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Der Fischermarder auch Pekan genannt ist eine nordamerikanische waldbewohnende Raubtierart aus der Gattung der Echten Marder Das Fischermarderfell war immer als Virginischer Iltis im Handel obgleich es weder ein Iltis ist noch in Virginia vorkommt Die inzwischen im deutschen Handel ebenfalls gebrauchliche Bezeichnung Fisher fur den Pelz stammt von den Indianern die dem Tier nachsagten es wurde die Fischfallen berauben ohne selbst hineinzugeraten Er ist ein typischer Waldbewohner seine Heimat reicht vom nordlichen Raum der Cassiar Mountains bis zum Grossen Sklavensee und dem Sudufer der Hudson Bay sowie von Labrador bis zur Anticosti Halbinsel Ausserdem lebt er in den Rocky Mountains bis zum Grossen Salzsee sowie in Sud und Nord Dakota Indiana und Kentucky Das Fell gehort zu den dauerhaften und hochwertigeren Pelzen zeitweilig war es als Kragenbesatz auf Herrenmanteln besonders gefragt Der russische Opernsanger Fjodor Schaljapin mit Innenfutter und Besatz aus Fischermarderfell Virginischer Iltis Gemalde 1922 Inhaltsverzeichnis 1 Fell 2 Handel Geschichte 3 Verarbeitung 4 Zahlen und Fakten 5 Anmerkung 6 Siehe auch 7 BelegeFell BearbeitenMit einer Kopfrumpflange von 50 bis 70 Zentimeter ist der Virginische Iltis der grosste Vertreter aus der Familie der Echten Marder Felle mannlicher Tiere sind deutlich grosser als die der Weibchen ihr Leder ist verhaltnismassig dick teils bockig besonders das der Felle aus British Columbia 1 Der sehr dichte und buschige Schweif ist 30 bis 40 Zentimeter lang Verglichen mit anderen Marderarten ist das Haar sehr lang es ist weich und dicht Die Fusse sind stark behaart Das Fell ist dunkelbraun bis schwarz teils sehr hell gelblich weiss und kastanienbraun Kopf Nacken Ohren und Schultern sind heller mitunter in grau ubergehend er hat abweichend von anderen Marderarten keinen Kehlfleck 2 Die Unterwolle ist gelblich bis blaulichgrau Auf Brust und Unterleib konnen sich unregelmassige weisse Flecken befinden 3 Die besten Sorten blaugraue sind tiefschwarzbraun blaulich schimmernd etwa wie die besten Waschbaren 2 Im fruhen Winter ist das Fell dicht und glanzend auf der Bauchseite betragt die Oberhaarlange etwa 30 auf dem Rucken 70 Millimeter 4 Der Haltbarkeitskoeffizient fur Fischermarderfell wird mit 90 bis 100 Prozent angegeben Anmerkung 1 5 Bei einer Einteilung der Pelzarten in die Haar Feinheitsklassen seidig fein mittelfein grober und hart wird das Fischermarderhaar als fein eingestuft 6 Handel Geschichte Bearbeiten nbsp Virginischer Iltis rotbraun gefarbt 2009 Das Fischermarderfell lasst sich nach Herkommen in zwei sich unterscheidende Typen aufteilen die aus dem ostlichen Kanada zusammen mit einigen aus den Randgebieten der USA sowie denen aus den Bergen im westlichen und nordwestlichen Teil Kanadas und dem Bundesstaat Washington Ostlicher Typ Provinz Quebec und Labrador Ontario dd Westlicher Typ Westliches und nordwestliches Kanada Kuste 7 dd Der Unterschied zwischen den westlichen und ostlichen Herkommens besteht hauptsachlich in der Haarstruktur ostliche sind wesentlich seidiger als westliche aber auch erheblich dunkler Allerdings entspricht die Seidigkeit nicht der von anderen Arten der Echten Marder das Grannenhaar ahnelt in seiner Festigkeit eher dem des Waschbaren der ostliche Fischermarder ist in der Beziehung dem ostlichen Waschbaren vergleichbar Qualitativ besteht zwischen denen aus Quebec Labrador und denen aus Ontario kein wesentlicher Unterschied ausser dass vielleicht die aus