiligkreuz S Cru zwischen Giesel Geisen und Kleinluder Clein Lijder auf einer Karte des Hochstifts Fulda von 1574Am 7 Februar 1441 erwirkte Propst Arnold vom Kloster Johannesberg einen Ablass zur Erneuerung der Kapelle Bereits 17 Jahre spater in 1458 erwirkte wiederum Propst Arnold einen weiteren Ablass und gleichzeitig wird ihm die Verantwortung fur die Kapelle ubertragen Die Kapelle und die Einsiedelei waren in den Besitz des Klosters St Andreas in Neuenberg ubergegangen Im Jahr 1507 erhielt die Kapelle unter dem Furstabt Johann II von Henneberg Schleusingen 1472 1513 einen Altar Am 10 April 1507 weihte der Mainzer Weihbischof Johannes Bonemilch 1434 1510 aus Erfurt die erweiterte Kapelle zu Ehren der hl Gottesmutter 1574 in der Zeit des Furstabtes Balthasar von Dernbach 1570 1606 erscheint Kleinheiligkreuz unter S Cru an der Kalten Luder erstmals in einer Karte des Hochstifts Fulda 1594 zahlt die Wallfahrtskirche zur Pfarrei Haimbach Wahrend der Reformation und des Dreissigjahrigen Krieges kamen die Kapelle und die Wallfahrten herunter und gerieten in Vergessenheit 1655 erwirkte auf Veranlassung des Neuenberger Propstes Matthias Benedikt Benedictus von Rindtorff Rindorff bei Papst Alexander VII 1655 1667 einen Ablass fur die Kirche Daraufhin verstarkten sich wieder die Zahlen der Pilger und der Wallfahrten BonifatiusbucheUm das Jahr 1670 wurde die sogenannte Bonifatiusbuche hinter der Kapelle am Standort des fruheren Bonifatiuskreuzes gepflanzt Es ist der Platz der als letzten Rast auf dem Leichenzuges des Bonifatius gilt Hof KleinheiligkreuzAm 10 April 1682 wird der Hof Kleinheiligkreuz samt Grundbesitz mit Ausnahme der Kapelle und des kleinen Kirchhofes mit strengen Auflagen an Paul Klingenberger verkauft 1708 erwarb die Familie Wehner den Hof Kleinheiligkreuz Neubau der KapelleIm Jahr 1692 wurde die alte Kapelle abgerissen und unter dem Neuenberger Propst Adalbert von Schleifras neu errichtet Nach vier Jahren Bauzeit wurde sie 1696 eingeweiht Der Wappenstein uber den Eingangsportalen und an der Decke im Chorraum zeugen hiervon Die Bauplane sollen von dem Franziskanerbruder Antonius Peyer aus Fulda stammen Sie gilt als eine der ersten barocken Kirchenbauten im Fuldaer Land und wurde im toskanischen Barock errichtet Dies zeigt die von vier Saulen getragene geschwungene Empore Das Bauwerk wurde 1701 von dem damaligen Weihbischof Amand von Buseck zu Ehren des hl Kreuzes geweiht Seit dieser Zeit diente Kleinheiligkreuz wieder als Wallfahrtsort Wallfahrten zu den beiden Kreuzfesten Kreuz Auffindung 3 Mai und Kreuz Erhohung 14 September nach Kleinheiligkreuz erfolgten mit dem Neubau der Wallfahrtskirche in den Jahren von 1692 bis 1802 von den Pfarreien Giesel Bimbach Grossenluder Blankenau Hosenfeld und Hauswurz 1731 wurde sie unter Furstabt Adolf von Dalberg der neu gebildeten Pfarrei Giesel zugeordnet und blieb mit Ausnahme der Sakularisation unter deren Verwaltung und Gottesdiensten 1787 war Kleinheiligkreuz der Furstabtei Fulda Centoberamt Fulda Propstei Neuenberg zugeordnet Sakularisation BearbeitenMit der Sakularisation erfolgten die