www.wikidata.de-de.nina.az
Der Fichtelberg bei Oberwiesenthal im Erzgebirgskreis ist mit 1214 88 m u NHN 2 1 der hochste Berg in Sachsen So war der Fichtelberg auch der hochste Berg der DDR Gemeinsam mit dem nahe gelegenen Klinovec Keilberg 1243 7 m n m auf tschechischer Seite bildet er das bedeutendste Wintersportzentrum des Erzgebirges FichtelbergHohe 1214 88 m u NHN 1 2 Lage Sachsen DeutschlandGebirge ErzgebirgeDominanz 3 4 km KlinovecSchartenhohe 135 mKoordinaten 50 25 46 N 12 57 15 O 50 429444444444 12 954166666667 1214 88 Koordinaten 50 25 46 N 12 57 15 OFichtelberg Erzgebirge Sachsen Gestein GlimmerschieferBesonderheiten hochster Berg im deutschen Teil des Erzgebirges und in Sachsen Fichtelberghaus mit Aussichtsturm Wetterwarte mit Sternwarte Fichtelberg Schwebebahn Fichtelbergbahnf6fd2 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage und Umgebung 1 2 Geologie 1 3 Gipfelbebauung 2 Flora und Fauna 2 1 Waldgeschichte 2 2 Botanische Besonderheiten 2 3 Schutzgebiete 3 Geschichte 3 1 Name 3 2 Fichtelberghaus 3 3 Wetterwarte 3 4 Fichtelberg Schwebebahn 3 5 Fichtelbergbahn 3 6 Fichtelbergbaude 4 Friedensglocke 5 Sport 6 Aussicht 7 Verkehr und Wandern 8 Trivia 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 Anmerkungen 13 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten Klimadiagramm fur den Fichtelberg Schneebedeckter Fichtelberg neben schneefreiem OberwiesenthalLage und Umgebung Bearbeiten Der Fichtelberg erhebt sich innerhalb des Mittleren Erzgebirges im Naturpark Erzgebirge Vogtland rund 1 5 km nordlich der Staatsgrenze Am sudlichen Bergfuss liegt mit dem Kurort Oberwiesenthal im Pohlbachtal die hochstgelegene Stadt Deutschlands Etwa 750 m sudsudwestlich befindet sich als wenig markanter Nebengipfel des Fichtelbergs der Kleine Fichtelberg auch Hinterer Fichtelberg genannt 1205 6 m Zirka 4 km sudsudostlich erhebt sich mit dem tschechischen Klinovec Keilberg 1244 m die hochste Erhebung des Erzgebirges In den nassen Quellmulden und Hochmooren am Fichtelberg haben zahlreiche Bache ihren Ursprung Der bedeutendste dort entspringende Fluss ist die Zschopau Geologie Bearbeiten Der Fichtelberg besteht im Wesentlichen aus stark verformten hellen kristallinen metamorphen Gesteinen insbesondere aus Glimmerschiefer und einem daraus hervorgegangenen Muskovitgneis sowie granathaltige Phyllite 3 In der Hauptsache sind die dabei gesteinsbildenden Minerale Quarz und Muskovit Orthoklas und Biotit enthalten Als akzessorische Beimengungen kommen Rutil Granat Turmalin Hamatit und Ilmenit vor Gipfelbebauung Bearbeiten Auf dem Gipfel des Fichtelbergs stehen das Fichtelberghaus mit Aussichtsturm eine Wetterwarte und eine markante Station der Koniglich Sachsischen Triangulation von 1864 mit der Vermessungen von regionaler und uberregionaler Bedeutung durchgefuhrt wurden Uber die Ostflanke des Bergs fuhrt die Fichtelberg Schwebebahn von Oberwiesenthal bis auf das Gipfelplateau vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen Panoramablick uber das Gipfelplateau mit Wetterwarte Fichtelberghaus und Bergstation der Fichtelberg Schwebebahn von links Flora und Fauna Bearbeiten Flosserteich an der Vierenstrasse am Fuss des FichtelbergsWaldgeschichte Bearbeiten Die das Fichtelberggebiet umgebenden ausgedehnten Fichtenwalder unterlagen seit der Erstbesiedlung des Gebiets einer standigen Nutzung und damit