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Millefleurs internationaler Sprachgebrauch aus franz mille fleurs tausend Blumen im Deutschen auch Streublumen ist die Bezeichnung eines charakteristischen ornamentalen Dekors das fur Wandteppiche der Spatgotik d h an der Wende vom 15 zum 16 Jahrhundert entworfen worden ist Die Hauptmanufaktur fur die Millefleurs Teppiche wird in Tournai vermutet das zum damals kulturell fuhrenden Herzogtum Burgund gehorte und ein bedeutendes Zentrum des Tuchhandels sowie der Anfertigung von hochwertigen Textilien war Auch dem Loire Gebiet wird eine wichtige Millefleurs Produktion zugeschrieben Einhorn im Gehege Tapisserie zwischen 1495 und 1505Im Millefleurs Dekor ist eine sakulare oder allegorisch religiose Szenerie mit einer Vielzahl an Pflanzen meist Blumen ausgefullt Als herausragendes Beispiel dafur gilt der sechsteilige Wandbehang Die Dame mit dem Einhorn im Musee national du Moyen Age in Paris Auch bei anderen bildlichen Darstellungen wie in der Tafelmalerei oder bei Illustrationen von Handschriften Illuminationen waren wahrend der Gotik Ornamente zur Gliederung des noch nicht perspektivisch entwickelten Hintergrundes ublich Aufgebracht wurden neben stilisierten Pflanzen und Ranken auch Rosetten oder Sterne goldfarben auf einer roten oder blauen Flache und umgekehrt vgl etwa das franzosische Lilienbanner Oft stellt die Szenerie ein Marienmotiv und einen Garten Maria im Rosengarten oder im Paradiesgartlein dar Die Bemusterung mit Blumen steht dann als Mariensymbolik im Zusammenhang mit dem aus der Interpretation des Hohen Liedes 4 12 Ein verschlossener Garten ist meine Schwester Braut ein verschlossener Garten ein versiegelter Quell abgeleiteten Motiv des Hortus conclusus Millefleurs hat als Musterung mit vielen kleinen gleichmassig oder uneinheitlich verteilten Blumen auch fur andere Stoffe Gobelins Tapeten und Objekte Keramik Millefiori Glaskunst der Fratelli Toso Anwendung gefunden Insbesondere in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts war das Dekor wieder weit verbreitet Noch heute bietet der Handel Reproduktionen historischer Millefleurs Wandteppiche an Literatur BearbeitenFlorens Deuchler Der Tausendblumenteppich in Bern Werkmonographien zur bildenden Kunst Bd 117 Reclam Stuttgart 1966 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mille fleurs Tapisserien Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Millefleurs Saal im Pariser Louvre Museum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Millefleurs amp oldid 221139893