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Dieser Artikel behandelt das Feuer im Freien fur den Roman von Julia Franck siehe Lagerfeuer Roman Ein Lagerfeuer ist ein Nutzfeuer das beim Lagern im Freien angezundet wird Es dient im Wesentlichen dem Erwarmen des Korpers dem Trocknen von Kleidung dem Kochen von Speisen dem Abkochen von Wasser dem Vertreiben von Insekten und Raubtieren dem Signalisieren von Notsituationen Vor allem dient es aber dem Gemeinschafts bildenden Zusammensein im Kreis mit gemeinsamem Lieder singen und Geschichten erzahlen LagerfeuerDie wichtigsten Formen des Lagerfeuers sind das Tipifeuer mit seinen Varianten Survival und Jagerfeuer als Mehrzweckfeuer das Stern Gruben und Tunnelgrubenfeuer als Kochfeuer und das Rauchfeuer als Signalfeuer zur Rettung aus Gefahrensituationen Zu den Festfeuern gehoren das Pfahlkegel Pagoden und Stapelfeuer Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Lagerfeuer in Zeltlagern 3 Funktionen des Lagerfeuers 3 1 Mehrzweckfeuer 3 2 Warmefeuer 3 3 Kochfeuer 3 4 Schlaffeuer 3 5 Wachfeuer 3 6 Festfeuer 3 7 Signalfeuer 4 Bauformen des Lagerfeuers 4 1 Warmefeuer 4 1 1 Tipifeuer 4 1 2 Tipifeuer auf Plattform Survivalfeuer 4 1 3 Tipifeuer mit Windbrecher Jagerfeuer 4 2 Kochfeuer 4 2 1 Ebenerdige Kochfeuer 4 2 1 1 Sternfeuer 4 2 1 2 Tipifeuer mit Nebenglut 4 2 2 Kochfeuer mit Garsteinen 4 2 2 1 Steingrubenfeuer Imu 4 2 2 2 Steinhaufenfeuer Huatia 4 2 3 Untererdige Kochfeuer 4 2 3 1 Grubenfeuer Soldatenfeuer 4 2 3 2 Tunnelgrubenfeuer Dakotafeuer 4 2 4 Ubererdige Kochfeuer 4 2 4 1 Knuppelbundelfeuer Stockfackla 4 2 4 2 Spaltblockfeuer Blockfackla 4 3 Schlaffeuer 4 3 1 Feuerbett 4 3 2 Stammrinnenfeuer 4 3 3 Stammstapelfeuer Rakovalkea 4 4 Leuchtfeuer 4 4 1 Pfahlkegelfeuer 4 4 2 Pagodenfeuer 4 4 3 Stapelfeuer 4 5 Rettungsfeuer 4 5 1 Rauchfeuer 4 6 Ubersicht 5 Starten eines Lagerfeuers 5 1 Zunder und Zunder bereithalten 5 2 Wahl der Feuerstelle 5 3 Sammeln von Brennholz 5 4 Saubern des Brennplatzes 5 5 Errichten einer Plattform 5 6 Auflegen von Zunder und Reisig 5 7 Anzunden des Zunders 5 8 Loschen des Feuers 6 Einfriedung der Feuerstelle 7 Sicherheit 8 Videos zum Bau von Lagerfeuern 9 Trivia 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFeuer wird von Hominiden bereits seit etwa zwei Millionen Jahre genutzt Chesowanya Zhoukoudian formelle Feuerstellen mit Lehm oder Steineinbauten sind aber erst seit der mittleren Steinzeit nachgewiesen Lagerfeuer in Zeltlagern BearbeitenDas Lagerfeuer bildet in Zeltlagern als Quelle fur Warmestrahlung meist den zentralen Treff und Sammelpunkt Abends trifft man einander dort zum geselligen Zusammensein Man sitzt am Boden auf Holzstammen oder Sitzen Ublicherweise baut man zunachst aus Brennholz eine Pyramide oder einen Stapel auf der lange brennen soll Diesen entzundet man mit einem kleinen Tipifeuer Lodert das Feuer ordentlich auf futtert man es je nach Bedarf mit dem tagsuber gesammelten Brennholz das in der Nahe bereit liegt Nach dem Abbrennen schiebt man die ubrigbleibenden Stummel so lange zusammen bis die Glut erloschen ist und nur noch Asche ubrig bleibt Funktionen des Lagerfeuers BearbeitenLagerfeuer konnen verschiedene Funktionen erfullen Sie dienen dem Erwarmen des Korpers dem Trocknen von nasser Kleidung dem Zubereiten von Speisen dem Haltbarmachen von Speisen durch Rauchern dem Abkochen Sterilisieren von