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St Stephan ist eine katholische Stadtpfarrkirche in der oberschwabischen Kreisstadt Mindelheim im Landkreis Unterallgau Sie ist die Hauptkirche des Dekanats Mindelheim Ihr Patrozinium ist das Fest des heiligen Stephanus am 26 Dezember St Stephan in Mindelheim Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Baugeschichte und beschreibung 3 Ausstattung 4 Orgeln 4 1 Vorgangerinstrumente 4 2 Hauptorgel 4 3 Chororgel 5 Gemeinde 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche mit der Adresse Pfarrstrasse 1 steht innerhalb Mindelheims Altstadt in direkter Nahe zur Stadtmauer Nach Suden wird die Kirche vom weitlaufigen Kirchplatz begrenzt nach Osten schliesst der Stadtgraben an Im Westen liegt das Kloster Heilig Kreuz das uber einen Verbindungsgang direkt mit der Stadtpfarrkirche verbunden ist Baugeschichte und beschreibung Bearbeiten nbsp Stadtpfarrkirche St Stephan in Mindelheim InnenansichtIm Jahr 1409 liessen Herzog Ulrich von Teck und seine Frau Anna von Polen eine gotische Basilika innerhalb der Stadtmauer errichten und ubertrugen die Pfarrrechte auf die neue Stephanskirche 1 1462 wird in einer Steuerliste der Stadtchronik ein Organist erwahnt Den Dienst durfte ein Lehrer der Latein Schule geleistet haben Ab 1712 entstand ein barocker Neubau von Schiff und Chor unter Baumeister Valerian Brenner 1862 bis 1867 folgten nach einer Entbarockisierung die Neueinwolbung durch Matthias Berger und die neuromanische Ausgestaltung des Raums die im 20 Jahrhundert wiederum entfernt wurde und altere Ausstattungsstucke Silberarbeiten der Seitenaltare Skulpturen und Gemalde zuruck in die Kirche brachte 1851 bekam der auf einer quadratischen Grundflache errichtete 65 Meter 2 hohe Kirchturm einen Turmhelm In den Jahren 1958 bis 1963 wurde die Kirche umgestaltet sowie innen und aussen renoviert Eine weitere Aussenrenovierung wurde 2007 durchgefuhrt eine Innenrenovierung und Neugestaltung des Altarraums in den Jahren 2012 bis 2013 3 Die Kirche ist ein pilastergegliederter Saalbau mit einer Lange von 49 Metern 32 m Langhaus und 17 m Chorraum mit eingezogenem Chor und einem nordlichen Glockenturm mit Spitzhelm Das Langhaus hat eine Breite von 18 70 m und eine Raumhohe von 16 2 m Der Chorraum besitzt eine Hohe von 14 3 m 4 Die Kirche das Kloster Heilig Kreuz mit dem Verbindungsgang zur Kirche und die doppelstockige Gruftkapelle umgeben den weitlaufigen Kirchplatz von St Stephan an den im Sudosten das historische Mesnerhaus aus dem 17 Jahrhundert anschliesst 5 Auf dem Kirchplatz steht auch die Doppelkapelle Maria Schnee und St Michael Es ist eine zweistockige Doppelanlage mit dreiseitigem Schluss und Dachreiter mit Zwiebelhaube Der nordliche Kapellenanbau hat einen Volutengiebel Im Kern ist es eine spatgotische Friedhofskapelle die Anfang des 18 Jahrhunderts und um 1726 umgestaltet wurde Ausstattung Bearbeiten nbsp Mindelheim St Stephan Altar Erwin Holzbaur nbsp Pieta von Georg SchenckIm Zentrum des Chors dominiert seit 1962 das Hochaltarretabel