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Die Muggelberge fruher auch Muggelsberge genannt sind ein bewaldeter Hugelzug mit Hohen bis zu 114 7 m u NHN 1 im Sudosten Berlins im Bezirk Treptow Kopenick Sie werden durch den Kleinen Muggelberg 88 3 m und den Grossen Muggelberg 114 7 m dominiert Die Muggelberge umfassen eine Flache von rund sieben Quadratkilometern Entstanden ist der Hohenzug im Eiszeitalter MuggelbergeBlick vom Muggelturm nach Osten in die MuggelbergeBlick vom Muggelturm nach Osten in die MuggelbergeHochster Gipfel Grosser Muggelberg 114 7 m u NHN Lage Berlin Deutschland Muggelberge Berlin Koordinaten 52 25 N 13 39 O 52 4165 13 642611111111 114 7 Koordinaten 52 25 N 13 39 OTyp StauchmoraneGestein Schmelzwassersand vereinzelt GeschiebemergelAlter des Gesteins Weichseleiszeit etwa 20 000 Jahre Besonderheiten bewaldeter Hugelzug hochste naturliche Erhebung in Berlinp1p5 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Grosser Muggelberg 3 Kleiner Muggelberg 4 Kanonenberge 5 Rodelbahn 6 Ehemalige Bismarckwarte 7 Die Muggelberge in der Literatur 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEntstehung Bearbeiten nbsp Blick vom Grossen Muggelberg zum MuggelseeDie Muggelberge sind wie ganz Berlin und Brandenburg von den aus Skandinavien vorstossenden Gletschern wahrend des Eiszeitalters geformt worden Sie bestehen daher meist aus Schmelzwassersand und vereinzelt Geschiebemergel Dabei sind die Muggelberge sowohl aus Ablagerungen der vorletzten Saale als auch der jungsten Weichseleiszeit aufgebaut Die Ablagerungen aus denen die Muggelberge bestehen wurden durch den Eisdruck zum Teil intensiv gestort gestaucht Dennoch kann man die Muggelberge nicht als Endmorane bezeichnen da sie vollig isoliert wie eine Insel im Berliner Urstromtal liegen und keinen Sander besitzen Wahrscheinlich entstanden die Muggelberge in ihrer heutigen Form beim Vorstoss des jungsten Inlandeises und nicht beim Zuruckschmelzen desselben Im Bereich nordlich der Muggelberge in Richtung Muggelsee liegt der Kopenicker Teufelssee Eine Reliefdarstellung des Gebietes der Muggelberge findet sich in der Online Geodatenauskunft des Vermessungsamtes Treptow Kopenick 2 Grosser Muggelberg Bearbeiten nbsp Gipfelkreuz auf dem Grossen MuggelbergDer Grosse Muggelberg ist die hochste naturliche Erhebung in Berlin Die erste Hohenmessung fuhrte im September 1846 Johann Jacob Baeyer durch Er ermittelte durch trigonometrisches Nivellement eine Hohe von 58 748 in der von ihm genutzten Masseinheit Toise du Perou uber dem Swinemunder Pegel mittlerer Pegel der Ostsee bei Swinemunde dies entspricht 114 51 Metern 1901 wurde die Hohe mit 114 7 Metern uber Normalnull gemessen In der DDR erfolgte die Hohenangabe mit 115 4 Metern wobei nicht bekannt ist wann diese Messung erfolgte und auf welches Bezugssystem sie sich bezog 2006 fuhrte das Vermessungsamt Treptow Kopenick eine Neuvermessung durch und ermittelte eine Hohe von 114 7 Metern uber Normalhohennull der seit 2000 in Deutschland anzuwendenden Bezugshohe 1 Auf dem Grossen Muggelberg befinden sich der Stumpf des unvollendeten Fernsehturms Muggelberge sowie ein Mast fur Sendezwecke Kleiner Muggelberg Bearbeiten nbsp Aussichtsturm mit RestaurantruineAuf dem Kleinen Muggelberg befindet sich der Aussichtsturm Muggelturm Rundblick bis zu 50 Kilometer und das Gebaude einer fruher gut frequentierten Ausflugsgaststatte Baeyer ermittelte 1846 eine Hohe von 47 202 Toises bzw 92 00 Meter fur den hochsten Punkt Die heute amtlich angegebene Hohe des Kleinen Muggelbergs betragt 88 3 m u NHN Kanonenberge Bearbeiten nbsp Die Sandschurre in den KanonenbergenAls Kanonenberge wird eine maximal 70 1 m u NHN hohe Erhebung