www.wikidata.de-de.nina.az
Der Artikel behandelt die Felle und Fellprodukte des Kolinsky Kolinski oder Kolonok und des Solongoi oder AltaiwieselsGuo Songtao mit Kolinskypelz und mutze vor 1891 Die im Pelzhandel selten noch auftauchenden Namen fur Erzeugnisse aus Kolinskyfell sind irrefuhrend Sibirischer Nerz Chinesischer Nerz Japanischer Nerz Koli Nerz 1 daneben auch Feuermarder Erdmarder oder Tartarischer Marder 2 Weder weist die Haarstruktur auf ein Wassertier hin noch ahnelt die Lebensweise des Kolinsky dem des Nerzes Altere Bezeichnungen sind Kalinken Kulonki auch Kolanka Karlinken und Kolinkenfelle 3 Seit dem 15 April 1967 sind nach den RAL Bestimmungen im Handel neben Kolinsky nur noch die Namen Chinesisches Wiesel und Japanisches Wiesel zulassig 2 Die Felle waren bis in die neuere Zeit in den Landern und Gebieten besonders gefragt in denen Gelb als Farbe des Staates und der Macht besonderen Rang hatte Sie bildeten einen bedeutenden Handelsartikel in China der Mandschurei und der Turkei 4 In westlichen Landern fand die rotlichgelbe Farbe weniger Anklang so dass die Felle hier fast immer vor der Endverarbeitung gefarbt wurden 5 Neben der Fellverwertung wurden fruher auch heute noch in geringem Umfang die Haare des buschigen Schweifes zu feinen Malerpinseln verarbeitet Die naturliche Elastizitat die Feinheit und die grosse Farbaufnahme der schuppigen Haaroberflache macht das Haar anderen Materialien uberlegen Aufgrund seiner Seltenheit spielte das Kolinskyfell pelzwirtschaftlich jedoch keine wesentliche Rolle 6 Das Washingtoner Artenschutzubereinkommen CITES fuhrt diese Art in Appendix III der Ubereinkunft Sie wird damit als eine in Indien mit besonderen Handelsbestimmungen versehene Art bezeichnet Die Europaische Union beurteilt sie in der EU Artenschutzverordnung EG Nr 338 97 bzw in der Anderung durch EG Verordnung 407 2009 Anhang D als Art deren Einfuhrmenge in die Europaische Union eine Handelsuberwachung rechtfertigt Die in der Zoologie beschriebenen Unterarten des Feuermarders lassen sich nicht mit den im Pelzhandel ublichen Benennungen in Ubereinstimmung bringen 7 Inhaltsverzeichnis 1 Kolinsky Kolonok 2 Solongoi Newchwang Wiesel zoologisch Altai Wiesel 3 Chinesisches Wiesel auch Compo Wiesel 4 Japan Wiesel 5 Feuermarder aus Kaschmir und Tibet 6 Handel 7 Verarbeitung 8 Zahlen Fakten 9 Siehe auch 10 Anmerkung 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseKolinsky Kolonok Bearbeiten nbsp Pinsel aus Kolinskyschweifhaaren nbsp Kollier aus nerzgefarbtem Kolinskyfell 1 Halfte 20 Jh kommen aus den Gegenden vom Ural bis zum Amur Korea der Mandschurei teils aus Nordchina Die Jungtiere sind anfangs graublau das erst dunklere meist braunliche Sommerfell des erwachsenen Tieres wird im Laufe des Sommers fahlgelb die Fellfarbe im Winter ist rotlichgelb Der Name Feuermarder leitet sich von dem leuchtenden mitunter fast grellem feurigem ockergelb ab Stirn und Kopfseite die Maske sind braun an Hals und Kehle befinden sich mitunter kleine weissliche Abzeichen sonst meist gleichmassig gefarbt Die weisse Schnauze ist stets mit einem schwarzen Ring eingefasst Die Fellseiten sind nur wenig