von Erwin Holzbaur Im Mittelteil zeigt es unten in dunkel gehaltenen Farben die Steinigung des heiligen Diakons Stephanus daruber leuchtend die Heilige Dreifaltigkeit mit dem Geist in Gestalt einer Taube der uber dem Rahmen des Gemaldes und damit auch symbolisch ausgedruckt uber der ganzen Welt schwebt In den kleinen Tafeln sind die abendlandischen Kirchenvater sowie die Apostel Petrus und Paulus dargestellt Im Kirchenschiff befindet sich ein Kreuzweg von Johann Michael Ziegler von 1777 mit der Auffindung des heiligen Kreuzes und der Ansicht der Stadt Mindelheim mit dem heiligen Sebastian Am linken Seitenaltar sind eine Verkundigungsgruppe und Figuren mit Sockeln aus Silber von Ignaz Caspar Berthold zu sehen die in den Jahren 1769 1770 in Augsburg geschaffen wurden Direkt daruber ist ein Wandgemalde von Gebhard Fugel von 1934 Unterhalb der Altarstufen auf der rechten Seite steht der Taufstein vom Anfang des 16 Jahrhunderts An der Nordwand direkt gegenuber dem Sudportal steht eine lebensgrosse Pieta die der Bildhauer Georg Schenk um 1650 schuf nbsp Epitaph Ulrich von Teck und Ursula von BadenIn der Turmkapelle und der nordlichen Chorkapelle stehen bedeutende Epitaphe Das Rotmarmorgrabmal des Herzogs Ulrich von Teck mit seiner zweiten Gemahlin Ursula von Baden und die Sandsteingrabplatte der Anna von Polen um 1432 zahlen zu den bedeutenden Zeugnissen schwabischer Skulpturen jener Zeit In der kreuzrippengewolbten Turmkapelle steht das Doppelgrabmal fur Herzog Ulrich von Teck und Ursula von Baden aus Rotmarmor von Meister Ulrich aus Augsburg Am Eingang zur Turmkapelle ist der Wappenstein des Georg von Frundsberg angebracht der wohl aus dem Jahr 1538 stammt Daneben ist in der Kirche auch die Grabplatte der Anna von Polen 1366 1425 der ersten Gemahlin des Herzogs Ulrich von Teck erhalten Uber dem Eingang des Sudportals hangt die Stiftungstafel der Pfarrkirche durch Herzog Ulrich von Teck und Anna von Polen Orgeln BearbeitenVorgangerinstrumente Bearbeiten Ihr Jahr 1620 wurde auf der zweiten Westempore der Kirche eine neue grosse Orgel errichtet die 1713 1714 durch ein Instrument von Johann Georg Hofer Ottobeuren ersetzt wurde 1767 1768 erbaute Johann Georg Horterich eine neue Orgel mit 30 Registern auf zwei Manualen und Pedal nbsp Blick vom Volksaltar zur Orgelempore 2008 Das bisher grosste Werk wurde 1867 von G F Steinmeyer amp Co Oettingen als Opus 65 errichtet ein mechanisches Kegelladen Instrument mit 33 Registern die auf Hauptwerk Schwellwerk und Pedal verteilt waren In den Jahren 1952 und 1958 wurde diese Orgel von Josef Zeilhuber amp Sohn Altstatten umgebaut erweitert und modernisiert Sie hatte danach 47 Register auf 3 Manualen und Pedal 6 1994 fuhrte die Orgelbauwerkstatt Kubak Augsburg eine Generaluberholung durch 7 Chororgeln lassen sich fur die Stadtpfarrkirche sehr weit zuruckverfolgen Vor 1462 durfte die fruheste Orgel wohl an der linken Wand im Chorraum beim Hauptaltar in der gotischen Kirche ihren Platz gehabt haben Bis 1819 gab es eine sogenannte liegende Orgel im Chor