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Der Zeisigwald ist ein Waldgebiet im Nordosten der Stadt Chemnitz und ein Rest des alten Erzgebirgswaldes Miriquidi Er ist die grosste zusammenhangende Waldflache der Stadt Chemnitz Lage des ZeisigwaldesLuftaufnahme des ZeisigwaldesLuftaufnahme des Zeisigwaldes Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Geographie 3 Okologie 4 Geologie 5 Geschichtliche und sonstige Nutzung 5 1 Jagdgebiet und Holzwirtschaft 5 2 Porphyrtuffabbau 5 3 Naherholungsgebiet 5 3 1 Waldpark im westlichen Zeisigwald 5 3 2 Historische Ausflugslokale 5 3 2 1 Die Beutenbergbaude und der Beutenbergturm 5 3 2 2 Die Zeisigwaldschanke 5 3 2 3 Die Heideschanke 5 3 2 4 Die Teichschanke 5 3 3 Freibader 5 4 Gesundheitswesen 5 5 Sport 5 6 Militarische Nutzung 5 7 Trinkwasserversorgung 5 8 Sonstige Nutzung 5 9 Ubersichtskarte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErstmals urkundlich erwahnt wurde der Wald 1331 als des Keisers Forste Ab da befand er sich im Besitz des Benediktinerklosters Chemnitz Von 1331 bis 1549 soll sich im Zeisigwald ein Ort fur Fehmgerichte von Stadt und Kloster befunden haben Laut einer Volkssage sei wahrend des Hussitenkrieges von den Burgern der Stadt ein Schatz im Zeisigwald vergraben worden 1 1402 kaufte die Stadt vom Kloster Teile des Klosterdorfes Gablenz dabei wurden auch Teile des Waldes mit erworben 2 Ab 1493 ist erstmals eine Nennung als Zceissigwalt erfolgt Der Name ruhrt von einer damals betriebenen Vogelstellerei her insbesondere dem Fang von Zeisigen Neben diesem Namen wurde der Wald aber auch immer wieder unter anderem Namen erwahnt Rathswald Communewald Churfurstlicher Zeisigwald Konigsforst Staatsforst und Burgerwald Diese Namensanderungen gehen vor allem auf die wechselnden Eigentumsverhaltnisse zuruck Im Zuge der Sakularisation kam der westlich der heutigen Forststrasse gelegene Teil des Waldes 1546 in den Besitz der Stadt Chemnitz Der ostliche Teil gehorte wechselnden staatlichen Obrigkeiten 1567 musste das Recht auf Jagdausubung auf stadtischem Besitz an den Landesherren abgetreten werden Dieses erhielt die Stadt erst 1814 zuruck 3 Ab Mitte des 16 Jahrhunderts wurde in dem auf einem alten Vulkangebiet gelegenen Wald in grossem Umfang Porphyrtuff abgebaut Der Rat der Stadt kaufte nach und nach auch die ostlichen Gebiete des Waldes auf Eine erste Vermessung des Waldes wurde 1761 durch Trenkmann durchgefuhrt der die Waldflache mit 160 1 ha angab Bei einer erneuten Vermessung durch Menges in den Jahren 1847 48 wurde die heutige Einteilung des Waldes in Flugel und Schneisen vorgenommen Seit dem 20 Jahrhundert dient der Wald neben einer jahrzehntelangen wirtschaftlichen und militarischen Nutzung vor allem als Naherholungsgebiet fur die Stadt Chemnitz Die Eingemeindung der gesamten Waldflache in das Stadtgebiet erfolgte 1950 Lediglich der nordliche Auslaufer gehorte zu Niederwiesa 1 Geographie BearbeitenDer Zeisigwald befindet sich zwischen den Stadtteilen Gablenz Sonnenberg Yorckgebiet und Hilbersdorf zu dessen Flurkataster er gehort An seinem Ostrand liegen die Siedlungen Beutenberghauser und die Anton Gunther Siedlung Er ist mit einer Flache von uber 600 Hektar das grosste stadtnahe Erholungsgebiet der Stadt Chemnitz Wahrscheinlich reichte er einst als Rest des grossen zusammenhangenden Erzgebirgswaldes uber den Sonnenberg bis zum heutigen Theaterplatz Der hochste Punkt ist der 420 9 Meter hohe Beutenberg ein Rest vulkanischer Aktivitaten im Bereich der ehemaligen Zeisigwald Caldera Er befindet sich direkt auf der Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten der Flusse Chemnitz und Zschopau 2 Eine weitere Erhebung innerhalb des Waldgebietes ist der 398 3 Meter hohe Fuchsberg Dieser auch unter dem Namen Dostsche Halde bekannte Bergrucken entstand im 19 Jahrhundert als Abraumhalde der umliegenden Steinbruche 4 Der Beutenberg wurde fur die Landvermessung mit der Koniglich Sachsischen Triangulation genutzt Auf ihm befand sich die Triangulationssaule mit der Nummer 92 50 50 52 N 12 58 56 O eine Station zweiter Ordnung In direktem Sichtkontakt dazu standen die Stationen erster Ordnung Udohohe 13 und Pfaffenberg 16 sowie die Stationen zweiter Ordnung Dittersdorfer Hohe 91 Taurastein 93 und Sachsenburg 94 Die 6 1 m hohe achteckige sich nach oben verjungende Saule hatte am Boden einen Durchmesser von 50 cm Sie wurde im Juli 1871 fur 591 Mark heute etwa 5900 Euro aus dem Porphyr der umliegenden Steinbruche gefertigt Die Grundung reichte bis in eine Tiefe von einem Meter Die Inschrift ist nicht mehr bekannt Nachdem die Porphyrsteinbruche um den Beutenberg stetig wuchsen stand die Saule 1930 noch auf einer Steininsel mitten im Steinbruch Uber ihren weiteren Verbleib ist nichts bekannt Ab 1965 wurden die umgebenden Steinbruche verfullt Okologie BearbeitenDer Zeisigwald ist ein Mischwald speziell ein submontaner Hainsimsen Eichen Buchenwald Vorherrschende Baumarten sind Buche Eiche Fichte Larche und Kiefer Ausserdem wurden Ende des 19 Jahrhunderts zahlreiche Weymouth Kiefern Stech Fichten Robinien und Roteichen angepflanzt Insgesamt zahlt der Zeisigwald 26 verschiedene Baumarten mit einem Gesamt Holzvorrat von circa 68 000 m Der Holzvorrat verteilt sich dabei wie folgt Rotbuche 19 900 m Roteiche 14 600 m Stieleiche 8 100 m Weymouth Kiefer Larche und Fichte mit je zwischen 6 700 m und 5 100 m Seit 2002 ist die Forstwirtschaft im Zeisigwald FSC zertifiziert 1 Besonders im sudlichen Teil des Waldes ist die Bodenvegetation artenarm und lasst auf Bodenversauerung schliessen Die niedrigeren Randbereiche des Beutenberges sind teilweise stauvernasst 2 Durch den Wald ziehen sich unzahlige kleinere Bachlaufe die aus Sickerwasserquellen entspringen In einigen Teilen haben sich mehrere kleinere Moore gebildet dabei finden sich vor allem Versumpfungsmoore Die Buchen und Eichenbestande im Zeisigwald sind bevorzugte Brutgebiete fur Greifvogel und Spechte In kleineren Hohlen nisten Fledermause und Wildbienen Zehn Areale des Zeisigwaldes mit insgesamt 28 ha Flache wurden zum Flachennaturdenkmal erklart Das FND Erlensumpf 4 9 ha seit 1975 liegt im nordostlichsten Zipfel des Zeisigwaldes Erlenwald Feuchtwiesen und Moorvegetation bilden hier artenreiche Feuchtbiotope mit einer Vielzahl gefahrdeter Pflanzenarten und gesellschaften sowie einer reichhaltigen Vogelwelt Das FND Badwiese Ebersdorf 1 1 ha seit 1995 ist das Areal des ehemaligen Reichsbahnbades auf dessen Feuchtwiesen zahlreiche gefahrdete Pflanzenarten sowie wilde Orchideen wachsen Das FND Fuchsberg 1 9 ha seit 1973 und das FND Ratssteinbruch 2 2 ha seit 1973 werden von den Arealen um den Fuchsberg und den alten Findelwirthschen Steinbruch gebildet Beide dienen der Erhaltung der Steinbruchlandschaft und der ungestorten Entwicklung des Waldes und sind Brutgebiet zahlreicher Vogelarten Ebenfalls zum Flachennaturdenkmal wurden 2007 funf Areale mit Buchenbestand erklart das FND Buchenbestand am Goldborn 1 8 ha das FND Buchenbestand ostlich vom Grenzweg 1 6 ha das FND Buchenbestand am Denkmal der Versohnung 2 9 ha das FND Buchenbestand am Bethanien Krankenhaus 3 0 ha und das FND Buchenbestand am Grunen Weg 3 7 ha Diese sind als Hainsimsen Eichen Buchenwald nach der EU Flora Fauna Habitat Richtlinie ein schutzwurdiger Lebensraum Das FND Quellgebiet im Sudlichen Zeisigwald 4 9 ha seit 2003 umfasst das Areal des ehemaligen Tanklagers Das Quellgebiet des Gablenzer Grundbaches soll als Quellgebiet mit Tumpeln Sumpf und