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Dieser Artikel behandelt das Kloster Schonau im frankischen Gemunden am Main fur das gleichnamige Kloster bei Heidelberg siehe Kloster Schonau Odenwald Das Kloster Schonau ist ein Kloster der Minoriten Franziskaner Konventualen im Kirchdorf Schonau in der frankischen Gemeinde Gemunden am Main in der Diozese Wurzburg Kloster Schonau Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baugeschichte 2 1 Erstbau 2 2 Zweitbau 2 3 Konvent 3 Ausstattung 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte BearbeitenDas der Unbefleckten Empfangnis Mariens geweihte Kloster wurde 1189 durch Philipp von Thungen zu Hesslar Ministerialer zusammen mit Gottfried von Pisemberg Bischof von Wurzburg gegrundet Bis Mitte des 16 Jahrhunderts lebten hier zumeist adlige Zisterzienserinnen insbesondere aus dem Geschlecht der Grafen von Rieneck Nach Anfangsschwierigkeiten bei der Erstbesiedlung konnte eine Dauerbesiedlung teilweise aus benachbarten Zisterzienserinnen Klostern insbesondere durch die Intervention der Adelheid von Rieneck gelingen Im Zweiten Markgrafenkrieg wurde das bereits zuvor durch Bauernkrieg und Reformation in Mitleidenschaft gezogene Frauenkloster 1553 geplundert Die letzte Abtissin Veronika Geyer von Giebelstadt gab 1564 auf und reichte den Besitz an den Wurzburger Furstbischof Friedrich von Wirsberg zuruck Bis 1699 war das Kloster aufgehoben Eine Revitalisierung erlebte es 1699 als der Minoritenbruder Kilian Stauffer die ruinosen Baulichkeiten von Wurzburg im Tausch gegen andere Besitztumer zur Wiederbesiedlung erwarb Aussenbau und Ausstattung wurden im Barockstil erneuert diese Gestalt ist im Wesentlichen bis heute erhalten 1704 wurden die Gebeine von zwei Katakombenheiligen namens Viktor und Antonin aus Rom nach Schonau uberfuhrt und hier beigesetzt diese Katakombenheiligen waren im 18 Jahrhundert eine besondere Attraktion und gaben Anlass zu Wallfahrten Im Napoleonischen Krieg 1796 wurde das Kloster ein zweites Mal geplundert Es sollte 1803 im Zuge der Sakularisation aufgelost werden Die Monche verliessen 1803 das Kloster jedoch nicht vollig Totnan Schech hielt Mitte des 19 Jahrhunderts hochbetagt zuletzt allein die Stellung Durch einen Erlass Ludwigs I von Bayern erhielt das Kloster 1843 seine dritte Chance und konnte mit weiteren Minoriten wiederbesiedelt werden Zurzeit Stand 2013 sind noch zwei Patres und ein Bruder vor Ort die die Klosterkirche betreuen sowie in benachbarten Pfarreien und Gemeinden aushelfen Baugeschichte BearbeitenNur die Klosterkirche ist von den historischen Gebauden erhalten geblieben im Wesentlichen in der Gestaltung durch Kilian Stauffer Erstbau Bearbeiten Ob sich in der heutigen Klosterkirche noch Reste von der Grundungsbausubstanz 1189 befinden ist nicht bekannt Grossere Bauausgaben sind bei diesem Erstbau nach 1250 dokumentiert und belegt durch kunsthistorische Befunde Dabei weist der Achsenknick zwischen Langhaus und eingezogenem Langchor auf eine komplizierte Baugeschichte hin Es gibt gewisse Ahnlichkeiten mit der Kirche des ehemaligen Klosters Himmelspforten bei Wurzburg was nicht verwunderlich ist wegen der Wiederbesiedlung Schonaus Mitte des 13 Jahrhunderts durch dortige Nonnen Die Klosterchronik lasst eine Rekonstruktion zu nach der in der Mitte des Langhauses der steinerne Unterbau des Dachreiters stand Daran schloss sich nach Westen die Unterkirche mit der Sepultur der Nonnen an daruber der Betchor Fur Frauenkloster hatte man das fur Mannerkloster verbindliche Bauschema ubernommen Dementsprechend lagen Sakristei und Kapitelsaal am Osttrakt des Kreuzganges daruber das Dormitorium der Schwestern Vorratskeller und Kuche befanden sich im Westflugel Warmeraum und Refektorium evtl auch die Raume der Abtissin befanden sich vermutlich im Sudflugel Der Chor wurde nach Aufgabe der Abtei durch eine Wand vom Schiff abgetrennt um weiterhin dem Gottesdienst zu dienen Zweitbau Bearbeiten Bruder Kilian Stauffer liess 1700 beim Wiederaufbau samtliche Einbauten aus dem Langhaus entfernen Die Aussenmauern wurden um ca 1 8 m erhoht Das Langhaus und zwei Joche des Chores wurden uberwolbt Der Minorit und Architekt Ulrich Beer 1655 1714 aus einer beruhmten Vorarlberger Baumeisterfamilie wirkte ebenfalls am Klosterbau mit