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Kjachta russisch Kyahta burjatisch Hyaagta Chjaagta ist eine Stadt in der Republik Burjatien Russland mit 20 024 Einwohnern Stand 14 Oktober 2010 1 Stadt Kjachta Kyahta Flagge WappenFlagge WappenFoderationskreis Ferner OstenRepublik BurjatienRajon KjachtaBurgermeister Waleri ZyrempilowGegrundet 1727Stadt seit 1861Flache 28 km Bevolkerung 20 024 Einwohner Stand 14 Okt 2010 1 Bevolkerungsdichte 715 Einwohner km Hohe des Zentrums 760 mZeitzone UTC 8Telefonvorwahl 7 30142Postleitzahl 671840 671843Kfz Kennzeichen 03OKATO 81 233 501Geographische LageKoordinaten 50 21 N 106 27 O 50 35 106 45 760 Koordinaten 50 21 0 N 106 27 0 OKjachta Russland Lage in RusslandKjachta Republik Burjatien Lage in BurjatienListe der Stadte in Russland Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 Wirtschaft 5 Sohne und Tochter der Stadt 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeografie BearbeitenDie Stadt liegt im transbaikalischen Selengagebirge etwa 235 km sudlich der Republikshauptstadt Ulan Ude unmittelbar an der mongolischen Grenze Jenseits der Grenze die hier von der Fernstrasse Ulan Ude Suchbaatar Ulan Bator uberquert wird schliesst sich der Ort Altanbulag im Selenge Aimag an Die Stadt Kjachta ist Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Geschichte BearbeitenAls Grundungsjahr von Kjachta gilt 1727 als hier der erste Vertrag von Kjachta zwischen dem Russischen Reich und dem Kaiserreich China unterzeichnet wurde welcher den Grenzverlauf sudlich des Baikalsees und den Grenzhandel zwischen beiden Staaten regelte Bezeichnet wurde der Ort nach dem gleichnamigen Flusschen und der von ihm durchflossenen Senke abgeleitet vom burjatisch mongolischen Wort fur queckenreichen Ort Der Vertrag legte Kjachta als Ort fest uber welchen der gesamte Handel zwischen Russland und China abgewickelt werden sollte Der Bau der Strasse war schon 1689 nach dem Vertrag von Nertschinsk als Sibirischer Trakt befohlen worden wurde aber nie begonnen 1728 entstand etwas weiter nordlich von Kjachta naher an den Auslaufern des Selengagebirges zum Schutz des Handelsweges die Festung Troizkosawsk benannt nach der Dreifaltigkeit russisch troiza sowie dem Vornamen des russischen Diplomaten serbischer Abstammung Sawwa Lukitsch Ragusinski Wladislawitsch etwa 1670 1738 welcher den Vertrag von Kjachta ausgehandelt hatte Die sudlicher in der Steppe beidseitig der Grenze gelegene Handelssiedlung Sloboda wurde ab 1743 angelegt blieb formell selbstandig und wurde mit dem alten Namen Kjachta bezeichnet Mindestens bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts behielt Kjachta Troizkosawsk seine Bedeutung als wichtigstes Handelszentrum an der Grenze zu China Der Ort bestand aus zwei Flecken einer fur die Chinesen und einer fur die Russen beide waren sie von Palisaden umgeben Die Chinesen bezeichneten derartige Handelszentren als Handelsstadt Maimatschin 買賣城 Măimaicheng kaufen verkaufen Stadt Der Handel vollzog sich im Tauschverkehr da den Russen die Ausfuhr von Silber verboten war Der Hauptexportartikel von Russland waren Pelzwaren vor allem Seeotter und Fischotterfelle Biberfelle Fuchsfelle Wolfsfelle Barenfelle Lammfelle aus Buchara und Astrachan Persianer Marderfelle Zobelfelle Hermelinfelle Eichhornchenfelle 2 und Murmelfelle Aus China kamen im Gegenzug rohe Baumwolle Leinenstoffe Leder und Manufakturwaren Seide Brokat Kunstgegenstande und vor allem Tee und Medizinal Rhabarber nach Russland und weiter nach Europa weshalb diese Handelsroute auch Teestrasse genannt wurde 1792 wurde die Zollstelle