Sukzessionsflachen erhalten werden 5 Der ehemalige Ratssteinbruch ist Teil einer Referenzflache des Weltforstrates FSC die in einen Urwald gewandelt und deswegen nicht mehr gepflegt wird Dort durfen keine Baume entnommen oder neu gepflanzt werden das Betreten erfolgt auf eigene Gefahr 6 7 Am Nordrand des Zeisigwaldes liegt das Naturschutzgebiet NSG Am nordlichen Zeisigwald das 2013 als NSG ausgewiesen wurde Hauptartikel Am nordlichen ZeisigwaldGeologie BearbeitenDer Waldboden besteht uberwiegend aus dem Rotliegend der Leukersdorf Formation in der Vorerzgebirgs Senke Vulkanische Ereignisse die sich vor etwa 290 Millionen Jahren ereigneten formten die heutige Landschaft mit Langere Eruptionsperioden zur damaligen Zeit sind die Ursachen dafur dass sich in diesem Gebiet der Vorerzgebirgs Senke eine machtige Tuffgesteinlagerstatte mit einer Machtigkeit von bis zu 90 Metern 8 9 bildete und in einer besonderen Schichtenlage uberwiegend im bebauten Stadtgebiet liegend gut erhaltene versteinerte Holzer aus dem Perm des so genannten Versteinerten Waldes geborgen werden konnen Die ausgeworfenen Vulkanaschen verfestigten sich zum sogenannten Zeisigwaldtuff beziehungsweise Hilbersdorfer Porphyrtuff der im 19 Jahrhundert zunehmend fur Bauarbeiten in Chemnitz und Umgebung eingesetzt wurde Entlang der Dresdner Strasse herrscht eine weichere Variante des Porphyrtuffs vor am Weissen Weg zwischen Dresdner Strasse und Beutenberggipfel dominiert der zerkluftete durch Kieselsaure verfestigte Porphyrtuff der ein dichtes Gefuge und grosse Harte aufweist 9 Geschichtliche und sonstige Nutzung BearbeitenIm ostlichen Zeisigwald befinden sich ein Anton Gunther Gedenkstein sowie ein Gedenkstein fur Heinrich Cotta Der Heinrich Cotta Gedenkstein der aus einem versteinerten Stuck Baumstamm bestand wurde zwischen Dezember 2012 und Januar 2013 gestohlen 10 Anfang Juni 2013 spendierte das Museum fur Naturkunde Chemnitz ein neues Stuck versteinerten Baumstamms sodass der Gedenkstein wieder aufgestellt werden konnte Durch den Zeisigwald fuhrt auch der sachsische Jakobsweg nbsp Anton Gunther Gedenkstein nbsp Inschrift nbsp Heinrich Cotta Gedenkstein nbsp Infotafel zu Heinrich CottaJagdgebiet und Holzwirtschaft Bearbeiten Bereits zu Zeiten des Benediktinerklosters Chemnitz wurde der Wald als Quelle fur Brenn und Bauholz genutzt Auch die Vogelstellerei ist bereits fur diese Zeit dokumentiert was ab 1493 zur Benennung Zceissigwalt fuhrte Auf dem Beutenberg wurden Bienen gezuchtet Beute Bienenstock Im 16 Jahrhundert kam der Wald in stadtischen Besitz Neben der Holzwirtschaft und der Vogelstellerei wurde der Wald dann auch zur Jagd genutzt Von 1567 bis 1818 musste die Stadt das Jagdrecht im Zeisigwald an den Landesherren abtreten 3 Durch einen steigenden Bedarf an Brenn und Bauholz sowie Rodungen zur Schaffung von Viehweiden kam es vom 15 bis zum 18 Jahrhundert zu einem weitgehenden Aushieb der Nutzholzer mit teilweise einhergehender Verodung 1826 erliess der Rat der Stadt ein Verbot das es jedem Burger bei Aretur und Strafe untersagte den Wald zu betreten Begrundet wurde dies unter anderem mit ausufernden Volksvergnugungen im Waldgebiet 3 Trotz forstwirtschaftlicher Regelungen und Verordnungen kam es in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts zu einer teilweisen Waldverwustung bis ins fruhe 19 Jahrhundert war der Wald so licht geworden dass eine gezielte Aufforstung erfolgen musste Dabei wurden aus wirtschaftlichen Grunden vor allem schnellwachsende Nadelholzer wie Fichten Kiefern und Tannen gepflanzt 1828 erhielt der Forstmann Hans Ernst von Manteuffel die Genehmigung den Ratsforst zum Gegenstand seiner Forstmeister Probearbeit zu machen Dieser wahlte einen 80 jahrigen Wachstums Wechselturnus und teilte den Wald mit Schneisen in acht Forstabteilungen Bereits um 1850 wurden diese Monokulturen zum Problem Schadlingsbefall schlechte Luft in der Industriestadt sowie Schnee und Sturm hatten grossflachige Waldschaden entstehen lassen 1880 kam der Chemnitzer Ratsforster zu dem Schluss dass 70 des Rohholz bestandes gefallt werden mussten Daher wurde von da an wieder Laubholzanbau forciert 5 Porphyrtuffabbau Bearbeiten Im Zeisigwald lagern grosse Vorkommen an Porphyrtuff mit einer Machtigkeit von bis zu 90 Metern Diese wurden zu einem grossen Teil abgebaut Bekannt ist das Material aus dem Zeisigwald vor allem als Hilbersdorfer Porphyrtuff beziehungsweise Hilbersdorfer Porphyr Wahrend entlang der Dresdner Strasse ein zur Werksteinbearbeitung geeigneter weicherer Porphyrtuff vorherrscht dominiert am Weissen Weg zwischen Dresdner Strasse und Beutenberggipfel ein Porphyrtuff der aufgrund seiner grossen Harte zu grossen Teilen als Schotter und Split genutzt wurde 9 Die Steinbruche erstreckten sich uber das komplette Areal zwischen Dresdner Strasse Weissem Weg Beutenberg Zeisigwaldschanke und Forststrasse bis hinunter zum heutigen Polizeiprasidium 11 Bereits im fruhen 16 Jahrhundert wurde mit dem Abbau begonnen 12 Ein eindrucksvolles Zeugnis aus dieser Zeit ist die Tulpenkanzel im Freiberger Dom Georgius Agricola bezeichnete den Stein als saxa Kempniciana Petrus Albinus schrieb 1590 in seiner Bergk Chronica Bey uns aber in Meyssen ist der Kemnitzer Stein der furnehmste welcher entweder gar weis und rot oder sprencklicht aus weis und rot vermischt wie er daselbster umb in etlichen Steinbruchen gefunden wird Petrus Albinus Meissnische Bergk Chronica 11 nbsp Tulpenkanzel im Freiberger Dom nbsp Tulpenkanzel im Freiberger Dom nbsp Portal der Schlosskirche Chemnitz nbsp Kreuzgang in der Schlosskirche Chemnitz nbsp Portal am alten Rathaus ChemnitzAb Ende des 18 Jahrhunderts wurde am Beutenberg im Beutenbergbruch dem ersten Schotterbruch im Zeisigwald Schotter fur den Strassenbau gewonnen 9 1797 wurde die Chemnitzer Steinmetzinnung gegrundet woraufhin sich Hilbersdorf und der Zeisigwald zum Zentrum der Chemnitzer Bausteingewinnung entwickelten 11 Im 19 Jahrhundert wuchs aufgrund des industriellen Aufstieges der Stadt Chemnitz der Bedarf an Baustein rasant an Der Porphyrtuff aus dem Zeisigwald wurde bei der in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts in Chemnitz typischen Bauweise fur die Grundmauern der Gebaude sowie fur Tur und Fenstergewande Fussbodenbelage und Treppenstufen verwendet So wurden mehr und mehr Bruche im Zeisigwald erschlossen Um 1880 wurde auch der Bau der Teufelsbrucken veranlasst Diese dienten als Grabenverbau der Abstutzung der senkrechten Wande zwischen denen die Zufahrtsstrasse in den damaligen Findewirthschen Steinbruchbetrieb spater Ratsherren Steinbruch beziehungsweise Ratssteinbruch angelegt wurde und sind noch heute erhalten Sie stellten einen reprasentativen Zugang zum Steinbruchbetrieb dar Direkt neben der Zufahrt befindet sich das 1869 erbaute als Porphyr Haus Dresdner Strasse 230 bekannte Haus des damaligen Obermeisters der Chemnitzer Steinmetzinnung 13 In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts gab es durch die Eisenbahnanbindung mit dem Sandstein aus dem Elbsandsteingebirge eine Konkurrenz zum einheimischen Porphyrtuff 11 nbsp Porphyrhaus nbsp Zufahrt zum Ratssteinbruch nbsp Zufahrt zum Ratssteinbruch nbsp Teufels brucken nbsp Teufels brucken nbsp Ratssteinruch nbsp Ratssteinbruch Im Jahre 1855 werden in 24 Steinbruchen 600 700 Arbeiter beschaftigt Das Chemnitzer Steinmetzgewerbe erreichte seinen hochsten Beschaftigungsstand im Jahre 1888 In 40 Porphyrbruchen waren 1400 1500 Menschen beschaftigt 21 Bruche gehorten davon