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St Markus HaimbachOrt Haimbach Fulda Konfession romisch katholischDiozese FuldaPatrozinium St MarkusBautyp SaalkircheFunktion FilialkircheSt Markus ist eine romisch katholische Filialkirche im Fuldaer Stadtteil Haimbach im osthessischen Landkreis Fulda die zum Bistum Fulda gehort und dem Dekanat Fulda zugeordnet ist Das Kirchengebaude steht in der Saturnstrasse 9 auf dem alten Wehrfriedhof Zur Gemeinde gehort auch die Herz Jesu Kapelle auch Schulzenbergkkapelle genannt Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Kirche 2 Heutige Kirche 2 1 Kunstlerische Ausstattung 3 Orgel 4 Glocken 4 1 Geschichte der Glocken 5 Pfarrgemeinde 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte der Kirche Bearbeiten nbsp Lage von Haimbach Henbach Die erste Kirchengrundung wird aus der Zeit der Karolinger des ostfrankischen Konigs Ludwig des Deutschen im 9 Jahrhundert uberliefert Unter dem heutigen Chor befindet sich ein kellerartiger Unterbau der wahrscheinlich die Krypta dieser karolingischen Kirche gewesen ist Haimbach ist ein alter Kirchspielort seit der Grundung des Klosters Fulda im Jahre 744 Rund 10 Jahre nach Grundung des Klosters kam unmittelbar in der Nahe von Haimbach am Hang des Schulzenberges der Leichenzug des Hl Bonifatius von Mainz nach Fulda vorbei und legte in Sichtweite des Klosters Fulda in dem er begraben sein wollte eine Rast ein Dort soll ein Kreuz eingeschlagen worden sein und der Schulzenberg wurde in der Folge Kreuzberg genannt Als Ortsname wird Hegenbach im Hain im Hagen schon zur Zeit des Abtes des Klosters Fulda Rabanus Maurus genannt Dieser Kirche wies der Fuldaer Abt Hatto in einer Stiftungsurkunde von 852 die Einkunfte zur Aufnahme und Verpflegung von Pilgern zum Bonifatiusgrab an sog Hatto Urkunde Die Haimbacher Pfarrkirche St Martin spater St Markus gehort zu den altesten Kirchen des Fuldaer Landes Sie ist vermutlich die zweite der in den Jahren um 1000 in loco Ludera vgl Ernst Johann Friedrich Dronke Tradt 124 Kap 43 Nr 69 dem Kloster Fulda gehorenden Kirchen Die Geschichtsforschung geht davon aus dass die Entstehung in die Zeit des Abtes Rabanus Maurus zu datieren ist dann ging er daran auf seinen Klostergutern neue Eigenkirchen zu erbauen Er soll in seiner Amtszeit eine eifrige Bautatigkeit an den Tag gelegt haben und das Kloster mit einem Netz von 30 Eigenkirchen die samtlich den Zehnten an das Kloster Fulda und den Abt abzuliefern hatten ausgestattet haben Darunter wohl auch die alte Markuskirche in Haimbach deren heute noch vorhandener Wehrturm dem Baustil der in Sichtweite der Kirche stehenden Kirche Hl Flora und Hl Kilian des Florenberges bei Pilgerzell vergleichbar ist 822 bis 842 n Chr stand in Haimbach bereits eine Kirche die dem Hl Markus geweiht war Die Benediktinermonche des Konventes des Klosters Fulda pilgerten auf Anordnung des Abtes Rabanus Maurus am Markustag am 25 April bis zum 17 Jahrhundert barfuss in einer Bittprozession von Fulda nach Haimbach Jedoch war von dieser Kirche nur noch bis zum spateren Kirchenneubau im 12 13 Jahrhundert eine Krypta aus dem karolingischen Grundungsbaues erhalten