ursprunglich Kleiner Muggelberg genannt in den nordwestlichen Auslaufern der Muggelberge bezeichnet Im Jahr 1884 erhielt ein Bauunternehmer die Erlaubnis dort Sand als Baumaterial fur Berlin abzubauen Diese Erlaubnis lief 1902 mit seinem Tode ab und wurde fur die Erben nicht erneuert Ab dieser Zeit taucht erstmals die Bezeichnung Kanonenberge auf Wahrend des Sandabbaus wurde dieses Gebiet als Sandschurre bezeichnet Den Sand beforderte man uber eine Seilbahn ans Ufer der Dahme und verlud ihn in Frachtkahne wo heute die Gaststatte Schmetterlingshorst steht In der ungefahr 250 Meter langen und knapp 80 Meter breiten verbliebenen Sandgrube schossen die AEG zusammen mit dem Militar wahrend des Ersten Weltkriegs Stahlkartuschen aus ihrer Rustungsproduktion ein Dieser grosse Larm der bis nach Kopenick zu horen war fuhrte bei der Bevolkerung in der Folge zu der Meinung dass dies die Ursache fur die Namensgebung war Diese nimmt jedoch auf Artillerieubungen im 18 Jahrhundert in diesem Gebiet Bezug Auch in der Zeit nach 1939 soll die Sandschurre wieder als Ubungs und Erprobungsplatz genutzt worden sein Zwischenzeitlich fand in den 1930er Jahren noch eine Umgestaltung in ein Wander und Naherholungsgebiet statt Nach 1945 wurde in den Kanonenbergen nicht mehr geschossen der Name blieb allerdings erhalten In den Jahren um 1954 haben Motorradsportler der GST mit Maschinen des Typs AWO regelmassig Gelandefahrubungen durchgefuhrt Die parkahnliche Anlage war damals noch deutlich erkennbar Das Loch der Sandschurre ist auch heute noch vorhanden und befindet sich keine 300 Meter von der Strasse zum Muggelturm entfernt Die Hange sind inzwischen dicht mit Baumen bewachsen auf der Grundflache ist sie weitgehend baumfrei Ein paar Lagerfeuerstellen sind dort sichtbar und an den Hangen fahren Downhill Mountainbiker uber Sprungschanzen Auf dem Berg westlich uber der Sandschurre legte man in den 1930er Jahren eine Aussichtsplattform an die von 1990 an von Pflanzen uberwuchert wurde Sie wurde im Jahr 2006 wieder freigelegt und hergerichtet 3 Rodelbahn Bearbeiten nbsp Holzbrucke uber der ehemaligen RodelbahnAls Todesbahn wurde die kunstlich angelegte Rodelbahn in den Muggelbergen bezeichnet Sie fuhrte vom Grat zwischen Grossem und Kleinem Muggelberg bis zum Fusse des Teufelssees und wird in der Mitte von einer Holzbrucke uberfuhrt Da sich im Berliner Umland nur wenige grosse Erhebungen befinden stellte die Todesbahn einen beliebten Rodeltreffpunkt des Naherholungsgebietes Muggelberge dar Die Bahn wurde 1992 geschlossen Sie ist heute offizielles Fahrgelande eines Kopenicker Downhill Vereins und beliebter Treffpunkt von Jugendlichen aus der Szene Ehemalige Bismarckwarte Bearbeiten nbsp Einweihung 1904Am 16 Oktober 1904 wurde auf dem Grossen Muggelberg die 40 Meter hohe Bismarckwarte durch den am 25 Januar 1900 gegrundeten Verein Bismarck Warte zu Copenick e V eingeweiht Der Architekt war Otto Rietz aus Schoneberg Die Grundsteinlegung fand am 23 Mai 1903 statt und die Gesamtbaukosten betrugen 120 000 Mark kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 919 000 Euro Der Turm und die Bildhauerarbeiten wurde aus Rudersdorfer Kalkstein mit Ziegelhintermauerung gefertigt Im Fuss des Turms befand sich eine Gedachtnishalle Uber dem Hauptportal der Gedachtnishalle thronte ein vier Meter hoher Lowe des Bildhauers August Gaul Die Vorderseite des Turmes war durch einen brandenburgischen Adler des Bildhauers Max Meissner verziert Die Aussichtsplattform in 29 Metern Hohe konnte uber zwei sich gegenuberliegende Eingange an den Seiten des Turmes uber zwei Treppen mit jeweils 166 Stufen erreicht werden Eine nicht offentlich zugangliche Wendeltreppe fuhrte von der Aussichtsplattform