Trinkwasser dem Gewinnen von Trinkwasser durch Destillieren dem Vertreiben von Insekten dem Abschrecken von wilden Tieren dem Warmen beim Schlafen dem Ersuchen nach Hilfe sowie dem geselligen Beisammensein Nach den drei Eigenschaften des Feuers Hitze Licht und Rauch lassen sich Lagerfeuer in drei Gruppen unterteilen namlich in Warmefeuer Leuchtfeuer und Rauchfeuer Zu den Warmefeuern zahlen Mehrzweck Warme Koch und Schlaffeuer zu den Leuchtfeuern Wach und Festfeuer und zu den Rauchfeuern das Rettungsfeuer Mehrzweckfeuer Bearbeiten Die meisten Feuer haben mehrere Aufgaben wie Erwarmung des Korpers Trocknen von Kleidung Beleuchtung der Umgebung Kochen von Speisen Abkochen Sterilisieren von Wasser zur Verwendung als Trinkwasser Warmefeuer Bearbeiten Warmefeuer dienen der Erwarmung des Korpers und dem Trocknen nasser Kleidung Kochfeuer Bearbeiten nbsp Kochfeuer zwischen WackersteinenAm Kochfeuer werden Speisen gekocht gebraten oder gegrillt bzw Wasser abgekocht Bei den einfachsten Anwendungen wird ein Stuck Fleisch auf einem heissen Stein oder an einem Stock gebraten oder ein Topf einfach ins Feuer gestellt Speisen konnen auch in Alufolie eingewickelt direkt ins Feuer gelegt werden Oder sie werden in einen Krautermantel eingewickelt unter dem Feuer vergraben und gegart Oft werden Topfe hohenregulierbar aufgehangt Stock in zwei Astgabeln Dreibein mit Kette oder auf einen Rost gestellt Im Mittelalter verwendete man dreibeinige Topfe sogenannte Grapen die man wegen ihrer drei Beine direkt ins Feuer stellen konnte Sonderformen des Kochfeuers sind Erdofen Feldofen und Grill Schlaffeuer Bearbeiten Schlaffeuer dient dem Warmhalten des Korpers wahrend der Nacht insbesondere bei Nasse und Kalte Wachfeuer Bearbeiten Wachfeuer sind kleine Feuer zum Warmhalten und Beleuchten der Umgebung Festfeuer Bearbeiten Festfeuer sind grosse Lagerfeuer zum Feiern Zu den Festfeuern im deutschsprachigen Bereich gehoren Fasnachtsfeuer Walpurgisfeuer 30 April in der Walpurgisnacht Osterfeuer in der Osternacht Johannisfeuer 24 Juni zur Sommersonnenwende Hohenfeuer 1 August zum Schweizer Nationalfeiertag und Martinsfeuer 11 November im Anschluss an den Sankt Martins Umzug und das Julfeuer 21 oder 22 Dezember zur Wintersonnenwende Signalfeuer Bearbeiten Signalfeuer dienen der Ubermittlung von Signalen Tagsuber verwendet man Rauchsignale nachts das helle Leuchten des Feuers Rauchsignale erzeugt man indem man nasses Laub auf das Feuer legt Wird das Feuer nun zusatzlich in Intervallen mit einer Plane abgedeckt konnen einfache Signale ubermittelt werden Siehe Larmfeuer Bauformen des Lagerfeuers BearbeitenWarmefeuer Bearbeiten Tipifeuer Bearbeiten nbsp TipifeuerDas Tipi oder Pyramidenfeuer besteht aus einem Kern aus Zunder und leicht entflammbarem Material um das trockene dunne Zweige und Aste zeltformig wie die Zeltstangen eines Tipis daher der Name aufgestellt sind Die tipiformige Bauweise erleichtert das Entfachen des Feuers da der Sauerstoff gut durch die Spalten zu Zunder und Flammstoff gelangt Ein Tipifeuer ist schalenformig aufgebaut Leicht entflammbare Brennstoffe Flammstoffe wie Papier Karton und Stroh in der Mitte massig entflammbare Brennstoffe wie trockene Zweige und dunne Aste aussen herum Lodert das Feuer richtig auf kann man auch schwer entflammbare Brennstoffe wie dicke oder nasse Aste und Scheite auflegen Auf einer Seite lasst