www.wikidata.de-de.nina.az
Theodor Friedrich Heinrich Schott 16 Dezember 1835 in Esslingen 18 Marz 1899 in Stuttgart 1 war ein deutscher evangelischer Theologe Bibliothekar und Kirchenhistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen Auszeichnungen 3 Veroffentlichungen Auswahl 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenSowohl der Vater von Theodor Schott der Pupillenrat 2 Heinrich Carl Schott als auch seine Mutter Emilie Friederike geborene Kapff 3 stammten aus angesehenen altwurttembergischen Beamten und Theologenfamilien Theodor erhielt seine erste humanistische Ausbildung am Padagogium seiner Vaterstadt das heutige Georgii Gymnasium und wurde dann in das niedere evangelische Seminar Blaubeuren aufgenommen Seit 1853 studierte er im Tubinger Stift das seine Einstellung pragen sollte Philosophie und dann Theologie Als Student schloss er sich der in religioser und politischer Hinsicht sehr konservativen Verbindung Staufia an Nachdem er seine Prufung erfolgreich abgelegt hatte arbeitete er zwei Jahre als Vikar in Bopfingen im wurttembergischen Oberamt Neresheim und Kongen im Oberamt Esslingen 1859 wurde er Lehrer an der damals sehr geachteten Erziehungsanstalt Hofwil bei Bern dort begann er auch wissenschaftlich zu arbeiten 1861 hielt er sich drei Monate in Paris auf wo er den Grund zu seinen Kenntnissen in der franzosischen Reformationsgeschichte legte Nach seiner Ruckkehr nahm er vorubergehend das Amt eines Pfarrvikars in Neuhausen a d Erms im Oberamt Urach an Dann wechselte er als Religionslehrer an das Stuttgarter Gymnasium und im Fruhjahr 1867 wurde ihm die Pfarrei in der Stuttgarter Vorstadt Berg ubertragen ein Amt dem er mit Hingabe nachging Daneben widmete er seine Fursorge dem Volksschulwesen und unterrichtete auch uber lange Jahre die Grossfurstin Wera von Russland die Adoptivtochter der Konigin Olga von Wurttemberg In Berg heiratete er 1868 Clotilde Elben 1843 1899 die Tochter des Stuttgarter Medizinalrats Otto Elben 1813 1862 4 Das Paar hatte den Sohn Emil Schott 1871 1932 der Oberstudiendirektor und Leiter des Gymnasiums in Ulm war 4 1873 wurde Schott mit dem Titel eines Professors in Nachfolge des verstorbenen Christoph Friedrich von Stalin Bibliothekar an der koniglichen offentlichen Bibliothek der jetzigen Landesbibliothek in Stuttgart dort blieb er fur sein weiteres berufliches Leben Die beiden Hauptaufgaben die er neben der Fuhrung des Buchhandlerbuches hier bewaltigte waren die Revision der umfangreichen Bibelsammlung und die Anfertigung eines dreizehnbandigen Sachkatalogs der Kirchengeschichte Nach der 1883 bewerkstelligten Ubersiedlung in den Neubau wurde ihm auch die Beratung des Lesepublikums im Katalogsaal ubertragen eine Aufgabe der er mit Hingabe nachging und in der ihm seine umfassenden bibliographischen und allgemeinen Kenntnisse zustattenkamen Neben seiner Berufstatigkeit war er auch selbst als Autor zumeist wissenschaftlicher und einiger literarischer Werke tatig Seine Spezialitat war die franzosische Reformationsgeschichte zu deren besten deutschen Kennern er gehorte Daneben liefen sonstige kirchenhistorische Arbeiten Publikationen aus dem Bereiche der wurttembergischen Landeskunde sowie der allgemeinen Geschichte und Geographie Neben den mehr wissenschaftlich gehaltenen Schriften verfasste er auch solche in denen er seine Kenntnisse in popularer Form weiteren Kreisen zu vermitteln suchte Seine verschiedenen Veroffentlichungen gelten als gut verstandlich und flussig geschrieben Schott gehorte als entschiedener Befurworter des Protestantismus dem Gemeinderat der Stuttgarter Hospitalkirche an zahlte zu den Grundern des Vereins fur Reformationsgeschichte vertrat den Gustav Adolf Verein im Ausschuss von dessen wurttembergischem Zweigverein und engagierte sich in der stadtischen Armenpflege insbesondere im Verein fur die Knabenhorte Als Abgeordneter vertrat er Sulz 1888 auf der vierten wurttembergischen Landessynode Anlasslich des Krieges im Jahre 1870 grundete er einen Sanitatsverein in Berg und sprach wiederholt als Festredner an nationalen Feiertagen Schott schrieb fur mehrere Sammelwerke und Periodika So arbeitete er schon seit seiner Zeit als Lehrer in Stuttgart an der Herzog schen Realenzyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche mit fur die er insbesondere die Artikel zur Geschichte der Reformation in Frankreich beisteuerte Seine Erkenntnisse zur wurttembergischen Geschichte und Kulturgeschichte veroffentlichte er in den Wurttembergischen Jahrbuchern fur Statistik und Landeskunde in den Wurttembergischen Vierteljahrsheften fur Landesgeschichte und im Schwabischen Merkur fur den er die bibliographischen Ubersichten uber die wurttembergische Literatur des jeweiligen Jahres beisteuerte 1876 veroffentlichte er in den Jahrbuchern eine umfangreiche Untersuchung uber die wurttembergische periodische Presse 1895 erschien sein Aufsatz Wurttemberg