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Maria Verkundigung ist eine ehemalige Klosterkirche in der oberschwabischen Kreisstadt Mindelheim Der Bau war vom 13 bis 16 Jahrhundert Klosterkirche der Augustiner vom 17 bis 18 Jahrhundert Kirche eines Jesuitenkollegiums nach dessen Auflosung fur kurze Zeit Klosterkirche der Malteser und ist seit dem 19 Jahrhundert Filialkirche der romisch katholischen Pfarrei St Stephan von Mindelheim Ihre heutige Gestalt erhielt das Gebaude im 18 Jahrhundert Maria Verkundigung von Sudosten mit der vorgelagerten Franz Xaver KapelleMaria Verkundigung von Westen mit dem SchnabelinstorturmBekannt ist Maria Verkundigung durch ihre mit lebensgrossen Figuren bestuckte aus der Barockzeit stammende Weihnachtskrippe die alljahrlich zur Weihnachtszeit im Chor aufgestellt wird Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Zeit der Wilhelmiten und Augustiner 2 2 Klosterauflosung und Besitznahme durch die Jesuiten 2 3 Umbau 1721 22 bis heute 3 Baubeschreibung 3 1 Ausseres 3 2 Inneres 4 Ausstattung 4 1 Stuckreliefs 4 1 1 Chorraum 4 1 2 Langhaus 4 2 Altare 4 2 1 Hochaltar 4 2 2 Seitenaltare 4 2 2 1 Schutzengelaltar 4 2 2 2 Josefsaltar 4 3 Kanzel 4 4 Chorgestuhl 4 5 Olbilder 4 6 Krippen 4 7 Ausstattung 4 8 Sakristei 4 9 Vorraum der Sakristei 5 Kapellen 5 1 Franz Xaver Kapelle 5 2 Ignatiuskapelle 6 Orgel 6 1 Orgel von 1722 6 2 Reparatur 1832 6 3 Neubau 1896 6 4 Umbau 1907 6 5 Orgel von 1987 7 Glocken 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche steht am westlichen Ende der Altstadt vor dem Unteren Tor an der Maximilianstrasse an der sich auch der Eingang befindet Die Westfassade grenzt an die ehemalige Stadtmauer Die an der Sudseite angebaute Franz Xaver Kapelle ragt in den Burgersteig hinein Unter der Sakristei und dem Chorraum verlauft die Mindel Geschichte Bearbeiten nbsp Die Mindel unterhalb der SakristeiZeit der Wilhelmiten und Augustiner Bearbeiten Schwigger II von Mindelberg grundete 1250 in Bedernau ein Kloster der Wilhelmiten die 1260 die Regel der Augustiner Eremiten ubernahmen Am 17 Mai 1263 erlaubte der Augsburger Bischof Hartmann von Dillingen den Brudern sich in Mindelheim niederzulassen Noch im selben Jahr kauften sie mehrere Hauser am westlichen Rand der kleinen Stadt und errichteten Klostergebaude und Kirche Die Weihe der ersten Kirche fand am 11 Mai 1264 statt Bereits 1286 vernichtete ein Brand Kloster und Kirche Heinrich III von Mindelberg und seine beiden Sohne stifteten fur den Wiederaufbau einen Altar und zehn Jahre lang jahrlich zehn Pfund Augsburger Heller Bis in das 15 Jahrhundert war die Kirche Grablege fur die Herren von Mindelheim Um 1460 nahm der Orden die Augustinusregel an In der Mitte des 15 Jahrhunderts fanden grossere Bauarbeiten an Kirche und Kloster statt Fur den Bau des Chores mit Gewolbe verkaufte man ein Jauchert Ackerland Der Chor grosser eleganter und fester als das einstige Langhaus soll von Konrad Murer stammen 1 Zu dieser Zeit befanden sich elf Altare in der Kirche Wegen der Weihe von Altaren kam 1482 der Augsburger Weihbischof Ulrich nach Mindelheim Von der spatgotischen Ausstattung ist nur eine geschnitzte Chorstuhlwange im Heimatmuseum Mindelheim fragmentarisch erhalten geblieben Die Gebeine von vier Herren von Mindelheim wurden 1515 am Choreingang gehoben Was mit ihnen geschah ist nicht uberliefert 1 Kaiser Maximilian I stiftete der Kirche im selben Jahr eine zwei Ellen hohe Silberstatue des heiligen Georg die jedoch 1622 eingeschmolzen wurde Klosterauflosung und Besitznahme durch die Jesuiten Bearbeiten Nach der Historia Collegii der Geschichte des Kollegs soll Martin Luther 1518 das Kloster besucht und in einer Kapelle der Kirche die bis ins fruhe 17 Jahrhundert nach ihm benannt wurde gepredigt haben 1 Im Jahre 1522 begannen die Monche zum Luthertum uberzutreten und das Kloster zu verlassen Mit dem Ende des Klosters 1526 verlor die Kirche den Status einer Klosterkirche Bereits 1589 plante der Herrschaftsinhaber Christoph Fugger in den leer stehenden Gebauden Jesuiten anzusiedeln Am 30 Juni 1618 ubergab ihnen Herzog Maximilian I von Bayern das ehemalige Augustinerkloster Durch den langen Leerstand waren die Gebaude baufallig geworden Am 29 April 1625 besichtigte eine Kommission aus Munchen die Anlage und stellte vor allem fur das Langhaus der Kirche dringenden Handlungsbedarf fest Die kurfurstliche Hofkammer von Bayern ubernahm den Grossteil der Kosten fur die Baumassnahmen an Kirche und Kolleg die der Jesuitenbruder Johannes Holl leitete Am 3 Juli 1625 entfernte man mit der Inneneinrichtung der alten Kirche sieben Altare Grabsteine und Banke Sechs Tage spater begann der Abbruch des Langhauses Die westliche Wand der Kirche die an die Stadtmauer stiess wurde mitsamt dem Stadtmauerteil abgebrochen Die Sudwand blieb vorerst stehen Stadtpfleger Sebastian von Sauerzapf Stadtpfarrer Sebald Wachfelder und Burgermeister Hans Knaus legten am 24 August 1625 die Grundsteine fur das um zehn Fuss langere Langhaus nbsp Reste des Stucks und der Bemalung aus dem 17 Jahrhundert mit Wasserschaden aus dem 20 21 JahrhundertBis zum Ende des Jahres gelang es West und Nordwand des Langhauses fertigzustellen Die sechs Fenster des Chores vergrosserte man und stuckierte Gewolbe und Wande Im nachsten Jahr wurde die Sudwand ebenfalls abgebrochen und neu aufgebaut Die Aufrichtung des Langhausdachstuhls war im Juli 1626 abgeschlossen Als Altare beschaffte man lediglich drei Provisorien Weihbischof Georg Rosch von Eichstatt weihte am 10 Oktober 1626 die beiden Nebenaltare Bereits am nachsten Tag erfolgte die Weihe der Kirche und des Hochaltars durch den Augsburger Bischof Heinrich V von Knoringen mit Assistenz des Weihbischofs Rosch und des Furstabtes des Stiftes Kempten Wahrend des Dreissigjahrigen Krieges fanden am 17 September 1631 Bittandachten und Bussubungen statt Diese sollten helfen die Schweden die auf Mindelheim marschierten abzuhalten 2 Nach dem Dreissigjahrigen Krieg wurden die provisorischen Altare durch neue ersetzt Im Jahre 1649 stellte man einen uber 40 Fuss hohen Hauptaltar eines unbekannten Meisters auf den wahrscheinlich Jakob Staiger aus Ottobeuren 1659 fasste und mit einem Altarblatt versah Ein Jahr spater stiftete der Kemptener Furstabt einen Schutzengelaltar Die 1634 gegrundete Josefsbruderschaft liess 1661 den Josefsaltar errichten fur dessen Fassung der Stadtmagistrat die Mittel bereitstellte Der Augsburger Weihbischof Kaspar Zeiler weihte die Altare am 29 Juni 1661 neu Keiner dieser drei Altare ist erhalten Nur das Altarblatt des Josefsaltars von Christoph Storer gemalt hat die Zeiten uberdauert und schmuckt den heutigen Seitenaltar Stadtpfarrer Johann Sutor schenkte der Kirche 1661 eine Kanzel Im Jahr 1663 stellte man eine neue Orgel eines Orgelbauers aus Halle auf und errichtete ein Kenotaph hinter dem Hochaltar Zwei Beichtstuhle in Kanzelnahe kamen 1669 hinzu Der von Herzog Maximilian Philipp von Bayern und seiner Gemahlin Mauritia Febronia gestiftete Anbau der Franz Xaver Kapelle an der sudlichen Chorwand stammt aus den Jahren 1690 bis 1694 3 Der Augsburger Furstbischof Alexander Sigismund Pfalzgraf von Neuburg weihte am Xaveritag dem 3 Dezember 1704 die Kapelle Die Portale beiderseits des Chors stammen aus dem Jahr 1690 ein gestiftetes Antependium und zwei Silberbusten fur den Hochaltar aus dem Jahr 1694 Auf dem Dach des Chores installierte man 1706 einen Glockenstuhl Umbau 1721 22 bis heute Bearbeiten nbsp Blick in den ChorraumDer Jesuitenpater Baumeister und Architekt Joseph Guldimann S J der von 1720 bis 1722 im Mindelheimer Kolleg wohnte liess 1721 22 die Kirche grundlegend umbauen Zuerst sorgte er fur die Entfernung schadhafter Bauteile wie Dach Langhausdecke und Empore samt Wendeltreppe Das Langhaus erhielt um etwa 2 5 Meter