Verhandlungen wegen der Aufhebung des Gottesdienstes und der Niederlegung Abriss der Kapelle zwischen dem Kurfurstlichen Konsistorium beziehungsweise dem Oberfinanzkollegium und dem Bischoflichen Vikariate Am 1 Okt 1804 erfolgte seitens der Oberfinanzbehorde Oberfinanzkollegium eine Anfrage beim Bischoflichen Vikariat wegen der Einstellung der Gottesdienste Am 10 Dezember 1804 erklart Johannes Wehner als Hofbesitzer dem Vikariat gegenuber dass die Kapelle in gutem Zustand sei und die Hofbewohner verschiedene Gerechtsame Forderungen wegen der Taufen Kopulationen Heirat und Begrabnisse zu fordern hatten Das Vikariat erklarte daraufhin gegenuber dem Oberfinanzkollegium dass der Gottesdienst in der Kapelle eingehen konne doch sei es durch nichts geboten die Kapelle einzulegen Abriss Ferner sei es das Recht des Hofbauern auf Taufen Kopulationen Eheschliessungen und Begrabnisse aufrechtzuerhalten Am 9 Marz 1805 beschloss jedoch die Geheime Konferenz Kommission den Abriss der Kapelle Bereits am 18 Mai 1805 wurde Wehner seitens der Finanzbehorde vorgeladen und machte seine Rechte geltend Zwischenzeitlich teilte das Bischofliche Generalvikariat Fulda dem Pfarrer Johann Bettinger Bottinger von Giesel mit dass die Kapelle abgerissen werde und die Gottesdienste und Wallfahrten einzustellen seien Johannes Wehner erklart sich am 29 Juli 1805 mit den getroffenen Massnahmen einverstanden Umpfarrung und ProfanierungAm 8 August 1805 genehmigt der Bischof Adalbert III von Harstall den Vorschlag des Vikariates dass die Hofbewohner in den Pfarrverband von Giesel aufgenommen werden Um diese Zeit erfolgte auch die Profanierung Mit dem Abschluss der Verhandlungen folgte der Versteigerungstermin im Centamt Johannesberg am 14 November 1805 mit dem Mindestpreis von 750 Florint fur die Kapelle Johannes Wehner als Hofbesitzer erhielt wegen fehlender hoherer Angebote den Zuschlag fur 500 Florint Die Kirche St Vitus in Salzschlirf erhielt den Zuschlag fur den Haupt und die zwei Seitenaltare der Landdechant Constantin Zwenger von Haimbach den Zuschlag fur die grosse Glocke Die kleine Glocke ging an Erhard Repp nach Radmuhl Fur die Kanzel fand sich kein Kaufer diese wurde zum Pfarrer nach Giesel transportiert Der Kreuzpartikel gehorte der Kirche Neuenberg kam aber nach Giesel Der Kapellenfonds und die Verkaufserlose wurden am 17 Juni 1806 an Pfarrei Giesel uberwiesen Am 17 September 1806 kam der Kreuzpartikel wieder nach Neuenberg zuruck die Pfarrei Giesel erhielt ihn vom Kloster Holzkirchen Privatkapelle1850 wurde von Johann Adam Wehner der Chorraum wieder als Privatkapelle abgetrennt und mit Genehmigung der bischoflichen Behorde zur Hauskapelle Am 4 Sept 1850 weihte Landdechant Bernhard Mehler aus Neuhof die Hauskapelle und zwei Glocken zu Ehren des hl Bonifatius und des hl Sturmius Die Benedizierung des Altares erfolgte zu Ehren der hl Gottesmutter und des hl Laurentius 1900 stiftet Pfarrer Scheich 1300 Mark zum Wiedererwerb der Kapelle 1909 wurden das Gebaude und der Kirchplatz durch den Bischof von Fulda wieder zuruckgekauft Erneute Kirchweihe BearbeitenNach der Renovierung