Hilbersdorfer Steinmetzen bei denen 847 Arbeiter tatig waren Die anderen Steingruben wurden von Meistern aus Chemnitz und aus Dorfern betrieben die in Nahe des Zeisigwaldes lagen In den grossten Betrieben arbeiteten bis zu 100 Steinmetzen Steinbrecher und Hilfsarbeiter Steinmetzinnung Chemnitz Historie uber die Zunft des loblichen Steinmetzgerhandwerks im Amt und der Stadt Chemnitz von 1797 bis 1934 11 1892 wurde am Beutenberg der zweite Schotterbruch erschlossen Dieser diente vor allem der Schottergewinnung fur den Bau der Gleisanlagen am Rangier und Guterbahnhof Hilbersdorf bis 1902 Transportiert wurde der Schotter per eigens eingerichteter Seilbahn direkt vom Beutenberg zum Baugelande am Hilbersdorfer Bahnhof 1902 wurde dieser Schotterbruch wieder geschlossen 1900 wurde am Weissen Weg noch ein dritter Schotterbruch geoffnet in dem bis 1935 gefordert wurde Ab 1910 schlossen immer mehr Steinbruche im Zeisigwald Grund dafur waren das Aufkommen der Betonbauweise sowie der Erste Weltkrieg Nach den alliierten Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg wurden viele stillgelegte Steinbruche mit Schutt und Trummern verfullt Beim ersten Wohnungsbauprogramm in der Innenstadt nach dem Krieg von 1951 bis 1956 wurde nochmals Porphyrtuff aus dem Zeisigwald verwendet In den Folgejahren wurde dieser jedoch zunehmend vom Rochlitzer Porphyrtuff verdrangt Bereits 1965 wurde mit der Verfullung des Beutenbergbruches begonnen Nachdem sich im 1902 stillgelegten zweiten Schotterbruch der Schilfteich ein beliebter Angelteich unter der Verwaltung des Anglerverbandes gebildet hatte wurde ab 1970 auch dieser Bruch verfullt Lediglich der dritte Schotterbruch blieb unverfullt und bildet heute den Bruchteich Bis zu einer rapiden Verschlechterung der Wasserqualitat in den 1970er Jahren wurde dieser als wildes Naturbad genutzt Diese Verschlechterung der Wasserqualitat ist vor allem auf die zu dieser Zeit eroffnete Mulldeponie Weisser Weg sowie das Verkippen von Mull in die benachbarten Steinbruche zuruckzufuhren 9 Ein letzter verbleibender Bruch zwischen Fuchsberg und Engelshalde forderte noch bis in die 1980er Jahre als PGH Bauhutte Abteilung Naturstein 14 Porphyrtuff zum Wiederaufbau zerstorter Kulturdenkmaler wie der St Wolfgangs Kirche in Schneeberg bis schliesslich die endgultige Schliessung erfolgte In den 1990er Jahren wurde im Areal der alten Steinbruche ein weit verzweigtes Wegenetz angelegt die Abbruchkanten der einstigen Bruche wurden mit Gelandern gesichert und der Fuchsberg zu einem Aussichtspunkt mit Blick uber die Stadt Chemnitz und das Erzgebirgsvorland gemacht Der ehemalige Ratssteinbruch gilt als Flachendenkmal Das Porphyr Haus Dresdner Strasse 230 wurde saniert und dient heute als Wohnhaus Die unter Denkmalschutz stehenden Teufelsbrucken sind stark verfallen und vom Einsturz bedroht 2006 schlug der Chemnitzer Stadtrat vor die Teufelsbrucken zu sanieren und gemeinsam mit der Vulkanregion Zeisigwald und dem Versteinerten Wald als UNESCO Welterbe vorzuschlagen Von diesem Vorhaben kam man jedoch wieder ab Erst 2008 beschlossen die Stadtrate bei der Bundesstiftung Umwelt Fordermittel fur die Sanierung zu beantragen 12 Die Chemnitzer Fasa AG gab bekannt sich an der Sanierung des Baudenkmales beteiligen zu wollen Die Sanierung sollte 2009 bis 2010 erfolgen 15 Bis 2013 wurde jedoch nichts unternommen inzwischen sind einige Teile der Mauern eingesturzt nbsp Der Bruchteich nbsp Bruchteich nbsp Bruchteich nbsp Treppen im Haldengebiet der ehemaligen Steinbruche nbsp Abbruchkante mit Gelander nbsp Schutzhutte in den alten Steinbruchen nbsp Blick vom Aussichtspunkt Fuchsberg uber die Stadt nbsp Einsturzende Teufelsbrucken nbsp Pulverhaus am SteinwegNaherholungsgebiet Bearbeiten Als Naherholungsgebiet dient der Zeisigwald erst ab Ende des 18 Jahrhunderts Der Sachsische Jakobsweg an der Frankenstrasse 16 verlauft durch den Zeisigwald Waldpark im westlichen Zeisigwald Bearbeiten Bereits vor 1974 berichtete der Stadtchronist Carl Lehmann von der Goldbornquelle als offentlichem Vergnugungsort an dem die Burger im geselligen Kreise Kaffee mit dem wohlschmeckenden Wasser der Quelle kochten 1795 wurde dann an der Quelle des Goldborns eines Zuflusses des Blaubornbaches eine Sitzgruppe sowie eine steinerne Einfassung der Quelle mit angehangtem Schopfgefass und ein steinerner Kochherd errichtet 3 Bis dahin diente diese als Teil der Chemnitzer Trinkwasserversorgung Doch bereits 1826 fuhrte das ausufernde Volksvergnugen im Zeisigwald zu einem Stadtratsbeschluss der es den Burgern bei Arretur und Strafe verbot den Wald zu betreten 3 Dieses Verbot war jedoch nicht von Dauer Bereits 1870 kam am Goldborn ein kunstlicher Felsen der Goldbornfelsen hinzu 17 Dieser ist jedoch inzwischen verwittert und zerfallen Spater wurde an der Quelle ein kleiner Teich angestaut Ab dem Ende des 19 Jahrhunderts begann eine gezielte Umgestaltung des westlichen Zeisigwaldes zum Naherholungsgebiet 1894 wurde eine ausgedehnte Waldspielwiese angelegt 1900 wurde der Blaubornbach unweit des Goldbornes und der Waldspielwiese zum Blaubornteich angestaut 1911 wurde er weiter westlich ein zweites Mal angestaut und der Engelmannteich angelegt zwischen den beiden Teichen bildet eine weitere kleine Staustufe den Weberteich Am Engelmannteich gab es eine Gartenwirtschaft mit Gondelbetrieb im Winter diente er als stadtische Eislaufflache Ab 1907 begann der Gartenarchitekt und damalige Stadtgartendirektor Otto Werner mit den Planungen fur einen Waldpark Auch die Waldspielwiese die Zeisigwaldschanke und die Teiche am Gold und Blaubornbach wurden in diese Planungen mit einbezogen Geplant wurden ausserdem zahlreiche neue Wege sowie kunstliche Windungen und teichartige Weitungen an den Bachen Am Waldrand sollte ein grosszugiger Eingangsbereich entstehen Am 5 November 1907 wurden die Planungen im Stadtrat als Gartnerische Umgestaltung eines Teiles des Zeisigwaldes und gartnerische Anlagen am geplanten Licht und Luftbad beschlossen Als Kosten wurden drei Jahresraten zu je 6 000 RM heute insgesamt 124 000 Euro veranschlagt Bereits 1908 begannen die Bauarbeiten am Goldborn 1909 wurde das Zeisigwaldbad mit zwei Becken neben der Waldspielwiese errichtet Fur 1909 und 1910 wurden jedoch die geplanten 6 000 RM vom Stadtrat nicht bewilligt sodass der Waldpark nicht weitergebaut werden konnte Daher wurde 1910 eine weniger aufwandige Planvorlage erstellt Doch auch diese wurde vom Stadtrat abgelehnt diesmal mit der Begrundung eines zu grossen Eingriffes in den Waldcharakter 1911 konnte dann eine stark vereinfachte Form der ursprunglichen Waldparkplanung beschlossen und auch ausgefuhrt werden 5 In den 1950er Jahren wurde ein Erholungs und Volkssportpark geplant zu dessen Umsetzung es jedoch nicht kam Auf der ehemaligen Waldspielwiese befindet sich auch heute noch ein grosser Spielplatz Der Engelmannteich wurde ab 1975 durch den Erweiterungsbau der Molkerei verkleinert nbsp Goldborn nbsp Blaubornteich nbsp Blauborn teich nbsp Weberteich nbsp Engelmannteich nbsp Engelmann teich nbsp EngelmannteichHistorische Ausflugslokale Bearbeiten Ende des 19 Jahrhunderts und Anfang des 20 Jahrhunderts wurden im Zeisigwald drei Gasthauser errichtet die Beutenbergbaude die Zeisigwaldschanke und die Heideschanke Die Beutenbergbaude und der Beutenbergturm Bearbeiten 1887 wurde auf dem Beutenberg ein Turm errichtet Der 25 m hohe holzerne Aussichtsturm mit seiner 25 m grossen Aussichtsplattform wurde am 11 September 1887 eroffnet