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Dieser Artikel behandelt ein Schmuckelement im Bereich der bildenden Kunst und Architektur Fur die Verwendung der Bezeichnung in anderen Bereichen siehe Ornament Begriffsklarung Ein Ornament von lat ornare schmucken zieren ordnen rusten ist ein sich meist wiederholendes oft abstraktes oder abstrahiertes Muster Schmuckelement oder motiv mit fur sich genommen symbolischer Funktion Ornamente finden sich auf Stoffen Bauwerken Tapeten Ornamente sind oft Bestandteil oder Motive in der dekorativen Kunst beispielsweise im Kunsthandwerk Eierstab Ornament an einem Fries der Nikolaikirche LeipzigAufwandige Ornamentmalereien im Speyerer Dom gefertigt von Joseph Schwarzmann um 1850 zerstort 1960Die im Zusammenhang verwendeten Ornamente werden zusammenfassend als Dekoration Verzierung Schmuck Ornamentierung oder Ornamentation bezeichnet 1 Jedes Ornament weicht formal deutlich vom Hintergrundmuster ab und wird haufig farblich oder durch Erhebung abgegrenzt Bereits in der Steinzeit finden sich Keramikgefasse die mit Ornamenten verziert sind Ornamente konnen gegenstandlich aus Blumen oder Fantasiemustern gebildet werden Blumen und Blatterornamente sind haufig in Kirchen Kathedralen Kreuzgangen und anderen Bauwerken an Saulen oder Erkern sowie an Decken Stuck oder Hauseingangen Ornamente konnen auch abstrakte Formen etwa traditionelle Clan Muster oder Stammeszeichen enthalten um die Zugehorigkeit des Tragers zu verdeutlichen Besonders haufig kommen sie in der islamischen Kunst wegen des dortigen Bilderverbots als Arabeske vor Als Ornamentik bezeichnet man die Gesamtheit der Ornamente im Hinblick auf ihre innerhalb einer bestimmten Stilepoche oder fur einen bestimmten Kunstgegenstand typischen Formen sowie auch die Verzierungskunst 2 Die Ornamentik der klassischen Saulenarchitekturen nimmt dabei eine Sonderstellung ein da sie in der Regel einer tektonischen Logik folgt Die einzelnen Ornamente werden dabei als Reminiszenzen konstruktiver Elemente der fruhen griechischen Holzarchitektur verstanden Der angemessene Einsatz der einzelnen Ornamente ist somit kanonischen Bindungen unterworfen und ist ein bestimmendes Thema der fruhneuzeitlichen Architekturtheorie Inhaltsverzeichnis 1 Einfuhrung 2 Epochenuberblick 2 1 Altertum 2 1 1 Alter Orient 2 1 2 Klassische Antike 2 2 Mittelalter 2 3 Architekturtheorie und Bauornamentik in der Renaissance 2 4 16 und 17 Jahrhundert 2 5 18 Jahrhundert 2 6 19 Jahrhundert 2 7 20 Jahrhundert 3 Kritik am Ornament 4 Zitate 5 Liste von Ornamenten 5 1 Fries und andere lineare Ornamente 5 2 Flachenhafte und sonstige Ornamente 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 Siehe auch 9 WeblinksEinfuhrung BearbeitenOrnamente grenzen sich von Bildern im klassischen Sinne dadurch ab dass ihre narrative Funktion gegenuber der schmuckenden in den Hintergrund tritt Sie bauen weder zeitlich noch in der raumlichen Tiefe eine Illusion auf Ornamente erzahlen keine kontinuierliche Handlung und sind auf die Flache beschrankt Trotzdem konnen Ornamente naturalistisch und plastisch ausgepragt sein oder einzelne Gegenstande wie Vasen werden ornamental verwendet wenn sie als Hauptfunktion verzieren Gegenstandliche und plastische Ornamente stehen den abstrakten oder stilisierten gegenuber Die Stilisierung kann einzelne Elemente oder Formen betreffen oder wie in der Arabeske die Bewegungsfuhrung Je abstrakter ein Ornament ist desto starker erscheint der Grund als eigenstandiges Muster Neben ihrem Abstraktionsgrad unterscheiden sich Ornamente in ihrem Verhaltnis zum Trager Ornamente konnen akzentuieren Rosetten gliedern Bander Leisten in der Architektur fullen und rahmen Der Trager kann das Ornament bestimmen oder umgekehrt vom Ornament beherrscht werden Intensitat und Dichte entscheiden zudem uber die Beziehung zum Trager Ornamente werden nicht nur als Kunstgattung untersucht sondern auch in ihrer stilgeschichtlichen Entwicklung und im Rahmen der menschlichen Wahrnehmung Diese letztgenannte Herangehensweise versucht dem Studium der Ornamentik Erkenntnisse der Psychologie zugrunde zu legen Die Faszination des Menschen an einfachen geometrischen Elementarformen wird erklart mit der Notwendigkeit aus der Vielzahl der chaotischen Bildreize auszuwahlen Um asthetisch zu erscheinen mussen Ornamente nach diesem Ansatz ausserdem eine gewisse Komplexitat mitbringen Ansonsten werden sie als erwartungskonform aussortiert Die Stilgeschichte des Ornaments beschaftigt sich mit der zeitlichen Entwicklung verzierender Motive und ihrer Ausgestaltung und wurde von Alois Riegl Ende des 19 Jahrhunderts begrundet Wenn eine andere Kultur ein Motiv ubernimmt so dass es seine ursprungliche Bedeutung verliert oder verandert oder wenn Tragermedium oder Fertigungstechnik wechseln etwa durch massenhafte und automatisierte Produktion entwickeln sich Motive weiter Verschiedene