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Der Grosse Beerberg ist mit 982 9 m u NHN 1 die hochste Erhebung des Thuringer Waldes und Thuringens Er befindet sich zwischen den drei Suhler Ortsteilen Heidersbach Goldlauter und Gehlberg Der Berg besteht aus Rotliegend der Oberhof Formation vor etwa 280 3 bis 295 4 Millionen Jahren vulkanisch entstandenem Rhyolith Quarzporphyr der nach Hebung als Hartling aus den umgebenden Sedimenten herausprapariert wurde Grosser BeerbergBlick uber Suhl Goldlauter hinweg zum Grossen BeerbergHohe 982 9 m u NHN 1 Lage bei Heidersbach Goldlauter und Gehlberg kreisfreie Stadt Suhl Thuringen Deutschland Gebirge Thuringer WaldDominanz 103 km Ochsenkopf Fichtelgebirge Schartenhohe 389 m O von Querenbach 2 Koordinaten 50 39 34 N 10 44 42 O 50 659444444444 10 745 982 9 Koordinaten 50 39 34 N 10 44 42 OGrosser Beerberg Thuringen Typ VulkanrestGestein QuarzporphyrAlter des Gesteins PermBesonderheiten hochster Berg Thuringens und des Thuringer Waldes Beerbergmoorpd3 Die drei hochsten Berge des Thuringer Waldes Blick vom Grossen Finsterberg dritthochster Berg 944 1 m zum Grossen Beerberg hochster links 982 9 m und Schneekopf zweithochster rechts mit Turm 978 m links des Schneekopfes sein Nebengipfel Teufelskreise 967 m darunter die Ansiedlung Schmucke Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage 1 2 Nebengipfel 1 3 Fliessgewasser 2 Geologie 3 Schutzgebiete 4 Aussichtsturm und plattform 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage Bearbeiten Der Grosse Beerberg erhebt sich im Rahmen seiner Gipfelregion und seiner Sudostflanke direkt ausserhalb des Naturparks Thuringer Wald Sein Gipfel liegt 3 8 km westsudwestlich von Gehlberg auf dessen Gemarkung 2 6 km nordnordostlich von Heidersbach und 3 km nordlich von Goldlauter alles Ortsteile der kreisfreien Stadt Suhl sowie 5 5 km ostlich der Stadt Zella Mehlis Wegen seiner teilweisen Lage im damaligen preussischen Landkreis Schleusingen gehorte der Berg bis 1945 nicht vollstandig zum Freistaat Thuringen Damit mag zusammenhangen dass sein Status als hochster Berg Thuringens sich noch nicht uberall herumgesprochen hat 5 Nebengipfel Bearbeiten Zwischen dem Gipfel des Grossen Beerbergs und dem des ostlich benachbarten 978 m hohen Schneekopfes zweithochster Berg Thuringens liegt ein Sattel den die beiden Gipfel um 60 m uberragen Westlich schliessen sich verschiedene Erhebungen an die zwar als Berge gelten nach ihrer geringen Dominanz und Prominenz aber grosstenteils als Nebengipfel des Grossen Beerbergs einzustufen sind 1 Wildekopf 943 2 m 1 3 km westnordwestlich Sommerbachskopf ca 942 m 1 3 km nordwestlich Unterer Beerberg 890 5 m 700 m sudwestlich Farmenfleck 890 m 2 8 km nordwestlich Spitzer Berg auch Spitziger Berg 881 5 m 3 4 km nordwestlich bereits relativ eigenstandiger Berg nahe der Bundesstrasse 247 zwischen Oberhof und Zella MehlisFliessgewasser Bearbeiten Auf dem Ubergangsbereich des Grossen Beerberges zum ostlichen Nebengipfel Teufelskreise liegt die Quelle des vom auf seiner Nordflanke entspringenden Steinbach gespeisten Schmucker Grabens Langer Bach des langsten Quellbachs der Wilden Gera Sudostlich des Berges entspringt auf der Sudwestflanke dieses Nebengipfels die Goldlauter Goldene Lauter der Oberlauf der Lauter und auf der Bergsudflanke deren Zufluss Durre Lauter Auf der Sud und Westflanke des Berges entspringen zwei Quellbache des Steinfelder Wassers das den auf der Nordwestflanke seines Nebengipfels Wildekopf quellenden Lauter Zufluss Muhlwasser speist Auf der Nordnordwestflanke des Berges liegt die Quelle der Lichtenau Flossgraben Lubenbach Geologie BearbeitenDer Grosse Beerberg wird aufgebaut aus Rhyolith fruher Quarzporphyr genannt einem kieselsaurereichen Vulkanit 6 Der dort anstehende jungere Porphyr wird in die Oberhof Formation fruher Oberhof Schichten eine Schichtenfolge des unteren Rotliegend gestellt zum grosseren geologischen Rahmen siehe