der barocken Kirche hinter dem Choraltar Im Jahr 1819 wurde eine Chororgel an der linken Seitenwand beim Chorgestuhl unter Verwendung der Pfeifen der liegenden Orgel erbaut Dies fuhrte Peter Paul Hormuller Landsberg Lech durch Die Orgel hatte sechs Register 1868 lieferte Otmar Sauter Mindelheim fur die umgestaltete und entbarockisierte Kirche eine neue Chororgel Sie ist im Inventarverzeichnis des Kirchenchores noch 1902 aufgefuhrt jedoch nicht mehr im Inventarverzeichnis von 1911 8 Hauptorgel Bearbeiten nbsp Stephanus Orgel von 2015Die Orgel wurde von der Orgelbauwerkstatte Siegfried Schmid gebaut und am Pfingstmontag 2015 geweiht Bei der Erstellung der Disposition galt es mit den brauchbaren Registern der Vorgangerinstrumente von Steinmeyer und Zeilhuber ein Klangkonzept zu entwickeln welches an die Tradition der deutsch romantischen Orgel anknupft aber auch dem Anspruch an ein Instrument zu Beginn des 21 Jahrhunderts gerecht wird 9 Die Spieltraktur wurde mechanisch angelegt Die Registersteuerung erfolgt elektrisch mittels besonders gerauscharm arbeitender Schleifenzugmagneten Eine moderne Setzeranlage verfugt neben den verschiedenen Speichermoglichkeiten uber weitere Funktionen z B Stimmsystem Aufnahme bzw Abspielfunktion usw Ebenfalls elektrisch sind die Koppeln ausgefuhrt samt den zahlreichen Oktavkoppeln Eine weitere Spielhilfe stellt der Registerschweller mit vier Crescendoprogrammen dar Die Gestaltung des Spieltisches orientiert sich bei zeitgemasser Ausfuhrung an Vorbildern von Cavaille Coll Das Schleifladen Instrument hat 52 Register 10 48 klingende Stimmen 4 Transmissionen die sich auf drei Manualwerke und Pedal verteilen Die Prospekte vom Hauptgehause und Ruckpositiv gliedern sich in drei Teile und stellen so ein gestalterisches Pendant zum Hochaltar dar I Ruckpositiv C c40 1 Principal 8 0 2 Metallgedeckt 0 8 0 3 Weidenpfeife 8 S 0 4 Oktave 4 0 5 Nachthorn 4 0 6 Nasard 2 2 3 0 7 Waldflote 2 0 8 Terz 1 3 5 0 9 Cymbel 1 10 Trompete 8 11 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C c412 Principal 16 S 13 Principal 0 8 14 Tibia 0 8 S 15 Gedackt 0 8 16 Gamba 0 8 17 Oktave 0 4 S 18 Gemshorn 0 4 S 19 Quinte 0 2 2 3 20 Superoktave 0 2 S 21 Terz 0 1 3 5 22 Mixtur major Anm 1 0 2 2 3 23 Mixtur 0 1 1 3 24 Cornett Anm 2 0 8 25 Trompete 16 26 Trompete 0 8 III Schwellwerk C c427 Bourdon 16 S 28 Holzprincipal 0 8 29 Lieblich Gedackt 0 8 S 30 Aoline 0 8 31 Vox coelestis 0 8 32 Praestant 0 4 33 Traversflote 0 4 S 34 Corenttino 0 2 2 3 35 Flautino 0 2 36 Harmonia aetherea 0 2 2 3 37 Fagott 16 38 Trompette harmonique 0 8 39 Oboe 0 8 40 Clairon 0 4 Tremulant Pedal C g141 Untersatz Anm 3 32 42 Principalbass 16 43 Violonbass 16 S 44 Subbass 16 45 Zartbass Nr 27 16 46 Oktavbass Ext Nr 42 0 8 47 Cellobass Ext Nr 43 0 8 48 Choralbass Nr 32 0 4 49 Bombarede 32 50 Posaune 16 51 Fagottbass Nr 37 16 52 Trompete 0 8 Koppeln Normalkoppeln I II III I III II I P II P III P Sub und Superoktavkoppeln jeweils I I I II II II III I III II III III zusatzlich III P Superoktavkoppel Spielhilfen