Kulturen oder ortliche Stromungen stehen in einem Wechselspiel und beeinflussen sich gegenseitig Manchmal sind bestimmte Auspragungen eines Ornaments so typisch fur eine Epoche einen Ort oder einen einzelnen Kunstler dass sie zur Bestimmung der Herkunft herangezogen werden Die Diskussion um Ornamente wurde immer wieder bestimmt durch das Prinzip des Decorum das angewendet auf die Ornamentik aussagt ob etwa der Ort oder die Ausgestaltung passen Dazu gehort ob ein Ornament als kitschig oder uberladen aufgefasst wird Was eine Gesellschaft als passend empfindet hangt stark von ihren Normen ab Da Verzierungen den vielleicht geringen Wert oder die Funktionalitat ihres Tragers uberdecken konnen wurde in der Geschichte im Namen naturlicher Schonheit und Anmut haufig eine nuchterne sozusagen klassische Ornamentik gefordert Neben der Kunst tritt das Ornament in der Musik als eventuell frei improvisierte Verzierung auf oder in der Rhetorik wo darunter eine ubertrieben bildhafte oder rhythmische Sprache verstanden wird Daruber hinaus tauchen ornamentale Elemente in der klassischen Malerei auf etwa im rhythmischen Faltenwurf von Stoff oder in der gewundenen Darstellung von Figuren Epochenuberblick Bearbeiten nbsp Ornament aus dem 16 und 17 JahrhundertAltertum Bearbeiten Alter Orient Bearbeiten Im Nahen Osten reichen einfache geometrische Verzierungen bis zu 10 000 Jahre zuruck erhalten auf Werkzeugen Tongefassen oder Hohlenwanden Palmette und Rosette Spiral und Linienmuster werden schon mehrere Jahrtausende v Chr zur Verzierung verwendet Zwei in Altagypten weit verbreitete Pflanzenmotive sind der Lotus in seinen Auspragungen als Blatt Knospe oder als Blute und der Papyrus als Blute Daneben umfasst die ornamentale Motivik in Altagypten auch Tiere wie Bukranien Menschen Schriftzeichen und geometrische Muster Die Motive werden gereiht alterniert oder mit Linien wie Spirallinien verbunden Zu weiteren Motiven die schon vor der klassischen Antike Verbreitung finden gehoren Pinienzapfen und Granatapfel Die Triplespirale und die Triskele sind Motive der Vorzeit Das Wirbelrad eine Abwandlung des Swastika kommt spater hinzu In der Architektur werden Ornamente meist verwendet um einzelne Bauglieder zu kennzeichnen oder Flachen zu rahmen Geometrische Muster konnen aber auch flachig oder in Registern angeordnet ganze Fassaden uberziehen Besonders reiche Dekorationen finden sich in der phrygischen Baukunst insbesondere bei den Felsfassaden der Midasstadt Einflusse altorientalischer Ornamentik finden sich u a in der griechischen Kunst und Architektur wieder Klassische Antike Bearbeiten Im antiken Griechenland werden insbesondere fur den Tempelbau zahlreiche neue Bauformen geschaffen und den bei Vitruv beschriebenen Saulenordnungen zugewiesen Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Gestaltung der Kapitelle Bildliche Darstellungen finden sich meist als Relief insbesondere in Friesen oder Tempelgiebeln Relativ fruh kommt das Efeublatt spater das Akanthusblatt als Ornament auf Letzteres insbesondere am korinthischen Kapitell Daneben entwickeln sich vielseitiger einsetzbare Ornamente wie Rankwerke und Palmetten zu ihren klassischen Formen Es entstehen Auspragungen wie Halbpalmette und umschriebene Palmette sowie als verbindendes Element die freie Wellenranke die sich spater raumlich entfaltet In allen Kunstgattungen besonders verbreitet findet sich der Maander in seinen verschiedenen Varianten Im Gegensatz zur altagyptischen Ornamentik werden die Motive nicht nur streng rechtwinklig geordnet sondern konnen beispielsweise an Giebeln auch diagonal verlaufen Ornamente werden in ihrem Verhaltnis zum Inhalt gesehen beispielsweise als Rahmen fur Darstellungen auf Vasen Im Hellenismus und der romischen Antike zeigen sich v a im Westen raumlich naturalistische Tendenzen in der Ornamentik es haufen sich Menschen und Tierdarstellungen Putten Phantasiewesen oder Vogel Die Spatantike fuhrt einerseits zu einer weiteren Naturalisierung und uppigen Flachenfullung was v a der Darstellung von Reichtum dienen soll Jedoch werden die Motive oft relativ frei fast stilisiert verwendet Beispielsweise kommt das unfreie Akanthusblatt auf dessen verbindende Ranke sich an seiner Spitze fortsetzt Besonders im Osten entwickelt sich ein eher abstrakter Stil Weitere fur die romische Antike typische Motive sind Lorbeer Weintrauben und blatter Die Saule verliert ihre ausschliesslich lasttragende Funktion und wird ornamental eingesetzt Mittelalter Bearbeiten Die Karolingische Kunst ubernahm um 800 aus der nur wenige Jahrhunderte zuruckliegenden Spatantike die Palmette und den Akanthus Daneben hielt sich der aus keltischer und germanischer Tradition stammende Tier und Flechtbanddekor Beide Einflusse waren noch in der Romanik wirksam Das Blattwerk des Kapitellschmucks bediente sich des mehr oder weniger klassischen Akanthus Die