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Die Familie von Thungen ist ein altes edelfreies frankisches Adelsgeschlecht Sie ist benannt nach dem heutigen Markt Thungen mit dem Stammhaus Burg Thungen und ist als Reichsfreiherren von Thungen in den Freiherrenstand aufgestiegen Wappen derer von ThungenSchloss Thungen 2012 Inhaltsverzeichnis 1 Familiengeschichte 2 Wappen 3 Personlichkeiten 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksFamiliengeschichte BearbeitenDer Ort Thungen wurde am 19 April 788 erstmals urkundlich erwahnt Mit den Edelfreien Carl ac filius ejus Eylhard de Dungethi trat das Geschlecht am 5 Februar 1100 erstmals urkundlich in Erscheinung 1 Andreas Friedrich Albert und Lutz von Thungen wurden 1306 1307 mit dem Burggut belehnt 1406 erwarb es Burg und Dorf Thungen als freies Eigentum Die Familie der Freiherren von Thungen gehorte zur Reichsritterschaft im Frankischen Ritterkreis Kanton Rhon Werra Die Familie war seit dem 13 Juni 1531 mit dem Erbkuchenmeisteramt des Herzogtums Franken belehnt 2 Sie stellte wichtige Personlichkeiten in Kirche Militar Verwaltung Politik und Wirtschaft Die Herrschaft Thungen umfasste etwa 80 Ortschaften Schlosser Burgen und Hofe Der Familie gehorten u a Schloss Buchold 1364 1596 Burg Burgjoss 15 Jahrhundert Alte Burg zu Burgsinn seit 1337 Schloss Greifenstein 1657 Neuhaus Reussenburg ca 1320 1525 Schloss Rossbach seit Burg Salzburg Sodenberg Wasserburg Tagmersheim um 1520 Herrenhof in Volkersleier 1926 Schloss Waizenbach vor 1400 1678 Schloss Weissenbach seit Ende des 14 Jahrhunderts Schloss Windheim 12 Jahrhundert bis 1660 Bedeutung hatte die Familie durch die Thungensche Cent in der Rhon und die Patronatsherrschaft auf ihren Gutern sie besass auch Domherrenhofe 1189 grundete Philipp von Thungen zu Hesslar zusammen mit Gottfried von Pisemberg Bischof von Wurzburg das Kloster Schonau Gemunden am Main Die Freiherren von Thungen hatten zudem Besitz 3 im Leinachtal insbesondere Lehen der Henneberger Grafen der Wurzburger Bischofe und Eigengut in Oberleinach bis zum Verkauf im August 1442 durch Karl von Thungen an die Familie von Dottenheim 4 und Unterleinach 5 1523 zerstorte der Schwabische Bund die Reussenburg bei Hammelburg des Hans Jorg von Thungen Er war ein Unterstutzer des Raubritters Hans Thomas von Absberg Eine genauere Beschreibung der Ereignisse des sogenannten Frankischen Krieges ist unter Wandereisen Holzschnitte von 1523 zu finden Der Wurzburger Bischof Konrad II von Thungen setzte sich fur seine bedrangten Verwandten mit Bittschreiben an den Bund ein Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Silber einen mit drei gewellten roten Pfahlen belegten goldenen Balken Auf dem Helm mit rot silbernen Decken steht der Rumpf eines graubartigen Mannes in rotem Kleid mit silbernem Kragen dessen Haupt bedeckt ist mit einer silber gestulpten roten Haube die auf der Spitze und an beiden Seiten mit Hahnenfedern bestuckt ist nbsp Thungen Wappen aus dem Scheiblerschen Wappenbuch nbsp Thungen Wappen aus dem Scheiblerschen Wappenbuch unkorrekt nbsp Thungen Wappen aus dem Wappenbuch von Nikolaus Bertschi 6 nbsp Romischer Kayserlichen auch zu Hungern vnd Behaimb Koniglichen Mayestat Wappen 1578 7 nbsp Wappen derer von Thungen aus Siebmachers WappenbuchPersonlichkeiten Bearbeiten nbsp Konrad II von Thungen 1466 1540 Furstbischof von Wurzburg nbsp Neidhardt von Thungen 1545 1598 Furstbischof von Bamberg nbsp Hans Karl von Thungen 1648 1709 kaiserlicher GeneralfeldmarschallKonrad I von Thungen 12 Jahrhundert erstmals 1136 genannt Dietz oder Fritz I von Thungen 14 Jahrhundert Gutsbesitzer unter anderem in Obern Lynach Oberleinach und Lynach Unterleinach fuldaischer Amtmann und Vogt von Hammelburg der 1311 vom Abt von Fulda ausgewahlt wurde den Landfrieden mit Waffengewalt zu wahren 8 Adolf von Thungen gestorben 1501 Deutschordensritter Hauskomtur der Kommende Horneck 1500 1501 Komtur