Veranderung Die ursprungliche Bestockung auch in den Hoch und Kammlagen war eine grundlegend andere Pollenanalysen aus dem Gottesgaber Hochmoor lieferten zur Entwicklung aufschlussreiche Ergebnisse Die Hauptbaumarten des Herzynischen Bergmischwalds Weisstanne Abies alba Rotbuche Fagus sylvatica und Fichte Picea abies waren bis in die Kammlagen zu ungefahr gleichen Teilen von etwa 30 Prozent vertreten In alten Kirchenchroniken und Waldtaxierungen finden sich Beschreibungen des ursprunglichen Waldzustands Der Fichtelberg wies einen Mischwald aus oben genannten Baumarten auf Die inzwischen dominante Fichte ist vor allem eine Folge menschlichen Einflusses Unsachgemasse Bewirtschaftung wie Kahlschlage und hohe Wildbestande verdrangten Tannen und Buchen immer weiter aus den Waldern und begunstigten einseitig die Fichte Mit Beginn der staatlichen Forstwirtschaft in Sachsen Anfang des 19 Jahrhunderts anderte sich die Baumartenzusammensetzung drastisch Die auf hochsten Reinertrag orientierte Bewirtschaftung hatte den Fichtenreinbestand im Kahlschlagsbetrieb als Ideal Schrittweise werden wieder andere Baumarten gepflanzt Abgestorbene Baume am Sudhang des Fichtelbergs 1989 Wieder von weissem Schnee bedeckte Jungbaume auf dem Fichtelberg 2019Besonders in den 1970er und 1980er Jahren litt das gesamte Erzgebirge vor allem Fichtel und Keilberg unter Schadstoffeintragen aus der Luft so dass es zu dem umgangssprachlich Waldsterben genannten Phanomen kam 4 fachsprachlich Neuartige Waldschaden genannt Eine wichtige Rolle spielten dabei Schadstoffimmissionen aus Braunkohlekraftwerken und Chemiebetrieben der DDR der CSSR und Polens Die meisten Fichten die heute auf dem Fichtelberg und in seinem Umfeld wachsen sind dort seit den 1970er Jahren gepflanzt worden so dass Besucher einen jungen Wald zu sehen bekommen Viele leistungsstarke Kraftwerke Tschechiens die in Sichtweite des Fichtelbergs im Nordbohmischen Becken liegen werden nach wie vor mit Braunkohle betrieben Durch Einbau wirksamer Filteranlagen in den 1990er Jahren ist zwar die SO2 und NOx Emission tschechischer Kohlekraftwerke im Vergleich zur Zeit vor 1990 drastisch reduziert So wurden im Schwarzen Dreieck rund um das Dreilandereck Deutschland Tschechien Polen zwischen 1990 und 1998 die SO2 Emissionen aus Braunkohlekraftwerken um 85 und die NOx Belastungen um 50 verringert 5 Die nordbohmischen Braunkohlekraftwerke Pocerady und Tusimice galten aber wegen ihrer hohen CO2 Emissionen noch 2019 als die beiden grossten Luftverschmutzer Tschechiens 6 Wegen der starken anhaltenden Ubersauerung der Boden werden diese immer noch im gesamten Erzgebirge regelmassig gekalkt Von einem Neuen Waldsterben nach einer Phase der Walderholung wurde erstmals 2007 gesprochen 7 Das Max Planck Institut fur Biogeochemie in Jena stellte 2014 fest dass die Auswirkungen der Schadstoffimmissionen der Zeit bis 1990 auf den Wasserhaushalt in Sachsen erheblich gravierender gewesen seien als die Auswirkungen des bis 2009 beobachteten Klimawandels 8 Die seit 1990 nachgewachsenen Baume in den Kammlagen der sachsischen Mittelgebirge hatten ab 1990 relativ schnell die hydrologischen Funktionen des Waldes wiederhergestellt 2019 hingegen warnte der Bund fur Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND vor einem umfassenden Waldsterben 2 0 Wetterextreme saure Boden Schadstoffe aus der Luft