Ontario geringfugig dichter im Haar sind Markanter sind jedoch die Unterschiede gegenuber den Fellen aus West und Nordwestkanada und den Kusten Typen Hier scheint das Haar weniger dicht tatsachlich ist jedoch das Deckhaar so grob dass sich das Haar tendenziell insgesamt flacher an das Leder legt Die Felle aus dem Osten sind etwas kleiner schmaler und weich im Haar in Amerika wurden sie deshalb zeitweilig falschlicherweise auch als Baby Fisher angeboten Fur den Handelswert spielt die Ruckenfarbe eine wesentliche Rolle von grosster Wichtigkeit ist die Farbung der Hals und Schulterpartie Westliche Sorten sind generell braunlich Weibliche Felle sind dunkler als mannliche 7 nbsp Naturfarbenes Fischermarderfell Virginischer Iltis Auktionssortiment der Hudson s Bay Company and Annings Ltd London Herkommen Kanada USA Grossen Large uber 28 inch medium 25 bis 28 inch small bis 25 inch Sorten I I amp II II III slightly damaged wooly pieces Farben Dark brown medium light brown pale expale exexpale reddish 8 Erste Qualitaten I weisen ein vollstandiges Winterfell auf Ober und Unterhaar bedecken gleichmassig das gesamte Fell Die Zweiten II sind im Allgemeinen Spatfange federnde oder bockige Felle das heisst das Leder ist steif und unnachgiebig Presst man das Kopfleder zwischen den Fingern knistert es kraftig Dritte III sind Felle die deutlich ausserhalb der Fangsaison angefallen sind Das Haar ist strohig und so gering dass es das Fell wollig aussehen lasst Von der Farbe her sind die Felle am wertvollsten wenn sie naturbelassen ohne Nachdunkeln oder Farben genutzt werden konnen Fur den Trapper bedeutet das dass der optimale Fangzeitpunkt kurz vor Einsetzen der starksten Winterfroste ist Dann ist das Fell leicht blaulich und das Haarfett ist noch frisch und weich Das Haar ist zu diesem Zeitpunkt blaubraun die Fellseiten werden zur Fellmitte hin allmahlich dunkler 7 Die Anlieferung der Rohfelle erfolgte rund abgezogen hinten geschlossen Beutelform Haar nach aussen bevor das Fell auf dem Spanner vollig getrocknet wird es auf die Haarseite gewendet 9 Laut einem Fachbuch von 1988 wurde jetzt jedoch teilweise ein Preisabschlag vorgenommen wenn die Felle nicht mit dem Leder nach aussen angeliefert wurden 8 Vereinzelte Zuchtversuche hatten nur einen geringen Erfolg da bei einer Nachkommenschaft von selten mehr als zwei Jungen sich die Farmzucht nicht lohnte 8 Bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs wurden die relativ grossen Virginische Iltisse gern zu bis dahin modisch aktuellen Pelzkolliers den Fellschals in Tierform gearbeitet Vor dem Ersten Weltkrieg war Russland der bedeutendste Abnehmer 10 die Felle wurden dort zu Herrengehpelzen verarbeitet 11 Die Schweife waren sehr begehrt sie wurden von den polnischen und galizischen Juden als Besatz der Mutzen ihrer Nationaltracht verwendet 12 Verarbeitung Bearbeiten nbsp Fischermarder Muff der amerikanischen Firma Albrecht Modell Chanticleer 18 00 24 00 30 00 1912 Der Fischermarder Pekan oder Virginische Iltis wird hauptsachlich zu Besatzen gelegentlich auch zu Jacken und Manteln gearbeitet Bei ausreichendem Anfall werden wie bei fast allen anderen Fellarten auch die bei der Verarbeitung anfallenden Fellreste zu Tafeln zusammengesetzt und vor allem zu Innenfuttern weiter verarbeitet Im Jahr 1965 wurde der Fellverbrauch fur eine fur einen Fischermardermantel ausreichende Felltafel mit 18 bis 26 Fellen angegeben sogenanntes Mantel Body Zugrundegelegt wurde eine Tafel mit einer Lange von 112 Zentimetern und einer durchschnittlichen