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Biengen ist ein Dorf im Landkreis Breisgau Hochschwarzwald in Baden Wurttemberg Biengen hat knapp 1 800 Einwohner und ist seit 1971 ein Ortsteil der Stadt Bad Krozingen BiengenStadt Bad KrozingenEhemaliges Gemeindewappen von BiengenKoordinaten 47 56 N 7 41 O 47 938611111111 7 69 213 Koordinaten 47 56 19 N 7 41 24 OHohe 213 mFlache 6 09 km Einwohner 1848 Sep 2020 Bevolkerungsdichte 303 Einwohner km Eingemeindung 1 Dezember 1971Postleitzahl 79189Vorwahl 07633Biengen mit Schloss und St LeodegarBiengen mit Schloss und St Leodegar Inhaltsverzeichnis 1 Wappen 2 Geographie 3 Politik 4 Herkunft des Ortsnamens 5 Geschichte 6 Sehenswurdigkeiten 7 Wirtschaft 8 Vereine 9 Personlichkeiten 9 1 Ehrenburger 10 Einzelnachweise 11 WeblinksWappen BearbeitenAuf dem Wappen ist auf der linken Seite ein Ausschnitt der Nationalflagge von Osterreich zu sehen Auf der rechten Seite sind drei Hugel zu sehen auf denen ein Rebstock steht Die drei Hugel stehen fur den Rebberg den Kirchberg und den Dottighofer Buck Der Rebstock steht fur den betriebenen Weinbau in Biengen Geographie BearbeitenBiengen liegt sudlich des Tunibergs im Breisgau etwa 14 Kilometer sudwestlich von Freiburg Das Dorf ist eingebettet zwischen dem im Norden liegenden Kirchberg und dem sudostlichen Rebberg Der Fluss Neumagen fliesst sudwestlich an Biengen vorbei und mundet zwischen Biengen und Hausen an der Mohlin in die Mohlin Der kunstlich angelegte Muhlbach der vom Neumagen abzweigt fliesst durch den westlichen Teil des Dorfes Zur Gemarkung der Ortschaft Biengen gehort der Weiler Dottighofen 1 Die Nachbarorte von Biengen sind im Uhrzeigersinn beginnend von Norden Hausen an der Mohlin Mengen Offnadingen Bad Krozingen Schlatt und Feldkirch Politik BearbeitenDer Ortschaftsrat Biengen besteht aus 10 gewahlten Vertretern Nach der Kommunalwahl vom 28 Mai 2019 ergab sich in Biengen bei einer Wahlbeteiligung von 65 3 folgende Sitzverteilung 2 Partei Liste Stimmenanteil SitzeWahlergemeinschaft Biengen 66 77 8Burgerliste Biengen 33 23 3Ortsvorsteher von Biengen ist Benjamin Borgas der das Amt seit 2014 innehat Herkunft des Ortsnamens BearbeitenIn den ersten Erwahnungen des Klosters Lorsch wird Biengen unter dem Namen Biwingen Binningen und auch Bihingen genannt Die Endung ingen welche haufig im alemannischen Sprachraum vorkommt bezeichnet dabei die Zugehorigkeit zu dem Ort wo Bibo oder Biho gewohnt hat Uber die Jahrhunderte entwickelte sich der Ortsnamen zu heutigen Biengen 3 Geschichte BearbeitenEs gibt zahlreiche romische Siedlungsspuren darunter ein Gutshof an der Ostseite des Rebbergs der in den 1930er Jahren entdeckt wurde Graber aus dem 5 und 7 Jahrhundert wurden im Zuge von Schanzarbeiten am ostlichen Ortsausgang entdeckt 1999 beim Bau der Merowingerhalle wurde das Graberfeld eingehend untersucht und dabei eine hohe Anzahl von Grabhugeln entdeckt Als die Bauarbeiten abgeschlossen waren entstand mit dem Merowingerpark dort ein kleiner archaologischer Park in dem die Grabhugel auf dem Bodenbelag oder als wiederaufgeschuttete Hugel sichtbar gemacht wurden 4 Der Ort wurde anlasslich einer Schenkung an das Kloster Lorsch erstmals im Jahr 770 als Biwingen urkundlich im Lorscher Codex