blasser als die Oberseite Die Fellstruktur ahnelt der des Hermelins das Haar ist langer und grober als bei den europaischen oder amerikanischen Nerzen die Oberhaarlange des Winterfells betragt 30 bis 40 mm 8 Die Behaarung ist dicht weich und mittellang das gut entwickelte Unterhaar ist weich Das langgestreckte Fell des Kolinsky hat eine Felllange von etwa 31 bis 39 cm und ist etwas langhaariger als das normale Wiesel Der Kopf ist schmal und spitz die Gliedmassen sind relativ kurz Der Haltbarkeitskoeffizient des Kolinskyfells betragt 20 bis 30 Prozent 9 Anmerkung 1 Bei einer Einteilung der Pelztiere in die Feinheitsklassen seidig fein mittelfein grober und hart wird das Kolinskyhaar und auch das Haar des chinesischen Wiesels als fein eingestuft das Haar des Bergkolinskys und das des Solongois als mittelfein 10 Charakteristisch ist der auffallende wie beim Marder buschige 13 bis 21 cm lange Schweif der Nerzschweif ist dagegen flacher und schmaler Die Felle kamen meist ohne die Schwanze in den Handel die kraftigen seidigen Haare wurden zu Malerpinseln verarbeitet die zumindest in England auch als Zobelfellpinsel in den Handel kamen 11 Das Entfernen der Schwanze vor dem Gerben geschieht damit das Haar unter dem Gerbprozess nicht in Mitleidenschaft gezogen wird 5 Seit dem Ersatz durch Kunststoff werden nur noch wenige hochwertige Kolinskyhaarpinsel fur feine Arbeiten hergestellt 1906 kostete ein Fell 30 bis 40 Pfennig 1911 war der Preis auf 1 50 Mark hochgeschnellt ohne Schweif war es 25 Pfennig billiger 12 2 Provenienzen 13 SibirienWestsibirische gelten als die besten die Differenz zu ostsibirischen Kolinsky ist jedoch gering Die Unterschiede sind stark witterungsabhangig das Wertverhaltnis kann sich in manchen Jahren auch umkehren Der russische Standard unterscheidet Kusnezk Tomsk Barabinsk Tobolsk Jenniscisk Lensk Jakutsk Amur Sabajkal und Baschkirien Die besten Sorten sind Kusnezk Tobolsk Barabinsk und Tomsk Als weniger edel gelten Jakutsk Amur Sabajkal Diese werden auch schmaler gespannt Ferner werden sie sortiert in Gross Mittel Klein I II Die Rohfelle werden in Beutelform mit dem Haar nach innen angeliefert Mandschurei Nordostliches China Norden Amur Nordliche Felle der Mandschurei sind gross fein und sehr leicht im Leder Sie sind ahnlich dem Amur Kolinsky Russland Mitte Kirin Kleine und helle Felle Suden Mukden Die sogenannten Mukdenkolinsky kommen aus dem Suden der Mandschurei sie sind klein und dunkel qualitativ schwacher und mehr dem chinesischen Wiesel ahnlich 14 China Die Anlieferung erfolgt meist aus dem Gebiet Shanghai Kwan sudwestlich der Mandschurei nordostlich Tientsin allerdings in wenig bedeutender Menge Die Behaarung im Genick ist auffallend flach KoreaVon hier kommen sehr grosse Felle rotlich bis schwarzlich schwerledrig 1984 wurden auf einer Leningrader Auktion 12 360 rohe koreanische Kolinsky verkauft 15 Die Felle wurden meist auf Zobel oder Nerz gefarbt die Verwendung war wie bei Nerz Bekleidungs Grossteile Pelzinnenfutter und anderes Solongoi Newchwang Wiesel zoologisch Altai Wiesel Bearbeiten nbsp Chinesische Wurdentrager mit Kolinskypelzen nbsp Kolinskycape London 