Bauornamentik bevorzugte geometrische Formen wie Zahnschnitt Zackenband oder Rundbogenfries In den Borduren und Initialen der Buchmalerei sind uberwiegend vegetabile aus Palmette und Akanthus entwickelte Elemente anzutreffen die aber im Unterschied zur Gotik noch durch Feldertrennungen und rahmen begrenzt werden Ganzlich unabhangig von antiken Vorbildern entwickelt sich mit dem Masswerk die wichtigste Ornamentgattung der Gotik Entstanden als Architekturelement zur Gliederung und statischen Bewaltigung grosser Glasfensterflachen verselbstandigten sich diese in ihrer Linearitat leicht ubertragbaren Motive zu schmuckhaft angereicherten Dekorationselementen wie an geschnitzten Retabeln vergoldeten Monstranzen oder gemalten Buchseiten Die vertikale Gerichtetheit des Masswerks findet eine Variante in den radial angeordneten Spitzbogen der Fensterrose Im Gegensatz zu dieser geometrischen und abstrakten Charakteristik des Masswerks steht in der Gotik eine fast naturalistische Pflanzenornamentik Am Kapitell variiert sie zunachst und verdrangt dann den klassischen Akanthus ersetzt ihn durch Weinlaub und das Blattwerk einheimischer Pflanzen Typisch fur das mitteleuropaische Laubwerkornament sind im 14 Jahrhundert gebuckelte Blatter und dann im spaten 15 Jahrhundert distelartiges Rankenwerk 3 So wie dessen Verschlingungen immer komplexer werden nimmt auch das Masswerk an Bewegtheit zu die Spitzbogen werden flammenformig flamboyant gebogen wie es auch der aus drei Fischblasen zusammengesetzte Dreischneuss zeigt Mittelalterliche Ornamentik nbsp Evangelistenbild aus einer Handschrift des 9 Jahrhunderts neben antikisierenden Palmetten im Bogen germanische Bandornamente an den Pfeilern nbsp Akanthuskapitell aus Pringy 12 Jahrhundert nbsp Fruhgotisches Blattkapitell Stift Heiligenkreuz 13 Jahrhundert nbsp Masswerk um 1332 an der Katharinenkirche Oppenheim nbsp Flamboyantes Masswerk aus einem Antwerpener Retabel in Dijon um 1520 Architekturtheorie und Bauornamentik in der Renaissance Bearbeiten Mit der Wiederentdeckung der Schriften Vitruvs setzt im 15 Jahrhundert in Italien eine intensive Auseinandersetzung mit antiker Kunst und Architektur ein deren Formen und Ornamentik bald die mittelalterlichen Formen verdrangt Insbesondere der Bauschmuck romischer Ruinen wird von zeitgenossischen Architekten studiert kopiert und in Traktaten verbreitet 4 Weitere Vorbilder fur Kunst am Bau liefern romische Wandmalereien insbesondere die Grotesken Hilfreich fur die Verbreitung der antiken Bauformen und Ornamentik ist der ebenfalls in dieser Zeit etablierte Buchdruck dessen zunehmende Qualitat ab dem fruhen 16 Jahrhundert auch Illustrationen und spater auch farbige Tafeln zulasst Im Zentrum der neuen architekturtheoretischen Diskurse stehen neben den Saulenordnungen auch allgemeine Entwurfs und Gestaltungsprinzipien die bald schon uber die Vitruvschen Lehren hinausgehen Fur Leon Battista Alberti spielt das Ornament eine wichtige Rolle im Zusammenhang mit der Definition des Begriffes Schonheit pulcritudo Die Schonheit so Alberti ist ein idealer Zustand in dem dem Gebaude nichts entfernt oder hinzugefugt werden kann ohne dass die Schonheit dadurch gemindert wurde Da dieser Zustand in der Wirklichkeit nicht erreicht wird wird das Ornament von aussen auf das Gebaude aufgebracht um die Vorzuge des Gebaudes zu unterstreichen und die Mangel zu verbergen Alberti de re aedificatoria Venedig 1485 Buch VI Kap 2 Die wichtigste Anwendung dieses dualistischen Schemas von Schonheit und Ornament findet sich im Theatermotiv das in der Renaissance zum wichtigsten Gliederungsschema fur Gebaudeaufrisse wird 16 und 17 Jahrhundert Bearbeiten Die als Vorlagen fur Kunsthandwerker in Einzelblattern und in Buchform publizierten Ornamentstiche geben seit der fruhen Neuzeit ein gutes Bild von der Entwicklung des Ornamentstils nordlich der Alpen Starker noch als im Mittelalter entstehen jetzt Ornamente als Umformungen und Nachbildungen antiker Elemente wie Palmetten Festons Vasen Baluster Kandelaber und andere Architekturelemente Wichtigstes pflanzliches Motiv ist fortan der mehr oder weniger rankende im Lauf der Zeit mal filigrane mal dickblattrig flachendeckende Akanthus Auch die Arabeske erwacht in der Renaissance zu neuem Leben aber anders als die folgenden Motive kennzeichnet sie keine zeitlich eng begrenzbare Dekorationsweise sondern bleibt ein wiederholt in verschiedenen Stilen bis uber die Barockzeit hinaus aufgegriffenes Motiv In der italienischen Renaissance erlebt die Groteske Ornament eine besondere Blute tritt aber auch spater in ganz Europa als grossflachige Wanddekoration gelegentlich noch auf Auch die Maureske gehort in diese Epoche Die von der Mitte des 16 bis zur Mitte des 17 Jahrhunderts vorherrschenden Variationen des Rollwerk Beschlagwerk und Knorpelstils sind teils zu den Grotesken zu rechnen wenn sie ihren fragilen gitterartig