Geologie des Thuringer Waldes Er entstand somit im Erdzeitalter des Perm 7 Die Rhyolithe sind meist rotlich bis violett gefarbte massige oder plattig spaltende Gesteine in deren feinkornige Grundmasse abgerundete millimeterkleine Quarz und Feldspat Kristalle relativ sparlich eingesprengt sind porphyrisches Gefuge Ostlich des Grossen Beerbergs stehen auch Rhyolith Tuffsteine an also aus Pyroklasten statt aus grosseren Lavamassen gebildete Gesteine Die Rhyolithe werden gedeutet entweder als Staukuppen oder Quellkuppen also als Lavadom moglicherweise unterhalb der damaligen Oberflache gebildete Intrusivkorper oder alternativ als in eine grabenartige Struktur eingedrungene Ablagerungen ohne dass die genaue Lage der zugehorigen Vulkane bekannt ware Die Region bildete damals eine langgestreckte Senke eine Bruch und Dehnungszone deren tektonische Aktivitat vermutlich ursachlich fur den Vulkanismus war Die in die Vulkanite eingelagerten geringmachtigen Sedimentlagen nicht am Grossen Beerberg deuten auf Ablagerungen von Flussen oder Seen hin Die gesamte Gesteinsmasse wurde spater im Tertiar mit dem Thuringer Wald als horstartige Scholle wieder zum Mittelgebirge emporgehoben Saxonische Bruchschollentektonik Die heutigen Erhebungen wie der Grosse Beerberg bestehen also aus vulkanisch entstandenem Gestein ihre Gestalt hat aber nichts mit dem fast 300 Millionen Jahre zuruckliegenden Vulkanismus zu tun Der Vulkanismus der die Gesteine des Grossen Beerbergs hervorbrachte ist Bestandteil einer ausgedehnten vulkanischen Zone mit ahnlichen Gesteinen die in Deutschland neben dem Thuringer Wald auch im Sudwesten im Saar Nahe Becken anstehen 8 Es handelt sich um Becken die nach dem Ende der Variszischen Gebirgsbildung entstanden als sich die Verhaltnisse von Kompression mit Auffaltung zur Dehnung der kontinentalen Kruste veranderten Insgesamt lasst sich diese Zone durch ganz Europa von Nordafrika bis Skandinavien verfolgen Im Thuringer Wald Becken erreichen die vulkanitfuhrenden Schichten Dicken von etwa 2 Kilometern Neuere Untersuchungen mittels Uran Blei Datierung ergaben ein Alter von Vulkaniten der Oberhof Formation nicht vom Grossen Beerberg selbst von 296 bzw 295 Millionen Jahren 4 das ist etwas alter als vorher stratigraphisch erschlossen Schutzgebiete BearbeitenAuf der Gipfelregion des Grossen Beerberges befindet sich eines der wenigen erhaltenen Regenmoore Hochmoor des Thuringer Waldes Das Beerbergmoor ist etwas uber 3 Hektar gross mit Torfmachtigkeiten bis zu 4 Meter am Unterhang Die Torfbildung setzte vor etwa 4500 Jahren in einer flachen Hangmulde ein Das Moorwachstum kam nach Aufforstungen mit Fichte in der Nachkriegszeit zum Stillstand nach Entfichtung als Naturschutzmassnahme hat es sich erholt ist aber weiterhin vor allem durch Besucherdruck gefahrdet 9 Das Moor ist als Teil des Biospharenreservats Vessertal Thuringer Wald geschutzt und als Naturschutzgebiet Beerbergmoor Zone I BR Vessertal Thuringer Wald CDDA Nr 9357 seit 1939 34 2 ha gross ausgewiesen Den hochsten Punkt des Berges zu betreten ist nicht erlaubt Auf dem gesamten Berg befinden sich Teile des Landschaftsschutzgebiets Thuringer Wald CDDA Nr 20896 1963 1443 43 km Bis auf die Gipfelregion reichen Teile des Fauna Flora Habitat Gebiets Schneekopf Schmucker Graben Grosser Beerberg FFH Nr 5330 301 11 06 km und bis auf die unteren Teile der Bergsudflanke solche des FFH Gebiets Thuringer Wald ostlich Suhl mit Vessertal FFH Nr 5330 306 37 29 km Auf dem Berg befinden sich Teile des Vogelschutzgebiets Mittlerer Thuringer Wald VSG Nr 5430 401 183 72 km 1 Aussichtsturm und plattform BearbeitenBis Ende der 1980er Jahre befand sich auf dem Berg ein inzwischen abgerissener Aussichtsturm Spater wurde knapp unterhalb des Gipfels an Planckners Aussicht eine kleine Plattform neu errichtet von der aus sich ein Ausblick nach Suden und Sudwesten bietet Dort vorbei verlauft im Abschnitt zwischen Oberhof und Schmucke der