erwahnt 5 Neben weiteren Schenkungen die bis 793 n Chr datieren wird bereits in einer Urkunde aus dem Jahr 853 Dottighofen erwahnt In diesen Urkunden wird zudem erstmals Weinbau im Gebiet um Bad Krozingen erwahnt wie er seit langer Zeit an Schloss und Rebberg betrieben wird 6 Neben Lorsch war auch das Kloster Murbach in Biengen begutert von dem die im 13 Jahrhundert erwahnten Herren von Biengen abhangig gewesen sein durften 7 Die Ortschaft entwickelte sich ursprunglich entlang der heutigen Dottighofer Bach Ried Schloss und Hauptstrasse Letztere war die Verbindungsstrasse zwischen Bad Krozingen und Breisach 8 Sneweli Bernlap Herr zu Bollschweil war 1331 Ortsherr Ihm folgen die Herren von Blumeneck sowie die Herren von Neuenfels bevor die Ortsherrschaft 1484 mit Ludwig von Pfirt 9 an die Herren von Pfirt uberging 7 Vermutlich um 1500 ersetzte das Biengener Schloss einen alteren Vorgangerbau 6 1592 gelangte die Ortsherrschaft an das Haus Sickingen Hohenburg 1651 heiratete Johann Reinhard von Pfirt 1620 um 1674 Maria Franziska von Sickingen Hohenburg 1626 1693 und erwarb damit zugleich wieder die Ortsherrschaft uber Biengen 10 11 Schwere Zerstorungen fuhrten zum Wiederauf und Ausbau des Schlosses bis 1790 6 Biengen war seit dem Spatmittelalter 14 Jahrhundert Teil des vorderosterreichischen Breisgau gewesen mit dem es 1805 durch den Frieden von Pressburg an das Kurfurstentum Baden gelangte welches im folgenden Jahr zum Grossherzogtum Baden erhoben wurde 1812 endete die Ortsherrschaft der Herren von Pfirt zu Carspach fur die Biengen zusammen mit Krozingen das Zentrum ihres rechtsrheinischen Besitzes gewesen war 12 Das Erbe der Herren von Pfirt traten die Familien von Wangen von Neveu und von Cornberg an 6 Nachdem der Neumagen immer wieder uber die Ufer trat wurde der Bach von 1882 bis 1886 eingedeicht Zudem wurden zwei gusseiserne Brucken gebaut Ab 1905 wurde die Wasserversorgung in Biengen aufgebaut die Stromversorgung folgte kurz vor Beginn des Ersten Weltkrieges 13 Zur Zeit des Nationalsozialismus in Biengen lassen sich nur wenige Quellen finden Auf Antrag der im Gemeinderat sitzenden NSDAP wurde Adolf Hitler im Jahr 1933 zum Ehrenburger ernannt 14 Der Hitlerjurgend wurde ab 1936 ein Raum im Rathaus zur Verfugung gestellt Im Mai 1939 reiste Hitler von Breisach nach Efringen Kirchen Er fuhr in einem Auto mit offenen Verdeck mit zahlreiche Menschen saumten die Strassen Unter anderem fuhr Hitler auch durch Biengen 15 Ab dem Fruhjahr 1945 wurde die Ortschaft mehrmals durch franzosische Truppen beschossen Einzelne Wohnhauser wurden getroffen im April 1945 wurde die Kirche teilweise zerstort nach dem Krieg wurde sie wieder aufgebaut 16 Die Brucken nach Hausen Mengen und Schlatt wurden von der deutschen Wehrmacht gesprengt Am Sonntag den 22 April 1945 marschierten gegen 14 Uhr die ersten franzosischen Truppen in Biengen ein 17 Die 1960er Jahre brachten eine Erweiterung der Rebflachen auf dem Rebberg sowie den Bau eines Gewerbegebiets das spater uber eine Umgehungsstrasse an die A5 angeschlossen wurde Zudem wurde ein grosses Neubaugebiet im Bereich des Lehmbodens und der Breite erschlossen 6 1975 wurde bei Dottighofen ein neuer Fussballplatz fur den Sportverein gebaut 18 2009 