unter der Leitung des Fuldaer Architekten Hermann Mahr wurde sie am 12 Oktober 1913 von Bischof Joseph Damian Schmitt erneut zu Ehren des hl Kreuzes und des hl Rabanus Maurus geweiht und ihrer ursprunglichen Widmung als Wallfahrtskirche wieder zugefuhrt Glockenweihe 1914Die Wallfahrtskirche hat ein Zweigelaut im Dachreiter mit den Schlagtonen c und dis Von den beiden Glocken wurde die grossere 1740 vom Glockengiesser Johann Heusler in Elbing und die kleinere Heinrichsglocke wurde 1914 von der Glockengiesserei Petit amp Gebruder Edelbrock in Gescher gegossen Am Ostermontag 13 April 1914 erfolgte die Glockenweihe durch Bischof Josef Damian Schmitt Die beiden Glocken sind zu Ehren der schmerzhaften Mutter Gottes Dolorosaglocke und des hl Kaisers Heinrich II Heinrichglocke geweiht worden Beschlagnahme fur RustungsmaterialBereits am 26 Juni 1917 erfolgte die Beschlagnahme der kleineren Heinrichsglocke fur die Herstellung von Rustungsmaterial fur den Ersten Weltkrieg Umpfarrung und Neuzeit BearbeitenBereits im Jahre 1925 startete am 15 Marz der Landkaplan Baier den Versuch einer Umgemeindung und scheiterte In 1959 erhielt die Kapelle eine Ersatzglocke vom Glockenfriedhof Hamburg Am 13 September 1959 erfolgte nach grundlicher Renovierung nach den Planen von Martin Berg und dem Gieseler Pfarrer Josef Monninger die kirchliche Weihe durch Domkapitular Ludwig Pralle Papstlicher Ehrenpralat und Baureferent der Diozese Fulda Am 1 Januar 1961 erfolgte die politische Umgemeindung von Schlagberg Hessenmuhle und Kleinheiligkreuz unter Burgermeister Leonhard Glozbach Giesel in die Gemeinde Kleinluder Die kirchliche Umpfarrung der Wallfahrtskirche sowie der Wohnplatze Schlagberg Hessenmuhle und Kleinheiligkreuz unter Pfarrer Josef Monninger Giesel durch den Fuldaer Bischof Adolf Bolte erfolgte zum 1 Januar 1962 Seither wird auch die Verwaltung und seelsorgerische Betreuung der Wallfahrtskirche von der Pfarrei St Johannes der Taufer in Kleinluder wahrgenommen Am Sonntag 13 September 1970 wurde die renovierte Wallfahrtskirche durch Domkapitular Ludwig Pralle eingeweiht Der bisherige Altar sowie die Ausstattung von 1913 wurde ausgetauscht gegen einen barocken Altar aus der Kirche St Peter und Paul in Wirtheim Die alte Altarplatte wurde fur einen neuen freistehenden Zelebrationsaltar aus Sandstein mitverwendet Mehrere Fenster erhielten einheitlich eine sechseckige Wabenverglasung aus Antikglas Zuvor war eine bauliche Sanierung notwendig so die Herstellung einer Be und Entwasserungsanlage und der Ausbau der Wohnraume der nicht mehr benutzungsfahigen ehemaligen Einsiedelei Diese drei Wohnraume mit 4 Bettstellen werden seither fur Familien Jugendgruppen sowie Pilger genutzt Die Renovierungsarbeiten leitete Diozesanoberbaurat Rudolf Schick Der Altar wurde vom Kunstmaler und Restaurator Willy Kiel Fulda restauriert Die damaligen Sanierungskosten beliefen sich auf etwa 40 000 DM Bonifatiusbuche Bearbeiten nbsp Die neue Bonifatiusbuche von 1992 in KleinheiligkreuzHeute sucht der Wallfahrer vergeblich die etwa 320 Jahre alte Bonifatiusbuche um 1670 die am 26 Januar 