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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Rozogi Begriffsklarung aufgefuhrt Rozogi rɔˈzɔɡi deutsch Friedrichshof ist ein Dorf im Powiat Szczycienski der Woiwodschaft Ermland Masuren in Polen Es ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde mit 5497 Einwohnern Stand 31 Dezember 2020 RozogiRozogi Polen RozogiBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft Ermland MasurenPowiat SzczycienskiGmina RozogiGeographische Lage 53 29 N 21 22 O 53 480556 21 360278 Koordinaten 53 28 50 N 21 21 37 OEinwohner 1482 2011 1 Postleitzahl 12 114 2 Telefonvorwahl 48 89Kfz Kennzeichen NSZWirtschaft und VerkehrStrasse DK53 Ostroleka Myszyniec Szczytno OlsztynDK59 Gizycko Mragowo RozogiTurosl Kowalik Wilamowo Ksiezy LasekEisenbahn kein BahnanschlussNachster int Flughafen DanzigWarschau Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 2 1 Ortsgeschichte 2 2 Amtsbezirk Friedrichshof 1874 1945 2 3 350 Jahr Feier 1995 3 Kirche 3 1 Kirchengebaude 3 2 Evangelische Kirchengemeinde 3 3 Romisch katholische Pfarrgemeinde 4 Wappen des Dorfes 5 Schule 6 Gemeinde 7 Verkehr 7 1 Strassen 7 2 Schienen 8 Personlichkeiten 8 1 Aus dem Ort geburtig 8 2 Mit dem Ort verbunden 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDer Ort liegt im Osten der masurischen Tiefebene am Ufer des in ihrem Oberlauf Rozoga Rosogga genannten 3 Narew Nebenflusses Szkwa Die Landschaft wird von weiten Kiefernwaldern der Johannisburger Heide und von landwirtschaftlichen Flachen bestimmt nbsp Das Flusschen Szkwa in RozogiDie Kreisstadt Szczytno Ortelsburg ist 26 Kilometer die Woiwodschaftshauptstadt Olsztyn Allenstein 74 Kilometer in nordwestlicher Richtung entfernt Geschichte BearbeitenOrtsgeschichte Bearbeiten nbsp Holzhaus in RozogiDas anfanglich Friedrichowen genannte Dorf entstand im Rahmen eines vom brandenburgischen Kurfursten Friedrich Wilhelm I im zweiten Viertel des 17 Jahrhunderts veranlassten Kolonisationsprogramms fur den Suden Ostpreussens Mit der Ortsgrundung wurde der Schulze Jakob Bieber beauftragt dem dazu 60 Hufen Land etwa 1 000 Hektar zur Verfugung gestellt wurden 1645 wurde die Fundationsurkunde fur ein Schatulldorf ausgestellt somit war das Dorf unmittelbar dem Herzogtum Preussen unterstellt Verwaltungsmassig gehorte es bis 1752 zum Oberlandischen Kreis danach zum Kreis Neidenburg und ab 1815 zum Kreis Ortelsburg 1665 wurde die erste Kirche errichtet die allerdings schon 1700 einem Brand zum Opfer fiel Sie wurde danach durch einen Fachwerkbau ersetzt Im Laufe des 18 Jahrhunderts entwickelte sich der Ort nun Friedrichshof genannt zu einem florierenden Markt der vor allem durch den Grenzhandel mit dem nahen Polen begunstigt war Das war fur den preussischen Konig Friedrich Wilhelm II Anlass Friedrichshof 1789 in den Rang eines Marktfleckens zu erheben Reiche Bernsteinlager entdeckte man 1811 auf einem 2 500 km grossen westlich von Friedrichshof gelegenen Gebiet 1885 musste die uber 200 jahrige Kirche wegen Baufalligkeit einem weiteren Neubau weichen Diesmal wurde die Kirche im neugotischen Stil mit einem hoch aufragenden Turm errichtet nbsp Storchennestidylle in Rozogi1890 hatte der Ort mit 2 321 Einwohnern seine hochste Einwohnerzahl wahrend seiner deutschen Geschichte erreicht Zu ihnen gehorten 1 800 Menschen polnischer Nationalitat Die Haupteinnahmequelle war zu dieser Zeit die Viehzucht Aufgrund der Bestimmungen des Versailler Vertrags stimmte die Bevolkerung im Abstimmungsgebiet Allenstein zu dem Friedrichshof gehorte am 11 Juli 1920 uber die weitere staatliche Zugehorigkeit zu Ostpreussen und damit zu Deutschland oder den Anschluss an Polen ab In Friedrichshof stimmten 1480 Einwohner fur den Verbleib bei Ostpreussen auf Polen entfielen keine Stimmen 4 Nach dem Ersten Weltkrieg litt Friedrichshof unter der Schliessung der Grenze zu Polen und dem damit verbundenen Verlust des eintraglichen Grenzhandels Nach einem Tiefststand von 1 786 Einwohnern im Jahre 1933 wurden 1939 wieder 1 800 Einwohner gezahlt