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Schakalfelle werden wegen ihrer nicht ganz so ansprechenden Haarstruktur meist nur zu Decken verarbeitet Felle aus Gebirgsgegenden gelegentlich auch zu Besatzen und Mutzen In der Regel kommen nur die Felle des Goldschakals in den Handel 1 Goldschakalfell SchabrackenschakalfellZu den Schakalen gehoren drei Wildhundarten der Goldschakal der Schabrackenschakal und der Streifenschakal Der Haltbarkeitskoeffizient fur Schakalfell wird mit 60 bis 70 Prozent angegeben Anmerkung 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Arten 2 Handel 3 Verarbeitung Geschichte 4 Zahlen Fakten 5 Weblinks 6 Anmerkung 7 EinzelnachweiseArten BearbeitenDie Heimat des Goldschakals zuweilen auch Goldwolf genannt erstreckt sich von Sudosteuropa Vorder und Mittel und Sudasien bis zum Norden Hinterindiens ausserdem lebt er im Norden und Osten Afrikas und im asiatischen Hochgebirge oberhalb von 1000 Metern Die Winterfarbung ist durch die uberlagernden schwarzlichen Grannenspitzen unterschiedlich von rost bis goldfarben Das Vorderteil der Schnauze die Stirn und die Partie um die Augenhohlen sind ockerfarben rost braun fuchsrotlich uber den Augen befindet sich ein schwarzlicher Streifen Die Ohren aussen sind blassrostbraun innen mit trub weisslichen Harchen Die Grannenhaare auf dem Rucken sind besonders ausgebildet an den Flanken weniger werdend dadurch wirkt der Farbton hier lebhafter und reiner Der Bauch ist weisslich in den Achselhohlen und Leistengegenden leicht rotlich Die Laufe sind ockerfarben fuchsrot nach innen heller Der Schweif ist buschig teils schwarzlich teils fahlgelb mit oberhalb schwarzlichen Linien Das Fell ist etwa 70 bis 85 Zentimeter lang der buschige Schweif 22 bis 28 Zentimeter Das Geburtskleid ist hell bis dunkelgrau im Alter von einem Monat wechselt es zu fuchsrotlich schwarz gesprenkelt Im August September gleichen die Jungtiere den Erwachsenen und im Oktober November haben sie bereits ein vollstandiges Winterfell Von November bis Marz hat das Fell Unterwolle ausgebildet beim Sommerfell fehlt sie Das Sommerfell ist sparlicher grob und kurz mit dem Winterpelz entsprechender Farbverteilung Der Haarwechsel findet zweimal jahrlich statt im Fruhjahr von Mitte Ende Marz bis Mitte Mai bei einer Dauer von 65 Tagen Das Sommerfell hat nur grobes sparliches Grannenhaar das Winterfell von November bis Marz auch eine Unterwolle Von Mitte September an fallen die Sommer Grannenhaare aus und gleichzeitig bildet sich das Unterhaar Die Harung verlauft vom Kreuz uber Rucken Flanken Bauch Gliedmassen bis zum Kopf und ist Ende November abgeschlossen Zwischen den Geschlechtern besteht kein Fellunterschied nur zwischen den Herkunftsgebieten 3 1 Der Winterpelz ist am schonsten in der Zeit von November bis Marz Trotzdem ist er jedoch von geringem Wert da um diese Zeit die Haardecke grob und sparlich ist die Farbung ausserdem eintonig und wenig gefallig 3 Der Schabrackenschakal lebt in den etwas offeneren Gebieten von Nubien dem Sudan Somaliland bis Kapland 1 Er ist durch seine auffallende Farbung mit den anderen Schakalarten nicht zu verwechseln Der schieferfarbene wie eine Schabracke wirkende Rucken hebt sich scharf gegen die an der Unterseite helle rostrote Wamme ab Das Fell ist 70 bis 85 cm lang der Schweif ist grau mit einer grauen bis gelbroten Schwanzwurzel und 30 bis 35 Zentimeter lang Der Streifenschakal kommt ausschliesslich in Afrika sudlich der Sahara vor von der westafrikanischen Kuste in Guinea und dem Senegal uber Zentralafrika bis zum Sudan und Athiopien in Ostafrika und von dort aus sudlich bis Namibia Botswana und nordliches Sudafrika Er hat langere Beine als die erstgenannten und einen dichter behaarten dunkleren Schweif der meist eine weisse Spitze hat Die Farbung des Fells ist braunlichgrau mit rotlichfahlem Rucken seitlich hat es je einen mehr oder weniger scharf abgesetzten hellen Streifen der unten meist schwarz gesaumt ist Das Fell ist etwa 80 bis 90 Zentimeter lang der Schweif 30 bis 35 Zentimeter 1 Die Haare aller drei Arten sind grob und hart und etwas