Die Plattform konnte uber 137 Stufen erreicht werden und bot bis zu 30 Personen Platz Bis dahin war der 418 25 m hohe Gipfel des Beutenberges bei der Chemnitzer Stadtbevolkerung weitestgehend unbekannt Fur den Bau des Turmes wurde vom Konigreich Sachsen eigens ein Flurstuck 200 m nordostlich des Gipfels bereitgestellt die Besitzer der angrenzenden Steinbruche unterstutzten den Bau mit kostenlosen Steinlieferungen fur den Turmunterbau Der eigentliche Turm wurde aus Holz errichtet Die Baukosten betrugen 2 882 RM heute etwa 23 550 Euro Architekt war Hugo Duderstaedt Eintrittskarten fur den Turmaufstieg kosteten 10 RPf Bauherr und Betreiber war der Chemnitzer Erzgebirgsverein der den Beutenberg als seinen Hausberg ansah Zusatzlich wurden im gesamten Zeisigwald Wegbeschilderungen und Banke aufgestellt Bereits am ersten Tag wurden bereits 1 415 Besucher gezahlt im darauffolgenden Jahr besuchten 5 464 Menschen den Turm Da der Turm jedoch genau in Schussrichtung der etwa einen Kilometer entfernten Schiessplatze an der Heideschanke lag durfte der Turm nicht jeden Tag bestiegen werden Nachdem Kugeln vom Schiessplatz den Turm getroffen hatten war er ab 1891 nur noch an Sonn und Feiertagen zur Besteigung freigegeben Trotzdem bestiegen bis 1909 uber 150 000 Besucher den Turm Bei gutem Wetter waren von der Turmspitze aus der Fichtelberg und die Stadt Leipzig zu sehen 9 Der angestrebte Bau eines Gasthauses wurde durch die koniglich sachsische Forstverwaltung untersagt Weitere Plane wurden durch den Ersten Weltkrieg vereitelt Erst 1921 konnte ein provisorisches Ausflugslokal in Betrieb genommen werden Hierzu wurden kurzerhand drei alte Militarbaracken nebst 11 350 m Gelande fur 8 000 Mark heute etwa 1 690 Euro erworben Die Baracken hatten bis 1918 als Aussenstelle des Kriegsgefangenenlagers in Ebersdorf gedient und beherbergten die Kriegsgefangen die im Steinbruch arbeiten mussten 1921 wurde dort ein grosses Wald und Heimatfest veranstaltet dessen Erlos dem Bau eines Gasthauses zugutekommen sollte Mit dem Geld konnte 1922 ein weiteres 9 350 m grosses Areal inklusive des Beutenberggippfels und des angrenzenden Steinbruches erworben werden Der Rest des Geldes ging 1923 durch die Inflation verloren Durch den Kauf des Areals konnte der Erzgebirgsverein den Beutenberg vor der Abtragung durch die umliegenden Steinbruchbetriebe bewahren 1 Die Baracken wurden zu dieser Zeit ebenfalls vom Chemnitzer Kletterverein als Vereinslokal genutzt In den angrenzenden Steinbruchen fanden regelmassig Klettervorfuhrungen statt Im Sommer gab es auf dem Gelande Pfadfinder Zeltlager 18 1925 wurde mit konkreten Planungen zum Bau eines Gasthauses begonnen Am 7 April 1927 erfolgte der erste Spatenstich bereits am 16 Oktober konnte das im Fachwerkstil errichtete Berggast und Unterkunftshaus Beutenbergbaude eroffnet werden Finanziert wurde der Bau aus Sparkassengeldern Im Sommer wurde die Baude von Wanderern und Spaziergangern besucht im Winter diente sie als Ausgangspunkt fur Skifahrer auf der Skiwiese an der Dresdner Strasse 18 Auch eine zweispurige Rodelbahn mit Sprunghugel zog sich im Winter vom Beutenberg aus durch den Zeisigwald Richtung Stadt 1 Diese war abends elektrisch beleuchtet 3 Um 1930 widmete der erzgebirgische Mundartdichter Max Wenzel dem Beutenberg mit seinem Gasthaus und dem Aussichtsturm das Lied Uner Beutenbarg das die gleiche Melodie hat wie Anton Gunthers bekanntes Lied Da Draakschenk Sinkende Mitgliederzahlen und steigende Arbeitslosigkeit verringerten um 1930 die Einnahmen des Chemnitzer Erzgebirgsvereins drastisch Bis 1930 war der Turm bereits so weit verfallen dass er zwischenzeitlich geschlossen werden musste Erst 1934 konnte er wiedereroffnet werden Als 1936 der Erzgebirgsverein Chemnitz Konkurs anmelden musste ging das gesamte Areal an die Stadtische Sparkasse Chemnitz Der Chemnitzer Kaffeehausbesitzer Michaelis erhielt als Glaubiger den bereits an ihn verpfandeten Aussichtsturm und verkaufte ihn an die Stadt Chemnitz 18 Auch in dieser Zeit des Besitzerwechsels musste der Turm wegen seines schlechten baulichen Zustandes immer wieder fur die Offentlichkeit geschlossen werden Lediglich die SA Funkertrupps durften den Turm mit einer Sondergenehmigung fur ihre nachtlichen Ubungen besteigen 9 Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde das gesamte Areal um den Beutenberggipfel von der Luftwaffe beansprucht Diese nutzte den Turm fur die Beobachtung des Chemnitzer Luftraumes In direkter Nahe des Turmes wurde eine Flak Stellung mit sechs Geschutzen errichtet Die Baude diente als Unterkunft fur die Flak Mannschaften Trotz alliierter Bombenangriffe auf diese Flakstellung noch heute finden sich in diesem Waldgebiet zahlreiche Bombentrichter uberstanden Turm und Gasthaus den Krieg nahezu unbeschadet Nach Kriegsende wurden Zivilisten von den sowjetischen Truppen gezwungen die zahlreichen Blindganger in diesem Areal in den Steinbruch zu transportieren Die Detonationswelle der anschliessenden gezielten Sprengung zerstorte die Beutenbergbaude der Turm wurde nur beschadigt Irgendwann zwischen 1945 und 1946 verschwand der Turm die notleidende Bevolkerung nutze ihn und die Reste der Baude als Brennholz 9 Andere Quellen gehen von einem Abriss auf Befehl der sowjetischen Militaradministration aus 3 2005 wurde der Standpunkt des ehemaligen Turmes neu vermessen und mit einem Vermessungspunkt markiert Am 11 September 2007 120 Jahre nach seiner Errichtung wurde ein Gedenkstein fur den Turm aufgestellt Ein Freundeskreis ist bemuht den Turm in naher Zukunft neu zu errichten aktuell fehlen jedoch die Gelder dafur 19 nbsp Blick vom Beutenberg ins Erzgebirge nbsp Ehemaliger Standort des Turmes nbsp Gedenktafel nbsp auf einem Wandbild im YorckgebietDie Zeisigwaldschanke Bearbeiten Bereits 1794 liess der Chemnitzer Ratsherr Johann Georg Treffurth am Standort der heutigen Zeisigwaldschanke eine Kaffeestube errichten und einen mit Gaslaternen beleuchteten Weg dorthin anlegen 1 An diesem zentral im Zeisigwald gelegenen Ort wurde dann 1899 von der Schloss Brauerei Chemnitz die Waldschanke eroffnet nachdem diese das Grundstuck ein Jahr zuvor gepachtet hatte Die Waldschanke wurde nach den Planen A Trubenbachs als traditionelle Fachwerkkonstruktion des Heimatstils errichtet 20 Das unweit des Goldborns und der Waldspielwiese gelegene Ausflugslokal war bei der Bevolkerung sehr beliebt und verfugte auch uber einen Konzertpavillon Ab 1905 wurde das Ausflugslokal als Zeisigwaldschanke von der Stadt Chemnitz ubernommen und die Schanke nebst Grundstuck 1911 aufgekauft 1 Unter Stadtbaurat Richard Mobius wurden erste Umbauten vorgenommen sowie eine grosse Sommerterrasse angelegt Spater verpachtete die Stadt das Objekt Weitere Um und Anbauten folgten in den Jahren 1910 1913 und 1927 durch die Stadt oder den jeweiligen Pachter 1926 wurde das Ausflugslokal vorubergehend in Wildschanke umbenannt 1 Vom Krieg blieb das Gasthaus verschont und war ab 1947 wieder ein beliebtes Ausflugslokal 1952 wurde der Konzertpavillon geschlossen Als HO Gaststatte wurde das Objekt ohne Sanierung heruntergewirtschaftet Auch wenn die Zeisigwaldschanke 1985 als typischer Vertreter der Vergnugungsstatten des Proletariats und anderer sozial niedrig stehender Volksschichten in der Zeit des Kapitalismus 1 in die Denkmalliste von Karl Marx Stadt aufgenommen wurde musste sie aufgrund des schlechten baulichen Zustandes bereits Ende der 1980er Jahre aus Sicherheitsgrunden geschlossen werden Anschliessend