und Gustav Adolf 1631 und 1632 in den Vierteljahrsheften Seine Abhandlung uber Herzog Ludwig von Wurttemberg und die franzosischen Protestanten in den Jahren 1568 bis 1570 erschien in der Festschrift anlasslich der 4 Sakularfeier im Jahr 1877 in der Stuttgarter Bibliothek der Universitat Tubingen Fur die Allgemeine Deutsche Biographie verfasste er zahlreiche Artikel ebenso in der Zeitschrift Daheim wie auch in anderen Familienblattern Seit 1876 war er Herausgeber des Allgemeinen Kirchenblattes fur das evangelische Deutschland Seit 1876 war er als Doktor der Philosophie promoviert Er war ordentliches Mitglied der wurttembergischen Kommission fur Landesgeschichte Schott erkrankte im Fruhjahr 1897 an der Influenza von deren Folgen er sich nicht mehr richtig erholen sollte Er verstarb am 18 Marz 1899 Ehrungen Auszeichnungen BearbeitenSilberne Jubilaumsmedaille Kaiserliche Kriegsgedenkmunze 1885 Verleihung des Ritterkreuzes 1 Klasse des wurttembergischen Friedrichs Ordens 5 1894 wurde ihm von der theologischen Fakultat der Universitat Halle der Titel eines Ehrendoktors verliehen 1894 wurde er zum Ehrenmitglied des Allgemeinen deutschen Hugenottenvereins ernannt Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenSavonarola Ein Lebensbild aus Italien Deutsche Jugend und Volksbibliothek Nr 33 Stuttgart 1871 als Herausgeber mit Ed Kausler Briefwechsel zwischen Christoph Herzog von Wurttemberg und Petrus Paulus Vergerius Bibliothek des Litterarischen Vereins in Stuttgart CXXIV Band 124 Laupp Tubingen 1875 online im archive org Das Jahrhundert der Entdeckungen in Biographien fur die gebildete Jugend 1875 Columbus und seine Weltanschauung Vortrag gehalten im Kaufmannischen Verein Stuttgart Sammlung gemeinverstandlicher wissenschaftlicher Vortrage Nr 308 Habel Berlin 1878 urn nbn de hbz 061 1 86520 Blucher Ein Charakterbild Sammlung von Vortragen fur das deutsche Volk hrsg von W Frommel und Fr Pfaff IV 5 Winter Heidelberg 1881 Elisabeth Charlotte Herzogin von Orleans Eine deutsche Prinzessin am franzosischen Hofe Sammlung von Vortragen fur das deutsche Volk hrsg von W Frommel und Fr Pfaff V 5 Winter Heidelberg 1881 Hrsg Dr Martin Luther und die deutsche Bibel Festgabe zum Lutherjubilaum am 10 November 1883 Priv wurtt Bibelanstalt Stuttgart 1883 Deutsche Fursten im Zeitalter der Reformation Vortrag 1884 Die Aufhebung des Ediktes von Nantes im Oktober 1685 Schriften des Vereins fur Reformationsgeschichte Nr 10 Niemeyer Halle 1885 online im archive org Die Kirche der Wuste 1715 bis 1787 Das Wiederaufleben des franzosischen Protestantismus im 18 Jahrhundert Schriften des Vereins fur Reformationsgeschichte Nr 43 44 Halle 1893 online im n137 Internet Archive Wurttemberg und die Franzosen im Jahre 1688 Wurttembergische Neujahrsblatter Nr 5 Stuttgart 1888 Wurttemberg und Gustav Adolf 1631 und 1632 In Wurttembergische Vierteljahrshefte fur Landesgeschichte Jg 17 N F 4 1896 1895 S 343 402 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Graf Theodor Schott Bibliothekar In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 9 Bautz Herzberg 1995 ISBN 3 88309 058 1 Sp 813 823 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Heinrich Hermelink Schott Theodor Friedrich gest 1899 In Realencyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche RE 3 Auflage Band 17 Hinrichs Leipzig 1906 S 751 752 online im archive org Rudolf Krauss Schott Theodor In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 54 Duncker amp Humblot Leipzig 1908 S 167 170 Rudolf Krauss Biographisches Jahrbuch und Deutscher Nekrolog 4 Band S 75 77 August Wintterlin Theodor Schott 1835 1899 In Schwabische Kronik Nr 131 20 Marz 1899 S 629 Digitalisat Beilage zur Allgemeinen Zeitung 1899 Nr 69 Daheim 1899 Nr 30 Beilage mit Bild Schwabenland 1899 Nr 7 Einzelnachweise Bearbeiten Schwabische Kronik Nr 131 20 Marz 1899 S 629 Digitalisat Beamter der fur die Versorgung und Vermogensverwaltung von Waisen zustandig ist Pupillen sind unmundige Waisen Eberhard Emil von Georgii Georgenau Biographisch genealogische Blatter aus und uber Schwaben Muller Stuttgart 1879 S 854 a b Andreas Abel Die Nachkommen des Regierungsrats Carl F Feuerlein Todt Villingen Schwenningen 2007 S 187 Hof und Staatshandbuch des Konigreichs Wurttemberg 1896 S 284 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Theodor Schott Quellen und Volltexte Literatur von und uber Theodor Schott im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 117007234 lobid OGND AKS LCCN no99088724 VIAF 36907764 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schott TheodorALTERNATIVNAMEN Schott Theodor Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher evangelischer Theologe Bibliothekar und KirchenhistorikerGEBURTSDATUM 16 Dezember 1835GEBURTSORT Esslingen WurttembergSTERBEDATUM 18 Marz 1899 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Schott Bibliothekar amp oldid 236241085