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Das Jahrhundert der Reformation in Biel war eine Blutezeit der heute zehntgrossten Schweizer Stadt Biel franzosisch Bienne Als Reformator von Biel gilt der 1526 verstorbene Thomas Wyttenbach der als Lehrer Huldrych Zwinglis bekannt ist Allerdings wurde das kirchliche Leben in Biel erst infolge der Berner Disputation von 1528 nach reformatorischen Kriterien umgestaltet Bieler Stadtwappen mit zwei Kriegern am Zunfthaus zu Waldleuten Ring 8 1565 Biel hatte in der Eidgenossenschaft den Status eines Zugewandten Ortes und strebte den Beitritt an dieser scheiterte allerdings daran dass Biel durch ungeschicktes politisches Agieren seine Rechte in der Herrschaft Erguel weitgehend einbusste und somit kein eigenes Herrschaftsgebiet besass Einen Endpunkt der lokalen Reformationsgeschichte bildet der Badener Vertrag von 1610 in dem die Bieler ihrem Stadtherrn dem Basler Furstbischof wesentliche Zugestandnisse machen mussten Inhaltsverzeichnis 1 Biel im ausgehenden 15 Jahrhundert 2 Die fruhe reformatorische Bewegung in Biel 2 1 Thomas Wyttenbach 2 2 Biel im Bauernkriegsjahr 1525 2 3 Biel im Schatten der Berner Disputation 1528 2 4 Die Tauferbewegung in Biel und Umgebung 3 Umgestaltung des kirchlichen und offentlichen Lebens 3 1 Stadtregierung 3 2 Chorgericht 3 3 Synodalordnung 3 4 Schulwesen 3 5 Hexenverfolgung und Wunderglaube 3 6 Bevolkerungsentwicklung 4 Die Reformation im Bieler Umland 5 Die weitere Entwicklung bis zum Badener Vertrag 1610 6 Literatur 7 AnmerkungenBiel im ausgehenden 15 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Biel gehorte zum weltlichen Machtbereich rot des Basler Bischofs nicht aber zum Bistum Basel violett Kirchlich gehorte Biel zum Bistum LausanneDie Bevolkerungszahl von Biel Anfang des 15 Jahrhunderts wird auf 500 Menschen geschatzt Sie wurde durch Einburgerungen gezielt vermehrt wobei Biel mit anderen Stadten um Neuburger konkurrierte Biel war keine Ackerburgerstadt vielmehr bildeten der Weinbau und die Fischerei im Bielersee die Grundlage des Wirtschaftslebens Die Bedeutung des Handwerks stieg jedoch ist die Entwicklung der Zunfte im spatmittelalterlichen Biel aus den Quellen nur umrisshaft erkennbar Demnach gab es seit dem ausgehenden 15 Jahrhundert sechs Handwerksgesellschaften 1 Pfauen Adlige freie Berufe Waldleute alle Holz Stein oder Metall verarbeitenden Berufe Metzger und Gerber Pfister Muller und Backer Fischer und Rebleute Schuhmacher Der Stadtherr Biels war das Furstbistum Basel Dieses durchlief im 14 Jahrhundert eine Periode des Niedergangs was Biel eine eigenstandige Entwicklung ermoglichte Es gab zwei Burgermeister Der Kleine Rat der Stadt bestand aus 24 Personen je zur Halfte Mitglieder des Alten und des Jungen Rats Hinzu kam seit etwa 1450 der Grosse Rat der etwa 30 bis 40 Personen umfasste Sie wurden vom Kleinen Rat aus Mitgliedern der Handwerksgesellschaften gewahlt In den Quellen wird der Grosse Rat als die Burger bezeichnet Kleiner und Grosser Rat Rat und Burger waren nur gemeinsam handlungsfahig 2 Der von einem Ratsausschuss vorgeschlagene von der Burgergemeinde auf Lebenszeit gewahlte Venner hatte militarische Aufgaben und vertrat Biel als Gesandter nach aussen Als Vertreter des Basler Bischofs nahm der Meier die hohe Gerichtsbarkeit wahr das Meieramt war ursprunglich adligen Ministerialen vorbehalten konnte aber im ausgehenden 15 Jahrhundert auch von einem Mitglied des Kleinen Rats bekleidet werden 3 Das war eine ambivalente Entwicklung einerseits stand nun einem Burger das hochste Richteramt offen andererseits war dieser aus dem Kleinen Rat stammende Meier damit zum direkten Interessenvertreter des Bischofs geworden 4 Das militarische Aufgebot der Stadt Biel konnte vom Basler Bischof einfach angefordert werden und bestand aus Landleuten des Bieler Umlands die die Stadt kraft ihres Bannerrechts ausheben durfte sowie Kriegsknechten die von den Zunften gestellt wurden Biel hatte ausserdem verschiedene Bundnispartner voran die Stadt Bern Die wechselseitigen Unterstutzungsverpflichtungen waren vertraglich geregelt Bern forderte die militarische Unterstutzung aus Biel mehrfach an teils im eigenen Namen und teils in dem der Eidgenossenschaft Biels Beteiligung an den Burgunderkriegen brachte die Stadt auch der Eidgenossenschaft naher Doch stand einem von Biel erwunschten Beitritt der Rechtsanspruch des Furstbistums Basel auf die Stadt entgegen Er wurde respektiert So blieb es im 16 Jahrhundert bei dem Status eines Zugewandten Ortes 5 Grosse Bauprojekte die das Stadtbild Biels im 15 Jahrhundert veranderten waren die von 1451 bis 1470 errichtete Benediktskirche heute Stadtkirche Biel und die Johanniterkommende ganz im Sudosten der Neustadt Das Konventsgebaude wurde 1456 erbaut die Johanniterkirche von 1460 bis 1466 6 Die mittelalterliche Bischofsburg war nach dem Stadtbrand von 1367 Ruine geblieben 1489 schenkte der Basler Bischof das Areal der Burgerschaft die somit uber das gesamte von der Stadtmauer umschlossene Gebiet verfugte 7 Inhaber des Patronatsrechts uber die Bieler Kirchen war das Kloster Erlach Jeder