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Heinstetten ist eine Ortschaft im Zollernalbkreis in Baden Wurttemberg und gehort zur Stadt Messstetten Im Juni 2020 zahlte die Ortschaft 991 Einwohner sie ist damit der zweitgrosste Stadtteil HeinstettenStadt MessstettenEhemaliges Gemeindewappen von HeinstettenKoordinaten 48 8 N 8 58 O 48 134722222222 8 9633333333333 914 Koordinaten 48 8 5 N 8 57 48 OHohe 914 m u NNEinwohner 991 30 Jun 2020 Eingemeindung 1 September 1971Postleitzahl 72469Vorwahl 07579HeinstettenHeinstetten Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Vor und Fruhgeschichte 2 2 Fruhmittelalter 793 bis etwa 1100 2 3 Heinstetten unter der Herrschaft Werenwag um 1100 bis 1810 2 3 1 Die Grafen von Hohenberg um 1100 bis 1381 2 3 2 Die Junker von Hornlingen 1381 bis 1467 2 3 3 Funf Generationen Laubenbergische Obrigkeit 1467 bis 1629 2 3 4 Das Haus Furstenberg 1629 bis 1695 2 3 5 Die Herren von Ulm 1702 bis 1830 2 4 Wurttemberg und Baden 2 5 19 und 20 Jahrhundert 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Religion 3 2 Bauwerke 4 Wirtschaft und Infrastruktur 4 1 Bergbau 4 2 Wasserversorgung 4 3 Bannmuhle 4 4 Eisenbahnverkehr 5 Sagen 5 1 Der totgeglaubte Sensenmann zwischen Heinstetten und der Burg Messstetten 5 2 Der dreifache Grenzstein 5 3 Personen mit Beziehung zur Heinstetten 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeographie BearbeitenHeinstetten liegt auf dem Heuberg und ist mit 914 m u NN der hochstgelegene Ort der Schwabischen Alb Die Umgebung von Heinstetten bietet Wandermoglichkeiten mit einem umfangreichen Wegenetz und dem Grillplatz Rammelloch Geschichte BearbeitenHeinstetten wurde erstmals 793 in einer Urkunde erwahnt als es durch Schenkung in den Besitz des Klosters St Gallen uberging Seit Beginn des 11 Jahrhunderts bis zum Jahre 1810 gehorte Heinstetten zum Herrschaftsgebiet des Schlosses Werenwag welches selbst jedoch in dieser Zeit haufiger den Besitzer wechselte Ab 1810 war die Gemeinde selbststandig bevor sie 1971 nach Messstetten eingemeindet wurde Vor und Fruhgeschichte Bearbeiten Das Gebiet des heutigen Heinstetten war vermutlich bereits in der Jungsteinzeit besiedelt Zumindest liegen Funde aus dem Gebiet im hohlen Fels im Truppenubungsplatz Heuberg vor die dafur sprechen Der Grund hierfur konnte in der Lage des Ortes an einem moglicherweise sehr alten Verbindungsweg liegen der vom Schmiechatal ins Donautal fuhrte 1 Die fruheste nachgewiesene Siedlung stammt aus dem 9 Jahrhundert v Chr als Kelten vermehrt die Schwabische Alb besiedelten Keltische Grabhugel auf Heinstetter Gemarkung wurden in den Fluren Frankenreis und Hofen gefunden Durch die romischen Eroberungen in Suddeutschland die im Jahre 15 v Chr begannen kam es zur Unterwerfung der Kelten durch die Romer Aus dieser Zeit sind aus der naheren Albhochflache mehrere Funde dokumentiert 2 Im Gebiet der Stadt Messstetten liess Pfarrer Alfred Ludwig Oetinger von 1856 bis 1868 Pfarrer in Messstetten und Hossingen zunachst auf eigene Rechnung spater auf Rechnung der Staatssammlung vaterlandischer Alterthumer umfangreiche Grabungen durchfuhren 3 Die umfangreichen Funde von Grabbeigaben deuten auf eine fruhe Besiedlung von Messstetten durch die Kelten hin 4 Auch die Heuneburg und eine Quelle in Egesheim liefern reichhaltige Funde Im Laufe des 3 Jahrhunderts n Chr breiteten sich allmahlich Siedlungsgruppen der Alamannen auf der Alb aus Die Endung stetten deutet auf eine Grundung in der jungeren Siedlungsgeschichte hin wodurch Heinstetten eher nach dem 7 