und Eintrage aus der Landwirtschaft schwachten in Deutschland Osterreich Polen Tschechien der Slowakei und der Schweiz flachendeckend die Baume Davon profitierten Insekten wie der Borkenkafer aber auch Pilze Viren und Bakterien breiteten sich leichter in den geschwachten Bestanden aus Cornelius Senf von der Humboldt Universitat Berlin stellte fest Die vom Baumsterben betroffene Waldflache hat sich seit 1984 verdoppelt 9 Fur die Fichtelbergregion ist von besonderer Bedeutung dass sich Tschechien schwerer als Deutschland damit tut langfristig aus der Braunkohle als Energietrager vollstandig auszusteigen 10 Botanische Besonderheiten Bearbeiten Die exponierte Lage des Fichtelbergs nahe der naturlichen Waldgrenze bietet vielen seltenen montanen Pflanzen guten Lebensraum Bemerkenswert ist das Vorkommen zahlreicher Arten die in den Alpen oder den Tundren Nordeuropas vorkommen darunter Weisszungel Echte Mondraute Hohlzungel Alpen Flachbarlapp und Alpen Brandlattich Schutzgebiete Bearbeiten Auf dem Fichtelberg befindet sich das 1962 gegrundete und 5 48 km grosse Landschaftsschutzgebiet Fichtelberg CDDA Nr 320795 auf dem Sudhang das 1961 gegrundete 18 67 ha grosse und zweiteilige Naturschutzgebiet Fichtelberg mit Schonjungferngrund CDDA Nr 163092 und direkt sudwestlich davon das 1997 festgelegte 73 15 ha grosse und mehrteilige Naturschutzgebiet Fichtelberg Sudhang CDDA Nr 163093 Westlich davon liegt am Kleinen Fichtelberg das 1967 gegrundete 5 25 ha grosse und einteilige Naturschutzgebiet Rohr oder Schilfwiese CDDA Nr 165205 Diese Gebiete uberschneiden sich mit dem Fauna Flora Habitat Gebiet Fichtelbergwiesen FFH Nr 5543 304 11 Geschichte BearbeitenName Bearbeiten Der Berg erhielt seinen Namen nach einem damals vorhandenen naturlichen Fichtenwaldbestand siehe Absatz Waldgeschichte Georgius Agricola benutzte im 16 Jahrhundert die latinisierte Form Pinifer Fichtelberg Fichtelberghaus Bearbeiten Das Fichtelberghaus um 1900 im Januar 1962 nach Neubau von 1997 2010 Ein erster wenngleich unbelegter Hinweis auf ein Gebaude auf dem Gipfel des Fichtelberges findet sich im 1699 erschienenen Historischen Schauplatz von Christian Lehmann wo es heisst Man erzehlet zwar dass vor hundert Jahren ein Lust und Jagthaus von den Schonburgischen Herren erbauet darauf soll gestanden seyn aber nunmehro ist nichts mehr darauf zu finden weil es mag wenig Ergotzlichkeit gegeben haben auch ein Buchsenschuss und Donnerschlag darauf schlechten Knall giebet sondern von der Lufft gleichsam verschlungen wird 12 Das erste nachweisbare von Oskar Puschmann projektierte Fichtelberghaus wurde in den Jahren 1888 89 auf dem Plateau des Fichtelbergs erbaut Es wurde am 21 Juli 1889 eroffnet und 1899 durch einen Anbau erweitert 1910 wurde das Haus wegen des Andrangs auf dem hochsten Berg Sachsens nochmals vergrossert Mit dem Bau der Fichtelberg Schwebebahn im Jahr 1924 stiegen die Besucherzahlen weiter an Am Abend des 25 Februar 1963 brach im Fichtelberghaus ein Brand aus 180 Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis Annaberg wurden alarmiert und waren an der Brandbekampfung beteiligt Wegen starker Schneeverwehungen auf der Zufahrtsstrasse mussten samtliche Loschmittel mit der Schwebebahn auf den Berg gebracht werden Wegen des Wassermangels und einer bei 15 C eingefrorenen Schlauchleitung die von Oberwiesenthal auf den Berg gelegt worden