man eine kleine Offnung zum Anzunden frei Tipifeuer auf Plattform Survivalfeuer Bearbeiten nbsp Zunder auf einer Plattform aus Birkenrinde nbsp JagerfeuerVoraussetzung fur ein Tipifeuer ist ein trockener Boden da das Feuer anfangs direkt auf dem Boden liegt Um dies zu vermeiden baut man zunachst eine Plattform aus einer Schicht dicht nebeneinander liegender gerader Aste Dadurch schafft man eine Isolationsschicht die das anfangliche Feuer vor der Feuchtigkeit und Kalte des Bodens schutzt Bei starkem Frost oder Schnee sollte die Plattform zur besseren Isolation aus mehreren kreuzweise ubereinander gestapelten Schichten bestehen Das Tipifeuer auf Plattform dient oft zum Anzunden anderer Lagerfeuerarten Tipifeuer mit Windbrecher Jagerfeuer Bearbeiten Das Tipifeuer mit Windbrecher besteht aus einem Tipifeuer um das zwei dicke Aste Scheite so gelegt werden dass sie ein spitzes V ergeben Die Spitze des V zeigt nach Moglichkeit in die entgegengesetzte Windrichtung so dass der Wind von den dicken Asten Scheiten abgelenkt wird Auf die Ecke dort wo die beiden Aste Scheite aufeinandertreffen kann ein Topf zum Kochen gesetzt werden Kochfeuer Bearbeiten Ebenerdige Kochfeuer Bearbeiten Sternfeuer Bearbeiten nbsp SternfeuerDas Sternfeuer besteht aus mehreren flach gelegten Scheiten die einander alle an einem Ende sternformig in einem zentralen Punkt treffen Dieser Punkt ist der Brennpunkt des Feuers Ist ein kleines Tipifeuer im Brennpunkt entzundet kann man einen Topf direkt auf die Enden der Scheite stellen Sind die Enden eines Scheits niedergebrannt schiebt man den Rest des Scheits ein Stuck vor in die Mitte des Feuers Auf diese Weise kann man die Kochtemperatur und dauer sehr gut steuern Das Sternfeuer ist sparsam im Holzverbrauch und eignet sich auch als Wachfeuer Tipifeuer mit Nebenglut Bearbeiten Beim Tipifeuer mit Nebenglut wird zunachst ein grosses Tipifeuer angezundet Hat sich dann nach einer Weile ausreichend Glut angesammelt schiebt man diese auf einen Haufen neben die Feuerstelle Auf diese Weise kann man im Glutbett des Feuers kochen ohne dass einem die lodernden Flammen das Essen verbrennen Wegen der schlussellochartigen Form von runder Feuerstelle und rechteckig zusammengeschobener Glutstelle wird diese Art des Kochfeuers auch Schlussellochfeuer eng keyhole fire genannt Kochfeuer mit Garsteinen Bearbeiten Steingrubenfeuer Imu Bearbeiten nbsp ImuBeim Steingrubenfeuer wird eine grosse flache Grube ausgehoben in der ein grosses Tipifeuer entzundet wird Brennt dieses ordentlich gibt man zahlreiche Wacker faustgrosse Steine in die Grube damit diese erwarmt werden Sind die Wacker heiss befordert man sie mit Hilfe von Stangen aus der Grube und schiebt sie zu einem Haufen zusammen Auf diesen Haufen heisser Steine legt man dann seine in Bananenblatter oder Alufolie eingewickelten Speisen und deckt den gesamten Haufen zunachst mit Laub und anschliessend mit Erde ab Dadurch erhalt man einen Ofen in dem die Speisen garen Sind diese gar grabt man sie aus dem Erd und Blatterhaufen aus Da diese Kochmethode von den Polynesiern stammt nennt man das grosse Grubenfeuer auch Polynesisches Feuer Das Grossgrubenfeuer wird polynesisch Imu oder Umu genannt das darin gegarte Gericht meist ein ganzes Schwein Kalua Steinhaufenfeuer Huatia Bearbeiten nbsp Erhitzen der Steine nbsp Hinzufugen der Zutaten nbsp Garen im Erdhugel nbsp