komponierten schwebenden Charakter behalten sich aber davon entfernen wenn sie als Relief auftreten oder auch in der Flache dreidimensionale Wirkungen anstreben Im Einzelnen Kennzeichen des Rollwerks ab 1520 sind verschrankte und aufgerollte durchgesteckte und mehrschichtige Bandformen die besonders an Rahmungen und Kartuschen vorkommen Abgeleitet davon oft mit ihm auch kombiniert zeigt sich das Beschlagwerk um 1550 1630 mit seinen wie aus Metall geometrisch geschnittenen und genieteten Formen Wo dieses Ornament zerfliesst und in Bewegung kommt im Schweifwerk um 1580 1630 entstehen schwellende in Voluten oder keulenartige Gebilde auslaufende Formen Die Tendenz zum Amorphen dieses Ornamentstils wird noch gesteigert in den Varianten Knorpelwerk Teigwerk und Ohrmuschelstil 1570 1660 die untereinander kaum abgrenzbare Ubergange zeigen und auch synonym gebraucht werden In der zweiten Halfte des 17 Jahrhunderts gewinnt das jetzt oft luckenlos die Flachen uberziehende Akanthusblattwerk wieder die Oberhand Ornamente des 16 und 17 Jahrhunderts nbsp GroteskenVilla Medici Studiolo Fresken um 1577 nbsp RollwerkFontainebleau um 1530 nbsp Mauresken Vredeman de Vries um 1560 nbsp Beschlag und RollwerkFrontispiz Bishops Bible London 1568 nbsp BeschlagwerkHans Vredemann de Vries Ornamentstich 1581 nbsp SchweifwerkLucas Kilian Neues ABC Buchlein 1627 nbsp KnorpelwerkSilbergefass Adam van Vianen 1614 nbsp TeigwerkkartuscheHans von Aachen malt Paulus van Vianen mit Adriaen de Vries im Hintergrund Kupferstich um 1630 1650 nbsp Geschnitztes Akanthusornament Kloster Lamspringe 169018 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Bandelwerk Deckenstuck von Jacopo Appiani um 1730 Stiftsbibliothek Waldsassen Das von Frankreich hier 1680 1720 ausgehende wieder Zartheit und Feingliedrigkeit betonende Laub und Bandelwerk dominiert in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts auch das restliche Europa und bereitet in dem noch entschiedener vegetabilen Regence Stil 1715 1730 die Leichtigkeit und Eleganz des Rokoko vor Herrschten in den ersten Jahrzehnten noch zierliche Ranken in die Flache gebundene Bander und symmetrische tektonisch aufgebaute Kompositionen vor verlasst die Rokokorocaille mit ihrem Muschelwerk den Voluten und Gegenschwungen die raumliche Bindung zugunsten asymmetrischer sich noch weiter von Naturvorbilden entfernenden nicht mehr durch Rahmung begrenzten sondern frei in den leeren Raum ausschwingenden Gebilden Weisser allenfalls sparsam durch Gold akzentuierter Stuck ist das charakteristische Anwendungsgebiet der Rocaille die hier ihre plastische Eignung voll ausspielt Auch das Kunsthandwerk bietet breite Anwendungsbereiche im Porzellan Silber Mobelschnitzereien und Bronzeapplikationen Die franzosische Spielart dieser Stilphase das Louis quinze ist wie immer in Frankreich rationaler in der Tendenz klassizistischer und mundet um 1760 in den eigentlichen Klassizismus Doch sind gerade in Frankreich immer die Regeln des Decorum zu berucksichtigen die Wahl des angemessenen Ornaments ist abhangig von der Zweckbestimmung die wenn auch meist symmetrischere Rocaille kommt auch in Frankreich vor nur findet man die spielerischen Rokokomotive beispielsweise eher im Boudoir als im Thronsaal Ornamente des 18 Jahrhunderts nbsp J F Blondel Studie 1738 Das franzosische Rocaillenornament ist strenger und symmetrischer als in deutschsprachigen Regionen nbsp Das belegen auch Einrichtung und Wandgliederung im Rocaillenzimmer des Pariser Louvre nbsp Ornament der Wessobrunner Stuckatoren im Kloster Amorbach gegen 1747 Im Stuck konnte sich die Rocaille am freiesten entfalten nbsp Eine Rocaille typisches muschelartiges Ornament des Rokoko nbsp Der Deckenstuck in der Wieskirche 1754 zeigt wie unabhangig sich das Rokokoornament im Idealfall von jeder geraden Linie machte nbsp Sekretar aus dem Karlsruher Schloss Bronzebeschlage in Muschelwerkformen spielen an Rokokomobeln eine akzentuierende Rolle nbsp Detail aus einem von J A Meissonnier entworfenen Gefass Die Treibtechnik des Silber schmieds kam der lebendigen Oberflache des Rokokoornaments besonders entgegen nbsp Zopfstil Ornament Schloss Pockstein in Strassburg Karnten um 1782 Am Ende des 18 Jahrhunderts in den Jahren um die Franzosische Revolution kennzeichnen die Ubergangsformen zwischen Rokoko und Klassizismus in Frankreich Louis seize in England Late Georgian in Osterreich Josephinischer Stil und in Deutschland als Zopfstil ausgepragt eine sich von feudaler Ungebundenheit abkehrende Phase Jetzt verharten und verfestigen sich alle Formen die sparsamen vegetabilen Elemente werden in Festons und Zopfe fest eingeschnurt die Voluten eckig gebrochen alle Einzelelemente wieder geradliniger gerahmt und geordnet 19 Jahrhundert Bearbeiten Diese klassizistischen Tendenzen fanden um 1800 bis 1815 im Empire eine Auspragung die Elemente der agyptischen