schutter auch die Unterwolle ist nicht sehr weich Die geographischen Unterschiede sind erheblich 4 Die weichhaarigsten Felle kommen aus den persischen Bergen aber wohl nie in grosserer Zahl Verallgemeinernd lasst sich sagen dass das Haar grober wird je naher das Herkommen an der Kuste liegt umso feiner das Haar desto weiter und hoher der Lebensraum im Landesinneren 5 Bei einer Einteilung der Pelztiere in die Haar Feinheitsklassen seidig fein mittelfein grober und hart wird das Schakalhaar als hart eingestuft 6 Schakaltypus bezeichnet einen Haartyp bei dem wie beim Schakal die Leithaare mit einem hellen Ring entgegen der Wurzelspitze subapikal vorherrschend sind 4 Handel Bearbeiten nbsp Griechischer Feuerwehrmann mit Schakalweste um 1900 Der Fellanfall ist gering meist kommen nur Goldschakale in den Handel Um 1900 kamen sie erstmals auf den Markt etwa 1910 wurden sie in grosseren Mengen auf dem Leipziger Bruhl gehandelt dem damals bedeutendsten Welthandelszentrum fur Rauchwaren Zu der Zeit stammten die meisten Felle aus Griechenland 7 Der russische Handelsstandard nennt zwei Herkommen kaukasische und Mittelasiatische Sorten I vollhaarig II weniger vollhaarig III halbhaarig IV dunnbehaart Die Felle kommen meist aufgeschnitten nicht rund abgezogen in den Handel 1 Fur die als sudamerikanische Schakale teils auch als sudamerikanische Fuchse gehandelten Felle siehe Rotfuchsfell Verarbeitung Geschichte BearbeitenBereits Anfang 1900 wurden die weichhaarigeren Felle zu Konfektion verarbeitet wohl hauptsachlich fur Herrenbekleidung Autofahrer beziehungsweise Reisepelze Innenfutter und Besatze fur Gehpelze Aus den besseren aus Gebirgsgegenden stammenden Fellen wurden Besatze und Mutzen hergestellt teils marder oder zobelahnlich gefarbt Durch eine entsprechende Pelzveredlung kann das harte Grannenhaar etwas weicher gemacht werden Gebleicht dienten Schakalfelle auch zeitweilig als Dachsimitation 5 Um 1920 bis 1930 als Fuchscoliers Schals in Tierform sehr in Mode waren wurden auch entsprechend umgefarbte Schakalfelle als Fuchsersatz verwendet allerdings mit wesentlich bescheidenerer Wirkung 8 Bevor Wohnraume und Fahrzeuge generell beheizt wurden waren Felldecken wichtige Gebrauchsgegenstande und Handelsartikel Attraktiv waren Decken aus Schabrackenschakalfellen wegen ihrer breiten hellen Langsstreifen Als die schonsten Schakalfelle galten die aus dem damals deutschen Sudwest Afrika dem heutigen Namibia Die Einheimischen fertigten daraus quadratische Decken Karosse genannt die gefaltet in der Art eines Schals mit dem Fell zum Korper hin getragen wurden Sie kamen zu der Zeit auch in den Handel 9 7 Im Jahr 1989 wurde der damalige ungefahre Materialverbrauch fur einen Damenmantel der Konfektionsgrosse 40 mit bis zu 14 Schakalfellen angegeben 10 Anmerkung 2 Die Verarbeitung entspricht der anderer Langhaarpelze wie beispielsweise Wolfsfell oder Fuchsfell Die Verwendung der Schakalfelle geschieht heute hauptsachlich zu Besatzen zu Konfektion und weiterhin auch zu Decken Zahlen Fakten Bearbeiten1907 1910 fur diese Jahre wurde die Weltausbeute an Schakalen auf 20 000 bis 30 000 Tiere geschatzt Davon kamen aus Afrika 10 000 Asien 5000 und Europa 5000 Exemplare 11 Vor 1911 kamen jahrlich wohl 5000 bis 10 000 griechische Schakalfelle in den Handel Der durchschnittliche Wert betrug 2 bis 3 Mark 7 In Indien wurden Schakale zu dieser Zeit in grosser Zahl erlegt sie gelangten aber kaum in den Handel 7 In Algerien zahlte die Regierung 1 50 Franc Abschusspramie es wurden jahrlich etwa 30 000 bis 40 000 getotet Die Felle wurden jedoch kaum ausgefuhrt 7 Aus dem damaligen Deutsch Sudwestafrika dem heutigen Namibia wurden jahrlich einige hundert der ansprechenden dortigen Sorte nach Leipzig importiert 7 2014 lag auf dem Bett Nelson Mandelas 1918 2013 in dem Haus in dem er von 1946 bis 1962 lebte noch immer ein Schakalfell das Zeichen koniglicher Abstammung Mandela war ein sudafrikanischer Anti Apartheid Kampfer und Politiker sowie von 1994 bis 1999 der erste schwarze Prasident seines Landes 