OffnenBeim Steinhaufenfeuer wird unter einem Haufen aus Wackern faustgrossen Steinen die eine Art Ofen bilden ein grosses Feuer entzundet das die Wackersteine erwarmt Anschliessend tragt man den Haufen teilweise ab und brat Fleisch auf den heissen Steinen an Danach platziert man auf die Steine Blatter legt das angebratene Fleisch und das ubrige Gemuse etc darauf und bedeckt alles zunachst mit Blattern und dann mit Erde Die Garzeit betragt rund 1 Stunden Das Steinhaufenfeuer stammt aus Peru und wird in Quechua Watia sp Huatia genannt das darin gegarte Gericht Pachamanca Untererdige Kochfeuer Bearbeiten Grubenfeuer Soldatenfeuer Bearbeiten Das Grubenfeuer ist ein unterirdisches Lagerfeuer Dazu wird mit einem Klappspaten der Hand oder einem Grabstock ein zum Graben benutzter Stock der die Hande schont eine Grube gegraben in der man auf einer Plattform ein Tipifeuer anzundet Der Nachteil des Grubenfeuers ist die mangelnde Sauerstoffzufuhr da die Flammen des Feuers den Sauerstoff in der Grube schnell aufbrauchen und aufgrund der aus der Grube aufsteigenden Warmluft nur wenig Sauerstoff in die Grube nachstromen kann Daher brennt es in tiefen engen Gruben nur massig oder gar nicht Grubenfeuer und Tunnelgrubenfeuer werden haufig vom Militar verwendet da durch die Grube der offene Feuerschein verdeckt ist Tunnelgrubenfeuer Dakotafeuer Bearbeiten nbsp Tunnelgrubenfeuer DakotafeuerDer Nachteil der schlechten Luftzufuhr beim Grubenfeuer lasst sich umgehen indem man eine zweite Grube direkt neben der ersten grabt und beide Gruben mit einem Tunnel verbindet Die erste Grube dient als Feuerstelle Die zweite Grube dient einzig und allein der Frischluftzufuhr Da diese Art des Feuers von den Dakotaindianern aus der nordamerikanischen Prarie stammt nennt man das Tunnelgrubenfeuer auch Dakotafeuer Ubererdige Kochfeuer Bearbeiten Knuppelbundelfeuer Stockfackla Bearbeiten Beim Knuppelbundelfeuer wird zunachst eine grossere Anzahl gleich langer Holzknuppel Aste gesammelt und an einem Ende mit flexiblen Weidenasten Fichtenwurzeln oder Schnuren zusammengeschnurt Dieses Ende wird auf den Boden gestellt Am oberen Ende werden kleine Aste als Keile zwischen die Knuppel geschoben so dass die Knuppel nicht aneinanderliegen sondern durch Luftspalte getrennt sind Die Spalten zwischen den Knuppeln dienen der Sauerstoffzufuhr Das obere Ende des Knuppelbundels wird angezundet Auf dieses kann dann ein Kochtopf gestellt werden Das Knuppelbundelfeuer ist ein Kochfeuer fur nasse und morastige Boden oder kniehohen Schnee Das Knuppelbundelfeuer ist unter dem Namen Schwedische Stockfackel swe Svensk Stockfackla eng swedish stick torch Schwedenfackel oder Schwedenfeuer bekannt Spaltblockfeuer Blockfackla Bearbeiten nbsp Spaltblockfeuer BlockfacklaBeim Spaltblockfeuer wird zunachst ein Holzblock mit der Axt in vier Scheite gespalten Diese werden wieder gemeinsam aufrecht gestellt wobei zwischen allen Scheiten jeweils ein ausreichender Abstand gewahrt bleibt Die Spalte zwischen den stehenden Scheiten dienen der Sauerstoffzufuhr Wichtig ist dass jedes Scheit fur sich fest auf dem Boden steht damit die Konstruktion stabil bleibt Die Spalte zwischen den Scheiten fullt man dann locker mit trockenem Reisig und legt obendrauf den Zunder den man anzundet Dann wartet man bis die Innenkanten der Holzscheite ordentlich brennen Ist dies der Fall kann man fakultativ das noch nicht verbrannte Reisig entfernen was die Sauerstoffzufuhr verbessert In der Mitte des aus vier Scheiten zusammengesetzten Holzblocks entsteht ein Kamin dessen Kamineffekt die Sauerstoffzufuhr verbessert Dadurch brennt das Feuer in der Mitte des Blocks besonders intensiv Auf die vier Scheite legt man noch obendrauf zwei Stockchen parallel zueinander auf die man dann den Topf zum Kochen stellt Das Spaltblockfeuer ist wie das Knuppelbundelfeuer ein Kochfeuer fur nasse und morastige Boden oder kniehohen Schnee Das Spaltblockfeuer ist unter dem Namen Schwedische Blockfackel swe Svensk Blockfackla eng swedish log torch Schwedenfackel oder Schwedenfeuer bekannt Schlaffeuer Bearbeiten Feuerbett Bearbeiten Das sogenannte Feuerbett besteht aus einem niedergebrannten Feuer in einer Feuerstelle die so lang wie ein Mensch ist Die Glut dieses Feuers wird mit Erde uberdeckt so dass man sich hinlegen kann ohne sich zu verbrennen Die verbleibende Warme wirkt dann wie eine grosse Warmeflasche Das Feuerbett ist ein Schlaffeuer fur kuhle aber nicht zu kalte Nachte Stammrinnenfeuer Bearbeiten nbsp Braten uber dem Stammrinnenfeuer nbsp RakovalkeaStammstapelfeuerBeim Stammrinnenfeuer werden zwei menschenlange Baumstamme nebeneinander gelegt In der Rinne zwischen den Baumstammen wird dann ein grosses Feuer entzundet das die ganze Nacht brennt da es vom Holz der beiden Baumstamme gespeist wird Die Warme des Feuers lasst sich verbessert nutzen wenn man zusatzlich noch eine warmereflektierende Wand hinter sich hat die die Warme des Feuers auf einen zuruckstrahlt Das Stammrinnenfeuer ist ein Schlaffeuer fur kalte aber frostfreie Nachte Stammstapelfeuer Rakovalkea Bearbeiten Beim Stammstapelfeuer werden vier Pfosten in den Boden gehauen die einen Stapel aus zwei menschenlangen Baumstammen halten sollen Daher sollte man darauf achten dass die Pfosten auch fest in den Boden gerammt sind um nicht von einem herabrollenden Baumstamm getroffen zu werden Zwischen die Baumstamme werden Aste und Reisig gelegt die angezundet werden Da sich das Feuer vom Holz der Baumstamme nahrt halt es die ganze Nacht Das Stammstapelfeuer hat den Vorteil dass der Schlafer auf einem vom Boden warmeisolierten Podest oder Bett schlafen kann Das Stammstapelfeuer ist ein Schlaffeuer fur frostige Nachte Es wird von Finnen und Sibirern verwandt weshalb es auch als Finnisches bzw Sibirisches Feuer bekannt ist Auf Finnisch heisst es Rakovalkea Leuchtfeuer Bearbeiten Pfahlkegelfeuer Bearbeiten Beim Pfahlkegelfeuer wird zunachst ein grosser Pfahl in den Boden gerammt Anschliessend werden Holzscheite schrag im Kreis an den Pfahl gestellt so dass ein Kegel entsteht Dieses Verfahren wird so lange wiederholt bis der Kegel aus Holzscheiten eine ausreichende Hohe erreicht Wegen des in den Boden gerammten Pfahls ist diese Art von Festfeuer sehr stabil Allerdings besteht immer die Gefahr dass ein hoch aufgeschichtetes Feuer zur Seite kippt und Zuschauer gefahrdet Pagodenfeuer Bearbeiten nbsp Pagodenfeuer nbsp StapelfeuerBeim Pagodenfeuer werden jeweils zwei auseinander liegende Holzscheite kreuzweise gestapelt Mit zunehmender Stapelhohe rucken die beiden Holzscheite in jeder Schicht naher aneinander so dass ein sich in der Hohe verjungender Turm mit quadratischem Grundriss entsteht Dieser Turm erinnert in etwa an eine Pagode was dem Feuer seinen Namen gab Stapelfeuer