aus Irkutsk nach Kjachta verlegt Die Gesamtausfuhr nach China wird fur 1777 mit 1 31 Millionen Rubel angegeben von China nach Russland mit 2 87 Millionen Daneben soll es einen eintraglichen Schmuggel gegeben haben der auf 8 Millionen Rubel geschatzt wurde 2 nbsp Wappen von Troizkosawsk 1846 1851 wurde Troizkosawsk Verwaltungszentrum eines Kreises okrug ab 1901 ujesd 1861 erfolgte die offizielle Verleihung des Stadtrechts Mit der Entstehung und Verbesserung anderer Handelswege verlor Kjachta allmahlich seine zentrale Bedeutung fur den Handel mit China Eine Rolle dabei spielten der Anschluss des Amurgebietes an Russland 1858 Vertrag von Aigun die Eroffnung des Sueskanals 1869 und schliesslich der Bau der Chinesischen Osteisenbahn 1903 Der Ort blieb jedoch regionales Zentrum des Handels mit der Ausseren Mongolei und bedeutendes Kulturzentrum des Transbaikalgebietes Bereits 1890 nach anderen Angaben 1891 wurde ein Heimatmuseum eingerichtet In Kjachta begannen oder endeten viele der Expeditionen russischer Forschungsreisender nach Zentralasien so von Nikolai Prschewalski oder Wladimir Obrutschew Der Ort ist zudem in der Geschichte der Mongolischen Volksrepublik von Bedeutung 1915 wurde hier der Zweite Vertrag von Kjachta unterzeichnet 1920 21 war die Stadt Mittelpunkt der Tatigkeit von Damdin Suchbaatar und Chorloogiin Tschoibalsan am 1 Marz 1921 fand hier der Grundungsparteitag der Mongolischen Revolutionaren Volkspartei statt 1934 erfolgte schliesslich die Zusammenlegung der beiden Teilorte unter dem Namen Kjachta Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten nbsp Blick auf KjachtaJahr Einwohner Anmerkung1897 9 800 davon 8 788 in Troizkosawsk1926 9 585 in Troizkosawsk1939 11 153 1959 10 327 1970 15 316 1979 14 990 1989 18 307 2002 18 391 2010 20 024 Anmerkung Volkszahlungsdaten 1897 fur Kjachta gerundet Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenIn Kjachta ist eine Reihe grosstenteils klassizistischer Bauten aus dem 19 Jahrhundert erhalten Dazu gehoren die Dreifaltigkeitskathedrale Troickij sobor Troizki sobor 1812 17 die Auferstehungskirche Voskresenskaya cerkov Woskressenskaja zerkow 1838 die Maria Entschlafens Kirche Uspenskaya cerkov Uspenskaja zerkow 1857 der Gasthof 1842 und die Handelsreihen Kjachta besitzt ein heute nach Wladimir Obrutschew benanntes Heimatmuseum Eine ehemalige konspirative Wohnung von Damdin Suchbaatar wurde als Museum hergerichtet Wirtschaft BearbeitenKjachta ist auch heute hauptsachlich Zentrum des Grenzhandels zur Mongolei sowie fur chinesische Waren Daneben existieren Betriebe der Textil und Lebensmittelindustrie Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenAntonina Sabaschnikowa 1861 1945 Pianistin und Publizistin Dmitri Prjanischnikow 1865 1948 AgrarwissenschaftlerEinzelnachweise Bearbeiten a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda Tom 1 Cislennostʹ i razmescenie naselenija Ergebnisse der allrussischen Volkszahlung 2010 Band 1 Anzahl und Verteilung der Bevolkerung Tabellen 5 S 12 209 11 S 312 979 Download von der Website des Foderalen Dienstes fur staatliche Statistik der Russischen Foderation a b Friedrich Lubstorff Leipzig Zur Geschichte des Rauchwarenhandels Chinas In Das Pelzgewerbe Hermelin Verlag Paul Schops Berlin und Leipzig 1953 Nr 3 4 S 8 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kjachta Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rajon Kjachta auf der Webseite der Regierung der Republik Burjatien russisch Kjachta auf mojgorod ru russisch VOrte in der Republik 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