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Georg Simler um 1477 in Wimpfen 1536 in Tubingen als Autor zunachst unter dem Pseudonym Georgius Relmisius einer Umstellung seines Namens war von 1497 bis 1510 ein in gelehrten Kreisen seiner Zeit bekannter Schulpadagoge in Pforzheim und spater Hochschullehrer in Tubingen Er gehorte zum Freundeskreis des Humanisten und Rechtsgelehrten Johannes Reuchlin 1506 war er bei der Drucklegung der Rudimenta Hebraica Reuchlins als Korrektor beteiligt Aufsehen erregte Simler durch die 1507 publizierte Pforzheimer Erstausgabe seines Kommentars zu Reuchlins Satire Sergius Schliesslich gelang ihm 1512 zwei Jahre nach seiner Ubersiedlung nach Tubingen ein grosser Wurf mit seiner bei Thomas Anshelm in Tubingen gedruckten griechischen Grammatik Isagogicum sive introductorium in literas graecas Als einer der Ordinarien an der Tubinger Juristenfakultat seit 1518 mit dem inzwischen erworbenen Titel eines Doktors des kirchlichen und weltlichen Rechts utriusque iuris doctor hinterliess er kein weiteres wissenschaftliches Werk Studium und Lehrtatigkeit BearbeitenGeorg Simler studierte an den Artistenfakultaten Leipzig 1490 1493 Koln 1493 1495 und Heidelberg 1495 1497 Als Prazeptor und wenige Jahre spater als deren Rektor entwickelte er seit 1497 die stadtische Lateinschule in Pforzheim zu einer der angesehensten Schulen im suddeutschen Raum Unter ihm lehrte dort ab 1497 1498 Johannes Hiltebrant der spater ebenfalls in Tubingen aktiv wurde Zu den prominenten Schulern Simlers gehorte der spatere Wittenberger Professor Philipp Melanchthon und der spatere Tubinger Professorkollege Johannes Kingsattler Nach seinem Wechsel im Sommer 1510 an die Universitat Tubingen wurde er sogleich am 15 Juli dieses Jahres als Leipziger Bakkalar zum Magister promoviert und gehorte seither zu den profiliertesten Lehrkraften der Artistenfakultat 1515 als Konventor in der Realistenburse Daneben begann er ein Jurastudium bei dem sich auch eine enge Beziehung zum Ordinarius fur romisches Recht Johannes Gentner alias Adler Aquila Halietus entwickelte 1516 wirkte er beim Druck des Traktats Gentners Adlers zum Spielrecht als Korrektor orthosynthaticus mit In freundschaftlicher Beziehung stand er auch zum Tubinger Astronomieprofessor Johannes Stoffler fur den er bereits 1512 1513 zwei Epigramme verfasste Am 2 November 1515 erhielt er als Lizentiat im kirchlichen und weltlichen Recht eine Lehramtsvertretung in der Tubinger Juristenfakultat fur den Extraordinarius im romischen Recht Johannes Lupfdich bis zu dessen Tod 1518 Nachdem er inzwischen um 1516 utriusque iuris doctor geworden war erhielt er am 12 Februar 1518 als Nachfolger des kurz zuvor gleichfalls verstorbenen Johannes Gentner Adler dessen Ordinariat im romischen Recht 1522 auf Lebenszeit zusammen mit den funf anderen besoldeten Lehrstuhlinhabern der Juristenfakultat Er konzentrierte sich in der Zeit der osterreichischen Regentschaft in Wurttemberg 1520 1534 auf seinen Rechtsunterricht wurde aber auch wiederholt an Verwaltungsgeschaften der Universitat beteiligt Nach der Ruckkehr Herzog Ulrichs nach Wurttemberg behielt er seine auf Lebenszeit verliehene Professur Er war im Sommersemester 1535 nochmals Dekan der Juristenfakultat und am 26 Oktober 1535 nochmals als Promotor an Doktorpromotionen beteiligt Vermutlich nach einem Schlaganfall starb er 1536 in Tubingen ohne zuvor bei der Reform der Tubinger Universitat besonders hervorgetreten zu sein Literatur BearbeitenKarl Hartfelder Simler Georg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 350 352 Heinz Scheible Melanchthons Pforzheimer Schulzeit Studien zur humanistischen Bildungselite in Pforzheim in der fruhen Neuzeit Beitrage zur Stadtgeschichte des 16 18 Jahrhunderts hrsg von Hans Peter Becht Pforzheimer Geschichtsblatter Band 7 Jan Thorbecke Sigmaringen 1989 ISBN 3 7995 6045 9 S 9 50 besonders S 15 21 Hans Jurgen Kremer Lesen Exercieren und Examinieren Die Geschichte der Pforzheimer Lateinschule Hohere Bildung in Sudwestdeutschland vom Mittelalter zur Neuzeit Ausstellungskatalog Materialien zur Stadtgeschichte Band 11 Verlag Regionalkultur Ubstadt Weiher 1997 ISBN 3 929366 49 5 S 30f 113f Reinhard Pohlke Melanchthon und sein Griechischlehrer Georg Simler Zwei Vermittler des Griechischen in Deutschland in Philipp Melanchthon in Sudwestdeutschland Bildungsstationen eines Reformators hrsg von Stefan Rhein Armin Schlechter und Udo Wennemuth Ausstellungskatalog Badische Landesbibliothek Karlsruhe 1997 ISBN 3 88705 044 4 S 39 61 besonders S 41 Heinz Scheible Melanchthon und die oberrheinischen Humanisten Neudruck der Ausgabe 2001 in Derselbe Aufsatze zu Melanchthon Spatmittelalter Humanismus Reformation Band 49 J C B Mohr Paul Siebeck Tubingen 2010 ISBN 978 3 16 150234 7 Nr 3 S 46 64 besonders S 49 51 Karl Konrad Finke Georg Simler um 1476 1478 bis 1536 in Die Professoren der Tubinger Juristenfakultat 1477 1535 bearbeitet von Karl Konrad Finke Tubinger Professorenkatalog Band 1 2 Jan Thorbecke Ostfildern 2011 ISBN 978 3 7995 5452 7 S 298 308 Stefan Kotz Geldtheorie an der Universitat Tubingen um 1500 in Die Universitat Tubingen zwischen Scholastik und Humanismus hrsg von Sonke Lorenz u a Tubinger Bausteine zur Landesgeschichte Band 20 Jan Thorbecke Ostfildern 2012 ISBN 978 3 7995 5520 3 S 117 160 hier S 131 135 Normdaten Person GND 119832216 lobid OGND AKS LCCN nr00034130 VIAF 59902408 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simler GeorgALTERNATIVNAMEN Georgius Relmisius Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge und AutorGEBURTSDATUM 1477GEBURTSORT WimpfenSTERBEDATUM 1536STERBEORT Tubingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Simler amp oldid 218111386