neue Pfarrer den der Bieler Rat gewahlt hatte musste sich dem Abt von Erlach vorstellen der ihn dem Bischof von Lausanne prasentierte 8 Die fruhe reformatorische Bewegung in Biel BearbeitenThomas Wyttenbach Bearbeiten Im Jahr 1507 trat der aus einer Bieler Oberschichtfamilie stammende Thomas Wyttenbach eine Stelle als Stadtpfarrer an der Benediktskirche an Das bedeutete in vorreformatorischer Zeit dass er die Gottesdienste an den neun Kapellen und 13 Altaren in dieser Kirche koordinierte und das Personal beaufsichtigte Fur die Seelsorge und die normalen Gottesdienste waren Kaplane zustandig 9 Diese Arbeitsverteilung ermoglichte es Wyttenbach weiterhin viel Zeit ausserhalb von Biel zu verbringen Er setzte seine Studien an der Universitat Basel fort wo er 1515 zum Doktor promoviert wurde Wie im mittelalterlichen Universitatsbetrieb ublich war er zugleich Lernender und Lehrender In Basel unterrichtete er das klassische theologische Lehrbuch jener Zeit den Sentenzenkommentar des Petrus Lombardus Huldrych Zwingli und Leo Jud gehorten zu Wyttenbachs Schulern Zwingli stand mit ihm im Briefwechsel Im Jahr seiner Promotion trat Wyttenbach in das Chorherrenstift St Vinzenz in Bern ein Er sollte sich hier um den Kirchenraum und die Stiftsbibliothek kummern und ausserdem predigen Dass er oft abwesend war sah ihm das Stift nach Aber 1518 reichte Wyttenbach in Bern seinen Rucktritt ein Der Berner Rat akzeptierte diesen erst 1520 10 Seine Verpflichtungen in Basel und Bern hatten seine haufige Abwesenheit aus Biel zur Folge In den daruber entstandenen Konflikten mit dem Rat stutzte ihn seine einflussreiche Verwandtschaft Wyttenbachs theologische Positionen sind mangels eigener Schriften nicht genau erkennbar Aufgrund seines Bildungswegs an den Universitaten Tubingen und Basel lasst sich vermuten dass er radikal zwischen gottlicher und menschlicher Sphare unterschied und von einem Bibelhumanismus gepragt war der eine Ruckkehr zur Lehre des Urchristentums und das Studium der Bibel im hebraischen und griechischen Original anstrebte 11 Ab 1522 befasste sich Wyttenbach mit Messopfer und Papstkritik sowie dem Priesteramt Zwingli rechnete ihn zum Kreis Gleichgesinnter im Raum Bern In Biel sorgte Wyttenbachs Infragestellung von Fegefeuerlehre Heiligenkult Fasten und Zolibat fur Unruhe 12 Als Wyttenbach im Fruhsommer 1524 ebenso wie sieben Kaplane heiratete eskalierte die Situation Der Meier Simon von Romerstal und der Stadtschreiber Ludwig Sterner forderten die Absetzung verheirateter oder im Konkubinat lebender Priester nach dem Vorbild der Stadt Bern Der konservative Kleine Rat hielt also am Zolibat fest Wyttenbachs Unterstutzer im Grossen Rat konnten sich dagegen zunachst nicht durchsetzen Wyttenbach predigte nun in der Johanniterkommende in Zunftstuben und auf offentlichen Platzen und gewann so grossere Unterstutzung in der Bevolkerung Biels Der Stadtschreiber Sterner musste vorubergehend aus Biel fliehen weil er in der Offentlichkeit als verantwortlich fur Wyttenbachs Absetzung galt 13 Wyttenbach hatte seine Einkunfte verloren und versuchte vergeblich vom Rat eine finanzielle Entschadigung fur seine Bauarbeiten am Pfarrhaus und seine langjahrigen Dienste als Stadtpfarrer zu erhalten Er erstritt sich lediglich eine lebenslangliche Leibrente 1526 starb er 14 Biel im Bauernkriegsjahr 1525 Bearbeiten nbsp Vennerfigur auf dem Steinbrunnen im Ring 1557 Der Venner Nikolaus Wyttenbach 15 gehorte zu den Unterstutzern des Pfarrers Thomas Wyttenbach Am 28 Mai 1525 legte er im Namen der Burgergemeinde dem Rat einen Forderungskatalog vor der politische und religiose Veranderungen in zeittypischer Weise kombinierte Die Bibel sollte unverfalscht gepredigt werden Geistliche sollten gewahlt und im Fall ihres Fehlverhaltens von der Gemeinde auch wieder abgesetzt werden konnen Thomas Wyttenbach sollte wieder an der Benediktskirche predigen Ein Schulmeister sollte fur den Unterricht der Kinder eingestellt werden Gotteslasterung Zutrinken Spielen und Tanzen am Sonntag sollten der Bevolkerung verboten werden Aus dem Spitalgut sollte die Armenfursorge finanziert werden Der Kleine Rat sollte abgeschafft werden Reprasentanten der Handwerksgesellschaften sollten einen Rat der 24 wahlen in diesem Rat sollten nur Personen von untadeligem Lebenswandel sitzen Der Rat lehnte alle wesentlichen Reformvorschlage ab da er seine Macht in Frage gestellt sah Offenbar vom Bieler Rat zur Hilfe gerufen befasste sich die eidgenossische Tagsatzung im November 1525 in Luzern mit dem lutherischen Leben in Biel und beauftragte Bern damit auf die Bieler einzuwirken damit sie von der Haresie abliessen Der Basler Bischof war durch die Bauernkriegsunruhen im Laufental der Ajoie dem Munstertal und den Freibergen in Anspruch genommen und konnte sich daher nicht mit den lutherischen Lehren in Biel befassen ja noch mehr das Bieler Aufgebot verteidigte sein Schloss Pruntrut gegen aufstandische Bauern und insofern hatte er Grund der Stadt Biel dankbar zu sein 16 Eine Bieler Delegation reiste zur Tagsatzung nach Luzern und beteuerte nichts Unchristliches getan zu haben und den