1990 dem Orkan Daria durch dessen Windstarken bis zu 120 130 km h Windgeschwindigkeit erreichten zum Opfer fiel Dem Orkan war es ein leichtes Spiel den ohnehin schon kranken Baum mit dem schmalen Band des noch lebenden Holzes zu Fall zu bringen Faulnis und Kafer im inneren der Buche waren soweit fortgeschritten dass die Standfestigkeit nicht mehr diesen Windstarken standhalten konnte Etwa 20 Jahre alt war die Buche als 1692 die Wallfahrtskapelle errichtet wurde Mit dem Baubeginn des Pfarrhauses in Juni 1961 wurde das Kreuz samt Sockel an die Buche versetzt Zwei Jahre nach dem Baumschaden wurde am 2 April 1992 auf Anregung der Gemeinde Grossenluder unter Burgermeister Helmut Will eine neue Bonifatiusbuche gepflanzt in Anwesenheit des Diozesanbaumeisters Burghard Preussler des Leiters des zustandigen Forstamtes Fulda Henning Faust und Mitgliedern der KAB Kleinluder Das Hochkreuz wurde zu Restaurationszwecken im Sommer 2020 abgebaut Hochkreuz an der BonifatiusbucheDas steinerne Hochkreuz vor der Bonifatiusbuche wurde im Jahre 1815 fur den Friedhof Kleinluder der sich unmittelbar bei der alten Kirche in Kleinluder befand errichtet Das Postament tragt auf einer mit Blattranken und vier Rosen verzierten Platte die Inschrift Nur susse Ruhe find ich hier O herr zu deinen Fussen Drum will ich wann du willst mit dir Mein Leben auch beschlie sen 18 15 Darunter steht der Name der Stifterin Anna Maria Mathes nbsp Das Hochkreuz hinter der Wallfahrtskirche mit der 1992 neu gepflanzten Bonifatiusbuche dahinter Das Hochkreuz wurde zu Restaurationszwecken im Sommer 2020 abgebautKirchengeschichte der Kapelle BearbeitenDie Wohnplatze Schlagberg Hessenmuhle und Kleinheiligkreuz mit der Wallfahrtskirche gehorten seit dem Jahre 1731 bis zur Umgemeindung im Jahre 1961 zur politischen Gemeinde Giesel und pfarrlich zur Kirche St Laurentius Giesel Im Jahre 1962 wurden diese Wohnplatze im Tal der Kalten Luder der Gemeinde Kleinluder und der Pfarrei Johannes der Taufer ebenfalls in Kleinluder zugeordnet Mit der politischen Umgemeindung in die Gemeinde Kleinluder endete auch die kirchliche Zugehorigkeit zur Pfarrei Giesel die in den Filialkirchen Kleinheiligkreuz und Maria Geburt Istergiesel einen Wochentagsgottesdienst sicherstellte Kirchlich gehoren diese Wohnplatze seitdem zur Katholischen Kirchengemeinde Johannes der Taufer in Kleinluder Die Wallfahrtskirche Kleinheiligkreuz ist ein religioser Mittelpunkt der Pfarrei Sie gehort dem Pastoralverbund Kleinheiligkreuz im Dekanat Neuhof Grossenluder an und umfasst die Pfarreien St Vitus Bad Salzschlirf Grossenluder Bimbach Mus Kleinluder Hainzell Hosenfeld und Blankenau Mit der Umpfarrung endeten auch die uber Jahrhunderte jahrlichen zu den Hochfesten Kreuzauffindung 3 Mai mit Landmaschinensegnung und Kreuzerhohung 14 September stattgefundenen Wallfahrten von Giesel nach Kleinheiligkreuz Hauptartikel Liste der Pfarrer von Giesel Kleinluder ist seit der Gebietsreform des Landes Hessen im Jahre 1972 in die Gemeinde Grossenluder und Giesel in die Gemeinde Neuhof eingegliedert worden Erst in den 1980er Jahren wurde die alte