griechischen und romischen Antike wortlicher aufgriff als es etwa in der Renaissance der Fall gewesen war Anregungen dazu lieferten die Fortschritte der Archaologie und Geschichtswissenschaft Doch wurden die antiken Ornamente Lorbeerkranze Palmetten Eierstabe Kanneluren Vasen Rosetten und Maander nur sparsam eingesetzt gerade Linien und glatte Flachen herrschen vor In der weiteren Entwicklung des Klassizismus tritt dieses Ideal der Strenge Klarheit und Einfachheit wieder zuruck zugunsten einer Anreicherung mit den genannten Einzelmotiven Das ganze Jahrhundert und daruber hinaus blieb der Klassizismus eine Option neben anderen die als Historismus verschiedene Stile also auch Ornamentierungsweisen anbieten Ahnlich wie die Regeln des Decorum in den voraufgehenden Jahrhunderten den jeweils diversen Aufgaben wechselnde Ornamentweisen zuordneten waren auch jetzt gewisse Muster mit bestimmten Bedeutungen verknupft Doch sind die Erscheinungen regelloser undogmatischer teils auch beliebiger Daruber hinaus konnten Ornamente verschiedener Stile durchaus kombiniert werden Das erschwert einen systematisch strukturierten Uberblick Neugotik Die sich um 1820 1840 voll entwickelnde Neogotik erwuchs aus einer romantisch gepragten national deutsch konnotierten Hinwendung zu einem idealisierten Mittelalter Im Kunsthandwerk werden Motive wie Spitzbogen Masswerk und Distelranken auf Gefassen und Geraten verteilt die es so im Mittelalter nie gegeben hatte In Architektur und Ausstattungskunst des Kirchenbaus bleiben die Motive verbindlich bis zur Jahrhundertwende als die Neugotik partiell von der Neuromanik abgelost wird die allerdings als Ornamentstil ausserhalb des kirchlichen Bedarfs kaum signifikant in Erscheinung tritt Orientmode Nachdem die Chinoiserie das 18 Jahrhundert kaum uberlebt hatte entstand nach der Mitte des 19 Jahrhunderts erneut ein orientalisierendes Kunsthandwerk das sich nun an Vorbildern aus Indien und dem Vorderen Orient ausrichtete Der seit den 1880er Jahren in der franzosischen Malerei virulente Japonismus hinterliess im europaischen Kunsthandwerk mit Ausnahme der Keramik nur wenig Spuren Pflanzenornament Eine nicht zum Ornament im engeren Sinne gehorende Dekorationsweise ist die Dekoration mit Bluten Ast und Blattwerk eine Mode die entscheidend von den Exponaten auf der Londoner Weltausstellung von 1851 angeregt worden war Zu Anfang noch sehr naturalistisch ausgepragt erreicht sie im angelsachsischen Raum in der Arts and Crafts Bewegung eine Stilisierung auf hochstem Niveau zugleich eine weitgehende Unabhangigkeit von historischen Vorbildern In Deutschland fand diese reformorientierte Stilrichtung jedenfalls was die Ornamentik angeht kaum Nachfolger 5 Doch fur die Entstehung des floralen Jugendstils bot sie wegweisende Vorstufen nbsp Neurenaissance Ornamentik auf dem Katalog der Vorbilder Sammlung des Gewerbe Museums Bremen 1889 Neurenaissance Unter Renaissance verstand man im 19 Jahrhundert ein weites Spektrum Ahnlich wie in der Architektur eine Entwicklung vom zuruckhaltenden Rundbogenstil der 1840er Jahre zu den uberladenen Detailfulle der Deutschen Renaissance nach dem Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 71 fuhrte sind auch die in der zweiten Halfte des Jahrhunderts aus dem reichen Motivschatz der Kunstgeschichte entlehnten Ornamente vielgestaltig und reichen von den zarten Arabesken des italienischen Quattrocento bis hin zu den kraftigen Beschlagwerkformen des Fruhbarock Neorokoko In den Jahrzehnten des Klassizismus war das lange nachlebende Rokoko zum Beispiel bei bemalten Mobeln und anderen Objekten der Volkskunst nie ganz vergessen worden In den 1830er Jahren lebte es wieder auf allerdings mehr fur elegante Inneneinrichtungen und Vitrinenobjekte vor allem im Porzellan als in Mobelkunst und Architektur Den meist beliebig und uberreich angebrachten Rocaillen und Blutenrosetten des sogenannten Zweiten Rokoko in der Phase der Restauration fehlte die Eleganz ihrer Vorbilder aus dem 18 Jahrhundert im Gegensatz zu den Schopfungen des Dritten Rokoko 6 ab etwa 1880 die sich dafur umso einfallsloser an die Formensprache ihrer Vorbilder hielten Bis in die 1920er Jahre waren Inneneinrichtungen im Stil des Rokoko nicht selten Neubarock Obwohl in Kunstgewerbe und Architektur des letzten Jahrhundertviertels alle Formen und Dimensionen zu barocker Uppigkeit und demonstrativem Reichtum tendieren spielen die Ornamente des 17 Jahrhunderts abgesehen von einigen Grundformen wie Kartuschen Kranzen Voluten und Godronen keine bestimmende Rolle mehr Wo mit floralem Reichtum dekoriert wird deutet sich gelegentlich schon die fliessende Schonlinigkeit des Jugendstil an Vorbilder Fur eine Epoche die sich so ausdrucklich dem Wiederaufleben historischer Stilformen verschrieben hatte ist die Frage nach den Medien die diese Vermittlung leisteten von besonderem Interesse um so mehr als es sich