in Wurzburg Konrad II von Thungen 1466 1540 Furstbischof von Wurzburg und Herzog zu Franken Dietrich Dietz von Thungen 1476 1540 Domdekan in Wurzburg Neidhardt von Thungen 1545 1598 Furstbischof von Bamberg 1591 1598 Mitbegrunder des Juliusspitales in Wurzburg Rector Magnificus der Universitat Wurzburg und Dompropst in Wurzburg Grabmal in der Bamberger Kirche St Michael Konrad Friedrich von Thungen um 1580 1629 Dompropst im Bistum Wurzburg Johann Karl I Graf von Thungen 1648 1709 Kaiserlicher Generalfeldmarschall Erbauer der Karlsburg in Bad Ems Festungskommandant der Festung Mainz Festung Philippsburg und in Landau Seine Buste wurde 1853 durch Konig Ludwig I von Bayern in der Ruhmeshalle in Munchen aufgestellt Adam Sigmund von Thungen 1687 1745 Generalmajor und Generalfeldmarschall Leutnant Von 1733 bis 1736 Interimskommandant von Luxemburg Erbauer des Fort Thungen in Luxemburg Nach seinem Tod besuchte Kaiserin Maria Theresia seine Witwe auf Schloss Rossbach in Zeitlofs Rossbach Philip Christoph Dietrich Reichsfreiherr von Thungen 1696 1780 Schwedischer Legationsrat Ritterrat Ritterhauptmann der souverane Landesherr war eines der machtigsten und einflussreichsten Familienmitglieder Er einigte Familienbesitz brachte verlorenen Besitz zuruck erbaute Kirchen und Schlosser und erliess eine Gerichtsordnung Johann Sigmund Karl I Reichsfreiherr von Thungen 1730 1800 Reichskammergerichtsprasident in Wetzlar hatte regen Kontakt mit Goethe Friedrich Wilhelm von Thungen 1733 1793 k k Generalmajor Karl VI Freiherr von Thungen 1776 1841 von 1818 bis 1829 alleine und von 1829 bis 1841 gemeinsam mit seinem Sohn Hans Karl V Majoratsherr Ludwig Julius Traugott von Thungen 1794 1872 Bezirksrat und Bezirksgerichtsdirektor Philipp Freiherr von Thungen 1796 1866 Gutsbesitzer Landrat und Hofbeamter Hans Carl Freiherr von Thungen 1804 1850 koniglich bayerischer Regierungsbeamter Wilhelm VII Freiherr von Thungen 1805 1871 Majoratsherr Reichsrat und Abgeordneter des Zollparlaments Wolfgang VI Freiherr von Thungen 1814 1888 von 1850 bis 1876 gemeinsam mit seinem Bruder Wilhelm VII Majoratsherr und von 1876 bis 1880 gemeinsam mit seinem Sohn Hans Karl VII Majoratsherr Bayerischer Gesandter in Athen Darmstadt und Kassel sowie bevollmachtigter Minister des Konigs Hans Karl VII Freiherr von Thungen 1851 1926 Reichsrat und Mitbegrunder der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft 1885 und des Bayerischen Brauerbundes 1880 Majoratsherr von 1876 bis 1880 gemeinsam mit Vater Wolfgang VI und von 1880 bis 1922 alleine Rudolf Freiherr von Thungen 1855 1929 bayerischer Oberst a D Kammerherr Dr phil h c der Universitat Erlangen Gutsherr auf Heilsberg bei Zeitlofs Hildolf Freiherr von Thungen 1878 1947 koniglich bayerischer Rittmeister a D SS Oberfuhrer Karl XI Freiherr von Thungen 1893 1944 Generalleutnant hingerichtet am 24 Oktober 1944 im Zusammenhang mit dem Attentat auf Adolf Hitler Elisabeth Freiin von Thungen 1893 1988 Tochter von Rudolf von Thungen und Ehefrau von Reinold von Thadden Trieglaff Grunder des Deutschen Evangelischen Kirchentages Dietz XII Freiherr von Thungen 1894 1973 Reichstagsabgeordneter Majoratsherr 1922 1948 und Verwaltungsbeauftragter 1948 1973 der Thungener Verwaltung Ehrenprasident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft Wolf Hartmann II Freiherr von Thungen 1923 2001 stellvertretender Verwaltungsbeauftragter von 1963 bis 1973 Verwaltungsbeauftragter von 1973 bis 1985 Forstmann der die Flurbereiche Detter Weissenbach Hollrich und Thungen neu geordnet hat Kommendator des Johanniterordens Sein Sohn Lutz XII Freiherr von Thungen geboren 1949 ist heute fur das Centamt in Weissenbach und Hollrich verantwortlich Sein Sohn Hanskarl VIII Freiherr von Thungen geboren 1950 verwaltet und bewirtschaftet das Domanenamt einschliesslich des Burgschlosses sowie die Burgbrauerei Herzog von Franken in Thungen der ubrige Teil einschliesslich