Vorgaben aus Bern zu folgen Man machte ihnen heftige Vorwurfe und forderte sie auf sich von lutherischen und zwinglischen Lehren zu distanzieren und am traditionellen Glauben festzuhalten Die Bieler Burgergemeinde forderte nun eine Umkehrung der Machtverhaltnisse von Kleinem und Grossem Rat letzterer sollte von den Burgern selbst gewahlt werden Der Kleine Rat rief den Basler Bischof und die Stadt Bern an um seine traditionelle Machtstellung zu sichern Mit Erfolg denn am 5 Januar 1526 wurden seine Befugnisse vollauf bestatigt und Unruhestiftung verboten Damit war die reformatorische Bewegung in Biel furs erste unterlegen 17 Biel im Schatten der Berner Disputation 1528 Bearbeiten Nachdem Thomas Wyttenbach als Pfarrer der Bieler Benediktskirche abgesetzt worden war blieb die Stelle jahrelang vakant und wurde von Kaplanen versehen Zur Berner Disputation entsandte Biel den Schulmeister und Kaplan Jakob Wurben Dieser gab eine schriftliche Stellungnahme zu den dort verhandelten Thesen Schlussreden von Berchtold Haller und Franz Kolb ab in der er seine differenzierte Zustimmung formulierte Rate und Burger von Bern nahmen nach der Disputation umgehend die Reformation Zwinglischer Pragung an und forderten am 3 Februar 1528 die Stadt Biel auf auch diesen Weg einzuschlagen Am 5 Februar ordnete die Bieler Stadtregierung im Sinne des Bilderverbots die Entfernung religioser Bilder aus den Kirchen an Sie legte Wert darauf dass es dabei geordnet zuging Stifter konnten die Kunstwerke zuruckholen Am 14 Marz wurde Jakob Wurben zum Pfarrer an der Benediktskirche gewahlt und in traditioneller Weise dem Abt von Erlach prasentiert Am 31 Juli beschlossen Meier Rat und Burger die Ubernahme des Berner Modells 18 Die Tauferbewegung in Biel und Umgebung Bearbeiten Nachdem die Taufer 1527 aus dem Berner Gebiet ausgewiesen worden waren wichen sie unter anderem nach Biel und Umgebung aus Sie standen unter Beobachtung Das Bieler Ratsprotokoll vom 16 Dezember 1527 nennt die Namen von neun Taufern die sich im Raum Biel aufhielten darunter Jorg Blaurock Er und funf andere Personen aus der Bieler Taufergruppe sowie zwei weitere erschienen kurz darauf auf der Berner Disputation Sie wurden fur die Dauer der Disputation verhaftet am 22 Januar 1528 aber ausserhalb der offiziellen Diskussionen angehort und schliesslich aus Bern verwiesen Sollten sie zuruckkehren wolle man sie ohne Gnade ertranken Biel wurde in einem Missive aus Bern aufgefordert die Taufer ebenfalls auszuweisen Der Bieler Rat fasste am 1 Marz den Beschluss die Taufer zu vertreiben Die Bieler Regelungen waren aber weniger scharf als jene in Bern So war es zwar verboten Taufer zu beherbergen aber erlaubt ihnen zu essen zu geben und sie dann fortzuschicken Das war nach Hans Rudolf Guggisberg weniger Zeichen einer toleranten Haltung der Bieler Stadtregierung als vielmehr Indiz dafur dass die Zahl der Taufer im Bieler Raum klein war und sie hier nicht richtig Fuss fassen konnten 19 Im Fruhjahr Sommer 1528 verfasste der Bieler Kaplan Jakob Wurben eine kleine und in freundlichem Ton gehaltene Schrift die sich mit der Lehre Ludwig Hatzers und der Tauferbewegung befasst Wurben wurdigte Hatzer als gelehrten Bibelubersetzer kritisierte aber dass Hatzer den Bibelkanon der Reformatoren nicht ubernommen hatte und an den unsicheren Apokryphen festhielt Zusammen mit der tauferischen Hochschatzung des Heiligen Geistes ergab das nach Wurbens Meinung eine Theologie die Ahnlichkeit mit dem mittelalterlichen Monchtum zeige Wurben der selbst aus dem Franziskanerorden ausgetreten war erklarte Franz von Assisi mit seinen Visionen Stigmata und der als Evangelium bezeichneten Regel zum Vorlaufer der Tauferbewegung 20 Theologisch von Zwingli abhangig und nicht originell fallt bei Wurben die gute Kenntnis der in sich vielfaltigen Tauferbewegung auf Seine versohnliche Haltung zeigt dass die relativ wenigen Taufer in Biel und Umgebung nicht als Bedrohung wahrgenommen wurden 21 Der Bieler Taufer Hans Pfistermeyer diskutierte 1531 mit Zwinglianern in Bern und wurde anscheinend fur die reformierte Lehre gewonnen der er fortan angehorte Andere Taufer die sich zeitweise in Biel aufhielten wurden spater hingerichtet ausser Jorg Blaurock der 1529 in Klausen auf dem Scheiterhaufen starb waren dies Heini Seiler und Hans Seckler die beide 1531 in Bern ertrankt wurden 19 Umgestaltung des kirchlichen und offentlichen Lebens BearbeitenKennzeichnend fur Zwingli und von ihm beeinflusste Stadtreformationen ist das Bestreben das gesamte offentliche Leben nach Massstaben zu gestalten die aus der Bibel erhoben wurden Dies wurde auch in Bern umgesetzt und nach dem Berner Vorbild in Biel 1530 erklarten Kleiner und Grosser Rat von Biel dass sie Mandate und Satzungen immer wieder an der Bibel uberprufen wollten und die in anderen reformierten Stadten gultigen Regeln nur insoweit befolgen wollten wie ihnen diese richtig erschienen In diesem Fall unterstutzte die reformierte Bibelorientierung also eine gewisse Eigenstandigkeit gegenuber politisch dominanten Nachbarstadten 22 Stadtregierung Bearbeiten nbsp Rathaus am BurgplatzVeranderungen