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Ursprunglich wurden Zebrafelle mit ihrer charakteristischen Streifenzeichnung ausschliesslich fur Wanddekorationen Vorleger Sitzhocker und Ahnliches gebraucht Ansonsten wurden sie hauptsachlich in der Art der Leopardenfelle von den einheimischen Afrikanern benutzt 1 Als es gelang das Leder weich und leicht zuzurichten arbeitete man seit Anfang der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts vereinzelt daraus auch Sportmantel Jacken und anderes 1988 war uber die Anzahl der anfallenden Felle nichts bekannt ihre Zahl wurde auf kaum uber einige hundert hinausgehend und damit pelzwirtschaftlich ohne Bedeutung geschatzt 2 Fell des Hartmann BergzebrasDie Heimat des Zebras ist das sudliche Afrika Drei Arten aus der Gattung der Pferde werden als Zebra bezeichnet Grevyzebra Bergzebra und das Steppenzebra Die beiden Unterarten des Bergzebras sind nach dem Washingtoner Artenschutzubereinkommen streng geschutzt Das Hartmann Bergzebra darf unter gewissen Voraussetzungen als Jagdtrophae in die Europaische Union eingefuhrt werden 2 Inhaltsverzeichnis 1 Fellbeschreibung 1 1 Grevyzebra 1 2 Bergzebra 1 3 Steppenzebra 1 4 Chapman Zebra 1 5 Quagga 2 Geschichte 3 Verarbeitung 4 Siehe auch 5 Anmerkung 6 EinzelnachweiseFellbeschreibung Bearbeiten nbsp Zebrafell Sitzbanke in Namibia 2017 Zebras erreichen eine Kopfrumpflange von 210 bis 300 Zentimeter Hengste werden grosser als Stuten der Schwanz wird 40 bis 60 Zentimeter lang Von den drei noch lebenden Arten der Zebras wegen ihrer Fellzeichnung auch Tigerpferde genannt ist die grosste und die kleinste Art eselahnlich mit langem Kopf die mittelgrosse ist pferdeahnlich jeweils abgesehen von den Streifen Wie die Pferde weisen die Zebras eine Mahne auf Das fur die Art typische Streifenmuster ist bei jedem Tier individuell gezeichnet Auffallend ist die unterschiedliche Streifenzahl der drei Zebraarten Wahrend das Grevyzebra etwa 80 Streifen hat hat das Bergzebra nur etwa 45 und das Steppenzebra sogar nur etwa 30 Beim Grevyzebra bilden sich die Streifen 35 Tage nach der Geburt beim Bergzebra nach 28 Tagen und beim Steppenzebra nach 21 Tagen 3 Die Intensitat der Streifenmuster nimmt vom nordlichen zum sudlichen Afrika hin ab 4 Der bei allen Einhufern uber den Hinterbeinen vorhandene Rossspiegel ist beim Zebra besonders grossflachig und durch die Fellzeichnung besonders markant Beim frischen Rohfell sticht er auch auf der Fleischseite durch eine dunklere Tonung erheblich von der ubrigen Haut ab der Farbungsunterschied verschwindet bei der Gerbung Beim Anfassen ist die grossere Dicke und Festigkeit dieser Hautpartie zu spuren das Leder ist hier glatter und blanker 1 Die Fellstruktur ist kurzhaarig und glatt bei den Fohlen wolliger Die Lange der Schweifbehaarung ist von der Wurzel bis uber die Mitte unterschiedlich burstenartig kurz das heisst esel beziehungsweise wildpferdahnlich bis lang behaart an den Schweif von Hauspferden erinnernd meist liegt sie jedoch zwischen den beiden Extremen Die Endquaste des Schweifs ist immer stark ausgepragt und langhaarig 4 Uber den kaum auffalligen Haarwechsel insbesondere der Tropenformen ist wohl wenig bekannt Bei den in Sudafrika lebenden Zebras besteht ein Wechsel zwischen einem kurzen glatten Sommerhaar und einer langeren mehr wirren und wolligen Winterbehaarung Tiere aus zum Beispiel europaischen Haltungen haben ebenfalls ein langeres Winterhaar typisch ist auch dass die schwarze Streifung dann braunlich wird 4 Grevyzebra Bearbeiten Das grosste der Zebras ist das Grevyzebra aus Sudabessinien und Somaliland bis nach Nord Kenia mit einer Kopfrumpflange von etwa 300 Zentimeter der Schwanz ist etwa 50 Zentimeter lang 5 Es hat grosse Tutenohren Die Streifen die schmalsten und dichteststehenden aller