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Johann Jakob Herzog 12 September 1805 in Basel 30 September 1882 in Erlangen heimatberechtigt in Basel war ein Schweizer reformierter Theologe Er ist der Begrunder der Realenzyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche zudem war er an vier Universitaten als Lehrer tatig Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenHerzog war der Sohn des Kaufmanns Johann Caspar Herzog 1761 1811 und seiner Frau Gertrud geb Bienz 1772 1814 Die Familie stammte ursprunglich aus Wurttemberg lebte aber bereits seit 1605 in Basel Da Johann Jakobs Eltern fruh starben verbrachte er seine Kindheit seit seinem funften Lebensjahr bei Verwandten Spater kam er mit seinem Bruder Emanuel in ein Internat in Neustadt Auch von dem Naturforscher Christoph Bernoulli erhielt er Privatunterricht Anschliessend besuchte er das Basler Gymnasium am Munsterplatz Ab 1823 studierte er Theologie an der Universitat Basel Im selben Jahr trat er dem Schweizerischen Zofingerverein bei Zur Fortsetzung seines Studiums ging er 1826 an die Universitat Berlin Es folgte eine Forschungsreise uber Bohmen Wien Venedig und Mailand zuruck nach Basel Dort legte er 1829 sein erstes Examen ab am 10 Oktober 1830 wurde ihm der Grad eines theologischen Lizentiaten verliehen Ab dem Wintersemester 1830 31 war er Privatdozent an der Universitat Basel Am 14 Januar 1834 heiratete Herzog seine Cousine Rosina Socin 13 Januar 1811 7 Januar 1889 der Ehe entstammen vier Kinder Da in Basel keine Aussicht auf eine Professur bestand folgte Herzog einem Ruf als Professor der Theologie und der Kirchengeschichte an die Universitat Lausanne Zunachst war er nur provisorisch angestellt aber am 27 September 1838 wurde er ordentlicher Professor der historischen Theologie Bei seiner Tatigkeit als Hochschullehrer waren ihm seine Kenntnisse der franzosischen Sprache von Nutzen Abgesehen von der Kirchengeschichte unterrichtete er auch Symbolik Biblische Theologie sowie Reformations Missions und Dogmengeschichte Die Ergebnisse seiner kirchengeschichtlichen Forschungen veroffentlichte er in mehreren Monografien 1839 hob die Regierung des Kantons Waadt die Confessio Helvetica posterior als bindende Bekenntnisschrift auf und versuchte die Kirche in staatliche Abhangigkeit zu bringen Am 3 August 1845 mussten die Pfarrer eine Regierungsproklamation verlesen in der die Revolution fur berechtigt erklart und die staatliche Einflussnahme auf die Kirche erlaubt wurde Als Herzog am 17 Februar 1846 angeboten wurde in der neuen Kommission fur die Prufung Ordination und Anstellung der landeskirchlichen Pfarrer tatig zu sein lehnte er aus Protest ab und legte seine Professur nieder Von Marz 1846 bis August 1847 war Herzog in Lausanne als Privatgelehrter tatig Am 16 Juni 1847 wurde er von der Berliner Universitat zum Ehrendoktor ernannt Von 1847 bis 1854 bekleidete er das Professorenamt fur Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultat der Universitat Halle einen Ruf an die Universitat Wien hatte er abgelehnt Fur zwei Untersuchungen uber die Waldenser unternahm er Forschungsreisen nach Genf Frankreich und Irland Am 1 Oktober 1854 wurde Herzog als Nachfolger von Johann Heinrich August Ebrard Professor der reformierten Theologie an der Universitat Erlangen diese Tatigkeit sollte er bis zum Jahr 1877 ausuben Inzwischen hatte Herzog sein Hauptwerk begonnen die Realenzyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche Vorgangerin der Theologischen Realenzyklopadie nachdem der ursprunglich als Herausgeber gedachte Matthias Schneckenburger verstorben war Der erste Band entstand noch in Halle Saale der zweite in Erlangen Insgesamt erschienen zwischen den Jahren 1854 und 1913 in drei Auflagen 22 Bande uber 500 Eintrage wurden von Herzog selbst verfasst Fur die zweite Auflage war die Mitarbeit des