Bauteile der verschiedenen Stilepochen zeugen von der langen Geschichte der Kirche Im Jahre 1202 wird eine neue Kirche erwahnt die auf einem von einer hohen Mauer umgebenen Wehrfriedhof der vermutlich in den durch Raubritter und Fehden unsicheren Zeiten des 12 Jahrhunderts errichtet worden 1299 wurde ein plebanus in Heibah Bertholdus genannt Im 14 Jahrhundert wurde die Nordwand der Kirche im gotischen Stil um vier Meter seitlich hinaus geschoben so dass wahrscheinlich ein zweischiffiges Gotteshaus entstand Haimbach war im Jahre 1384 Pfarrerei und zum Kirchspiel gehorte das Katharinenhospital an der langen Brucke uber die Fulda Der Abt von Fulda hatte um 1450 das Kirchenpatronat Unter Abt Reinhard von Weilnau wechselte 1462 das Patrozinium und St Martin wird genannt Zum Katharinenhospital 1272 bestand 1494 ein Sendverhaltnis Maberzell wurde im Kirchenspiel Haimbach 1510 und Giesel erstmals erwahnt Die im 12 und 13 Jahrhundert errichtete Kirche wurde im Dreissigjahrigen Krieg bei einem Dorfbrand bis auf den Turmbau zerstort Nach einem Neubau in der Barockzeit war 1633 der hl Markus wieder Kirchenpatron was wohl auf die Bussprozessionen der Fuldaer Benediktinermnoche zuruckzufuhren ist 1804 wurde im Zuge der Sakularisation die zur Pfarrei gehorende steinerne Schulzenbergkapelle zum Abbruch versteigert In den Jahren 1907 1909 wurde die Kirche unter Bischof Joseph Damian Schmitt durch den Architekten Hans Guldenpfennig in neuromanischen Formen nach Suden erweitert so dass eine dreischiffige Hallenkirche entstand Die Sudwestseite erhielt den halbrunden Treppenturm mit einer Wendelstein mit dem Kegeldach und die Sudostseite den Sakristeianbau Der Evangelist Markus ist seit 1683 Kirchenpatron Von 1986 bis 1987 wurde die neuromanische onnamentale Ausmalung der Kirche rekonstruiert Heutige Kirche Bearbeiten nbsp Blick zum Altar nbsp Blick zur OrgelDie Kircheninnere betritt man durch das romanische Tonnengewolbe mit drei Durchbruchen fur die fruheren Glockenseile in der niedrigen Eingangshalle im Untergeschoss des Turmes aus dem 12 Jh Die Innenseite der Eingangshalle hat aus der Wehrkirchenzeit Balkenoffnungen in die von innen ein Sicherungsbalken oder Riegelbaum eingelegt werden konnte Die heutige Kirche ist eine dreischiffige neuromanische Saulenhalle mit vier Arkaden wobei die drei Kirchenschiffe gleich hoch sind und ein Satteldach tragen Die Kirche gilt als eine kultur und architekturgeschichtliche Besonderheit Kunstlerische Ausstattung Bearbeiten Chor und Altar nbsp Chor und AltarDer rechteckige gotische Chor wurde uber der vermutlich romanischen Krypta des Vorgangerbaues errichtet Der Chor wird von einem Kreuzgewolbe ohne Rippen und Schlussstein im Chorgewolbe abgeschlossen Die Rippen wurden ornamentiert gemalt In 1907 09 haben die Bildhauer Gebruder Fleck Fulda den Altar mit Tabernakel und die beiden Seitenaltare und die vor dem Chorbogen stehende Kanzel aus franzosischem Kalkstein geschaffen Ebenfalls wurde die Verglasung durch die Kunstglaserei Heinrich Leinweber Fulda angefertigt 1909 erfolgte die neuromanische Ausmalung durch den Kunstmaler Hugo Pfister und den Maler und Restaurator Carl Schmauss