der stadtischen Regierung die der Kleine Rat bislang blockiert hatte erhielten nach Einfuhrung der Reformation eine neue Chance An der Spitze der Stadtregierung standen Meier und Kleiner Rat gemeinsam in den Quellen bezeichnet als Miner Herren das hochste stadtische Amt hatte der Burgermeister dem Stadtsiegel und Schlussel anvertraut waren Seit 1542 gab es nur noch einen Burgermeister anstelle des fruheren zweiten Burgermeisters war der fur die stadtischen Finanzen verantwortliche Sackelmeister getreten Nominell hatte der Venner das zweithochste Amt inne doch wurden seine fruheren militarischen Aufgaben von Offizieren wahrgenommen so dass dem Venner praktisch nur ein Ehrenamt blieb Dagegen entwickelte sich der Stadtschreiber durch seine juristische Kompetenz zu einem einflussreichen Akteur in der stadtischen Politik Nach Anderungen der Wahlordnung 1529 1530 und 1533 wurde 1545 ein Verfahren fur die Ratswahl festgelegt das bis ins 18 Jahrhundert unverandert bleiben sollte 23 Jahrlich im Januar am Mittwoch nach Epiphanias fand die Regimentsbesatzung statt d h Kleiner und Grosser Rat Rat und Burger bestimmten zwolf Wahlmanner Ausgeschossene namlich zwei aus jeder der sechs Handwerksgesellschaften Am folgenden Donnerstag dem Leidtag hatten die bisherigen Ratsmitglieder alle ihnen bekannten und bisher nicht vor Gericht verhandelten Verstosse gegen die Bieler Rechtsordnung anzuzeigen Am Freitag wahlten Wahlmanner und alter Rat gemeinsam den neuen Kleinen Rat Am Samstag wurde die Stadtrechnung genehmigt Am Sonntag dem Schwortag kam die ganze Burgergemeinde in der Stadtkirche zusammen Der neue Kleine Rat der Meier und die Gemeinde leisteten einander in dieser Reihenfolge den Eid Dann ging es im Rathaus weiter Der Kleine Rat bestatigte und erganzte den neuen Grossen Rat In der folgenden Woche bestimmten Kleiner und Grosser Rat den Burgermeister und die Amtleute und am folgenden Sonntag leistete der Grosse Rat der Burgergemeinde den Eid Ein Eidbuch hielt den Wortlaut aller im Rahmen der Ratswahl zu leistenden Schwure fest daruber hinaus auch die Schwure mit der Bedienstete bis hin zum stadtischen Hirten verpflichtet wurden Die finanzielle Neuordnung in Folge der Reformation war kompliziert Vogte verwalteten nun die Pfrunden der Johanniterkomturei und der Benediktsbruderschaft Stiftungen wurden zuruckgegeben wofur grosse Geldbetrage ausgezahlt werden mussten 24 Das neue Selbstverstandnis Biels als reformiertes Gemeinwesen kommt in dem 1530 begonnenen Rathausneubau zum Ausdruck einem reprasentativen Steinbau mit Stufengiebel Man wahlte dafur einen symboltrachtigen Ort das Areal der mittelalterlichen Bischofsburg deren Turm erhalten blieb Zum Ensemble des Rathauses gehort auch das 1589 bis 1591 erbaute Zeughaus und der Steinbrunnen 25 Chorgericht Bearbeiten nbsp Detail des Engelbrunnens in Biel Michel Wumard 1563 Die glaubige Seele hier als Schaf dargestellt wird vom Teufel bedroht und vom Engel behutet nbsp Der Turm Romergassli 4 diente ab 1532 als Ehebrecherturm Die Reformatoren lehnten die kirchliche Ehegerichtsbarkeit ab Daher war es notwendig neue Institutionen zu schaffen die Fragen von Ehe Scheidung Vormundschaft usw entschieden In Biel war dies das sogenannte Chorgericht Es bestand aus dem vom Rat gewahlten Richter und sechs Beisitzern namlich den zwei Stadtpfarrern und vier Ratsmitgliedern je zwei aus dem Kleinen und dem Grossen Rat Das Chorgericht war auch fur die Kirchenzucht zustandig und konnte ebenso wie im Genf Calvins und anders als zum Beispiel in Bern den Ausschluss vom Abendmahl als Strafe verhangen was einer sozialen Achtung gleichkam In leichteren Fallen wurden Geldbussen oder kurze Haftstrafen verhangt 24 Synodalordnung Bearbeiten Nachdem das Kloster Erlach sakularisiert worden war ging das Recht einen in Biel gewahlten Geistlichen prasentiert zu bekommen Kollaturrecht auf die Stadt Bern uber Bern verpflichtete die angehenden Bieler Pfarrer mit einem Eid auf die Reformation aber schon 1540 kaufte die Stadt Biel das Kollaturrecht zuruck und war seitdem allein fur die Pfarrstellenbesetzung zustandig Delegierte aus Biel beteiligten sich 1536 in Basel an der Abfassung des ersten Schweizer reformierten Glaubensbekenntnisses Helvetisches Bekenntnis welches in den folgenden Jahrzehnten fur Biel massgeblich war 24 Bis 1610 bildeten die Stadt Biel und die Herrschaft Erguel ein gemeinsames Dekanat die gesamte Geistlichkeit Klasse kam einmal im Jahr zur Synode zusammen Sie wahlte einen der beiden Stadtpfarrer zum Dekan Die Synode kontrollierte die Rechtglaubigkeit und den Lebenswandel der Pfarrer und der Schulmeister Bei der Stellenbesetzung hatte sie das Vorschlagsrecht Der Dekan unterzog die Kandidaten einer Prufung und der Rat bestatigte sie anschliessend 26 Mitte des 16 Jahrhunderts waren zwei bedeutende Theologen als Stadtpfarrer in Biel tatig Jakob Funklin ab 1549 als erster Pfarrer und dessen Lehrer der bereits altere Ambrosius Blarer ab 1550 als zweiter Pfarrer Funklin ist auch als Verfasser biblischer Theaterstucke bekannt bei den Auffuhrungen wurde er von dem Schulmeister Mauritius Plepp