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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Gerichtsprasident Hans Carl von Thungen Johann Karl Hans von Thungen 5 Februar 1648 8 Oktober 1709 war Inhaber eines Infanterieregiments und ab 1696 kaiserlicher Generalfeldmarschall Er erhielt den Schwarzen Adlerorden und wurde in den Reichsgrafenstand erhoben Hans Karl von Thungen um 1700Buste in der Ruhmeshalle Munchen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ehe 2 Karriere im Militar 3 Anekdotisches 4 Ruhmeshalle in Munchen 5 Siehe auch 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksHerkunft und Ehe BearbeitenJohann Karl von Thungen stammte aus der alten frankischen Adelsfamilie von Thungen Sie ist benannt nach dem unterfrankischen Ort Thungen Auch andere Familienmitglieder kamen zu hohen Wurden so Neidhardt von Thungen 1545 1599 als Furstbischof von Bamberg und Konrad von Thungen Furstbischof von Wurzburg 1519 1540 Johann Karl Sohn von Wolff Albrecht von Thungen und dessen zweiter Frau Helena von Ebersberg gen Weyers Er war mit Maria Johanna Faust von Stromberg 14 Juli 1663 3 November 1739 verheiratet der Tochter von Franz Ernst Faust von Stromberg hochfurstlich wurzburgischer Geheimer Rat und Oberamtmann zu Hassfurt und dessen Frau Maria Susanna Kottwitz von Aulenbach Die 1678 geschlossene Ehe zwischen Johann Karl und Maria Johanna blieb kinderlos Johann Karls Bruder Johann Friedrich Freiherr von Thungen hatte neben zwei Tochtern einen Sohn Hans Carl Freiherr von Thungen der 1723 unvermahlt als letzter dieser Linie verstarb Karriere im Militar BearbeitenVon Thungen war zunachst Soldat in Diensten des Herzogs Karl V von Lothringen Sein Regiment wurde den Spaniern uberlassen von Thungen wurde Fahnrich und spater Oberstwachtmeister Wahrend des Hollandischen Kriegs erhielt er 1673 das Kommando einer Truppenabteilung Kurz darauf wurde Johann Karl zum Oberstleutnant und Kommandeur in Besancon Im Mai 1674 wurde Besancon jedoch an die Franzosen ubergeben Als Adjutant des lothringischen Prinzen von Vaudemont kampfte er in der Schlacht bei Seneffe Kurz darauf verliess er den Waffendienst und begab sich auf seine Guter 1 Einige Jahre spater trat er als Oberleutnant der frankischen Kreistruppen ein und wurde 1676 das Kommandant von Wurzburg Im selben Jahr erhielt er das Kommando fur ein Regiment das er in zwei Feldzugen gegen Frankreich fuhrte 1683 wurde er Generalfeldwachtmeister der frankischen Kreistruppen und nahm mit diesen in den nachsten Jahren am Grossen Turkenkrieg teil 1 Im Oktober 1684 wurde er zum Generalfeldwachtmeister der Kaiserlichen Armee ernannt Mit dieser Beforderung durfte er durch kaiserliche Zustimmung sein Regiment auf 2500 Mann verstarken 1685 war er bei der Belagerung und Ersturmung von Neuhausl und 1686 von Ofen dabei 1 1688 wurde er zum Generalfeldmarschallleutnant befordert 1689 nahm er an den erfolgreichen Belagerungen von Bonn und Mainz teil 1 Bei der Belagerung von Bonn verlor er bei durch einen Stein den eine Granate aus einer Festungsmauer gesplittert hatte das rechte Auge Seit dieser Zeit trug Thungen eine schwarze Augenklappe 2 1690 ernannte ihn der Kurfurst von Mainz Anselm Franz von Ingelheim zum Generalfeldzeugmeister und Oberkommandanten fur die Truppen und Festungen insbesondere auch der Festung Mainz 1692 fuhrte er die Infanterie der Reichsarmee und wurde zum kaiserlichen Feldzeugmeister ernannt 1 Im Jahre 1696 beforderte ihn der Kaiser zum Generalfeldmarschall Im selben Jahr wurde er aus dem Lager des Markgrafen Ludwig kommend bei einem franzosischen Uberfall gefangen genommen aber nach vier Wochen gegen Zahlung von 5000 Gulden wieder freigelassen 1698 war Johann Karl Kommandant der Festung Philippsburg Als der Spanische Erbfolgekrieg anfing leitete er 1702 den Angriff auf die Festung Landau von der Nordwestseite 1703 trug er das Kommando in Philippsburg ruckte dann nach Stollhofen und ubernahm dort fur den erkrankten Ludwig Wilhelm von Baden am Oberrhein den Oberbefehl und die Verteidigung der Buhl Stollhofener Linien Er ubernahm den Vorsitz des Kriegsgerichts gegen Johann Philipp von Arco der als Kommandant von Breisach nach kurzer Belagerung vor den Franzosen kapituliert hatte Das Gericht verurteilte Arco Anfang 1704 dafur zum Tode 1 Thungen wurde Marz 1704 zum Reichsfeldzeugmeister ernannt 3 und