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Die Familie Schnewlin auch Snewlin oder Snewelin Aussprache Schneulin war ein suddeutsches Patriziergeschlecht aus Freiburg im Breisgau und eine der einflussreichsten Familien im Breisgau Die Wappen der 14 Linien unterschieden sich durch eine jeweils andere Helmzier der Schild war immer gleichermassen von Gold und Grun geteilt 1 Wappen der Herren von Schnebelin Schnewlin Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Linien des Geschlechts 2 1 Die Snewlins des 13 Jahrhunderts 2 2 Die Snewlins des 14 und des 15 Jahrhunderts 2 2 1 Schnewlin von Bernlapp 2 2 2 Johann Snewlin der Gresser 2 2 3 Schnewlin von Wiger 2 2 4 Schnewlin von Schneuburg 2 2 5 Schnewlin von Landeck 2 2 6 Weitere 3 Historische Wappenvarianten 4 Burgen und Schlosser 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Herren Schnewlin gelten als das alteste Freiburger Patriziergeschlecht das als weit verzweigte Familie mit 14 Linien 2 3 im Raum Freiburg im Breisgau umfangreiche Lehensguter besass Die genaue Herkunft des Geschlechts ist nicht eindeutig geklart Joseph Bader und Peter Paul Albert bezweifeln die Edelfreiheit der Snewlins Nach ihrer Theorie kamen sie als Dienstmannen im Gefolge der Grafen von Urach von Schwaben nach Freiburg Helmut Maurer sieht anfanglich anhand der altesten Verfassungsurkunden Freiburgs in den Snewlins Ministerialen Spater korrigierte er sich und nahm dann an dass die Snewlins auf Kaufleute zuruckgehen da es keine Hinweise auf eine Ministerialenstellung in Freiburg gibt Hinzu kommt dass gemass der Marktrechtsurkunde Konrads von Zahringen in der Kaufmannsstadt Freiburg das Recht der kolnischen Kaufleute anzuwenden war welches Ministerialen das Wohnen nur mit Einwilligung der Burgerschaft oder nach ihrer Freilassung durch ihren Herrn erlaubte 1 In der aktuellen Geschichtsforschung geht man davon aus dass die Snewlin Nachkommen von staufischen Ministerialen sind die um Freiburger Burger zu werden ihre rechtliche Bindung zur Ministerialitat losten 1 Diese Annahme beruht unter anderem darauf dass sie haufig zusammen mit anderen Ministerialen genannt werden und dass sie verwandtschaftliche Beziehungen zum staufischen Vogt von Muhlhausen hatten der der staufischen Ministerialitat angehorte Der Zeitpunkt an dem die Snewlins nach Freiburg kamen muss vor dem ersten Nachweis von 1215 liegen da es sehr unwahrscheinlich ist dass die schnewlinschen Neuburger bereits nach funf Jahren im Jahr 1220 als Schultheiss ins hochste Amt der Stadt berufen wurden Erstmals urkundlich erwahnt wird die Familie Snewlin mit den Brudern Hermann und Konrad Snewlin 1 in einer Zeugenliste vom 1 Mai 1215 als cunradus Snewli frater eius hermannus 4 Im Jahre 1220 wird Konrad als Chonradus Sneuwelinus scultetus 5 als Schultheiss der Stadt Freiburg genannt 1217 verleiht die Abtissin des Klosters Waldkirch Konrad Snewlin I und seinen Erben den Neubruch Zehnten auf dem Schlierberg Dies ist gleichzeitig die erste bezeugte Verleihung eines Rechts an einen Freiburger Burger durch einen geistlichen oder weltlichen Herren 1 1235 36 wird die Familie in elsassischen Urkunden erwahnt In einer Urkunde aus dem Jahr 1236 betreffend der Baselmuhle in Mulhouse erscheint Rvdegerus Snewil aduocatus gemeinsam mit dem Freiburger Geschlecht Geben 6 die nach Gewin vom staufischen Reichskuchenmeister Heinrich von Rothenburg abstammen sollen 7 Die zweite bezeugte Verleihung an Konrad Snewlin I ist ein echtes vasallitisches Lehen