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Schneeleopardfelle stellten im Rauchwarenhandel einen noch weniger bedeutenden Artikel als Felle anderer Grosskatzen dar schon wegen ihres geringen Vorkommens Wahrend sie anfangs neben der Nutzung im Herkunftsgebiet nur als Pelzdecke Vorleger und Wandbehange Verwendung fanden wurden sie fur kurze Zeit in der Pelzmode der Moderne auch zu Damenkleidung verarbeitet SchneeleopardfellDer Lebensraum des Schneeleoparden auch Irbis genannt ist Zentralasien von Ostturkestan bis Kaschmir und Sikkim vom Altai und Pamirgebirge bis Osttibet in Hohen bis zu uber 4000 Meter Der Haltbarkeitskoeffizient fur Kleidung aus Schneeleopardfell wurde mit 50 bis 60 Prozent angegeben Anmerkung 1 1 Nach dem Washingtoner Artenschutzubereinkommen vom 3 Marz 1973 zahlt der Schneeleopard zu den von der volligen Ausrottung bedrohten Tierarten und wird deshalb als absolut geschutzt im Anhang I des Abkommens gefuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Fell 2 Geschichte Handel 3 Verarbeitung 4 Zahlen Fakten 5 Siehe auch 6 Anmerkung 7 BelegeFell BearbeitenDas Fell des Mannchens erreicht eine Kopfrumpflange von 110 bis 120 Zentimeter mit der sehr grossen Schwanzlange von 90 bis 122 Zentimeter unterscheidet es sich von anderen Grosskatzenfellen Weibliche Tiere sind etwas kleiner Die durchschnittliche Lange neugeborener Tiere betragt 23 bis 30 Zentimeter die Schwanzlange 15 bis 16 Zentimeter 2 Entsprechend dem kalten Klima ist das Fell sehr dicht weich und langhaarig Der Kopf ist relativ klein die Fusssohlen sind behaart Der Schneeleopard ahnelt in der Fellzeichnung dem grosseren Leoparden der Gesamteindruck ist auch luchsartig Haufig wurde das Fell mit dem sehr hellen kaukasischen und nordpersischen Leoparden mit viel kleinerer Fleckung vor allem aber mit dem langhaarigen ebenfalls sehr hellen aber grossgefleckten Amurleoparden verwechselt Die Grundfarbung ist besonders im Winterfell sehr hell fast weiss sonst zartgelblich oder rotlich grauweiss auf dem Rucken und den ruckennahen Flanken dunkler mit Grauton an den Seiten heller Schwarze Vollflecken verandern sich zu den Seiten bis zu den Schenkeln in schwarzgraue bis schwarze Ringflecken die langs des Ruckens vom Kopf bis zum Schwanz enger stehen und reihenweise angeordnet sind Die Zeichnung besteht aus einer uber den Korper verteilten schwarzen Fleckung Musterung wechselnder Formen und Grossen unter anderem Tupfen Bander Streifen ringahnliche halbringahnlichen Formen Rosetten bis 7 oder 8 Zentimeter Durchmesser und Winkelungen Besonders markant ist die Fleckung in dem Aalstreifen der sich in der Fellmitte vom Kopf uber Nacken und Rucken erstreckt und sich im Schwanz fortsetzt Die Kehle der Bauch und die Innenseite der Beine sind heller bis weiss Der Schweif ist wollig sehr dicht behaart und hat in regelmassiger Musterung schwarze Querbinden in Form eines halben Ringes Die Flecken variieren stark in Grosse Form und Anordnung In den schwarzen Flecken sind die Grannenhaare vollig schwarz sonst schwarz mit heller Binde Beim Sommerfell tritt auch die Fellzeichnung infolge des dann fehlenden Unterhaars deutlicher hervor das Fell erscheint wesentlich dunkler und nicht so verwaschen Im Sommer und bei Jungtieren konnen die Fleckenrander fast vollig schwarz sein im