Breite von 150 Zentimetern und einem zusatzlichen Armelteil Das entspricht etwa einem Fellmaterial fur einen leicht ausgestellten Mantel der Konfektionsgrosse 46 des Jahres 2014 Die Hochst und Mindest Fellzahlen konnen sich durch die unterschiedlichen Grossen der Geschlechter der Tiere die Altersstufen sowie deren Herkunft ergeben Je nach Pelzart wirken sich die drei Faktoren unterschiedlich stark aus 13 Die Verarbeitungstechnik entspricht der anderer Marderfelle wie dem Zobelfell oder auch dem Rotfuchsfell Zahlen und Fakten Bearbeiten nbsp Anzahl der zwischen 1920 und 1984 verkauften Fischermarderfelle Rot Stuckzahl grun Durchschnitts Fellpreis kanadische Dollar Detaillierte Handelszahlen uber nordamerikanische Rauchwaren finden sich bei Emil Brass Aus dem Reiche der Pelze Verlag der Neuen Pelzwaren Zeitung und Kurschner Zeitung Berlin 1911 Emil Brass Aus dem Reiche der Pelze 2 Auflage Verlag der Neuen Pelzwaren Zeitung und Kurschner Zeitung Berlin 1925 Emil Brass Aus dem Reiche der Pelze 1911 im Internetarchiv archive org Milan Novak u a Ministry of Natural Resources Wild furbearer management and conservation in North America Ontario 1987 engl ISBN 0 7778 6086 4 Milan Novak u a Ministry of Natural Resources Furbearer Harvests in North America 1600 1984 Anhang zu vorstehendem Wild furbearer management and conservation in North America Ontario 1987 engl ISBN 0 7729 3564 5 dd Bis 1870 importierte die Hudson s Bay Company nach London jahrlich 7000 bis 8000 Virginische Iltisfelle aus den USA kamen etwa 4000 bis 5000 11 1925 importierte die Hudson s Bay Company aus dem Hudsonsbaigebiet selten mehr als 4000 Felle aus den Vereinigten Staaten kamen immer noch 4000 bis 5000 Der damalige Wert betrug je nach Grosse und Schonheit 200 bis 600 Mark das Stuck der Wert der besonders fur polnische Mutzen gebrauchten Schweife je 10 bis 30 Mark In England Frankreich und anderswo wurden die Schweife auch fur weitere Zwecke verwendet 11 1936 wurde auf der Wildschutzkonferenz in Washington Schon und Schutzzeiten und ein zeitweiliges Jagdverbot gefordert da der Fischermarder in vielen Gegenden ausgestorben war 8 Die Bestande werden inzwischen genau uberwacht 1985 86 kamen laut Jury Frankel s Rauchwarenhandbuch allein aus Kanada wieder 15 000 Felle auf den Markt 8 Anmerkung Bearbeiten Die angegebenen vergleichenden Werte Koeffizienten sind das Ergebnis vergleichender Prufung durch Kurschner und Rauchwarenhandler in Bezug auf den Grad der offenbaren Abnutzung Die Zahlen sind nicht eindeutig zu den subjektiven Beobachtungen der Haltbarkeit in der Praxis kommen in jedem Einzelfall Beeinflussungen durch Pelzzurichtung und Pelzveredlung sowie zahlreiche weitere Faktoren hinzu Eine genauere Angabe konnte nur auf wissenschaftlicher Grundlage ermittelt werden Die Einteilung erfolgte in Stufen von jeweils 10 Prozent nur die schwachsten Arten bekamen die Wertklasse von 5 bis 10 Prozent Die nach praktischer Erfahrung haltbarsten Fellarten wurden auf 100 Prozent gesetzt Siehe auch Bearbeiten nbsp Commons Fischermarderfelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Bekleidung aus Fischermarderfellen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pelz Kurschner Weitere PelzartenBelege Bearbeiten Harry Konig Rauchwaren nordamerikanischen Ursprunges In Rauchwarenkunde Elf Vortrage aus der Warenkunde des Pelzhandels Verlag der Rauchwarenmarkt Leipzig 1931 S 17 a b David G Kaplan World of Furs Fairchield Publications Inc New York 1974 S 163 engl Heinrich Dathe Paul Schops unter Mitarbeit von 11 