1921 Weitere Namen sind Bergkolinsky Steinkolinsky Kolonok kamenni 16 die aus der Mandschurei stammenden Felle werden laut Emil Brass mit diesem Namen bezeichnet 1911 12 Als Solongoi auch Berg oder Steinkolinsky im Handel ist das Fell des Altaiwiesels aus dem Altai und Sajangebirge bis zur Mandschurei Nordostliches China Das dichte glanzende Haar ist mittellang sandgelb mit blaulich grauer Unterwolle Es ist wesentlich flacher und grober als beim Kolinsky Die Haarstruktur entspricht etwa der des Chinesischen Wiesels teils auch dem des russischen Sommerhermelins 2 Die Felle weiblicher Tiere sind bis zu einem Drittel kleiner als mannlicher Tiere Die Rohfelle werden meist in Beutelform Haar nach innen angeliefert teils nach aussen Das Fellsortiment entspricht dem des Kolinsky er wird heute meist auch unter dieser Bezeichnung versteigert 2 Die Verarbeitung ist ebenfalls wie der des Kolinsky meist in braune Farbtone eingefarbt Nerz Marder Zobel Vor 1930 wurde das Material von einem Pariser Modehaus starker forciert unter anderem fur Mantel Jacken und Besatze Chinesisches Wiesel auch Compo Wiesel BearbeitenDas Fell ist gelblich teils braunlichgelb mitunter hellrotlich Das seidige bis grobe Haar ist mittellang etwa wie beim Nerz gegenuber dem Kolinsky ist es flacher grober und mehr gelbbraun Die Felle aus Sud Kansi Sichuan Kweitschau bis Yunnan haben eine schwarzliche Schwanzspitze nicht so ausgepragt wie beim Hermelin Die Felllange betragt etwa 40 cm die Schwanzlange etwa 10 bis 15 cm Die Felle der Weibchen females sind teils erheblich kleiner als der Mannchen seidiger und entsprechend der Korpergrosse kurzhaariger Drei zugerichtete weibliche Felle erreichen die Grosse zweier mannlicher Felle males Asiatische Wieselfelle wurden bis in die 1960er Jahre haufig als Chinesischer Nerz oder Japanischer Nerz gehandelt 1965 erwog die Internationale Pelzhandelsvereinigung nach einem Vorpreschen des deutschen Pelzhandels ihren Mitgliedsorganisationen zu empfehlen kunftig auf die Bezeichnung Chinesischer oder Japanischer Nerz weil irrefuhrend zu verzichten und sie als Chinesische oder Japanische Wiesel zu bezeichnen Die britische Pelzhandelsvereinigung wollte dies zunachst nicht akzeptieren mit Wirkung ab 1 Januar 1966 wurde dann doch diese Empfehlung allgemein genehmigt 17 13 Die Schweifhaare werden zu Malerpinseln verarbeitet Das Vorkommen ist China insbesondere der Jangtsekiang Raum 13 Die Felle kommen in Beutelform in den innerasiatischen Handel das Haar teils nach aussen teils nach innen heute meist mit Schweif 13 Provenienzen 13 Compos Kompos Compo Kompero auch als Tungchow im HandelSie sind seidig die Farbe ist heller bis dunkler gelblich Die beste Sorte kommt aus der Gegend zwischen Nanjing und etwa Anking dem Unterlauf des Jangtsekiang vorwiegend nordlich des Flusses Die feinsten stammen aus der Gegend von Wusih dem Mundungsgebiet des Jangtsekiangs zwischen Shanghai und Nanjing Da nur sehr wenige Felle anfallen werden sie jedoch in die Spitzenqualitat der Compos einsortiert Hankow Mittel bis Unterlauf des Jangtsekiang Hankow auch als Nanking Ware im Handel sind grober rotlich und schwacher in der