beim Ornament bis zum Ende des Jahrhunderts um ein normativ determiniertes Formenrepertoire handelt Musterbucher und umfangreiche Sammlungen von Vorlageblattern 7 spiegeln sowohl den geradezu bildenzyklopadischen Anspruch einer sich damals gerade erst entwickelnden Kunstwissenschaft als auch den Vorbilderbedarf auf Seiten der Kunstler Architekten und Kunsthandwerker Aus gleichem Grund entstehen in vielen grossen Stadten Kunstgewerbemuseen die den Ornamentreichtum aus Kunst und Handwerk aller Weltregionen und Epochen in authentischen Beispielen ausstellen und zugleich mit angeschlossenen Ausbildungsanstalten nicht nur technische Fertigkeiten vermittelten sondern auch die geschmackvolle Integration von Ornament Funktion und Material vermitteln sollten Ornamente des 19 Jahrhunderts nbsp Neugotik Kirche in St Oswald Ausstattungsdetail von 1896 nbsp Arts and Crafts Buchschmuck von Edward Burne Jones aus dem Kelmscott Chaucer 1896 nbsp Neurenaissance Ziergiebel am Hamburger Rathaus um 1890 nbsp Neubarock Fassadendetail vom Wiener Burgtheater um 1875 nbsp Drittes Rokoko Decke der Prager Staatsoper 188720 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Ornamentik an der Pauluskirche in BernDie Wiener Avantgarde formulierte in der Phase der Vor oder Fruhmoderne zwischen Jahrhundertwende und dem Ersten Weltkrieg als erstes heftige Kritik am Ornament Vor allem Adolf Loos formulierte dies in seinem Aufsatz Ornament und Verbrechen von 1908 und mit seinem Loos Haus am Michaelerplatz und Otto Wagner mit seiner Postsparkasse entwarfen zwei Bauten die nahezu vollig auf ornamentale Verzierung verzichteten Ahnliche Tendenzen gab es beim Loos Freund Arnold Schonberg der die klassische Musik von allem Redundanten und Uberflussigen befreien wollte und ebenso bei den Gemalden von Egon Schiele nackt und reduziert im Vergleich zu vor goldenen Verzierungen uberquellenden Werken von Gustav Klimt Die Kritik der Wiener Avantgarde am Ornament die nach dem Ersten Weltkrieg grossen Einfluss auf die Weimarer Moderne und damit das Bauhaus ausubte ist vor allem unter den speziellen Umstanden der osterreichischen Hauptstadt als Mittelpunkt eines zerbrechenden Vielvolkerstaates zu verstehen Die aufgesetzte Oberflachlichkeit der reprasentativen prachtigen Ringstrassenfassaden geriet in den Fokus der Kritik einer Vielzahl junger Gestalter da sie mit einer grossen Zahl von Missstanden im Land gleichgesetzt wurde mit der im Lande herrschende katholischer Doppelmoral dem von der Industrialisierung profitierenden neureichen Burgertum und einem uberalterten Kaisertum Nach dem Zweiten Weltkrieg als sich durch die Emigration von Walter Gropius und Ludwig Mies van der Rohe nach Amerika und uber die dortige Neugrundung als New Bauhaus die Lehren des Bauhauses von den USA aus weltweit als Internationaler Stil durchsetzte Stuck Tapete und Fassadenhaftigkeit mit einem Bannspruch belegt wurden und der Ulmer Schule und der Schweizer Typografie im Bereich von Produktdesign und Grafik ahnliches gelang verschwand das Ornament fur nahezu 40 Jahre fast vollstandig als Gestaltungsmittel aus dem Bewusstsein der Gestalter Erst seit der Postmoderne und schliesslich mit der digitalen Revolution spielt das Ornament in aktuellen Designentwicklungen wieder eine grossere Rolle Als anthropologische Konstante ist es im Rahmen der Globalisierung von Kommunikationsprozessen als kulturubergreifend nutzbares grafisches Element in die Moderne zuruckgekehrt Als Protagonisten einer Wiederbelebung des Ornaments im Kommunikationsdesign Anfang des 21 Jahrhunderts gilt die Pixel Art orientierte Welt von eboy das Corporate Design des Berliner Direktorenhaus Berlin durch Apfel Zet das in Hong Kong von Jonathan NG gestaltete Magazin Idn Webapplikationen von Yugo Nakamura Tokyo oder das Erscheinungsbild der Weltleitmesse Tendence Lifestyle Messe Frankfurt von Heine Lenz Zizka Frankfurt am Main In der Architektur gibt es jedoch nach wie vor grosse Vorbehalte das Ornament einzusetzen Kritik am Ornament BearbeitenIn der Architektur und dem Produktdesign der Moderne entwickelte sich eine weitverbreitete Skepsis und Ablehnung gegenuber dem Ornament Propagiert wurde stattdessen die Formel form follows function Besonders popular wurde die 1908 erschienene Schrift von Adolf Loos Ornament und Verbrechen in der er die Verwendung von Ornament und Dekor geisselte und als uberflussig bezeichnete Fur den Mediziner Hans Martin Sutermeister stellte das Ornament eine Erholungsregression dar Das Zauberische am Ornament beruhe auf seiner sich durch Wiederholung summierenden affektiven resp suggestiven Wirkung die dadurch bedingt ist dass rhythmische Aussenreize vermehrt auf die Tiefenschichten unserer Psyche einzuwirken pflegen 8 Das Ornament kann somit ahnlich wie bei rhythmischer Musik benutzt werden um den Betrachter oder Horer zu beeinflussen Zitate Bearbeiten dem