war gelang es nicht den Brand zu loschen Das Gebaude brannte bis auf die Grundmauern nieder 13 Am 22 Juni 1965 wurde der Grundstein fur ein neues Gebaude gelegt Bis zur Eroffnung am 28 Juli 1967 entstand ein Neubau mit einer nuchternen DDR typischen Betonarchitektur und einem integrierten schmucklosen und 42 m hohen Aussichtsturm Fur den Bau auf ihrem hochsten Berg stellte die DDR 12 Millionen Mark zur Verfugung Im Erdgeschoss befand sich ein grosses Selbstbedienungs Restaurant im Obergeschoss waren eine Grillbar ein Konzertcafe und ein Konferenzsalon untergebracht in diesen Einrichtungen fanden insgesamt 600 Gaste Platz An der Innengestaltung wirkten namhafte Kunstler mit so gestaltete Hans Brockhage die Holzwande im Vestibul und den Raumteiler in der Selbstbedienung Carl Heinz Westenburger schuf ein Wandbild fur die Stirnwand des Salons auf dem er das Sportleben auf dem Fichtelberg darstellte Ende der 1990er Jahre wurde das Fichtelberghaus in Anlehnung an das alte Gebaude umgebaut und am 18 Juli 1999 wiedereroffnet 14 Der neu errichtete Aussichtsturm ist nur noch 31 m hoch Am Fichtelberghaus befindet sich eine Sendeantenne zur Verbreitung des Radioprogramms von Radio Erzgebirge R SA auf der UKW Frequenz 107 7 MHz mit einer Leistung von 2 kW 15 Wetterwarte Bearbeiten Ab 1890 beobachtete der Wirt des Fichtelberghauses regelmassig das Wetter Mit Zunahme des Tourismus fehlte ihm aber die Zeit dafur so dass die Aufzeichnungen ab 1898 luckenhaft waren und 1910 eingestellt wurden Auf Initiative von Paul Schreiber dem Leiter der Koniglich Sachsische Landeswetterwarte erfolgte der Bau einer dauerhaften Wetterwarte die am 30 Dezember 1915 ubergeben wurde und am 1 Januar 1916 mit den Wetteraufzeichnungen begann 16 Bemerkenswert ist dass die Wetteraufzeichnungen auch wahrend des Zweiten Weltkrieges ununterbrochen erfolgten Nach 1950 wurde die Wetterwarte unter Leitung von Horst Gabler zum Bergobservatorium ausgebaut Im Jahr 1991 17 wurde sie in den Deutschen Wetterdienst eingegliedert Wetterwarte mit MessinstrumentenSchon seit 1916 wurden fast alle meteorologischen Grossen erfasst und klimatologisch ist der Standort reprasentativ fur die Hochlagen des Erzgebirges Der Deutsche Wetterdienst richtete beginnend ab 2009 auf Dauer ein deutschlandweites Netz von zwolf Klimareferenzstationen ein die auch in den kommenden 100 Jahren mit einheitlicher Messtechnik und gut ausgebildeten Wetterbeobachtern die Klimaveranderungen erfassen sollen Mit ihrer langen Zeitreihe erfullte die Wetterwarte auf dem Fichtelberg ein entscheidendes Kriterium fur den Status einer solchen Station 17 Da die Station allerdings ab 2019 vollautomatisch arbeiten soll wurde der Status der Klimareferenzstation 2014 wieder aberkannt Bis dahin nehmen sechs Mitarbeiter in Diensten des Deutschen Wetterdienstes die Aufzeichnungen vor 18 Von Beginn der Aufzeichnungen an wurden bis 2015 folgende Wetterextreme aufgezeichnet 18 starkster Sturm Boenspitze 216 km h 3 Januar 1976 kalteste Temperatur 30 4 C 9 Februar 1956 warmste Temperatur 30 8 C 27 Juli 1983 meiste Sommertage 13 Tage wahrend der Hitzewellen in Europa 2015 langste Sonnenscheindauer 1970 4 Stunden 2003 meiste Nebeltage 315 1951 hochste Schneehohe 3 35 m 24 29 Marz 1944 fruheste Schneedecke 4 September 2007 spateste Schneedecke 17 Juni 1928Fichtelberg Schwebebahn Bearbeiten Bergstation der