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Lipowiec deutsch Lipowitz 1933 bis 1945 Lindenort ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland Masuren Es gehort zur Gmina Szczytno Landgemeinde Ortelsburg im Powiat Szczycienski Kreis Ortelsburg Lipowiec Lipowiec Polen LipowiecBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat SzczytnoGmina SzczytnoGeographische Lage 53 28 N 21 8 O 53 463611 21 136389 Koordinaten 53 27 49 N 21 8 11 OEinwohner 916 2011 1 Postleitzahl 12 100 2 Telefonvorwahl 48 89Kfz Kennzeichen NSZWirtschaft und VerkehrStrasse Mlynsko DK 53 Plozy Waly Zytkowizna LukaGawrzyjalki Puzary LipowiecZabiele Jakubowy Borek LipowiecEisenbahn kein BahnanschlussNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Wacholder Allee 4 Kirche 4 1 Romisch katholisch 4 2 Evangelisch 5 Schule 6 Verkehr 7 Personlichkeiten 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenLipowiec liegt in der sudlichen Mitte der Woiwodschaft Ermland Masuren 15 Kilometer sudostlich der Kreisstadt Szczytno deutsch Ortelsburg Geschichte BearbeitenDas seinerzeit Radzien vor 1742 Rasin nach 1820 Lipowietz nach 1828 Lipowice genannte Dorf 3 galt als altestes Schatulldorf der hiesigen Gegend 4 und wurde vom Grossen Kurfursten 1666 angelegt 5 In der Handfeste heisst es man hatte dem preussischen Untertan Woytek Kowal ungeraumtes Wildnisland in Gnaden eingeraumt und ubergeben mit der Weisung ein Dorf anzulegen 4 Zur Zeit der Grossen Pest 1709 bis 1711 hatte Lipowitz sehr zu leiden und einhundert Tote zu beklagen 5 Im Jahre 1787 findet sich der Hinweis dass in Lipowitz die Vermogensumstande nur durftig waren 5 Von 1874 bis 1945 war Lipowitz in den Amtsbezirk Luckabude 1938 bis 1945 Luckau polnisch Luka im ostpreussischen Kreis Ortelsburg eingegliedert 6 Ende des 19 Jahrhunderts entstanden die ersten Ausbauhofe von Lipowitz so 1879 Klein Lipowitz 1933 bis 1945 Klein Lindenort polnisch Lipowiec Maly Lebte man bisher in Lipowitz ausserst bescheiden so anderte sich das um die Wende des 19 20 Jahrhunderts Das von Friedrich Wilhelm Raiffeisen entwickelte System landlicher Genossenschaften wurde in Lipowitz durch die Grundung der Darlehnskasse 1900 des Landwirtschaftlichen Vereins und der Raiffeisen An und Verkaufsgenossenschaft 1910 11 sehr fruh realisiert und fuhrte spurbar zu mehr Wohlstand der Gemeinde in den darauffolgenden Jahrzehnten 4 Im Jahre 1910 zahlte Lipowitz 1 241 Einwohner 7 Am 31 Mai 1933 wurde Lipowitz aus politisch ideologischen Grunden der Abwehr fremdlandisch klingender Ortsnamen in Lindenort umbenannt Im gleichen Jahr belief sich die Zahl der Einwohner auf 1 197 und 1939 auf 1 226 8 Als 1945 in Kriegsfolge das gesamte sudliche Ostpreussen an Polen uberstellt wurde war auch Lipowitz resp Lindenort davon betroffen Das Dorf erhielt die polnische Namensform Lipowiec und ist heute mit dem Sitz eines Schulzenamtes polnisch Solectwo eine Ortschaft im Verbund der Landgemeinde Szczytno Ortelsburg im Powiat Szczycienski Kreis Ortelsburg bis 1998 der Woiwodschaft Olsztyn seither der Woiwodschaft Ermland Masuren zugehorig Im Jahre 2011 zahlte Lipowiec 916 Einwohner 1 Am 18 Juni 2016 feierte man in Lipowiec zusammen mit ehemaligen Einwohnern und einem grossen Festprogramm das 350 jahrige Bestehen des Ortes 4 Wacholder Allee BearbeitenAn der Forststrasse von Lipowiec nach Jakobowy Borek Jakobswalde befindet sich eine Wacholder Allee