Rennsteig nbsp Blick vom Simmersberg 780 8 m auf die hochsten Berge des Thuringer Waldes Adlersberg 849 9 m mit Neuhauser Hugel 890 6 m Grosser Beerberg teils verdeckt 982 9 m Wildekopf 943 2 m Grosser Eisenberg 907 4 m Schneekopf 978 m Grosser 944 1 m und Kleiner Finsterberg Finsterberger Kopfchen 874 6 m im Vordergrund Kalter Staudenkopf 768 1 m und Schmiedswiesenkopf 783 8 m das Grosse Riesenhaupt 763 8 m bei Frauenwald und der Grosse Hundskopf 824 2 m bei Allzunah schliessen sich rechts an sowie der Nebengipfel Hohe Warth 718 1 m links im Hintergrund der 52 km entfernte Pless 645 4 m in der Vorderen RhonWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosser Beerberg Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Dominanzen und Prominenzen Memento vom 19 Oktober 2014 im Internet Archive nach highrisepages de die mithilfe von Elevation Contours in Google Maps ermittelte Scharte liegt mit 585 m sogar etwas niedriger was eine Schartenhohe von 398 m ergabe Lutzner H Andreas D Schneider J W Voigt S amp Werneburg W 2012 Stefan und Rotliegend im Thuringer Wald und seiner Umgebung In Deutsche Stratigraphische Kommission Hrsg Koordination und Redaktion H Lutzner amp G Kowalczyk fur die Subkommission Perm Trias Stratigraphie von Deutschland X Rotliegend Teil I Innervariscische Becken Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft fur Geowissenschaften 61 S 418 487 a b Harald Lutzner Marion Tichomirowa Alexandra Kassner Reinhard Gaupp 2021 Latest Carboniferous to early Permian volcano stratigraphic evolution in Central Europe U Pb CA ID TIMS ages of volcanic rocks in the Thuringian Forest Basin Germany International Journal of Earth Sciences 110 S 377 398 doi 10 1007 s00531 020 01957 y vgl auch Thuringer Allgemeine vom 1 Juli 2012 E Zimmermann Erlauterungen zur Geologischen Karte von Preussen und den Thuringischen Staaten Lieferung 64 Blatt Suhl herausgegeben von der Koniglich Preussischen Geologischen Landesanstalt Berlin 1898 download von Karte und Erlauterungen bei GEO LEO Harald Lutzner Dieter Andreas Jorg W Schneider Sebastian Voigt Ralf Werneburg 2012 Stefan und Rotliegend im Thuringer Wald und seiner Umgebung In Deutsche Stratigraphische Kommission Hrsg Stratigraphie von Deutschland X Rotliegend Teil I Innervariscische Becken Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft fur Geowissenschaften 61 S 418 487 Volker von Seckendorff 2012 Der Magmatismus in und zwischen den spatvariscischen permokarbonen Sedimentbecken in Deutschland In Deutsche Stratigraphische Kommission Hrsg Stratigraphie von Deutschland Rotliegend Teil I Innervariszische Becken Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft fur Geowissenschaften 61 S 743 860 H R Lange 7 1 9 NSG Beerbergmoor Beschreibung der Naturschutzgebiete des Ilm Kreises In Landratsamt Ilm Kreis Umweltamt Umweltbericht 2001 PDF downloadNaturschutzgebiete im Ilm Kreis nbsp Naturschutzgebiet nbsp Wappen Ilm KreisBeerbergmoor Erbskopf Gottesholz Grosse Luppe Hain Hohes Kreuz Ilmenauer Teiche Jonastal Marktal und Morast Pennewitzer Teiche und Unteres Wohlrosetal Rainwegwiese Reifberg Schneekopfmoor am Teufelskreis Seiffartsburg Tannreisig Veronikaberg Vessertal Wachsenburg Willinger Berg Ziegenried Hochste Berge der deutschen Lander Baden Wurttemberg Feldberg Bayern Zugspitze Berlin Grosser Muggelberg Brandenburg Kutschenberg Bremen Friedehorstpark Hamburg Hasselbrack Hessen Wasserkuppe Mecklenburg Vorpommern Helpter Berge Niedersachsen Wurmberg Harz Nordrhein Westfalen Langenberg Rothaargebirge Rheinland Pfalz Erbeskopf Saarland Dollberg Sachsen Fichtelberg Erzgebirge Sachsen Anhalt Brocken Schleswig Holstein Bungsberg Thuringen Grosser Beerberg Siehe auch Liste der hochsten Berge der deutschen Lander und Liste der Gebirge und Hohenzuge in Deutschland Normdaten Geografikum GND 4728748 2 lobid OGND AKS VIAF 238140099 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Beerberg amp oldid 238045827