hohere Seitenwande Wandpfeiler wurden neu eingezogen die Fenster erhoht und an der Westseite neue Fenster eingelassen Nach Errichtung der Vorhalle und der Treppenturme im Westen erhielt das Langhaus 1722 ein gemauertes Gewolbe mit Stuckdekor und ein neues Dach An der Westseite zog man zwei neue Galerien ein die bis 1723 Gelander erhielten Es folgte der Einbau einer neuen Kanzel und der Orgel Den Fussboden belegte man mit Solnhofer Platten Im Jahre 1726 wurden zehn Beichtstuhle gefertigt und aufgestellt ein Jahr spater der Stuck bemalt und Kanzel Orgel und Emporengitter gefasst Der 1728 beschaffte Hochaltartabernakel ist nicht mehr vorhanden denn von 1734 bis 1737 entfernte man die Altare aus dem 17 Jahrhundert und baute neue auf Die 1736 zum Preis von 150 Gulden bemalten Pfeiler und Wande wurden 1768 von italienischen Malern mit einer neuen Farbgebung versehen und bei spateren Restaurierungen wiederholt ubermalt Bei der Umgestaltung der Franz Xaver Kapelle 1743 schuf Matthias Willerotter Stuck und Altar Nach der Aufhebung des Jesuitenkollegs 1773 nahm der bayerische Staat Kirche und Kolleg in Besitz 4 Um das ehemalige Jesuitenkolleg und damit auch um die Kirche bewarben sich 1776 die Karmeliter und ein Jahr spater die Dominikaner beim Kurfursten beide jedoch vergeblich 5 Die Kirche diente bis 1781 als Filialkirche der Stadtpfarrkirche St Stephan Dann ubernahm der Malteserorden die Kirche gab sie aber 1808 an die Stadtpfarrei zuruck Am 25 und 26 April 1849 fanden in der Kirche die Wahlen fur die sechs Wahlmanner zur Frankfurter Nationalversammlung statt 6 Bei einer umfassenden Restaurierung 1904 bis 1907 schmuckte Jakob Brandl die Chorraumdecke mit Stuckreliefs Wegen der Verwendung eines wasserziehenden Putzes fur die Wande bei einer weiteren Restaurierung in den 1970er Jahren ist der Innenraum in einem schlechten Zustand Die vorgesehene Instandsetzung musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden da das Bistum keine Fordergelder zur Verfugung stellen kann Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss unten links das Schnabelinstor nbsp Langsschnitt der KircheDie geostete turmlose einschiffige Kirche besitzt ein Langhaus mit einem eingezogenen vorgesetzten Chor An der Sudseite befindet sich in Hohe der ersten beiden Chorjoche die Franz Xaver Kapelle nordlich des Chores ein Anbau mit einem Durchgangsraum von dem ostlich die Sakristei und westlich der Kanzel und Emporenaufgang zu erreichen ist Hinter diesem Durchgangsraum befindet sich der Treppenaufgang zum Oratorium zur Ignatiuskapelle und zu der zum Kloster gehorenden und uber der Ignatiuskapelle liegenden Bibliothek Ausseres Bearbeiten Der Chor besitzt drei Joche und einen Funfachtelschluss Sein Scheitelfenster ist zugemauert Die helle Rahmung um die Fenster mit Segment und Dreiecksgiebeln im Wechsel stammt aus dem Jahr 1625 Am First des Chordaches ist ein neuer eiserner mit Holz verkleideter Glockenstuhl als Dachreiter aufgesetzt Die Westseite des Dachreiters stosst an die Ostwand des Langhauses die das Chordach uberragt Bis etwa zwei Meter unter der Traufe verlaufen Strebepfeiler mit zwei Wasserschlagen Das Oberteil der Wasserschlage hat abgeschragte Ecken und geht unter der Pultabdeckung wieder ins Rechteck uber Daruber befinden sich bis zur Traufe barocke Lisenen mit gemaltem Architravband und ein Gesims Das Langhaus ist ein verputzter langgestreckter Saalbau Das Kolleg ist an seine Nordseite angebaut und hat dieselbe Traufhohe wie die Kirche Der schrage Strebepfeiler des Chorschlusses ist in diese Konstruktion mit einbezogen Der verbaute Pfeiler tritt in der Sakristei als Strebepfeiler hervor Die niedrige einstockige Franz Xaver Kapelle ist sudlich an den Chor angebaut Die sudliche Langhauswand ist in den ostlichen drei Achsen durch toskanische Pilaster und ein dreiteiliges verkropftes Gebalk gegliedert Rechteckblenden befinden sich in den ausseren Achsen unterhalb der Fenster Die mittleren Rechteckblenden sind hoher und reichen bis an das Fenstersohlgesims heran Darin befindet sich die Rechteckture mit in Freskotechnik gemalter Verdachung aus dem zweiten Viertel des 18 Jahrhunderts Im Scheitel halten Putten ein Jesusmonogramm Seitlich schliessen sich Fullhorner mit herabhangenden Blumengehangen an Die Fenster sind von Putzrahmen umgeben Die Mittelachse schliesst ein flacher Dreiecksgiebel ab die Seitenachsen haben Segmentgiebel Der Turm des Unteren Tores stosst an die Langhaus Sudseite Aussen ist die Sakristei ein schlichter Rechteckbau mit Satteldach und uberbruckt die Mindel An diesem liegt der Klostereingang an der Ostseite dieses Gebaudes er ist mit Pilastern und einem rundbogigen Aufsatz verschonert Uber den Fenstern befinden sich abwechselnd angeordnete stuckierte Segment und Dreiecksgiebel Das Dach ist ein Auf dem westlichen Ende des im Osten gerundeten Satteldaches sitzt ein spitzgiebeliger Satteldachreiter mit drei Glocken Inneres Bearbeiten Der Chorraum ist 9 6 Meter breit und 20 Meter lang Das gotische Stichkappengewolbe ist neobarock dekoriert die Rippen wurden beseitigt Die Teilung erfolgt uber leicht spitzbogige Gurte die Schildbogen sind parabelformig Die Wand ist durch eine breite unterhalb der Fenster verlaufende Sockelzone gegliedert Davor stehen flache Wandvorlagen und vor diesen auf Volutenkonsolen korinthische Pilasterpaare mit gemeinsamen dreiteiligen Gebalkstucken Neben dem Chorbogen steht jeweils nur ein Pilaster Die Chorschlussachsen haben hohe Rundbogenfenster wobei das Fenster im Scheitel eine Nische bildet Auf der Nordseite befinden sich im ersten Stock drei rundbogige Fenster die zur Ignatiuskapelle gehoren Daruber sind drei weitere rundbogige Fenster zur Bibliothek hin angeordnet von denen das mittlere ein Blindfenster ist Die drei Fenster der Sudseite beginnen uber dem Dach der angebauten Franz Xaver Kapelle und sind ebenfalls rundbogig Alle Fenster haben klare Sechseckglaser Unterhalb der Sudfenster sind mit Stuckrahmen verzierte Olbilder in die Wand eingelassen Direkt am Chorbogen befinden sich reich verzierte Stuckportale zur Franz Xaver Kapelle und zum Durchgangsraum der zur Sakristei und zu der uber ihr liegenden Ignatiuskapelle fuhrt Der Chorbogen ist einspringend und halbrund geschlossen An der Laibung befinden sich Pilasterpaare in Kampferhohe ist verkropftes Gebalk angebracht nbsp Das sudliche LanghausDas Langhaus der Kirche ist etwa 27 Meter lang 16 6 Meter breit und 15 Meter hoch Das Tonnengewolbe auf zwolf Meter Hohe liegt etwas hoher als das im Chor Im Westen ist eine doppelstockige Empore eingebaut Im Langhaus erstreckt sich auf etwa halber Raumhohe bis zu den Seitenkapellen eine Galerie Der Saal ist in vier Joche gegliedert und hat ein durch Gurte unterteiltes Stichkappentonnengewolbe Die Seitenkapellen mit 2 3 Meter Durchmesser am ostlichen Ende des Langhauses sind mit schmalen Quertonnen uberwolbt Die Enden der Wandpfeiler schmucken auf drei Seiten stark verjungte korinthische Pilaster Daruber ist ein dreiteiliges verkropftes Gebalk angebracht An der Ostwand befinden sich an den Seiten des Chorbogens Gesimsstucke am Gewolbeansatz Die Pfeiler sind uber der Galerie in dem schmalen Abschnitt zwischen Pilaster und Aussenwand von rundbogigen Durchgangen durchbrochen Reich geschweift fuhrt die Galerie im ersten Stock uber die drei westlichen Joche Dadurch dass im ostlichen Joch die Galerie fehlt haben die Seitenkapellen einen kreuzartigen Grundriss Auf Kehlen kragt in den mittleren beiden Jochen die Galerie vor deren Gelander aus rot marmoriertem Holz und schmiedeeisernen Spiralgittern mit vergoldeten Blattern gefertigt ist An der Westfassade dient eine zweite Galerie in Hohe des Pfeiler Kranzgesimses als Orgelempore Uber der Galerie befinden sich in den drei ostlichen Jochen grosse in die Schildbogen