Qualitat Sie werden in grosseren Mengen angeliefert Die mannlichen Felle sind zu 60 bis 70 Prozent recht grob bis hart im Haar die Farbe ist zu 60 Prozent dunkel zu 40 Prozent hell weibliche zu etwa 50 Prozent dunkel und 50 Prozent hell Shantung Gelbes Meer auch Hoang ho WareShantung sind meist 1 5 cm Zentimeter kurzer als die bisher genannten Arten ein Teil der Ware soll jedoch besonders gross sein Das Haar ist seidig leicht rosa Sie sind heller als andere Sorten Die nordlichen Sorten die etwas grober sein sollen werden auch in die Tientsin Ware einsortiert Amoy Provinz Fujian Die Felle sind klein und spiessig im Haar Das Leder ist starker vor allem in der Kopfpartie besonders bei der Nachfallware Gelegentlich findet man sie auch in den Hankow Sortimenten Es sind jedoch nur wenig Amoy im Handel Der Welthandel ubernimmt meist nur die besseren Provenienzen Jangtsekiang Diese werden oft nur als Rivers oder Shanghai Wiesel bezeichnet die allerbesten wurden Compo Wiesel genannt 2 Je sudlicher die Herkunft um so grober und geringer ist die Qualitat besonders bei den mannlichen Fellen Vor allem nach der Zurichtung Gerbung fallen IIa Sorten an die nur schwer zu verwerten sind 13 MasseGrosse Felle males 41 bis 51 cm Durchschnitt average 46 cm Kleine Felle females 30 cm und mehr Durchschnitt average 36 cm1958 wird vermerkt dass die Langenangaben gegenuber fruher gestiegen sind Als Grund wird ein schmaleres langeres Spannen vermutet 13 Rohwaren SortimentNach der Qualitat enthalten Rohpartien meist I Sorte 80 Prozent II Sorte 20 Prozent mitunter betragt das Verhaltnis auch 90 10 Nach der Grosse Verhaltnis von males zu females 60 40 1958 fruher Ex large large 60 Prozent medium small je 20 Prozent 13 Japan Wiesel BearbeitenDer Fellrucken des Japan Wiesels ist braun die Unterseite ist deutlich heller mehr rotlich Der Kopf und die Pfoten sind noch dunkler als der Rucken Die braune Gesichtsmaske ist deutlich erkennbar die Oberlippen und die Kehle sind weiss Die Felle sind durchschnittlich kleiner als die chinesischen Wiesel aber viel seidiger Felle weiblicher Tiere sind wesentlich kleiner als die der mannlichen und viel feinhaariger 14 Die Haare der deutlich kurzeren Schweife wurden ebenfalls zu jedoch weniger hochwertigen Malerpinseln verarbeitet 12 Die Felle waren fruher falschlich als Japanischer Nerz von Rauchwarenhandler Brass 1886 beim Erstimport so genannt oder Itatsi auch Itachi im Handel 12 1929 wurde die Ausfuhr weiblicher Felle verboten mit der Absicht es auch nicht wieder zu gestatten Zu der Zeit wurden jahrlich etwa 350 000 bis 400 000 Wieselfelle exportiert Der Hauptabnehmer war Amerika wo sie nerzfarbig gefarbt als solides und effektvolles Mantelmaterial sehr beliebt waren 14 Feuermarder aus Kaschmir und Tibet BearbeitenDie Felle sind hellgesichtet Sie sind offenbar nicht mehr im Handel 2 Die gesamte Rohfell Anlieferung der Feuermarder erfolgte in Beutelform Haar innen teils auch nach aussen 18 Handel Bearbeiten nbsp Pelzkollier in Nerz fur 150 in Kolinsky fur 50 Mark inseriert 1907 Je nach ihrer Herkunft werden die Felle unter verschiedenen Namen gehandelt Der russische Rauchwaren Standard