Fichtelberg SchwebebahnDie Fichtelberg Schwebebahn ist die alteste Luftseilbahn Deutschlands und ging im Dezember 1924 in Betrieb Sie fuhrt von der Talstation 905 5 m zur auf dem Gipfelplateau gelegenen Bergstation 1208 9 m Die Fahrtzeit betragt dreieinhalb Minuten Anfang Juli 2010 beschloss der Oberwiesenthaler Stadtrat die Bahn komplett neu zu errichten 19 Der Neubau wurde wegen fehlender staatlicher Fordermittel schliesslich verworfen und die Anlagen wurden zwischen April 2012 und dem Beginn der Skisaison 2012 2013 fur 1 2 Millionen Euro generalsaniert 20 Die Kabinen wurden 2020 2021 ebenfalls saniert 21 Fichtelbergbahn Bearbeiten Am Sudostfuss des Berges endet die Fichtelbergbahn eine von Cranzahl nach Oberwiesenthal fuhrende sachsische Schmalspurbahn die 1897 eroffnet wurde und deren Gleise 17 349 km lang sind Fichtelbergbaude Bearbeiten Die Fichtelbergbaude ein als Pensionsbetrieb genutztes Gebaude an der auf den Fichtelberg fuhrenden Strasse ist am 21 November 2009 vermutlich durch Brandstiftung abgebrannt 22 23 Friedensglocke Bearbeiten Friedensglocke vom Turm aus gesehenIm Jahr 2009 schlug Gerd Schlesinger 24 Turmer der Stadt Schwarzenberg vor auf dem Fichtelberg eine lautbare Kirchenglocke aufzustellen 25 die als Denkmal der Einheit Deutschlands gelten soll Ihr Gelaut soll bis ins benachbarte Tschechien zu horen sein und somit auch fur ein vereinigtes Europa erklingen Viele Privatpersonen und Firmen waren an dem Projekt aktiv oder mit Spenden beteiligt das schliesslich unter die Schirmherrschaft des Annaberger Landrats Frank Vogel gestellt wurde Die Gussstahlglocke mit einer Masse von 1600 kg und dem Schlagton d wurde bereits 1920 gegossen Sie befand sich im Besitz der Eifeler Giesserei Mark aus Brockscheid die sie dem Lions Klub Aue Schwarzenberg als ihren Denkmalsbeitrag gunstig verkaufte 26 Sport Bearbeiten FichtelbergschanzenDas Wintersportgebiet am Fichtelberg ist zusammen mit dem des Klinovec Keilberg 1244 m das bedeutendste Wintersportzentrum des Erzgebirges Das Wintersportrevier gilt als schneesicher von Dezember bis Marz Die Wintersaison 2006 2007 als der Fichtelberg nur an 85 Prozent aller Wintertage eine Schneedecke aufwies gilt bislang als absolute Ausnahme In den 2010er Jahren war der Fichtelberg jede Saison an mehr als 90 Prozent der Tage schneebedeckt in vielen Jahren sogar an allen Wintertagen Allerdings nehmen die maximalen Schneehohen pro Saison tendenziell ab 27 In der Saison 2019 2020 setzte der Schneefall erst am 9 Dezember 2019 ein und bis Ende Januar 2020 war die naturliche Schneedecke maximal 20 cm hoch 28 ublich sind auf dem Fichtelberg in Wintern durchschnittliche naturliche Schneehohen uber 50 cm Nur dadurch dass am Hang des Fichtelbergs ab Ende November 2019 achtzehn grosse Schneekanonen und 100 Schneelanzen im Einsatz waren konnte sichergestellt werden dass dort die Skisaison 2019 2020 am 6 Dezember 2019 offiziell eroffnet werden konnte 29 Die Fichtelberg Schwebebahn und ein Vierer Sessellift die nahe an den Gipfel heranfuhren und unter anderem der Zweier Schlepplift Himmelsleiterlift mit mehreren Skipisten erschliessen den am Fichtelberg gelegenen Teil Dazu gehoren auch eine nordnordostlich unterhalb des Gipfels beginnende Rennrodelbahn sudostlich am Berg die Fichtelbergschanzen und die auf dem unteren Teil vom Sudwesthang des Kleinen Fichtelbergs gelegene Sparkassen