unterstutzt 27 Schulwesen Bearbeiten Seit vorreformatorischer Zeit besass Biel eine Lateinschule nun kam eine deutsche Knaben Schule hinzu Sie sollte die Fahigkeit vermitteln die Bibel in der Muttersprache selbst zu lesen Diese deutsche Schule befand sich zunachst in dem Haus Ring 6 und nachdem sie 1544 in ein grosseres Gebaude Untergasse 8 umgezogen war diente das bisherige Schulhaus als Madchenschule Latein und deutsche Schule wurden um 1565 zusammengelegt 28 Hexenverfolgung und Wunderglaube Bearbeiten nbsp Hexenverfolgung in der Berner Landschaft 1568 Links die Teufelshochzeit rechts der Prozess gegen Mutter und Tochter im Hintergrund der Scheiterhaufen Zentralbibliothek Zurich Handschriftenabteilung Wickiana Ms F 18 Fol 146v 29 Im ausgehenden 16 und bis ins 18 Jahrhundert liess die reformierte Bieler Stadtregierung mehrfach vermeintliche Hexen bzw seltener Hexer hinrichten 30 Grundlage fur das Todesurteil waren unter der Folter erpresste Gestandnisse die freiwillig das heisst ohne Folter bestatigt wurden Widerriefen die Angeklagten wurde die Folter fortgesetzt 1590 starben in zwei Monaten acht Frauen auf dem Scheiterhaufen 1594 waren es funf Von den zwolf durch Verbrennung vollstreckten Hinrichtungen des Jahres 1595 fanden zehn acht Frauen zwei Manner in der Pfingstwoche statt 31 In Biel wird der zweimal vorkommende Flurname Hexenglunggen an der ehemaligen Mundung der Schuss in den Bielersee und beim Eidochs in Mett als Hinrichtungsstatte erklart Das Todesurteil sei in den Glunggen durch Ertranken vollzogen worden Diese Information stammt von dem Altertumsforscher Friedrich Schwab ein Beleg dafur ist nicht bekannt 32 Die Richtstatte Biels damit auch der Ort von Hexenverbrennungen befand sich den Quellen zufolge in Bozingen 33 Die reformierten Geistlichen Biels interpretierten das Hexenwesen von dessen Realitat sie wie ihre Zeitgenossen uberzeugt waren als Gotteslasterung und forderten die stadtische Obrigkeit zu hartem Durchgreifen auf 34 Josua Finsler der von 1566 bis 1602 Erster Stadtpfarrer von Biel und Dekan des Pfarrkapitels Biel und Erguel war versorgte seinen Zurcher Amtsbruder Johann Jakob Wick mit Wundergeschichten aus Biel und Umgebung Solche Mirabilia die Wick sammelte galten als Beweis fur das Eingreifen Gottes in Natur und Geschichte 1572 beispielsweise heisst es dass von 30 Bielern Feuerflammen ausgegangen seien aus heutiger Sicht handelt es sich bei diesem Phanomen der brennenden Bieler wahrscheinlich um Spitzenentladungen Finsler berichtete dass eine als Hexe verurteilte Frau 1576 auf dem Weg von Biel nach Buren vom Henkerskarren gesprungen und in der Aare ertrunken sei Auch uber Biel wurde 1577 der blutrote Komet gesichtet 35 Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Mitte des 16 Jahrhunderts hatte Biel etwa 850 Einwohner 36 Biel nahm im 16 Jahrhundert Hugenotten als Glaubensfluchtlinge auf allerdings waren keineswegs alle Zuzuge religios motiviert Ein Beispiel ist Peter Wuillermet aus Gressoney der sich 1569 ins Burgerrecht einkaufte und zum Stammvater der Patrizierfamilie Wildermeth wurde Er und sein Bruder Hans waren wahrscheinlich Wanderkramer Grischeneyer und handelten mit Textilien Dass die Bruder Wuillermet Glaubensfluchtlinge gewesen waren lasst sich nicht belegen 37 Der Erwerb des Burgerrechts von franzosischsprachigen Interessenten wurde bereits in den 1540er Jahren eingeschrankt und 1562 bis auf Ausnahmen verboten Es syge denn sach das einer so redlich und geschickt handwerchsman oder gsell ware dass uns gutt beduchte in zu behalten und zum burger anzenemen Solicher wollen haben und wollen wir uns hierhin vorbehalten 38 Die Reformation im Bieler Umland BearbeitenDie Gemeinden mairies der Herrschaft Erguel gehorten ebenso wie die Stadt Biel kirchlich zum Bistum Lausanne 39 politisch aber zum Furstbistum Basel Bereits vor der Reformation schlug der Meier als Beauftragter des Basler Bischofs zusammen mit zwei Bieler Ratsherren die Gemeindepfarrer dem Bischof von Lausanne vor der sie bestatigte Das Chorherrenstift von Saint Imier war im fruhen 15 Jahrhundert baufallig einige Chorherren lebten im Konkubinat Der Bischof von Lausanne beauftragte den Bieler Meier und Rat damit als Kastvogte die finanzielle Aufsicht uber das Stift wahrzunehmen Die Chorherren riefen den Bischof von Basel als ihren Schutzherrn dagegen an aber 1527 wurde der Konflikt im Sinne der zu diesem Zeitpunkt noch altglaubigen Stadt Biel geregelt 40 Als Biel nach dem Vorbild von Bern 1528 die Reformation angenommen hatte setzte es reformatorische Veranderungen auch im Erguel durch Einzig in der Gemeinde Pieterlen war die landliche Bevolkerung problemlos dazu bereit In Saint Imier waren Bieler Amtleute fur Tumulte verantwortlich bei denen geweihte Hostien geschandet und religiose Kunstwerke in der Kirche zerstort wurden Bildersturm Biel bot den Chorherren eine Pfrunde an sofern sie sich zur Reformation bekannten Der Probst Jean Belleney und acht Chorherren blieben altglaubig und verloren daraufhin nach Bieler Rechtsauffassung ihre Anspruche bis auf eine geringe Rente Belleney protestierte bei der