reichende Rundbogenfenster Die Eingangsture liegt an der Sudseite im zweiten Joch von Osten Das grosse Rechteckportal mit eingesetzter nur bis zur Zweidrittelhohe zu offnender Tur ist der einzige direkte Zugang zur Kirche Die beiden flach geschweiften Flugel sind gefeldert mit balusterformiger Schlagleiste und Beschlagen Das Portal wurde bis zum Sturz in neobarocker Form erneuert An der Westseite befindet sich unter der Galerie eine rechteckige Mittelture zur einstockigen Vorhalle die mit einem Flachdach versehen an die Fassade angebaut ist Sie besitzt an der Westwand drei Querovalfenster an den Schmalseiten befinden sich Eingange zu den die Vorhalle flankierenden Emporenaufgangen Der im Westen des Langhauses im Erdgeschoss vorgelagerte Durchgang fuhrt zu den beiden Emporen Ausstattung BearbeitenDie Ausstattungsgegenstande der Kirche stammen vorwiegend aus dem 18 Jahrhundert Die Decken sind nicht freskiert sondern mit figurlichen Stuckreliefs versehen wobei die im Chorraum erst zu Beginn des 20 Jahrhunderts geschaffen wurden Lediglich ein kleiner Rest der ehemaligen Bemalung und des Stucks aus dem 17 oder 18 Jahrhundert hat sich hinter dem Hochaltar in einem Blindfenster erhalten Es ist dort eine ovale Strahlenglorie auf blauem Grund zu sehen Der Fussboden der Kirche ist mit Solnhofer Platten in Rosenspitzmuster aus dem Jahr 1723 belegt Stuckreliefs Bearbeiten Alle figurlichen Stuckreliefs in den Scheiteln der Gewolbejoche zeigen marianische Motive Sie sind fur den Blick vom Hochaltar konzipiert Chorraum Bearbeiten nbsp Das ostliche StuckreliefDie neobarocken Stuckreliefs an der Decke des Chorraums fertigte 1907 Jakob Bradl aus Munchen In den Scheiteln der drei Joche befinden sich quadratische Felder mit gebrochenen geschweiften Rahmen Das ostliche Deckenrelief zeigt die Beweinung Jesu durch seine Mutter unter dem leeren Kreuz das mittlere Maria als Rosenkranzkonigin Das westliche Joch stellt die Kronung Mariens dar Die Scheitelreliefs sind von jeweils zwei ovalen Medaillons in den Stichkappen flankiert Wahrend die beiden Medaillons im mittleren Joch das heiligste Herz Jesu und das unbefleckte Herz Mariens zeigen sind in den ubrigen Jochen Kirchenvater mit ihren Attributen dargestellt an der Nordseite der heilige Hieronymus mit dem Lowen und Augustinus mit einem flammenden Herzen im Suden der hl Gregor der Grosse mit Tiara und Taube und der hl Ambrosius mit einem Bienenkorb Langhaus Bearbeiten Die Stuckreliefs an der Langhausdecke aus dem Jahre 1722 stammen vielleicht von Michael Stiller aus Ettringen 7 Die vier Hauptreliefs im Gewolbescheitel befinden sich in vierpassformig geschweiften Feldern Wie im Chor wird auch dort in jedem Joch das Hauptrelief von zwei ovalen Medaillons mit Halbfiguren von Heiligen in den Stichkappen begleitet Die Motive sind chronologisch von Westen nach Osten hin angeordnet Den Anfang macht eine Darstellung der Maria Immaculata Es folgt Marias Vermahlung mit Josef Im dritten Joch wird die Heimsuchung Mariens dargestellt die Aufnahme Mariens in den Himmel wird im letzten Langhausjoch thematisiert Die Medaillons im westlichen Joch uber der Orgelempore sind der Musik gewidmet und zeigen nordlich Konig David an der Harfe und auf der gegenuberliegenden Seite die orgelspielende heilige Cacilia In den folgenden Medaillons nach Osten sind Heilige des Jesuitenordens abgebildet auf der Nordseite die hll Aloysius vermutlich Franz Borgia und Ignatius von Loyola im Suden die hll Franz Xaver ein Jesuit mit brennendem Herzen und Stanislaus Kostka Altare Bearbeiten In der Kirche befinden sich drei Altare der Hochaltar am ostlichen Ende des Chorraumes und zwei Seitenaltare zu beiden Seiten des Chorbogens Der nordliche Altar ist ein Schutzengelaltar der sudliche dem heiligen Josef geweiht Hochaltar Bearbeiten nbsp Der Hochaltar im ChorraumDer 1737 geschaffene Hochaltar nimmt die gesamte Ostseite des Chorraums ein Die Zuordnung zu einem Meister ist archivalisch nicht gesichert Die Literatur nennt meist einen aus der Turkheimer Kunstlerfamilie Bergmuller 8 Das Holz ist in olivgrunen bis roten Tonen marmoriert das Dekor meist vergoldet Der Stipes ist blockformig das Antependium besitzt eine mit einer vergoldeten Akanthusrahmenschitzerei verzierte Holzmalerei Die Vorderseite zeigt Christus in der Kelter Er steht in der Mitte des Bildes in einer Weinpresse Auf seinem Rucken tragt er in gebuckter Haltung ein Kreuz Von hinten stechen Soldaten in seine Seite und das hervorstromende Blut wird von Engeln aufgefangen Links und rechts geht die Szene in eine Landschaftsmalerei uber die links die Weinlese und rechts den Hollenrachen zeigt Die nicht sichtbare Ruckseite des Antependiums ist mit der Geisselung Christi bemalt Links von Christus sitzen Maria und Johannes Evangelist rechts ist eine Ecce Homo Szene abgebildet Dieses Bild ist allerdings nicht einsehbar 8 Den machtigen Tabernakelaufbau auf dem Altartisch aus Messing mit versilbertem Dekor schuf 1787 der Mindelheimer Gurtler Plazidus Sauter fur die Mindelheimer Hauptkirche St Stephan Der Entwurf befindet sich im Staatsarchiv Augsburg Bei der Sanierung und dem Umbau von St Stephan im Jahre 1865 wurde der Tabernakel in die Filialkirche uberfuhrt Der Aufbau ist zylindrisch In einer Nische ist ein Kruzifix von ionischen Saulen und konkaven Seitenachsen flankiert Die Seitenachsen begrenzen Voluten und kniende Engel Die Gebalkzone ist verkropft und mit Girlanden behangt Im Fries befinden sich Triglyphen An der Volutenspitze hangen ebenfalls Girlanden Die Inschrift auf einem Schild an der beginnenden Spitze lautet ECCE AGNUS DEI Seht das Lamm Gottes Das Lamm Gottes auf dem Buch mit sieben Siegeln schliesst die Spitze der Volute ab nbsp Der Tabernakel des HochaltaresDas grosse geschweift abschliessende Altarbild zeigt die Verkundigung des Herrn Es wurde 1736 von Franz Anton Germiller aus Mindelheim gemalt und zeigt unten links die Jungfrau Maria kniend vor einem offenen Buch auf einem Betstuhl Ihre rechte Hand zeigt auf das Wort Ecce Ihr von zwolf Sternen umkranzter Kopf ist nach links gewendet Ihr Blick geht nach oben zum Erzengel Gabriel mit geweiteten Flugeln der in seiner linken Hand eine Lilie halt die rechte ist wie zum Schwur erhoben Der obere Teil des Bildes ist mit Gottvater und dem Heiligen Geist als Taube die einen Lichtstrahl auf Maria sendet ausgefullt Eine mit Blumen und Fruchten geschmuckte Schrifttafel uber dem Bild tragt den Schriftzug AVE MARIA GRATIA PLENA Gegrussest seist du Maria voll der Gnade Beiderseits des Bildes sind vorgestaffelte Pfeiler und davor je drei innen schrag einwarts und aussen schrag auswarts gestellte korinthische Saulen angeordnet Durch Pfeilerflachen und das gemeinsame verkropfte Gebalksims sind sie miteinander verbunden Die mittleren Saulen sind hoher als die ausseren Sie stehen auf vorgelagerten zylindrischen Sockeln die mit Dekor am Schaft und frontalen Gebalkstucken dekoriert sind Sie uberragen die Nebensaulen und sind an der Vorderseite eingerollt Neben den Saulen befinden sich Konsolen mit neobarocken Figuren des Kunstlers H Kosenbach aus Munchen Die linke Figur stellt den heiligen Ignatius dar die rechte den heiligen Franz Xaver Den Altarauszug flankieren schrag einwarts gerichtete Voluten mit vorne eingerollten Gebalkstucken In der Mitte befindet sich eine Inschriftenkartusche in einer Wolken und Strahlenglorie Auf ihr ist ALTARE PRIVILEGIATUM zu lesen Von den elf Putten auf dem Auszug halten sieben eine Blumengirlande auf der Bekronung Seitenaltare Bearbeiten nbsp Der sudliche SeitenaltarHochstwahrscheinlich schuf der Meister des Hochaltars 1734 35 auch die beiden fast baugleichen Seitenaltare Diese Annahme beruht auf einer vergleichenden Betrachtung der Altare archivalische Hinweise gibt es dafur nicht 9 Sie stehen an den Seiten