der Zehnte in Biengen Erst 270 Jahre spater fiel dieses Lehen durch den Tod von Bartholomaus Snewlin an die Abtei zuruck Im 16 Jahrhundert berichtet Sebastian Munster in seiner Cosmographey sowohl uber die Familie als auch uber die Schneeburg Weitere Berichte finden sich in der Historia nigrae Silvae des Furstabt von St Blasien Martin Gerbert der uber eine Urkunde Kaiser Leopolds I berichtet 8 Im 13 Jahrhundert erwarben die Schnewlins umfangreichen Grundbesitz im Breisgau Dazu zahlten Hofe in Kirchhofen Umkirch Bischoffingen Krozingen Hauser in der Salzgasse in Freiburg d h die Familie war an Gutern und Rechten interessiert die ihnen laufende Einnahmen garantierten Land und Immobilien erwarben sie von den ursprunglichen Lehensinhabern die in finanzielle Schwierigkeiten geraten waren Dazu zahlten die Herren von Staufen die Herren von Usenberg und die Bischofe von Strassburg Sie sind auch Vogte des Oberrieder Klosters Im 14 Jahrhundert steht der Erwerb von Burgen im Mittelpunkt um 1300 die Burg Landeck ca 1317 das Dorf Ebnet 1318 die Burg Wiesneck 1323 die Burg Wiger bei Emmendingen 1327 die Burg Zahringen 1328 die Burg Neu Falkenstein und spatestens 1336 ein Anteil an der Ganerbenburg Burg Keppenbach Im Jahre 1310 verkauften die Grafen von Freiburg das Bergregal im Mohlintal an Schnewlin von Bernlapp Dort errichtete Johannes Schnewlin der Gresser 1347 die Birchiburg mit einer 3 5 Meter dicken Schildmauer In einer Strafaktion liess die Stadt Freiburg 1377 die Burg zerstoren Man vermutet dass die Schnewlins gegen die Verausserungsvorschrift von 1258 verstossen hatten welche den Verkauf von Silber aus dem Schwarzwald an andere Munzstatten als Freiburg bei Androhung hoher Strafen verbot Conrad Schnewlin liess 1406 die Burg neu errichten und ein Zweig der Schnewlins nannte sich fortan Schnewlin von Birchiberg 9 Wie entstand der Reichtum der Familie Ausgehend von einem Basisvermogen welches aus den Einkommen durch Ministerialitat und den Einnahmen welche die Snewlin als Schultheissen und Ratsherren erwarben stammte verliehen sie Geld an geistliche und weltliche Herren So sind zu Beginn des 14 Jahrhunderts Schnewlin von Bernlapp Johann Snewlin der Gresser Schnewlin von Wissneck und Konrad Dietrich Snewlin Glaubiger der Herren von Falkenstein der Grafen von Freiburg der Herren von Keppenbach des Herzogs von Teck der Herren von Usenberg und weiterer Herren und Kloster Die Familie war an Gruben im Obermunstertal im Todtnauer Gebiet am Birkenberg bei der Burg Keppenbach in Zahringen und in Ehrenstetten beteiligt Hinzu kamen noch Pfandgeschafte 10 11 Im Streit der Habsburger gegen die Eidgenossen fochten die Herren Schnewlin in der Schlacht bei Sempach auf Seiten der Habsburger Dabei fielen drei eventuell sogar vier Vertreter des Geschlechts Die Wappen der Gefallenen sind noch heute in der Schlachtkapelle Sempach zu sehen Her Thomann vo Berenlapp und Dietrich un Hans Schnewelii Im Jahre 1378 stellten in Freiburg die Schnewlins den Burgermeister und neun Patrizier dieses Hauses hatten im Freiburger Stadtrat Sitz und Stimme Nach dem Aderlass von Sempach verblieben anfanglich nur noch insgesamt acht Patrizier im Rat der Stadt doch 1388 sassen dort bereits wieder neun Mitglieder der Familie Snewlin 12 Der Ursprung des Geschlechternamens ist nicht eindeutig bestimmbar Moglich sind Herleitungen von mhd sne was Schnee bedeutet oder von mhd snebelin Diminutiv von mhd snabel was Schnabel bedeutet Im alemannischen Sprachgebrauch bezeichnet man