eidgenossischen Tagsatzung gegen das Vorgehen Biels und erreichte 1534 einen von Bern und Basel vermittelten Vergleich Dem Stift konnte Belleney keine Zukunft sichern Es erlosch mit dem Tod des letzten Chorherrn 1574 41 nbsp Guillaume Farel Anonymer Kunstler 16 Jahrhundert Bibliothek von Genf Der Bieler Rat sah ein dass er die Reformation im Erguel nicht nur mit Druck durchsetzen konnte Er rief den Reformator Guillaume Farel zur Hilfe der sich in Murten aufhielt Mit einem Bieler Burgrechtsbrief ausgestattet und von Bieler Amtleuten begleitet reiste er im Mai 1531 im Erguel umher und hielt uberall Predigten Damit gewann er die Bevolkerung fur die reformierte Lehre Das Erguel nahm die Gottesdienstordnung von Bern in Farels franzosischer Ubersetzung an Maniere et fasson 1533 42 Mit der Einfuhrung der Reformation ging die kirchliche Gerichtsbarkeit des Lausanner Bischofs im Erguel auf die Stadt Biel uber die damit ein eigenes Herrschaftsgebiet gewann und die Chance einer Aufnahme in die Eidgenossenschaft hatte Diesem Machtzuwachs stand allerdings entgegen dass der Bischof von Basel weiterhin Stadtherr von Biel war Mitte des Jahrhunderts versuchte Biel die Finanzschwache des Bistums zu nutzen und ihm das Erguel abzukaufen 1554 verpfandete das Domkapitel das Erguel an die Stadt Biel die es allerdings versaumte die Bevolkerung des Erguel durch Bestatigung ihrer traditionellen Rechte fur sich zu gewinnen 1556 konnte das Bistum das Pfand wieder auslosen und forderte die Akzeptanz seiner Herrschaft im Erguel durch einen Landrechtsvertrag Franchises d Erguel 43 Die weitere Entwicklung bis zum Badener Vertrag 1610 BearbeitenMit dem Basler Furstbischof Jakob Christoph Blarer von Wartensee hatte Biel 1575 einen Stadtherrn erhalten der die Gegenreformation aktiv vorantrieb und fruhabsolutistisch regierte Ende der 1580er Jahre liess sich das selbstbewusst auftretende Biel in ein Kraftemessen mit dem Furstbischof ein Da Biel in der schwacheren Position war lief die stadtische Politik auf eine Art Dauerverweigerung hinaus 44 Biel schwachte sich selbst durch innere Zerstrittenheit Ein Anlass fur innerstadtische Konflikte war das Verhalten der Bieler Reislaufer in den Hugenottenkriegen Sie hatten in Frankreich namlich nicht nur gegen die katholische Liga sondern auch gegen Protestanten gekampft Darum wurden die Ruckkehrer darunter Sohne aus Bieler Oberschichtfamilien 1587 mit einer Kirchenbusse belegt Im gleichen Jahr zogen drei Regimenter aus Basel Bern und Zurich Richtung Frankreich um Heinrich von Navarra zu unterstutzen im bernischen Regiment war auch ein Fahnlein aus Biel dabei Um das Fouragieren in den Durchzugsgebieten in geordnete Bahnen zu lenken musste der Basler Furstbischof den Kommandeuren 10 000 Kronen zahlen Von Regen Hunger und Seuchen dezimiert kehrten die Reste des Berner Regiments im November 1587 vorzeitig um Blarer legte seinen Stadten und Herrschaften 1587 88 eine Kriegssteuer auf um seine infolge des Durchzugs entstandenen Kosten zu begleichen auf Biel entfielen 3400 Basler Pfund Die Stadt verweigerte die Zahlung 45 Der Konflikt zwischen Furstbischof und Stadtregierung wurde nun auf der Ebene der Eidgenossenschaft ausgetragen wo Biel als Zugewandter Ort ohne die Hilfe von Bern Solothurn oder Freiburg dem Furstbischof nichts entgegenzusetzen hatte Der Basler Bischof rief das eidgenossische Schiedsgericht an und 1590 wurde zunachst ein gutliches Schiedsverfahren eingeleitet Blarers Taktik gegen Biel war das uberfallartige Ausweiten der Verfahrensgegenstande plotzlich standen alle stadtischen Sonderrechte Biels zur Disposition 46 Der Spruch der Schiedsleute vom 21 Februar 3 Marz 1594 bestatigten Biels Bannerrecht die Gultigkeit seiner Bundnisse mit eidgenossischen Stadten die Grundlagen seiner stadtischen Selbstverwaltung und die Befreiung von der Turkensteuer sowie der navarrischen Steuer Auch die katholische Eidgenossenschaft war wahrscheinlich daran interessiert dass die militarische Starke Biels seine Bundnisfahigkeit ungeschmalert blieb Doch da Blarer ihn nicht annahm war dieser fur Biel relativ erfreuliche Spruch nichts wert 47 Der Basler Furstbischof wahlte nun einen ganz neuen Weg mit dem Problem Biel umzugehen Im Juli 1596 erklarte er dem Domkapitel er beabsichtige die haretische namlich calvinistische Stadt wie ein krankes Korperglied zu amputieren Das reiche Bern das stets auf Gebietserweiterung aus sei solle fur einen Tauschhandel gewonnen werden Biel ware dann zu einer gewohnlichen bernischen Landstadt abgesunken Der Tauschvertrag vom 27 September 1599 sah folgendes vor 48 Bern erhielt die Rechte des Basler Furstbischofs als Stadtherr von Biel Biels Rechte im Erguel wurden erheblich reduziert Bern verzichtete auf sein Burgrecht gegenuber Moutier Grandval erhielt 15 000 Kronen und die Zusicherung dass das reformierte Bekenntnis der Gemeindeglieder von Moutier Grandval gewahrt bliebe Die Verhandlungen zwischen Blarer und Bern zogen sich hin verkompliziert durch die konfessionelle Gemengelage in der Eidgenossenschaft und den Parteienstreit innerhalb der Stadt Biel Weder Blarer noch Bern wollten