des Chorbogens an der Langhausostseite Der Stipes ist jeweils blockformig gestaltet Als Antependium dient je ein von Akanthusschnitzerei umgebenes Gemalde aus dem spaten 19 Jahrhundert In der Predella befindet sich ein zwischen den Saulensockeln eingespannter breiter verglaster Schrein davor ein versilbertes Altarkruzifix und an den flankierenden Saulen ein kleines Wappenschild Uber den Schreinen war bis zur Sanierung in den 70er Jahren je ein kleines Hochovalbild auf Leinwand zu sehen mit Aloisius von Gonzaga auf dem nordlichen und Stanislaus Kostka auf dem sudlichen Die grossen Altarbilder sind geschweift Links und rechts befinden sich jeweils zwei in schrager Achse zueinander gestellte Saulen Die Altare besitzen verkropfte Gebalkstucke und aussen frontal angesetztes Bandel und Gitterwerk Die Auszuge flankieren Putten mit von Inschriftenschildern besetzten Voluten Uber den ausseren Saulen stehen Blumenvasen In der Mitte des Auszuges gruppiert sich eine grosse prachtige Strahlenglorie mit Wolken und Engelskopfen um eine zentrale Inschrift Die Altare sind durch hufthohe Brustungen vom ubrigen Kirchenbereich abgegrenzt Schutzengelaltar Bearbeiten Der nordliche Altar ist ein Schutzengelaltar Sein Antependium zeigt die Entschlafung Mariens Die Gottesmutter liegt in aufrechter Position auf dem Bett umgeben von zehn Aposteln Der Reliquienschrein enthalt eine in Brokat gekleidete Holzfigur der Muttergottes Daneben befinden sich zwei in Klosterarbeit gefasste Schadelreliquien der Martyrer Innocentius und Victor auf Messingsockeln Die Wappenkartuschen an den Aussensaulen enthalten links ein Gemalde mit der Verkundigung des Herrn und der Inschrift CONGREGATIONIS rechts das Wappen von Mindelheim eine Glocke und die Inschrift CIVICAE als Zeichen dass es sich um den Altar der Burgerkongregation handelt 9 Auf dem grossen Altarbild 1735 von Franz Anton Germiller gemalt begleitet der Schutzengel ein kleines weiss gekleidetes Kind das in seiner linken Hand eine Lilie halt Der obere Teil ist mit Putten bemalt von denen die beiden in der Mitte einen Blumenkranz tragen Ganz oben befindet sich ein mit einem Nimbus umgebenes sehendes Dreieck das Zeichen der Heiligen Dreifaltigkeit Die Schrifttafel uber dem Hochaltarbild tragt den Satz ALTARE PRIVILEGIATVM PROFERIA II Die zentrale Inschrift des Auszuges lautet nach Psalm 90 EU ANGELIS SVIS die links daneben CVSTODIANT TE und die rechts MANDAVIT Er hat seinen Engeln befohlen dich zu behuten auf all deinen Wegen Josefsaltar Bearbeiten Der sudliche Seitenaltar ist dem heiligen Josef geweiht Er zeigt auf dem Antependium den Tod Josefs Neben dem liegenden Heiligen stehen links Maria mit einem Heiligenschein und ein Jungling rechts ein Priester mit Heiligenschein Der Reliquienschrein enthalt die in Klosterarbeit gefasste Reliquie des Martyrers Vincentius Die kleinen Wappenkartuschen zeigen links die Heiligenattribute Lorbeerkranz Palme und Olzweig rechts Schwert und Fackel Das grosse Altarbild 1660 von Johann Christoph Storer aus Konstanz geschaffen zeigt die Heilige Familie Der hl Josef im Vordergrund halt das Jesuskind im Arm in der linken Hand tragt er eine Lilie Maria sitzt links vor ihm Im oberen Teil sieht Gottvater flankiert von zwei Engeln auf Josef herab Unter ihm befindet sich eine Taube als Symbol des Heiligen Geistes die Lichtstrahlen zu Josef sendet Uber dem Bild steht in der Inschriftenkartusche ALTARE PRIVILEGIATUM PROFERIA IV Der Auszug tragt in der Mitte die Inschrift ITE AD IOSEPH links IN VITA und rechts IN MORTE Kommt zu Josef im Leben wie im Tode Kanzel Bearbeiten nbsp Ignatius auf der KanzelDie Kanzel am ostlichen Pfeiler der Langhaus Nordseite wurde 1722 aus Holz gefertigt und 1727 gefasst Der grossflachige Teil ist in Rot und Grun marmoriert Das Dekor vor allem das Bandelwerk ist vergoldet und versilbert Der zylindrische Corpus besitzt eine reich verkropfte Brustung Die darunter liegende Schweifkonsole tragt die vier Evangelistensymbole Im westlichen Teil der Konsole befindet sich ein geflugelter Mensch mit vergoldetem Gewand und versilberten und vergoldeten Flugeln das Symbol des Evangelisten Matthaus Daneben sind die vergoldeten Symbole der anderen Evangelisten Lowe Stier und Adler zu sehen Die Brustung bildet an der Ostseite eine sich bis zum ostlichen Pfeiler erstreckende balkonartige Aussenwand Sie ist durch kraftige Balusterpfeiler mit Blumengehangen gegliedert Bei den Statuen in den Nischen nimmt man an dass sie links den heiligen Franziskus in der Mitte den Propheten Elija und rechts den hl Johannes den Taufer darstellen An der Ruckwand der Kanzel befindet sich eine Kartusche in einem goldenen Rahmen Auf dunklem Grund steht EXIVIT SONUS EORVM aus Ps 19 5 EU Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus Den Schalldeckel in Form eines verkropften Gesimses auf dem eine Volutenpyramide steht stutzen zwei Putten Die Pyramide ist unten mit Putten besetzt die die vier Erdteile symbolisieren und sich hauptsachlich durch ihre Kopfbedeckungen unterscheiden Westlich ist Afrika durch einen schwarzen Putto mit Pfeilerkocher und Federkrone dargestellt In der nach oben ausgestreckten linken Hand halt er eine Pfeilspitze Neben ihm symbolisiert ein Putto mit Lanze und dem Helm der Konquistadoren auf dem Kopf Amerika Es folgt ein Putto fur Europa der die zu ihm gehorende Herrscherkrone auf einem Schaukissen prasentiert Der Putto fur Asien ist mit einem Turban mit einem Halbmond bekleidet In seiner rechten Hand halt er eine Lanze Die Kanzelbekronung bildet eine Statue des hl Ignatius von Loyola auf einer Weltkugel Er tragt eine vergoldete Kasel uber einer versilberten Albe Ein Engel zu seiner Rechten zeigt in einem aufgeschlagenen Buch auf den Wahlspruch der Jesuiten OMNIA AD MAIOREM DEI GLORIAM Alles zur hoheren Ehre Gottes Chorgestuhl Bearbeiten nbsp Nordliche ChorstallenDas Chorgestuhl wurde um 1626 geschaffen und wird dem Schreiner und Baumeister Johannes Holl zugeschrieben 10 Als vereinfachte Kopie des Chorgestuhls von 1596 der Jesuitenkirche St Michael in Munchen gehort es zu dessen engsten Nachfolgern und bildet mit ihnen eine klar abgegrenzte Sondergruppe der Chorgestuhle der spaten Renaissance 11 Moglicherweise beruht die Vorbildfunktion von St Michael auch auf dem Umstand dass die Mindelheimer Kirche und die anderen Jesuitenkirchen der oberdeutschen Ordensprovinz uberhaupt ein Chorgestuhl hatten Weil die Jesuiten kein gemeinsames Chorgebet pflegten kein tagliches Konventamt feierten und meist auch nicht bei der Sonntagsmesse vereint waren war es eigentlich uberflussig und ausserhalb der oberdeutschen Provinz nur in Ausnahmefallen vorhanden 12 Das Chorgestuhl ist ungefasst mit klaren strengen Formen Auf jeder Seite sind zehn Stallen aufgestellt An der funften Achse von Osten her ist die Vorderbrustung fur den Zugang unterbrochen Die Vorderbrustung ist durch Pilaster mit Volutenkapitellen und Rechteckfelder gegliedert Die Stuhle sind durch Armstutzen vor auf Voluten gestellten Balustraden voneinander getrennt Die Sitze lassen sich nach hinten klappen Die hohe Ruckwand ist durch korinthische Pilaster mit von Blattstaben gesaumten Feldern gegliedert Dazwischen befinden sich schlanke Blendarkaden mit Kampfergesims und Scheitelstein Den Abschluss bildet ein um 1720 30 aufgesetztes dreiteiliges Gebalk mit gebauchtem Fries Olbilder Bearbeiten An den Chorpilastern hangen sechs grosse Gemalde mit Heiligen deren Namen jeweils in einem Aufsatz angegeben sind Zusatzlich sind die Heiligen an ihren Attributen oder an charakteristischen Szenen aus ihrem Leben erkennbar Die Bilder die Joseph Anton Dobler aus Mindelheim um 1737 geschaffen hat sind mit geschweiften Rahmen versehen und schrag nach vorne geneigt angebracht Mit Wappen beziehungsweise mit symbolischen Hinweisen wird in