folgte mit dem Neubaugebiet Hippenacker die Erweiterung des Dorfes 19 Am 1 Dezember 1971 wurde die Gemeinde Biengen im Zuge der Verwaltungsreform nach Bad Krozingen eingemeindet Bevolkerungsentwicklung 20 21 22 23 Jahr 1525 1754 1789 1809 1852 1871 1900 1925 1939 1950 1959 1965 1970 1983 2010 2019 2020Einwohner 275 600 605 734 827 718 601 636 606 657 731 809 886 1200 1574 1810 1848Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Schloss mit St Leodegar nbsp Kirche St Leodegar nbsp Grabhugel bei der MerowingerhalleIn Biengen steht die Kirche St Leodegar 24 Sie wurde 1730 in ihrer heutigen Gestalt errichtet Teile des Turmes stammen von einem Vorgangerbau 1986 1987 Umgestaltung durch den Breisacher Kunstler Helmut Lutz Im Jahr 2010 wurde das Kirchendach nach Sturmschaden neu gedeckt Am Friedhof in Dottighofen befindet sich die Sankt Jergen Kapelle die in der Regel nur bei Bestattungen genutzt wird Nachdem die kaiserlich osterreichische Regierung 1785 Friedhofe im Ortsinneren verboten hatte wurden die Bestattungen nur noch in Dottighofen durchgefuhrt Jedoch gab es einige Personlichkeiten die danach dennoch direkt an der Biengener Pfarrkirche St Leodegar bestattet wurden Hierzu gehorten Felix Anton Freiherr von Pfirdt 1713 1793 und Freiherr Friedrich von Wangen 1767 1851 sowie Pfarrer Roman Schmidt 1799 1835 16 Der Merowingerpark rings um die Merowingerhalle zeigt alemannische Steinkistengraber auf dem Biengener Graberfeld wahrend seit 2005 im Rathaus das Dorfmuseum untergebracht ist und von der Geschichte des Ortes berichten Der alemannische Brauch des Scheibenschlagens wird in Biengen aufrechterhalten Jahrlich wird am ersten Fastensamstag das Schiibefier auf dem Rebberg entzundet Die Scheiben werden dann mit dem traditionellen Ausruf Schibi Schibo wem soll die Schiebe go vom Rebberg hinuntergeschlagen Wirtschaft BearbeitenIm Gegensatz zu anderen Krozinger Ortsteilen gab es in Biengen seit langer Zeit einige Industriegebiete die in den 1960er Jahren in das neu angelegte Gewerbegebiet zogen Es besitzt uber die Umgehungsstrasse einen Autobahnanschluss 6 In Biengen ist beispielsweise die Grossbackerei Heitzmann ansassig die uber 90 Filialen in ganz Sudbaden betreibt 25 Vereine BearbeitenIn Biengen gibt es mehrere Vereine Der Sportverein Biengen e V wurde im Jahr 1948 gegrundet Seine aktive Fussballmannschaft spielt derzeit in der Bezirksliga Der Verein verfugt uber mehrere Jugendmannschaften zum Teil in Spielgemeinschaften mit dem SC Mengen und der DJK Schlatt 26 Der Freizeitsportclub Biengen e V ist ein Sportverein mit mehreren Abteilungen wie Tischtennis oder einen Lauftreff Die Biengener Stai bruch Hexe e V sind eine 2007 gegrundete Hexen Narrenzunft Der Dorfverein Biengen e V widmet sich der Brauchtumspflege und betreibt das Dorfmuseum im Rathaus 27 Personlichkeiten BearbeitenLorenz Duftschmid 1964 Musiker Laura Benkarth 1992 FussballspielerinEhrenburger Bearbeiten Louis Spahr 1959 Verleihungsjahr 1955 August Laub 1981 Verleihungsjahr 1968 Linus Wick 1986 Verleihungsjahr 1969Einzelnachweise Bearbeiten 1250 Jahre Biengen Unsere Geschichte Abgerufen am 17 Februar 2021 Ortschaftsrat Biengen SD NET RIM 4 Abgerufen am 25 Oktober 2019 Alfons Kind Bad Krozingen Biengen Chronik