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KarteBasisdatenFlache 13 74 km Einwohner 11 896 1939 21 591 1946 Bevolkerungsdichte etwa 1 520 Ew km 1946 Eingemeindungsdatum 1 Juli 1950Die in Sachsen gelegene Industriestadt Siegmar Schonau entstand am 1 Oktober 1935 durch Zusammenschluss der damaligen Stadt Siegmar mit der angrenzenden Gemeinde Schonau An diese Stadt grenzten die Gemeinde Rabenstein im Nordwesten die Stadt Chemnitz im Nordosten und im Osten die Gemeinde Neukirchen im Suden und die Gemeinden Mittelbach und Gruna im Westen Siegmar Schonau hatte funf Stadtteile Siegmar Schonau Reichenbrand Stelzendorf sowie Neustadt Die Stadt war bekannt fur ihre stark ausgepragte Industrie Am 1 Juli 1950 wurde Siegmar Schonau gemeinsam mit dem nordwestlich angrenzenden Rabenstein nach Chemnitz eingemeindet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Industrie 3 Verkehr 4 Kino 5 Literatur 6 Personlichkeiten 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Rathaus Siegmar Schonau 1937 Schon 1927 erhielt Siegmar nach Uberschreiten der 10 000 Einwohner Marke Stadtrecht Zuvor war 1920 Stelzendorf und 1922 Reichenbrand nach Siegmar eingemeindet worden Schonau entwickelte sich im 19 Jahrhundert zu einer starken Industriegemeinde Deshalb wurde 1922 Neustadt nach Schonau eingemeindet Immer mehr wuchs die Stadt Siegmar mit der Gemeinde Schonau zusammen weshalb beide am 1 Oktober 1935 zur Stadt Siegmar Schonau vereinigt wurden Im Zweiten Weltkrieg setzten Betriebe in Siegmar Schonau zahlreiche Zwangsarbeiter ein 1 So bestand dort von Ende August 1944 bis 10 Dezember 1944 ein Aussenlager des KZ Flossenburg dessen 400 Haftlinge fur den Bau von HL 230 Panzermotoren im Werk Siegmar ehemals Wanderer der Auto Union Zwangsarbeit verrichten mussten 2 Im Rahmen der Luftangriffe auf Chemnitz waren am 11 September 1944 auch die Stadt und ihre Industriebetriebe Ziel eines schweren Angriffs der US Army Air Forces USAAF mit 74 Boeing B 17 Bombern Die von 20 Langstrecken Begleitjagern vom Typ P 51 Mustang eskortierten Fliegenden Festungen mit 176 Tonnen Bombenlast warfen um die Mittagszeit 450 Spreng und zahlreiche Stabbrandbomben Bei erheblichen Zerstorungen gab es in den Rustungsbetrieben 85 Tote davon 41 Fremdarbeiter und in den Wohngebieten 21 Opfer Als am 14 April 1945 Panzer der US Armee bis Rohrsdorf vorstiessen und Chemnitz unter Artilleriebeschuss nahmen erklarten sich der Auslandskorrespondent und Widerstandskampfer Otto Schmerbach und der Fleischermeister Erich Gatsche bereit den US Truppen mit Fahrradern entgegenzufahren und ihnen die Stadt kampflos zu ubergeben Nach der Ubergabe wurde er von einem Werwolf Kommando in einem Feuergefecht uberwaltigt und anschliessend im Lazarett inhaftiert Am 20 April 1945 wurde er standgerichtlich zum Tode verurteilt und am 21 April auf dem Schiessplatz im Zeisigwald hingerichtet 3 4 Industrie BearbeitenIn Schonau wie auch in Siegmar pragte sich die Industrie im 19 Jahrhundert sehr stark aus Siegmar war z B seit 1890 Standort der Werkzeugmaschinenfabrik von Hermann u Alfred Escher A G seit 1930 Zweigwerk der Deutschen NILES Werke A G Berlin Auch die Reinecker Werke gilt es zu erwahnen In Schonau war schon fruh die Strumpfwirkerei und Handschuhfabrikation heimisch Carl Hamel verlegte 1896 seine Zwirnereimaschinenfabrik von Chemnitz hierher Besonders bekannt war Schonau fur die Wanderer Werke heute z T Chemnitz Arena die neben Werkzeugmaschinen auch Fahrrader Kraftfahrzeuge sowie Schreib und Rechenmaschinen herstellten Das 1927 in Betrieb genommene Wanderer Fahrzeugwerk Siegmar wurde 1932 von der Auto Union ubernommen Friedrich