Skiarena fur Langlaufer und Biathleten Laut Planungen einer Projektgruppe soll nach 2015 eine als Landerschaukel bezeichnete Seilbahn errichtet werden die die Gipfel und Skigebiete von Fichtelberg und Klinovec verbindet Neben der Talstation des Sessellifts befindet sich eine Sommerrodelbahn Am jeweils ersten Samstag im Oktober findet jahrlich der Fichtelberglauf mit Start in Neudorf und Ziel auf dem Gipfelplateau statt Ausserdem wird seit 2008 alljahrlich im Mai der Fichtelbergmarsch veranstaltet Diese Sportwanderung mit Start in Chemnitz fuhrt durch Burkhardtsdorf Geyer und Scheibenberg sowie vorbei am Unterbecken des Pumpspeicherwerks Markersbach bis auf den Berggipfel Dabei sind 64 km Wegstrecke zuruckzulegen und 1700 Hohenmeter zu uberwinden vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen Panoramablick vom Fichtelberg ins Tal und zum Klinovec Keilberg Aussicht BearbeitenDie Aussicht umfasst weite Teile des mittleren Erzgebirges Auch bei Sichtweiten unter 20 km sind eindrucksvolle Ausblicke zum unmittelbar jenseits der deutsch tschechischen Grenze gelegenen Klinovec Keilberg sowie entlang dem Hauptkamm des Erzgebirges und in die tiefer gelegenen Gebiete auf der deutschen Seite des Erzgebirges moglich Jenseits des Erzgebirgskamms reicht der Blick sudostwarts bis in die Berge des Bohmischen Mittelgebirges Wahrend herbstlicher und winterlicher Inversionswetterlagen schweift der Blick zuweilen unter klarem Himmel uber eine geschlossene Wolkendecke aus der nur die hochsten Erhebungen herausschauen Bemerkenswert ist wahrend solcher Wetterlagen der Blick zum 836 m hohen Milesovka Milleschauer im Bohmischen Mittelgebirge An wenigen Tagen im Jahr ist auch eine Fernsicht zum Fichtelgebirge zum Riesengebirge zum Bohmerwald zum Bayerischen Wald mit dem Grossen Arber zum Ettersberg und in seltenen Fallen und oft nur mit dem Fernglas moglich auch uber das Josephskreuz hinweg bis zum 220 km entfernten Brocken im Harz Landmarken an denen sich der Blick des Betrachters bei klarer Sicht orientieren kann sind neben den genannten Gebirgen und einzelnen Bergen Bauwerke vor allem einige der Braunkohlekraftwerke und ihre langen Rauchfahnen im nordbohmischen Egertal Auch markante Leipziger Bauten z B der Uniriese 110 km das Volkerschlachtdenkmal und einige Kraftwerke im Grossraum Leipzig sind dann klar zu erkennen ebenso der Petersberg 150 km und einige Abraumhalden ca 160 km im Mansfelder Raum 30 Blick vom Gipfel in Richtung Nordwesten Schneefallgrenze bei ca 600 m Blick in nordliche Richtung nach Crottendorf im oberen Zschopautal Fernsicht vom Gipfel in Richtung Osten bis ins Tal der Eger im nordbohmischen BraunkohlegebietVerkehr und Wandern BearbeitenSudostlich bis sudwestlich vorbei am Fichtelberg fuhrt die deutsche Bundesstrasse 95 die an der Staatsgrenze in die tschechische Fernverkehrsstrasse I 25 ubergeht Von dieser Strassenachse zweigt nahe der Grenze noch auf deutschem Gebiet die Staatsstrasse 271 und kurz darauf von dieser die Fichtelbergstrasse ab die vorbei am Kleinen Fichtelberg zum Fichtelberggipfel fuhrt Auf dem Gipfel und unterhalb davon befinden sich mehrere Parkplatze fur PKW und Busse Dorthin besteht von Oberwiesenthal eine Busverbindung Der Berg ist ausserdem uber Fernwanderwege erreichbar wie den 526 km langen Nationalen Fernwanderweg Zittau Wernigerode 31 oder den 285 km langen Qualitatswanderweg