beide Fulda 1986 887 wurde die neuromanische Ausmalung rekonstruiert Der Altar besteht aus einem Altartisch mit dem Unterbau von vier neu romanischen Saulchen mit Sockel und Wurfelkapitellen und einer mittigen Zwischenwand mit Rosette gegliedert Im Mittelteil ist der Tabernakel mit rechteckiger ornamentaler Einfassung mit den Symbolen der Evangelisten und daruber eine rundbogige ornamentierte Nischenfassung fur das Kruzifix mit beidseitigen Flugeln Die geoffneten Flugel zeigen Engel Im daruber befindlichen tempelartigen Aufsatz mit offenem Saulenrundbau mit Kegeldach befindet sich ein goldener Kegel Als Abschluss ist ein bekronendes Kreuz auf goldenem Knauf daruber Das dahinter befindliche gotische Masswerkfenster hat ein neugotisches Buntglasfenster mit Hl Geist Taube darunter Gott Vater und Gott Sohn als Hl Dreifaltigkeit Als seitliche Assistenzfiguren sind die Steinplastiken der Erzengel Michael links und Gabriel rechts Taufstein nbsp Der Taufstein von 1680Die St Markus Kirche beherbergt einen fruhbarocken Taufstein aus dem Jahre 1680 in Kelchform Das 8 seitige profilierte Gesimse ist mit Rundstaben und Kerbschnitten versehen Darunter geht er in eine runde Form uber und ist rundum mit Girlanden mit Bluten geschmuckt Darunter beginnt eine schalenformige Verjungung mit geflugelten Engelskopfen dazwischen vier Beschriftungen mit Datum ANNO 1680 dem Steinmetzzeichen des Hans Kruck von 1680 1 und weiteren drei gegenuber liegenden Namen MATTHAUS KREUTER AUGUSTINUS HOMANN und MARTINUS MERZ verziert Wiederum darunter ein Strickornament am Schaft Blattornamenten 8 seitiger Schaftring und rundem Fuss Der Taufstein steht im linken Seitenschiff Nordseite SeitenaltareDer Seitenaltare befinden sich jeweils am Kopfende des linken und rechten Seitenschiffes Der Herz Jesu Altar befindet sich im linken Seitenschiff in der halbrunden neuromanischen Apsis auf franzosischem Kalkstein und Tabernakel der mit einer Herz Jesu Statue gekront ist Als Assistenzfiguren sind der Hl Aloisius von Gonzaga im Jesuitenhabit mit Kruzifix links und die Hl Agnes mit Lamm und vermutlich Palme rechts Im rechten Seitenschiff befindet sich der Marienaltar aus franzosischem Kalkstein mit Tabernakel und daruber die Strahlenmadonna mit Jesuskind und Zepter auf Halbmond und Schlange und der Weltkugel ChorbogenDas Gemalde an der Wand zum Chorbogen wurde 1909 von den Kirchenmalern Hugo Pfister und Carl Schmaus angefertigt Es ist stark an das Allerheiligenbild von Albrecht Durer angelehnt Durch den geringen Raum zwischen dem Gurtbogen des Mittelschiffes und dem Chorbogen waren jedoch erhebliche Einschrankungen notwendig Orgel Bearbeiten nbsp Die Kreienbrink OrgelDie Orgel vereinigt Formen von Barock und Rokoko und wurde 1975 von Matthias Kreienbrink Osnabruck erbaut Der Prospekt ist in barocken Formen mit Rokoko Schnitzwerk von dem Holzbildhauer Fritz Junk Schweben Laugendorf und der Farbfassung des Malers und Restaurators Willi Kiel aus Fulda Lehnerz ebenfalls 1975 geschaffen worden Glocken BearbeitenDie Kirche hat ein Viergelaut mit Turmglocken im oberen Glockengeschoss des mittelalterlichen Wehrturms Geschichte der Glocken Bearbeiten Im