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Pahmi ist der Handelsname fur das Fell der Sonnendachse gehandelt wird in der Regel nur das Fell des Chinesischen Sonnendachses PahmifelleEs werden vier bis funf Sonnendachsarten unterschieden siehe dazu den Hauptartikel Sonnendachse Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom ostlichen Indien und dem mittleren China uber die Malaiische Halbinsel bis nach Borneo und Bali Die Pahmis oder Sonnendachse sind schlanker als der Dachs eher dem Marder ahnlich Die Beine sind relativ kurz Die Tiere erreichen eine Kopfrumpflange von 33 bis 43 Zentimeter dazu kommt der buschige Schweif mit 15 bis 23 Zentimetern Ein besonderes Merkmal ist die dem Dachs ahnliche Gesichtsmaske die aus schwarzen und weissen oder gelblichen Mustern gebildet ist und durch helle Mittelstreifen uber den braunen Rucken fortgesetzt wird Inhaltsverzeichnis 1 Handel Geschichte 2 Verarbeitung 3 Anmerkung 4 Siehe auch 5 BelegeHandel Geschichte Bearbeiten nbsp Pahmidecke seltene Fellvariante Pahmi das Fell des Chinesischen Sonnendachses ist schiefergrau bis graubraun dicht kurz und glanzend mit weisslichgelber bis gelbbrauner Unterwolle Deshalb wurde der Pelz anfangs auch gelegentlich als graues Murmel Chinesischer Steinmarder oder celestial Stonemarten 1 himmlischer Steinmarder bezeichnet Die Bauchseite ist gering bis deutlich heller als der Rucken Chinesische Sonnendachse sind leicht mit den im Norden des Verbreitungsgebietes in Laos und Vietnam vorkommenden Burma Sonnendachsen zu verwechseln 2 Der Berliner Rauchwarenhandler Emil Brass fuhrte 1900 die ersten Mengen Pahmi nach Deutschland ein Fur damals 70 Pfennig das Stuck fanden sie kaum einen Abnehmer 10 Jahre spater war dann der Preis durch den zunehmenden Absatz auf 2 bis 2 50 Mark gestiegen da die Berliner Pelzwarenfabrikanten den Artikel in grossen Mengen als chinesischer Steinmarder auf den Markt brachten Damals kamen etwa 60 000 bis 80 000 Stuck in den Handel die der Nachfrage kaum genugten Vor 1925 waren es dann bereits jahrlich etwa 150 000 Felle die aus China kamen 3 Vor dem Interesse der westlichen Pelzbranche an dem Fell rupften die Chinesen dem Fell das Oberhaar aus und machten aus dem Haar feine Pinsel Die gerupften Felle wurden zu Tafeln fur Pelzfutter verarbeitet 3 Etwa um 1930 wurde auch in Amerika Pahmi haufig gerupft oder geschoren und manchmal zusatzlich gefarbt verkauft 1 Man unterschied im Handel hauptsachlich zwei Sorten Rivers oder Ordinary Gewohnliche und Yellowbacks Goldrucken Der Name Yellowbacks stammt daher dass das Leder dieser Pahmis goldgelb glanzend und fettig ist wahrend die Ordinary oder Riverpahmis ein mehr oder weniger rotliches und glasiges Leder haben Die Yellowbacks sind langer breiter und seidiger auch vollhaariger raucher als die Ordinary Unter den vor 1931 jahrlich angefallenen etwa 200 000 Pahmis befanden sich nur etwa 20 000 Yellowbacks Nachdem die gewohnlichen weniger gern gekauft wurden wurde ein grosser Teil unter die Yellowbacks vermischt oder einfach als Yellowbacks verkauft Das handelsubliche Sortiment war in Prozenten 80 20 geringere Posten 70 30 oder 80 20 10 1 Die dichthaarigen Chekiang eignen sich am besten zum Rupfen oder Scheren und wurden deshalb viel nach Amerika exportiert die flachen Rivers gingen hauptsachlich nach Europa 4 Im Jahr 1952 unterschied ein Frankfurter Rauchwarenhandler etwas abweichend in Chekiang Jellowbacks Blues und Rivers Chekiang sind die bessere Qualitat kraftig im Haar blaulich violett mit silbrigen Spitzen Das Fell ist im Rohzustand kraftig und fettig Die Rivers sind qualitativ viel leichter und auch grober und wurden weniger gern gekauft Wegen des zu der Zeit gestiegenen Nerzpreises war auch das Pahmifell als Nerzersatz entsprechend eingefarbt teurer geworden von 85 Cents auf 1 185 Dollar und mehr 5 Bis zum Ersten Weltkrieg kamen die Felle meist vorkonfektioniert in Tafel oder Kreuzform in den Welthandel spater auch als aufgeschnittene Rohfelle 6 Aus einem der sogenannten Fellkreuze liess sich auf einfachste Weise seitliches Schliessen der Nahte ein Mantel Reitmantel in der damals ublichen chinesischen Form anfertigen Bis in die erste Halfte des 20 Jahrhunderts wurden die fur den Inlandsbedarf gefertigten Kreuze auch als Halbfertigprodukte in alle Welt exportiert Dann passten sich die chinesischen Kurschner dem westlichen Markt an und lieferten nur noch die dort ublichen rechtwinkligen Tafeln in Mantellange Der Haltbarkeitskoeffizient fur das Pahmifell wird mit 50 bis 60 Prozent angegeben Anmerkung 1 7 Bei einer Einteilung der