Zebraarten sind beim erwachsenen Tier lackschwarz bis schwarzbraun und sehr schmal Sie reichen schwanzwarts bis zum hochsten Punkt der Kruppe 2 5 Der hintere Teil der Kruppe zwischen Rumpf und Keulenstreifung ist mit einer die Schwanzwurzel kreisrund umgebenden Zeichnung ganz schmaler Streifen dem so genannten Rost umgeben Die Grundfarbe ist weiss bis gelblich Der Rossspiegel reicht nach vorn bis zum Widerrist und dehnt sich bis nahe zur Bauchkante und bis in die Oberschenkel aus bei den Jungtieren mit Mahne bis uber den ganzen Rucken Der Kopf ist relativ gross und langgestreckt der Hals eher kurz 2 5 Bergzebra Bearbeiten Das Bergzebra aus Kapland und den Kustengebieten Sudwestafrikas hat zwei Unterarten die kleinere das fast ausgestorbene Kapzebra bewohnte fruher die Hochebenen von Westkap Ostkap und Nordkap 6 Das Bergzebra ist durchschnittlich grosser als das Steppenzebra Alle drei Arten haben eine fur die jeweilige Art sehr charakteristische Fellzeichnung das Bergzebra unterscheidet sich von dem des Steppenzebras durch die breiteren schwarzen bis schokoladenbraunen Streifen mit schmaleren weissen Zwischenraumen so dass es insgesamt dunkel wirkt die Grundfarbe ist aber dennoch weiss Auf der Vorderseite des Gesichts ist die Streifung stets rotbraun Die Schattenstreifen des Steppenzebras fehlen Am Kopf sind die Streifen am schmalsten am breitesten sind sie am Gesass wo auch die weissen Zwischenraume sehr weit sind An den Beinen setzen sich die Streifen bis zu den Enden fort wobei die Vorderbeine dunnere Streifen als die Hinterbeine aufweisen Die schwarzen Querstreifen beschranken sich auf die Kruppe und die Schwanzwurzel Uber den Rucken und den Bauch zieht sich jeweils ein dunkler Langsstreifen mit Ausnahme des Langsstreifen ist der Bauch ansonsten weiss An der Halsunterseite hat das Fell eine deutliche Wamme Die Streifen des erwachsenen Tieres sind schwarzbraun bis lackschwarz auf der Vorderseite des Gesichts stets rotbraun 1 Der Kopf ist gross mit bis 23 Zentimeter langen gerundeten eselartigen Ohren deren obere Rander haufig weiss sind Das Fell hat insgesamt sehr kurze Haare mit einer durchschnittlichen Lange von nur einem Zentimeter die langsten befinden sich an der kurzen Mahne und an der Schwanzquaste Der Haarstrich ist im hinteren Teil des Ruckens nach vorn gerichtet etwas vor dem hochsten Punkt der Kruppe bildet sich ein Haarwirbel 7 1 Die grossere Form des Bergzebras das Hartmann Bergzebra lebt nur noch im Hochland Sudwestafrikas Es hat schmalere Streifen und die am geringsten ausgepragten Spiegel 1 Die Streifen des Kapzebras sind trotz der geringeren Grosse des Tieres breiter als beim Hartmann Bergzebra es hat den am geringsten ausgepragten Rossspiegel 1 Steppenzebra Bearbeiten nbsp Sechs Varianten des Steppenzebras ungenannte Herkunft Die unterschiedlichste Zebragruppe bilden die pferdeahnlichen Mitglieder der sogenannten Quaggagruppe der Steppenzebras Ihre Heimat ist Sudost und Ostafrika von 5 Grad Nord nach Suden bis zum Kap und von dort nach Nordwesten bis etwa 12 Grad Sud Westlich des Kongo fehlen sie im gesamten Regenwald 1 Sie sind am weitesten verbreitet und haben schon deshalb die grosste Variationsvielfalt in der Zeichnung Die Ohren sind kurzer die Hufe pferdeartig Die Kopfrumpflange dieser kleinsten Art betragt etwa 230 Zentimeter die Schwanzlange 52 Zentimeter Die Farbung ist nicht nur bei den ortlichen Rassen sondern auch von Tier zu Tier ausserordentlich verschieden Immer ist sie jedoch dadurch gekennzeichnet dass die Keulenstreifung weit in die Korperseiten hineinreicht Je nach Ortsrasse andert sich die Farbe der Streifen von lackschwarz bis dunkelrotbraun die Grundfarbe von weiss bis rotlichbraun Zwischen den beiden dunklen Streifen befinden sich nicht selten schmalere weniger satt gefarbte