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schakalfelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Bekleidung aus Schakalfellen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Schakalfell Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Pelz Kurschner Weitere PelzartenAnmerkung Bearbeiten Die angegebenen vergleichenden Werte Koeffizienten sind das Ergebnis vergleichender Prufung durch Kurschner und Rauchwarenhandler in Bezug auf den Grad der offenbaren Abnutzung Die Zahlen sind nicht eindeutig zu den subjektiven Beobachtungen der Haltbarkeit in der Praxis kommen in jedem Einzelfall Beeinflussungen durch Pelzzurichtung und Pelzveredlung sowie zahlreiche weitere Faktoren hinzu Eine genauere Angabe konnte nur auf wissenschaftlicher Grundlage ermittelt werden Die Einteilung erfolgte in Stufen von jeweils 10 Prozent Die nach praktischer Erfahrung haltbarsten Fellarten wurden auf 100 Prozent gesetzt Der Autor merkt erganzend an formal gering modifiziert Die Anzahl der fur ein bestimmtes Pelzprodukt bereitzustellenden Einzelfelle kann im Voraus keinesfalls sicher angegeben werden Massgebende Faktoren dafur sind in erster Linie jeweils vorherrschende Modeaspekte wie Weite Lange Kragen und Armelformen Die Angabe kann bestenfalls Anhaltspunkte liefern zumal die ursprungliche Grosse des Felles durch mehr oder weniger starke Einwirkungen bei der Konservierung und Pelzzurichtung aber auch noch innerhalb der Kurschnerei Veranderungen unterworfen ist Die Zahlen lassen auch Ruckschlusse auf die unterschiedliche Korpergrosse der Tiere zu Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Christian Franke Johanna Kroll Jury Frankel s Rauchwaren Handbuch 1988 89 10 uberarbeitete und erganzte Neuauflage Rifra Verlag Murrhardt S 130 131 144 Paul Schops H Brauckhoff K Hase Richard Konig W Straube Daiber Die Haltbarkeitskoeffizienten der Pelzfelle In Das Pelzgewerbe Jahrgang XV Neue Folge Nr 2 1964 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Frankfurt am Main Leipzig Wien S 56 58 a b Heinrich Dathe Paul Schops u a Pelztieratlas VEB Gustav Fischer Verlag Jena 1986 S a b K Toldt Aufbau und naturliche Farbung des Haarkleides der Wildsaugetiere Verlag Deutsche Gesellschaft fur Kleintier und Pelztierzucht Leipzig 1935 S 116 139 a b Max Bachrach Fur A Practical Treatise Verlag Prentice Hall New York 1936 S 237 239 engl Paul Schops Kurt Hase Die Feinheit der Behaarung Die Feinheits Klassen In Das Pelzgewerbe Jg VI Neue Folge Nr 2 1955 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Leipzig Berlin Frankfurt am Main S 39 40 Anmerkung fein teils seidig mittelfein teils fein grober mittelfein bis grob a b c d e f Emil Brass Aus dem Reiche der Pelze 1 Auflage Verlag der Neuen Pelzwaren Zeitung und Kurschner Zeitung Berlin 1911 S 445 447 Alexander Tuma Pelz Lexikon Pelz und Rauhwarenkunde XXI Band Verlag Alexander Tuma Wien 1951 Stichwort Schakal Thomas Edward Eden Jr The Search for Nitre and the True Nature of Guano Being an Account of a Voyage to the South West Coast of Afric General Books LLC 2009 engl Zuletzt abgerufen am 16 Januar 2014 Helmut Lang Pelz Deutscher Fachverlag Frankfurt am Main 1989 ISBN 3 87150 314 2 S 39 40 F F Aliew Pelztierbestande in freier Wildbahn In Das Pelzgewerbe Jg XX Neue Folge Nr 6 1971 Hermelin Verlag Dr Paul Schops S 15 nach Kaplin 1960 Andreas Felber Johannesburg Aparter in Bild und Ton In Der Standard Rondo 10 Februar 2014 zuletzt abgerufen am 17 Januar 2014 Pelzarten Affenfell Alpakafell Antilopenfell Astrachan Barenfell Bassariskfell Biberfell Biberlamm Bisamfell Blaufuchsfell Bluebackfell Breitschwanzfell Budge Buenolamm Burundukfell Chinchillafell Coyotenfell Dachsfell Desmanfell Edelfell Eichhornchenfell Elchfell Feh Fichtenmarderfell Fischermarderfell Fohlenfell Fuchsfell Gamsfell Gazellenfell Gepardfell Ginsterkatzenfell Gnufell Grisfuchsfell Guanakofell Hamsterfell Hasenfell Hermelinfell Hirschfell Hundefell Gaewolf Iltisfell Indisch Lamm Irbisfell Jaguarfell Kangurufell 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Zobelfell Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schakalfell amp oldid 232651440