die Holzbearbeitung durch schnitzen als schnefeln Sicher ist dass sich der Name nicht von der Wilden Schneeburg herleiten lasst da diese von den Snewlins erst im 14 Jahrhundert erbaut wurde Snewli Snewelin Snewlin Schneblin Schnewlin Schnebelin Snewelin und Schnewlin sind verschiedene Schreibweisen desselben Namens Der letzte Spross der Breisgauer Familie Schnewlin 13 Franz Xavier Bernlapp Freiherr von Bollschweil starb im Jahr 1837 in Freiburg und ist auf dem Alten Friedhof beigesetzt Er hatte noch zu Lebzeiten alle seine Lehen an den badischen Staat zuruckgegeben 14 Zu seinen Besitzungen gehorte das Schloss Merzhausen Linien des Geschlechts BearbeitenDie Snewlins des 13 Jahrhunderts Bearbeiten Konrad Snewlin I Schultheiss von Freiburg 1220 bis 1227 Konrad Snewlin gen in Curia oder im Hof Schultheiss von Freiburg 1248 1249 1251 1256 hat Grundbesitz in Adelhausen Ritter Dietrich Snewlin altester Sohn Konrads kaufte fur 1000 Silbermark vom Kloster Wettingen grossen Grundbesitz darunter den Hof zu Riehen nordlich von Basel Es war dies der grosste nachgewiesene Landkauf eines einzelnen Freiburger Burgers im 13 Jahrhundert Drei Jahre spater tauschte er einen grossen Teil dieser Grundstucke mit dem Bischof von Basel gegen Besitzungen in Bischoffingen Kirchhofen und Umkirch 15 Konrad Snewlin gen junior oder der Junge ist verheiratet mit Junta Er hat Besitzungen in Oberried und Schliengen Konrad Snewlin fuhrt ebenfalls den Beinamen der Junge er ist der Lehnsnehmer des Widemhofes der der Furstabtei Murbach gehorte und des Dinghofs in Schliengen Konrad Snewlin ist wahrscheinlich der Kleriker Konrad Snewlin der sich mit dem Magister Konrad von Freiburg im Streit um die Pfarrkirche Wolfenweiler befand den er durch eine Entscheidung des Papstes Alexander IV nachgewiesen durch ein Schreiben vom 15 Juli 1255 verlor Johann Snewlin Vogt des Oberrieder Klosters ist zwar nicht nachgewiesen er besiegelte jedoch wichtige Urkunden des Klosters so die Verkaufsurkunde vom 6 April 1293 Johann Snewlin wird am 10 Juni 1308 explizit als voget uber daz selbe closter bezeichnet Johann Snewlin ohne bezeugte Abkommlinge Anna Ein Konrad D Snewlin Ritter erscheint als Ehemann von Suse von Stauffenberg zwischen 1351 und 1400 16 Die Snewlins des 14 und des 15 Jahrhunderts Bearbeiten Schnewlin von Bernlapp Bearbeiten Ritter Schnewlin von Bernlapp auch Berenlapp oder Barenlapp ist der Enkel Konrad Snewlins d J Er war von 1313 bis 1319 und von 1320 bis 1342 Schultheiss von Freiburg Zu seinem Besitz gehorten Bollschweil und Solden Der Besitz eines festen Hauses ist seit 1303 nachgewiesen da von Bernlapp sich am 14 Januar 1303 mit seinem hus zu Bolswiler mit Freiburg verbundet Am 26 Juli 1317 erwarben er und sein Vetter Schnewlin von Wiessneck samtliche Lehen die Konrad Kolman in Herdern aufgegeben hatte mit allen Rechten in lehens wis un nach lehens rehte Von Bernlapp kaufte 1327 den Freiburger Grafen Konrad und Friedrich die Burg Zahringen mit den Dorfern Gundelfingen Holdental Wildtal und Zahringen fur 303 Silbermark ab und verlegte seinen Stammsitz auf die Burg Da diese aber ein Reichspfandlehen war vereinbarte von Bernlapp beim Kauf mit den Grafen eine Ruckkaufrecht falls das Reich die Grafen zum Ruckkauf zwingen wurde Mit dem Erwerb der Burg war das Recht zur hohen Gerichtsbarkeit in Gundelfingen verbunden Somit lagen alle Hoheitsrechte die einst die Herzoge von Zahringen hatten in der Hand des Freiburger Patriziers Zum erworbenen Besitz gehorte auch ein