Wallfahrt von Giesel nach Kleinheiligkreuz in der Kreuzwoche Kreuzerhohung 14 September auf dem alten Wallfahrtsweg uber den Himmelsberg Herrgottseiche wieder aufgenommen Die Wallfahrt erfolgt seitdem im September zur Wallfahrtwoche Kreuzerhohung Architektur Bearbeiten nbsp Wappenstein uber dem PortalDie nicht exakt geostete sondern leicht nach Nordost ausgerichtete Kirche ist in Hanglage auf einem Sockel aus Bruchsteinmauerwerk errichtet Der verputzte Saalbau auf rechteckigem Grundriss wird von einem im Westen abgewalmten Dach bedeckt dem ein verschieferter sechsseitiger Dachreiter mit Welscher Haube aufgesetzt ist der von Turmknauf Kreuz und Wetterhahn bekront wird In dem schlanken Dachreiter hangen zwei Glocken die mit einem Schlagwerk benutzt werden Ein in das Kirchenschiff eingezogener polygonaler Chor bildet den Ostabschluss Das Mauerwerk ist aussen und innen verputzt Gewande der Fenster und Portale Sockel und Eckquaderung bestehen aus rotem Sandstein Das Schiff wird an den Langseiten und im Chor durch hohe Rechteckfenster belichtet Das Gotteshaus wird durch ein Ost und Westportal erschlossen das durch einen gesprengten Giebel verziert wird In dem Giebel ist der mit der Jahreszahl 1696 bezeichnete Wappenstein des Adalbert von Schleifras mit Schriftband eingelassen Kreuzwegbilder BearbeitenDie Kreuzwegbilder der Kapelle sind auf Kupferblech in Leinolfarbe gemalt und um 1900 entstanden Nach Meinung des Malers Peter Hendrik Blum mussen sie fur einen Kreuzweg im freien gefertigt worden sein Der Kunstler ist unbekannt Einsiedelei BearbeitenDie Wohnung der ehemaligen Einsiedelei im Westen hat an den Langseiten kleine zweibahnige Rechteckfenster in zwei Ebenen Die Westwand hat oben drei kleine zweibahnige Rechteckfenster und unten ein Rechteckfenster das von zwei Rundfenstern flankiert wird In gleicher Bauart wie die Langseiten weist die Einsiedelei ein Sudportal auf Glocken BearbeitenDas heutige Gelaute der Wallfahrtskapelle verfugt nach wie vor uber ein Zweigelaute im Dachreiter Die grossere Glocke hat einen Durchmesser von 85 cm Eine Umschrift auf dem oberen Rand lautet LAUDETUR JESUS CHRISTUS IN SECULA SECULORUM AMEN Gelobt sei Jesus Christus in Ewigkeit Amen In der Mitte befinden sich vier Bilder Christus am Kreuz zwischen zwei Schachern darunter zwei Frauen Maria mit Krone und Zepter den Mond zu Fussen das Jesuskind auf dem Arm Inschrift St Maria St Michael mit dem Flammenschwert steht auf dem Teufel mit Flugel und Krallen Ein nackter Mann ist an einen Baum gefesselt Blut fliesst aus einer Seitenwunde vor ihm steht ein Engel mit erhobenen Handen St Sebastian Auf dem Schlagring findet sich die Umschrift ANNO 1740 DURCH HITZ DES FEUERS BIN ICH GEFLOSSEN JOHANN HEUSLER HAT MICH DURCH GOTTES HIELF IN ELBING GEGOSSEN Diese Glocke ist eine Leihglocke und stammt vom Glockenfriedhof in Hamburg Sie wurde 1959 aufgehangt Die kleinere Glocke hat einen Durchmesser von 62 cm Sie tragt die Inschrift A D 1914 und FULNERA TU CHRISTI ANIMIS O FIGE MARIA Fuge du den Seelen die Wunden Christi ein o Maria Gegossen wurde sie von der Firma Petit amp Gebr