jedem Bild ein Bezug zu einem Herrschaftsbereich hergestellt Ein Spruchband mit jeweils einem lateinischen Wort in Imperativform gibt verschiedene Bitten an die Heiligen wieder Norden SudenHl AnnaStadt Mindelheim Wappen LIBERA befreie Hl ElisabetKurfurstentum Bayern Wappen CONFIRMA festige Hl Jakobus der JungereKaiser und Reich Doppelkopfiger Reichsadler PACIFICA schliesse Frieden Hl Johannes der TauferPapst und Kirche Tiara und Petrusschlussel vor einer Weltkugel AMPLIFICA erweitere Hl JoachimJesuitenkolleg Mindelheim Gebaudeansicht ROBORA starke Hl ZachariasSchwaben Wappen mit den drei staufischen Lowen CONSERVA bewahre Krippen Bearbeiten nbsp Jesuitenkrippe im ChorraumDie Weihnachtskrippe der Jesuitenkirche geht zuruck auf das Jahr 1618 als erstmals eine Krippe mit Figuren von etwa einem Meter Hohe in der Jesuitenkirche aufgebaut wurde Sie wurde in den folgenden Jahrzehnten erweitert und immer wieder erneuert Wie viele Figuren die Krippe ursprunglich umfasste ist unbekannt Heute befinden sich noch etwa 80 Figuren im Besitz der Gemeinde und werden alljahrlich zur Weihnachtszeit im Chor aufgebaut 13 In der Szene nahern sich von rechts Hirten Mindelheimer Burger und Bauern und von links die Heiligen Drei Konige mit einem grossen Gefolge und Kriegselefanten dem Stall in der Mitte Auf einem Schimmel reitet die Konigin von Saba ebenfalls zum Stall von Bethlehem Ursprunglich durften die einzelnen Figuren nicht in einer gemeinsamen Szene aufgestellt worden sein Es konnte sich dabei um die Verkundigung des Engels an Maria die Herbergssuche und die Verkundigung an die Hirten gehandelt haben Nur die Szenen der Anbetung der Hirten der Heiligen Drei Konige an der Krippe und der Hochzeit zu Kana mit grosser Tafel und Speisen sind gesichert Der Hintergrund stammt aus den 1960er Jahren und ist nicht originalgetreu 14 Die sogenannte Krippe aus Klosterwald zeigt die Szene der Hochzeit zu Kana und steht heute in einem Schrank im Sakristeivorraum Sie stammt aus dem ehemaligen Kloster in Klosterwald Ausstattung Bearbeiten In der Kirche befinden sich zahlreiche weitere Ausstattungsgegenstande Das Weihwasserbecken am Chorbogen bei der Sakristeiture aus Kalkstein tragt die eingemeisselte Inschrift 17 IHS 40 Die Weihwasserkupferkessel an der sudlichen Eingangsture der Kirche sind mit Rocailledekor geschmuckt und wurden in der Mitte des 18 Jahrhunderts geschaffen ebenso der Opferstock am Sudeingang ein aus Holz geschnitzter Balusterfuss mit Volute Die Ewiglichtampel in der Mitte des Chores in der Mitte des 18 Jahrhunderts geschaffen besteht aus Silber mit zum Teil durchbrochenem Rocailleornament Sakristei Bearbeiten nbsp Das Schrankwerk an der Sudwand der SakristeiIn der Sakristei befindet sich ein grosser in neun Achsen gegliederter Schrank der die gesamte Sudseite einnimmt und intarsienartig gefasst ist In der Mitte ist um die trennende Saule eine verbindende Verblendung angebracht Ein kleiner Betstuhl mit Schweiffussen und Rocailleschnitzerei stammt aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Die Kommoden sind durch toskanisierende Pilaster getrennt Die Aufsatzschranke springen zuruck und haben gefederte Turen sowie verkropftes Gebalk mit gebauchtem Fries In der Osthalfte sind zwischen den Aufsatzturen geohrte leicht vortretende Felder mit schlichten grotesken Ornamenten geschmuckt Zwischen den Feldern der Westhalfte befinden sich gefelderte Lisenen Der verkleidete Mittelpfeiler tragt ein Bild der Verspottung Christi ein stark beschadigtes Holzgemalde eines unbekannten Malers vom Ende des 16 Jahrhunderts Auf den Schrankturen sind mehrere zum Teil stark beschadigte Inschriften erkennbar An der Mittelture des ostlichen Abschnittes ist ein kleines in der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts geschaffenes Elfenbeinkruzifix zu sehen Ein weiterer Schrank aus dem Jahre 1722 an der Nordwand der Sakristei hat gefelderte Turen und einen gebauchten Gebalkfries Ein beschadigtes halbrundes Gemalde auf Holz aus dem spaten 16 Jahrhundert am Ostende der Nordwand zeigt die Abendmahlszene mit den Initialen H K Aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts stammt eine schlichte Kommode mit sechs niedrigen Schubladen Ein Sedile des mittleren 18 Jahrhunderts mit Schweiffussen und Rocailleschnitzerei ist mit rotem Damast bespannt Ein Vortragekreuz und ein kleines Kruzifix zwischen den Fenstern stammen aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Ein Kruzifix und eine Mater Dolorosa auf einem Schweifsockel wurden in der Zeit von 1720 bis 1730 gefertigt Ein Kruzifix mit Totenkopf und Schlange am Fuss stammt ebenfalls aus der zweiten Halfte ein weiteres mit einem versilberten Bronzekorpus aus dem ersten Viertel der Auferstehungsheiland aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Ein gefasstes Vortragekreuz mit einem neuen Bronzekorpus Kleeblattenden und geschnitzten Evangelistensymbolen wurde um 1500 geschaffen J Ph Brunnenmair schreibt ein Gemalde in einem rechteckigen Lorbeerrahmen mit einer Halbfigur der Immaculata Joseph Ruffini aus Meran zu Weitere Gemalde eines unbekannten Malers aus der Mitte des 18 Jahrhunderts stellen den heiligen Franz Xaver und vermutlich den heiligen Johannes Nepomuk dar Vorraum der Sakristei Bearbeiten Der Vorraum zwischen der Sakristei und dem Chorraum ist ebenfalls mit Kunstwerken ausgestattet An der Ostwand ist ein Kruzifix aus dem Anfang des 18 Jahrhunderts angebracht darunter eine Mater Dolorosa des mittleren 18 Jahrhunderts Links vom Kreuz steht der heilige Joachim rechts die heilige Anna mit dem Marienkind Sie wurden gegen Ende des 17 Jahrhunderts geschaffen Zwei rundbogig geschlossene Holzbilder aus der ersten Halfte des 18 Jahrhunderts zeigen links die Mater Dolorosa rechts einen Schmerzensmann Davor steht ein neuer versilberter Volksaltar In einem nur in der Adventszeit geoffneten Schrank an der Nordseite neben der Durchgangsture zum Treppenaufgang wird die Klosterwalder Krippe mit der Hochzeit von Kanaa aufbewahrt Kapellen BearbeitenFranz Xaver Kapelle Bearbeiten nbsp Franz Xaver KapelleDie aus dem Jahre 1690 stammende Kapelle an der Sudseite des Chores wurde 1704 dem hl Franz Xaver geweiht Der geostete rechteckige Bau mit zwei Jochen tragt ein mit Blech gedecktes Schragdach Die Joche trennen mit kraftigen Doppelpilastern besetzte flache Wandpfeiler Diese sind verkropft das Gebalk ist dreigeteilt Die Ecken besitzen halbe Pfeiler mit einem Pilaster in der Nordwestecke ist nur ein Gesimsstuck vorhanden da dort eine von Bundeln umrahmte Stichbogennische der einzige Zugang zur Kapelle durch den Chorraum ist Die Halbkreistonne besitzt breite im Scheitel geschliffene Stichkappen die uber einen flachen Schildbogen gefuhrt sind Lediglich in der sudlichen Wand sind zwei querrechteckige Fenster mit eingezogenen rundbogigen Vertikalseiten eingelassen Den Altarbereich im Osten der Kapelle trennt ein schmiedeeisernes 1751 von einem unbekannten Kunstler angefertigtes Ziergitter vom ubrigen Kapellenraum Es besteht aus senkrechten Staben mit vergoldeten Blattspitzen Bluten und kreuzformigen Blattrosetten Der giebelformige Mittelaufsatz tragt ein Monogramm des hl Franz Xaver Der Altar von Matthias Willerotter aus Mindelheim an der Ostseite stammt aus dem Jahr 1743 Er besteht aus rotlichem gelbem und blaugrauem Stuckmarmor Der Stipes wird von Voluten begrenzt das Antependium ist mit einem Bandelwerk und dem Christusmonogramm IHS versehen Dem eigentlichen Altaraufbau ist auf der Mensa ein vergoldeter tabernakelartiger Reliquienschrein mit versilbertem Rocailledekor vorgesetzt Der Reliquienschrein hat drei Achsen mit je zwei verglasten Kammern die ubereinander gegliedert sind In der Mitte liegt eine Armreliquie des heiligen Franz Xaver daruber ist eine Monstranz mit einer Darstellung des