Nevoigt begrundete 1884 in Reichenbrand eine Fahrrad und Maschinenbaufabrik Der fur die Fahrradproduktion 1893 errichtete Neubau an der heutigen Nevoigtstrasse brannte 1905 nieder ein Jahr spater konnte in einem Neubau die Produktion wieder aufgenommen werden Das Unternehmen Ende der 1920er Jahre kurzzeitig im Besitz von Opel wurde 1952 zum VEB Fahrradwerke Elite Diamant Der ortsansassige VEB Schirmfabrik Karl Marx Stadt bestand von 1949 bis 1992 Verkehr BearbeitenDurch das spatere Stadtgebiet fuhrte seit 1858 die Eisenbahnstrecke Chemnitz Zwickau heute Teil der Bahnstrecke Dresden Werdau Dadurch besass Siegmar Schonau einen Bahnhof im Stadtteil Siegmar und ab dem 26 November 1940 einen zusatzlichen Haltepunkt Wanderer Werke heute Chemnitz Schonau Mit der Linie R ab 1927 Linie 1 waren seit dem 2 Oktober 1898 Siegmar Schonau und Reichenbrand an das Strassenbahnnetz der Stadt Chemnitz angebunden Zuvor bestand seit dem 6 Januar 1884 eine Verbindung von Chemnitz bis zum Wintergarten in Schonau Siegmar Schonau war seit 15 August 1939 an die Reichsautobahn heute A 72 mit der Abfahrt Chemnitz Sud angeschlossen die sich im Stadtteil Stelzendorf befindet Wichtige Zubringerstrassen waren schon fruher die Neefe und Zwickauer Strasse Kino BearbeitenSeit den 1920er Jahren wurden im heutigen Clubkino Siegmar Stummfilme gezeigt Das 1915 errichtete Gebaude war zunachst ein Puppentheater und Stummfilmkino Koppes Lichtspielhaus 1937 wurde ein Saal angebaut seitdem Lichtspielhaus Capitol Durch die Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg wurde das Kino beschadigt und nur geringfugig instand gesetzt Dennoch spielte es nahezu durchgangig bis heute 1981 82 wurde das Filmtheater zu einem Klubkino mit Drehsesseln an Tischen Theke im Saal und Buhne umgebaut Die Gloria Lichtspiele befanden sich gegenuber dem Postamt Schonau Sie entstanden 1936 und erhielten 1937 den Namen Gloria Filmpalast Nachdem das Kino 1968 geschlossen worden war wurde das Gebaude zunachst als Lager benutzt verfiel und wurde 2001 abgebrochen Literatur Bearbeiten Siegmar Schonau Die Stadt vor der Stadt Eine Chemnitzer Stadtteilgeschichte zu Siegmar Schonau Reichenbrand und Stelzendorf Verlag Heimatverlag Sachsen GmbH Chemnitz 2004Personlichkeiten BearbeitenOtto Schmerbach 1904 1945 Widerstandskampfer in Nazi Deutschland Johannes Renger 1934 2023 geboren in Schonau Altorientalist Wolfgang Nordwig 1943 Stabhochspringer Max Klauss 1947 Leichtathlet und OlympionikeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Siegmar Schonau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Siegmar Schonau im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Private Homepage uber die ehemalige Stadt Siegmar Schonau altes chemnitz de uber Siegmar Zeitzeugenbericht einer bei der Elite Diamant AG eingesetzten Ostarbeiterin Interview Ausschnitte aus dem Online Archiv Zwangsarbeit 1939 1945 Einzelnachweise Bearbeiten http www zwangsarbeit archiv de zwangsarbeit ereignisse ostarbeiter index html Zeitzeugenbericht einer bei der Elite Diamant AG eingesetzten Ostarbeiterin Interview Ausschnitte aus dem Online Archiv Zwangsarbeit 1939 1945 Webseite KZ Gedenkstatte Flossenburg Abgerufen am 2 Januar 2023 Sachsische Zeitung Wie Otto Schmerbach 1945 starb Archiviert vom Original am 31 Oktober 2014 abgerufen am 15 Marz 2014 Geschichts Baustelle 1945 Kriegsendphasenverbrechen in Chemnitz und Umgebung Abgerufen am 15 Marz 2014 50 816666666667 12 855555555556 Koordinaten 50 49 N 12 51 O Normdaten Geografikum GND 4597139 0 lobid OGND AKS VIAF 234334782 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegmar Schonau amp oldid 231808427