polnisch Aleja jalowcow bestehend aus uber zwanzig Buschen und Baumen Ihre Hohe erreicht mehrere Meter Schon vor 1945 war dort der Wacholderbaum beruhmt der mit zwolf Metern Hohe als der grosste in Europa galt 4 Mit einem Umfang von etwa zwei Metern trocknete er allerdings um das Jahr 2000 aus und wurde gefallt Anfangs als Bank fur Touristen entlang der Strasse angelegt wurde er im Laufe der Zeit als Brennmaterial gestohlen so dass nur noch tote Uberreste ubrigblieben Der Wacholderstrauch ostpreussisch Kaddig genannt 4 ist eine sehr anspruchslose Pflanze die auf magerem Sandboden gedeiht und auch heute noch als Unterholz in den weiten Waldern des ehemaligen Ostpreussens vorkommt Die Wacholder Allee liegt an dem von Naturdenkmalern gesaumten Szlak Mazursko Kurpiowski Masurisch Kurpischer Weg Kirche BearbeitenRomisch katholisch Bearbeiten nbsp Die katholische Kirche in LipowiecDie romisch katholische St Valentin Kirche wurde ab 1892 als Filialkirche der Pfarrei Gross Leschienen polnisch Lesiny Wielkie erbaut und 1896 geweiht Die neugotische Innenausstattung stammt noch aus der Grunderzeit Architekt war Friedrich Heitmann von dem auch andere Kirchen der Umgebung stammen Vor 1945 war die Gemeinde Lipowitz resp Lindenort in das Dekanat Masuren I Sitz Angerburg im damaligen Bistum Ermland eingegliedert Heute gehort die Pfarrei zum Dekanat Rozogi Friedrichshof im Erzbistum Ermland 9 Evangelisch Bearbeiten Wenige Jahre nach der katholischen Kirche wurde in Lipowitz 1905 06 auch eine evangelische Kirche errichtet Sie war eine der ostpreussischen Jubilaumskirchen die anlasslich des 200 jahrigen Bestehens des Konigreichs Preussen erbaut und am 5 Oktober 1906 eingeweiht wurde 10 Es handelte sich um einen massiven Bau auf Feldsteinfundament mit Chorturm Die Kirche hatte im Inneren ein geschnitztes Holzkreuz aus Tirol Die Orgel war ein Werk des Orgelbaumeisters Bruno Goebel in Konigsberg Preussen Im Winter 1945 wurde das Gotteshaus von sowjetischen Soldaten niedergebrannt Die Uberreste wurden 1957 bis auf die Grundmauern abgerissen Die Kirchengemeinde Lipowitz bestand seit 1898 11 Sie war patronatslos und zahlte 2 750 Gemeindeglieder im Jahre 1925 Die Pfarre war in den Superintendenturbezirk Ortelsburg im Kirchenkreis Ortelsburg in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union eingegliedert Bis 1945 gehorten ausser dem Pfarrort noch zehn Dorfer und kleinere Orte zum Kirchspiel Lipowitz Lindenort 11 Finsterdamerau polnisch Ciemna Dabrowa Jakobswalde polnisch Jakubowy Borek Kelbassen 1935 bis 1945 Wehrberg polnisch Kielbasy Klein Lipowitz 1933 bis 1945 Klein Lindenort polnisch Lipowiec Maly Klein Radzienen 1938 bis 1945 Kleinhugelwalde polnisch Zieleniec Maly Lysack 1933 bis 1945 Kahlfelde polnisch Lysak Purda 1933 bis 1945 Lindenort Ost polnisch Purda Szczycienska Sabiellen 1938 bis 1945 Hellengrund polnisch Zabiele Wallen polnisch Waly und Wessolygrund 1933 bis 1945 Freudengrund polnisch Piecuchy Als evangelische Geistliche amtierten in Lipowitz Lindenort die Pfarrer 12 Paul Walter Brzezinski 1894 1896 Wilhelm Wiontzeck 1896 1910 Robert Grigo 1911 1922 Ewald Rehfeld 1923 1925 Werner Lekies 1929 Ernst Schwartz 1930 1934Heute in der Region Lipowiec wohnende evangelische Kirchenglieder gehoren zur Kirche in Szczytno die der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet ist Schule BearbeitenDie Volksschule in Lipowitz war wahrend der