Bistumsarchiv des Bischofl Generalvikariates Fulda sind ab dem Jahre 1684 Kirchenrechnungen fur Haimbach vorhanden In der Rechnung von 1685 sind Ausgaben in Hohe von 1 fl 14 bhm von dem Kluppel in die glocken wiederum zurecht zu machen und zu henken verausgabt worden In den folgenden Jahren sind regelmassig Ausgaben fur Glockenstrange und fur das Schmieren der Glocken verausgabt worden In einem Inventarverzeichnis des Jahres 1876 sind drei Glocken verzeichnet Angaben uber Grosse Tonhohe und Herkunft fehlen jedoch Im Jahre 1898 lieferte jedoch die Glockengiesserei Gebruder Ulrich aus Apolda der Kirche in Haimbach zwei Glocken mit einem Gewicht von 120 und 73 kg zum Preis von 645 65 Mark Eine Glocke im Gewicht von 50 kg wurde mit 60 Mark in Zahlung gegeben 1910 sind im Realschematismus fur Haimbach vier Glocken eine altere und drei neuere verzeichnet 1917 erfolgte die Beschlagnahme von drei Bronzeglocken Glocken mit einem Gewicht von 385 kg fur die Herstellung von Rustungsmaterial fur den Ersten Weltkrieg Diese wurden am 4 Oktober 1917 abgeliefert 1924 erfolgte die Wiederbeschaffung von drei neuen Glocken die in der Glockengiesserei von Junker Edelbrock in Brilon gegossen worden Melodisch waren diese auf die Tone e g und a und wogen 874 kg 669 kg und 440 kg und kosteten 7 000 Mark Die grosste ist dem gottlichen Heiland im Sakramente und dem Hl Markus die zweite der Mutter Gottes und die dritte dem Hl Joseph geweiht Die Weihe erfolgte am 14 Sept des gleichen Jahres Am 29 Juli 1942 mussten nach 25 Jahren 3 Glocken an die Reichsstelle fur Metalle Berlin abgeliefert und fur die Herstellung von Kriegsmaterial fur den Zweiten Weltkrieg erneut abtransportiert werden Es waren dies Glockenname Durchmesser Gewicht GussjahrSalvatorglocke 115 cm 874 kg 1924Marienglocke 104 cm 669 kg 1924Markusglocke 79 cm Im Kirchturm verblieb nur die kleine Josephglocke mit 90 cm mit 440 kg fur das tagliche Angeluslauten und andere kirchlichen Anlasse Am 15 April 1953 erfolgte wiederum eine Ersatzbeschaffung von 3 neuen Glocken von der Glocken und Metallgiesserei Junker in Brilon die am 23 April 1953 von dem in Haimbach geborenen Dechant Medler Hunfeld und Prof Heller Fulda geweiht wurden 1986 beschrieb Erwin Sturm die gegenwartigen Haimbacher Kirchenglocken in einem Beitrag in den Buchenblattern 1986 Nr 10Pfarrgemeinde BearbeitenDie Gemeinde gehort seit 2021 zur Pfarrei St Martin Fulda zu der sich alle bisherigen Gemeinden des Pastoralverbundes St Antonius von Padua Fulda West zusammengeschlossen haben Pfarrkirche ist die Kirche St Andreas Fulda Neuenberg in Fulda Neuenberg 2 Weblinks BearbeitenPfarrei St Martin Fulda Haimbach Landkreis Fulda Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Geschichte des Fuldaer Stadtteils HaimbachEinzelnachweise Bearbeiten Laut Erwin Sturm Bau und Kunstdenkmale des Fuldaer Lande Bd 3 Fulda 1984 S 1032 f handelt es sich um Hans Kruck aus Neuhof Fusionsurkunde der Pfarreien Amtsblatt des Bistums Fulda Nr 108 vom 12 Dezember 2020 abgerufen am 2 Januar 2021 50 54661 9 62661 Koordinaten 50 32 47 8 N 9 37 35 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Markus Haimbach amp oldid 237134863