Edelbrock Gescher in Westfalen Es ist wahrscheinlich die grossere der beiden Glocken die nach der Wiederherstellung des Gotteshauses 1913 angeschafft wurden Am Ostermontag 1914 wurde sie zu Ehren der schmerzhaften Mutter Gottes geweiht Sie hat ein Gewicht von 164 kg Damals wurde auch noch eine kleinere Glocke von 98 5 kg zu Ehren des hl Kaisers Heinrich II geweiht Diese musste aber am 29 Juni 1917 fur Rustungszwecke im Ersten Weltkrieg abgeliefert werden und kam zum Glockenfriedhof Hamburg Sie kam nicht wieder aus dem Krieg zuruck Die Glockengiesserei Petit amp Edelbrock nahm ein altes Glockchen von 12 kg in Zahlung Es war wohl eines der beiden Glockchen die 1850 fur die Hauskapelle im Chorraum des profanierten Gotteshauses geweiht wurden Beide Glocken erklingen in g die kleinere eine Oktav hoher Wissenswertes BearbeitenMit der Sakularisation im Fuldaer Land 1803 wurde die Wallfahrtskirche profaniert Die Einrichtungsgegenstande wie der Hochaltar die beiden Seitenaltare sowie die Kanzel wurden sichergestellt und eingelagert Heute stehen der Hauptaltar die beiden Seitenaltare und die Kanzel in der katholischen Pfarrkirche St Vitus Bad Salzschlirf und zeugen somit weiterhin vom barocken Glanz der alten Wallfahrtskirche nbsp Hauptaltar nbsp Linker Seitenaltar nbsp Rechter Seitenaltar nbsp KanzelPilgerweg Bonifatius Route Bearbeiten nbsp Informationstafel in KleinheiligenkreuzIm Sommer 2004 wurde der von Mainz nach Fulda fuhrende Pilger und Wanderweg Bonifatius Route mit insgesamt 172 km vom Dom in Mainz zum Dom in Fulda angelegt Die Wallfahrtskapelle stellt die letzte Etappe mit 14 km nach Fulda oder umgekehrt die erste Etappe von Fulda nach Mainz dar Die Bonifatius Route folgt den Spuren des Trauerzuges im Jahr 754 von seinem Bischofssitz in Mainz zu seinem Lieblingskloster in Fulda auf dem der Leichnam des Missionares und Kirchenreformers Bonifatius von Mainz zu seiner letzten Ruhestatte in der Krypta des Fuldaer Domes gebracht worden sein soll Der Legende nach war Kleinheiligkreuz die letzte Station vor Fulda An diesem Ort wurde ein Kreuz errichtet PilgerwohnungIn der stirnseitigen Wohnung der ehem Einsiedelei ist heute fur Pilger eine einfache Pilgerwohnung fur bis zu 8 Personen eingerichtet worden 1 Bildergalerie Bearbeiten nbsp Innenausstattung an der Altarwandseite links St Bonifatius nbsp Innenausstattung an der Altarwandseite rechts St Nepomuk nbsp Wappenstein und Eingang zur stirnseitigen Wohnung der ehem Einsiedelei die heute fur Pilger genutzt wird nbsp Wappenstein uber dem ruckseitigen Seiteneingang nbsp Der kleine Friedhof im Schatten der Wallfahrtskirche von KleinheiligkreuzWeblinks BearbeitenGuntherskirchen Landkreis Fulda Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Kleinheiligkreuz Landkreis Fulda Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Beschreibung und Geschichte Netzprasenz der Pfarrei Fuldaer Zeitung vom 14 April 1914 zur Glockenweihe am OstermontagEinzelnachweise Bearbeiten Informationen zur Pilgerwohnung Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wallfahrtskirche Kleinheiligkreuz amp oldid 232486413