befehligte die Truppen am Oberrhein und in Schwaben Bei den Verhandlungen uber den Austausch der 800 Preussen die in der Schlacht bei Hochstadt im September 1703 in Gefangenschaft geraten und in Ulm untergebracht waren war er Bevollmachtigter die Gesprache blieben jedoch erfolglos 1 Am 2 Juli 1704 fuhrte Johann Karl am Schellenberg bei Donauworth die kaiserliche Armee in den Sieg und wurde bei diesem Angriff verwundet Als Ende August die kaiserliche Armee von Ulm abzog ubernahm Thungen die Belagerung bis zur erfolgenden Kapitulation 4 Nach der Einnahme der Stadte Landau Trier und Trarbach erhielt er das Kommando uber die Truppen am Rhein und am Neckar Von Konig Friedrich I von Preussen erhielt er kurz darauf den Schwarzen Adlerorden 1705 fuhrte Johann Karl die Reichsarmee uber Lauterburg ins Elsass und leitete dort im September die Belagerung von Hagenau 1707 hatte er wieder das Kommando in Philippsburg inne und ubernahm trotz seines schlechten Zustandes durch Gicht das Armeekommando vom Kurfursten Georg Ludwig von Hannover 1708 wurde er von Kaiser Joseph I in den Reichsgrafenstand erhoben Johann Karl starb am 8 Oktober 1709 im Lager bei Speyer 1 Er ist in der evangelischen Kirche von Freudental bestattet in der sich auch sein Epitaph befindet 5 nbsp Gedenktafel in der Ruhmeshalle in MunchenAnekdotisches BearbeitenIn Kampfhandlungen hatte Thungen das rechte Auge verloren Einmal vom Kaiser an einen deutschen Furstenhof entsandt wurde er von einem General empfangen und willkommen geheissen der ihn zum Hof geleiten sollte Zufallig hatte der begrussende General ebenfalls nur noch ein Auge da man an seinem Hof entweder nichts von der Versehrtheit des Feldherrn wusste oder man nicht darauf geachtet hatte Hieruber empfindlich entgegnete der Feldmarschall dem General dass er hoffe dass man ihn nicht vorsatzlich wegen der gleichen Behinderung zum Willkommensgruss ausgewahlt habe 6 Ruhmeshalle in Munchen BearbeitenIhm zu Ehren wurde 1853 durch den bayerischen Konig Ludwig I in der Ruhmeshalle in Munchen linke Flugelwand eine Buste aufgestellt Die Buste wurde 1944 zerstort 1997 beschloss der Bayerische Ministerrat die Wiederaufstellung der Buste Thungens 7 Siehe auch BearbeitenListe der Regimenter des frankischen ReichskreisesEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h Carl von Duncker Thungen Johann Karl Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 218 220 Familie Thungen verbindet Bad Bruckenau und Bad Ems in MAIN POST 24 November 2019 Grosses vollstandiges Universal Lexicon aller Wissenschaften und Kunste welche bisshero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden Band 43 S 1833 Die gedampfte Chur Bayerische Kriegsflamme Freiburg 1705 S 59 Grabinfschrift Thungens Memento des Originals vom 26 Juli 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www freudental evangelisch de Johann Georg Krunitz Heinrich Gustav Florke Friedrich Jakob Floerke Johann Wilhelm David Korth Oeconomische Encyclopadie Band 74 1798 S 629 Digitalisat Landtagsdrucksache 1997Literatur BearbeitenCarl von Duncker Thungen Johann Karl Graf von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 218 220 J G Biedermann Geschlechtsregister der reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken loblichen Orts Baunach Tafel 279 Bayreuth 1747 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche J G Biedermann Geschlechtsregister Der Reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken Loblichen Orts Rhon und Werra Tafel 207 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Grosses vollstandiges Universal Lexicon aller Wissenschaften und Kunste welche bisshero durch menschlichen Verstand und Witz erfunden und verbessert worden Band 43 Eintrag zu Thungen Hanns Carl von S 1819 ffWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Johann Karl von Thungen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grabinschrift in FreudenthalNormdaten Person GND 115848177 lobid OGND AKS VIAF 13045583 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thungen Johann Karl vonALTERNATIVNAMEN Thungen Hans von Spitzname KURZBESCHREIBUNG Inhaber eines Infanterieregiments und kaiserlicher Generalfeldmarschall 1696 1698 GEBURTSDATUM 5 Februar 1648STERBEDATUM 8 Oktober 1709STERBEORT Speyer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Karl von Thungen amp oldid 225766711