den Handel namlich ohne die Zustimmung des Tauschobjekts Biel umsetzen 49 Der Pruntruter Vertrag vom 15 25 Juli 1606 war das Ergebnis von Direktverhandlungen zwischen Blarer und der Stadt Biel wodurch ein Tauschhandel mit Bern sich erubrigt hatte Es war ein Teilerfolg Blarers Die Stadt erkannte ihn als ihren naturlichen Herrn an und musste dem Bistum auf eigene Kosten militarische Unterstutzung leisten Biel verblieb ausser Kosten und Pflichten praktisch nur noch die Ehre des Bannerrechts 50 Seine stadtische Autonomie blieb jedoch im Wesentlichen gewahrt In der Stadt ging der Parteienstreit weiter so dass der Vertrag sowohl in Biel als auch im Erguel nur teilweise umgesetzt wurde und Biel ungeachtet der Konflikte wegen des Tauschhandels wieder Bern um Hilfe bat Am 18 April 1608 starb Jakob Christoph Blarer Biel verweigerte dem neuen Furstbischof Wilhelm Rinck von Baldenstein den Huldigungseid Ein konfessionell paritatisch besetztes eidgenossisches Schiedsgericht uberarbeitete den Pruntruter Vertrag Der Vertrag wurde zwischen der Stadt Biel und dem Basler Furstbischof am 4 14 Juni 1610 auf der Tagsatzung in Baden geschlossen Dieser Badener Vertrag welcher den Pruntruter Vertrag nicht den Tauschvertrag ersetzte enthalt mehrere Anderungen zuungunsten Biels Die absolutistische Herrschaftsauffassung des Furstbischofs kommt darin zum Ausdruck dass Biel sich dafur rugen lassen musste dem Bischof Widerstand geleistet zu haben Als schlichte Untertanenstadt hatte Biel nun keinen Anspruch mehr auf Hilfe aus der Eidgenossenschaft die von Biel mehrfach gewahlte Strategie Eidesverweigerung als Druckmittel einzusetzen wurde unmoglich gemacht Und dennoch enthielt der Badener Vertrag einige fur die Stadt positive Aspekte wie Markus Wick hervorhebt So von der fruhabsolutistischen Staatsraison ramponiert und zur Landstadt zurechtgebogen blieb sie immerhin Herrin im eigenen Haus ein weitherum und bis zuletzt bewundernd oder argwohnisch registrierter Sonderfall ein erfolgreiches Relikt vergangener gemischtherrschaftlicher Zeiten 51 Literatur BearbeitenIrena Backus Auf den Spuren des Denkers und Theologen Wyttenbach In Jean Claude Rebetez Hrsg Pro deo das Bistum Basel vom 4 bis ins 16 Jahrhundert Stiftung Archiv des ehemaligen Furstbistums Basel Pruntrut und Editions D P SA Delsberg 2006 ISBN 2 9700338 2 8 S 293 294 Hans Rudolf Guggisberg Jakob Wurben von Biel ein besonnener Mahner wider Ludwig Hatzer und die Taufer In Zwingliana 13 9 1969 S 570 590 Online Hans Rudolf Lavater Briner Teufelsspuk und Feuerflammen Pfarrer Josua Finsler 1525 1602 uber Unglaubliches aus Biel und Umgebung In Zwingliana 40 2013 S 127 142 Online Hans Rudolf Lavater Briner Thomas Wyttenbach um 148 1482 1526 ein unbekannter Bekannter In seebutz Heimatbuch des Seelandes und Murtenbiets 67 2017 S 123 129 Online Michel Ummel Elemente aus Leben und Glauben der Taufer in Biel und Umgebung In David Gaffino Reto Lindegger Hrsg Von den Anfangen bis 1815 Bieler Geschichte Band 1 hier jetzt Baden 2013 ISBN 978 3 03919 289 2 S 285 292 Margrit Wick Werder Ketzerstadt zwischen Bischof und Bern Biel zur Zeit der Reformation und Gegenreformation In Jean Claude Rebetez Hrsg Pro deo das Bistum Basel vom 4 bis ins 16 Jahrhundert Stiftung Archiv des ehemaligen Furstbistums Basel Pruntrut und Editions D P SA Delsberg 2006 S 267 284 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute In David Gaffino Reto Lindegger Hrsg Von den Anfangen bis 1815 Bieler Geschichte Band 1 hier jetzt Baden 2013 ISBN 978 3 03919 289 2 S 156 197 Anmerkungen Bearbeiten Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 124 126 Margrit Wick Werder Ketzerstadt zwischen Bischof und Bern Delsberg 2006 S 269 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 128 130 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 140 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 132 136 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 144 148 Margrit Wick Werder Ketzerstadt zwischen Bischof und Bern Delsberg 2006 S 269 Margrit Wick Werder Ketzerstadt zwischen Bischof und Bern Delsberg 2006 S 270 Hans Rudolf Lavater Briner Thomas Wyttenbach um 148 1482 1526 ein unbekannter Bekannter 2017 S 126 Hans Rudolf Lavater Briner Thomas Wyttenbach um 148 1482 1526 ein unbekannter Bekannter 2017 S 127 Irena Backus Auf den Spuren des Denkers und Theologen Wyttenbach Delsberg 2006 S 293 f Hans Rudolf Lavater Briner Thomas Wyttenbach um 148 1482 1526 ein unbekannter Bekannter 2017 S 128 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 157 159 und S 162 Hans Rudolf Guggisberg Jakob Wurben von Biel ein besonnener Mahner wider Ludwig Hatzer und die Taufer 1969 S 576 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 157 159 und S 162 Nikolaus Wyttenbach der wohl zu einem anderen Zweig der Patrizierfamilie Wyttenbach gehorte als der Reformator war 1523 1525 und 1541 1548 Venner in Biel zog 1548 nach Basel und burgerte sich dort ein Vgl Werner und Markus Bouquin Biel stadtgeschichtliches Lexikon Buro Cortesi Biel 1999 S 499 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 160 162 