Jahrhundert vermutlich aufgrund der schnell steigenden Bevolkerung entstanden sein durfte 5 Fruhmittelalter 793 bis etwa 1100 Bearbeiten Der erste schriftliche Beleg fur eine Existenz des Ortes Heinstetten findet sich auf einer Urkunde aus dem Jahre 793 Das in lateinischer Schrift verfasste Dokument bestatigt eine Schenkung von 24 Ortschaften des Grafen Berthold darunter Hohunsteti an das Kloster St Gallen 6 Eine solche Schenkung an ein Kloster war zur damaligen Zeit nicht ungewohnlich Die Schenker erhofften sich Seelenheil oder versuchten durch Abgabe ihres Besitzes dem Kriegsdienst zu entgehen Haufig bekamen sie die Schenkung gegen geringe Zinszahlungen auf Lebenszeit zuruck verliehen Wie lange Heinstetten in Besitz des Klosters blieb ist heute nicht mehr nachzuvollziehen Uber 200 Jahre spater wurde Heinstetten das Erbe von Konig Heinrich II dem Heiligen Im Jahre 1005 ubergab der Konig 14 Orte darunter Hoensteta an die neu gegrundete Abtei St Georg zu Stein am Rhein 7 Vom Besitz des Klosters Stein am Rhein ging Heinstetten wohl schon etwa 100 Jahre spater zu Beginn des 11 Jahrhunderts an die Hohenberger Grafen Heinstetten unter der Herrschaft Werenwag um 1100 bis 1810 Bearbeiten Die Grafen von Hohenberg um 1100 bis 1381 Bearbeiten Pilgrim von Hosskirch hatte in loco qui dicitur Biurrein von Hermann von Honstetten ein Gut gegen ein anderes in Beuron eingetauscht 8 Laut der Kreisbeschreibung von 1961 sollen die Inhaber der Burg Hossingen ursprunglich wohl die adeligen Hossen aus Heinstetten gewesen sein von denen sich ein Albert 1296 und 1306 nachweisen lasst 9 Andere Experten sehen in Hosse einen Bei Vornamen oder einen Hinweis auf das Hossengut des Heinstetter Adels Dr Walter Stettner erforschte die Urkunden der Adelsfamilie von Heinstetten Honstetten und berichtet vom Verkauf des Hossenguts an einen Beuroner Kanoniker 10 nbsp Ostseite des Schlosses WerenwagZur Grafschaft Hohenberg gehorte die in sich geschlossene Herrschaft Werenwag Ausser Heinstetten umfasste die Herrschaft die Dorfer Hartheim Kolbingen Renquishausen Schwenningen und Unterdigisheim Um 1300 besass Graf Friedrich von Zollern im Dorf Land Leibeigene und das halbe Gericht 11 1306 verzichtet Graf Friederich von Zollern auf sein Vogteirecht des Hossenguts Fur das Kloster Beuron hatte es einst Chorherr Berthold von Durrwangen gekauft 12 Die Grafen von Hohenberg gerieten im 14 Jahrhundert zunehmend in eine finanzielle Schieflage Bereits 1342 wurden einige Gebiete der Grafschaft verkauft darunter auch Heinstetten das an Burkard und Johannes von Jungingen ging Das Dorf blieb nicht lange in deren Besitz jedoch ist nicht bekannt wer die neuen Herrscher waren die Heinstetten noch vor 1392 wieder als Teil von Werenwag angliederten Im Oktober 1381 verausserte Graf Rudolf II von Hohenberg seinen gesamten Besitz an Herzog Leopold III von Osterreich aus dem Geschlecht der Habsburger womit Heinstetten osterreichisch wurde Die Junker von Hornlingen 1381 bis 1467 Bearbeiten Den Kauf der Grafschaft fur 66 000 Goldgulden war fur die Habsburger nicht leicht zu stemmen jedoch war er auch ein wichtiger Baustein im Kampf um die Macht in der Konkurrenz mit Wurttemberg Um die Kosten zu verringern wurde die Herrschaft Werenwag daher bereits 1392 an die Herren von Hornlingen verpfandet Eberhard von Hornlingen wollte seinerseits das Maximale aus seinem Pfandbesitz herausholen und versuchte die Einkunfte und die Fronleistung aus Werenwag zu erhohen Dabei gab er wenig Acht auf die Belange seiner Untertanen Die unterdruckte