heiligsten Herzens Jesu zu sehen unter dem ein versilberter Pelikan ebenfalls ein Christussymbol sitzt Das Altarbild schuf ein unbekannter Maler um 1743 Es zeigt den sterbenden heiligen Franz Xaver mit dem Rucken an einen Felsen gelehnt Mit den Handen umklammert er ein Kruzifix auf das er hinunterblickt Uber dem Heiligen schweben Engel im wolkenverhangenen Himmel Als Altarauszug dient unter verkropftem Gebalk ein goldenes Medaillon mit einem aus dem Wasser herausragenden und kreuztragenden geschnitzten Krebstier Das Motiv beruht auf einer Legende nach der ein Krebs ein von dem hl Franz Xaver im Meer verlorenes Kreuz zuruckbrachte 15 Den uberwiegend weissen roten und grunen Stuck schuf 1743 der Mindelheimer Matthias Willerotter Er gehort bereits in die Phase des Fruhrokokos Er besteht aus symmetrischen Kartuschen Bandelwerk Gitterwerk Blumenketten und Zweigen In der Mitte befindet sich ein geschweifter Profilrahmen mit einem Gemaldefeld Grosse Kartuschen mit vollplastischen Blumenvasen und einem Engelskopf befinden sich an den Langsseitenmitten Die vier Stichkappen der Kapellendecke tragen Stuckreliefs der vier Erdteile Jeweils am oberen Rand befindet sich eine Wolke mit dem Christusmonogramm IHS vor dem ein Putto kniet der den Erdkreis verkorpert kniet Nordlich des Altars auf der Ostseite steht ein Putto fur Europa der in der rechten Hand einen Pilgerstab einen Pontifikalstab und einen Krummstab halt Seine linke Hand zeigt auf das Christusmonogramm IHS Eine Krone mit Zepter liegt zur Linken des Puttos auf einem Schaukissen Sudlich des Altars befindet sich die Kartusche mit Asien Der kniende Putto halt demutig die Hande vor der Brust verschrankt Vor ihm steht zwischen Palmen eine zweistockige Pagode Die nordwestliche Stichkappe zeigt Afrika Vor einem dunkelhautigen Putto mit verschrankten Armen ragt ein Elefantenkopf heraus hinter ihm sind unter einer Palme zwei pyramidenformige Hutten zu sehen Dieser Abbildung gegenuber befindet sich in der sudwestlichen Stichkappe der vierte Erdteil Amerika Ein Putto mit Federrock und Federkrone tragt einen Bogen in der linken Hand die rechte zeigt auf das Christusmonogramm Hinter ihm stehen drei Tipis vor ihm wird hinter einer Palme ein Buffelkopf sichtbar nbsp Christus und der hl Franz Xaver nordliches GemaldeDie drei Olgemalde der Kapelle stiftete Herzogin Mauritia Febronia Das zentrale Deckengemalde eines unbekannten Kunstlers wurde 1691 gemalt Es zeigt den hl Franz Xaver bei der Taufe von Heiden 16 Der Heilige ist im Chorgewand mit Stola abgebildet Seine rechte Hand halt eine Muschel mit dem Taufwasser fur die vor ihm knienden Heiden Links von Francisco kniet ein weiterer Geistlicher der eine Taufschale halt Die dargestellten Heiden sind verschiedener Hautfarbe Die anderen beiden Wandgemalde schuf vermutlich derselbe Kunstler 1694 Das Bild an der Westwand zeigt den hl Franz Xaver beim Predigen Hier ist er als zentrale Figur dargestellt uber den zu seinen Fussen sitzenden und knienden Heiden Er tragt ein Priestergewand seine Rechte halt ein Kruzifix Auch dort sind Heiden verschiedener Hautfarben dargestellt Die Nordwand zeigt eine in dieser Darstellung nicht haufig vorkommende Szene Christus und der hl Franz Xaver sind in dem rechteckigen Gemalde mit seitlichen Ausbuchtungen zu sehen Christus ist als guter Hirte dargestellt Er schreitet in der felsigen Landschaft schnell voran und blickt sich nach dem hl Franz Xaver um Dieser tragt einen Inder auf den Schultern und folgt Christus An den oberen Ecken des Bildes sind Putten die zwei Spruchbander mit der Aufschrift SEQVERE ME Folge mir und ECCE EGO MITTE ME Hier bin ich sende mich halten Zwischen den Personen sind Serpentinen zu sehen die einen Berg hinauf fuhren und daruber eine Taube mit Strahlenkranz als Symbol des Heiligen Geistes Das Gestuhl das um 1743 angefertigt wurde besitzt flache mit breitem rocailleartig gekerbtem Bandelwerk und Akanthus geschmuckte Wangen aus Eichenholz Eine Kniebank aus dem dritten Viertel des 18 Jahrhunderts ahnelt den beiden langeren in der Kirche Der an der Westwand stehende Beichtstuhl mit einem Volutengiebel uber der Mittelachse aus dem mittleren 18 Jahrhundert wurde um 1726 gebaut Eine der wenigen plastischen Figuren der Kirche die gefasste Mondsichelmadonna steht auf einem Sockel an der Nordwand und wurde um 1670 geschnitzt Sie konnte von Thomas Baumhauer oder Martin Dottel aus Mindelheim stammen Ignatiuskapelle Bearbeiten nbsp Altar der IgnatiuskapelleDie Ignatiuskapelle im ersten Stock uber der Sakristei ist nur uber den Klostertrakt zuganglich An der ostlichen Wand befinden sich zwei Rechteckfenster in Stichbogennischen im Westen ist die Zugangsture ebenfalls in eine Stichbogennische eingebettet Der Ignatiusaltar verdeckt das mittlere der drei Fenster in der sudlichen Wand zum Chor Die hell gestrichene Holzkassettendecke wurde etwa 1629 eingebaut Sie hat eine schrage Kehle und ist in zwei grosse Quadrate in Kreuzform und ein mittiges geschweiftes ovales Feld gegliedert Im trennenden Mittelfries befindet sich innerhalb des Ovalfeldes ein Jesusmonogramm In der Voute haben ovale Kassetten verschiedene Formate Die Deckenbemalung im Grisaillestil besteht aus Blattstabrahmungen Hermenpilastern Engelskopfen und Rollwerk Der Fussboden unbekannten Alters tragt ein Rosenspitzmuster Der Altar von 1756 aus Holz steht in der Mitte der Sudwand Das Holz ist rosa und blaugrau marmoriert Das Rocailledekor ist vergoldet der Stipes gebaucht Das Tabernakel ist konvex und von Volutenvorlagen gerahmt An der Schweiftur ist ein eingravierter Kelch mit Hostie zu sehen Das geschweifte Altarbild zeigt den heiligen Ignatius von Loyola Er kniet in weissem Ordensgewand daruber ein rotes mit Blumen geschmucktes Messgewand Zu seinen Fussen ist ein weisser Engel mit geoffnetem Buch mit der Inschrift OMNIA AD MAIOREM DEI GLORIAM Alles zur hoheren Ehre Gottes dargestellt der Wahlspruch der Jesuiten Der Blick des Heiligen geht zum Himmel wo das Auge Gottes zu sehen ist Auf dem verkropften schwach geschweiften Gesims befinden sich zwei Putten Der Auszug ist in Form eines geschweiften Flachgiebels gearbeitet Heute ist dort noch ein Rest des Gewolks zu sehen Der Rest der Strahlenglorie mit Gewolk befindet sich heute in der Bibliothek Orgel Bearbeiten nbsp Der heutige OrgelprospektOrgel von 1722 Bearbeiten Uber die erste Orgel eines Haller Orgelbauers von 1663 ist nichts Naheres bekannt Quellen sind erst uber den neuen Orgelbau von 1722 bei dem die Orgel von 1663 entfernt wurde vorhanden Die erste farbliche Fassung bekam der noch heute in der Kirche erhaltene Prospekt 1727 Archivalische Hinweise auf den Orgelbaumeister gibt es nicht Vergleiche mit Orgeln der naheren Umgebung in Tussenhausen Kirchhaslach und Steingaden lassen jedoch den Schluss zu dass es sich um den aus Tussenhausen stammenden Orgelbauer Augustin Simnacher handeln konnte Die ursprungliche Disposition der Orgel kann heute anhand von uberlieferten Daten ermittelt werden Sie muss folgendermassen gewesen sein Disposition von 1722 I Hauptwerk C c3Principal 8 Anm 1 Copel 8 Anm 2 Quintadena 8 Anm 3 Gamba 8 Octav 4 Fletten 4 Anm 4 Quint 22 3 Superoctav 2 Mixtur V 2 II Positiv C c3Copel 8 Anm 2 Principal 4 Anm 1 Floeten 4 Anm 2 Spitzfloet 2 Mixtur III 1 Pedal C a0Subbass 16 Anm 2 Octavbass 8 Anm 4 Anmerkungen a b ab E im Prospekt a b c d Holz gedackt Metall gedackt a b Holz offenMixtur Hauptwerk V 2 C 2 11 3 1 2 3 1 2 c1 4 22 3 2 11 3 1 c2 8 51 3 4 22 3 2 Mixtur Positiv III 1 C 1 2 3 1 3 c1 2 11 3 1 c2 4 22 3 2 Reparatur 1832 Bearbeiten Im Jahre 1832 reparierten Meinrad Dreher und sein Sohn Joseph Anton Dreher aus Illereichen die Orgel 17 Sie erweiterten dabei das Pedalwerk von zwei auf vier Register fertigten eine neue Windlade fur das Pedal und stellten sie vor dem Mittelfenster