Professors der Kirchengeschichte Gustav Leopold Plitt vorgesehen da dieser jedoch fruh starb wurde Albert Hauck ausgewahlt der das Werk nach Herzogs Tod in Erlangen weiterfuhrte und eine dritte Auflage in Leipzig herausgab Neben ihm waren andere Angehorige der reformierten Kirche an dem Werk beteiligt 1876 erhielt Herzog das Ritterkreuz des Ordens der Krone von Italien Im selben Jahr begann er mit seinem Werk Abriss der gesamten Kirchengeschichte Am 1 September 1877 wurde er nach einem Schlaganfall auf eigenen Wunsch emeritiert Neben seinen Buchveroffentlichungen sind ihm auch mehrere Artikel in der Evangelischen Kirchen Zeitung sowie neun Artikel in der Allgemeinen Deutschen Biographie zu verdanken Werke Auswahl BearbeitenDissertatio exegetica de loco Paulino Rom 3 21 31 Basel 1830 Das Leben Johannes Oekolampadius und die Reformation der Kirche zu Basel Bande 1 und 2 Basel 1843 Johannes Calvin Eine biographische Skizze Basel 1843 Precis des faits ont amene et suivi la demission de la majorite des pasteurs et ministres de l Eglise nationale du canton de Vaud en 1845 Lausanne 1846 De origine et pristino statu Waldensium Secundum antiquissima eorum scripta cum libris catholicorum eiusdem aeva collata Halle 1848 Die romanischen Waldenser Ihre vorreformatorischen Zustande und Lehren ihre Reformation im 16 Jahrhundert und die Ruckwirkungen derselben hauptsachlich nach ihren eigenen Schriften dargestellt Halle 1853 Real Encyklopadie fur protestantische Theologie und Kirche Bande 1 bis 22 Hamburg 1854 bis 1866 Francois de Bonivard Advis et Devis de la source de l idolatrie et tyrannie papale Genf 1856 Das Wort Gottes ein Licht in dunkler Zeit Predigt uber Psalm 119 105 Erlangen 1866 Die Ruckkehr der vertriebenen Waldenser in ihre Thaler im Jahre 1689 Erlangen 1876 Abriss der gesammten Kirchengeschichte Band 1 Die Zeiten der Grundung und ersten Ausbreitung der christlichen Kirche von Christi Geburt bis zum Ende des ersten Jahrhunderts nach Christi Geburt Die Zeiten des alten Katholicismus vom Anfang des zweiten Jahrhunderts bis zum Anfang des achten Erlangen 1876 Abriss der gesammten Kirchengeschichte Band 2 Die Zeiten des romischen Katholicismus vom Anfange des achten Jahrhunderts bis zum Anfange des sechzehnten von Bonifatius Apostel der Deutschen genannt bis zum Beginn der deutschen Reformation Erlangen 1879 Abriss der gesammten Kirchengeschichte Band 3 Das Zeitalter der Reformation Die Zeiten des grossten Kampfes zwischen Katholicismus und Protestantismus zwischen Luthertum und Calvinismus Die Zeiten der inneren Bewegungen innerhalb der verschiedenen Confessionen bis zum Ausgange des achtzehnten Jahrhunderts Erlangen 1882 Literatur BearbeitenPatrick Streiff Johann Jakob Herzog In Historisches Lexikon der Schweiz Matthias Freudenberg Johann Jakob Herzog In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 19 Bautz Nordhausen 2001 ISBN 3 88309 089 1 Sp 674 691 Friedrich Wiegand Herzog Johann Jakob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 50 Duncker amp Humblot Leipzig 1905 S 268 271 Friedrich Sieffert Wissenschaftlicher Nachruf gesprochen bei der Beerdigung des Herrn Dr Johann Jakob Herzog Erlangen 1882 Philipp Emil Haenchen Kurze Geschichte der Deutsch Reformierten Gemeinde Erlangen Erlangen 1893 S 107 Eberhard Vischer Die Lehrstuhle und der Unterricht an der Theologischen Fakultat Basels seit der Reformation Basel 1910 S 205 Weblinks BearbeitenBiografie sowie Bild zu Johann Jakob Herzog auf athmann deNormdaten Person GND 116762608 lobid OGND AKS LCCN no2002019725 VIAF 3230551 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herzog Johann JakobKURZBESCHREIBUNG Schweizer reformierter TheologeGEBURTSDATUM 12 September 1805GEBURTSORT BaselSTERBEDATUM 30 September 1882STERBEORT Erlangen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Jakob Herzog amp oldid 195890512