Gewolbe aus dem Vorgangerbau wurden in den Konvent einbezogen Die Baumassnahmen erstreckten sich bis zur Kirchweihe am 27 Juli 1710 Im Jahr 1712 wurden die beiden Joche der Thungenschen Grablege um ein weiteres erganzt zur Nutzung als Winterchor und Sakristei Epitaphien und Spolien des bestehenden Bauwerkes wurden jedoch verandert 1725 wurde hinter dem Hochaltar ein Chorjoch Sommerchor eingerichtet Dieser Chorraum ist mit seinen gotischen Kreuzrippengewolben um 1270 80 erhalten Konvent Bearbeiten Die historischen Konventgebaude sind nicht erhalten 1975 begann der Wurzburger Architekt Walter Schilling mit dem Neubau des Konvents der sich dreiflugelig an die Nordseite der Kirche anfugt 2004 wurde ein schlichtes Pilgerheim erbaut Ausstattung BearbeitenDie barocke Einrichtung der Klosterkirche stammt im Wesentlichen aus der Zeit Kilian Stauffers Wenige Ausstattungsstucke aus dem Erstbau werden nicht offentlich zuganglich im ehemaligen Sommerchor Monchschor des Konvents aufbewahrt Von der barocken Ausstattung der Kirche sind insbesondere bemerkenswert der Hochaltar mit vier Saulen aus rotem und grauem Stuckmarmor der die gesamte Chorwand ausfullt Kilian Stauffer 1708 In der Mitte ist das Patroziniumbild der Maria Immacolata dargestellt in typisch barocker Ikonographie auf der Mondsichel stehend von einem Strahlenkranz umgeben von Engeln flankiert Seitlich sind Franz von Assisi und Bonaventura und daruber die Heilige Dreifaltigkeit dargestellt zwei Seitenaltare 1703 04 mit Oswald Onghers zugeschriebenen Gemalden Antonius von Padua und Valentinus darstellend der Altar der Schmerzhaften Muttergottes 1710 aus schwarzem und grauem Stuckmarmor mit einer Pieta Skulptur suddeutscher oder schweizerischer Provenienz eine auffallige Kanzel aus rotem Stuckmarmor Vergoldete Akanthusranken sind ihr Blickfang Der Gute Hirte als Bekronungsfigur ist eine Zutat von 1950 ein Kreuzweg von Georg Sebastian Urlaub der moglicherweise alteste bisher nachgewiesene Innenkreuzweg der Diozese Die Motive orientieren sich an einem ahnlichen Kreuzweg von Domenico Tiepolo den er fur San Polo in Venedig geschaffen hatte Von Urlaub stammen weitere Bilder an den Langhauswanden mit Szenen aus dem Leben Jesu Im ehemaligen Sommerchor der nur mit Fuhrung nach Terminabsprache zuganglich ist befindet sich an der Ruckwand des Hochaltars die mit einer Darstellung der Himmlischen Herrlichkeit ausgemalt ist ein weiterer Stuckmarmoraltar von Kilian Staufer 1725 mit Skulpturen von einem unbekannten mainfrankischen Bildhauer Anna selbdritt und Heiliger Wolfgang sowie weiteren Altarbildern von Georg Sebastian Urlaub Wendelinus Johannes Nepomuk Odilia und Apollonia von Alexandria Die Ruckwande des Chorgestuhls Kilian Stauffer 1725 tragen Brustbilder von Minoritenbrudern des 16 bis 18 Jahrhunderts gemalt ebenfalls von Urlaub Insbesondere werden in diesem Raum drei spatgotische Skulpturen aus dem Mittelschrein des Erstbau Hochaltars aufbewahrt Johannes der Evangelist die Gottesmutter Maria mit Kind sowie Johannes der Taufer stammen aus einer mainfrankischen Werkstatt in der Nachfolge Tilman Riemenschneiders Auch der Sandsteinepitaph der Anna von Rieneck 14 Jahrhundert stammt aus dem Erstbau der Klosterkirche Franziskaner Minoriten Kirche Schonau nbsp Klosterkirche nbsp Klosterkirche nbsp Aufgang zur Klosterkirche nbsp hl Antonin nbsp Langhaus der Klosterkirche mit Kanzel und Hochaltar nbsp Kanzel aus rotem Stuckmarmor nbsp Kreuz im Sandstein nbsp Kreuz zwischen Aufgang und Garten nbsp Blick durch den Klostergarten nbsp Klostermauer am SaaleuferLiteratur BearbeitenFranziskaner Minoriten Kirche Schonau an der Saale 5 Auflage Schnell Kunstfuhrer Nr 588 2006 ISBN 3 7954 4363 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Schonau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster Schonau Gemunden Kloster Schonau im Wallfahrtsportal des Bistums Wurzburg Kloster Schonau Gemunden am Main Basisdaten und Geschichte Schonau Zisterzienserinnen und Minoriten Autor Erich Schneider in der Datenbank Kloster in Bayern im Haus der Bayerischen Geschichte50 0767 9 7208 Koordinaten 50 4 36 1 N 9 43 14 9 O Normdaten Korperschaft GND 4233361 1 lobid OGND AKS VIAF 242625279 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Schonau Gemunden am Main amp oldid 229437701