zwischen den Hauptgehausen des Prospekts auf Das Pedal erhielt dadurch mehr Tonfulle Die ersten drei Basse standen auf der neuen Windlade der Quintbass verblieb als einziger auf der alten Lade Die Tonhohen die noch die seit dem 18 Jahrhundert in Mittelschwaben ubliche tiefere Stimmung aufwiesen den sogenannten mediam Ton wurden bei dieser Reparatur angehoben An Kosten fielen fur die Reparatur 150 Gulden an fur den Schreinermeister Ruppert Weissenhorn aus Mindelheim fur die neue Pedallade 18 98 Gulden Nach der Erweiterung verfugte die Orgel uber 18 Register In der Statistischen Beschreibung der Stadt und des Stadtbezirkes Mindelheim 1859 von Trieb und Seybold wurde das Instrument als sehr alte Orgel in ruinosem Zustand beschrieben 18 Das Pedalwerk hatte folgende Disposition Disposition des Pedalwerks Pedal C f0Subbass 16 Anm 1 Octavbass 8 Anm 2 Fagottbass 8 Anm 2 Quintbass 6 Anm 3 Anmerkungen alte Pfeifen wiederverwendet a b neue Pfeifen umgeanderte Pfeifen des alten Octavbasses Neubau 1896 Bearbeiten Aufgrund des schlechten Zustandes der Orgel entschied man sich 1896 fur den Kauf eines neuen Instruments Die Firma G F Steinmeyer amp Co aus Oettingen baute als Opus 577 die neue 24 Register umfassende Orgel zu einem Preis von 11 475 30 Goldmark Lediglich Teile des Prospekts der alten Orgel wurden ubernommen selbst die Prospektpfeifen wurden neu gefertigt Die Orgel wurde in die Mitte der zweiten Empore an der Westseite der Kirche eingebaut Insgesamt wurden vier Laden mit je 190 64 Zentimeter eingebaut In zwei Etagen ubereinander wurden die Laden in C und Cis Seiten aufgestellt Die historischen Orgelgehause wurden fur die Register mit 8 oder hoher verwandt die kleineren Register wurden in Fussbodenhohe platziert Die Prospektpfeifen wurden bis auf die zehn grossten nicht benutzt und waren lediglich zur Zierde angebracht Hinter dem Hauptwerk in Prospekthohe wurden die Register des II Manuals auf einer Lade mit den Massen von 347 82 Zentimeter aufgestellt Das obere mittlere Kirchenfenster wurde dadurch teilweise verstellt Deswegen musste das Fenster der Kirchenwestseite verandert werden und eine Verbindung zwischen dem historischen Hauptgehause und einem neuen Prospektfeld geschaffen werden Zwei Pedalladen wurden hinter dem Hauptwerk und Nebenwerk in Fussbodenhohe aufgestellt Diese Laden hatten die Masse von 225 72 Zentimeter Die Pedalladen wurden in C und Cis Teilung 16 Hohe aufgestellt Die Orgelanlage reichte von der Kirchenwestwand bis zur Emporenbrustung Auf der ersten Empore wurde der Spieltisch aufgebaut Dieser wurde durch eine Rohrenpneumatik mit der sich auf der zweiten Empore befindlichen Orgel verbunden Diese Losung wurde gewahlt damit neben dem Orgelspieler auch Chorsanger Platz fanden Beide hatten auf der zweiten Empore keinen Platz mehr gefunden Da der Organist die Orgel nun nicht mehr direkt horen konnte war diese Losung ausserst ungunstig Auch die langere Reaktionszeit der pneumatischen Traktur wirkte sich ungunstig auf die Spielbarkeit aus Aus diesen Grunden wurde der Chor kaum mehr von der Orgel begleitet anspruchsvolle Darbietungen auf der Orgel waren kaum mehr moglich Bei der Restaurierung der Kirche 1907 wurde teilweise versucht den alten optischen Zustand der Orgel wiederherzustellen Die Orgel von 1896 besass folgende Disposition Disposition von 1896 I Hauptwerk C f3Bourdon 16 Anm 1 Principal 8 Anm 2 Tibia 8 Anm 3 Gedackt 8 Anm 4 Gamba 8 Anm 5 Salicional 8 Anm 6 Octav 4 Anm 5 Gemshorn 4 Anm 5 Waldflote 2 Anm 5 Mixtur III IV 22 3 Anm 5 II Nebenwerk C f3Geigenprincipal 8 Anm 6 Hohlflote 8 Anm 7 Lieblich Gedackt 8 Anm 4 Xoline 8 Anm 5 Vox Coelestis 8 Anm 8 Fugara 4 Anm 5 Traversflote 4 Anm 9 Klarinette 8 Anm 10 Pedal C d1Violonbass 16 Anm 11 Subbass 16 Anm 4 Octavbass 8 Anm 11 Violoncello 8 Anm 12 Posaune 16 Anm 13 AnmerkungenMaterial gemass Orgelbauvertrag Kiefernholz gedackt englisch Zinn C h0 Kiefernholz ab c1 Probzinn a b c Kiefernholz a b c d e f g Probzinn a b C H Resonanzholz ab c0 Probzinn C h0 Fichtenholz ab c1 Probzinn ursprungl Dolce Fichtenholz ab c0 Probzinn C h0 Fichtenholz ab c1 Probzinn doppelte Lange und uberblasend durchschlagendes Zungenregister Stiefel Holz Zungen und Krucken aus Messing Becher C h aus Holz ab c1 aus Probzinn a b Tannenholz Resonanzholz durchschlagendes Zungenregister Stiefel Holz Zungen und Krucken aus Messing Becher aus HolzKoppeln Octavkoppel fur HW uber f3 nicht ausgebaut Manualkoppel II I Pedalkoppel I P II P 1 freie Kombination 4 feste Kombinationen als Tritte System Pneumatische Kegelladen englisch Zinn etwa 80 Zinn Probzinn etwa 60 Zinn Umbau 1907 Bearbeiten Der Orgelbauer Julius Schwarzbauer aus Mindelheim baute 1907 das Orgelwerk von Steinmeyer um Die Teilwerke Haupt und Nebenwerk wurden dabei auf der Empore hinter schrankartigen Holzverkleidungen links und rechts aufgestellt Das Pedalwerk brachte man hinter den Hauptgehausen an und baute das Nebenwerk durch einen Jalousiekasten zu einem Schwellwerk um Schwarzbauer machte die Veranderungen am historischen Orgelgehause durch Steinmeyer grosstenteils wieder ruckgangig Er schob die Gehause an die Kirchenwestwand zuruck und platzierte die Teilwerksladen nahe dem Fussboden der Orgelempore Diese neue Konstruktion verursachte allerdings weitere Probleme da die Teilwerksladen dafur nicht geschaffen waren Die Wartung an den Ventilen war durch den erschwerten Zugriff zu ihnen fast nicht moglich In die Mitte der Orgelempore wurde der Spieltisch umgestellt Damit wurde seine Entfernung zu den Manualwerken auf zehn Meter reduziert Aber auch diese Weite sorgte fur erhebliche Verzogerungen bei der Ansprache der Tone Auch wenn man die Entstehungsepoche berucksichtigt fehlten dem umgebauten Werk bei dem die Disposition unverandert blieb die Merkmale eines gediegenen Orgelbaus Das seit 1896 leer stehende Positivgehause blieb auch bei diesem Umbau ungenutzt Die barocken Prospektteile dienten nur noch als Zierde Orgel von 1987 Bearbeiten nbsp Seitenansicht der heutigen Orgel nbsp Spieltisch der heutigen Orgel nbsp Das Innere der heutigen OrgelNach der Kirchensanierung von 1976 bis 1981 entschloss man sich 1987 auch die Orgel zu erneuern Mit dem Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege in Munchen dem Orgelsachverstandigen der Diozese Augsburg und der Gemeinde Mindelheim wurde die Ubereinkunft getroffen eine neue Orgel zu erwerben anstatt die alte Orgel zu reparieren oder umzubauen Die Orgelwerkstatt Rudolf Kubak aus Augsburg erhielt den Auftrag fur das neue Instrument Dabei mussten die historischen Orgelgehause verandert in die neue Orgel integriert werden wobei die Bauprinzipien der fruheren Orgelbauwerkstatten berucksichtigt und die Auflage der Orgeldenkmalpflege erfullt werden sollten die historischen Gehause mit den Prospektpfeifen und einen Teil der alten Steinmeyer Pfeifen von 1896 zu erhalten In die beiden Hauptgehausen wurden sogenannte kombinierte Laden in C und Cis Teilung fur das Hauptwerk und das Pedal eingebaut Als Brustungspositiv wurde das II Manual konzipiert Die Windladen wurden als Schleifladen ausgefuhrt und sind durch die Prospektteilung erkennbar In alter schwabischer Tradition wurde der Spieltisch freistehend mit dem Blick auf den Hochaltar gebaut 19 Die Spiel und Registertraktur sind rein mechanisch Bei den alten Orgelgehausen fehlten die fur den Klang wichtigen Gehause Ruckseiten und die Dacher Diese waren vermutlich bei den vorhergehenden Neu und Umbauten entfernt worden Die Holzkonstruktionen waren daruber hinaus stark vom Holzwurm befallen Fur die Windversorgung wurde ein elektrisch betriebenes Orgelgeblase eingebaut das komprimierte Luft uber einen Holzkanal in die Balge blast Drei Mehrfaltenmagazine halten frischen Orgelwind fur die einzelnen Teilwerke der Orgel bereit Die Stimmung ist gemassigt