Zwischen oder Schattenstreifen beispielsweise beim Damara Zebra Der Schwanz ist schwarz oder weiss gefarbt Gelegentlich gibt es Tiere mit ganz schwarzem Fell mit unregelmassig verteilten weissen Punkten Die runden Rander der ublicherweise kurzen und dunklen Ohren sind weiss Typisch ist die kurze Mahne die vom Scheitel bis zum Widerrist reicht einige Populationen vor allem im nordlichen Verbreitungsgebiet haben sogar keine Mahne 8 1 Von den zahlreich beschriebenen Unterarten finden sich in Tiergarten am haufigsten das Bohm oder Grantzezebra mit beim erwachsenen Tier meist ziemlich dunkler Grundfarbung und meist kraftigen Schattenstreifen Felle ausgewachsener Zebras der Quaggagruppe sind ahnlich dickledrig wie vom Grevyzebra 1 Chapman Zebra Bearbeiten Das dunkle Fell des erwachsenen Chapmann Zebras hat meist kraftige Schattenstreifen Die Grundfarbe des Bohm oder Grant Zebras ist reinweiss es hat die breitesten Streifen aller Zebraarten nur selten mit Schattenstreifen 8 Quagga Bearbeiten Das Quagga eine Unterart des Steppenzebras ist 1883 ausgestorben Bei ihm waren nur der Kopf und der Hals kraftig schwarz weiss gestreift Zum Rumpf hin wurden die Streifen blasser und verschmolzen zu einem einfarbigen Rotbraun Es gab auch Tiere mit einer deutlichen Streifenbildung bis zum hinteren Teil des Korpers Die Beine waren nicht gestreift 8 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Luo Krieger mit Halschmuck aus einem Zebrafell Beinstuck 1968 nbsp Hocker aus Elefantenfussen mit Zebrafellsitzen im Hamburger ZollmuseumVon den Einwohnern Afrikas wurden Zebrafelle oder Teile davon als schmuckende Kleidungsteile genutzt Quaggahaute wurden von den Buren gegerbt oder zu Getreidesacken verarbeitet 4 1814 wird als hauptsachliche Verwendung zu Pferdedecken genannt 9 In den 1960er Jahren einer Blutezeit der Pelzmode wurden auch eine Zeit lang die Felle bisher wenig oder nicht beachteter besonders auffallig gemusterter Tiere verwendet insbesondere um Hohepunkte in Modeprasentationen zu setzen Neben den klassischen lebhaft gemusterten Pelzarten wie Ozelot und Leopard wurden jetzt auch ofter Zebra vereinzelt sogar Giraffenfelle zu extravaganter Kleidung verarbeitet Dies wurde moglich nachdem es den Pelzveredlern gelungen war das Leder leichter dunner und geschmeidig zu machen 10 4 Versuche aus Zebrafellen Mantel und Jacken zu machen wie bisher schon aus Rosshauten Fohlen oder Kalbfellen hatte es jedoch bereits fruher gegeben ohne dass sie allerdings von der Mode aufgenommen wurden 11 nbsp Teilansicht eines Zebra Wandbehangs eines Frankfurter Pelzhandlers 2012 Verarbeitung BearbeitenDie Felle werden wie die Haute samtlicher Huftiere und uberhaupt aller grossen Tiere offen angeliefert nicht rund abgezogen 2 Zebrafelle werden heute als Wandbehange oder als Vorleger angeboten 4 Die Felle erfordern vom Kurschner grosse Reparaturarbeiten sie sind vollig von durch Insektenstiche entstandene Locher ubersat Storend bei der Fellverarbeitung ist auch der ausgedehnte Rossspiegel oberhalb der Hinterbeine er ist noch grosser als beim Pferd Zu der ahnlichen Verarbeitungstechnik der Fohlenfelle siehe dort kommt beim Zebra noch die Berucksichtigung der Streifenzeichnung hinzu Der Haltbarkeitsquotient fur Produkte aus Zebrafell wird von einem Autor ahnlich der fur Hauspferde vermutet 4 er betragt fur Rosshaute 20 bis 30 Prozent fur Fohlenfelle 60 bis 70 Prozent Anmerkung 1 12 Ein amerikanischer Kurschner schreibt das Fell ist wenig haltbar das Haar ist zu steif und das Leder zu kraftig 10 Siehe auch Bearbeiten nbsp Commons Zebrafelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Bekleidung und andere Produkte aus Zebrafell Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weitere Pelzarten Pelz KurschnerAnmerkung Bearbeiten Die angegebenen vergleichenden