des Spitalschlosses in Thungen wird von der Linie Thungen Rossbach gefuhrt nbsp Ansicht von Schloss Thungen nbsp Alter Stock Wohnturm der Burg in Thungen nbsp Burgsinner Schloss in Thungen nbsp Alte Burg in BurgsinnSiehe auch BearbeitenListe frankischer RittergeschlechterEinzelnachweise Bearbeiten Friedrich Israel Walter Mollenberg Urkundenbuch des Erzstifts Magdeburg I 937 1192 Hrsg Landesgeschichtliche Forschungsstelle fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg Selbstverlag Magdeburg 1937 S 235 238 Nr 175 Genealogisches Handbuch des Adels Freiherren A Uradel Band VII C A Starke Limburg an der Lahn 1969 S 480 1 Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 127 129 Rudolf Freiherr von Thungen Das reichsritterliche Geschlecht der Freiherrn von Thungen Forschungen zu seiner Familiengeschichte Wurzburg 1926 S 164 Vgl auch Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart 1999 S 6 124 367 369 Das Hofgut der Freiherren von Thungen zu Unterleinach und 429 1999 Wappenansicht bei Nikolaus Bertschi Wappenbuch besonders deutscher Geschlechter BSB Cod icon 308 Augsburg 1515 1650 S B B Developers Digitalisierte Sammlungen der Staatsbibliothek zu Berlin Abgerufen am 13 April 2022 Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 110 und 127 129 Die Freiherren von Thungen ihre Rechte und Einkunfte im Leinachtal Literatur BearbeitenKurt Andermann Thungen Freiherren von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 211 Digitalisat Julien Demade Parente noblesse et echec de la genese de l Etat le cas allemand In Annales Histoire Sciences sociales 61 3 mai juin 2006 S 609 631 Buchbesprechung franzosisch Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XIV Band 131 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 2003 ISSN 0435 2408 Hans Friedrich von Ehrenkrook Friedrich Wilhelm Euler Jurgen von Flotow Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Hauser A Uradel Band II Band 13 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Glucksburg Ostsee 1956 S 487 497 ISSN 0435 2408 Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Hauser auf das Jahr 1853 Justus Perthes Gotha 1852 S 474 ff Digitalisat Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlicher Hauser 1942 A Uradel Jg 92 Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft Justus Perthes Gotha 1941 S 518 524 Joseph Morsel La noblesse contre le prince l espace social des Thungen a la fin du Moyen Age Franconie vers 1250 1525 Beihefte der Francia 49 Thorbecke Stuttgart 2000 ISBN 3 7995 7443 3 Digitalisat Neues Genealogisches Handbuch auf das Jahr 1778 enthaltend die Geschlechtstafeln des in u ausser dem H R Reich bluhenden Adels etc Theil 1 Selbst Verlag der adelichen Handbuch Comptoirs Frankfurt am Main 1778 S 212 ff Digitalisat Hans Karl Freiherr von Thungen Das Haus Thungen 788 1988 Geschichte eines frankischen Adelsgeschlechts Kostbares Unterfranken Echter Wurzburg 1988 ISBN 3 429 01162 0 Rudolf Freiherr von Thungen Das reichsritterliche Geschlecht der Freiherrn von Thungen Forschungen zu seiner Familiengeschichte Reprint der Ausgabe Wurzburg 1926 Reihe IX Darstellungen aus der frankischen Geschichte Band 43 Degener amp Co Neustadt an der Aisch 1997 ISBN 3 86652 943 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thungen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte der Familie auf der Homepage des Marktes www markt thuengen de unter lt Geschichte gt lt Die Familie der Freiherren von Thungen gt Wappen der Thungen im Wappenbuch des Heiligen Romischen Reiches Nurnberg um 1554 1568 dito Kaiserreich Posse Eklat im Kursaal Artikel uber den Streit zwischen Friedrich Freiherr von Thungen Andreasische Linie und Louis Stern Louis Stern Affare aus Spiegel Online vom 14 Januar 2012Normdaten Person GND 118838202 lobid OGND AKS VIAF 809361 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thungen Adelsgeschlecht amp oldid 237546253