mitteltonig In den Laden Trakturen Gehausen und Pfeifen wurden Holzer und Legierungen nach der Praxis schwabischer und oberschwabischer Barockmeister verbaut Sie genugen jedoch auch der heutigen Zeit Das Hauptwerk verfugt der suddeutschen Tradition entsprechend uber einen vollstandigen Principalchor Um auch die Art eines suddeutschen Hornle spielen zu konnen wurde die Terz 13 5 der Principalfamilie zugefuhrt und dadurch eine Einfarbung aller Klangstufen ermoglicht Das klangliche Ruckgrat der Orgel bildet das Hauptwerk mit seinen Principalregistern Es bekam aus Platzgrunden kein 16 Register Dies konnte vor allem durch die barocken Vorgangerorgeln in Oberschwaben und deren Erbauer durchgesetzt werden Die Orgelbauer Holzhay Freiwiss Simnacher und andere verzichteten des Ofteren ebenso auf diese 16 Register 20 Das Positiv kann gegenuber dem Hauptwerk als kleines Werk bezeichnet werden Es ubernimmt die Funktion eines Begleit und Continuo Instruments und besitzt die charakteristischen sogenannten schwabischen Floten die farbenden Aliquoten das engmensurierte Register Salicet und die Zungenstimme Cromorne Die klangliche Selbstandigkeit gegenuber dem Hauptwerk garantieren die Principal 4 Basis und die 4 fache Mixtur Das Principal des Pedalwerks wurde auf das Hauptwerk abgestimmt und der Platz durch zwei mechanische Transmissionsvorrichtungen optimal ausgenutzt Dabei musste man nicht auf die notwendigen Klangmoglichkeiten verzichten Gravitat verleihen dem Pedal die Zungenstimmen und die Cantus firmus Moglichkeiten Das Instrument hat 27 Register und zwei Vorabzuge 1745 Pfeifen auf zwei Manualwerken und Pedal Der Winddruck von Hauptwerk und Pedal betragt 70 mmWS der Winddruck des Positivs 60 mmWS Die Disposition lautet I Hauptwerk C g30 1 Principal 8 0 2 Gamba 8 0 3 Bourdon 8 0 4 Octav 4 0 5 Spitzflote 4 0 6 Quint 2 2 3 0 7 Superoctav 2 0 8 Terz 1 3 5 0 9 Mixtur IV V 1 1 3 10 Cornet ab g0 0 0 8 11 Trompete 8 Zimbelstern II Positiv C g312 Salicet 8 13 Copel 8 14 Principal 8 15 Fluet 4 16 Nassard vorab Nr 17 2 2 3 17 Sesquialtera II ab c1 0 0 2 2 3 18 Flageolet 2 19 Quint 1 1 3 20 Octav vorab Nr 20 2 21 Scharf III IV 1 22 Cromorne 8 Tremulant Pedal C f123 Subbass 16 24 Octavbass 0 8 25 Borudonbass 0 8 26 Choralbass 0 4 27 Rauschpfeife II 0 0 0 2 2 3 28 Bombarde 16 29 Trompete 0 8 Koppeln II I I P II PGlocken Bearbeiten nbsp Der Dachreiter auf dem Dachstuhl des ChoresIm Dachreiter uber dem Chor hangen drei Glocken Die alteste wird einem unbekannten Nurnberger Meister zugeschrieben und in das erste Viertel des 15 Jahrhunderts datiert Sie hat einen Durchmesser von 59 Zentimetern und ist 49 5 Zentimeter hoch Die Inschrift ist zum Teil schwer leserlich die einzelnen Worter sind durch Ankerkreuze und Glockchensymbole getrennt Die Inschrift lautet er vnd gvt vilt dir Iaiden nev die sel von dem leib yt Der Kronenbugel ist an der Vorderseite als Zopf gestaltet die darauf sitzende Krone wurde zerstort Die Zuschreibung erfolgte aufgrund von gleichen Schriftzeichen auf einer Glocke in Heidenheim bei Gunzenhausen aus dem Jahre 1422 Die Mindelheimer Glocke bildet damit das letzte Glied einer seit 1398 bestehenden Gruppe von Nurnberger Glocken 21 Die zweite Glocke wird Gregor Loffler und Sohne aus Innsbruck zugeschrieben Die 1555 gegossene Glocke hat einen Durchmesser von 75 5 Zentimetern und ist 62 Zentimeter hoch Die Schulterinschrift ist zwischen Kordelstegen angebracht Ein liegendes Weinblatt ist vor der romischen Zahl MCCCCCXXXXXV zu sehen flankiert von einem Kreuzigungsgruppenrelief und einer Mariendarstellung Der Schlagring besitzt drei Stege der Kronenbugel hat einen rechteckigen Querschnitt mit gefassten Kanten Diese sind glatt der obere Arm horizontal der untere eingezogen Dass die Glocke bei den Gebrudern Loffler aus Innsbruck gegossen wurde ergibt sich aus dem Vergleich der Schrift und der Reliefs die denen auf der Glocke im heutigen Sonthofener Stadtteil Margarethen von 1560 gleichen 21 Die dritte Glocke ist mit Hanns Georg Riederer Mindelheim 1688 bezeichnet Die mit einem Durchmesser von 55 Zentimetern und einer Hohe von 48 Zentimetern kleinste Glocke des Gelauts besitzt eine Schulterinschrift zwischen zwei doppelten Stegen Sie lautet AVS DEM FEIR FLOS ICH HANNS GEORG RIEDERER IN MINDLHAIM GOS MICH 1688 Darunter ist ein Fries aus einem hangenden vegetabilen Ornamentmotiv zu sehen Die Flanke ziert eine Muttergottes der Kronenbugel tragt an der Vorderseite einen Lowenkopf 21 Literatur BearbeitenAlois Epple Kirchenkrippen im Oberallgau In Bayerische Blatter fur Volkskunde Mitteilungen und Materialien Jg 10 1983 ISSN 0720 8006 S 218 226 Lenz Kriss Rettenbeck Die Krippe in Forschung und Wissenschaft In Bayerische Blatter fur Volkskunde Mitteilungen und Materialien Jg 5 1978 S 47 54 Heinrich Habel Landkreis Mindelheim Kurzinventar Bayerische Kunstdenkmale Band 31 Deutscher Kunstverlag 1971 ISSN 0522 5264 S 247 266 Erich Lidel Die schwabische Krippe Beitrage zur Landeskunde von Schwaben Band 5 Anton H Konrad 1978 ISBN 3 87437 148 4 ISSN 0175 5463 Richard Paletta Die Orgel der Jesuitenkirche Mindelheim Katholisches Stadtpfarramt St Stephan Mindelheim Mindelheim 1987 OCLC 318612319 Sabine Poeschel Studien zur Ikonographie der Erdteile in der Kunst des 16 18 Jahrhunderts Beitrage zur Kunstwissenschaft Band 3 Scaneg Munchen 1985 ISBN 3 9800671 3 0 S 99 107 146 201 Zugleich Munster Universitat Dissertation 1984 Sybe Wartena Die Suddeutschen Chorgestuhle von der Renaissance bis zum Klassizismus Munchen 2008 S 168 182 edoc ub uni muenchen de PDF 5 9 MB abgerufen am 26 Marz 2011 Munchen Ludwig Maximilians Universitat Dissertation 2005 Friedrich Zoepfl Erwin Holzbaur Die Kirchen von Mindelheim Kleine Kunstfuhrer Band 511 4 uberarbeitete Auflage Schnell amp Steiner 1995 ZDB ID 51387 8 S 12 18 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Verkundigung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Fachinformationen des Bayerischen Landesamtes fur DenkmalpflegeEinzelnachweise Bearbeiten a b c Habel Landkreis Mindelheim 1971 S 248 Friedrich Zoepfl Geschichte der Stadt Mindelheim in Schwaben Schnell und Steiner Munchen 1948 DNB 455832293 S 63 Zoepfl Geschichte der Stadt Mindelheim in Schwaben 1948 S 77 Zoepfl Geschichte der Stadt Mindelheim in Schwaben 1948 S 86 Zoepfl Geschichte der Stadt Mindelheim in Schwaben 1948 S 255 Zoepfl Geschichte der Stadt Mindelheim in Schwaben 1948 S 109 Habel Landkreis Mindelheim 1971 S 253 a b Habel Landkreis Mindelheim 1971 S 254 a b Habel Landkreis Mindelheim 1971 S 255 Wartena Die Suddeutschen Chorgestuhle von der Renaissance bis zum Klassizismus 2005 S 181 Wartena Die Suddeutschen Chorgestuhle von der Renaissance bis zum Klassizismus 2005 S 177 Wartena Die Suddeutschen Chorgestuhle von der Renaissance bis zum Klassizismus 2005 S 168 Eine Liebe aus der Kindheit In Memminger Zeitung S 13 Christian Schedler Die Mindelheimer Jesuitenkrippe 2010 Beschreibung des Wappens der Stadtpfarre St Xaver in Leoben Memento vom 30 Oktober 2012 im Internet Archive auf stadtpfarre leoben at Habel Landkreis Mindelheim 1971 S 258 Georg Brenninger Gerhard Rieger Orgeln in Schwaben Bruckmann Munchen 1986 ISBN 3 7654 2001 8 S 91 Paletta Die Orgel der Jesuitenkirche Mindelheim 1987 S 9 Paletta Die Orgel der Jesuitenkirche Mindelheim 1987 S 18 Paletta Die Orgel der Jesuitenkirche Mindelheim 1987 S 22 a b c Franz Dambeck Gunther Grundmann Deutscher Glockenatlas Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1967 Nummer 1217 1219 48 045948 10 485486 Koordinaten 48 2 45 4 N 10 29 7 7 O nbsp Dieser Artikel wurde am 8 Januar 2013 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Geografikum GND 7581298 8 lobid OGND AKS VIAF 243223534 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Verkundigung Mindelheim amp oldid 238194400