eines Dorfes Hrsg Gemeinde Bad Krozingen Dr W Fuchs Biengen 1983 Freilandmuseum Merowingerpark Memento vom 17 August 2016 imInternet Archive bad krozingen de abgerufen am 27 Februar 2014 Minst Karl Josef Ubers Lorscher Codex Band 4 Urkunde 2701 16 April 770 Reg 478 In Heidelberger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Heidelberg S 209 abgerufen am 28 April 2018 a b c d e f Ortsteil Biengen Memento vom 9 September 2016 imInternet Archive bad krozingen de abgerufen am 27 Februar 2014 a b Biengen 5BAltgemeinde Teilort 5D leo bw de abgerufen am 27 Februar 2014 Landesarchiv BW Karte von Biengen im Jahr 1879 Abgerufen am 17 Februar 2021 Christian von Stramberg Anton Joseph Weidenbach Denkwurdiger und nutzlicher Rheinischer Antiquarius Band 10 Teil 2 Rudolf Friedrich Hergt Koblenz 1861 S 336 Volltext in der Google Buchsuche Armin Roether L 4 Nr 1 Freiherren von Pfirt freiburg de 31 August 1992 abgerufen am 15 Dezember 2013 S 1 Rudiger Hitz Hillard von Thiesen Familie Arbeit und Alltag in Hinterzarten 1600 bis 1900 Stadler Konstanz 1998 ISBN 3 7977 0396 1 S 39 Armin Roether L 4 Nr 1 Freiherren von Pfirt freiburg de 31 August 1992 abgerufen am 15 Dezember 2013 S 22 Alfons Kind Bad Krozingen Biengen Chronik eines Dorfes Hrsg Gemeinde Bad Krozingen Biengen 1983 Gemeindearchiv Biengen Findbuch der Gemeinde Biengen Signatur 480 Hrsg Gemeinde Biengen Biengen Schau ins Land Jahresheft des Breisgau Geschichtsvereins Schauinsland 103 1984 Universitatsbibliothek Freiburg i Br H 465 da Freiburger historische Bestande digital Universitatsbibliothek Freiburg Abgerufen am 18 April 2023 a b Gottfried Blansche Bad Krozingen Letzte Ruhestatte fur Schlossbewohner Badische Zeitung 31 Oktober 2012 abgerufen am 27 Februar 2014 Gottfried Blansche Das Kriegsende 1945 in Biengen Badische Zeitung abgerufen am 18 April 2023 Geschichte des Sportverein Biengen Abgerufen am 18 April 2023 deutsch Badische Zeitung Hippenacker kann jetzt bebaut werden Bad Krozingen Badische Zeitung Abgerufen am 17 Februar 2021 Alfons Kind Bad Krozingen Biengen Chronik eines Dorfes Gemeinde 1983 OCLC 312803815 Stadt Bad Krozingen Zahlen und Fakten Abgerufen am 7 Marz 2021 Statistische Amter des Bundes und der Langer Bevolkerung der Gemeinden Baden Wurttembergs am 30 Juni Online abgerufen am 7 Marz 2021 LeoGraph Bevolkerungsentwicklung Biengen Abgerufen am 18 April 2023 St Leodegar Biengen Website der Kirchengemeinde Bad Krozingen Abgerufen am 17 April 2017 Backerei Heitzmann GmbH amp Co KG Fachgeschafte In www baeckerei heitzmann de Archiviert vom Original am 22 Juli 2016 abgerufen am 22 Juli 2016 Sportverein Biengen e V Webseite Abgerufen am 21 August 2018 deutsch Dorfverein Biengen Uber uns Abgerufen am 7 Marz 2021 deutsch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Biengen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Unterseite auf StadtwebsiteOrtsteile der Stadt Bad Krozingen Bad Krozingen mit den Gemeindeteilen Kems und Oberkrozingen Biengen mit dem Weiler Dottighofen Hausen an der Mohlin Schlatt Tunsel mit den Weilern Burghofe und Schmidhofen Normdaten Geografikum GND 16034283 1 lobid OGND AKS VIAF 141790217 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Biengen amp oldid 237336384