Setzeranlage Crescendo Walze Anmerkungen S Historisches Register von Steinmeyer 1867 Sammelzug fur Nr 19 21 Sammelzug fur Nr 15 18 19 20 21 C H akustischChororgel Bearbeiten nbsp Chororgel von 2023Ausser der Hauptorgel hat die Kirche seit Marz 2023 eine Chororgel Dieses Orgelwerk steht in einem als Schwellkasten gebauten Gehause auf der Nordempore im Altarraum Gespielt wird es uber eine elektropneumatische Traktur an einem fahrbaren Spieltisch In seinen Grundzugen geht das Instrument auf die 1956 gebaute Chororgel der Gedachtniskirche in Speyer Gedachtniskirche der Protestation Speyer zuruck von wo sie stammt 11 In einem weiteren Bauabschnitt soll sie als Fernwerk von der grossen Stephanus Orgel aus spielbar gemacht werden Die Disposition lautet I Hauptwerk C g31 Rohrflote 0 8 2 Salicet 0 8 3 Principal 0 4 4 Kleingedackt 0 4 5 Mixtur III 2 2 3 II Manualwerk C g36 Gedackt 8 7 Koppelflote 4 8 Waldflote 2 9 Sesquialter II ab c 0 2 2 3 10 Musette 8 Tremulant Pedalwerk C f111 Subbass 16 12 Oktavbass 8 13 Choralbass 4 Koppeln II I I P II P Spielhilfen Tutti 1 freie Kombination Zimbelstern GeneralschwellerGemeinde Bearbeiten nbsp Stadtpfarrkirche St Stephan von WestenDie Pfarrei von St Stephan mit der Kuratie Maria Verkundigung Jesuitenkirche setzte sich bis August 2018 aus dem gesamten Stadtgebiet zusammen Im September 2018 wurde die Pfarrei St Stephan Mitglied der Pfarreiengemeinschaft Mindelheim Diese besteht aus acht Einzelpfarreien und umfasst rund 10 700 Katholiken Zu ihr gehoren die Stadtpfarrei Mindelheim die Pfarrei St Bartholomaus Apfeltrach die Pfarrei St Jakobus maj Mindelau mit St Franziskus und St Georg Altensteig die Pfarrei St Vitus Nassenbeuren die Pfarrei St Mauritius Oberauerbach mit St Michael Unterauerbach die Pfarrei Maria Himmelfahrt Oberkammlach die Pfarrei Maria Konigin des hl Rosenkranzes Unterkammlach und die Pfarrei St Andreas Westernach 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Stephan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrkirche St Stephan Mindelheim auf der Website des Bistums AugsburgEinzelnachweise Bearbeiten https www allgaeu de a die pfarrkirche st stephan zuletzt aufgerufen am 4 Mai 2020 Kinderkirchenfuhrer der Pfarrei St Stephan Mindelheim https www kurierverlag de mindelheim stephan wird renoviert modernisiert 2615381 html zuletzt aufgerufen am 4 Mai 2020 Bestandsaufnahmeplan 1 amp 2 Architekten Holl amp Partner vom 25 April 2012 Einsichtnahme am 10 Mai 2023 https www augsburger allgemeine de mindelheim Mindelheim Neues Leben im alten Mindelheimer Mesnerhaus id60540426 html zuletzt aufgerufen am 9 Mai 2023 Richard Paletta Die Orgel in der Stadtpfarrkirche St Stephan in Mindelheim Kurzmonographie Mindelheim 1994 Festschrift zur Orgelweihe der neuen Stephanus Orgel Pfingstmontag 25 Mai 2015 Stadtpfarrkirche Mindelheim 2015 Richard Paletta Die Orgel in der Stadtpfarrkirche St Stephan in Mindelheim Kurzmonographie Mindelheim 1994 https stephanuskonzerte de orgel zuletzt aufgerufen 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