dichten Winterfell erscheinen sie immer grauschwarz Gegenuber dem Leopard wirkt die Fleckung bedingt durch die dichtere und rauchere Behaarung verschwommener sie variiert auch fast mehr als beim Leoparden in ihrer Grosse Form und Anordnung 3 Insgesamt sind Form Grosse und Verteilung der Fleckung nicht so gleichmassig wie beim Leoparden teilweise stehen die Flecken weniger eng zusammen Die Laufe sind stark gefleckt vorwiegend aussen 4 Die Zeichnung und die Grundfarbung variieren individuell es bestehen jedoch keine geographischen Unterschiede in der Farbung 2 Am Ruckenfell stehen etwa 4000 Haare pro Quadratzentimeter Das Verhaltnis von Grannenhaaren zu Wollhaaren ist 1 8 Die Lange der Leithaare am Rucken erreicht uber 5 Zentimeter das Bauchhaar kann luchsahnlich bis zu 12 Zentimeter lang sein 2 Neben Haaren mit schwarzen Spitzen finden sich auch ganz schwarze Haare 5 Der Haarwechsel erfolgt zweimal jahrlich der genaue Zeitpunkt scheint nicht bekannt Der Fruhjahrshaarwechsel beginnt wohl ehestens Ende April Sommer und Winterpelz unterscheiden sich in Lange und Dichte nur wenig 2 Geschichte Handel Bearbeiten nbsp Leutnant Gunji Shigetada mit Kragen aus Schneeleopardfell Japan vor 1924 nbsp Aleksandr Jagar Direktor der Moskauer Landwirtschaftsakademie auf einer Decke aus Schneeleopardfell um 1915 nbsp Fell eines im Jahr 1775 erlegten SchneeleopardenNoch in der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts waren Irbisfelle zwar hochgeschatzt und bezahlt durch die Bevolkerung des Verbreitungsgebiets fur den internationalen Markt waren sie jedoch ohne Bedeutung Der Preis eines guten Fells lag bei hochstens 4 70 Rubel Noch 1956 erwarben Kaufer aus den USA auf der Leningrader Auktion 120 Felle fur einen Durchschnittspreis von 11 25 Dollar Bereits 1967 11 Jahre danach wurde fur die nur noch 10 angebotenen Felle 175 Dollar das Stuck gezahlt 2 1959 klassifizierte der russische Rauchwarenstandard nach a Grossena uber 4500 cm b bis 4500 cm dd b Qualitaten I II III IV c Fehler kleine mittlere grosse 4 Der fruhere russische Standard teilte die Felle nach der Herkunft in kaukasische und mittelasiatische Herkommen auf obwohl der Schneeleopard im Kaukasus nicht beheimatet ist Da es schwierig war bei dem geringen Anfall passende Sortimente zusammenzustellen hat man die Aufteilung nach Herkommen zum Schluss aufgegeben Wahrscheinlich kamen in den Anlieferungen von Schneeleoparden auch ahnlich beschaffene im russischen Raum angefallene Leopardfelle zum Angebot 4 Die Rohfelle werden offen nicht rund abgezogen angeliefert 6 In Russland wurde der Schneeleopard bei einem Bestand von 800 bis 1000 Exemplaren unter Schutz gestellt In Indien ist der Schneeleopard seit 1952 geschutzt In die USA ist der Import von Schneeleopardfellen seit 1969 verboten 2 Die Weltnaturschutzunion IUCN fuhrt die Art als stark gefahrdet Endangered Im Washingtoner Artenschutzubereinkommen steht der Schneeleopard Uncia uncia in Anhang I die Erstlistung und der Hochstschutz erfolgte zum 20 Juni 1976 Der Schutz nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschutzt besteht seit dem 31 August 1980 7 Verarbeitung BearbeitenUrsprunglich wurden die Felle nur zu Decken Autodecken verwendet naturalisiert zu Vorlegern und Wandbehangen oft mit ausgearbeiteten Kopfen Die ersten Jacken und