Bevolkerung wehrte sich und so zogen Heinstetter und Hartheimer gemeinsam vor das zustandige Gericht in Innsbruck dort verklagten sie ihren Herrn bei dem Pfandgeber Herzog Albrecht VI von Osterreich Den Ausschlag in dem Prozess gab die Klage uber die Zugrunderichtung des Heinstetter Dorfes Weitere Klagepunkte umfassten den Zwang eine bestimmte Muhle benutzen zu mussen den Entzug von Weiderechten und die haufige Erhebung von Steuern 13 Kurze Zeit spater wurden den Herrn von Hornlingen die Pfandschaft uber Werenwag entzogen und an Caspar von Laubenberg ubergeben Funf Generationen Laubenbergische Obrigkeit 1467 bis 1629 Bearbeiten nbsp Das Laubenberger WappenDie Herrschaft der Laubenberger uber Werenwag hatte zwischen 1467 und 1629 fur funf Generationen Bestand Wahrend dieser Zeit wurden die Untertanenpflichten der Heinstetter an ihren Lehnsherrn so ausfuhrlich wie nie zuvor schriftlich fixiert In diese Herrschaftszeit fallt auch die Stiftung der Pfarrei Heinstetten durch Hans Walter von Laubenberg am 1 Dezember 1524 Dem Pfarrer oblag auch die Haltung mannlicher Zuchttiere fur die in Heinstetten gehaltenen Nutztiere 14 15 Vor dem Bau der Kirche wurden die Toten in Ebingen bestattet Vom Weg ist der Siebenkreuzleweg 48 12 13 9 N 9 1 12 52 O 48 203861544782 9 0201455354691 16 im Originalzustand erhalten 17 Seitdem beim Ebinger Kreuz eine romische Siedlung entdeckt wurde wird ein romischer Ursprung der Rinnen nicht mehr ausgeschlossen 18 Albguide 19 Helmut Meng 20 vermutet einen von den in der Gegend Wustglaubige genannten Reformatoren zerstorten Stationenweg auf dem Weg der Toten der Kirchspielgemeinden Heinstetten und Hossingen zum Ebinger Friedhof 21 Stationenwege mit sieben Stationen sind durchaus ublich Ein Abzweig fuhrt in einer Kurve zu einer Sandgrube in Richtung Heinstetten In diesem Abzweig wurden 2016 weitere Ausgrabungen vorgenommen Gefunden wurde eine Doppelspur mit 1 05 Metern Spurweite Was wurde hier in Richtung Heinstetten transportiert Diente die zweite Spur mit einer Umlenkrolle als Gegengewicht Die Ortsgruppe Ebingen des Schwabischen Albvereins fuhrt derzeit wissenschaftliche Forschungsarbeiten durch 22 Nur ein Jahr spater beteiligen sich Heinstetter Bauern am Bauernkrieg Nach der Niederschlagung dieses Aufstandes wurden alle Grundstucksbesitzer enteignet und ihr bisheriger Privatbesitz in herrschaftliche Lehen umgewandelt fur welche Zinsen zu zahlen waren 15 Der letzte Herrscher dieses Hauses war Friedrich von Laubenberg Er verstarb kinderlos am 31 Januar 1629 womit das Lehen wieder an Osterreich zuruckfiel Das Haus Furstenberg 1629 bis 1695 Bearbeiten Noch im Laufe des Jahres 1629 wurde Werenwag furstenbergisch Osterreich vergab das Lehen uber Werenwag an Graf Egon aus dem Haus Furstenberg Der gleichzeitig wutende Dreissigjahrige Krieg 1618 1648 verursachte schwere Verluste in der Bevolkerung von Heinstetten Der Nahrungsmangel entstanden durch Missernten und die Verpflegung von Soldaten fuhrte zu einer hoheren Anfalligkeit fur Krankheiten wie der Pest Solch gehauftes Ungluck und Leid unterstutzte auch in Heinstetten den Glauben an Hexen In mehreren Hexenprozessen um 1632 wurden mindestens zwei Heinstetter Frauen auf dem Scheiterhaufen hingerichtet Der Name des bekannten Heinstetter Hexenboschen einer Gebuschgruppe mit grossem Baum entstand jedoch erst im 20 Jahrhundert und hat keinen Bezug zu den Hexenprozessen 23 Die Herren von Ulm 1702 bis 1830 Bearbeiten Kaiser Leopold I steckte in dieser Zeit aufgrund der hohen Kosten fur den Spanischen Erbfolgekrieg