Teil der Burg Keppenbach doch lasst sich die Grosse des Anteils und wie dieser in den Besitz von Bernlapps gelangte nicht mehr nachvollziehen Moglich ist dass die verschuldeten Keppenbacher einen Teil verkaufen oder verpfanden mussten oder auch dass von Bernlapp durch die Heirat mit Anna der Tochter des Dietrich von Keppenbach in den Besitz kam Diese Verbindung ist durch eine Urkunde vom 12 September 1306 nachgewiesen Weitere grosse Erwerbungen der Familie sind nicht belegt Allerdings fallen von Bernlapps Sohnen neben dem Besitz des Vaters umfangreiche Besitzungen des Bruders ihres Vaters Johann Snewlin der Gresser als Erbe zu Dazu gehoren unter anderem die Dorfer Eschbach Tunsel Schmidhofen und Weiler Johann Snewlin der Gresser Bearbeiten Ritter Johann Snewlin der Gresser war Burgermeister von Freiburg in den Jahren 1327 28 und von 1330 bis zu seinem Tod im Jahre 1347 17 Johann Snewlins Testament vom 9 Oktober 1347 gibt einen Uberblick uber den Besitz des reichen Patriziers Der grosste Teil des Erbes ging an die Kartausermonche nachdem Johann bereits die Grundung der Kartause Freiburg mit grossen Geldzuwendungen ermoglicht hatte Aus dem vererbten Silbergeschirr sollten Kelche gemacht werden von denen einer erhalten und Bestandteil des Freiburger Munsterschatzes ist 18 Weiter bedachte er im Testament zwei Altarpfrunden mit jeweils 60 Silbermark Er ist der Stifter des Annenaltars 1364 des Schnewlin Altars 1479 und der Schnewlin Kapelle 1528 im Freiburger Munster 19 Sein einziger lebender Sohn Clewi erhalt eine Pfrunde von 30 Silbermark bei den Augustinerchorherren auch der Sohn seines Falkners und der Eglin erhalten ebenso eine Pfrunde Er vererbt die Birchiburg an die Sohne seines Bruders Konrad Snewlin von Oberlinden da sein einziger Sohn ein Augustinermonch ist Dieser Familienzweig nennt sich von da an von Birchiberg Die Herkunft des Beinamens der Gresser ist nicht eindeutig geklart Es ist zu vermuten dass er sich vom lateinischen Crassus beleibt fett dies allerdings im Sinne von reich an Besitz ableitet Schnewlin von Wiger Bearbeiten Die Schnewlin von Wiger auch Weiher hatten ihr Stammhaus in Weyher Wiger nahe der Stadt Emmendingen Zu ihrem Besitz gehorten die Orte Ballrechten und Dottingen Ritter Konrad Dietrich Schnewlin erhielt am 28 Mai 1314 vom Markgrafen Heinrich III von Hachberg das Recht im Breisgau eine Burg zu bauen mit der Sondererlaubnis sie auf dem Eigengut des Markgrafen zu errichten Dieses Privileg wurde nicht genutzt aber am 13 Juni 1323 erteilten der Markgraf und sein Sohn die Erlaubnis dem Freiburger Johanniterhaus die burg ze Emmutingen der man sprichet ze Wyier abzukaufen Der Komtur des Johanniterhauses bestatigte am 2 Januar 1325 den Verkauf der Ordensfeste fur 55 Silbermark Verbunden damit war die am 23 August 1324 getroffene Zusage Konrad Dietrichs und seines Sohnes Ottemann von Kaisersberg sich mit ihrer Feste niemals gegen die Hachberger Herrschaft zu wenden auch dann nicht wenn es zum Streit zwischen Freiburg und Hachberg kommen sollte In der Folgezeit erwarb Konrad weiteren Besitz in der Nahe der Burg dazu zahlten 10 Jauchert Reben des Klosters Tennenbach und Guter die Johann und Heinrich Rechtenbach bisher bewirtschaftet hatten 1343 baute Konrad noch eine Muhle die jedoch mit einer Auflage des Markgrafen nur fur den Bedarf der Burg mahlen durfte In Freiburg besass Konrad ein Haus in der Turnergasse und ein weiteres beim Lehener Tor Konrads Nachfahren waren nicht so erfolgreich Sohn Johann ist