kennt fur Kolinskyfelle sowie auch fur Solangoj zehn Provenienzen und zwar1 Kusneczk 2 Tomsk 3 Barabinsk 4 Tobolsk 5 Enisejsk 6 Lensk 7 Jakutsk 8 Amur 9 Sabajkal 10 Bachkirien Sie werden weiterhin in I Sorte vollhaarig und II Sorte halbhaarig nach Grossen und dem Grad der Beschadigung sortiert 19 Der gesamte Handel zwischen Russland und China wurde um 1900 uber Kjachta im Transbaikal abgewickelt Auf dem dortigen Markt wurden um 1800 Balge von feuergelben Koloniki fur 25 bis 27 Kopeken gehandelt Normale Wieselbalge kosteten dagegen nur 2 bis 10 Kopeken 1895 sagt ein Kurschnerfachbuch dass der Kolinsky in Deutschland wie in anderen Landern wenig verarbeitet wird Man hatte sich wiederholt Muhe gegeben das Fell hier einzufuhren doch trotz der Ahnlichkeit mit dem wertvollen Zobel bis dahin ohne Erfolg In England wurde die Ware teilweise dunkler gefarbt das Ergebnis war jedoch ohne jede Schattierung und Zeichnung das Leder zudem auch nicht gerade sehr dauerhaft und so die Verwendung bei uns gleich Null zu nennen 20 Das gelblichrote Oberhaar des Kolinskyfells lasst sich insbesondere in weniger seidigen Qualitaten im Gegensatz zur Unterwolle nur schlecht farben starke Farbveranderungen machen das Haar oftmals zusatzlich sprode Londoner 21 und Leipziger Veredlern gelang es jedoch das Fell schonend zobel oder nerzahnlich einzufarben was dem Verbrauch einen erheblichen Aufschwung gab circa vor 1900 22 Heute sind die seidigsten Qualitaten dank moderner Veredlungsmethoden durchaus sehr ansprechend dauerhaft und haben ein stabiles Leder Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Felle in grossem Ausmass vor allem nach Nordamerika exportiert Dort wurden sie zumeist nerz zobel oder marderfarbig gefarbt zu Kragen und Kolliers verarbeitet aber auch zu Besatzen Innenfuttern Jacken und Manteln 4 Zusammen mit dem ahnlichen aber teureren Nerz erfreute sich das Fell in den ersten Nachkriegsjahrzehnten einiger Beliebtheit 4 Die Mode der samtartigen Pelzveredlung insbesondere des Nerzes durch Rupfen oder Scheren fuhrte zu einer erneuten Renaissance beginnend in den 1990er Jahren Das Samtkolinskyfell ist nicht in gleichem Mass strapazierfahig wie der Samtnerz dafur aber besonders leicht und preisgunstiger Verarbeitung Bearbeiten nbsp Skizzen zur Verarbeitung der Kolinskyfelle 1902 nbsp Gefarbte Kolinskyverbramungen Darmstadt 1999 nbsp Nerzgefarbter Kolinskybesatz an einem Filmkostum der Schauspielerin Romy Schneider 1959 Uber die Veredlung wurde 1895 ausgesagt dass sie die gleiche ist wie fur Marderfelle Die Verarbeitung ist wegen der beim Kolinsky nicht vorhandenen Kehlflecken einfacher als beim Marder 20 Die Felle kommen heute bereits gegerbt und zu Tafeln ca 60 120 cm zusammengesetzt auf den Weltmarkt Dazu werden die Felle in geraden Nahten in Bahnen nebeneinander und in drei vier oder funf Zeilen im Bogen ubereinander genaht wobei die Wolbung des Bogens immer zum Kopf hin zeigt Die meist sehr flachen Seiten werden nicht mitverwendet 23 1959 wurde fur Kolinsky die Vorfertigung zu Halbfabrikaten noch als selten bezeichnet 24 Derzeit werden die meisten Kolinskytafeln der Mode entsprechend gerupft und