in Geldnoten Als Freiherr Ludwig Constantin von Ulm Erbach davon erfuhr besorgte er fur den Kaiser bis zum Jahre 1702 eine Summe von 400 000 Gulden und erhielt im Gegenzug die Pfandschaft uber einige Gebiete darunter Werenwag Pro Jahr brachte die Herrschaft Werenwag dem Freiherrn ein Einkommen von etwa 5000 Gulden 24 Die Herren von Ulm blieben fur funf Generationen im Besitz von Werenwag Im 18 Jahrhundert nahmen 67 Heinstetter an den Siedlungprogrammen Osterreichs teil und wanderten nach Ungarn aus 25 Zum Vergleich Im Jahr 1757 betrug die Einwohnerzahl von Heinstetten 284 Damit verliess damals knapp ein Viertel der Bevolkerung seine Heimat Im Jahre 1810 forderten die Heinstetter als eine der ersten Gemeinden von der Herrschaft die Ablosung der Weid und Holzrechte Die Forderung wurde erfullt und Heinstetten erreichte Selbststandigkeit Wurttemberg und Baden Bearbeiten nbsp Die Heinstetter HilbNachdem Osterreich von Napoleon in der Schlacht bei Austerlitz 1805 geschlagen worden war musste es grosse Teile von Vorderosterreich an Baden und Wurttemberg abgeben darunter auch die Grafschaft Hohenberg mit Heinstetten die an Konig Friedrich von Wurttemberg ging Durch einen Staatsvertrag vom 2 Oktober 1810 fiel jedoch ein Teil Wurttembergs darunter auch Heinstetten an das Grossherzogtum Baden 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Nach einem Vulkanausbruch setzt am 9 August 1816 ein Gewitter mit Hagel ein und vernichtet die gesamte Ernte In Heinstetten werden von 220 Stuck Hornvieh 140 geschlachtet um dem Hungertod zu entgehen 1817 blieb der Schnee bis im Mai liegen womit der Hafer auf dem Heuberg weniger Reifezeit hatte und erfror Den Regierenden blieb nicht viel mehr als in den Getreidehandel einzugreifen und Symbolpolitik zu betreiben Noch heute geht das Volksfest auf eine solche Geste zuruck 26 nbsp Das Rathaus von HeinstettenNachdem die Gemeinde selbststandig geworden war nahm die Bevolkerung rasch zu So stieg sie von 308 Einwohnern im Jahr 1814 auf 550 Einwohner im Jahr 1852 27 Es fehlte an Arbeit und an Nahrung so dass eine Abwanderung in die grosseren Stadte einsetzte nbsp Das Heinstetter SchulhausEin Aufschwung setzte fur Heinstetten erst mit Beginn des 20 Jahrhunderts ein 28 So richtete 1903 die Firma Gottlieb Ott aus Ebingen eine Filiale ihrer Samtschneiderei in Heinstetten ein 1910 folgte ein Neubau und spater ein weiterer Ausbau der Fabrik 1911 wurde ein Teil der Gemarkung Heinstetten zur Einrichtung des Truppenubungsplatzes Heuberg verkauft 1909 wurden baureife Plane fur ein Lager des Truppenubungsplatzes bei Heinstetten mit Bahnanschluss uber die Heubergbahn nicht verwirklicht 29 Zur Erorterung standen auch das Hirschholzle bei Strassberg und ein Gelande bei Stetten am kalten Markt 30 Aus dem Erlos wurde ein neues Schulhaus errichtet Das neu gegrundete Badenwerk erhielt um 1921 den Zuschlag fur die Elektrifizierung von Heinstetten Hartheim und Schwenningen Im Jahre 1926 wurde eine Postlinie von Hartheim uber Heinstetten bis nach Messkirch eingerichtet Seit 1929 sorgte ausserdem eine Postbus Linie dafur dass Heinstetter zur Arbeit nach Ebingen kamen Weitere Arbeitsplatze entstanden durch die Standortverwaltung des fertiggestellten Truppenubungsplatzes Noch im Zweiten Weltkrieg grundete die Firma Conzelmann Trikotagen eine Filiale in Heinstetten Durch diese Entwicklung betrieben immer mehr Heinstetter Bauern die Landwirtschaft nur noch als Nebenerwerb Wahrend der beiden Weltkriege blieb Heinstetten weitestgehend vom Kriegsgeschehen verschont