bekannt als der Pfleger der Malterschen Guter Dessen drei Sohne Oswald Konrad Dietrich und Werner konnten zwar Meiertum in Simonswald erwerben allerdings verloren sie in der Folgezeit die Herrschaft in Kirchhofen und die Gerichtsbarkeit zu Krozingen 1387 verkaufte Konrad Dietrich seinen Anteil am Konigszehnten in Eschbach an Johann Tygensheim von Elzach Ausserdem kam es um das Erbe der Mutter Beate die eine geborene von Hornberg war zum Streit mit den Hornbergern Es ging hier um die Rechte an der Schneeburg auf dem Schonberg und am Dorf Ebringen Der Streit wurde beigelegt indem die Bruder fur 200 Gulden auf alle Anspruche verzichteten Nach dem Tod der letzten mannlichen Nachkommen fiel das Wigerschloss an Magdalena zum Wiger die Tochter von Erasmus Schnewlin zum Weyer 1450 1512 und dessen Ehefrau Catherine von Staufen 1465 1500 20 Magdalena war mit Claudius Bocklin von Bocklinsau verheiratet Diese verkauften es 1536 an Snewlin von Landeck Schnewlin von Schneuburg Bearbeiten Schnewlin von Schneuburg ist die alteste Linie der Familie Dies ergibt sich aus einer Urkunde von 1674 3 die von Kaisers Leopold I an den Freiherrn Wolfgang Wilhelm Bernlapp von Bollschweil ging Aus ihr geht hervor dass die Familie seit 1070 existierte und sich in 14 Aste gliederte Es ist nicht eindeutig nachgewiesen welches der beiden Schlosser die Schneeburg bei Ebringen 3 oder die Wilde Schneeburg bei Oberried 3 der Stammsitz war Schnewlin von Landeck Bearbeiten Schnewlin von Landeck auch Landegg erwarb 1300 die Burg Landeck von Heinrich von Geroldseck indem er sie gegen Besitzungen in Schliengen tauschte Der Tausch erfolgte gegen den Willen seines Bruders Walter von Geroldseck Schliesslich hatten beide Bruder ein gegenseitiges Vorkaufsrecht fur Teile ihre Besitzungen vereinbart 21 Der Verkauf der Burg war mit einem betrachtlichen Machtverlust der Geroldsecker verbunden denn das Bauwerk hatte hohe strategische Bedeutung lag die Burg doch an einer Engstelle der Hachbergischen Besitzungen Walter von Geroldseck versuchte 1301 die Burg mit kriegerischen Mitteln zuruckzugewinnen Erst 1308 war der Handel abgeschlossen nachdem auch der Furstabt von Murbach Lehensherr des Hofes zu Schliengen seine Zustimmung zum Kauf gegeben hatte Schnewlin von Landeck hatte drei Sohne Snewli Johann und Johann Diese verkauften am 9 Dezember 1311 den Wald zu Kappel den der Vater von den Freiburger Deutschherren erworben hatte fur 40 Silbermark an das Kloster Gunterstal und tilgten damit ihre dortigen Schulden Es folgten weitere grosse Verkaufe im Jahre 1311 darunter alle Besitzungen zu Kappel Minrenbach Reichenbach Littenweiler Oberried und die Gebiete ane die Burg und ane den walt den die geburen darzu geben sowie weitere Besitzungen inklusive aller Rechte Der Begriff ane die Burg bezieht sich auf die Wilde Schneeburg doch es lasst sich nachweisen dass sie nicht im Besitz der Schnewlins war Aus zwei Suhnebriefen aus dem Jahre 1315 geht hervor dass die Familie Kolman die nicht zur Familie Schnewlin gehorte die Burg besass Im Jahre 1328 erwarb der jungere Johann Schnewlin drei Viertel des Turmes zu Falkenstein Burg Neu Falkenstein inklusive aller Rechte von Werner von Staufen Dieser Johann war auch Herr auf Landeck spatestens nachdem 1312 sein Bruder ohne mannliche Erben verstorben war Auffallig ist dass Johann nie als Herr zu Landeck bezeichnet wurde sondern immer als Johann Snewlin der Ellende Er hatte zwei Sohne Konrad und Hanmann von denen sich Konrad im Jahre 1350 Herre