gefarbt als Samtkolinsky gehandelt Kolinsky wird als Aussenpelz wegen des geringen Gewichts auch oft als Innenfutter verarbeitet Der die Verarbeitung des gerupften Kolinskyfells abschliessende Bugelprozess sollte wie bei allen samtveredelten Pelzen auch wahrend des Gebrauchs von Zeit zu Zeit wiederholt werden da das Unterhaar insbesondere bei starker Feuchtigkeit nach einiger Zeit an Standfestigkeit einbusst Im Jahr 1965 wurde der Fellverbrauch fur eine fur einen Kolinskymantel ausreichende Felltafel mit 70 bis 80 Fellen angegeben sogenanntes Mantel Body Zugrundegelegt wurde eine Tafel mit einer Lange von 112 Zentimetern und einer durchschnittlichen Breite von 150 Zentimetern und einem zusatzlichen Armelteil Das entspricht etwa einem Fellmaterial fur einen leicht ausgestellten Mantel der Konfektionsgrosse 46 des Jahres 2014 Die Hochst und Mindest Fellzahlen konnen sich durch die unterschiedlichen Grossen der Geschlechter der Tiere die Altersstufen sowie deren Herkunft ergeben Je nach Pelzart wirken sich die drei Faktoren unterschiedlich stark aus 25 Zahlen Fakten Bearbeiten1890 wird das Gesamtaufkommen chinesischer und japanischer Wieselfelle auf ca 15 000 beziffert acht Jahre spater bereits mit uber einer halben Million 12 Um 1910 wurde das Fellaufkommen fur den Kolinsky auf jahrlich 100 000 bis 150 000 Stuck geschatzt fur das des Newchwang Wiesels auf etwa 30 000 12 1925 betrug der russische Kolinsky Export 344 077 Stuck 26 1925 bietet der Rauchwarengrosshandler Jonni Wende nerzgefarbte Kolinsky fur 11 bis 18 Reichsmark an 27 1939 in einem Bericht uber Rauchwaren aus der Mandschurei Bei allen Sorten einer Kolonokpartie mussen Schwanze vorhanden sein da diese einen gewissen Wert darstellen 3 bis 3 sic durfen fehlen Sehr haufig nahen die Chinesen die fehlenden Schwanze einfach an und zwar so geschickt dass man nur mit Muhe feststellen kann ob es sich um echte oder spater angenahte handelt Ebenso geschickt zupfen sie die Haare durch die Aasseite Diese Haare werden ausschliesslich fur die Herstellung von chinesischen Schreibpinseln verwendet und bringen sehr hohe Preise Die europaischen Rauchwarenfirmen pflegen die abgerissenen Schwanze an die Chinesen zu verkaufen und zwar zu Man Dollar 15 pro Stuck Hieraus werden auch Schreibpinsel hergestellt 28 Vor 1944 betrug der Hochstpreis fur gefarbte Kolinskyfelle gross 25 RM klein 18 RM 29 1955 wurden die exportierten Mengen fur Kolinskyfelle von der Sowjetunion mit 263 000 1965 mit 105 000 angegeben 4 dd Siehe auch BearbeitenPelz Weitere Pelzarten KurschnerAnmerkung Bearbeiten Die angegebenen vergleichenden Werte Koeffizienten sind das Ergebnis vergleichender Prufung durch Kurschner und Rauchwarenhandler in Bezug auf den Grad der offenbaren Abnutzung Die Zahlen sind nicht eindeutig zu den subjektiven Beobachtungen der Haltbarkeit in der Praxis kommen in jedem Einzelfall Beeinflussungen durch Gerbung und Veredlung sowie zahlreiche weitere Faktoren hinzu Eine genauere Angabe konnte nur auf wissenschaftlicher Grundlage ermittelt werden Die Einteilung erfolgte in Stufen von jeweils 10 Prozent Die nach praktischer Erfahrung haltbarsten Fellarten wurden