Jedoch waren im Ersten Weltkrieg 27 Gefallene zu beklagen im Zweiten Weltkrieg fielen 57 Heinstetter oder blieben vermisst Der Krieg endete durch die Besetzung Heinstettens durch franzosische Soldaten Nach 1945 wurde mit dem Wiederaufbau der Gemeindeverwaltung begonnen Da es einen grossen Bedarf an Baugebieten gab wurde in den Jahren 1951 52 die Riegelwies erschlossen Weitere Baugebiete folgten 1961 Bies und die Hintere Wiesen 1966 der untere Teil und 1976 der obere Teil von Hofen 1958 begann die Kanalisierung von Heinstetten In den Jahren 1962 63 wurde der neue grossere Kindergarten erbaut 1969 begann man mit den Vorbereitungen zur Kreis und Gemeindereform mit dem Ziel einen Zusammenschluss mit Messstetten zu erreichen Im Februar 1971 stimmten schliesslich 65 Prozent der Wahler fur die Eingemeindung welche der Gemeinderat mit 8 1 Stimmen bestatigte so dass die Eingemeindung am 1 September 1971 in Kraft treten konnte 31 Dazu bedurfte es aber noch einer Grenzverschiebung Denn Heinstetten lag seit 1810 auf badischem Boden und gehorte dem Landkreis Stockach an Messstetten auf wurttembergischen Gebiet als Stadt im damals noch existenten Landkreis Balingen Am 1 Januar 1973 wurde der Landkreis Balingen aufgelost womit Messstetten inkl Heinstetten in den neu gebildeten Zollernalbkreis wechselte 1972 wurde das Wohngebiet Unter Palmen und das Mischgebiet Im kleinen Oschle erschlossen sowie die Erweiterung des Friedhofs vorgenommen 1974 fand das Richtfest fur die neue Mehrzweckhalle statt die im Untergeschoss uber eine Schiessanlage verfugt Nach uber achtjahriger Planung trat 1990 die Flurbereinigung in Kraft Uber die Jahrhunderte wurde die Heinstetter Gemarkung immer weiter zerteilt und bestand vor der Bereinigung von 1561 zum Teil aus sehr schmalen Flurstucken Nach der Bereinigung waren es nur noch 330 Im Jahre 1993 feierte Heinstetten sein 1200 jahriges Bestehen mit einem grossen Fest und uber 10000 Besuchern Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenReligion Bearbeiten Heinstettens Bevolkerung ist uberwiegend romisch katholischer Konfession Die katholische Kirchengemeinde ist uber das Dekanat Sigmaringen Messkirch der Erzdiozese Freiburg zugehorig Evangelische Kirchenmitglieder gehoren der Evangelischen Landeskirche in Baden in Stetten am kalten Markt an Bauwerke Bearbeiten nbsp St AgathaDie Kirche St Agatha wurde 2010 renoviert 32 Der Knobelhof im Gewann Grunden fiel der Errichtung des Truppenubungsplatzes zum Opfer 33 Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenBergbau Bearbeiten In Gruben wurde in den arbeitsarmen Monaten von Landwirten Bohnerz gefordert 34 der Schlacke historischer Eisenschmelzen zeigen einen Kleinschmelzofentyp der seit dem 13 Jahrhundert in der Gegend alle Erze verhutten konnte 35 36 Eisenerze Bohnerze und Eisenroggenstein wurden spater aus der Gegend des heutigen Zollernalbkreises in die Hochofen der Schwabischen Huttenwerke nach Tuttlingen gefahren 37 Das naher gelegene Schmelzwerk in Harras wurde 1832 stillgelegt 38 Nach dem Bau leistungsfahiger Bahnstrecken wurde in Suddeutschland mit Ausnahme der Zeit des Dritten Reichs nur noch Eisenerz abgebaut um mit Kalkstein einen eisenhaltigen Zuschlag im Hochofen zu verwenden Von rogenformigen Thoneisensteinen wird berichtet von welchen sich im Heuberg ein Floz von 1 2 Schuh Machtigkeit befunden hat 39 Wasserversorgung Bearbeiten Die Wasserversorgung wird durch den Zweckverband Wasserversorgung Hohenberggruppe gewahrleistet die ihren Sitz in Messstetten hat Ein Teil der historischen