Kammweg Erzgebirge Vogtland 32 Auf dem 122 km langen Gebietswanderweg Zschopautal wahlen die meisten Wanderer die sud nordliche Richtung vom Fichtelberg bis zur Zschopaumundung bei Technitz 33 Zusatzlich gibt es ein dichtes ortliches Wegenetz Der Fichtelberg ist auch Anziehungspunkt fur Radsportler und Motorradfahrer Vom Pohlbachtal verlauft die B 95 mit zwei langen Serpentinen ausgehend von 830 m und einem kurzen Flachstuck zur tschechischen Grenze Der Strassenabschnitt in der Gegend des Grenzubergangs nahe dem Berggasthof Neues Haus 1083 2 m und die etwa 1 7 km lange Fichtelbergstrasse fuhren durch eine von kleinen Baumen bestandene Landschaft die einen deutlichen Eindruck vermittelt dass man sich auf uber 1000 m Hohe befindet Die Gesamtlange des Anstiegs bis zum Gipfel betragt 6600 m und uberwindet einen Hohenunterschied von rund 380 m Die etwas unbekanntere aber schwierigere Auffahrt beginnt in Rittersgrun und legt dabei einen Hohenunterschied von 556 m auf 13 64 km Strecke zuruck Sie fuhrt auf der S 271 durch die Hausergruppen Ehrenzipfel und Zweibach sowie durch die Ortschaft Tellerhauser Nach deren Durchquerung und nach einigen kleineren Abfahrtspassagen erstreckt sich eine lange steile Gerade die bis zum Abzweig Fichtelberg flacher wird Danach fahrt man auf der Fichtelbergstrasse hinauf zum Gipfel Trivia BearbeitenFichtelberg heisst seit dem Jahr 2002 ein Planetoid des Sonnensystems der am 21 Januar 1999 durch Astronomen der im Erzgebirge stehenden Volkssternwarte Drebach entdeckt wurde Er tragt jetzt die offizielle Bezeichnung 29736 Fichtelberg und bewegt sich zwischen den Planeten Mars und Jupiter um die Sonne Auch das Stadteexpress Zugpaar 172 175 Karl Marx Stadt Hbf Berlin Lichtenberg trug den Namen des hochsten Berges der DDR Siehe auch BearbeitenListe von Bergen im Erzgebirge Liste von Bergen in SachsenLiteratur BearbeitenVon Annaberg bis Oberwiesenthal Werte der deutschen Heimat Band 13 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1968 Reinhart Heppner Jorg Bruckner Helmut Schmidt Sachsisch bohmische Aussichtsberge des westlichen Erzgebirges in Wort und Bild mit touristischen Angaben Horb am Neckar 2001 S 52 54Weblinks Bearbeiten Commons Fichtelberg Erzgebirge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Fichtelberg Erzgebirge ReisefuhrerAnmerkungen Bearbeiten1 Die Hohe bezieht sich auf die hochste Stelle des Fichtelberges ausserhalb baulicher Anlagen Die bisherige Hohe von 1214 79 m im DHHN92 wurde am 12 August 2004 bestimmt Das DHHN2016 ist das aktuell gultige Hohensystem und differiert zum DHHN92 um einige Zentimeter 34 Einzelnachweise Bearbeiten Chris Sylvia Petz Matthias Kaden VDVonline VDV Sachsen Landeskongress 2022 www vdv online de 18 September 2022 abgerufen am 31 Januar 2023 a b Geoportal Sachsenatlas Abgerufen am 31 Januar 2023 Sachdatenabfrage Kartenebene gelaendehoehe Die Hohe betragt 1214 88 Meter Die Hohengenauigkeit der Gitterpunkte der Gelandemodelle betragt rund 0 2 m Die Angabe erfolgt im Hohenreferenzsystem DHHN2016 AdV Namespace DE DHHN2016 NH EPSG Code 7837 Ulrich Sebastian Die Geologie des Erzgebirges Springer Spektrum Berlin Heidelberg 2013 S 236 241 20 Jahre nach dem grossen Waldsterben im Erzgebirge forstpraxis de 3 Oktober 2010 OECD OECD Umweltprufberichte Deutschland 2001 Marketa Kachlikova Kohlekraftwerk Pocerady ist grosster