zu Landeg nannte Hanmann Snewlin wurde 1348 erstmals als Herr zu Ebnet bezeichnet wobei Ebnet ursprunglich zur Herrschaft der Grafen von Freiburg gehorte Ob er Ebnet erworben hatte oder bereits sein Vater ist nicht bekannt Im Jahre 1350 erwarb Hanmann Hochdorf Sohne Hanmanns sind nicht bekannt Sein Bruder Konrad hatte vier Sohne Hanmann Snewlin der Altere Hanmann Dietrich und Ottemann Im Jahr 1517 erwirbt David Schnewlin von Landeck Burg Falkenbuhl 22 Weitere Bearbeiten Die Schnewlin von Bollschweil hatten ihren Sitz zuerst in Bollschweil Nach Zerstorung der Wasserburg Bollschweil verlegten sie ihren Sitz nach Ellighofen Die Schnewlin von Kollman hatten ihren Stammsitz in der Wilden Schneeburg Dies ist nachgewiesen in einem Urteil von 1315 nach dem die Stadt Freiburg alle zugefugten Schaden an der Burg ersetzen musste Die Schnewlin von Weiler sind benannt nach dem gleichnamigen Ort Dieses Lehen ging im 17 Jahrhundert an das Haus von Kageneck Die Schnewlin im Hof hatten ihren Sitz in Freiburg da sie den Beinamen von Freiburg trugen Konrad Schnewlin Kotz und weitere Familienmitglieder waren Lehensherren im Buchenbacher Tal und hatten die Vogtei Kotzemoos in der vorderosterreichischen Herrschaft Schwarzenberg inne 23 Die Schnewlin von Wissneck Vettern der Schnewlin von Bernlapp hatten ihren Sitz in Wiesneck welches sie 1320 von Turner von Freiburg erworben hatten Im Jahre 1322 erwarben sie Hasala Haslach das sie dann 1329 an das Kloster St Margen ubergaben Aus Urkunden geht hervor dass sie Wiesneck bis 1450 nur zur Halfte besassen und die andere Halfte erst im selben Jahr von Engelhart von Blumeneck erwarben Fur die folgenden vier Schnewlinschen Hauser liegen keine eigenstandigen Urkunden vor Schnewlin von Wisswihl Schnewlin von Kranzenau Schnewlin Kung und Schnewlin zur Tanne doch stammten aus diesen Familien eine Vielzahl Freiburger Schultheissen Burgermeister und Ratsherren Historische Wappenvarianten Bearbeiten nbsp Wappen der Snewlin in der Zurcher Wappenrolle ca 1340 nbsp Wappen der Herren Schnewlin im Scheiblerschen Wappenbuch 1450 1480Burgen und Schlosser BearbeitenSchneeburg bei Ebringen 2 Wilde Schneeburg bei Oberried 2 Burg Landeck Burg Wiesneck Burg Wiger bei Emmendingen Burg Zahringen Burg Neu Falkenstein auch Bubenstein genannt Burg Keppenbach Birchiburg Burg Falkenbuhl Burg Kranzenau Burg Riegel Schloss Bollschweil Schloss Merzhausen auch Bollschweiler Schloss genannt Schloss Kirchhofen Schloss Buningen Schloss Ebnet Jesuitenschloss Kageneck sches Haus eine von Burg Dachswangen zu unterscheidende abgegangene Burg in UmkirchAls Pfand Burg Staufen Burg Hohingen KirnburgLiteratur BearbeitenJulius Kindler von Knobloch Oberbadisches Geschlechterbuch Heidelberg 1898 Stefan Inderwies Der Aufstieg der Familie Snewlin im 13 und 14 Jahrhundert Freiburg 2006 Geschichte der K K Vorderosterreichischen Staaten Erster Teil Furstliches Reichsstift St Blasi 1790 S 528 ff Digitalisat in der Google Buchsuche Hermann Nehlsen Die Freiburger Familie Snewlin Veroffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau Band 9 Wagnersche Universitatsbuchhandlung Freiburg im Breisgau 1967 Digitalisat der UB Munchen Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schnewlin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stammbaum in der GedBas Die genealogische Datenbasis Schnewlin Adelsgeschlecht bei alemannische seiten deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Hermann Nehlsen Die Freiburger Familie Snewlin Freiburg