Wasserversorgung ist bis heute in Betrieb und dient zur Loschwasserversorgung im Brandfall Das Oberflachenwasser der Schneeschmelze wird in einer kunstlich angelegten Hulbe gesammelt Bannmuhle Bearbeiten Die Unterdigisheimer Muhle hatte Bannrechte fur Hartheim und Heinstetten Die Heinstetter sind verpflichtet die Muhle wenn notig und ihre Wehre in Fronarbeit herzurichten Repertorium Kallenberg NR 814 40 Eisenbahnverkehr Bearbeiten Im Naturpark Obere Donau wird an Wochenenden ein verdichteters vertaktetes Angebot im Schienenverkehr auf allen Strecken gefahren Triebwagen wie der Naturpark Express welche von der Hohenzollerischen Landesbahn betrieben werden verkehren hier sonn und feiertags auf der Bahnstrecke Tuttlingen Inzigkofen um uber den elf Kilometer entfernten Bahnhof Hausen im Tal das Naherholungsgebiet fur den Tourismus attraktiver zu machen Radfahrer wahlen meist die geschotterte Werenwager Steige48 4 40 N 9 1 11 95 O 48 077778 9 019986 uber Schloss Werenwag Schwenningen und Weiler Schonfeld Die Bahnstrecke Tubingen Sigmaringen wird in Ebingen uber Messstetten mit Zubringerbussen erreicht Sagen BearbeitenDer totgeglaubte Sensenmann zwischen Heinstetten und der Burg Messstetten Bearbeiten Die Burg Messstetten war eine standesgemasse Anlage am Bschorner Weg auf dem Schlossberg hinter dem Kahlesbuhl am Bschorner Weg nach Heinstetten im Sperrgebiet Die von Grosse und Beschaffenheit her vergleichbaren Burgstalle in Hossingen sind frei zuganglich und wurden vom Schwabischen Albverein mit einer Brucke Schotterwegen und CAD Simulationen auf Schautafeln touristisch erschlossen Dort befand sich einst der Hof des Ritter Heinrich von Tierberg mit dem Beinamen Haiterbach 41 42 Der edle Ritter hatte sehr wahrscheinlich seinen Besitz in Haiterbach verkauft und dafur seine neue Herrschaft erworben deren Mittelpunkt ganz in der Nahe von Heinstetten lag 43 44 1380 wird ein Berthold B e schornen von Schwenningen in Urkunden des Klosters Beuron erwahnt 45 Die in der damaligen Zeit bedeutende katholische St Lamprechtskirche in Messstetten wird von Heinrich und Burkhard von Tierberg unterstutzt und Stiftskirche 46 47 1360 stiftet der Burgherr eine Jahrzeit fur sich seine Vorfahren und Nachkommen in der Kirche zu Messstetten St Lamprecht nach Erdbebenschaden 1911 weitgehend erneuert wo seine Mutter seine Frau und drei Schwestern in der Krypta begraben sind 48 49 2016 wurde beim Einbau einer Warmluftheizung Graber im Kirchenraum der Lamprechtskirche gefunden und dokumentiert 50 Forschungsarbeiten wurden von der Stadt Messstetten an der Universitat Tubingen in Auftrag gegeben 51 nbsp Evangelische Lamprechtskirche Messstetten Begrabnisort der Messstetter Burgherren1370 kam die Herrschaft Messstetten an die Wildentierberger Linie Auf dem Weg von dieser Burg nach Heinstetten gab es eine uberdachte holzerne Brucke Darunter suchten wahrend eines Gewitters an einem 15 Juli Johann Matthaeus Muller und sein Sohn mit ihren Sensen Schutz Ein Blitz schlug in die Brucke ein Der zu Hilfe gerufene Heiligenpfleger Fischer hielt den Verunfallten zunachst fur tot Es wurden drei rothe Striemen in Schlangenform ein verbrannter Strumpf zwei Lochlein im Strumpf wie Schrot ein rotes Mahl und abgeschmolzenes Zinn am Besteck gefunden Nach einer halben Stunde konnte der zunachst Totgeglaubte sich wieder bewegen Brandpflaster und Aderlass waren die medizinische Behandlung Nach acht Tagen soll er wieder seiner Profession nachgegangen sein 52 Der dreifache Grenzstein Bearbeiten Im Truppenubungsplatz