zur Spitze der Warte auf der eine Feuerschale angebracht war Uber ein spezielles System konnte in ihr eine bis zu 18 Meter hohe Flamme erzeugt werden Wahrend der gesamten Olympischen Sommerspiele 1936 brannte in der Feuerschale ein von Berliner Schulern in die Muggelberge gebrachtes Feuer Kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Bismarckwarte am 22 April 1945 von einer deutschen Volkssturmeinheit gesprengt um den anruckenden sowjetischen Truppen keine weithin sichtbaren Punkte zur Orientierung beim Marsch auf Berlin zu geben Heute liegen Uberreste des Turmes am Nordhang des Berges Heute befindet sich an der Stelle der unvollendete Fernsehturm Muggelberge Die Muggelberge in der Literatur BearbeitenIn Wilhelm Grothes Version der Schildhornsage fand in den Muggelbergen im Grundungsjahr der Mark Brandenburg 1157 die Bekehrung des Slawenfursten Jaxa von Kopenick statt nachdem sich Jaxa auf der Flucht durch die Havel mit Gottes Hilfe hatte vor Albrecht dem Baren retten konnen 4 Die gangigen Versionen der Volkssage nennen das Schildhorn als Ort Jaxas Bekehrung Auch Theodor Fontane beschreibt in seinen Wanderungen durch die Mark Brandenburg aus dem Jahr 1880 die Muggelsberge mit epischer Kraft Sie liegen da wie der Rumpf eines fabelhaften Wassertieres das hier in sumpfiger Tiefe zuruckblieb als sich die grossen Fluten der Vorzeit verliefen Muggelberge im Teltowschen Kreise 1 2 Meile ostlich hinter Kopenick am gleichnamigen See gelegen und sudlich von der Wendischen Spree bespult sind die hochsten Hohen in der Nahe Berlins 350 Fuss hoch bilden eine aneinanderhangende Kette von waldigen Hohen die einen uberraschenden Umblick in die Gegend gewahren und deshalb des Besuchs jedes Fremden werth sind aus J G A Ludwig Helling 1830 5 Literatur BearbeitenTheodor Fontane Wanderungen durch die Mark Brandenburg Teil 4 Spreeland Die Muggelsberge Zitiert nach der Ausgabe 1998 Frankfurt M Berlin Die Bismarck Warte auf den Muggelbergen bei Berlin In Deutsche Bauzeitung 39 Jg Nr 11 8 Februar 1905 S 69 Sagen Der Muggelberg bei Copenik Die Miggelsberge bei Kopenick Die Rippe des Riesen vom Muggelberg Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Muggelberge Album mit Bildern Videos und Audiodateien Die Bismarckwarte in Berlin Kopenick beim Infoportal Bismarckturme Bilderserie Aussichtspunkt in den Kanonenbergen auf koepenick net Alte Ansichtskarte mit der Bismarckwarte Memento vom 11 April 2014 im Internet Archive auf koepenick netEinzelnachweise Bearbeiten a b Catrin Gottschalk Vermessungsamt Treptow Kopenick Johann Jacob Baeyer oder Wie hoch sind die Muggelberge wirklich Memento vom 8 Februar 2011 imInternet Archive In Bezirksamt Treptow Kopenick von Berlin Hrsg Rathaus Journal Treptow Kopenick 11 2006 S 5 Kartenanzeige Reliefkarte der Muggelberge Kanonenberge auf koepenick net Wilhelm Grothe Schildhorn und Teufelssee Markische Sage Berlin 1864 J G A Ludwig Helling Hrsg Geschichtlich statistisch topographisches Taschenbuch von Berlin und seinen naechsten Umgebungen H A W Logier Berlin 1830 Hochste Berge der deutschen Lander Baden Wurttemberg Feldberg Bayern Zugspitze Berlin Grosser Muggelberg Brandenburg Kutschenberg Bremen Friedehorstpark Hamburg Hasselbrack Hessen Wasserkuppe Mecklenburg Vorpommern Helpter Berge Niedersachsen Wurmberg Harz Nordrhein Westfalen Langenberg Rothaargebirge Rheinland Pfalz Erbeskopf Saarland Dollberg Sachsen Fichtelberg Erzgebirge Sachsen Anhalt Brocken Schleswig Holstein Bungsberg Thuringen Grosser Beerberg Siehe auch Liste der hochsten Berge der deutschen Lander und Liste der Gebirge und Hohenzuge in Deutschland Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Muggelberge amp oldid 225379501