Fassadenkletterer mussen alle Ornamente zum Besten dienen Walter Benjamin Der Surrealismus Die letzte Momentaufnahme der europaischen Intelligenz 1929 Literarische Welt Feb 1929 Dekoration ist der wichtigste Teil der Architektur Sir William Scott ArchitektListe von Ornamenten BearbeitenFries und andere lineare Ornamente Bearbeiten Bild Name Beschreibung Vorkommen nbsp Eierstab Ionische Ordnung als Kymation oder im Kapitell zwischen den Voluten nbsp Laufender Hund Klassische Architektur nbsp Maander Klassische Architektur nbsp Perlstab Astragal Ionische Ordnung zwischen Saulenschaft und Kapitell Endlose Abfolge von jeweils einer runden Perle und dann zwei abgeflachten nbsp Zahnschnitt Architektur der Klassischen Antike und der Epochen die deren Motive aufgriffen Renaissance bis Klassizismus nbsp Seilstab Ein Rundstab oder Wulstring der nicht glatt sondern seilartig gedreht tordiert erscheint Flachenhafte und sonstige Ornamente Bearbeiten Bild Name Beschreibung Vorkommen nbsp Akanthusblatt Pflanzenornament Akanthus seit der griechischen Antike z B in den Kapitellen korinthischer Saulen nbsp Arabeske In der Renaissance aus spatantiken Vorbildern entwickeltes flachenfullendes naturnahes Rankenornament Mit dem Begriff werden sowohl die Akanthusranken der Renaissance als auch die stilisierteren Blattrankenornamente in der islamischen Kunst bezeichnet nbsp Bandelwerk Flachiges Ornament aus stets gleichbleibend breiten mehrfach geknickten Bandern Fast immer mit Laubwerk kombiniert daher auch als Laub und Bandelwerk bezeichnet Vor allem in Deutschland um 1710 1740 verbreitet nbsp Baum des Lebens nbsp Beschlagwerk Bandartige Ornamente deren Formen an aufgenietete metallene Beschlage erinnern Im spaten 16 Jahrhundert wurde es in den Niederlanden entwickelt und verbreitete sich dann vor allem in Deutschland wo es bis etwa 1620 in Gebrauch blieb nbsp Bukranion nbsp Feston Girlandenartiges Gehange aus Blatt Bluten und Fruchtkranzen In der Bauplastik und Raumausstattung der Antike vor allem dann der Renaissance und dem Klassizismus verwendetes Dekorationsmotv nbsp Fischblase auch Schneuss Eine geschwungene tropfenformige Ornamentform die meist zu mehreren angeordnet ist besonders im Masswerk der Spatgotik nbsp Flechtband auch Geriemsel Ein Ornament aus regelmassig verschlungenen bandartigen Linien oder Streifen seit der Prahistorie besonders aber in Mittelalter und Renaissance nbsp Fleuron Stilisiertes blatt oder blutenartiges Motiv vor allem in der Buchkunst als Schlussornament nbsp Godron Randverzierung bei der bestimmte Zonen eines runden Gefasses mit radialen meist schrag gestellten und geschweiften in einer Rundung endenden Rippen belegt sind Vor allem in der Goldschmiedekunst nbsp Groteske Feingliedriges luftig angeordnetes Gitterwerk aus organischen und architektonischen Formen als Flachenfullung Angeregt von antiken Wandmalereien Hohepunkt in der italienischen Renaissance Nachwirkungen bis ins 18 Jahrhundert nbsp Keltische Knoten nbsp Knorpelwerk Auch Ohrmuschelwerk oder Teigwerk engl auricular style frz style cartilage niederlandisch Kwab Ornament Verschiedene Ornamentvarianten aus der Kunstepoche des Manierismus ab etwa 1600 Teigige oder knorpelige schwellende und lappig ausschwingende Formen nbsp Labyrinth Lineares Schema eines irrgartenahlich angelegten Liniensystems Von ornamentalem Reiz doch uberwiegt meist die symbolische Bedeutung nbsp Masswerk Ursprunglich Architekturelement mit statisch bedingter Linienfuhrung in der Spatgotik ornamental verselbstandigt und variantenreich entwickelt nbsp Maureske In gleichmassiger Verteilung ausgebreitetes Flachenornament aus stilisierten Ranken Nach maurischem Vorbild in der Renaissance weiterentwickelt oft mit starkem schwarz weiss Kontrast nbsp Millefleurs Flachiger dichter Streublumendekor auf Wandteppichen der Spatgotik nbsp Palmette Stilisierte Palmenblatter Eines der haufigsten Ornamentmotive nicht nur in der europaischen Kunst nbsp Pinienzapfen Stilisierte Darstellung der Frucht einer Pinie oft als Skulptur oder Abhangling seit der romischen Antike nbsp Rocaille muschelformiges meist asymmetrisches Ornament aus den mittleren Jahrzehnten des 18 Jahrhunderts namensgebend fur das Rokoko nbsp Rollwerk Plastisch wirkende sich aufrollende Bandformen die zum Teil verschrankt und durchgesteckt sind Manierismus Fruhbarock nbsp Rosette Eine stilisierte Rose als dekoratives Rundelement Auch fur radial angeordnete Masswerkformen nbsp Schweifwerk C und S formige Schwunge deren Enden wie Keulen verdickt sind Zeit Manierismus zum Fruhbarock ca 1570 1630 nbsp Sebka Sich uberschneidende Bogen maurische Architektur nbsp Teigwerk Variante des Knorpelwerks aber noch lappiger Niederlande und Norddeutschland um 1590 bis 1680 nbsp Volute Eine Schneckenform Spirale mindestens seit der griechischen Antike dort prominent in der ionischen Saulenordnung Literatur Bearbeitennach