befindet sich die sagenumwobene Dreibannmarke auch Dreibahnmarke genannt Uber die Banngrenze war seit alter Zeit der Bann verhangt so dass kein Angrenzer es wagen konnte mit seiner Herde dieselbe zu uberschreiten Der Markstein galt den Alten als heilig und bei seiner Setzung wurden seltsame Gebrauche beobachtet Um den Stein rankt sich ein Aberglaube Ein auf dem Leib getragener Splitter des Steines soll als Schutzzeichen gegen finstere Machte Hagel Unwetter Zauber und Krankheit wirken Die Wiese bei der Dreibannmarke diente bis 1914 als Lagerplatz fahrender Handler Fuhrmanner und Handwerker Mit Raffinesse gelang es zwischen Wurttemberg Baden und Hohenzollern einen Vorteil zu finden Nach der Inbetriebnahme der Schiessbahnen wurde bis zum Porajmos eine Wiese am Rand des Sperrgebiets als Lagerplatz zugewiesen Das angrenzende preussische Hohenzollern besass aufgrund seiner Lage zwischen Wurttemberg und Baden jahrhundertelang den Ruf eines Eldorados fur das fahrende Volk 53 Es geht die Sage Wer den Stein versetzt muss nach seinem Tode bei Nacht zur Strafe dafur geistweise gehen am Orte seines Frevels 54 Personen mit Beziehung zur Heinstetten Bearbeiten nbsp Wohnwagen 1937 Elisabeth Walter 1897 1956 Padagogin und Schriftstellerin in Heinstetten Eine Wiese auf dem Truppenubungsplatz Heuberg diente bis zum Porajmos als Lagerplatz der fahrenden Handler und Handwerker In einem erfolgreichen Kinderbuch beschreibt sie die Geschichte des Lausbuben Schmiedledick ein entbehrungsreiches und hartes Leben Schmiedledick bleibt schliesslich freiwillig bei den Fahrenden 55 Einzelnachweise Bearbeiten J Scheff Vor und Fruhgeschichte der Ebinger Alb Ebingen 1987 Bestand E258 VI Bu 689 auf Landesarchiv BW de Alfred Ludwig Oetinger digi ub uni heidelberg de In Digi UB Uni Heidelberg digi ub uni heidelberg de von 1875 Band 2 S 38 52 Eduard Paulus u a Beschreibung des Oberamts Balingen Hrsg Koniglich statistisch topographisches Bureau Hossingen S 244 ff R Christlein Die Alamannen Stuttgart 1978 Urkundenbuch der Abtei St Gallen Band 1 Zurich 1863 Nr 135 Urk 793 Marz 27 MG DHII21 Die Urkunden der deutschen Konige und Kaiser Band 3 Die Urkunden Heinrichs II und Arduins 2 Auflage Nr 511 Berlin 1957 Leopold Stierle Beitrage zur fruhen Geschichte des Augustinerchorherren Klosters Beuron In Freiburger Diozesan Archiv Band 110 1990 S 45 Karl Heinz Schroder Der Landkreis Balingen Hrsg Statistisches Landesamt Baden Wurttemberg Balingen 1961 S 427 Walter Stettner Von den altesten Ebingern Heimatkundliche Blatter 31 Januar 1974 Hrsg Heimatkundliche Vereinigung Balingen Bestand Ho156 T1 Nr3 auf Landesarchiv BW de Leopold Stierle Beitrage zur fruhen Geschichte des Augustinerchorherren Klosters Beuron In Freiburger Diozesan Archiv Band 110 1990 S 53 A Zekorn Heinstetten unter der Herrschaft der Junker von Hornlingen 1392 1467 und ein Prozess vor dem Innsbrucker Rat In Heinstetten in der ehemaligen Herrschaft Werenwag Sigmaringen 1993 Bestand Ho 1561 Nr30 auf Landesarchiv BW de a b H Stopper Funf Generationen unter Laubenbergischer Obrigkeit 1467 1629 In Heinstetten in der ehemaligen Herrschaft Werenwag Sigmaringen 1993 Gottlob Hummel Die Geschichte der Stadt Ebingen 1923 Hrsg Genossenschaftsdruckerei S 41 Absturz In Schwarzwalder Bote 7 Juni 2014 Walter Stettner Ebingen Die Geschichte einer wurttembergischen Stadt Jan Thorbecke Sigmaringen 1986 S 190 baden wuerttemberg nabu de Alb Guide In Schwarzwalder Bote 7 August 2012 Burg In Schwarzwalder Bote 25 August 2016 Ratsel In Schwarzwalder Bote 17 Mai 2015 H