verfiel das Gebaude bis 2002 stark Aufgrund der Fachwerkarchitektur und des verfallenen Zustandes wurde das Gebaude in der Bevolkerung auch teilweise Altes Hexenhaus genannt Zwischenzeitlich diente ein auf der anderen Seite des Weges errichteter Flachbau als Ersatz Ab 2000 wurde mit der Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden Gebaudes begonnen Inzwischen wurde die Zeisigwaldschanke komplett saniert und ist wieder geoffnet 21 Neben dem Gasthaus befindet sich eine kleine Holzkapelle die auch fur Trauungen genutzt wird Diese ist eine Rekonstruktion des 1919 vom Architekten Emil Ebert in der Zeisigwaldstrasse 76 errichteten Gartenhauses teilweise mit originalen Balken und Steinen nbsp Zeisigwaldschanke 2007 nbsp Zeisigwaldschanke 2013 nbsp Wintergarten nbsp Ruckseite nbsp Holzkapelle nbsp Biergarten an der ZeisigwaldschankeNotizen Dachschindeln fur Sanierung Biberschwanze von der Kaserne Planitzstrasse Die Heideschanke Bearbeiten Das Grundstuck am sudostlichen Rand des Zeisigwaldes wurde 1905 von der Familie Kolbel bezogen Zur Versorgung der Forstarbeiter Spazierganger und Schiessplatzbesucher wurde 1908 die Genehmigung zum Betrieb einer Schank und Speisenwirtschaft beantragt und 1909 die Erlaubnis zum Betriebe der Schankwirtschaft einschliesslich des Ausschankens von Branntwein bewilligt 1928 meldete die Familie ihren Schankbetrieb als OHG an 1929 wurde ein Saalanbau beantragt Der Biergarten verfugte zu dieser Zeit bereits uber 1000 Sitzplatze Im Zweiten Weltkrieg musste der Schankbetrieb eingestellt werden Saal und Veranda wurden als Lazarett gebraucht Anschliessend konnte die Familie den privaten Schankbetrieb bis 1960 aufrechterhalten anschliessend musste sie 1962 einen Pachtvertrag mit der Konsumgesellschaft abschliessen 1969 ubernahm die Konsumgesellschaft den Betrieb vollstandig Nach der Wende wurde die Heideschanke geschlossen und 1992 an einen Immobilieninvestor verkauft 1995 konnte der Saal als Tanzhaus und Disko wiedereroffnet werden 1996 auch das Ausflugslokal nebst Biergarten Durch Streitigkeiten mit der Bank und nicht ausgezahlte Kredite musste die Heideschanke jedoch Silvester 1997 98 wieder schliessen Nach mehreren Versteigerungen wurde die Heideschanke 2003 wiedereroffnet Das sanierte Ausflugslokal bot wieder einen Biergarten mit 80 Sitzplatzen und grossem Kinderspielplatz sowie ein Restaurant und einen Tanzsaal 22 Nach einem Verkauf des Objektes im Herbst 2019 begann der neue Eigentumer mit dem Abriss um Platz fur Eigenheime zu schaffen Die Statt verhangte einen Abrissstopp den sie aber im Januar 2020 zuruckzog sodass die Heideschanke im Fruhjahr 2020 komplett abgerissen wurde 23 nbsp Heideschanke nbsp Heideschanke nbsp HeideschankeDie Teichschanke Bearbeiten Nachdem 1911 der Engelmannteich fur den Eisbahnbetrieb fertiggestellt wurde gab es ab 1915 ein eigenes Schankzelt 1924 wurde ein holzernes Kantinenhauschen errichtet Neben dem Eislaufen im Winter wurden im Sommer auch Ruderbote angeboten 1945 wurde die Teichschanke durch Fliegerbomben stark beschadigt und spater ganz abgerissen Freibader Bearbeiten Zeisigwaldbad nbsp Das ehemalige Zeisigwaldbad 19531909 wurde das Zeisigwaldbad mit zwei 8 m 15 m grossen Becken als erstes stadtisches Schwimm und Luftbad errichtet direkt neben der bereits 1894 angelegten Waldspielwiese Die Becken waren streng nach Mannern und Frauen getrennt Jahrlich besuchten zwischen 1910 und 1927 circa 50 000 Chemnitzer das Bad 1 1928 folgte die Erweiterung des Bades mit grosserem 20 m 50 m Becken mit Drei Meter Turm und Ein Meter Brett und einer vergrosserten Liegewiese Zusatzlich entstanden ein Sportplatz ein Spielplatz und ein Badrestaurant sowie eine neue Zuleitung vom Blaubornteich In diesem Zuge wurde auch die Geschlechtertrennung aufgehoben Dies bescherte dem Bad einen grossen Zuwachs der Besucherzahlen 1928 verzeichnete das Bad bereits 170 000 Badegaste 1 Um 1930 wurde es an den Betreiber W Kuhnert verpachtet und als Kurrestaurant Luft und Schwimmbad Zeisigwald betrieben Im Zweiten Weltkrieg wurde das Bad zerstort nur die Becken waren noch grossteils erhalten Nach dem Wiederaufbau 1953 wurde der Badebetrieb dann bis 1983 aufrechterhalten 17 24 1983 erfolgte schliesslich die endgultige Schliessung aus hygienischen Grunden die Wasserqualitat konnte nicht mehr gewahrleistet werden die notigen Sanierungsmassnahmen uberstiegen die finanziellen Moglichkeiten Nach 1983 wurde die Anlage zuruckgebaut Anfang der 1990er Jahre wurde das Gelande zeitweise fur Discoveranstaltungen genutzt 25 Inzwischen ist vom Zeisigwaldbad ausser dem Eingangspavillon nichts mehr ubrig lediglich eine grosse Senke im Wald lasst auf die einstige Position des grossen Schwimmbeckens schliessen Reichsbahnbad nbsp Ehemaliges ReichsbahnbadAm Nordrand des Zeisigwaldes entstand 1928 neben dem Bahnhof Chemnitz Hilbersdorf das Reichsbahnbad Das Wasser wurde mit Dampf vom angrenzenden Bahnhof Hilbersdorf dem grossten Rangierbahnhof des Deutschen Reiches beheizt Das Bad diente auch als Trainingsstatte der Reichsbahn Sportgemeinschaft Lokomotive Im Krieg wurde das Bad nur leicht beschadigt Bereits 1946 konnte es als wettkampftaugliche Sportstatte wieder in Betrieb genommen werden Geheizt wurde mit einer nicht mehr fahrtuchtigen Dampflok 26 Nach dem Ruckzug der Eisenbahnverwaltung aus Hilbersdorf konnte die Erhaltung der Anlage nicht mehr gewahrleistet werden 1996 wurde das Bad geschlossen 3 Nach langjahrigem Leerstand erfolgte 2003 bis 2003 der Abbruch der Gebaude und befestigten Flachen sowie die Renaturierung des circa 1 ha grossen Areals Heute erinnert nur die Senke an der Position des alten Schwimmbeckens noch an das Bad 27 Naturbad Niederwiesa nbsp Verlassenes Becken des ehemaligen Naturbades nbsp Naturbad Niederwiesa 2018Das Naturbad Niederwiesa wurde 1921 eroffnet Das Wiesen Wald und Teichareal war mehrere Hektar gross und bot neben Naturbadeteichen auch ein Schwimmbecken aus Beton mit Startblocken 3 Das Bad erfreute sich stetig steigender Beliebtheit und gehorte schliesslich mit Tagesbesucherzahlen von bis zu 6000 Badegasten zu den grossten Badern der Region 28 Nach 1945 wurde das Areal auch als Campingplatz genutzt 1990 musste das Bad aufgrund von Ruckubertragungsanspruchen an Alteigentumer schliessen 3 2003 fand sich ein neuer Investor Inzwischen ist am grossten der Teiche der Badebetrieb wieder aufgenommen und eine neue Liegewiese angelegt worden Auch kann man dort wieder campen Das ehemalige Betonbecken liegt brach und verwildert SteinbruchseenIn den 1950er bis 1970er Jahren wurden zwei geflutete Steinbruche im Beutenberggebiet von der Chemnitzer Jugend als unerlaubtes Freibad genutzt Nach der Verfullung des oberen Sees mit Mull und Schutt liess die Wasserqualitat des unteren Sees so sehr nach dass kein Badebetrieb mehr moglich war 3 Polizeibad1925 errichtete der Chemnitzer Polizeisportverein neben seinem Schiessplatz an der Heideschanke ein Freibad Dieses wurde bis kurz nach 1945 genutzt Gesundheitswesen Bearbeiten nbsp Die Zeisigwaldkliniken Bethanien am Rande des ZeisigwaldesZeisigwaldkliniken BethanienAm Sudrand des westlichen Zeisigwaldes an der Zeisigwaldstrasse befinden sich die Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz Bereits seit 1906 befand sich dort das Koniglich Sachsische Garnisonslazarett fur die Kasernen an der Planitzstrasse 1915 bis 1918 wurde es nochmals stark erweitert 1931 wurde von den Diakonissen des Bethanienvereins direkt neben dem Garnisonslazarett das Belegkrankenhaus