Werte Koeffizienten sind das Ergebnis vergleichender Prufung durch Kurschner und Rauchwarenhandler in Bezug auf den Grad der offenbaren Abnutzung Die Zahlen sind nicht eindeutig zu den subjektiven Beobachtungen der Haltbarkeit in der Praxis kommen in jedem Einzelfall Beeinflussungen durch Pelzzurichtung und Pelzveredlung sowie zahlreiche weitere Faktoren hinzu Eine genauere Angabe konnte nur auf wissenschaftlicher Grundlage ermittelt werden Die Einteilung erfolgte in Stufen von jeweils zehn Prozent Die nach praktischer Erfahrung haltbarsten Fellarten wurden auf 100 Prozent gesetzt Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Erna Mohr Von Rosshauten und Zebrafellen In Das Pelzgewerbe Nr 4 1964 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin u a S 161 168 a b c d e f Christian Franke Johanna Kroll Jury Frankel s Rauchwaren Handbuch 1988 89 10 uberarbeitete und erganzte Neuauflage Auflage Rifra Verlag Murrhardt 1988 S 310 311 Sean B Carroll Evo Devo 1 Auflage Berlin University Press 2005 ISBN 978 3 940432 15 5 S 230 235 a b c d e f g Heinrich Dathe Paul Schops unter Mitarbeit von 11 Fachwissenschaftlern Pelztieratlas VEB Gustav Fischer Verlag Jena 1986 S 256 260 a b c C S Churcher Equus grevyi Mammalian Species No 453 1993 S 1 9 Bo Beolens Michael Watkins Michael Grayson The Eponym Dictionary of Mammals JHU Press 2009 ISBN 978 0 8018 9304 9 S 179 L B Penzhorn Equus zebra Mammalian Species 314 1988 S 1 7 a b c Peter Grubb Equus burchelli Mammalian Species 157 1981 S 1 9 D Johann Heinrich Moritz Poppe Johann Christian Schedels neues und vollstandiges Waaren Lexikon Zweiter Teil M bis Z Vierte durchaus verbesserte Auflage Verlag Carl Ludwig Brede Offenbach am Mayn 1814 S 592 a b David G Kaplan World of Furs Fairchield Publications New York 1974 S 21 53 59 196 englisch Alexander Tuma Pelz Lexikon Pelz und Rauhwarenkunde XXI Band 1 Auflage Alexander Tuma Wien 1951 S 283 Stichwort Zebra Paul Schops H Brauckhoff K Hase Richard Konig W Straube Daiber Die Haltbarkeitskoeffizienten der Pelzfelle In Das Pelzgewerbe Jahrgang XV Neue Folge Nr 2 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Frankfurt am Main Leipzig Wien 1964 S 56 58 Pelzarten Affenfell Alpakafell Antilopenfell Astrachan Barenfell Bassariskfell Biberfell Biberlamm Bisamfell Blaufuchsfell Bluebackfell Breitschwanzfell Budge Buenolamm Burundukfell Chinchillafell Coyotenfell Dachsfell Desmanfell Edelfell Eichhornchenfell Elchfell Feh Fichtenmarderfell Fischermarderfell Fohlenfell Fuchsfell Gamsfell Gazellenfell Gepardfell Ginsterkatzenfell Gnufell Grisfuchsfell Guanakofell Hamsterfell Hasenfell Hermelinfell Hirschfell Hundefell Gaewolf Iltisfell Indisch Lamm Irbisfell Jaguarfell Kangurufell Kalbfell Kaninfell Karakulfell Karibufell Katzenfell Kitfuchsfell Klippschlieferfell Kolinskyfell Korsakfell Kreuzfuchsfell Lammfell Leopardenfell Leopardkatzenfell Lowenfell Luchsfell Marderfell Marderhundfell Maulwurffell Minkfell Molenda oder Fliegender Hund Murmelfell Nebelparderfell Nerzfell Nutriafell Opossumfell Otterfell Ozelotfell Ozelotkatzenfell Pahmi Pantherfell agyptische Mythologie Pekanfell Persianerfell Persianerklaue Petschanikfell Pferdehaut Pijikifell Platinfuchsfell Polarfuchsfell Possumfell Pumafell Rehfell Rentierfell Rindshaut Robbenfell Rosshaut Rotfuchsfell Schaffell Schakalfell Schildkrotleopardfell Schneeleopardfell Sealfell Seefuchsfell Seehundfell Siebenschlaferfell Silberfuchsfell Skunkfell Suslikfell Tanukifell Tibetlamm Tigerfell Vielfrassfell Vikunjafell Virginischer Iltispelz Viscachafell Vogelfell Wallabyfell Waschbarfell Whitecoatfell Wieselfell Wildkatzenfell Wildschweinschwarte Wolfsfell Zebrafell Zibetkatzenfell Zickelfell Ziegenfell Zieselfell Zobelfell Abgerufen 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