Die meisten von ihnen begaben sich zum Ende des Zweiten Weltkriegs beim Heranrucken der sowjetischen Front zwischen Dezember 1944 und Januar 1945 auf die Flucht nach Westen Der Ort wurde im Januar 1945 von der Roten Armee besetzt und anschliessend unter polnische Verwaltung gestellt Der Ortsname wurde in Rozogi geandert Amtsbezirk Friedrichshof 1874 1945 Bearbeiten Am 16 Juli 1874 wurde Friedrichshof Sitz und damit namensgebend fur einen Amtsbezirk der bis 1945 und zum Kreis Ortelsburg im Regierungsbezirk Konigsberg ab 1905 Regierungsbezirk Allenstein in der preussischen Provinz Ostpreussen gehorte 5 Eingegliedert waren lediglich zwei Landgemeinden Deutscher Name Geanderter Name 1938 bis 1945 Polnischer NameFriedrichshof RozogiWillamowen ab 1932 Wilhelmshof Wilamowo350 Jahr Feier 1995 Bearbeiten nbsp Denkmal fur Gefallene 1645 1995In Rozogi fanden 1995 die Feierlichkeiten zum 350jahrigen Bestehen des Ortes statt 6 Bei dieser Gelegenheit wurde unter grosser Anteilnahme ehemaliger und jetziger Ortseinwohner ein Denkmal enthullt mit dem der von 1645 bis 1995 gefallenen Bewohner des Ortes gedacht wird Kirche Bearbeiten Hauptartikel St Maria Magdalena Rozogi Kirchengebaude Bearbeiten Die heutige St Maria Magdalena Kirche ist schon das dritte Gotteshaus nach der ursprunglichen Kirche von 1649 die 1700 abbrannte und einem Nachfolgebau aus Fachwerk der 1869 wegen Baufalligkeit abgerissen werden musste In den Jahren 1882 bis 1885 entstand das heutige Gebaude das bis 1977 der evangelischen Kirche gehorte und Pfarrkirche des weitflachigen Kirchspiels Friedrichshof war Es handelt sich um einen neugotischen mit gelben Ziegeln errichteten und mit Schieferschindeln gedeckten Bau mit einem hoch aufragenden schlanken Turm Der Maria Magdalena gewidmet ist das Gotteshaus seit 1982 Pfarrkirche fur die romisch katholischen Einwohner Rozogis Evangelische Kirchengemeinde Bearbeiten nbsp Die Kirche in RozogiNahezu 300 Jahre war das Friedrichshofer Gotteshaus eine evangelische Kirche Anfangs der Inspektion Rastenburg polnisch Ketrzyn zugehorig war es zuletzt in den Kirchenkreis Ortelsburg Szczytno in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union eingegliedert 1925 gehorten zu seinem Kirchspiel 7200 Gemeindeglieder die von einem seit Mitte des 19 Jahrhunderts von zwei Pfarrern betreut wurden Die kriegsbedingte Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung bedeutete das Aus fur die evangelische Kirchengemeinde in dem dann Rozogi genannten Dorf Heute hier lebende evangelische Einwohner gehoren zur Pfarrei in Szczytno innerhalb der Diozese Masuren der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen Romisch katholische Pfarrgemeinde Bearbeiten Im Jahre 1982 wurde in Rozogi eine romisch katholische Pfarrei gegrundet Nach 1945 waren zahlreiche polnische Neuburger fast ausnahmslos katholischer Konfession in das Dorf gezogen und beanspruchten die bisher evangelische Kirche als ihr Gotteshaus Vor 1945 mussten die Katholiken Wege bis nach Liebenberg polnisch Klon oder noch weitere Wege zu den Kirchen in Ostroleka bzw Myszyniec in Kauf nehmen Die heutige Pfarrei St Maria Magdalena ist in das Dekanat Rozogi einbezogen das zum Erzbistum Ermland gehort Wappen des Dorfes Bearbeiten nbsp Ehemaliges Dorfwappen von Friedrichshof RozogiDas Ortswappen von Friedrichshof stammte wohl aus der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts 7 Als Ortsname war vor 1945 FRIEDRICHSHOF Ostpreussen genannt der Flusslauf hatte die Kennzeichnung Rosogga und uber der Jahreszahl 1645 stand der Vermerk Gegrundet Das Wappen zeigte eine Windmuhle und Kornahren darunter eine Dampflokomotive und gegenuber die Kirche Bis 2017 war das Dorfwappen dann mit veranderter weil polnischer Beschriftung das Wappen der Gmina Rozogi Schule Bearbeiten nbsp Das Schulgebaude in RozogiBereits unter der Regierung Konigs Friedrich Wilhelm I wurde in Friedrichshof eine Volksschule gegrundet 8 Sie erhielt im Jahre 1898 ein neues Gebaude gegenuber der Kirche In ihm wurden sechs Klassen unterrichtet