Bearbeiten Beim Stapelfeuer werden die Holzscheite eng aneinander liegend gelegt und kreuzweise gestapelt so dass ein dichter Holzhaufen entsteht Rettungsfeuer Bearbeiten Rauchfeuer Bearbeiten Ein Rauchfeuer ist ein grosses Tipifeuer uber das nasses Laub gelegt wird wodurch Dampf verdunstendes Wasser und Rauch brennende Aste entstehen Mithilfe einer Decke kann man den Rauch sammeln und schlagartig entweichen lassen Eine langgestreckte Rauchwolke ist aber fur Suchflugzeuge und hubschrauber genauso gut erkennbar Das Rauchfeuer ist eher fur den helllichten Tag geeignet da der Rauch nachts kaum sichtbar ist Ubersicht Bearbeiten Bauform VerwendungMehrzweckfeuer Tipifeuer Standardfeuer Tipifeuer auf Plattform Standardfeuer bei Nasse Kalte Frost und Schnee Tipifeuer mit Windbrecher Standardfeuer bei Windebenerdige Kochfeuer Sternfeuer Kochfeuer fur mehrere Personen Tipifeuer mit Nebenglut Kochfeuer fur mehrere PersonenKochfeuer mit Garsteinen Steingrubenfeuer Kochfeuer fur mehrere Personen mit Garsteinen Steinhaufenfeuer Kochfeuer fur mehrere Personen mit Garsteinenuntererdige Kochfeuer Grubenfeuer Nicht sichtbares Kochfeuer Tunnelgrubenfeuer Nicht sichtbares gut brennendes Kochfeuerubererdige Kochfeuer Knuppelbundelfeuer Kochfeuer bei Nasse Morast und Schnee Spaltblockfeuer Kochfeuer bei Nasse Morast und SchneeSchlaffeuer Feuerbett Schlaffeuer fur kuhle Nachte Stammrinnenfeuer Schlaffeuer fur kalte Nachte Stammstapelfeuer Schlaffeuer fur frostige NachteFestfeuer Pfahlkegelfeuer Festfeuer Pagodenfeuer Festfeuer Stapelfeuer FestfeuerRettungsfeuer Rauchfeuer Rettungsfeuer am Tag Leuchtfeuer Rettungsfeuer in der NachtStarten eines Lagerfeuers BearbeitenZunder und Zunder bereithalten Bearbeiten Zundmaterialien wie Streichholz Feuerzeug oder Feuerstahl sowie Zunder wie z B Watteballchen sollte man standig bei sich fuhren damit man sie bei Bedarf sofort parat hat Wahl der Feuerstelle Bearbeiten Der erste Schritt bei der Anlage einer Feuerstelle ist die Wahl des Ortes Die Feuerstelle sollte so angelegt werden dass keine Brandgefahr fur die Umgebung durch Brennen Glimmen Schwelen oder Funkenflug ausgeht Daher sollte eine Feuerstelle moglichst fern von Baumen Funkenflug auf einer von Bodenstreu freigeraumten Flache Schwelbrande angelegt werden Bei Waldbrandgefahr muss man auf das Anzunden eines Feuers verzichten da schon kleinste Funken ausreichen um einen Brand auszulosen Sammeln von Brennholz Bearbeiten Bevor man ein Feuer anzundet sollte man erst einmal ausreichend Brennholz sammeln um nach dem Entfachen des Feuers nicht plotzlich Brennholz suchen zu mussen damit das Feuer nicht ausgeht Fur Brennholz ist stehendes Totholz am geeignetsten da dies das trockenste Holz ist Lebendes Grunholz enthalt Wasser liegendes Totholz ist meist feucht und modernd Findet man kein stehendes Totholz nimmt man stehendes Grunholz Trockenes Holz erkennt man daran dass es beim Brechen deutlich knackt Regnet es sollte man sein Brennholz mit einer Plane Tarp oder mit grossen Rindenstucken abdecken um es trocken zu halten Saubern des Brennplatzes Bearbeiten Am Ort der Feuerstelle den Boden von Streu befreien um mogliche Schwelbrande zu verhindern Bei starkem Wind eventuell eine Grube mit einem Grabstock graben oder einen Windschutz errichten Errichten einer Plattform Bearbeiten Bei feuchtem oder kaltem Grund ist unbedingt eine Plattform aus