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Berchtold Haller um 1492 in Aldingen Wurttemberg 25 Februar 1536 in Bern war ein katholischer Theologe Lehrer Chorherr Leutpriester und Reformator der Stadt Bern Berchtold Haller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Trivia 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHaller stammte aus bauerlichen Verhaltnissen aber seine Eltern schickten ihn an die Lateinschule in Rottweil und Pforzheim die Michael Rubellus und Georg Simler leiteten Dort lernte er Philipp Melanchthon Simon Grynaeus und Melchior Volmar kennen Er studierte ab 1510 in Koln Theologie Nach dem Abschluss 1512 wurde er Lehrer in Rottweil und um 1513 in Bern wo ihn die Gesellschaft zu Pfistern zu ihrem Kaplan wahlte 1520 wurde er Chorherr und Leutpriester am Munster 1521 besuchte er Ulrich Zwingli in Zurich der sein Freund und Berater wurde und seitdem in lebhaftem Briefwechsel mit ihm stand Seine eher schuchternen Versuche die Berner Kirche zu reformieren die er ab 1522 zusammen mit dem Berner Franziskanerprediger Sebastian Meyer unternahm trafen auf starken Widerstand Als Haller von den Priestern offentlich als Erzketzer und dickbauchiger Lugner bezeichnet wurde plante er schon sich nach Basel zuruckzuziehen unter dem Vorwand die alten Sprachen studieren zu wollen Zwingli redete ihm dies jedoch aus Fahre nur mutig fort deine wilden Baren allmahlich zu zahmen Du darfst aber mit den Deinen nicht so umgehen wie ich mit den Meinen Ihre Ohren sind noch allzu hart als dass man sie plotzlich scharf kratzen durfte Solche Tiere muss man sanft streicheln Dazu kam ihm von anderer Seite eine energische Unterstutzung Die drastischen antikatholischen Fasnachtsspiele 1522 von Niklaus Manuel Deutsch fanden in der Bevolkerung starken Widerhall ebenso wie sein Totentanz an der Friedhofmauer des Dominikanerklosters die den Klerus nicht gerade schmeichelhaft darstellten Ab 1523 ging Haller bei seinen Predigten nach dem Vorbild Zwinglis zur fortgesetzten Schriftauslegung uber 1524 erlitten die reformierten Krafte politisch starke Ruckschlage Haller wurde angefeindet und der Chronist Valerius Anshelm und der Prediger Sebastian Meyer mussten die Stadt verlassen 1525 horte er in Bern auf die Messe zu lesen und erhielt eine Predigerstelle 1526 nahm er an der Badener Disputation teil Am 22 April 1527 wurde eine Verfassungsanderung gutgeheissen die die reformiert Gesinnten begunstigte sie beschlossen am 17 November eine Disputation Mit Franz Kolb hatte er im Sinn Zwinglis zehn Thesen formuliert Im Januar 1528 fand das grosse Glaubensgesprach in Bern statt an fast 300 Geistliche teilnahmen Haller hielt die Eroffnungs und Schlussrede und verteidigte auch einige Thesen Es resultierte das Berner Reformationsedikt vom 7 Februar 1528 mit dem sich Bern offiziell fur die Reformation entschied Fur die anschliessende Umsetzung der Reformation schickte Zwingli die Theologen Sebastian Hofmeister Rhellikan und Kaspar Megander zur Unterstutzung wobei der gemassigte Haller sich mit letzterem zerstritt 1529 oder 1530 heiratete er Apollonia vom Graben die Ehe blieb jedoch kinderlos 1530 scheiterte sein Versuch auch Solothurn durch Predigten fur die Reformation zu gewinnen Zwinglis Tod 1531 brachte die Reformation in Bern in eine Krise woraufhin der Rat die erste Berner Synode einberief an der 200 Pfarrer teilnahmen Haller sorgte sich sehr um die Berner Reformation zumal Zwinglis Nachfolger Heinrich Bullinger nicht teilnehmen konnte Er erhielt jedoch tatkraftige Unterstutzung von Wolfgang Capito der kurz vor der Eroffnung der Synode in Bern eintraf und zusammen mit Haller den Berner Synodus erarbeitete den die Synode dann annahm 1532 wurde Haller oberster Dekan in Bern und somit Leiter der Berner reformierten Kirche Er war zustandig fur Kirchenvisitationen Schulen und theologische Bildung Seit 1527 stand er in regem Kontakt mit Guillaume Farel im Westen und Heinrich Bullinger in Zurich und wurde so ein Mittler zwischen der calvinistischen und Zurcher Reformation In den Konflikten mit dem Berner Oberland und den katholischen Orten sowie den Taufern nahm er eine eher gemassigte Haltung ein und wollte das Schwert nicht eingesetzt wissen Seine letzten Jahre waren getrubt von vielen Krankheiten aber erlebte noch den Durchbruch der Reformation in Biel Murten Neuenburg und Genf 1 2 Werke BearbeitenZusammen mit Wolfgang Capito verfasste er den Berner Synodus die Kirchenordnung fur Bern Trivia BearbeitenDer Buchverlag des Evangelischen Gemeinschaftswerks in Worblaufen tragt den Namen von Berchtold Haller 3 Literatur BearbeitenRudolf Dellsperger Haller Berchtold In Historisches Lexikon der Schweiz Donald Hasler et al Berchtold Haller 1494 1536 Synodalrat des Synodalverbandes Bern Jura Bern 1994 Friedrich Wilhelm Bautz HALLER Berchtold In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 485 493 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Rudolf Dellsperger Haller Berchtold In Gerhard Muller ed Theologische Realenzyklopadie Volume 14 de Gruyter Berlin 1985 pp 393 395 ISBN 3 11 008583 6 Kurt Guggisberg Haller Berchtold In Neue Deutsche Biographie NDB Band 7 Duncker amp Humblot Berlin 1966 ISBN 3 428 00188 5 S 552 Digitalisat Franz Eugen Schlachter Das Evangelium der Reformation 1909 Theodor Schott Haller Berchtold In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 427 429 Carl Pestalozzi Berchtold Haller Elberfeld 1861Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Berchtold Haller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Medaille auf den Reformator Berchtold Haller Website bawue museum digital de Portrat von Berchtold Haller Website Internationales Museum der Reformation GenfEinzelnachweise Bearbeiten Theodor Schott Haller Berchtold In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 10 Duncker amp Humblot Leipzig 1879 S 427 429 Rudolf Dellsperger Haller Berchtold In Historisches Lexikon der Schweiz Berchtold Haller Verlag Website egw chNormdaten Person GND 104180536 lobid OGND AKS LCCN no98109559 VIAF 32428052 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Haller BerchtoldALTERNATIVNAMEN Haller BertholdKURZBESCHREIBUNG Leutpriester und Reformator der Stadt BernGEBURTSDATUM 1492GEBURTSORT AldingenSTERBEDATUM 25 Februar 1536STERBEORT Bern Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Berchtold Haller amp oldid 234489504