Mantel aus Grosskatzenfellen uberhaupt wurden um 1900 hergestellt zu der Zeit noch ohne Anklang bei den Kundinnen 8 Anfang der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts begann man aus den besseren Qualitaten insbesondere wenn der Preis fur Luchsfelle hoch war Verbramungen und Besatze zu arbeiten auch sportliche Damenmantel und jacken Wahrscheinlich nicht erst 1970 waren die Anlieferungen allerdings so gering dass die meisten Kurschner diese Felle kaum noch in den Handen gehalten haben 3 9 Im Jahr 1965 wurde als Fellverbrauch fur eine fur einen Schneeleopardenmantel ausreichende Felltafel mit 4 bis 6 Fellen errechnet sogenanntes Mantel Body Zugrunde gelegt wurde eine Tafel mit einer Lange von 112 Zentimetern und einer durchschnittlichen Breite von 150 Zentimetern und einem zusatzlichen Armelteil Das entspricht etwa einem Fellmaterial fur einen leicht ausgestellten Mantel der Konfektionsgrosse 46 des Jahres 2014 Die Hochst und Mindest Fellzahlen konnen sich durch die unterschiedlichen Grossen der Geschlechter der Tiere die Altersstufen sowie deren Herkunft ergeben Je nach Pelzart wirken sich die drei Faktoren unterschiedlich stark aus 10 Anmerkung 2 Schneeleopardfelle in kunstlerischen Darstellungen nbsp Als Vorleger 1878 nbsp Auf einer Bank 1902 nbsp Naturalisiert in einem Kunstleratelier spatestens 1902 Zahlen Fakten Bearbeiten1911 stellte der Rauchwarenhandler Emil Brass fest dass es schwierig sei festzustellen welches Quantum Irbisfelle jahrlich auf den Markt kommt Uber Nischni Nowgorod kamen wohl 500 bis 800 Felle uber China vielleicht 100 Stuck Einige hundert wurden auch in den indischen Hugelstationen Shimla etc feilgeboten wo sie in den Besitz von Touristen oder Anglo Indern ubergingen Der Grosshandelspreis eines Felles in Deutschland schwankte zu der Zeit zwischen 30 und 80 Mark 11 12 1925 bewegte sich der Wert fur ein Schneeleopardfell im Rauchwarenhandel zwischen 100 und 300 Mark 12 1949 hiess es uber den Fellanfall von Schneeleoparden Es kommen jedoch kaum mehr als 2 3000 Felle jahrlich auf den Markt damit kann die Pelzwirtschaft nicht viel anfangen 13 Um 1959 schatzten russische Experten den jahrlichen Anfall auf etwa 1000 Stuck 4 1971 war in der Mongolei die Bejagung des Schneeleoparden noch in der Zeit vom 18 Oktober bis 28 Februar erlaubt In den Jahren vor 1971 waren die Jahresstrecken von 351 im Jahr 1958 auf uber 450 angestiegen 14 1988 wurde zum Fellaufkommen bemerkt unbedeutend genaue Zahlen sind nicht bekannt 6 Zu der Zeit war der legale Handel mit Schneeleopardfellen allerdings bereits verboten zumindest in den ersten Jahren nach der Inschutzstellung soll in den Himalajagebieten noch stark gewildert worden sein Wohin diese Felle gingen wurde nicht gesagt 2 Siehe auch Bearbeiten nbsp Commons Schneeleopardfelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Kleidung aus Schneeleopardfellen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weitere Pelzarten Pelz KurschnerAnmerkung Bearbeiten Die angegebenen vergleichenden Werte Koeffizienten sind das Ergebnis vergleichender Prufung durch Kurschner und Rauchwarenhandler in Bezug auf den Grad der offenbaren Abnutzung Die Zahlen sind nicht eindeutig zu den subjektiven Beobachtungen der Haltbarkeit in der Praxis kommen in jedem Einzelfall Beeinflussungen durch