Feuerholz zu errichten um das Feuer vor Bodenfeuchte oder kalte zu schutzen Bei strengem Frost kann die isolierende Brandplattform aus mehreren Lagen kreuzweise geschichteten Feuerholzes bestehen Statt Holz kann man auch Rindenstucke nehmen Birkenrinde ist dazu wegen ihrer atherischen Ole besonders geeignet Mit etwas Geschick lasst sich aus Stangenholz auch eine Tischkonstruktion bauen die mit aufgelegten Grassoden gegen durchbrennen zu schutzen ist So etwas bietet sich besonders zum Kochen an da bequem im Stehen wie an einem Herd gearbeitet werden kann Kochtisch Auflegen von Zunder und Reisig Bearbeiten Auf die Brandplattform legt man dann trockene Zweige Spane und Zunder Als naturliche Zunder dienen Zunderschwamm gespante Birkenrinde trockenes Gras Heu Stroh getrocknetes Moos verharzte Holzspane Kienspane Rohrkolben sowie Samen von Baumwolle Pappeln Disteln und Lowenzahn Als kunstliche Zunder dienen Watte Tampons Papier Karton verkohlter Baumwollstoff Einfache Watteballchen aus Baumwolle die man eventuell noch mit Vaseline einreiben kann sind billig und praktisch Anzunden des Zunders Bearbeiten Es gibt verschiedene Methoden ein Feuer zu starten Am praktischsten ist es mit Streichholzern und Feuerzeugen bei starkerem Wind mit Sturmholzern und Sturmfeuerzeugen Die einfachste und sicherste Methode die auch bei extremer Nasse und Frost funktioniert ist das Anzunden mit Feuerstahl und Messer Dazu halt man das Messer mit der Schneide nach oben um die Schneide der Klinge zu schonen Anschliessend halt man den Feuerstahl von unten an den Messerrucken und zieht den Feuerstahl kraftig am aufliegenden Messerrucken nach hinten bis Funken fliegen die den Zunder entzunden Zieht man umgekehrt das Messer am Feuerstahl nach vorn besteht die Gefahr dass der Zunder durch den von der Messerbewegung ausgelosten Windhauch davongeweht wird Glimmt der Zunder blast man vorsichtig bis der Zunder aufflammt Das Blasen fuhrt dem Feuer Sauerstoff zu Der Zunder entflammt dann die Zweige und Holzspane bis das Feuer auflodert Lodert das Feuer legt man je nach Bedarf Holz nach anfangs die dunnen spater die dickeren Stucke Die Verwendung von Papier als Zunder oder Anzundhilfe ist bei Puristen verpont es wird feinstes Reisig oder Birkenrinde nur von Totholz verwendet Auch gilt es moglichst nur ein einziges Streichholz zu verwenden da meist nur wenige davon zur Verfugung stehen Loschen des Feuers Bearbeiten nbsp Verbrennungsdreieck eine der drei Seiten muss entfernt werden um das Feuer zu loschen Hauptartikel Brandbekampfung Loschverfahren Das Feuer loscht man indem man Sand Erde Schnee oder Wasser darauf schuttet oder giesst Auch der eigene Urin kann eingesetzt werden Je nach Loschmittel wird das Feuer von der Sauerstoffzufuhr abgetrennt oder die Temperatur der Brennstoffe schlagartig unter die Zundtemperatur gesenkt Anschliessend kontrolliert man ob noch irgendwelche Holzstucke glimmen Diese bedeckt man mit Erde Ist das Feuer erloschen und keine Glut mehr vorhanden ist es gute Praxis auf den kalten Aschehaufen zwei kurze dunne Aste kreuzweise zu legen bevor der Haufen mit Erde abgedeckt wird Sollte spater ein Waldbrand eintreten konnen die unverbrannten Holzer unter der Erdabdeckung beweisen dass diese Feuerstelle nicht der Ausloser gewesen ist Einfriedung der Feuerstelle Bearbeiten nbsp SteinkreisUm eine Ausbreitung des Feuers zu verhindern