Pelzarten in die Haar Feinheitsklassen seidig fein mittelfein grober und hart wird das Pahmihaar als grober eingestuft 8 Die besten Fellqualitaten kommen aus dem Gebiet des Jangtsekiang und der Kustenprovinz Zhejiang Das Fell kam zuletzt nur noch sporadisch in kleinen Mengen in den Handel Die IUCN stuft die Art als nicht bedroht ein Least Concern nbsp Pahmijacke in aufgesetzter VerarbeitungVerarbeitung BearbeitenPahmifelle werden meist zu Innenfuttern in textile Winterbekleidung zu Besatzen und Kopfbedeckungen verarbeitet vor allem die besseren Qualitaten auch zu Jacken und Manteln Ein Teil der Felle wird dafur gefarbt Ublicherweise werden Pahmifelle bei der Verarbeitung uber und nebeneinander zusammengesetzt meist mit dem Haarschlag nach unten Fur die Verarbeitung gerupfter Felle zu Innenfuttern schlagt ein amerikanisches Fachbuch die effektvolle halbfellige Verarbeitung vor die ausserdem ein gleichmassiges und sauber sortiertes Bild ergibt Hierbei wird die linke Halfte auf die eine Seite des Pelzfutter genommen die rechte auf die andere Seite 4 Kommen die Felle nicht zu Tafeln vorgefertigt in die Kurschnerwerkstatten so werden sie bei entsprechender Mode bei einer Verarbeitung zu Pelzmanteln und Jacken gelegentlich auch ausgelassen Die Felle werden dafur in sehr schmale Streifchen zerlegt die in der Lange des Bekleidungsstucks neu zusammengenaht werden Aus jedem Fell entsteht ein Streifen in der Lange des Mantels oder einer Jacke auch des Armels der Pelzstola usw Die Reparaturmoglichkeit von Pahmipelzen wird mit gut angegeben 9 Anmerkung Bearbeiten Die angegebenen vergleichenden Werte Koeffizienten sind das Ergebnis vergleichender Prufung durch Kurschner und Rauchwarenhandler in Bezug auf den Grad der offenbaren Abnutzung Die Zahlen sind nicht eindeutig zu den subjektiven Beobachtungen der Haltbarkeit in der Praxis kommen in jedem Einzelfall Beeinflussungen durch Pelzzurichtung und Pelzveredlung sowie zahlreiche weitere Faktoren hinzu Eine genauere Angabe konnte nur auf wissenschaftlicher Grundlage ermittelt werden Die nach praktischer Erfahrung haltbarsten Fellarten wurden auf 100 Prozent gesetzt Siehe auch Bearbeiten nbsp Commons Pahmifelle Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Bekleidung aus Pahmi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Weitere Pelzarten Pelz KurschnerBelege Bearbeiten a b c Aladar Kolner Leipziger Rauchwarenhandler Chinesische mandschurische und japanische Pelzfelle In Rauchwarenkunde Elf Vortrage aus der Warenkunde des Pelzhandels Verlag der Rauchwarenmarkt Leipzig 1931 S 112 113 Lariviere S amp Jennings A P Family Mustelidae Weasels and Relatives In Wilson D E Mittermeier R A Hrsg Handbook of the Mammals of the World Volume 1 Carnivores Lynx Edicions 2009 ISBN 978 84 96553 49 1 a b Emil Brass Aus dem Reiche der Pelze 2 verbesserte Auflage Verlag der Neuen Pelzwaren Zeitung und Kurschner Zeitung Berlin 1925 S 628 630 a b Arthur Samet Pictorial Encyclopedia of Furs Arthur Samet Book Division New York 1950 S 419 engl Richard Konig Ein interessanter Vortrag Referat uber den Handel mit chinesischen mongolischen mandschurischen und japanischen Rauchwaren In Die Pelzwirtschaft Nr 47 1952 S 52 Christian Franke Johanna Kroll Jury Frankel s Rauchwaren Handbuch 1988 89 10 uberarbeitete und erganzte Neuauflage Rifra Verlag Murrhardt S 62 Paul Schops H Brauckhoff K Hase Richard Konig W Straube Daiber Die Haltbarkeitskoeffizienten der Pelzfelle In Das Pelzgewerbe Jahrgang XV Neue Folge 1964 Nr 2 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Frankfurt Main Leipzig Wien S 56 58 Paul Schops Kurt Hase Die Feinheit der Behaarung Die Feinheits Klassen In Das Pelzgewerbe Jg VI Neue Folge 1955 Nr 2 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Leipzig Berlin Frankfurt am Main S 39 40 Anmerkung fein teils seidig mittelfein teils fein grober mittelfein bis grob David G Kaplan World of Furs Fairchield Publications Inc New York 1974 S 186 engl Pelzarten Affenfell Alpakafell Antilopenfell Astrachan Barenfell Bassariskfell Biberfell Biberlamm Bisamfell Blaufuchsfell Bluebackfell Breitschwanzfell Buenolamm Burundukfell Chinchillafell Coyotenfell Dachsfell Desmanfell Edelfell Eichhornchenfell Elchfell Feh Fichtenmarderfell Fischermarderfell Fohlenfell Fuchsfell Gamsfell Gazellenfell Gepardfell Ginsterkatzenfell Gnufell Grisfuchsfell Guanakofell Hamsterfell Hasenfell Hermelinfell Hirschfell Hundefell Gaewolf Iltisfell Indisch Lamm Irbisfell Jaguarfell Kangurufell Kalbfell Kaninfell Karakulfell Karibufell 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