Fachwissenschaftlern Pelztieratlas VEB Gustav Fischer Verlag Jena 1986 S 177 R A Powell Mammalian Species Martes pennanti In Mammalian Species The American Society of Mammologists 1981 S 156 1 6 smith edu PDF abgerufen am 21 Oktober 2011 Paul Schops H Brauckhoff Stuttgart K Hase Leipzig Richard Konig Frankfurt Main W Straube Daiber Stuttgart Die Haltbarkeitskoeffizienten der Pelzfelle In Das Pelzgewerbe Jahrgang XV Neue Folge 1964 Nr 2 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Frankfurt Main Leipzig Wien S 56 58 Paul Schops Kurt Hase Die Feinheit der Behaarung Die Feinheits Klassen In Das Pelzgewerbe Jg VI Neue Folge 1955 Nr 2 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Leipzig Berlin Frankfurt am Main S 39 40 Anmerkung fein teils seidig mittelfein teils fein grober mittelfein bis grob a b c Max Bachrach Fur A Practical Treatise Verlag Prentice Hall Inc New York 1936 S 336 339 engl a b c d e Christian Franke Johanna Kroll Jury Frankel s Rauchwaren Handbuch 1988 89 10 uberarbeitete und erganzte Neuauflage Rifra Verlag Murrhardt S 56 57 A R Harding Fur Buyer s Guide Selbstverlag Columbus Ohio 1915 S 301 305 engl Frank Grover Practical Fur Cutting and Furriery The Technical Press London 1936 S 50 52 engl a b c Emil Brass Aus dem Reiche der Pelze 2 verbesserte Auflage Verlag der Neuen Pelzwaren Zeitung und Kurschner Zeitung Berlin 1925 S 576 578 Paul Cubaeus praktischer Kurschner in Frankfurt am Main Das Ganze der Kurschnerei Grundliches Lehrbuch alles Wissenswerthen uber Waarenkunde Zurichterei Farberei und Verarbeitung der Pelzfelle A Hartleben s Verlag Wien Pest Leipzig 1891 auch in Ausgabe 1911 S 53 54 Paul Schops u a Der Materialbedarf fur Pelzbekleidung In Das Pelzgewerbe Jg XVI Neue Folge 1965 Nr 1 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin u a S 7 12 Anmerkung Die Angabe fur ein Body erfolgte nur um die Fellsorten besser vergleichbar zu machen Tatsachlich wurden nur fur kleine bis etwa Bisamgrosse sowie fur jeweils gangige Fellarten Bodys hergestellt ausserdem fur Fellstucken Folgende Masse fur ein Mantelbody wurden zugrunde gelegt Korper Hohe 112 cm Breite unten 160 cm Breite oben 140 cm Armel 60 140 cm Pelzarten Affenfell Alpakafell Antilopenfell Astrachan Barenfell Bassariskfell Biberfell Biberlamm Bisamfell Blaufuchsfell Bluebackfell Breitschwanzfell Budge Buenolamm Burundukfell Chinchillafell Coyotenfell Dachsfell Desmanfell Edelfell Eichhornchenfell Elchfell Feh Fichtenmarderfell Fischermarderfell Fohlenfell Fuchsfell Gamsfell Gazellenfell Gepardfell Ginsterkatzenfell Gnufell Grisfuchsfell Guanakofell Hamsterfell Hasenfell Hermelinfell Hirschfell Hundefell Gaewolf Iltisfell Indisch Lamm Irbisfell Jaguarfell Kangurufell Kalbfell Kaninfell Karakulfell Karibufell Katzenfell Kitfuchsfell Klippschlieferfell Kolinskyfell Korsakfell Kreuzfuchsfell Lammfell Leopardenfell Leopardkatzenfell Lowenfell Luchsfell Marderfell Marderhundfell Maulwurffell Minkfell Molenda oder Fliegender Hund Murmelfell Nebelparderfell Nerzfell Nutriafell Opossumfell Otterfell Ozelotfell Ozelotkatzenfell Pahmi Pantherfell agyptische Mythologie Pekanfell Persianerfell Persianerklaue Petschanikfell Pferdehaut Pijikifell Platinfuchsfell Polarfuchsfell Possumfell Pumafell Rehfell Rentierfell Rindshaut Robbenfell Rosshaut Rotfuchsfell Schaffell Schakalfell Schildkrotleopardfell Schneeleopardfell Sealfell Seefuchsfell Seehundfell Siebenschlaferfell Silberfuchsfell Skunkfell Suslikfell Tanukifell Tibetlamm Tigerfell 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