absteigendem Erscheinungsjahr Elke Wagner Stilgeschichte der Ornamente von der Antike bis zur Alltagskultur der 1980er Jahre iF Design Media Diplomica Verlag Hamburg 2013 ISBN 978 3 8428 9793 9 Bernd Evers Hrsg Ornament und Architektur Das Schone am Nutzlichen Kunstbibliothek Berlin Ausstellung 2007 ISBN 978 3 88609 595 7 Edgar Lein Seemanns Lexikon der Ornamente Herkunft Entwicklung Bedeutung E A Seemann Verlag Leipzig 2006 ISBN 978 3 86502 085 7 Claudia Weil Thomas Weil Ornament in Architektur Kunst und Design Callwey Verlag Munchen 2006 ISBN 3 7667 1619 0 Gunter Irmscher Ornament in Europa 1400 2000 Eine Einfuhrung Koln 2005 mit Literaturverzeichnis S 184 190 ISBN 978 3 937111 10 0 Maria Ocon Fernandez Ornament und Moderne Theoriebildung und Ornamentdebatte im deutschen Architekturdiskurs 1850 1930 Berlin Dietrich Reimer Verlag 2004 ISBN 3 496 01284 6 James Trilling Ornament A modern perspective Univ of Washington Press Seattle Wash London 2003 ISBN 0 295 98148 2 James Trilling The language of ornament Thames amp Hudson World of art London 2001 ISBN 0 500 20343 1 Markus Bruderlin Hrsg Ornament und Abstraktion Kunst der Kulturen Moderne und Gegenwart im Dialog Ausstellungskatalog Deutsche und englische Ausgaben DuMont Koln 2001 ISBN 3 7701 5825 3 Dietrich Schneider Henn Ornament und Dekoration Vorlagenwerke und Motivsammlungen des 19 und 20 Jahrhunderts Prestel Munchen New York 1997 ISBN 3 7913 1788 1 Gunther Binding Architektonische Formenlehre Darmstadt 1980 2 Auflage Darmstadt 1987 3 Unveranderte Auflage Darmstadt 1995 Frank Lothar Kroll Das Ornament in der Kunsttheorie des 19 Jahrhunderts Georg Olms Verlag Hildesheim Zurich New York 1987 ISBN 3 487 07836 8 Gunter Irmscher Kleine Kunstgeschichte des europaischen Ornaments seit der fruhen Neuzeit 1400 1900 Wiss Buchges Darmstadt 1984 ISBN 3 534 08819 0 Ernst Gombrich Ornament und Kunst Schmuckbetrieb und Ordnungssinn in der Psychologie des dekorativen Schaffens Aus d Engl ubertr von Albrecht Joseph Klett Cotta Stuttgart 1982 ISBN 3 608 76156 X Dietmar Debes Das Ornament Wesen und Geschichte Ein Schriftenverzeichnis Seemann Leipzig 1956 Franz Sales Meyer Handbuch der Ornamentik Seemann Leipzig 1927 Nachdruck Seemann Leipzig 1986 Erste Auflage unter dem Titel Systematisch geordnetes Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauche fur Musterzeichner Architekten Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen Seemanns Kunsthandbucher Bd 1 Seemann Leipzig 1888 Alois Riegl Stilfragen Grundlegungen zu einer Geschichte der Ornamentik Berlin 1893 Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Franz Sales Meyer Das Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauch fur Musterzeichner Architekten Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen 1937 In Austria Forum at Duden Ornamentik Rechtschreibung Bedeutung Definition Herkunft Abgerufen am 7 November 2019 Hans Weigert Blatt Blattwerk in Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Bd II 1941 Sp 834 855 in RDK Labor abgerufen am 23 Juli 2019 Hanno Walter Kruft Geschichte der Architekturtheorie C H Beck Verlag Munchen 2013 S 20 30 Irmscher 2005 S 156 160 Die Benennungen als 2 und 3 Rokoko gehen zuruck auf Gustav Pazaurek Dreierlei Rokoko Stuttgart 1909 Franz Sales Meyer Systematisch geordnetes Handbuch der Ornamentik Zum Gebrauche fur Musterzeichner Architekten Schulen und Gewerbetreibende sowie zum Studium im Allgemeinen Seemanns Kunsthandbucher Bd 1 Seemann Leipzig 1888 Nachdruck Seemann Leipzig 1986 Georg Hirth Der Formenschatz Eine Quelle der Belehrung und Anregung fur Kunstler und Gewerbetreibende wie fur alle Freunde stylvoller Schonheit aus den besten Werken aller Zeiten und Volker Munchen und Leipzig 1877 1911 Hans Martin Sutermeister Das Ornament In Von Tanz Musik und andern schonen Dingen Psychologische Plaudereien Verlag Hans Huber Bern 1944 S 59 Siehe auch BearbeitenOrnamente und andere Dekore der Porzellanmalerei findet man unter Porzellandekor Liste FlachmalereiWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ornament Bildende Kunst Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Ornament Quellen und Volltexte nbsp Wiktionary Ornament Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Weltweit umfangreichste Datenbank fur Ornamentstiche MAK Wien UPM Prag und Kunstbibliothek Berlin Geometrische Ornamente aus der Architektur Indiens von Dr Bernhard Peter Helmut Pfotenhauer Klassizismus als Anfang der Moderne Uberlegungen zu Karl Philipp Moritz und seiner Ornamenttheorie Klaus Heitmann Ornament ein Verbrechen Ornament Theorie und Konstruktion Die Macht des Ornaments Die Kuratorin Sabine B Vogel uber das Ornament in der zeitgenossischen Kunst Video anlasslich der Ausstellung im Belvedere Video von CastYourArt Normdaten Sachbegriff GND 4043886 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ornament amp oldid 236520612