Luftverschmutzer in Tschechien radio cz 3 April 2019 Erzgebirge Fachleute sprechen von neuem Waldsterben radio cz 1 Oktober 2007 Max Planck Institut fur Biogeochemie Waldsterben verursachte grossere Anderungen im Wasserhaushalt als der Klimawandel 8 April 2014 Jutta Schwenn Klimawandel und Monokulturen Das neue Waldsterben zdf de 15 September 2019 Energiewende Osteuropa und der Kohleausstieg mdr de 12 September 2019 Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Christian Lehmann Von des Fichtelberges Hohe und Wildigkeit In Historischer Schauplatz derer naturlichen Merckwurdigkeiten in dem Meissnischen Ober Ertzgebirge Friedrich Lankischens Erben Leipzig 1699 S 38 Freie Presse Chemnitz 25 Februar 2003 Claudia Hinz Die Geschichte des Fichtelberghauses in Wort und Bild 1965 1997 Glorie de abgerufen am 21 Dezember 2010 auf glorie de https fmscan org transmitter php i 2002690 100 Geburtstag der Wetterwarte Fichtelberg vom 1 Januar 2016 abgerufen am 2 Januar 2016 auf wordpress com a b Wetterwarte Fichtelberg als Klimareferenzstation eingeweiht Deutscher Wetterdienst Presse und Offentlichkeitsarbeit abgerufen am 2 Januar 2016 auf wordpress com PDF 53 1 kB a b Den Wolken am nachsten Sachsische Zeitung vom 2 3 Januar 2016 abgerufen am 2 Januar 2016 Die Tage der alten Dame sind gezahlt Freiepresse de archiviert vom Original am 29 August 2010 abgerufen am 21 Dezember 2010 Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www freiepresse de vom 8 Juli 2010 auf freiepresse de Doch keine neue Kabinenbahn in Oberwiesenthal Memento vom 1 Juli 2011 im Internet Archive Freie Presse vom 1 Juli 2011 auf freiepresse de Fichtelbergschwebebahn fahrt nach Generalsanierung wieder Feuer zerstort die Fichtelbergbaude vom 22 2009 auf Mitteldeutsche Zeitung Feuer hinter der Fichtelbergbaude Freien Presse vom 8 Juli 2011 auf freiepresse de Turmer schwarzenberg de Akustsch Glockenklange de Information zur Fichtelberger Friedensglocke laut der am Glockenstuhl aufgestellten Erklarungstafel Text vom Herbst 2014 Weniger Schnee aber Brocken Schmucke und Fichtelberg bleiben weiss mdr de 21 Februar 2019 Schneefallstatistik und Schneehistorie Oberwiesenthal skiinfo de abgerufen am 28 Januar 2020 Schneekanonen am Fichtelberg im Dauereinsatz freiepresse de 2 Dezember 2019 ch Brockenblick In Fichtelberg im Erzgebirge und Umgebung 27 Juni 2016 abgerufen am 11 November 2021 deutsch Wirtschaftsforderung Erzgebirge wfe Nationaler Fernwanderweg Zittau Wernigerode Wirtschaftsforderung Erzgebirge wfe Qualitatswanderweg Kammweg Erzgebirge Vogtland Wirtschaftsforderung Erzgebirge wfe Gebietswanderweg Zschopautalweg Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung Sachsen GeoSN abgerufen am 21 Dezember 2010 Hochste Berge der deutschen Lander Baden Wurttemberg Feldberg Bayern Zugspitze Berlin Grosser Muggelberg Brandenburg Kutschenberg Bremen Friedehorstpark Hamburg Hasselbrack Hessen Wasserkuppe Mecklenburg Vorpommern Helpter Berge Niedersachsen Wurmberg Harz Nordrhein Westfalen Langenberg Rothaargebirge Rheinland Pfalz Erbeskopf Saarland Dollberg Sachsen Fichtelberg Erzgebirge Sachsen Anhalt Brocken Schleswig Holstein Bungsberg Thuringen Grosser Beerberg Siehe auch Liste der hochsten Berge der deutschen Lander und Liste der Gebirge und Hohenzuge in Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fichtelberg Erzgebirge amp oldid 233893029