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 162 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 164 f a b Michel Ummel Elemente aus Leben und Glauben der Taufer in Biel und Umgebung Delsberg 2006 S 288 291 Hans Rudolf Guggisberg Jakob Wurben von Biel ein besonnener Mahner wider Ludwig Hatzer und die Taufer 1969 S 578 580 Hans Rudolf Guggisberg Jakob Wurben von Biel ein besonnener Mahner wider Ludwig Hatzer und die Taufer 1969 S 584 586 Hans Rudolf Guggisberg Jakob Wurben von Biel ein besonnener Mahner wider Ludwig Hatzer und die Taufer 1969 S 588 590 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 173 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 175 f a b c Margrit Wick Werder Ketzerstadt zwischen Bischof und Biel Delsberg 2006 S 277 f Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 173 f und S 178 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 184 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 178 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 180 182 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 179 Ulrich Pfister Hexenwesen In Historisches Lexikon der Schweiz 16 Oktober 2014 Die Hexenverfolgung wird hier nur fur die Reformationszeit also bis 1610 dargestellt Der letzte Bieler Hexenprozess fand 1757 statt und endete durch den Einsatz des aufgeklarten Stadtarztes Friedrich Salomon Scholl mit einem Freispruch Vgl Antonia Jordi Politik Wirtschaft und Gesellschaft zur Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs In David Gaffino Reto Lindegger Hrsg Von den Anfangen bis 1815 Bieler Geschichte Band 1 hier jetzt Baden 2013 S 286 329 hier S 314 Emil Schmidt Lohner Hexenprozesse in Biel am Ende des XVI und im XVII Jahrhundert In Bieler Neujahrsblatt 1910 S 46 72 hier S 71 memreg regionales Gedachtnis Abgerufen am 27 Juni 2022 memreg regionales Gedachtnis Abgerufen am 27 Juni 2022 Kritisch zur Interpretation der Glunggen Antonia Jordi Politik Wirtschaft und Gesellschaft zur Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs In David Gaffino Reto Lindegger Hrsg Von den Anfangen bis 1815 Bieler Geschichte Band 1 hier jetzt Baden 2013 S 286 329 hier S 329 Anm 191 Antonia Jordi Politik Wirtschaft und Gesellschaft zur Zeit des Dreissigjahrigen Kriegs In David Gaffino Reto Lindegger Hrsg Von den Anfangen bis 1815 Bieler Geschichte Band 1 hier jetzt Baden 2013 S 286 329 hier S 313 Emil Schmidt Lohner Hexenprozesse in Biel am Ende des XVI und im XVII Jahrhundert In Bieler Neujahrsblatt 1910 S 46 72 hier S 46 und 48 f Hans Rudolf Lavater Briner Teufelsspuk und Feuerflammen Pfarrer Josua Finsler 1525 1602 uber Unglaubliches aus Biel und Umgebung 2013 S 134 Zur Interpretation als Spitzenentladungen vgl ebd S 140 f Werner und Markus Bouquin Biel stadtgeschichtliches Lexikon Buro Cortesi Biel 1999 S 188 Hans Rudolf Lavater Briner Teufelsspuk und Feuerflammen Pfarrer Josua Finsler 1525 1602 uber Unglaubliches aus Biel und Umgebung 2013 S 127 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 191 Hier zitiert nach Werner und Markus Bouquin Biel stadtgeschichtliches Lexikon Buro Cortesi Biel 1999 S 99 Mit Ausnahme von Tramelan Erzdiozese Besancon Margrit Wick Werder Ketzerstadt zwischen Bischof und Bern Delsberg 2006 S 278 280 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 171 Margrit Wick Werder Reformation und kulturelle Blute Baden 2013 S 170 f Spater wurde allerdings Calvins Bearbeitung von 1542 ubernommen La forme des prieres et des chants ecclesiastiques so dass der Gottesdienst im Erguel starker Calvins Pragung zeigt Margrit Wick Werder Ketzerstadt zwischen Bischof und Bern Delsberg 2006 S 280 f Markus Wick Der Kampf gegen den Verlust der Autonomie In David Gaffino Reto Lindegger Hrsg Von den Anfangen bis 1815 Bieler Geschichte Band 1 Baden 2013 S 220 265 hier S 257 Markus Wick Der Kampf gegen den Verlust der Autonomie In David Gaffino Reto Lindegger Hrsg Von den Anfangen bis 1815 Bieler Geschichte Band 1 Baden 2013 S 220 265 hier S 231 f Markus Wick Der Kampf gegen den Verlust der Autonomie In David Gaffino Reto Lindegger Hrsg Von den Anfangen bis 1815 Bieler Geschichte Band 1 Baden 2013 S 220 265 hier S 234 Markus Wick Der Kampf gegen den Verlust der Autonomie In David Gaffino Reto Lindegger Hrsg Von den Anfangen bis 1815 Bieler Geschichte Band 1 Baden 2013 S 220 265 hier S 235 Margrit Wick Werder Ketzerstadt zwischen Bischof und Bern Delsberg 2006 S 283 Markus Wick Der Kampf gegen den Verlust der Autonomie In David Gaffino Reto Lindegger Hrsg Von den Anfangen bis 1815 Bieler Geschichte Band 1 Baden 2013 S 220 265 hier S 237 245 Markus Wick Der Kampf gegen den Verlust der Autonomie In David Gaffino Reto Lindegger Hrsg Von den Anfangen bis 1815 Bieler Geschichte Band 1 Baden 2013 S 220 265 hier S 251 Markus Wick Der Kampf gegen den Verlust der Autonomie In David Gaffino Reto Lindegger Hrsg Von den Anfangen bis 1815 Bieler Geschichte Band 1 Baden 2013 S 220 265 hier S 258 nbsp Dieser Artikel wurde am 21 Juli 2022 in dieser Version in die Liste der lesenswerten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Reformation in Biel amp oldid 231457010