im Breisgau 1967 a b c Stefan Inderwies Der Aufstieg der Familie Snewlin im 13 und 14 Jahrhundert GRIN Munchen 2008 ISBN 978 3 640 20708 4 a b c d Geschichte der K K Vorderosterreichischen Staaten Erster Teil Furstliches Reichsstift St Blasi 1790 Friedrich Hefele Hrsg Freiburger Urkundenbuch Heft 1 Nr 29 Friedrich Hefele Hrsg Freiburger Urkundenbuch Heft 1 Nr 36 Mossmann Xavier Cartulaire de Mulhouse 1886 S J P J Gewin Blute und Niedergang hochadeliger Geschlechter im Mittelalter S 247 Hermann Nehlsen Die Freiburger Familie Snewlin Freiburg im Breisgau 1967 Mentio hic etiam iniicienda est amplissimae familiae nobilis cui genericum veluti nomen Schneulin passim innotuit Ex ea iam an 1070 rami quatuordecim quibus singulis peculiare nomen ex castris totidem in Brisgoia fuisse notatur in tabulis publicis a Leopoldo I Imp datis an 1674 Wolf Wilhelmo Bernlapp de Bollschweil Biezighofen amp Weitenau qui solus tunc superstes esse dici In Historia nigrae Silvae Bd I S 212 Heiko Steuer 30 Juni 1372 Die Freiburger Grafen regeln den Bergbau In Auf Jahr und Tag Freiburgs Geschichte im Mittelalter Freiburg 2013 S 101 122 Burger kaufen Adelsburgen Das Beispiel der Familie Snewlin in Freiburg Protokoll zur Seminarsitzung vom 29 Juni 2005 Albert Ludwigs Universitat Freiburg Historisches Seminar Abteilung Landesgeschichte Prof Dr Thomas Zotz Johann Baptist Kolb schatzt in seinem Historisch statistisch topographisches Lexikon des Grossherzogthums Baden 1814 Die gegenwartige Bevolkerung aller der Orte welche die Herren v Schnewlin zusammen im 14 und 15 Jahrhundert theils als Allodialgut theils als Lehen besassen betragt uber 25 000 Seelen also ungefahr den 6ten Teil des Breisgaues In Hist stat top Lexicon III S 178 Heinrich Maurer Die Verfassungs Umwalzung in der Stadt Freiburg i Br im Jahre 1388 in Zeitschrift der Gesellschaft fur Beforderung der Geschichts Althertums und Volkskunde 10 43 1891 Badischer Architecten und Ingenieur Verein Hrsg Die Stadt und ihre Bauten Verlag H M Poppen und Sohn Freiburg im Breisgau 1898 S 412 Badischen Universallexikon 1844 S 158 Nils Widmer Riehen gelangt in den Besitz des Bischofs von Basel In Gemeinde Lexikon Riehen siehe Rappoltsteiner Chronik Hermann Nehlsen Die Freiburger Familie Snewlin Freiburg im Breisgau 1967 S 174 Runde vorkragende Zapfen tragen in Tiefschnittechnik das Wappen des Stifters und die Inschrift Ds KEL ICh K A VOI OhSD EGRe Ss Abbildung und Beschreibung dieses altesten Freiburger Kelches aus der hochgotischen Zeit bei Hermann Gombert Der Freiburger Munsterschatz Freiburg 1965 S 54 Nr 6 Abb 3 Digitalisat der UB Heidelberg Sibylle Gross Der Schnewlin Altar und die Baldung Werkstatt Studien zur Ausstattungsgeschichte der Chorkapellen im Freiburger Munster In Freiburger Diozesan Archiv 112 1992 S 43 86 Digitalisat der UB Freiburg Schnewlin Kapelle Memento vom 30 November 2016 im Internet Archive Landeskunde online Landesverein Badische Heimat Magdalena Schnewlin zum Weyer bei geneanet org Ich Heinrich soll auch die Burge zu Landecke nyt uffen gebene en weck geben wande ist dass ich es bedarff so soll ich sie verkauffen oder versetzen unnd soll sie vor erste bieten minem Bruder Walthere oder sinen Erben J J Reinhard Pragmatische Geschichte des Hauses Geroldseck 1766 S 40 Eintrag zu Falkenbuhl in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Geschichte der K K Vorderosterreichischen Staaten 1790 S 533 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schnewlin amp oldid 236183378