Regierungszeit Friedrich Wilhelms I gegrundet worden Sie erhielt 1932 33 ein neues Schulgebaude 1939 wurde hier in vier Klassen unterrichtet 5 Verkehr BearbeitenLipowiec liegt an einer Nebenstrasse die bei Mlynsko von der polnischen Landesstrasse 53 einstige deutsche Reichsstrasse 134 abzweigt und bis nach Luka Luckabude 1938 bis 1945 Luckau fuhrt Ausserdem verbinden kleinere Nebenstrassen den Ort mit den Nachbardorfern Eine Anbindung an den Bahnverkehr besteht nicht Personlichkeiten BearbeitenHelmut Kupski 7 April 1932 in Lipowitz deutscher Politiker CDU NRW Landtagsabgeordneter SPD Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lipowiec Sammlung von Bildern Historische Aufnahmen aus Lipowitz Lindenort bei bildarchiv ostpreussen de Historische Fotos aus Lipowitz Lindenort bei der Kreisgemeinschaft OrtelsburgEinzelnachweise Bearbeiten a b Wies Lipowiec w liczbach Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013 S 657 Dietrich Lange Geographisches Ortsregister Ostpreussen 2005 Lindenort a b c d e f Lipowiec Lipowitz Lindenort bei ostpreussen net a b c d Lipowitz Lindenort bei der Kreisgemeinschaft Ortelsburg Rolf Jehke Amtsbezirk Luckabude Luckau Uli Schubert Gemeindeverzeichnis Landkreis Ortelsburg Michael Rademacher Ortsbuch Landkreis Ortelsburg Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 8 Mai 2023 Parafia Lipowiec im Erzbistum Ermland Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 2 Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 S 129 Abb 601 602 a b Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band 3 Dokumente Gottingen 1968 S 496 Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 87Gmina Szczytno Landgemeinde Ortelsburg Amtssitz SzczytnoOrtsteile Schulzenamter Czarkowy Grad Worfengrund Debowko Eichthal Gawrzyjalki Gawrzialken Wilhelmsthal Dorf Jecznik Davidshof Korpele Corpellen Korpellen Lemany Lehmanen Lesny Dwor Gruneberge Lipowa Gora Wschodnia Lindenberg Ost Lipowa Gora Zachodnia Lindenberg West Lipowiec Lipowitz Lindenort Maldaniec Maldanietz Maldanen Marksewo Marxowen Markshofen Niedzwiedzie Barenbruch Nowe Gizewo Neu Gisowen Nowiny Neu Schiemanen Olszyny Olschienen Ebendorf Piecuchy Wessolygrund Freudengrund Plozy Plohsen Prusowy Borek Prussowborrek Preussenwalde Romany Rohmanen Rudka Hamerudau Sasek Maly Paterschobensee Sasek Wielki Materschobensee Sedansk Seedanzig Siodmak Schodmack Wiesendorf Stare Kiejkuty Alt Keykuth Szczycionek Sczyczonnek Waldsee Szymany Gross Schiemanen Trelkowo Gross Schondamerau Waly Wallen Wawrochy Wawrochen Deutschheide Zielonka Zielonken Seelonken Ulrichssee Andere Ortschaften Dabrowa Nadjezierna Hinterdamerau Janowo Johannisthal Kamionek Steinberg Kaspry Kaspersguth Kobylocha Kobbelhals Leg Lesny Mittenwalde Lipnik Lipnik Jagerforst Mlynsko Nowe Dlutowko Dlotowken Ochodno Achodden Neuvolklingen Piece Ulonskofen Schobendorf Ruski Bor Reusswalde Sasek Schobensee Sawica Sawitzmuhle Heidmuhle Ulazki Ulonsk Kleinrehbruch Walpusz Waldpusch Wikno Wickno Wickenau Wyzega Wyseggo Klein Wilhelmsthal ZytkowiznaUntergegangene Orte Lipowiec Maly Klein Lipowitz Klein Lindenort Purda Szczycienska Purda Lindenort Ost Puzary Wilhelmsthal Gut Trelkowko Klein Schondamerau Wolka Szczycienska Lentzienen Normdaten Geografikum GND 1113130326 lobid OGND AKS VIAF 5422147373424641580002 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lipowiec Szczytno amp oldid 233550915