kann man es mit Steinen oder einem niedrigen Erdwall einfassen wobei man Steine aus Flussen und sonstigen Gewassern sowie Steine die einen schieferigen Aufbau zeigen vermeiden sollte denn derartige Steine konnen in der Hitze zerspringen und umherfliegende Splitter zu gefahrlichen Geschossen werden lassen Ausserhalb des Steinkreises sollte brennbares Material entfernt werden Soll das Feuer auf einer Wiese errichtet werden konnen Grassoden ausgestochen und umgedreht beiseitegelegt werden Beim Verlassen des Lagerplatzes kann so die Feuerstelle nach dem Abkuhlen wieder mit den Grassoden belegt werden so dass sie nicht mehr erkennbar ist Sicherheit Bearbeiten nbsp FunkenflugLagerfeuer nicht in brandgefahrdeter Umgebung anlegen Untergrund Seitenabstand Hohenabstand Nicht auf Felsen anlegen sie konnen springen Lagerfeuer durfen nie ohne Aufsicht sein Bei Waldbrandgefahr ist offenes Feuer verboten Brennbare Materialien fernhalten Kleidung Decken Schlafsacke Zelte Funkenflug beachten Windboen Beim Verlassen des Lagerplatzes muss das Feuer erloschen sein und darf keine gluhenden Teile mehr enthalten In einzelnen Landern gelten besondere Gesetze und Verordnungen fur offene Feuer In Nordrhein Westfalen verbietet etwa 47 Landesforstgesetz im Wald und auf allen Flachen mit einem Abstand von weniger als einhundert Metern vom Waldrand jedes offene Feuer oder die Benutzung von Grillgeraten Ausnahmen gelten nur fur besondere Feuerstellen die von der Forstbehorde genehmigt wurden Befinden sich Kinder in der Nahe so erfordert die Aufsichtspflicht ein hohes Mass an Sorgfalt und Umsicht 1 Soll ein Feuer verlassen werden bevor es vollstandig abgebrannt ist muss es mit Wasser oder durch Abdecken mit Sand geloscht werden Bei Wasserloschung ist an ein Zerspringen von Steinen zu denken Die erfolgreiche Loschung muss uberpruft werden Videos zum Bau von Lagerfeuern BearbeitenDie folgenden YouTube Videos sind alle in englischer Sprache gehalten Man benotigt jedoch keinerlei Sprachkenntnisse um sie zu verstehen da alles deutlich gezeigt wird Ray Mears Wie man ein Feuer macht How to light a fire Woodsman Wie man im Regen ein Feuer macht Making a fire in the rain FYRO Ein Sternfeuer zum Kochen aufbauen How to build a Star Fire for cooking Paul Scheiter Tipifeuer auf hoher Plattform How to build a self feeding fire Dutchman Dakota Tunnelgrubenfeuer Dakota Fire Pit Bushcraftmyway Schwedisches Knuppelbundelfeuer Swedish Stick Torch Reggie Schwedisches Spaltblockfeuer Swedish Log Torch Trivia BearbeitenDas Lagerfeuer als Mittelpunkt des Gruppenbeisammenseins welches nicht zum Kochen Warmen etc dient und als Gemeinschaft stiftendes Element entzundet wurde galt bei Pfadfindern Jungenschaften und anderen Bundischen als heilig Es durfte nicht mit Abfallen Papier und sonstigen Resten verunreinigt werden Nur das Holz aus der Natur durfte verwendet werden Gekocht wurde auf diesem Feuer nur Tee oder der Tschai gemeinschaftlich genossene Getranke niemals Mahlzeiten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lagerfeuer Album mit Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Lagerfeuer Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten Christian Jasper Rechtssicher in der Kinder und Jugendarbeit Springer Wiesbaden 2019 ISBN 978 3 658 26086 6 S 220 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lagerfeuer amp oldid 237020293