auf 100 Prozent gesetzt Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bekleidung aus Kolinskyfellen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Video uber handgemachte Pinsel aus Kolinskyfell englisch auf YouTubeEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Lorenz Rauchwarenkunde Selbstverlag Berlin 1958 S 99 a b c d e f g Christian Franke Johanna Kroll Jury Frankel s Rauchwaren Handbuch 1988 89 10 uberarbeitete und erganzte Neuauflage Rifra Verlag Murrhardt S 22 24 Christian Heinrich Schmidt Die Kurschnerkunst Verlag B F Voigt Weimar 1844 S 23 a b c d Fritz Schmidt Das Buch von den Pelztieren und Pelzen F C Mayer Verlag Munchen 1970 S 279 282 a b Max Bachrach Fur a Practical Treatise Prentice Hall Inc New York 1936 S 378 384 N Dawaa M Nicht G Schunzel Uber die Pelztiere der Mongolischen Volksrepublik In Das Pelzgewerbe Hermelin Verlag Dr Paul Schops 1971 Nr 1 S 9 Dr Ingrid Weigel Der Kolonok Seine Handelsnamen In Das Pelzgewerbe Hermelin Verlag Dr Paul Schops Leipzig Wien 1961 Nr 2 S 75 76 Prof Dr sc nat Dr med vet h c Heinrich Dathe Berlin Dr rer pol Paul Schops Leipzig unter Mitarbeit von 11 Fachwissenschaftlern Pelztieratlas Gustav Fischer Verlag Jena 1986 S 162 163 Dr Paul Schops Dr H Brauckhoff Stuttgart K Hase Leipzig Richard Konig Frankfurt Main W Straube Daiber Stuttgart Die Haltbarkeitskoeffizienten der Pelzfelle In Das Pelzgewerbe Jahrgang XV Neue Folge Nr 2 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin u a 1964 S 56 58 Paul Schops Kurt Hase Die Feinheit der Behaarung Die Feinheits Klassen In Das Pelzgewerbe Jg VI Neue Folge 1955 Nr 2 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Leipzig Berlin Frankfurt am Main S 39 40 Anmerkung fein teils seidig mittelfein teils fein grober mittelfein bis grob Frank Grover Practical Fur Cutting and Furriery The Technical Press London 1936 S 64 a b c d e f Emil Brass Aus dem Reiche der Pelze Verlag der Neuen Pelzwaren Zeitung und Kurschner Zeitung Berlin 1911 S 489 492 a b c d e f g h Dr Paul Schops Leipzig Kurt Hase Leipzig Friedrich Hering Frankfurt am Main Richard Konig Frankfurt am Main Chinesisches Wiesel Kolinsky und Solongoy In Das Pelzgewerbe Nr 3 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Frankfurt am Main Leipzig 1958 S 106 110 a b c Aladar Kolner in Fa D Kolner Leipzig Chinesische mandschurische und japanische Pelzfelle In Rauchwarenkunde Elf Vortrage aus der Warenkunde des Pelzes Verlag Der Rauchwarenmarkt Leipzig 1931 S 115 116 Redaktion Koreanische Kolinsky zu 100 Prozent geraumt In Pelz International Heft 11 Rhenania Verlag Koblenz November 1984 S 45 Anmerkung Als erzielter Preis wird 7 50 bis 0 35 Dollar angegeben der zweite Preis offensichtlich ein Druckfehler Nach Shitkov Ohne Autorenangabe Generalversammlung der Internationalen Pelzhandelsvereinigung In Die Pelzwirtschaft 10 Oktober 1965 S 65 Frankel Primarquelle Harbin Stichwort Kolinsky In Alexander Tuma Pelz Lexikon Band XIX Verlag Alexander Tuma Wien 1950 a b Heinrich Hanicke Handbuch fur Kurschner Verlag von Alexander Duncker Leipzig 1895 S 67 Paul Cubaeus praktischer Kurschner in Frankfurt am Main Das Ganze der Kurschnerei