Krankenheilanstalt Bethanien in Betrieb genommen 1945 wurden die Kliniken von den Sowjetischen Truppen als Krankenhaus zur Sicherung der medizinischen Betreuung der Chemnitzer Burger an die Stadt Chemnitz ubergeben Von 1948 bis 1976 wurden die Kliniken stark erweitert und ausgebaut 1992 wurden die Kliniken in die Tragerschaft der 1991 gegrundeten Bethanien Krankenhaus Chemnitz gGmbH ubergeben Klinikum Dresdner StrasseVon 1903 bis 1905 wurde am Nordwestrand des Zeisigwaldes an der Dresdner Strasse die stadtische Nervenheilanstalt Hilbersdorf errichtet und am 11 April 1905 eroffnet Die ruhige Lage am Waldrand sollte die Genesung der psychiatrischen und neurologischen Patienten unterstutzen Als Baumaterial diente zu grossen Teilen Porphyrtuff aus den nahe gelegenen Steinbruchen Trotz standiger Erweiterung in den Folgejahren konnte der Bedarf an stationarer psychiatrischer Betreuung kaum gedeckt werden Bereits 1909 bis 1910 wurde nach den Planen Richard Mobius ein Erweiterungsbau fur eine Neurologische Klinik errichtet 1928 bis 1931 folgte ein grosses Kurhaus im Bauhausstil das als Sanatorium fur Nervenkranke genutzt wurde Im Dritten Reich wurde dieses aus Grunden der Nationalsozialistischen Rassenhygiene in ein Kinderkrankenhaus umgewandelt und blieb dies bis 1999 Zu Zeiten der DDR verschlechterte sich der bauliche Zustand der Gebaude zusehends sodass nach der Wende bereits eine Schliessung der Kliniken diskutiert wurde Auf Grund der historischen Bausubstanz und der gunstigen Lage wurden die Gebaude jedoch erhalten Von 1994 bis 1998 wurden die Kliniken umfangreich saniert Von 1998 bis 2000 wurde eine neue Klinik fur Geriatrie auf dem Gelande erbaut 2001 ein neuer Anbau fur Neurologische Intensivmedizin Heute gehort der Klinikkomplex Dresdner Strasse 178 zum Klinikum Chemnitz 29 Sport Bearbeiten Der am Rande des Waldes gelegene Sportplatz an der Forststrasse wird noch heute als Heimstatte des Chemnitzer Polizeisportvereins fur die Austragung der angebotenen Sportarten genutzt Direkt daneben befindet sich das Stadion an der Gellertstrasse ehemals Dr Kurt Fischer Stadion die Heimstatte des Chemnitzer FC Bereits seit 1934 befand sich hier eine Sportanlage die Heimstatte des PSV war und 1945 von der Volkspolizei ubernommen wurde Anschliessend ging das Stadion an die SG Chemnitz Nord Vorlaufer des FC Karl Marx Stadt und wurde 1950 in Dr Kurt Fischer Stadion umbenannt Nach der Wende erfolgte die Umbenennung in Stadion an der Gellertstrasse Ein drittes Stadion befindet sich mit dem Stadion an der Eubaer Strasse am Sudrand des ostlichen Zeisigwaldes Dies ist die Heimstatte des TSV IFA Chemnitz 30 Durch den Zeisigwald verlaufen viele Reitwege Mountainbiker nutzen unzahlige Singletrails und Downhillpassagen im Gebiet der ehemaligen Steinbruche insbesondere am Fuchsberg Nahe der Zeisigwaldschanke wurden in Senken und Bombenkratern zahlreiche wilde Dirtjumps angelegt Neben dem Stadion an der Gellertstrasse hat die Stadt 2010 auch eine offizielle Dirtstrecke erbaut 31 Der Ratssteinbruch wurde uber viele Jahre hinweg zum Klettern genutzt Inzwischen ist dies dort jedoch untersagt Der Anglerverband Chemnitz betreibt einen Angelsee im Steinbruchgebiet nbsp Stadion an der Gellertstrasse nbsp Singletrail am Fuchsberg nbsp Singletrail am Fuchsberg nbsp Dirtjumps nahe der ZeisigwaldschankeMilitarische Nutzung Bearbeiten Kasernen Hauptartikel Kaserne im Artikel 15 Koniglich Sachsisches Infanterie Regiment Nr 181 Am sudlichen Rand des Zeisigwaldes an der ehemaligen Planitzstrasse spater Leninstrasse heute Heinrich Schutz Strasse befand sich bereits seit 1900 die Kaserne des 15 Koniglich Sachsischen Infanterie Regiments Nr 181 sowie das dazugehorige Garnisonslazarett heute ein Teil der Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz Ab 1905 war auch das 3 Koniglich Sachsische Ulanen Regiment Nr 21 dort stationiert Nachdem der Komplex nach dem Ersten Weltkrieg fur offentliche Einrichtungen genutzt wurde waren ab 1935 in der nun Kirchbach Kaserne genannten ehemaligen Ulanen Kaserne die II Abteilung des Artillerieregiments Nr 60 und der Artilleriekommandantur 24 stationiert die ehemalige Infanterie Kaserne wurde in Konig Albert Kaserne umbenannt und beherbergte das 1 Bataillon des Infanterieregiments Nr 102 sowie die 13 Infanteriegeschutz und 14 Panzerabwehrkompanie 1945 wurde der Kasernenkomplex vom 841 Tschernowetzer Garde Artillerie Regiment von der 11 Rotbanner Garde Panzerdivision ubernommen und bis 1993 von verschiedenen sowjetischen Artillerie und Raketentruppen genutzt nbsp Kaserne an der Planitzstrasse um 1900 nbsp Kaserne an der Planitzstrasse nbsp Ehrenmal des 181sten Infanterieregiments nbsp Inschrift des EhrenmalsSchiessplatz und TanklagerBereits 1851 wurden im sudostlichen Teil des Zeisigwaldes nahe der Heideschanke vier Schiessbahnen errichtet welche der Infanteriebrigade Prinz Maximilian in der neuen Kaserne an der Zschopauer Strasse als Schiessplatz dienten Ab 1871 wurde die Anlage immer wieder erweitert sodass 1894 bereits acht Schiessbahnen bestanden Durch den Bau der Kaserne an der Planitzstrasse wurden zusatzliche Erweiterungen notig Neben zusatzlichen Schiessbahnen wurden auch Unterstande und eine Kantine erbaut Durch die Einfuhrung der Maschinengewehre mussten die Anlagen nochmals verstarkt und erweitert werden 1920 gab es schliesslich 13 Schiessbahnen Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges und der Demobilisierung endete auch die Nutzung des Schiessplatzes 9 und es wurden kommunale Nutzungskonzepte fur das Gelande erarbeitet Das Gelande wurde schliesslich fur die sogenannten Kinderwaldfahrten genutzt Ferienspiele im Freien mit Sport und Spiel Dazu wurden eigens kleine Garten und Teiche angelegt Durch die Inflation fanden die Kinderwaldfahrten jedoch ein Ende 1925 errichtete die Sachsische Landespolizei fur den Polizei Sportverein Chemnitz ein Schwimmbad auf dem Gelande 32 Dieses wurde von 1927 bis 1945 genutzt und verfiel anschliessend Im Dritten Reich wurde der Schiessplatz wahrscheinlich mit der Wiedereinfuhrung der Wehrpflicht 1935 wiederbelebt Neben Schiessubungen wurden hier ab 1940 auch Exekutionen auf dem MG Schiessstand durchgefuhrt Eines der bekanntesten Opfer war der Auslandskorrespondent und Widerstandskampfer Otto Schmerbach der Anfang 1945 die Stadt Siegmar Schonau kampflos an die amerikanischen Truppen ubergab Nach der Ubergabe wurde er von einem Werwolfkommando in einem Feuergefecht uberwaltigt und anschliessend im Lazarett inhaftiert Am 20 April 1945 wurde er standgerichtlich zum Tode verurteilt und am 21 April im Zeisigwald erschossen 33 34 Nach Kriegsende ubernahmen die Sowjetischen Besatzungstruppen das Gelande Der Ubungsbetrieb auf den alten Schiessstanden wurde aber erst 1949 aufgenommen 1960 kam es zu einer zusatzlichen Nutzung des Gelandes als Tanklager fur die Sowjetische Armee Mit 21 ha Flache und insgesamt 197 Erdtanks gehorte es zu den grossten Tanklagern der sowjetischen Streitkrafte in Deutschland Hauptsachlich wurde hier Dieselkraftstoff gelagert der uber eine Feldleitung vom Hilbersdorfer Bahnhof in das Tanklager gepumpt wurde Die Schiessstande wurden bis 1989 von der Volkspolizei und den Kampfgruppen genutzt 1990 bis 1993 erfolgte der Abzug der sowjetischen Truppen Boden Grund und Oberflachenwasser waren in diesem Teil des Waldes erheblich mit Mineralolkohlenwasserstoffen MKW kontaminiert 1993 begann die Erfassung und Untersuchung der Umweltschaden die bis 1996 andauerte Erst 