Der letzte deutsche Schulrektor war Rudolf Spriewald 1830 erhielt das Dorf ein Lehrerseminar und eine Praparandenanstalt 1894 wurde das Seminar nach Ortelsburg polnisch Szczytno 1898 die Praparandenanstalt nach Mohrungen Morag verlegt 8 Gemeinde Bearbeiten nbsp Karte der Gmina RozogiZur Landgemeinde gmina wiejska Rozogi gehoren das Dorf selbst und 14 weitere Dorfer mit Schulzenamtern solectwa Die Flache betragt 224 4 km Hauptartikel Gmina RozogiVerkehr BearbeitenStrassen Bearbeiten Durch Rozogi verlauft die polnische Landesstrasse 53 ehemalige deutsche Reichsstrasse 134 die hier endete von Olsztyn Allenstein nach Ostroleka In Rozogi endet die Landesstrasse 59 die von Gizycko Lotzen uber Mragowo Sensburg nach hier fuhrt Uber kleinere Nebenstrassen ist das Dorf mit der Nachbarregion verbunden Schienen Bearbeiten nbsp Eroffnung der Ortelsburger Kleinbahn in FriedrichshofVon 1884 bis 1962 war Friedrichshof resp Rozogi Bahnstation an der Strecke Puppen Myszyniec der Ortelsburger Kleinbahn Die Strecke wurde 1915 16 als Heeresfeldbahn bis Myszyniec und nach 1945 bis Grabowo bei Ostroleka weitergefuhrt 1962 kam das Aus fur den nordlichen Streckenteil 1973 auch fur den sudlichen Restteil Personlichkeiten BearbeitenAus dem Ort geburtig Bearbeiten Erich Granass 31 Oktober 1877 in Friedrichshof deutscher Jurist Mitglied der Berliner Stadtverordnetenversamllung 1958 Janusz Kotowski 25 Marz 1966 in Rozogi polnischer Politiker Stadtprasident in Ostroleka Mit dem Ort verbunden Bearbeiten Paul Hensel 1867 1944 deutscher evangelischer Theologe Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses Sachwalter Masurens war von 1891 bis 1893 Hilfsprediger an der Kirche Friedrichshof 9 Herbert Braun 1903 1991 deutscher evangelischer Theologe als Mitglied der Bekennenden Kirche inhaftiert Professor fur Neues Testament in Berlin und Mainz war von 1930 bis 1931 Hilfsprediger an der Kirche Friedrichshof 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rozogi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Informationsportal der Gemeinde BIP polnisch Friedrichshof bei der Kreisgemeinschaft Ortelsburg Historische Aufnahmen aus Friedrichshof Bildarchiv Ostpreussen Kreisgemeinschaft OrtelsburgEinzelnachweise Bearbeiten Wies Rozogi w liczbach Polnisches Postleitzahlenverzeichnis 2013 S 1085 Die wirkliche Rozoga fliesst weiter ostlich und entsteht aus dem Zusammenfluss von Jerutka Ostkanal und Radostowka Westkanal Herbert Marzian Csaba Kenez Selbstbestimmung fur Ostdeutschland Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost und westpreussischen Volksabstimmung am 11 Juli 1920 Herausgeber Gottinger Arbeitskreis 1970 S 94 Rolf Jehke Amtsbezirk Friedrichshof Geschichte und Ortsbild von Rozogi Friedrichshof bei ostpreussen net Archivbild des Ortswappens aus der Zeit vor 1945 a b Friedrichshof bei der Kreisgemeinschaft Ortelsburg a b Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 39Gmina Rozogi Sitz Rozogi Friedrichshof Dorfer Schulzenamter Borki Rozowskie Borken Wildheide Dabrowy Faryny Farienen Klon Liebenberg Kowalik Kowallik Waldburg Ksiezy Lasek Furstenwalde Kwiatuszki Wielkie Gross Blumenau Luka Lucka Luckau Orzeszki Zielonygrund Schutzengrund Radostowo Radostowen Rehbruch Rozogi Friedrichshof Spaliny Wielkie Gross Spalienen Neuwiesen Wilamowo Willamowen Wilhelmshof Wystep Wystemp Hohenwerder Zawojki Zawoyken Lilienfelde Andere Ortschaften Antonia Dabrowy Dzialy Grodzie Rosengarten Kielbasy Kelbassen Wehrberg Kilimany Lipniak Friedrichshagen Kokoszki Kokosken Kleinlindengrund Kopytko Kopitko Langerdamm Kwiatuszki Male Klein Blumenau Lipniak Lipniak Lindenheim Mozdzenie Nowy Suchoros Neu Suchoross Auerswalde Spaliny Male Klein Spalienen Spallingen Suchorowiec Suchorowitz Deutschwalde Wujaki Wujaken Ohmswalde Wysoki Grad Wysockigrund Lindengrund Untergegangene Ortschaften Gownicha Morgi von Lobensche Morgen Normdaten Geografikum GND 7742661 7 lobid OGND AKS VIAF 246355906 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rozogi amp oldid 226965864