Grundliches Lehrbuch alles Wissenswerthen uber Waarenkunde Zurichterei Farberei und Verarbeitung der Pelzfelle Zweite neubearbeitete Auflage von Alexander Tuma A Hartleben s Verlag Wien Pest Leipzig 1911 S 42 H Werner Die Kurschnerkunst Verlag Bernh Friedr Voigt Leipzig 1914 S 97 Alexander Tuma jun Die Praxis des Kurschners Verlag von Julius Springer Wien 1928 S 158 159 Dr Paul Schops Leipzig Alfred Erler Frankfurt am Main Kurt Hase Leipzig Leopold Hermsdorf Frankfurt am Main Richard Konig Frankfurt am Main Halbfabrikate aus Fellwerk In Das Pelzgewerbe Verlag Dr Paul Schops Leipzig Wien 1959 Nr 2 S 68 Paul Schops u a Der Materialbedarf fur Pelzbekleidung In Das Pelzgewerbe Jg XVI Neue Folge 1965 Nr 1 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin u a S 7 12 Anmerkung Die Angabe fur ein Body erfolgte nur um die Fellsorten besser vergleichbar zu machen Tatsachlich wurden nur fur kleine bis etwa Bisamgrosse sowie fur jeweils gangige Fellarten Bodys hergestellt ausserdem fur Fellstucken Folgende Masse fur ein Mantelbody wurden zugrunde gelegt Korper Hohe 112 cm Breite unten 160 cm Breite oben 140 cm Armel 60 140 cm Kurt Nestler Rauchwaren und Pelzhandel Dr Max Janecke Verlagsbuchhandlung Leipzig 1929 S 92 Firmenprospekt der Firma Jonni Wende Rauchwaren en gros Hamburg Dusseldorf Leipzig New York August 1925 S 10 Willy Scharrmann Mandschurische Rauchwaren In Der Rauchwarenmarkt Nr 24 16 Juni 1939 S 2 Friedrich Malm August Dietzsch Die Kunst des Kurschners Fachbuchverlag Leipzig 1951 S 45 Pelzarten Affenfell Alpakafell Antilopenfell Astrachan Barenfell Bassariskfell Biberfell Biberlamm Bisamfell Blaufuchsfell Bluebackfell Breitschwanzfell Budge Buenolamm Burundukfell Chinchillafell Coyotenfell Dachsfell Desmanfell Edelfell Eichhornchenfell Elchfell Feh Fichtenmarderfell Fischermarderfell Fohlenfell Fuchsfell Gamsfell Gazellenfell Gepardfell Ginsterkatzenfell Gnufell Grisfuchsfell Guanakofell Hamsterfell Hasenfell Hermelinfell Hirschfell Hundefell Gaewolf Iltisfell Indisch Lamm Irbisfell Jaguarfell Kangurufell Kalbfell Kaninfell Karakulfell Karibufell Katzenfell Kitfuchsfell Klippschlieferfell Kolinskyfell Korsakfell Kreuzfuchsfell Lammfell Leopardenfell Leopardkatzenfell Lowenfell Luchsfell Marderfell Marderhundfell Maulwurffell Minkfell Molenda oder Fliegender Hund Murmelfell Nebelparderfell Nerzfell Nutriafell Opossumfell Otterfell Ozelotfell Ozelotkatzenfell Pahmi Pantherfell agyptische Mythologie Pekanfell Persianerfell Persianerklaue Petschanikfell Pferdehaut Pijikifell Platinfuchsfell Polarfuchsfell Possumfell Pumafell Rehfell Rentierfell Rindshaut Robbenfell Rosshaut Rotfuchsfell Schaffell Schakalfell Schildkrotleopardfell Schneeleopardfell Sealfell Seefuchsfell Seehundfell Siebenschlaferfell Silberfuchsfell Skunkfell Suslikfell Tanukifell Tibetlamm Tigerfell Vielfrassfell Vikunjafell Virginischer Iltispelz Viscachafell Vogelfell Wallabyfell Waschbarfell Whitecoatfell Wieselfell Wildkatzenfell Wildschweinschwarte Wolfsfell Zebrafell Zibetkatzenfell Zickelfell Ziegenfell Zieselfell Zobelfell Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolinskyfell amp oldid 233164326