1996 konnte mit den gezielten Ruckbau Sanierungs und Rekultivierungsarbeiten begonnen werden diese kamen bereits 1997 zum Abschluss Insgesamt wurden 700 t kontaminierter Boden ausgehoben und dekontaminiert sowie 80 m kontaminiertes Wasser 610 t Schrott 6890 t Bauschutt 100 t Asbest sowie 800 t Holz und sonstige Abfalle geborgen Anschliessend erfolgte die Renaturierung und Rekultivierung zum Naherholungsgebiet mit Grunflachen Teichen Tumpeln Sumpfflachen und Wegen Grosse Teile des Areals gehoren inzwischen zum FND Quellgebiet im sudlichen Zeisigwald Insgesamt kosteten die Massnahmen 5 12 Mio DM heute etwa 4 044 000 35 Ein 4 9 ha grosser Teil des Areals ist seit 2003 ein Flachennaturdenkmal 32 nbsp Graben des Schiessplatzes nbsp Zufahrt zum Tanklager nbsp Plakette zur Renaturierung nbsp Quellwiese im renaturierten Tanklager nbsp Tumpel nbsp Teich nbsp TeichFlakstellung BeutenbergDer Beutenberg mit seinem Aussichtsturm diente im Zweiten Weltkrieg als Flakstellung Ostlich des Zeisigwaldes befand sich bereits seit 1930 und bis 1992 ein Standortubungsplatz der sich bis zum Eibsee und der Talsperre Euba erstreckte Die Volkspolizei nutzte das Gelande als Schiessplatz 9 In den 1990er Jahren wurden die Areale grossflachig renaturiert Bombardierung des Zeisigwaldes im Zweiten WeltkriegBei den alliierten Luftangriffen auf Chemnitz im Marz 1945 entstanden im Zeisigwald 260 Bombenkrater von denen viele noch heute zu sehen sind Der Wald war jedoch nicht das Ziel der Angriffe Die Bomben die im Zeisigwald niedergingen waren fur drei Ziele bestimmt Die Treffer im nordwestlichen Waldgebiet sollten den Guter und Rangierbahnhof Hilbersdorf treffen im sudwestlichen Zeisigwald sollten eigentlich die Kasernen getroffen werden Die Treffer im Bereich des Beutenberges galten der Flakstellung Trinkwasserversorgung Bearbeiten Mitte des 16 Jahrhunderts wurde die Goldbornquelle erschlossen um den steigenden Trinkwasserbedarf der wachsenden Stadt Chemnitz zu decken Da sich im Einzugsgebiet der Quelle vulkanisches Gestein mit guten Filtereigenschaften befand lieferte die Quelle ein besonders reines Wasser Auch die nahegelegene Blaubornquelle wurde erschlossen Von beiden Quellen wurde das Wasser uber Holzleitungen in die Stadt geleitet Um 1870 begann die Nutzung der Quellen als Ausflugsziel fur die Stadtbevolkerung und ihre Bedeutung fur die Trinkwasserversorgung nahm ab Anfang des 20 Jahrhunderts endete die Nutzung der Borne fur die Trinkwasserversorgung der Stadt Heute erinnert noch der als Kontrollweg fur die Rohrleitungen angelegte Rohrweg an den ehemaligen Verlauf der Rohrtrasse 5 Unweit des Beutenberggipfels wurde um 1900 ein Hochbehalter fur Trinkwasser errichtet 1 Dieser besteht aus zwei Wasserbehaltern mit insgesamt 5 000 m 5 Millionen Liter Fassungsvermogen 36 2007 bis 2008 wurde dieser umfangreich saniert 37 nbsp Wasserbehalter Beutenberg nbsp Wasserbehalter Beutenberg nbsp Wasserbehalter BeutenbergSonstige Nutzung Bearbeiten MolkereiZwischen den Stadien an der Forststrasse gelegen wurde 1900 eine Genossenschaftsmolkerei errichtet Bereits 1911 gehorte sie zu den grossten Molkereien Deutschlands 1930 wurde sie nochmals erweitert und umgebaut 17 Die tagliche Milchproduktion belief sich in Spitzenzeiten auf 40 000 Liter Milch pro Tag Nach 1945 wurde die Molkerei in einen Volkseigenen Betrieb umgewandelt 38 In den 1970er Jahren wurde eine neue Trinkmilchabfullanlage errichtet Diese riegelte den sudwestlichen Hauptzugang zum Zeisigwald ab und bedeckte Teile des Engelmannteiches 39 1992 wurde die Molkerei von der Firma Mullermilch ubernommen Nach einem Molkereineubau in Leppersdorf wurde sie geschlossen und 2002 abgerissen 17 Im Zeitraum von 2009 bis 2012 wurden die letzten Baureste abgerissen versiegelte Flachen aufgebrochen und das Gelande nach der Befreiung von Altlasten renaturiert 39 Polizeikaserne1938 wurde am westlichen Ende der Forststrasse eine Polizeikaserne errichtet Ab 1939 war dort das Gendarmeriekorps stationiert Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Polizeikaserne bis 1952 Sitz der Ordnungspolizei der Stadt Chemnitz anschliessend bis zur Wende Sitz der Bezirksbehorde der Deutschen Volkspolizei Karl Marx Stadt 1991 uber nahm die Bezirkspolizeibehorde Chemnitz den Komplex der bis 2005 Sitz der Landespolizeidirektion Chemnitz und des Polizeiprasidiums Chemnitz wurde Anschliessend erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Areals Durch die Neuorganisation der Polizei Sachsen wurde das Polizeiprasidium Chemnitz aufgelost und die Kriminalpolizeiinspektion Chemnitz bezog den Gebaudekomplex 1 Tierkorperbeseitigungsanstalt TKBA 1900 wurde vom Stadtrat die Errichtung einer Fleischzersetzungsanstalt zur Tierkadaververwertung nahe der Dresdner Strasse bekanntgegeben Entgegen der laut Sachverstandigen Gutachten prognostizierten geringen fleischbruheartigen Geruchsbelastigung entwickelte sich darauf eine starke Geruchsbelastigung mit Verwesungsgeruch fur das angrenzende Hilbersdorf Erst mit einer Rekonstruktion der Anlage 1992 konnte den starken Verwesungsgeruchen ein Ende gesetzt werden 1 Bis 2003 wurde sie unter der Bezeichnung TSA SN 1 weiterbetrieben Ende 2003 wurde die Tierkorperverwertung im Zeisigwald eingestellt 40 Im Zeitraum von 2005 bis 2011 wurde die Anlage ruckgebaut und das 0 5 ha grosse Areal renaturiert 27 AbfallwirtschaftAb den 1920er Jahren begann die Abfallwirtschaft der Stadt die stillgelegten Steinbruche mit Mull aufzufullen Eine Mulltrennung fand nicht statt Stetig steigende Geruchsbelastung fur Hilbersdorf sowie sich vermehrende Ratten fuhrten in den 1930er Jahren zur Pflicht die Abfalle abzudecken 3 Diese Verfullung der einzelnen Steinbruche sudlich des Weissen Weges dauerte bis in die 1970er Jahre an Die Abfalle in den Steinbruchen wurden planiert und mit einer 2 m Deckschicht aus Erde abgedeckt Anschliessend wurde das Gelande mit Baumen bepflanzt 1974 begann dann die geordnete Deponierung von Abfallen nordlich des Weissen Weges auf der neuen Deponie Weisser Weg Fehlende Mulltrennung und hohe Verdichtung fuhrten zu DDR Zeiten regelmassig zu grossen Deponiebranden Ausserdem fuhrten die abgelagerten 40 000 m Industrieabfalle zu einer immensen Umweltbelastung 41 Zeitweise wurde die Deponie auch als Schadstoffdeponie betrieben Nach 1989 wurde die Deponie erst als Kommunaldeponie der Stadt Chemnitz ab 1997 als Verbandsdeponie des Abfallwirtschaftsverbandes Chemnitz betrieben Ab 1997 erfolgte eine umfangreiche Sanierung des Deponiekorpers nach dem TASi Regelwerk Zu diesem Zeitpunkt hatte die Deponie eine Flache von 40 ha und eine Hohe von 60 m erreicht der Deponiekorper umfasste 8 Millionen Kubikmeter Abfall Die Deponieboschung wurde mit einer Basisabdichtung versehen und rekultiviert die Oberflache der Deponie wurde mit einem Asphaltabdichtungssystem abgedeckt Entstehendes Deponiegas wird nun abgesaugt und energetisch verwertet Sickerwasser wird aufgefangen und geklart Die Sanierungsarbeiten kosteten 48 6 Millionen Euro 42 Seit 2005 durfen nur noch Abfalle der Deponieklasse I deponiert werden Nach Auslauf der Betriebsgenehmigung wurde 2009 die Annahme von Abfallen eingestellt Der neue Deponiekorper wurde vorlaufig abgedeckt und begrunt Nach endgultiger Setzung soll auch hier eine Endabdichtung erfolgen Der Eingangsbereich der Deponie wird seit 2009 als Umschlagplatz fur Abfalle und Wertstoffhof genutzt 43 nbsp Deponie Weisser Weg nbsp Deponie Weisser WegUbersichtskarte Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte Zeisigwald LegendeGebiet der ehemaligen Porphyr und Porphyrtuff Steinbruche ehemaliges Tanklager der Sowjetischen Truppen zuvor Schiessplatz und Polizeibad Mulldeponie Weisser Weg mit Mullsortierungsanlage zuvor ebenfalls Porphyrtuff Steinbruch Ehemalige Kasernen des 15 Koniglich Sachsisches Infanterie Regiment Nr 181 und des 3 Koniglich Sachsischen Ulanen Regiments Nr 21 Zeisigwaldkliniken Bethanien Chemnitz 1 Gasthaus Zeisigwaldschanke 2 Gasthaus Heideschanke 3 Porphyr Haus Dresdner Strasse 230 des damaligen Obermeisters der Chemnitzer Steinmetzinnung 4 Teufelsbrucken Zufahrt in den Ratssteinbruch 5 Aussichtspunkt Fuchsberg an der Abbruchkante des Ratssteinbruches 6 ehemaliges Reichsbahnbad 7 ehemaliges Zeisigwaldbad 8 Denkmal fur die Gefallenen Soldaten des 15 Koniglich Sachsischen Infanterie RegimentsLiteratur BearbeitenGerhard Kronert Maik Wagner Chemnitz Hilbersdorf und der Zeisigwald Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins Sonderheft 2001 Herausgegeben vom Chemnitzer Geschichtsverein e V in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Ortsgeschichte Hilbersdorf Chemnitzer Geschichtsverein Chemnitz 2001 DNB 963680846 Thorid Zierold Der Zeisigwald Streifzuge durch Natur und Geschichte Museum fur Naturkunde Chemnitz 2009 ISBN 978 3 00 030039 4 Der Zeisigwald Streifzuge durch Natur und Geschichte Rezension auf chemnitz lebt de Hilmar Uhlich Der Engelmann Teich im Zeisigwald und eine alte Waldparkplanung In Chemnitzer Roland Bd 12 2005 S 17 20 Bd 13 2006 S 9 11 Hilmar Uhlich Der Schatz hinter den Teufelsbrucken Steinbruchgeschichten aus dem Zeisigwald Teil 1 In Chemnitzer Roland Bd 16 2009 2 S 23 26 Hilmar Uhlich Die letzten Steinmetze im alten Finderwirth Bruch Steinbruchgeschichten aus dem Zeisigwald Teil II In Chemnitzer Roland Bd 16 2009 3 S 25 27 Ute Giloj Die Zeisigwaldschanke Ein Ausflug in den Chemnitzer Zeisigwald und seine Historie Kommunikation amp Design Verlag 2007 ISBN 978 3 9811088 0 4 N N Das stadtische Luftbad im Zeisigwald Bericht uber die Verwaltung und den Stand der Gemeindeangelegenheiten der Fabrik und Handelsstadt Chemnitz Chemnitz 1908 S 181 184 Gottfried Becker Der weisse Hirsch im Chemnitzer Zeisigwald In Gluckauf Bd 11 2001 S 252 N N Die Kasernenbauten am Zeisigwald In Neueste Nachrichten 1900 16Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Zeisigwald Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Naturbad Niederwiesa SPIEGEL ONLINE uber den Fund von Holzversteinerungen im Zeisigwald Essential Nights Fotos von den Ratssteinbruchen und den Teufelsbrucken Historisches Chemnitz Fotos der historischen Heideschanke akpool de Historische Postkarte der Beutenberg Baude AG Sonnenberg Exkursion Zeisigwald 2010 Historische und aktuelle Fotos vom Gebiet des geplanten Waldparks Zeisigwald Video einer Mountainbike Abfahrt vom Fuchsberg auf Youtube Luftaufnahmen der Deponie Weisser Weg Memento vom 2 Dezember 2014 im Internet Archive vor wahrend und nach der Sanierung50 845277777778 12 969444444444 Koordinaten 50 50 43 N 12 58 10 OEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n Ute Giloj Tilmann Krieger Stefan Weber Thomas Morgenstern et al Die Zeisigwaldschanke Ein Ausflug in den Chemnitzer Zeisigwald und seine Historie Kommunikation amp Design Verlag 2007 ISBN 978 3 9811088 0 4 a b c Zeisigwald In Karl Marx Stadt Werte unserer Heimat Band 33 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1979 S 171 173 a b c d e f g h i j k l Gerhard Kronert Maik Wagner Chemnitz Hilbersdorf und der Zeisigwald Aus der Reihe Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins Sonderheft 2001 Chemnitz Chemnitzer Geschichtsverein 2001 Fuchsberg In Karl Marx Stadt Werte unserer Heimat Band 33 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1979 S 146 a b c d Dr Thorid Zierold Der Zeisigwald Streifzuge durch die Natur und Geschichte Chemnitz Museum fur Naturkunde Chemnitz 2009 Freie Presse Radfahrer finden Splitt Strecke beschwerlich Abgerufen am 2 Mai 2013 Sachsische Zeitung Amt plant Todesfalle im Zeisigwald Abgerufen am 2 Mai 2013 Wolfgang Alexowsky et al Geologische Karte des Freistaates Sachsen 1 25 000 Erlauterungen zu Blatt 5143 Chemnitz Freiberg 2010 S 50 55 a b c d e f g h i j Hilmar Uhlich Der Aussichtsturm auf dem Beutenberg Adelsberger Heimat und Stadtteilzeitung 16 Ausgabe Juli August 2011 S 1 4 Freie Presse Chemnitz Wertvoller Heinrich Cotta Gedenkstein gestohlen Ehrenmal besteht aus 290 Millionen Jahren altem verkieselten Baumstamm Abgerufen am 2 Mai 2013 a b c d e Steinmetzinnung Chemnitz Historie uber die Zunft des loblichen Steinmetzgerhandwerks im Amt und der Stadt Chemnitz von 1797 bis 1934 PDF 105 kB Archiviert vom Original am 2 Dezember 2013 abgerufen am 4 April 2013 a b SZ Online Stadt lasst das alte Denkmal verrotten Archiviert vom Original am 10 Dezember 2013 abgerufen am 4 April 2013 AG Sonnenberg Villa Herschberg Dresdner Strasse 66 Abgerufen am 4 April 2013 Hilbersdorfer Steinbruche In Karl Marx Stadt Werte unserer Heimat Band 33 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1979 S 145 146 http www fasa ag de cms upload downloads presse 18 fp 08 08 02 pdf Link nicht abrufbar Website des Sachsischen Jakobswegs an der Frankenstrasse a b c d AG Sonnenberg Die grune Tour Abgerufen am 27 April 2013 a b c Hilmar Uhlich Die Beutenbergbaude Adelsberger Heimat und Stadtteilzeitung 17 Ausgabe September Oktober 2011 S 14 20 Lausitzer Rundschau Enthusiasten wollen wieder Turm auf dem Beutenberg Abgerufen am 27 April 2013 Chemnitz de Tag des offenen Denkmals 2012 Memento vom 29 April 2014 im Internet Archive Historisches Chemnitz Die Zeisigwaldschanke Abgerufen am 27 April 2013 Heideschanke Geschichte Abgerufen am 27 April 2013 Freie Presse Chemnitzer Heideschanke Rathaus zieht Abriss Stopp zuruck Abgerufen am 25 Mai 2020 Chemnitz Gestern Heute Das Zeisigwaldbad Abgerufen am 19 Dezember 2019 Imago Images Zeisigwaldbad Suchtreffer Abgerufen am 19 Dezember 2019 Die Bilder der 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Schmerbach 1945 starb Archiviert vom Original am 31 Oktober 2014 abgerufen am 15 Marz 2014 Geschichts Baustelle 1945 Kriegsendphasenverbrechen in Chemnitz und Umgebung Abgerufen am 15 Marz 2014 Sachsisches Landesamt fur Umwelt und Geologie Altlasten Aktuell 8 2001 PDF 1 7 MB Abgerufen am 30 April 2013 Zweckverband Fernwasser Suedsachsen Fernwasserversorgung Sudsachen Archiviert vom Original am 31 Oktober 2014 abgerufen am 12 Mai 2013 Gunter Huttner Bauunternehmung Sanierung Hochbehalter Beutenberg Archiviert vom Original am 21 Dezember 2014 abgerufen am 12 Mai 2013 Industriemuseum Chemnitz Milchflasche Archiviert vom Original am 31 Oktober 2014 abgerufen am 1 Mai 2014 a b Chemnitz de Europaischer Fonds fur regionale Entwicklung EFRE Revitalisierung des Grundstucks Forststrasse 16 ehemalige Molkerei Trinkmilchabfullanlage Abgerufen am 1 Mai 2014 Chemnitz de Verwahrung toter Heimtiere Archiviert vom Original am 3 August 2014 abgerufen am 25 Marz 2014 Ende des Deponiezeitalters Sanierung am Weissen Weg Archiviert vom Original am 31 Oktober 2014 abgerufen am 25 Marz 2014 in Amtsblatt Chemnitz 18 Ausgabe vom 4 Mai 2005 http www cue chemnitz de de pdf Deponie Weisser Weg pdf Link nicht abrufbar Abfallwirtschaftsverband Chemnitz Deponie Weisser Weg Chemnitz Archiviert vom Original am 9 Februar 2014 abgerufen am 25 Marz 2014 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeisigwald amp oldid 237112149 Porphyrtuffabbau