Pelzzurichtung und Pelzveredlung sowie zahlreiche weitere Faktoren hinzu Eine genauere Angabe konnte nur auf wissenschaftlicher Grundlage ermittelt werden Die Einteilung erfolgte in Stufen von jeweils zehn Prozent Die nach praktischer Erfahrung haltbarsten Fellarten wurden auf 100 Prozent gesetzt Die Angabe fur ein Body erfolgte nur um die Fellsorten besser vergleichbar zu machen Tatsachlich wurden nur fur kleine bis etwa Bisamgrosse sowie fur jeweils gangige Fellarten Bodys hergestellt ausserdem fur Fellstucken Folgende Masse fur ein Mantelbody wurden zugrunde gelegt Korper Hohe 112 cm Breite unten 160 cm Breite oben 140 cm Armel 60 140 cm Belege Bearbeiten Paul Schops H Brauckhoff Stuttgart K Hase Leipzig Richard Konig Frankfurt Main W Straube Daiber Stuttgart Die Haltbarkeitskoeffizienten der Pelzfelle In Das Pelzgewerbe Jahrgang XV Neue Folge 1964 Nr 2 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Frankfurt Main Leipzig Wien S 56 58 a b c d e f g Heinrich Dathe Paul Schops unter Mitarbeit von 11 Fachwissenschaftlern Pelztieratlas VEB Gustav Fischer Verlag Jena 1986 S 217 218 a b Fritz Schmidt Das Buch von den Pelztieren und Pelzen F C Mayer Verlag Munchen 1970 S 149 151 a b c d Dr Paul Schops Auktionsgesellschaft Sojuspuschnina u a Schneeleopard und Nebelparder In Das Pelzgewerbe Jg X Neue Folge 1959 Nr 3 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin u a S 103 107 K Toldt Innsbruck Aufbau und naturliche Farbung des Haarkleides der Wildsaugetiere Verlag Deutsche Gesellschaft fur Kleintier und Pelztierzucht Leipzig 1935 S 148 a b Christian Franke Johanna Kroll Jury Frankel s Rauchwaren Handbuch 1988 89 10 uberarbeitete und erganzte Neuauflage Rifra Verlag Murrhardt S 87 www wisia de Wissenschaftliches Informationssystem zum Internationalen Artenschutz Artenschutzdatenbank des Bundesamtes fur Naturschutz in Bonn Zuletzt abgerufen am 20 Januar 2015 Paul Larisch Josef Schmid Das Kurschner Handwerk 1 Jg Nr 2 III Teil Selbstverlag Paris November 1902 S 60 Arthur Samet Pictorial Encyclopedia of Furs Arthur Samet Book Division New York 1950 S 330 englisch Paul Schops u a Der Materialbedarf fur Pelzbekleidung In Das Pelzgewerbe Jg XVI Neue Folge 1965 Nr 1 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin u a S 7 12 Emil Brass Aus dem Reiche der Pelze 1 Auflage Verlag der Neuen Pelzwaren Zeitung und Kurschner Zeitung Berlin 1911 S 406 407 a b Emil Brass Aus dem Reiche der Pelze 2 verbesserte Auflage Verlag der Neuen Pelzwaren Zeitung und Kurschner Zeitung Berlin 1925 S 489 490 Alexander Tuma Pelz Lexikon Pelz und Rauhwarenkunde XVIII Band Verlag Alexander Tuma Wien 1949 Stichwort Irbis N Dawaa M Nicht G Schunzel Uber die Pelztiere der Mongolischen Volksrepublik MVR In Das Pelzgewerbe Nr 1 neue Folge 1971 S 11 Pelzarten Affenfell Alpakafell Antilopenfell Astrachan Barenfell Bassariskfell Biberfell Biberlamm Bisamfell Blaufuchsfell Bluebackfell Breitschwanzfell Budge Buenolamm Burundukfell Chinchillafell Coyotenfell Dachsfell Desmanfell Edelfell Eichhornchenfell Elchfell Feh Fichtenmarderfell Fischermarderfell Fohlenfell Fuchsfell Gamsfell Gazellenfell Gepardfell Ginsterkatzenfell Gnufell Grisfuchsfell Guanakofell Hamsterfell Hasenfell Hermelinfell Hirschfell Hundefell 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