Stopper Werenwag wird furstenbergisch 1629 1695 In Heinstetten in der ehemaligen Herrschaft Werenwag Sigmaringen 1993 H Stopper Die Herren von Ulm sichern sich die Herrschaft Werenwag 1702 1830 In Heinstetten in der ehemaligen Herrschaft Werenwag Sigmaringen 1993 W Hacker Auswanderer vom Oberen Neckar nach Sudosteuropa im 18 Jahrhundert Buchreihe der Sudostdeutschen Historischen Kommission Band 23 Munchen 1970 Sigrid Hirbodian Andreas Schmauder und Manfred Wassner Hrsg Gemeinde im Wandel Band 19 Eine Stadt im Wandel Die Geschichte von Messstetten der Zeit Nr 19 Tubingen 2019 S 208 H Stopper Die politische Gemeinde In Heinstetten in der ehemaligen Herrschaft Werenwag Sigmaringen 1993 H Mangold Heinstetten im 19 und 20 Jahrhundert In Heinstetten in der ehemaligen Herrschaft Werenwag Sigmaringen 1993 Stadtarchiv Plane Heubergbahn Messstetten mit Varianten HR E 787 11 1 05 1 2 Vorlage Toter Link a lbstadt de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Walter Stettner Ebingen Die Geschichte einer wurttembergischen Stadt Jan Thorbecke Sigmaringen 1986 S 392 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 524 St Agatha erstrahlt in neuem Glanz In Sudkurier 30 Juli 2010 Wilfried Groh wgh Unter der Ruine steckt ein Bunker In Schwarzwalder Bote 11 Juni 2010 Eisenindustrie In Schwarzwalder Bote 28 September 2016 Rennofen In Reutlinger Generalanzeiger 22 Mai 2007 Martin Kemp Mittelalterliche Eisenhutten Schwabisch Gmund Landesarchiv Baden Wurttemberg Abt Wirtschaftsarchiv Stuttgart Hohenheim Hrsg Archiv SHW Harras Ludwigsthal Memminger Jahrbuch 1839 S 352 Friedrich von Alberti Die Gebirge des Konigreichs Wurtemberg in besonderer Beziehung auf Halurgie J G Cotta sche Buchhandlung 1826 Stuttgart Tubingen S 124 Fritz Scheerer Bannmuhlen In Heimatkundliche Blatter Balingen Nr 10 Februar 1982 S 362f Bestand Julius Kindler von Knobloch auf Landesarchiv BW de Oberbadisches Geschlechterbuch S 222 Digitalisat UB Uni Heidelberg Hermann Krauss Orts und Kirchengeschichte von Messstetten 75 jahriges Bestehen der Kirche Hrsg Orgelfonds Pfarrer Peter Gall Messstetten S 17 Oberbadisches Geschlechterbuch S 223 Digitalisat UB Uni Heidelberg FAS Urkunden Kloster Beuron Nr 8315 Kloster Beuron Bestand A602 NR6736 WR6736 auf Landesarchiv BW de Landesarchiv Baden Wurttemberg Bestand A 602 Wurttembergische Regesten Weltl und geistliche Amter Balingen G V Stand 2012 Weltl und geistliche Amter In Landesarchiv Hrsg Wurttembergische Regesten aus Bestand A602 1301 1500 Messstetten Balingen G V Bestellsignatur A 602 Nr 6747 WR 6747 Bestand A 602 auf Landesarchiv BW de Lamprechtskirche In Schwarzwalder Bote 28 Oktober 2016 Buch In Schwarzwalder Bote Hermann Krauss Orts und Kirchengeschichte von Messstetten 75 jahriges Bestehen der Kirche Hrsg Orgelfonds Pfarrer Peter Gall Messstetten S 39 Ein Oskar Schindler aus Steinhofen In Schwarzwalder Bote 12 Oktober 2017 abgerufen am 15 Oktober 2017 Gottlob Hummel Die Geschichte der Stadt Ebingen 1923 Hrsg Genossenschaftsdruckerei S 24 Schmiedledick In Badische Zeitung 16 Oktober 2010 Literatur BearbeitenHeinstetten in der ehemaligen Herrschaft Werenwag 1200 Jahre Heinstetten 793 1993 Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1993 OCLC 163340410 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heinstetten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadtteile von Messstetten Hartheim Heinstetten Hossingen Oberdigisheim Tieringen Unterdigisheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heinstetten amp oldid 239949295 Bauwerke